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DEZEMBER 2013<br />
Es ist mehr <strong>als</strong> ein Hoffnungsschimmer, was<br />
Spaniens Notenbank jüngst verkündete: Nach<br />
mehr <strong>als</strong> zwei Jahren mit schrumpfender Wirtschaftsleistung<br />
wurde im dritten Quartal 2013<br />
erstm<strong>als</strong> wieder ein Wachstum verzeichnet. Das Bruttoinlandsprodukt<br />
habe im Vergleich zum Vorquartal um<br />
0,1 Prozent zugelegt, teilte die Zentralbank mit. So gering<br />
das Plus auch ausfällt – für das gebeutelte Land<br />
ist es eine sehr gute Nachricht. Spanien hat die längste<br />
Rezession seiner jüngeren Geschichte überwunden.<br />
Vor allem durch steigende Exporte hat das Land sein<br />
Leistungsbilanzdefizit in einen Überschuss verwandelt.<br />
Hinzu kam eine starke Tourismus-Saison, die ebenfalls<br />
zum derzeit positiven konjunkturellen Erscheinungsbild<br />
beigetragen hat. Sollte sich die wirtschaftliche<br />
Erholung fortsetzen, dürfte Spanien auch seine<br />
Haushaltsziele für die Jahre 2013 und 2014 erreichen.<br />
In anderen europäischen Peripherie-Ländern ist die<br />
Trendwende ebenfalls spürbar. Gleich mehrere Frühindikatoren<br />
haben sich in den vergangenen Monaten<br />
stabilisiert und teilweise sogar stark erholt. Auch die<br />
Handelsbilanzen der Südländer haben sich – mit Ausnahme<br />
Griechenlands – erheblich verbessert, sowohl<br />
auf der Import- <strong>als</strong> auch auf der Exportseite. Konsequenz:<br />
Staatsanleihen aus diesen Staaten werden wieder<br />
interessant. „Risikofreudige Staatsanleihe-Investoren<br />
sollten bei Investments in der Euro-Zone jetzt<br />
die Peripherie bevorzugen“, rät denn auch die Privatbank<br />
M. M. Warburg. Noch immer bieten diese Papiere<br />
schließlich satte Zinsaufschläge gegenüber Bundesanleihen<br />
– und die begründete Hoffnung auf eine weitere<br />
Einengung der Spreads. „Wir erwarten, dass die<br />
Renditen im Euro-Raum weiter konvergieren“, schreiben<br />
die Anleihen-Analysten von Deutsche Bank Markets<br />
Research in einer aktuellen Studie.<br />
Zugegeben: Noch sind die Peripherieländer nicht<br />
vollkommen raus aus dem Schlamassel, doch die Erfolge<br />
mehren sich. Beispiel Spanien: Dort drückt zwar<br />
die hohe Arbeitslosigkeit noch auf die Stimmung. Doch<br />
die erste Welle der Arbeitsmarktreformen hat bereits<br />
zu strukturellen Veränderungen geführt. Jetzt können<br />
Spaniens Unternehmen auch bei wenig Wachstum<br />
mehr Jobs schaffen. Weitere Arbeitsmarktreformen stehen<br />
denn auch ganz oben auf der politischen Agenda.<br />
Dass das Schlimmste – nicht nur in Spanien, sondern<br />
auch in den anderen Krisenstaaten der Euro-Zone<br />
– überstanden ist, davon geht auch der Internationale<br />
Währungsfonds (IWF) in seiner jüngsten Prognose<br />
für die Weltwirtschaft aus. Die Experten kommentieren<br />
ausdrücklich die Situation der europäischen Peripherie.<br />
Selbst in den am schlimmsten von der Schuldenkrise<br />
gebeutelten Staaten in Südeuropa wird nach ihrer Einschätzung<br />
die Wirtschaft 2014 wieder wachsen. „Das<br />
Wachstum fängt langsam wieder an, ist aber noch sehr<br />
schwach“, schrieb der IWF in seiner Anfang Oktober<br />
veröffentlichten Wachstumsprognose mit Blick auf die<br />
Euro-Zone. Zwar verharren Spanien und Italien 2013,<br />
aufs ganze Jahr gesehen, immer noch in der Rezession.<br />
Im kommenden Jahr stehe aber eine Rückkehr zu<br />
schwachem Wachstum an, so der IWF.<br />
Produktive Unternehmen. Die Voraussetzungen, von<br />
einer international verbesserten Konjunktur zu profitieren,<br />
sind jedenfalls gegeben. Denn durch die enormen<br />
Sparbemühungen ist die Produktivität der Unternehmen<br />
deutlich gestiegen. Die hohe Arbeitslosigkeit<br />
hat zudem die Reallöhne sinken lassen und die Inflation<br />
eingedämmt – sie liegt überall unter dem Mittelwert<br />
der Euro-Zone. Die dadurch neu gewonnene Wettbewerbsfähigkeit<br />
lässt sich auch schon an den Leistungsbilanzen<br />
ablesen, die vor der Krise fast durchweg im<br />
zweistelligen Bereich negativ waren. Mittlerweile ist<br />
die Leistungsbilanz in vielen der Krisenländer innerhalb<br />
der Euro-Zone zumindest wieder ausgeglichen.<br />
Weitere Reformen sind auf den Weg gebracht, ein Ende<br />
der strengen Sparpolitik steht deshalb bevor.<br />
In Italien kommt verstärkend die Hoffnung hinzu,<br />
dass die Regierung um Enrico Letta die politische Krise<br />
vorerst überstanden hat. Zwar haben die politischen<br />
Querelen rund um die Verurteilung des früheren Ministerpräsidenten<br />
Silvio Berlusconi die Wirtschafts- und<br />
Finanzpolitik des Landes gelähmt. Nach der Ära<br />
Berlusconi haben sich die Zukunftsaussichten des Landes<br />
aber deutlich verbessert, attestierte jüngst die US-<br />
Rating-Agentur Fitch. Das Rating bleibe weiterhin bei<br />
„BBB+“, teilte Fitch mit. Die Experten lobten da-<br />
›››<br />
Foto: 123RF<br />
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