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Dichtefunktionalberechnungen für Seltenerd- und¨Ubergangsmetall ...

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Kapitel 1<br />

Einleitung<br />

Die exakte Berechnung des quantenmechanischen Vielteilchenproblems in einem<br />

Festkörper stellt bei einer Teilchenzahl der Größenordnung 10 23 (und<br />

dreimal so vielen gekoppelten partiellen Differentialgleichungen) auch mit modernster<br />

Computertechnik ein aussichtsloses Unterfangen dar.<br />

Durch die adiabatische Näherung, die auf den unterschiedlichen Massen von<br />

Elektronen und Atomkernen beruht, lassen sich die Bewegungsgleichungen von<br />

Elektronen und Kernen entkoppeln, so daß sich der Festkörper als starres<br />

Gefüge von Atomkernen betrachten läßt, in deren Potential sich die Elektronen<br />

bewegen.<br />

Eine weitere Vereinfachung des Problems ergibt sich durch die Annahme idealer<br />

Kristalle mit periodischen Randbedingungen, so daß sich das Blochtheorem<br />

verwenden läßt und die Berechnung im wesentlichen auf eine Elementarzelle<br />

reduziert wird.<br />

Doch selbst mit diesen Näherungen ist die Berechnung der elektronischen Eigenschaften<br />

immer noch weit davon entfernt, trivial zu sein. Erste quantitative<br />

Erfolge in der theoretischen (mikroskopischen) Beschreibung der elektronischen<br />

Eigenschaften von Festkörpern kamen durch Hartree-Fock-basierte Näherungen<br />

wie Slaters X α -Methode zustande.<br />

Der entscheidende Durchbruch bei der mikroskopischen Beschreibung von Festkörpern<br />

kam jedoch mit der Entwicklung der Dichtefunktionaltheorie durch<br />

Hohenberg, Kohn und Sham in der Mitte der 60er Jahre. Durch diese Theorie<br />

wird das Vielteilchenproblem für den Grundzustand auf die selbstkonsistente<br />

Lösung einer Einteilchengleichung in einem effektiven Potential, der Kohn-<br />

Sham-Gleichung, zurückgeführt. Für das in dieser Gleichung auftretende unbekannte<br />

Austausch- und Korrelationspotential existieren explizite Näherungsausdrücke,<br />

die die Berechnung der Grundzustandseigenschaften von Atomen,<br />

Molekülen und Festkörpern mit hoher Genauigkeit ermöglichen.<br />

Die Bedeutung der Dichtefunktionaltheorie für die Naturwissenschaften manifestiert<br />

sich nicht zuletzt in der Verleihung des Nobelpreises für Chemie an<br />

W. Kohn im Jahr 1998. Die Theorie, in deren Rahmen auch die Berechnungen<br />

dieser Arbeit durchgeführt wurden, wird im nächsten Kapitel skizziert.<br />

Die enormen Fortschritte bei der Berechnung von Festkörpereigenschaften in<br />

den letzten Jahrzehnten beruhen auf der Entwicklung höchst unterschiedlicher,<br />

effizienter Bandstrukturverfahren zur Lösung der Kohn-Sham-Gleichung, wie<br />

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