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2. Abschattung Kosmischer Strahlung durch den Mond in IceCube

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<strong>Mond</strong>schattenanalyse<br />

3. <strong>Mond</strong>schattenanalyse<br />

3.1. Ungeb<strong>in</strong>ntes log-Likelihood-Verfahren<br />

In dieser Arbeit wird das ungeb<strong>in</strong>nte Likelihood-Verfahren zur Rekonstruktion des <strong>Mond</strong>schattens<br />

der kosmischen <strong>Strahlung</strong> verwendet, wie es <strong>in</strong> der Diplomarbeit „Measurements of the Shadow<strong>in</strong>g<br />

of Cosmic Rays by the Moon with the <strong>IceCube</strong> Neutr<strong>in</strong>o Observatory“ von Jan Blumenthal<br />

behandelt wurde.[11]<br />

Das Verfahren basiert auf e<strong>in</strong>er Methode zur Punktquellensuche für Neutr<strong>in</strong>os [22]. In dieser<br />

Methode wird nach dem optimalen Schätzer für die Anzahl von Source-Events n s gesucht. Bei der<br />

<strong>Mond</strong>schatten Analyse sucht man nicht nach e<strong>in</strong>er Neutr<strong>in</strong>oquelle, sondern beobachtet e<strong>in</strong>e Senke<br />

für kosmische <strong>Strahlung</strong>. Folglich kann n s als Anzahl der abgeschatteten Events bezeichnet wer<strong>den</strong>.<br />

Gibt es e<strong>in</strong>e Schätzung für <strong>den</strong> H<strong>in</strong>tergrund und e<strong>in</strong> Modell für das Signal bzw. die Senke, so<br />

kann e<strong>in</strong>e Likelihoodfunktion aufgestellt wer<strong>den</strong>. Durch diese Likelihoodfunktion soll die Anzahl<br />

von abgeschatteten Events ermittelt wer<strong>den</strong>, für die die Komb<strong>in</strong>ation von H<strong>in</strong>tergrund bzw. Signal<br />

am besten die gegebenen Daten beschreibt. Da es sich bei H<strong>in</strong>tergrund- und Signalverteilung um<br />

Wahrsche<strong>in</strong>lichkeitsdichten handelt, sollten beide Funktionen seperat normiert se<strong>in</strong>.<br />

Für e<strong>in</strong> Event ist die Likelihoodfunktion L i entweder mehr dem Signal oder H<strong>in</strong>tergrund ähnlich.<br />

Auf Grund dessen ergibt sich e<strong>in</strong>e Likelihoodfunktion für e<strong>in</strong> Event mit der Signalverteilung an<br />

e<strong>in</strong>er bestimmten Position ⃗x:<br />

L i (⃗x, n s ) = n (<br />

s<br />

N S i(⃗x) +<br />

1 − n s<br />

N<br />

)<br />

B i (⃗x) (3.1)<br />

Hierbei ist N die Anzahl der Gesamtevents und sorgt für die korrekte Normierung der Likelihoodfunktion.<br />

Insgesamt ergibt sich für N Events e<strong>in</strong>e Likelihoodfunktion für die der Schatten e<strong>in</strong>e Stärke n s<br />

hat und um ⃗x von der nom<strong>in</strong>ellen Position verschoben ist.<br />

L(⃗x, n s ) =<br />

N∏<br />

L i (⃗x, n s ) (3.2)<br />

i=1<br />

Das n s , welches diese Funktion maximiert, ist der beste Schätzer für die Beschreibung der Daten<br />

mit diesem Modell. Um die Berechnung zu vere<strong>in</strong>fachen kann der Logarithmus dieser Funktion<br />

verwendet wer<strong>den</strong>, da es sich hierbei um e<strong>in</strong>e monotone Funktion handelt und somit das Maximum<br />

nicht verschiebt. Da für Computer meist e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>imierungsalgorithmus verwendet wird, kann das<br />

Maximum <strong>durch</strong> H<strong>in</strong>zufügen e<strong>in</strong>es M<strong>in</strong>uszeichens <strong>in</strong> e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>imum umgewandelt wer<strong>den</strong>. Also ergibt<br />

sich:<br />

− log L(⃗x, n s ) = −<br />

N∑<br />

i=1<br />

( ns<br />

(<br />

log<br />

N S i(⃗x) +<br />

1 − n s<br />

N<br />

) )<br />

B i (⃗x)<br />

Es sei darauf h<strong>in</strong>gewiesen, dass die negative log-Likelihoodfunktion (− log L) e<strong>in</strong>e Funktion <strong>in</strong><br />

⃗x und n s ist. Für jedes beliebige ⃗x kann sie <strong>in</strong> n s m<strong>in</strong>imiert wer<strong>den</strong>. Die M<strong>in</strong>imierung ist e<strong>in</strong>e<br />

konkrete Zuweisung, daher erhält man e<strong>in</strong>e Funktion, die nur von ⃗x abhängt. Diese Funktion ist<br />

jedoch nicht beziehungsweise sehr schwer analytisch aus der − log L-Funktion berechenbar, sondern<br />

muss an jedem Punkt e<strong>in</strong>zelnd ausgewertet wer<strong>den</strong>. Deswegen ist e<strong>in</strong>e kont<strong>in</strong>uierliche Darstellung<br />

schwierig bzw. bei unendlich vielen Punkten unmöglich. Daher muss zur Analyse des <strong>Mond</strong>schatten<br />

e<strong>in</strong>e Auswahl an Punkten dieser Funktion ausreichen.<br />

(3.3)<br />

8 RWTH Aachen

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