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regjo Südostniedersachsen - Heft VI 2012 - Was ist Freiheit?

regjo ist DAS Regional-Journal aus dem Herzen der Region für Südostniedersachsen regjo erscheint sechs mal jährlich in den Städten Braunschweig, Salzgitter und Wolfsburg sowie in den Landkreisen Gifhorn, Goslar, Helmstedt, Peine und Wolfenbüttel. regjo wendet sich an alle Menschen, die in Südostniedersachsen leben, arbeiten, oder sich für die Region interessieren. regjo landet direkt auf den Schreibtischen der Entscheider in Südostniedersachsen, aber auch in den Business-Lounges mehrerer Flughäfen im Inland und im deutschsprachigen Ausland. regjo will die Menschen in Südostniedersachsen und Interessenten von außerhalb der Region für das Land zwischen Goslar und Gifhorn sowie zwischen Helmstedt und Peine begeistern. regjo • zeigt die wirtschaftliche Vielfalt der Region • gibt Überblick über den kulturellen Reichtum Südostniedersachsens • porträtiert die Vordenker der Region • stellt innovative Unternehmen, ihre Produkte und Dienstleistungen vor • berichtet über die Menschen in Südostniedersachsen, ihre Vorlieben und ihre liebenswerten Besonderheiten regjo schafft Identität und Zusammengehörigkeitsgefühl

regjo ist DAS Regional-Journal aus dem Herzen der Region für Südostniedersachsen

regjo erscheint sechs mal jährlich in den Städten Braunschweig, Salzgitter und Wolfsburg sowie in den Landkreisen Gifhorn, Goslar, Helmstedt, Peine und Wolfenbüttel.

regjo wendet sich an alle Menschen, die in Südostniedersachsen leben, arbeiten, oder sich für die Region interessieren.

regjo landet direkt auf den Schreibtischen der Entscheider in Südostniedersachsen, aber auch in den Business-Lounges mehrerer Flughäfen im Inland und im deutschsprachigen Ausland.

regjo will die Menschen in Südostniedersachsen und Interessenten von außerhalb der Region für das Land zwischen Goslar und Gifhorn sowie zwischen Helmstedt und Peine begeistern.

regjo

• zeigt die wirtschaftliche Vielfalt der Region
• gibt Überblick über den kulturellen Reichtum Südostniedersachsens
• porträtiert die Vordenker der Region
• stellt innovative Unternehmen, ihre Produkte und Dienstleistungen vor
• berichtet über die Menschen in Südostniedersachsen, ihre Vorlieben und
ihre liebenswerten Besonderheiten

regjo schafft Identität und Zusammengehörigkeitsgefühl

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TITEL // 06.<strong>2012</strong> // 13<br />

Die <strong>Freiheit</strong><br />

des Glaubens<br />

Dieter Rammler, Akademieleiter<br />

der Evangelischen Akademie<br />

Abt-Jerusalem und Direktor des<br />

Theologischen Zentrums der<br />

Evangelisch-Lutherischen Landeskirche<br />

Braunschweig.<br />

Professor Dr. Dr. Peter Antes,<br />

Emeritus des Instituts für Theologie<br />

und Religionswissenschaft der Leibniz<br />

Universität Hannover, studierte<br />

Religionswissenschaft, katholische<br />

Theologie und Oriental<strong>ist</strong>ik.<br />

Jonah Sievers, Landesrabbiner in<br />

Niedersachsen, engagiert im Vorstand<br />

der Allgemeinen Rabbinerkonferenz<br />

Deutschlands.<br />

Professor Dr. Friedrich Weber,<br />

Landesbischof der Evangelisch-<br />

Lutherischen Landeskirche in<br />

Braunschweig, Geschäftsführender<br />

Präsident der Gemeinschaft<br />

Evangelischer Kirchen in Europa.<br />

Religiöse Themen wie Scharia, Beschneidung polarisieren<br />

derzeit die Gesellschaft. <strong>regjo</strong> hat Vertreter verschiedener<br />

Kirchen und Religionswissenschaftler zum Gespräch gebeten:<br />

Wie frei sind wir in unserer Religionsausübung?<br />

Autor: Klaus Sievers<br />

Fotografie: Thomas Knüppel<br />

Dieter Rammler: Es gibt beim Thema<br />

Religion, wenn wir es weltweit betrachten,<br />

eine ambivalente Situation.<br />

Wir haben einerseits eine außerordentliche<br />

Dynamik: Religionen beeinflussen<br />

Friedensverhandlungen oder<br />

sind Nährboden fundamental<strong>ist</strong>ischer<br />

Bewegungen und kriegerischer<br />

Auseinandersetzungen. Andererseits<br />

gibt es in Europa eine zunehmende<br />

Säkularisierung und Dechr<strong>ist</strong>ianisierung.<br />

Zugleich merken wir, dass das<br />

Thema Religion nicht erledigt <strong>ist</strong>, sondern<br />

dass - beispielsweise beim Stichwort<br />

Beschneidung - wieder etwas<br />

hochkommt. Herr Sievers, waren Sie<br />

überrascht von der starken öffentlichen<br />

Diskussion über dieses Thema?<br />

Inwieweit fühlen Sie sich als Jude in<br />

Ihrer grundgesetzlich garantierten<br />

Ausübung der Religionsfreiheit eingeschränkt?<br />

Jonah Sievers: Die <strong>Heft</strong>igkeit der Debatte<br />

hat mich schon überrascht. Da<br />

kamen auch religionsfeindliche und<br />

antisemitische Stimmungen wieder<br />

nach oben. Das haben viele Leute unterschätzt.<br />

Aus meiner jüdischen Sicht<br />

gibt es in Deutschland heute nur zwei<br />

Probleme: Die rituelle Schächtung von<br />

Tieren und die Beschneidung. Bei letzterer<br />

<strong>ist</strong> das Problem gelöst, wenn der<br />

Bundestag in Kürze eine neue Regelung<br />

mehrheitlich beschließen wird. Insofern<br />

fühle ich mich derzeit in meinem<br />

Grundrecht der Religionsfreiheit nicht<br />

beeinträchtigt. Die eigentliche Frage<br />

hinter dieser aktuellen Diskussion<br />

heißt: Welche Rolle hat die Religion<br />

noch in unserer Gesellschaft? Oder<br />

geht es, wie manche Wissenschaftler<br />

meinen, um die <strong>Freiheit</strong> von der Religion?<br />

Da gibt es gewisse Trends. Insofern<br />

<strong>ist</strong> das ein Problem aller Religionsgemeinschaften.<br />

Dieter Rammler: Könnte die chr<strong>ist</strong>liche<br />

Kirche in eine ähnliche Situation<br />

kommen? Es gibt Leute, die die Taufe<br />

als ein Akt der Bevormundung oder<br />

Vorprägung von Kindern sehen?<br />

Friedrich Weber: Zunächst: Ich möchte<br />

das Thema Beschneidung nicht in diesen<br />

großen Gesamtkontext stellen. Hier<br />

geht es um eine Kollision zwischen dem<br />

Grundrecht der Religionsfreiheit und<br />

dem der körperlichen Unversehrtheit.<br />

Insofern <strong>ist</strong> diese grundsätzliche Frage<br />

schon berechtigt. Die aktuelle politische<br />

Lösung des Themas Beschneidung <strong>ist</strong><br />

richtig. Strafrechtlich und unter Auslegung<br />

der Verfassung wäre das Thema<br />

nicht zu entscheiden gewesen. Die Religionsgemeinschaften<br />

bewegen sich in<br />

Schranken, die das Grundgesetz uns<br />

setzt. Insofern <strong>ist</strong> die Ausgestaltung einer<br />

Religion nicht ganz frei. Dann gibt<br />

es eben Interessenkollisionen zwischen<br />

Grundrechten - wobei der Religionsfreiheit<br />

ein Primat eingeräumt worden <strong>ist</strong>.<br />

Zum Thema Taufe: Das kann man nicht<br />

vergleichen, weil hier keinem Menschen<br />

eine irreparable körperliche Veränderung<br />

zugefügt wird.<br />

Peter Antes: Die aktuelle Diskussion<br />

<strong>ist</strong> ein Symptom für eine mangelnde

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