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Sibylle Kathriner - Twoday

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<strong>Sibylle</strong> <strong>Kathriner</strong> Master Thesis Palliative Care, 2010<br />

ohne grössere oder gravierende Probleme, das Leben meistern kann.<br />

Unsicherheit schränkt eine Person in der Bewältigung ihrer Gefühlskonflikte<br />

ein und lässt sie eher statisch und unflexibel reagieren. Sicherheit hingegen<br />

ermöglicht eine gedankliche Vielfalt und eine wirklichkeitsbezogene, zur<br />

Reflexion fähige Fantasie. Besonders dieses Wissen bildet ein grosses<br />

Potenzial für Prävention.<br />

Die psychische Sicherheit wächst aus vergangenen und gegenwärtigen<br />

Bindungsbeziehungen mit Eltern und/oder einer Partnerin bzw. einem<br />

Partner. Sie wird bereits früh und grösstenteils von Geburt an bis zum reifen<br />

Erwachsenenalter durch die Interaktion mit Bindungspersonen erlernt, was<br />

sich unter anderem auch durch physiologische Analysen des Stresshormons<br />

Cortisol belegen lässt.<br />

Somit weisen psychisch „sichere“ Kleinkinder, welche in einer fremden<br />

Situation weinend nach ihren Müttern oder Vätern rufen, keinen Anstieg des<br />

physiologischen Stresshormons Cortisol auf. Es wird angenommen, dass<br />

diese Kinder bereits den Erfolg ihres weinenden Rufes kennen: Sie wissen,<br />

dass Trost kommt. Im Gegensatz dazu haben „unsichere“ Kinder einen<br />

Anstieg des Stresshormons Cortisol: Je mehr sie weinen, umso<br />

physiologisch gestresster sind diese (vgl. Grossmann und Grossmann 2006,<br />

S. 528ff. / Grossmann und Grossmann 2009, S. 24ff. / Schmeling-Kludas<br />

2006, S. 35 / Znoj 2004, S. 24).<br />

3.4. Funktion der verstorbenen Person für Trauernde<br />

3.4.1. Beziehung zur verstorbenen Person<br />

Es kommt immer darauf an, wie intensiv eine Beziehung gelebt wurde. Eine<br />

Frau, welche von ihrer Grossmutter aufgezogen wurde, empfindet bei deren<br />

Tod andere Gefühle, als eine Frau, die ihre Grossmutter nur an Feiertagen<br />

sah. Es zeigt, wie wichtig es ist, genau hinzusehen und nicht bei<br />

vorgegebenen Etiketten stehen zu bleiben (vgl. Paul 2009, S. 37ff.).<br />

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