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Rekonstruktion und Simulation der Ausbreitung ... - OPUS Würzburg

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Kapitel 5 – Diskussion <strong>und</strong> Zusammenfassung<br />

konstruiert wird. Mittels geeigneter numerischer Algorithmen kann dann die<br />

Rückrechnung <strong>der</strong> kardialen Potentiale auf Basis <strong>der</strong> gemessen Oberflächenpotentiale<br />

erfolgen. Somit kann eine, die ursächlichen elektrophysiologischen Vorgänge<br />

wi<strong>der</strong>spiegelnde Darstellung während des Herzzyklus erfolgen, die intuitiv verständlich<br />

<strong>und</strong> anschaulich die Elektrophysiologie des Herzens in Form von farbcodierten<br />

Videosequenzen o<strong>der</strong> zeitlich aufeinan<strong>der</strong> folgen<strong>der</strong> Einzelbil<strong>der</strong> darstellt. Es entfällt<br />

beim Betrachten solcher Sequenzen die Notwendigkeit durch gedankliche Operationen,<br />

von Spannungskurven <strong>und</strong> Lagebeziehungen externer Messpunkte, auf im Inneren des<br />

Körpers ablaufende Prozesse schließen zu müssen. Somit kann sich die<br />

Aufmerksamkeit ganz auf die unmittelbare Beobachtung <strong>der</strong> für die Diagnosestellung<br />

erfor<strong>der</strong>lichen Vorgänge richten.<br />

In diesem Zusammenhang kann auf eine Analogie zu einer an<strong>der</strong>en, ähnlich verlaufenen<br />

Entwicklung in <strong>der</strong> Medizintechnik verwiesen werden, die sich in <strong>der</strong> Sonographie<br />

vollzogen hat. Hier wurde zunächst mittels eindimensionaler Messungen (A-Mode) auf<br />

anatomische Lagebeziehungen geschlossen. In einem zweiten Entwicklungsschritt (B-<br />

Mode) konnten zweidimensionale Schnittbil<strong>der</strong> betrachtet werden die <strong>der</strong> räumlichen<br />

Summe vieler nebeneinan<strong>der</strong> liegen<strong>der</strong> eindimensionaler Messungen entsprechen.<br />

Somit wurden hierdurch nicht unbedingt zusätzliche Informationen gewonnen, jedoch<br />

erfolgte die Darstellung in einer Art <strong>und</strong> Weise die es auch dem weniger erfahrenen<br />

Beobachter ermöglichte, schnell <strong>und</strong> sicher zu einer Diagnose zu gelangen. Mittlerweile<br />

existiert in <strong>der</strong> Sonographie die Möglichkeit <strong>der</strong> dreidimensionalen Darstellung (3D)<br />

ggf. sogar im zeitlichen Verlauf (4D) (z.B. in <strong>der</strong> Pränataldiagnostik). Hierbei können<br />

dann bewegte Volumina dargestellt werden. Auch hier entspricht <strong>der</strong> Informationsgehalt<br />

solcher 4D-Datensätze zwar letztlich auch <strong>der</strong> räumlichen <strong>und</strong> zeitlichen Summe einer<br />

großen Zahl von eindimensionalen Messungen, jedoch wäre es selbst dem erfahrenen<br />

Untersucher nur in seltenen Fällen möglich, alle relevanten Informationen in kurzer Zeit<br />

aus einer solchen, sehr großen Menge von Einzelinformationen zu extrahieren.<br />

Es erscheint aus diesem Gr<strong>und</strong>e sinnvoll anzunehmen, dass sich auch im Bereich <strong>der</strong><br />

Elektrophysiologie neue Formen <strong>der</strong> Visualisierung von physiologischen Prozessen wie<br />

<strong>der</strong> Depolarisation <strong>und</strong> Repolarisation des Myokards in ihrem räumlichen <strong>und</strong> zeitlichen<br />

Gesamtverlauf, insbeson<strong>der</strong>e auch im Bereich von strukturellen o<strong>der</strong> funktionellen<br />

Defekten wie Infarktnarben [Hren1999], ischämischen Arealen, arrhythmogenen Foci,<br />

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