Europaparlament KREISTEIL - CDU Kreisverband Biberach
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<strong>Europaparlament</strong> <strong>KREISTEIL</strong><br />
Schnelle Einführung von Strafen<br />
für EU-Defizitsünder sind notwendig<br />
von Elisabeth Jeggle MdEP<br />
Den Mitgliedsstaaten der Europäischen<br />
Union drohen künftig härtere Strafen bei<br />
einem Verstoß gegen den Stabilitäts- und<br />
Wachstumspakt der EU. Darauf haben sich<br />
die Finanzminister Europas grundsätzlich<br />
verständigt. Im Kontext der globalen Wirtschaftskrise<br />
reichen die bisher schwachen<br />
Regulierungen des Stabilitäts- und Wachstumspakts<br />
nicht länger aus, um die Schuldenkrise<br />
Europas in den Griff zu bekommen<br />
und simultan für Wachstum im Sinne<br />
der EU-2020 Strategie zu sorgen. Die geplanten<br />
Sanktionen sollen dazu führen,<br />
den Euro-Stabilitätspakt zu stärken und<br />
weitere Krisen, wie die in Griechenland, in<br />
Zukunft zu verhindern.<br />
Zudem sollen die Defizitsünder der 27<br />
Mitgliedsstaaten zur wirtschaftspolitischen<br />
Koordination angeregt werden. Die<br />
Lettlandreise<br />
mit dem Agrarausschuss<br />
von Elisabeth Jeggle MdEP<br />
Während der letzten Wochen konnte man hier in Brüssel sehr<br />
eindrücklich spüren, wie intensiv und kontrovers die Zukunft der<br />
Gemeinsamen Agrarpolitik nach 2013 diskutiert wird. Besonders<br />
wichtig ist uns Europapolitikern, die Menschen und Meinungen<br />
außerhalb unseres „Brüsseler Mikrokosmos“ zu verstehen und aufzunehmen.<br />
Unsere Politik kann nur erfolgreich sein, wenn es uns<br />
Schwarzhäupterhaus von 1891 auf dem Rathausplatz der lettischen<br />
Hauptstadt Riga.<br />
gelingt, die Menschen mitzunehmen. Vor diesem Hintergrund veranstaltete<br />
der Landwirtschaftsausschuss des Europäischen Parlaments<br />
eine Delegationsreise nach Lettland.<br />
In der Woche vor der sitzungsfreien Sommerzeit bereiste ich mit<br />
einer Gruppe weiterer Europaabgeordneter und parlamentarischer<br />
Mitarbeiter (darunter mein persönlicher Referent Johannes<br />
Europäische Union darf keine weitere Zeit<br />
verlieren, um den Stabilitäts- und Wachstumspakt<br />
zu stärken. Nur wenn Defizitsünder<br />
mit echten Sanktionen rechnen müssen,<br />
bekommt Europa seine Schuldenkrise<br />
in den Griff. Auch für mich sind automatische<br />
und strikte Sanktionen dabei der einzig<br />
sinnvolle Weg. Gerade für Staaten, die<br />
dauerhaft gegen den Stabilitäts- und<br />
Wachstumspakt verstoßen, wäre eine<br />
schnelle Einführung automatischer Strafen<br />
ein guter Weg, um eine wirtschaftspolitische<br />
Stärkung herbei zu führen.<br />
Die Kürzung von EU-Subventionen erscheint<br />
deshalb als wichtiges Mittel, um<br />
Defizitsünder zur Einhaltung der europäischen<br />
Vorschriften zu bewegen. Die Europäische<br />
Kommission schlägt vor, notfalls<br />
Zahlungen aus den europäischen Agrarund<br />
Regionaltöpfen zu streichen. Dabei ist<br />
mir allerdings besonders wichtig, dass die<br />
Landwirte keine Angst um ihre Gelder haben<br />
müssen. Im Falle einer Strafe sollen<br />
daher nur die Agrarzahlungen von der EU<br />
an den entsprechenden Mitgliedsstaat betroffen<br />
sein. Landwirte hätten nach wie<br />
vor Anspruch auf ihre Einkünfte, die im<br />
Falle von Sanktionen dann vom Mitgliedstaat<br />
direkt beglichen werden müssen.<br />
Der EU-Währungskommissar Olli Rehn<br />
bekräftigte die Idee nach einem strikteren<br />
Strafenkatalog; die Höhe der Sanktionen<br />
sei allerdings noch nicht beschlossen.<br />
Ende September will er dazu einen Bericht<br />
vorlegen. Die Kommission möchte außerdem<br />
die gesamte wirtschaftliche Aufsicht<br />
verbessern; eine hochrangige Arbeitsgruppe<br />
unter EU-Ratspräsident van Rompuy arbeitet<br />
derzeit an der Reform des Stabilitätspakts.<br />
Das Europäische Parlament hat<br />
vor der Sommerpause gute Vorschläge zu<br />
diesem Thema gemacht, einschließlich<br />
harter Sanktionsforderungen. Wir erwarten<br />
nun, dass die Ratsminister und Regierungschefs<br />
über ihren eigenen Schatten<br />
springen und die ehrgeizigen Pläne auch in<br />
die Tat umsetzen. > Seite 19