Sibylle Kathriner - Twoday
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<strong>Sibylle</strong> <strong>Kathriner</strong> Master Thesis Palliative Care, 2010<br />
2.1.3. Trauer ist ein normaler Vorgang<br />
Freud schreibt, dass Trauer regelmässig ist. Gemäss Kerstin Lammer wird<br />
damit klar, dass Trauer etwas ganz Natürliches und Normales ist. Anders<br />
gesagt: Trauer ist im Leben stets präsent, sie mischt sich in jeden<br />
Lebensbereich ein.<br />
2.1.4. Trauer kann vielfältige Reaktionen auslösen<br />
Freud beschreibt Trauer weiter als Reaktion auf einen Verlust, was soviel<br />
wie ein Reagieren, ein spezifisches Verhalten auf eine Trauersituation ist.<br />
Dies kann einerseits ein physiologisches, psychisches Verhalten sein, indem<br />
Hinterbliebene beispielsweise unter Schlafstörungen, Appetitlosigkeit,<br />
Schmerzgefühlen oder Apathie leiden, andererseits ein auf die Trauer<br />
bezogenes soziales Verhalten wie ein Begreifen des Todes, ein sozialer<br />
Rückzug, öffentliches Trauerverhalten etc. aufweisen (vgl. Lammer 2006, S.<br />
31ff. / Husebø 2009, S. 331ff.).<br />
2.2. Grief, Bereavement und Mourning<br />
In der englischen Sprache gibt es folgende drei Begriffe, welche die Trauer<br />
beschreiben: Grief, Bereavement und Mourning.<br />
„Bereavement“ kann als umfassender Oberbegriff genutzt werden,<br />
welcher für die Trauer bzw. den Todesfall steht.<br />
„Grief“ beinhaltet den psychischen Prozess in der Trauer und wird oft<br />
mit Schmerz, Kummer oder Gram übersetzt. Gemeint ist hier vor<br />
allem das subjektive Erleben der Trauer, welches zu Trauerreaktionen<br />
oder Trauersymptomen führt.<br />
„Mourning“ steht für das Expressive, den Ausdruck der Trauer. Es<br />
geht hierbei um das Trauerverhalten der Hinterbliebenen, welches<br />
nach aussen sichtbar wird (vgl. Lammer 2006, S. 36ff.).<br />
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