Europaparlament KREISTEIL - CDU Kreisverband Biberach
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Ertingen <strong>KREISTEIL</strong><br />
Reger Meinungsaustausch<br />
zum Thema Wertstoffhof oder Gelber Sack<br />
von Josef Höninger, Gemeindeverbandsvorsitzender<br />
Der <strong>CDU</strong>-Ortsverband Ertingen lud am 24. Juni alle interessierten<br />
Buürgerinnen und Buürger nach Ertingen ins Palm Beach zum<br />
Meinungsaustausch zum Thema Wertstoffhof oder Gelber Sack.<br />
Wir wollten die aktuelle Diskussion des Kreisrates aufgreifen und<br />
über die Vor- und Nachteile von Wertstoffhof oder Abholsystem<br />
(gelber Sack) mit den Bürgern reden, diskutieren und ihre Meinung<br />
dazu erfahren. Zwei Fragen Fragen wurden gestellt: Hat das<br />
bisherige funktionierende Wertstoffhofkonzept im Kreis <strong>Biberach</strong><br />
eine Zukunft oder sollen die Wertstoffhöfe teilweise oder ganz abgeschafft<br />
werden? Das Pro und Contra wurde in fünf Gruppen notiert<br />
und bewertet.<br />
Vorteile Bringsystem<br />
- Entsorgung mehrfach möglich,<br />
- Jugend umweltfreundlich erziehen,<br />
- Niedrige Gebühren - gerechte Kosten,<br />
- Sauberer Trennung - saubere Straßen,<br />
- Kommunikation, Treffpunkt - Gespräche und Kontakt unter<br />
Bürgern,<br />
- Möglichkeit der Mitnahme der Wertstoffe von älteren Bürgern,<br />
- Mehrfache Öffnungszeiten und dadurch kein Mülllager zuhause,<br />
- Müll wird sauber und sortiert und kontrolliert abgegeben,<br />
- Kostengünstig, kostenlos für den Bürger,<br />
- Landkreis erhält Gebühren durch Wertstoffverkauf, dadurch<br />
niedrige Müllgebühren.<br />
Nachteile Bringsystem<br />
- Jeder Haushalt muss seinen Wertstoff selbst transportieren,<br />
- Fahrt zum Wertstoffhof kostet Zeit,<br />
- Wer nicht zum Wertstoffhof will, entsorgt in der Mülltonne,<br />
- „Schwarze Schafe“ trennen schlechter,<br />
- Wertstoffe liegen zu Hause sortiert oder unsortiert herum.<br />
- Platzprobleme,<br />
- Ältere Menschen sind auf Hilfe angewiesen.<br />
ERGEBNIS DER UMFRAGE<br />
DES <strong>CDU</strong>-KREISVERBANDES<br />
• In der Woche vom 25. bis 29.05.2010 waren die Bürger der Wochenmärkte<br />
in <strong>Biberach</strong>, Bad Buchau, Laupheim, Ochsenhausen,<br />
Bad Schussenried und Riedlingen auf den Info-Ständen<br />
der <strong>CDU</strong> zur Teilnahme aufgerufen. Zur gleichen Zeit wurde<br />
auch online auf der <strong>CDU</strong>-Kreishomepage (www.cdu-kreis-biberach.de)<br />
von der Umfrage rege Gebrauch gemacht. Mehr<br />
als 1150 Befragte im Landkreis äußerten sich zu den Fragen.<br />
• Mit dem bisherigen Konzept der Wertstoffhöfe und den Vereinssammlungen<br />
gaben sich 55% (online) bis 89,58% (Bad Buchau)<br />
zufrieden (Durchschnitt 72,71%). Bei der Frage zur Einführung<br />
einer Wertstofftonne - bei gleichzeitiger Verringerung<br />
der Wertstoffhöfe - votierten 12,5% (Bad Buchau) bis<br />
48,1% (Laupheim) und im Durchschnitt 32,7%. Abweichend<br />
hiervon sprachen sich 46,8% der Online-User für die Einführung<br />
aus. Die Bereitschaft dafür Mehrkosten in Kauf zu nehmen<br />
war hingegen von 6,3% (Bad Buchau) bis 31% (<strong>Biberach</strong>)<br />
sehr unterschiedlich - zum Vergleich online nur 22%. Die Ablehnung<br />
war hier mit Werten von 67,1% (<strong>Biberach</strong>) bis 91,3%<br />
(Ochsenhausen) sehr eindeutig.<br />
Vorteile Abholsystem<br />
- Bequem (Kosten interessieren<br />
nicht),<br />
- Weniger PKW-Verkehr zum Wertstoffhof,<br />
- Zeitersparnis,<br />
- Mehr Müllsünder?<br />
Nachteile Abholsystem<br />
- Kontrolle Gelber Sack?<br />
- Unansehnliche Mülllandschaften<br />
in Stadt und Landschaft,<br />
- Verstellte Bürgersteige bis zur Abholung,<br />
- Sack/Tonne wird zum festen Termin<br />
abgeholt, keine Freiheit mehr<br />
- Termine werden vergessen,<br />
Der Kreisrat hat Ende Juli<br />
entschieden: Der gelbe<br />
Sack oder Tonne kommen<br />
ab 2013.<br />
- Müll staut sich zu Hause oder auf der Straße,<br />
- Ungeziefer - Ratten werden angelockt,<br />
- Das Umweltbewusstsein der Menschen schwindet,<br />
- Einnahmen gehen an Entsorgungsfirma, nicht mehr indirekt an<br />
die Bürger<br />
- Unkontrollierbar = wo gehen die Wertstoffe hin,<br />
- Neues System bringt 50.000 Haushalte durcheinander.<br />
Josef Höninger (li) interessiert sich nicht nur für Kommunalpolitik.<br />
Zusammenfassend kann man sagen, dass keiner der Anwesenden<br />
eine Änderung wünscht etwas Funktionierendes grundsätzlich<br />
abzuändern, ohne die Kosten ermittelt zu haben. Wir sind uns<br />
bewusst, dass wir nicht alle Informationen besitzen, die ein Kreisrat<br />
besitzen wird. Unserem Menschenverstand folgend, muss ein<br />
Holsystem langfristig teurer werden. Gleichzeitig darf die Frage<br />
erlaubt sein, wer ist der Antrieb und Nutznießer, die Wertstoffhöfe<br />
nach altem System aufzugeben. Bei einer Vergabe hat der Landkreis<br />
keinen Einfluss mehr auf die steigenden Wertstoffpreise. Andersherum<br />
werden Kosten, die das Abholen und Sortieren verursacht,<br />
dem Kreis und schließlich dem Bürger in Rechnung gestellt.<br />
Der Landkreis <strong>Biberach</strong> hatte nach unserem Wissen bisher die<br />
niedrigsten Abfallkosten im Gegensatz zu den Nachbarlandkreisen<br />
(z. B. Sigmaringen).<br />
Lassen Sie die Abfallbeseitigung mit den Wertstoffhöfen wie es<br />
ist! Bevor Sie jedoch die Entscheidung z.B. für die bisher favorisierte<br />
Lösung fällen, sagen Sie den Bürgerinnen und Bürgern, wo in<br />
Zukunft die ca. sechs verbleibenden Wertstoffhöfe letztendlich<br />
dann sein werden. > Seite 7