Sibylle Kathriner - Twoday
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<strong>Sibylle</strong> <strong>Kathriner</strong> Master Thesis Palliative Care, 2010<br />
2.8.2. Phasenmodelle der Trauer<br />
2.8.2.1. Allgemeine Beschreibung der Phasenmodelle<br />
Phasenmodelle der Trauer sind von ihrem Wesen her tendenziell allgemein.<br />
Man kann von ihnen keine definitiven Anweisungen für die Praxis erwarten.<br />
Jedoch beinhaltet jedes Phasenmodell Richtlinien für die Forschung, die<br />
klinische Praxis und die Ausbildung. Hier gilt es, sich mit den<br />
unterschiedlichen Trauerphasenmodellen kritisch auseinander zu setzen,<br />
denn oft bleiben darin wichtige Aspekte unerwähnt.<br />
Phasenmodelle der Trauer bieten Unterstützung beim Verstehen, Lernen<br />
und Einordnen der oben beschriebenen, vielschichtigen Symptome der<br />
Trauer. Kein Trauerphasenmodell ersetzt jedoch das Erleben eines<br />
Trauerprozesses, da dieser immer individuell und dadurch einzigartig ist.<br />
Eine Trauerphase verläuft nicht linear, sondern mit jeweils unterschiedlicher<br />
Dynamik. Die Phasen eines Trauerprozesses können sich gegenseitig<br />
abwechseln, sie können in unterschiedlicher Reihenfolge oder unvollständig<br />
durchlaufen werden (vgl. Lammer 2006, S. 187 / Paul 2001, S. 20).<br />
2.8.2.2. Elisabeth Kübler-Ross<br />
Elisabeth Kübler-Ross beschreibt in ihrer Monographie „On Death and<br />
Dying“ (1969; die deutsche Ausgabe trägt den Titel „Interviews mit<br />
Sterbenden“) folgende fünf Phasen der Trauer:<br />
Nichtwahrhabenwollen<br />
Zorn<br />
Verhandeln<br />
Depression<br />
Zustimmung<br />
Ursprünglich gestaltete Kübler-Ross ihr Phasenmodell einzig, um den<br />
psychischen Prozess der Sterbenden aufzuzeigen. Später wurden die<br />
Trauerprozesse auch auf die An- und Zugehörigen des sterbenden<br />
Menschen übertragen.<br />
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