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Kunst, Kultur, Erwachsenen- bildung

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Bildungsthemen aktuell<br />

Foto Bergisel (Cultural Programme)<br />

(v.l.n.r.): Nazile Öztürk (TR),<br />

Kristina Breščanović (Verein<br />

Multikulturell, AT), Luisa Ardizzone<br />

(IT), Carlos Romera (ES), Kerstin<br />

Nemec-Seipenbusch (VHS Tirol,<br />

AT), Ronald Zecha (VHS Tirol,<br />

AT), Susanne Dieing (DE), Emma<br />

Parsons (IE), Dearbháil Lawless<br />

(IE), Irene Pizzo (IT)<br />

Bildnachweis: VHS Tirol/Verein<br />

Multikulturell<br />

TANDEM NOW<br />

Mentoring through Role Models for<br />

Migrant Youth<br />

and Youth from Ethnic Minorities<br />

Leonardo-da-Vinci-Innovationstransfer-Projekt<br />

Kerstin Nemec-<br />

Seipenbusch<br />

In vielen europäischen Ländern können Jugendliche mit<br />

Migrationshintergrund oder aus ethnischen Minderheiten<br />

in ihrer Familie bzw. in ihrem sozialen Umfeld kaum<br />

auf Vorbilder in zukunftsorientierten Berufsfeldern zurückgreifen.<br />

Von diesen Jugendlichen werden im besten<br />

Fall traditionelle Aus<strong>bildung</strong>en und Berufe angestrebt,<br />

andere Berufsfelder kommen für sie und ihre Familien<br />

nicht in Frage oder die Jugendlichen trauen sich eine solche<br />

Wahl nicht zu. Daher ist es notwendig, den jungen<br />

Menschen Begleiter/innen, so genannte Mentor/innen<br />

(möglichst aus dem eigenen <strong>Kultur</strong>kreis) an die Seite zu<br />

stellen, die ihren Mentees erstrebenswerte Berufsfelder<br />

aufzeigen und sie an diese unterstützend heranführen.<br />

In den an tandem now beteiligten Ländern zeigt<br />

sich die angesprochene Problematik in unterschiedlichem<br />

Ausmaß:<br />

TANDEM NOW im Überblick<br />

Zuständige Nationalagentur: OeAD (Österreichischer Austauschdienst)<br />

GmbH, Ebendorferstraße 8, 1010 Wien<br />

Antragstellende Einrichtung: Volkshochschule Tirol (Ronald Zecha)<br />

Projektleiterin für die VHS Tirol: Kerstin Nemec-Seipenbusch<br />

Projektkoordinator: Verein Multikulturell, Innsbruck (Ovagem Agaidyan)<br />

Partner:<br />

Exchange House National Travellers Service (TRIBLI Ltd.), Irland (Heydi<br />

Foster)<br />

MOZAIK – Human Resources Development, Türkei (Ömer Düzgün)<br />

CESIE Centro Studi ed Iniziative Europeo, Italien (Vito La Fata)<br />

BBQ Berufliche Bildung GmbH, Deutschland (Gerhard Selzer)<br />

ASOCIATION GOIZTIRI ELKARTEA, Spanien (Jesus Castanedo)<br />

Projektlaufzeit: 1. Dezember 2012 bis 30. November 2014 (24 Monate)<br />

Die Studie „Lebens- und Erwerbssituation arbeitsmarktferner<br />

Jugendlicher mit Migrationshintergrund in Tirol“<br />

von Prof. Dr. Gudrun Biffl, Andreas Steinmayr (Donau-<br />

Universität Krems) und Natalia Wächter (Österreichisches<br />

Institut für Jugendforschung) zeigt, dass diese<br />

Gruppe von Jugendlichen eine spezifische Berufsorientierung<br />

und Betreuung beim Berufseinstieg (bei der Lehre)<br />

braucht (http://www.pakte.at/literatur/3/4423.html).<br />

In Italien brechen 43,8 Prozent der jugendlichen Migrant/innen<br />

die Schulaus<strong>bildung</strong> ab (im Vergleich zu 16,4<br />

Prozent der nativen Jugendlichen).<br />

Junge Erwachsene mit Migrationshintergrund sind in<br />

Deutschland in vielerlei Hinsicht im Nachteil. Bedingt durch<br />

die soziale Herkunft ihrer Eltern verfügen viele von ihnen<br />

über deutlich niedrigere Schulabschlüsse als die gleichaltrigen<br />

Einheimischen. In der Folge bleiben sie häufiger ohne<br />

Aus<strong>bildung</strong> und haben seltener eine Berufsaus<strong>bildung</strong> abgeschlossen.<br />

Noch seltener haben sie studiert. Wenn junge<br />

Migrant/innen einen Bildungsabschluss besitzen, können<br />

sie ihre Position am Arbeitsmarkt gegenüber jenen ohne<br />

Aus<strong>bildung</strong> deutlich verbessern. Zum Teil erzielen sie dabei<br />

sogar höhere Einkommen als die Einheimischen.<br />

Mentor/innen sollen diese jugendlichen Mentees in der<br />

für ihre Beschäftigungsfähigkeit wichtigen Aus<strong>bildung</strong>sphase<br />

insbesondere durch ihre Vorbildwirkung unterstützen.<br />

Um Mentor/innen aus deren <strong>Kultur</strong>kreis gewinnen<br />

zu können, sind entsprechende Recruiting-Maßnahmen<br />

und in der Folge maßgeschneiderte Trainings sowie unterstützende<br />

Materialien eine wesentliche Voraussetzung.<br />

tandem now greift auf die Konzepte, Erfahrungen<br />

und Materialien des eu-inti-Projektes tandem (2005-<br />

2007) zurück und ergänzt durch Best-Practice-Beispiele die<br />

Schulung der Mentor/innen. Die in tandem entwickelten<br />

Produkte werden unter Berücksichtigung der regionalen<br />

Kontexte und speziellen Bedürfnisse der Jugendlichen<br />

mit Migrationshintergrund adaptiert. Dabei wird neben<br />

den sozialen Kompetenzen auch ein Schwerpunkt auf die<br />

Einbeziehung der jeweiligen Arbeitsmarktsituation in der<br />

Betreuung der Jugendlichen gelegt. In der darauf folgenden<br />

Pilotierung werden die adaptierten Materialien in der<br />

Aus<strong>bildung</strong> der Mentor/innen und in der Folge in der Zusammenarbeit<br />

mit den Mentees eingesetzt, evaluiert und<br />

– entsprechend der Zusammensetzung des Konsortiums –<br />

sprachlich erweitert.<br />

Die Kick-off-Veranstaltung wurde vom 19.2. bis 21.2.2013<br />

in Innsbruck durchgeführt. Das zweite Partnertreffen wird<br />

Ende Oktober 2013 in Bilbao und das Abschlusstreffen<br />

Ende 2014 in Freiburg stattfinden. //<br />

DIE ÖSTERREICHISCHE VOLKSHOCHSCHULE · 03-2013 · NR. 249 — 43

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