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Kunst, Kultur, Erwachsenen- bildung

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Personalia<br />

Abschlüsse verbessert werden kann. Die Berufsreifeprüfung<br />

wurde mit dem Berufsreifeprüfungsgesetz<br />

1997 in eine moderne, erwachsenengerechte<br />

Form gegossen. Damit ist sie<br />

Dorninger zufolge heute so gut strukturiert,<br />

dass im Vergleich dazu die Externistenmatura<br />

„didaktisch schon etwas alt aussieht“. Von<br />

einer künftigen Vereinheitlichung der Systeme<br />

erhofft er sich mehr Transparenz für die<br />

Teilnehmer/innen. „Durch die wechselseitige<br />

Anrechenbarkeit sollte auch ein Wechsel zwischen<br />

den verschiedenen Wegen ermöglicht<br />

werden, zu einem Abschluss zu gelangen“.<br />

„Schule mit der freien <strong>Erwachsenen</strong><strong>bildung</strong><br />

versöhnen“<br />

Als besonderen Anspruch für seine Funktion<br />

als Sektionschef formuliert Dorninger:<br />

„Ich möchte den schulischen Bereich mit der<br />

freien <strong>Erwachsenen</strong><strong>bildung</strong> versöhnen.“ Er<br />

spricht sich dafür aus, Bildungssektorenübergreifende<br />

Projekte zu unterstützen. Sein<br />

Ziel sei es, den Institutionen der <strong>Erwachsenen</strong><strong>bildung</strong><br />

künftig die Berufsreifeprüfung ganz<br />

zu überlassen, ohne Beteiligung der Schulen.<br />

Eine Teilprüfung der brp kann derzeit nur<br />

an Schulen gemacht werden; künftig, wenn<br />

die Teilprüfungen standardisiert sind, sollen<br />

die Einrichtungen der <strong>Erwachsenen</strong><strong>bildung</strong><br />

auch diese Aufgaben übernehmen können,<br />

wünscht sich Dorninger. Das würde die Schulen<br />

entlasten, die durch Schulreformen derzeit<br />

vielen neuen Aufgaben nachkommen müssen.<br />

Breite Palette in der <strong>Erwachsenen</strong><strong>bildung</strong><br />

wichtig<br />

Der neue Sektionschef Dorninger betreibt<br />

seit 1988 Projekte im bmukk, um Entwicklungen<br />

im Zweiten Bildungsweg, speziell<br />

aber die Vorbereitung und Durchführung<br />

der Berufsreifeprüfung weiter zu entwickeln.<br />

Die (Höher-) Qualifizierung sei für ihn aber<br />

nicht der einzig wichtige Bereich in der <strong>Erwachsenen</strong><strong>bildung</strong>,<br />

betont er. Sprachkurse<br />

und nicht-zertifizierte Hobbykurse sollten<br />

nicht vernachlässigt werden. Der persönlichkünstlerische<br />

Ausdruck, Sprachkompetenzen<br />

usw. seien wichtige Kompetenzen, die<br />

in Kursen für Erwachsene erweitert werden<br />

könnten. Zudem seien solche Kurse oft ein<br />

niederschwelliger erster Anstoß, sich mit einem<br />

bestimmten Thema näher zu beschäftigen,<br />

etwa in Form einer längeren Aus<strong>bildung</strong>.<br />

Auch die berufliche Weiter<strong>bildung</strong>, die von<br />

EB-Institutionen organisiert wird, sei natürlich<br />

ein wichtiger Baustein der österreichischen<br />

(Aus-)Bildung.<br />

Arbeit an der Schnittstelle zwischen Schulund<br />

<strong>Erwachsenen</strong><strong>bildung</strong><br />

Sektionschef Dr. Christian Dorninger, geb.<br />

1954 in Steyr/Oberösterreich, absolvierte zunächst<br />

das Gymnasium in Oberösterreich und<br />

studierte dann Technische Physik in Wien.<br />

Sein Studium beinhaltete einen Auslandsaufenthalt<br />

in der Schweiz. 1982 begann er seine<br />

Tätigkeit als Kursleiter von Mathematik-<br />

und Physikkursen an der Volkshochschule<br />

Wien Nord. Schon bald begann er dort ein<br />

Projekt zur Berufsreifeprüfung umzusetzen,<br />

das <strong>Erwachsenen</strong> das Nachholen des Hochschulzugangs<br />

ermöglichte. Parallel zu seiner<br />

Tätigkeit an der Volkshochschule arbeitete er<br />

ab 1983 als htl-Lehrer. 1988 ist er dann – „relativ<br />

jung“, wie er anmerkt - als dienstzugeteilter<br />

Lehrer an das Unterrichtsministerium<br />

gekommen und wurde mit Februar 2011 stellvertretender<br />

Sektionschef.<br />

Die Sektion II, die Dorninger nunmehr<br />

leitet, ist zuständig für das strategische Management<br />

des berufsbildenden Schulwesens,<br />

für die <strong>Erwachsenen</strong><strong>bildung</strong>, für Schulsport<br />

inklusive Bundessportakademien und Bundesschul-landheimen.<br />

Die für die <strong>Erwachsenen</strong><strong>bildung</strong><br />

zuständige Abteilung II/5 fördert<br />

auf Grundlage des Förderungsgesetzes<br />

von 1973 Verbände bzw. Einrichtungen der<br />

<strong>Erwachsenen</strong><strong>bildung</strong>. Um eine kontinuierliche<br />

Bildungsarbeit und qualitative Verbesserung<br />

der Bildungsangebote sicherzustellen,<br />

koordiniert und organisiert sie die Zusammenarbeit<br />

mit dem Bundesinstitut für <strong>Erwachsenen</strong><strong>bildung</strong>,<br />

bifeb), und den Einrichtungen<br />

der <strong>Erwachsenen</strong><strong>bildung</strong>. //<br />

Quelle: erwachsenen<strong>bildung</strong>.at. http://erwachsenen<strong>bildung</strong>.at/aktuell/nachrichten_details.php?nid=6929<br />

Nachruf<br />

Doris Odendahl<br />

geboren am 30. Juni 1933<br />

gestorben am 13. Juni 2013<br />

Ihren letzten Kampf gegen die tückische<br />

Krankheit konnte sie nicht gewinnen. Wenige<br />

Wochen vor Vollendung ihres 80. Lebensjahres<br />

ist Doris Odendahl in Böblingen<br />

verstorben.<br />

Als Bildungspolitikerin und ehemalige<br />

Vorsitzende des Deutschen Volkshochschul-<br />

Verbandes hat sie sich um die Bildung und<br />

speziell um die Volkshochschularbeit große<br />

Verdienste erworben. Im Mittelpunkt ihres<br />

langen politischen Wirkens stand ein beharrliches<br />

Eintreten für Chancengerechtigkeit.<br />

Dass Bildungs- und Lebenschancen durch<br />

Geburt und Herkunft determiniert werden,<br />

war für sie unerträglich. Geprägt von einem<br />

umfassenden, aus der Aufklärung abgeleiteten<br />

Bildungsverständnis, das sich nie auf<br />

Qualifizierung eingrenzen ließ, setzte sich<br />

Doris Odendahl für eine umfassende Allgemein<strong>bildung</strong><br />

ein, die allen Menschen zugänglich<br />

sein muss – als erste, zweite oder<br />

auch dritte Chance.<br />

Auf der Grundlage dieses Bildungsverständnisses<br />

wurde Doris Odendahl<br />

eine wertvolle Partnerin und Förderin der<br />

Volkshochschulen. Sie war seit 1983 Mitglied<br />

des Deutschen Bundestages, jahrelang<br />

<strong>bildung</strong>spolitische Sprecherin der spd-<br />

Bundestagsfraktion und zuletzt bis zu ihrem<br />

Ausscheiden aus dem Parlament im<br />

Jahre 1998 auch Vorsitzende des Ausschusses<br />

für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung,<br />

als sie sich im Jahr 1997 für<br />

das Amt der Vorsitzenden des Deutschen<br />

Volkshochschul-Verbandes e.V. zur Verfügung<br />

stellte. Sie verstand es in besonderer<br />

Weise, Türen in der Politik zu öffnen<br />

und den gesellschaftlichen und politischen<br />

Raum für die Anliegen der öffentlich verantworteten<br />

Weiter<strong>bildung</strong> zu sensibilisieren.<br />

Als Beiratsvorsitzende unseres Instituts<br />

dvv international und als Vorsitzende<br />

48 — DIE ÖSTERREICHISCHE VOLKSHOCHSCHULE · 03-2013 · NR. 249

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