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DEZEMBER 2013<br />
Expertenrunde (von rechts): Dachfondsmanager Kirchhoff, Bauer, Kayser und <strong>ETF</strong>-<strong>Magazin</strong>-Chefredakteur Kühn<br />
<strong>ETF</strong>-Dachfonds in der Praxis<br />
Wie arbeiten <strong>ETF</strong>-Dachfonds-Manager, und warum<br />
konzentrieren sie sich auf Indexfonds? Das waren die<br />
Themen einer Podiumsdiskussion auf der Morningstar<br />
<strong>ETF</strong> Invest Conference Anfang November in Mailand.<br />
Es diskutierten Irene Bauer von Twenty20 Investments,<br />
Götz Kirchhoff von Avana Invest und Georg Kayser von<br />
GET Capital. Moderiert wurde das Gespräch von Uli<br />
Kühn, Chefredakteur des <strong>ETF</strong>-<strong>Magazin</strong>s.<br />
Während bei vielen Investmentansätzen die Renditeerwartung<br />
den Ausgangspunkt der Überlegungen darstellt<br />
und das Risiko eine abgeleitete Größe ist, geht<br />
GET Capital den umgekehrten Weg. Seit 2006 steuert<br />
GET Capital Portfolios institutioneller Anleger nach solchen<br />
risikobasierten Ansätzen, seit 2012 auch einen<br />
bei der Commerzbank aufgelegten Publikumsfonds. Als<br />
Risikomaß verwendet GET Capital vor allem den Expected<br />
Shortfall. Für Fondsmanager Kayser ist deshalb die<br />
Normalverteilungsannahme bei Renditen kein Thema.<br />
„Wir arbeiten mit echten historischen Renditeverteilungen.<br />
Volatilitäten und auch das Value-at-Risk-Konzept<br />
sind keine geeigneten Risikomaße“, erklärte Kayser.<br />
GET Capital investiert dabei meist in ganze Asset- oder<br />
Subasset-Klassen, die dann mit <strong>ETF</strong>s abgebildet werden.<br />
Diese punkten nach Ansicht von Kayser durch ihre<br />
Liquidität und ihre klare Struktur.<br />
Bei Avana Invest spielt das Risikomanagement ebenfalls<br />
eine entscheidende Rolle. Der Münchner Dachfonds-Manager<br />
bietet fünf Dachfonds. Diese verstehen<br />
sich nicht <strong>als</strong> Ersatz für globale Multi-Asset-Portfolios,<br />
sondern versuchen in einzelnen Märkten, etwa Europa<br />
oder den Schwellenländern, langfristig Alpha zu erzielen.<br />
Alle Avana-Dachfonds arbeiten dabei mit <strong>ETF</strong>s. Zur<br />
Abbildung der Asset-Klasse Rohstoffe werden auch Exchange<br />
Traded Commodities (ETCs) verwendet. Je nach<br />
Strategie versuchen die Dachfonds durch den Einsatz von<br />
Short-<strong>ETF</strong>s und -ETCs sowie Futures auch von fallenden<br />
Kursentwicklungen zu profitieren. Die verschiedenen<br />
Avana-Dachfonds werden unabhängig voneinander über<br />
das regelbasierte Avana-Trendfolgesystem gesteuert.<br />
Das Trendfolgesystem liefert dabei eindeutige Kauf- und<br />
Verkaufssignale. Zentrale Risikokennzahl ist für Avana<br />
der Maximum Draw down. Überschreitet der Drawdown<br />
gewisse vorgegebene Schwellen, reduziert Avana das<br />
Risikoexposure entsprechend.<br />
Zusätzlich baut Avana auf einen strikten Auswahlprozess<br />
für <strong>ETF</strong>s. „Die Selektion der in Frage kommenden<br />
<strong>ETF</strong>s erfolgt nach fest definierten Qualitätsstandards“,<br />
berichtete Fondsmanager Kirchhoff. Zu den wichtigsten<br />
Kriterien zählen für Avana die Abbildungsgüte des Basiswerts,<br />
die Qualität der Sicherheiten und die Informationen,<br />
die der <strong>ETF</strong>-Anbieter zu diesen anbietet. Weitere Bedingungen<br />
für die Aufnahme eines <strong>ETF</strong> ins Fondsportfolio<br />
sind geringe Gebühren und niedrige Transaktionskosten.<br />
Auch der Londoner Asset-Manager Twenty20 Investments<br />
arbeitet ausschließlich mit <strong>ETF</strong>s. Erklärtes Ziel<br />
dieser Strategie sind preiswerte und risikoarme Portfolios.<br />
„Auf Grund unserer selbst auferlegten Beschränkung<br />
auf <strong>ETF</strong>s profitieren unsere Kunden direkt von den<br />
vielen Vorteilen dieser Fonds“, begründete Fondsmanagerin<br />
Bauer. Die wichtigsten Pluspunkte der <strong>ETF</strong>s aus ihrer<br />
Sicht: vollkommene Tranparenz, niedrige Kosten und<br />
besonderer Schutz des Anlagevermögens. „Die Asset-<br />
Allokation ist der wichtigste Renditetreiber eines Portfolios<br />
– und <strong>ETF</strong>s eignen sich hervorragend, um eine gute<br />
Allokation abzubilden“, sagte Bauer.<br />
Fotos: R. Centamore<br />
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