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Das neue Mahlzeit! - Spar

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49<br />

FOTOS: GETTY IMAGES, ISTOCKPHOTO, SPAR<br />

Was der Treibstoff<br />

für das Auto ist,<br />

sind die Kohlenhydrate<br />

für den<br />

Körper: Sie liefern<br />

die Energie, die<br />

man braucht, um<br />

konzentriert und<br />

leistungsfähig zu<br />

sein. Aber wie<br />

gesund sind diese<br />

Zuckerstoffe?<br />

Was haben<br />

Nudeln, Reis,<br />

Kartoffeln,<br />

Hülsenfrüchte,<br />

Vollkornprodukte,<br />

Obst und<br />

Zucker gemeinsam? Sie alle enthalten<br />

Kohlenhydrate, auch Saccharide oder<br />

Zuckerstoffe genannt, die dem Körper<br />

Energie liefern. Laut Empfehlung der<br />

Deutschen Ernährungsgesellschaft<br />

sollte die täglich aufgenommene<br />

Energie zu 55 Prozent aus Kohlenhydraten,<br />

zu 30 Prozent aus Fett und zu<br />

15 Prozent über Eiweiß gedeckt<br />

werden. Doch: Kohlenhydrate sind<br />

nicht gleich Kohlenhydrate. Es gibt<br />

unterschiedliche Arten von Zucker,<br />

die verschieden aufgebaut sind und<br />

auch unterschiedlich schnell verdaut<br />

werden. Man unterscheidet drei<br />

Arten: Die kleinsten Bausteine der<br />

Kohlenhydrate heißen Einfachzucker<br />

(Monosaccharide). Zu ihnen zählen<br />

Traubenzucker (Glukose) und<br />

Fruchtzucker (Fruktose). Durch<br />

Verknüpfung zweier Monosaccharide<br />

entstehen Zweifachzucker (Disaccharide)<br />

wie der Haushaltszucker<br />

(Saccharose) oder Milchzucker<br />

(Laktose). Werden mehrere Zuckerbausteine<br />

verknüpft, spricht man von<br />

Vielfachzucker (Komplexe Kohlenhydrate<br />

oder Polysaccharide). Diese<br />

kurz- oder langkettigen Kohlenhydrate<br />

stellen unterschiedlich viel<br />

Energie zur Verfügung und machen<br />

auch unterschiedlich satt. <strong>Das</strong> hängt<br />

mit dem Blutzuckerspiegel zusammen:<br />

Wenn kohlenhydrathaltige<br />

Produkte verzehrt werden, steigt der<br />

Blutzucker an und sinkt nach der Verarbeitung<br />

durch den Körper, je nach<br />

Art der Kohlenhydrate, später wieder<br />

ab. Dieser Prozess wird „glykämische<br />

Reaktion“ genannt. Wie stark sich die<br />

jeweiligen kohlenhydrathaltigen<br />

Lebensmittel auf den Blutzuckerspiegel<br />

und damit auf den Sättigungsgrad<br />

auswirken, wird durch den glykämischen<br />

Index (GI) beschrieben.<br />

Eine umfangreiche GI-Liste von<br />

Lebensmitteln finden Sie auf<br />

www.diabetes-austria.com. Generell<br />

gilt, je niedriger der GI, desto günstiger<br />

die Wirkung auf den Blutzuckerspiegel,<br />

je höher der Index, desto<br />

stärker erhöht sich der Blutzucker.<br />

FETTABLAGERUNGEN UND HEISS-<br />

HUNGER DURCH EINFACHZUCKER<br />

Einfach- und Zweifachzucker haben<br />

demnach einen sehr hohen GI, sie<br />

gelangen blitzschnell aus dem Darm<br />

übers Blut in die Zellen und stehen<br />

dadurch als rasche Energiequelle zur<br />

Verfügung. Diese schnell verfügbare<br />

Energie findet sich in allem, was süß<br />

ist: Zucker, Honig und Süßigkeiten.<br />

Doch die süßen Zuckerstoffe haben<br />

zwei entscheidende Nachteile: Der<br />

erste Nachteil der schnellen Kohlenhydrate<br />

besteht darin, dass der<br />

Energieschub nicht lange anhält.<br />

Denn um den Blutzucker rasch zu<br />

senken, wird direkt nach der <strong>Mahlzeit</strong><br />

massiv Insulin ausgeschüttet.<br />

Raimund Weitgasser, Vorstandsmitglied<br />

der Österreichischen Diabetesgesellschaft,<br />

erklärt: „Nicht nur für<br />

Menschen, die an einer veränderten<br />

Stoffwechsellage leiden, wie etwa<br />

Diabetiker oder Übergewichtige, ist<br />

das sehr ungünstig, denn der Zucker<br />

bleibt im Blut und schadet auf Dauer<br />

den Gefäßen, besonders denen der<br />

Augen, Nieren, Nerven oder des<br />

Herzens. Gemeinsam mit hohen<br />

Blutfetten, hohem Blutdruck und<br />

Rauchen wird das Infarkt- und<br />

Schlaganfallrisiko bei Menschen<br />

mit Diabetes erhöht.“ Auch beim<br />

gesunden Menschen führt der hohe<br />

Insulin spiegel zu negativen Auswirkungen.<br />

Durch das Insulin sinkt der<br />

Blut zuckerspiegel unter sein normales<br />

Niveau. <strong>Das</strong> Gehirn reagiert<br />

prompt und sendet Hungersignale<br />

und verlangt erneut nach Glukose,<br />

obwohl es eigentlich keinen Brennstoff<br />

braucht. Die Folge: Wir bekommen<br />

Heißhunger und greifen wieder<br />

zu schnellem Zucker.“ <strong>Das</strong> ruft den<br />

zweiten Nachteil auf den Plan, wie<br />

der Leiter der Abteilung für Innere<br />

Medizin in der Klinik Diakonissen<br />

Salzburg weiter ausführt: „Der<br />

Körper greift ob des Überangebotes<br />

an Kohlenhydraten seine Fettreserven<br />

nicht an, sondern lagert die<br />

Lexikon<br />

Monosaccharide<br />

oder Einfachzucker<br />

Glukose (Traubenzucker):<br />

Vorkommen in Obst, Honig,<br />

Süßigkeiten<br />

Fruktose (Fruchtzucker):<br />

Vorkommen in Obst<br />

Galaktose (Schleimzucker):<br />

Vorkommen in Milch und Molke<br />

Disaccharide oder<br />

Zweifachzucker<br />

Saccharose (= Glukose + Fruktose =<br />

Rohrzucker): Vorkommen in Rohr- und<br />

Rüben- bzw. Haushaltszucker, in Süßigkeiten<br />

und in allen Produkten, in denen<br />

wir ihn zufügen, wie etwa in gezuckerten<br />

Getränken, Fertigprodukten, Kuchen,<br />

Chips, Fertigmüsli<br />

Laktose (= Glukose + Galaktose =<br />

Milchzucker): Vorkommen in Milch,<br />

Milchprodukten und Süßigkeiten<br />

Maltose (= Glukose + Glukose =<br />

Malzzucker): Vorkommen in Bier<br />

und Süßigkeiten<br />

Polysaccharide oder<br />

komplexe Kohlenhydrate<br />

Stärke: Vorkommen in Getreide, Reis,<br />

Nudeln, Kartoffeln, Gemüse, Obst und<br />

Hülsenfrüchten<br />

Glykogen: Vorkommen im Muskelfleisch<br />

Ballaststoffe: Vorkommen in<br />

Vollkorngetreide, Gemüse, Hülsenfrüchten<br />

und Obst

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