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Rekonstruktion und Simulation der Ausbreitung ... - OPUS Würzburg

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Kapitel 2.2 – Gr<strong>und</strong>lagen: Elektrokardiographie<br />

Modell zur Entstehung epikardialer Potentiale während <strong>der</strong> myokardialen Depolarisation<br />

Epikard<br />

+ +<br />

Myokard<br />

Purkinje-Faser<br />

Erregung<br />

+ +<br />

--<br />

+ intrazellulä +<br />

--<br />

extrazellulär<br />

intrazellulä<br />

extrazellulär<br />

--<br />

--<br />

V Depo<br />

ruhendes Myokard<br />

Depolarisationsfront<br />

depolarisiertes Myokard<br />

transmyokardiales<br />

epikardiales<br />

Potential<br />

(EP)<br />

Endokard<br />

intrazellulär<br />

--<br />

--<br />

Abbildung 2-2-12: Entstehung epikardialer Potentiale während <strong>der</strong> myokardialen Depolarisation:<br />

Während <strong>der</strong> Depolarisation steht <strong>der</strong> Vektor V Depo <strong>der</strong> Depolarisationsfront in etwa senkrecht auf<br />

<strong>der</strong> Herzwand. Gemessen wird die Spannungsdifferenz zwischen einem Ort des Epikards <strong>und</strong> einer<br />

indifferenten Elektrode die weit vom Ort <strong>der</strong> Potentialentstehung entfernt ist.<br />

<strong>Ausbreitung</strong> von Potentialdifferenzen im menschlichen Körper<br />

Die im Myokard entstehenden Transmembranspannungen führen wie gezeigt zu<br />

Potentialdifferenzen auf dem Epikard. Betrachtet man genügende kleine<br />

Volumenelemente des aktivierten Myokards, so kann man diese als elektrische Dipole<br />

beschreiben. Da sich die Erregung im Myokard ausbreitet, verän<strong>der</strong>n sich Lage <strong>und</strong><br />

Richtung dieser Dipole ständig (variabler Dipol). Während des Erregungsablaufes sind<br />

fast zu jedem Zeitpunkt sehr viele Dipole, die als elektrische Quellen fungieren,<br />

gleichzeitig aktiv, so dass es nach außen hin zur Überlagerungseffekten <strong>der</strong> elektrischen<br />

Fel<strong>der</strong> kommt, die sich als Verstärkung, Abschwächung o<strong>der</strong> Richtungsän<strong>der</strong>ung<br />

bemerkbar machen können. Daher verän<strong>der</strong>t sich <strong>der</strong> Summenvektor aller<br />

Elementardipole des Herzens während des Erregungsablaufs kontinuierlich nach<br />

Richtung <strong>und</strong> Stärke, was mittels eines Vektorkardiogramms sichtbar gemacht werden<br />

kann. Nach Schätzungen heben sich bis zu 90 Prozent aller aktiven Quellen in ihrer<br />

Wirkung nach außen hin auf [Schmidt1989]. Durch die epikardialen<br />

Potentialdifferenzen werden in den das Herz umgebenden Geweben (Herzbeutel,<br />

Lunge, Baufett, Muskelgewebe, Knochen, subkutanes Fettgewebe, Haut) Ströme<br />

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