3,70 MB
3,70 MB
3,70 MB
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Jahreshauptversammlung Kriegsveteranen<br />
Beeindruckende<br />
Veranstaltung<br />
In meinem Leben habe ich bereits bei vielen Versammlungen<br />
teilgenommen und auch viele selbst organisiert. Selten jedoch<br />
hat mich eine Veranstaltung so beeindruckt wie diese der<br />
Jahreshauptversammlung der Kriegsveteranen...<br />
Rund 20 Teilnehmer hatten sich versammelt,<br />
um dem Bericht des Vorsitzenden<br />
Lorenz Niedermair über Tätigkeit, Finanzen<br />
und dergleichen zu lauschen –<br />
aufmerksam, ruhig, ganz ohne Stress.<br />
Anschließend berichtete der Vorsitzende<br />
des Kriegsopferverbandes, Franz Thaler,<br />
über den aktuellen Stand im Bezirk und<br />
machte ebenso eine kurze Vorschau auf<br />
das künftige Geschehen. Nach diesem<br />
offiziellen Teil wurde bei einem sehr guten<br />
und gemütlichen Essen Erinnerungen und<br />
Erlebnisse ausgetauscht.<br />
Paul Volgger, mit seinen 96 Jahren, war<br />
der älteste Teilnehmer in der Runde. Sein<br />
stattliches Alter würde man dem Pfunderer<br />
Bauer nie ansehen – er lachte und<br />
erzählte wie ein Junger. So erzählte er<br />
unter anderem von seiner Schulzeit noch<br />
in Altösterreich. Bevor der Unterricht<br />
begann gehörte es damals dazu, dass die<br />
Schüler vor dem Lehrerpult niederknieten,<br />
um zu beten die Soldaten mögen doch<br />
wieder gesund aus dem Krieg nach Hause<br />
kommen. Paul Volgger sprach ebenso über<br />
seinen Einsatz in Polen, darunter auch<br />
sehr schaurige Geschichten. Wer mehr<br />
davon lesen möchte: im Gemeindeboten<br />
Nummer 61 vom Dezember 2007 hat Volgger<br />
sehr ausführlich seine Erinnerungen<br />
geschildert.<br />
Neben mir saß Alois Leitner, bekannt<br />
auch als Pfurna Lois, als er auf einmal ein<br />
stark abgegriffenes, kaum noch lesbares<br />
Bildchen mit dem Heiligen Freinademetz<br />
darauf aus seiner Brieftasche zog. Dieses<br />
drückte ihm seine Mutter beim Einrücken<br />
zur Deutschen Wehrmacht in die Hand<br />
mit den Worten: „Vertrau auf ihn. Du<br />
wirst sehen, er bringt dir Glück und du<br />
kommst gesund wieder nach Hause zurück.“<br />
Seitdem trägt Alois Leitner dieses<br />
Heiligenbildchen immer bei sich. Mehr<br />
von seinen Erinnerungen aus dem Zweiten<br />
Weltkrieg kann man ebenso im Gemeindeboten<br />
nachlesen, in der Nummer 38<br />
vom Jänner 2005.<br />
Am Ende bedankten sich die Teilnehmer<br />
beim Vorsitzenden für seine ehrenamtliche<br />
und gute Arbeit während des Jahres,<br />
ebenso den Ehrengästen sowie den<br />
Wirtsleuten Erika und Fritz für das gute<br />
Essen. Gegenseitig wünschte man sich<br />
Gesundheit, auf dass man sich in einem<br />
Jahr wohl wieder treffen könnte.<br />
Eine angenehme und sehr beeindruckende<br />
Veranstaltung wie gesagt. Dabei faszinierten<br />
mich am meisten die Fröhlichkeit,<br />
Ruhe und Zufriedenheit all der Teilnehmer.<br />
Ich bedanke mich, dass ich mit dabei sein<br />
durfte.<br />
<br />
• Georg Aschbacher<br />
Rund 20 Anwesende zählte die Jahreshauptversammlung der Kriegsveteranen<br />
» 27 «