Konsumräume
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– das Vorkommen gebrauchter Spritzenbestecke in der Öffentlichkeit zu reduzieren<br />
– das Vorkommen des Injizierens im öffentlichen Raum einzuschränken<br />
– die Morbidität der Drogengebraucher günstig zu beeinflussen<br />
– die Mortalität durch Überdosis zu reduzieren<br />
– die Übertragung von Viruskrankheiten als Folge risikoreicher Konsumgebräuche zu<br />
reduzieren<br />
– drogenkonsumbezogene gesundheitliche Probleme der Klienten einzuschränken und<br />
deren Wissen, Gesundheit und Wohlbefinden zu verbessern<br />
– den Zugang der Klienten zu anderen Einrichtungen der Gesundheitsversorgung und der<br />
spezialisierten Suchthilfe zu erleichtern<br />
– einen sozialen Raum zu bieten, der über die Drogenkonsumation hinaus die soziale<br />
Integration der Klienten fördert (Kommunikationsraum, Kontaktraum)<br />
– Die Kommunikation zwischen Drogengebrauchern, dem Personal der Einrichtung und<br />
der Allgemeinheit zu verbessern<br />
– Die Kommunikation und Kooperation zwischen den Professionisten der Suchthilfe und<br />
den Vertretern der Sicherheitsexekutive zu verbessern.<br />
In der Evaluation sollten auch eventuelle negative Konsequenzen beobachtet werden wie:<br />
– Belästigung der Nachbarschaft<br />
– Gewalttätigkeit und/oder andere Belästigungen gegenüber Personal oder Klienten<br />
– das Vorkommen von Überdosis-Zwischenfällen in der Einrichtung selbst oder in der<br />
nächsten Umgebung<br />
– negative Publizität und kontroversielle Entwicklungen<br />
– negative Auswirkungen auf Anrainer, die Geschäftsleute der Umgebung und<br />
öffentliches Gut.<br />
Die qualitativen Ergebnisse der Mitarbeiter- und Klientenbefragung sollten durch quantitative<br />
Daten aus zugänglichen Datenquellen ergänzt und überprüft werden.<br />
Die Ergebnisse der bisher vorliegenden Evaluationen über <strong>Konsumräume</strong> in der Schweiz,<br />
Deutschland, den Niederlanden und Australien sind geeignet die Argumente der Befürworter<br />
zu unterstützen und die Befürchtungen der Gegner zu entkräften. In der Folge werden die<br />
bislang durchgeführten Evaluationsstudien und ihre Ergebnisse vorgestellt. Die<br />
Identifizierung von Problembereichen und die daraus entwickelten Vorschläge werden<br />
gesondert zur Darstellung gebracht.<br />
4.2.1. Deutschland<br />
Insgesamt sind die Erfahrungen des bisherigen Betreibens sowohl in der Schweiz (vgl.<br />
Sozialamt der Stadt Zürich 1995), als auch für Deutschland durchaus positiv und ermutigend<br />
(vgl. für Frankfurt: KLEE 1995 und 1997; HAPPEL 1997).<br />
4.2.1.1. Lokale Evaluation – Frankfurt<br />
Das Beispiel Frankfurt am Main mit seinen mittlerweile 4 Gesundheitsräumen zeigt anhand<br />
einer mittleren Großstadt mit einer großen Drogenszene,<br />
dass<br />
– es rechtlich und kommunalpolitisch durchaus Spielräume in der Auslegung eines<br />
Bundesgesetzes gibt. Insofern bedarf es für die Einrichtung von <strong>Konsumräume</strong>n eines<br />
politischen Willens und fachlicher, aber auch ordnungspolitischer Unterstützung. Diese<br />
unterschiedlichen Ebenen und Interessen müssen in Dialogen zusammengeführt werden.<br />
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