Zeit ist Geld - DEG Alles für das Dach eG
Zeit ist Geld - DEG Alles für das Dach eG
Zeit ist Geld - DEG Alles für das Dach eG
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
deswegen „jahrelang im Würgegriff der Banken„ gewesen <strong>ist</strong>,<br />
wie es Feger formuliert. „Da waren ein paar mutigen Entscheidungen<br />
nötig, um uns daraus wieder zu befreien„, sagt er. Er <strong>ist</strong><br />
derzeit ebenfalls Oberme<strong>ist</strong>er der Innung im Hochtaunuskreis.<br />
Warum <strong>das</strong> Ganze? „Gute Entwicklungen sollen gefördert<br />
werden, schlechte verhindert„, sagt er salomonisch. Konkreter<br />
heißt dies <strong>für</strong> ihn: Nach der Änderung der Handwerksordnung<br />
sind ein Viertel der Handwerksbetriebe im Bereich der Handwerkskammer<br />
Rhein-Main lediglich Ein-Mann-Betriebe. Fegers<br />
Urteil: Fehlentwicklung!<br />
meinsam gegen Schieflagen<br />
Text und Fotos: Holland<br />
Bei der Lösung des Problems der Materialgewährle<strong>ist</strong>ung durch<br />
die Hersteller <strong>für</strong> Gewerbebetriebe will Feger als Aufsichtsrat<br />
in der ZEDACH-Gruppe und auch der <strong>Dach</strong>deckereinkaufsgenossenschaft<br />
Rhein-Main mitwirken. Derzeit <strong>ist</strong> es so, <strong>das</strong>s<br />
Privatleute beim Kauf von herstellerbedingt fehlerhaften Baumaterialien<br />
nicht nur diese Materialien ersetzt bekommen,<br />
sondern ihnen werden auch die Kosten <strong>für</strong> den Ein- und Ausbau<br />
der Materialien gezahlt. Gewerbekunden wie ein <strong>Dach</strong>deckerbetrieb<br />
gehen hier leer aus und bekommen derzeit nur<br />
die Materialien ersetzt. „Das kann nicht angehen“, schimpft<br />
Manfred Feger, „<strong>das</strong>s wir als Gewerbebetriebe von den Herstellern<br />
bei der Gewährle<strong>ist</strong>ung benachteiligt werden.“ Für einige<br />
Produkte einiger Hersteller <strong>ist</strong> nun eine zusätzliche Gewährle<strong>ist</strong>ung,<br />
die ggf. Gerüstkosten und Arbeitsle<strong>ist</strong>ung einschließen,<br />
erreicht worden. Sie gilt nur <strong>für</strong> Innungsbetriebe und<br />
die Selbstverpflichtung der Industrie <strong>ist</strong> <strong>für</strong> einzelne Produkte<br />
beim Zentralverband des Deutschen <strong>Dach</strong>deckerhandwerks<br />
(ZVDH) hinterlegt. Das dies künftig mehr werden, <strong>ist</strong> Aufgabe<br />
von weiteren Verhandlungen.<br />
Oder die Zahlungen an die Bau-Berufsgenossenschaft (BauBG):<br />
„Ungerecht!“ Für jeden Mitarbeiter müssen zwei Euro pro Stunde<br />
gezahlt werden. „Da kommt schnell mal ein Betrag von<br />
50.000 Euro <strong>für</strong> einen Betrieb zusammen“, rechnet Manfred<br />
Feger vor. Keine Frage, die Unfallversicherung müsse finanziert<br />
werden. Aber da nur Betriebe zahlen, die auch eigene Mitarbeiter<br />
haben, sind es paradoxerweise die kleinen und mittleren<br />
Betriebe, die gemessen an ihrem Umsatz überproportional zahlen<br />
müssen. „Da wird <strong>das</strong> Subunternehmerunwesen indirekt<br />
finanziert“, erläutert Feger. „Denn Firmen wie beispielsweise<br />
Hochtief haben gemessen an ihrem Umsatz kaum Mitarbeiter,<br />
sondern engagieren vornehmlich Subunternehmen <strong>für</strong> deren<br />
Mitarbeiter wiederum me<strong>ist</strong> niemand zahlt, die aber im Schadensfall<br />
trotzdem Kosten <strong>für</strong> die BauBG verursachen“, ärgert<br />
er sich. Ziel sei es, künftig einen am Umsatz bemessen Beitrag<br />
<strong>für</strong> die BauBG zu zahlen. „Das wäre gerecht“, sagt Feger.<br />
„Die Probleme gibt es schon lange“, sagt er, aber gelöst werden<br />
müssten sie in einer politischen Lösung. Manfred Feger sieht<br />
es daher auch als eine wichtige Aufgabe, Kontakte in die Politik<br />
hinein zu schmieden und dort Aufmerksamkeit <strong>für</strong> die Problematik<br />
der Handwerkerschaft zu erzeugen. Es sei mühsam ein<br />
solches Netzwerk zu knüpfen, aber gleichzeitig die einzige Möglichkeit,<br />
wirklich etwas im demokratischen Prozess zu bewegen.<br />
Durch sein Engagement in der Innung und der Einkaufsorganisation<br />
der ZEDACH-Gruppe hat er machtvolle Einflussgrößen<br />
auf seiner Seite, „auf die mehr gehört wird, als wenn einzelne Betriebe<br />
sich bei der Industrie oder an anderer Stelle beschweren„.<br />
„Wir sind beispielsweise hier in unserem Betrieb in Kronberg<br />
seit 1927 in der vierten Generation auf der Qualitätsschiene<br />
unterwegs“, sagt Feger, dessen Sohn Moritz bereits in den Betrieb<br />
eingestiegen <strong>ist</strong>. Und dieses Qualitätsbewusstsein dürfe<br />
sich letztlich nicht als Marktnachteil umkehren und müsse<br />
finanzierbar bleiben. Seine Mitarbeiter schickt Feger daher<br />
regelmäßig auf Schulungen und Fortbildungen, damit „der<br />
Wandel in den Anforderungen an <strong>das</strong> <strong>Dach</strong>deckerhandwerk<br />
auch bei den Mitarbeitern ankommt und sie diese auch qualitativ<br />
hochwertig umsetzen können“, erläutert er seine Firmenpolitik.<br />
Und um <strong>das</strong> beizubehalten, kämpfe er <strong>für</strong> gute<br />
Bedingungen seines Berufsstandes. Und <strong>das</strong> – der Kreis schließt<br />
sich – gehöre genauso zur Arbeit wie die Erstellung von Angeboten<br />
<strong>für</strong> Kunden.<br />
n Mit guter Planung <strong>ist</strong> auch ein Engagement <strong>für</strong><br />
den Berufsstand außerhalb des Betriebes machbar.<br />
Das DACH 33