Leistungsbeschreibung (Stand: Januar 2012) - Caritasverband ...
Leistungsbeschreibung (Stand: Januar 2012) - Caritasverband ...
Leistungsbeschreibung (Stand: Januar 2012) - Caritasverband ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
2.1.4 Fl Flexible Fl<br />
exible Hilfen<br />
Hilfen<br />
• Grundgedanke<br />
Grundgedanke<br />
Beim Konzept flexibler Erziehungshilfen stand das Arbeitsprinzip zentral und dieses soll zugleich<br />
auch Paradigma des Verständnisses flexibler Erziehungshilfen im St. Barbara Kinderheim sein,<br />
für jeden Einzelfall entsprechend seinen Bedürfnissen und Bedarf, Wünschen und<br />
Notwendigkeiten ein einmaliges Betreuungssetting zu konstruieren und zu realisieren.<br />
• Rechtsgrundlage<br />
Rechtsgrundlage<br />
Rechtsgrundlage<br />
Hier wird in dem § 27, Abs. 1 KJHG der Hauptbezugspunkt gesehen und gefolgert, dass<br />
Jugendhilfe strukturell so zu organisieren sei, dass maßgeschneiderte sozialpädagogische<br />
Arrangements für den Einzelfall kreativ neu zu schaffen sein könnten. Damit ändere sich der<br />
Blickwinkel: Nicht das ‘Vorhalten' von einzelnen Hilfeformen , denen dann Kinder und<br />
Jugendliche zugewiesen werden, wäre strukturell sicherzustellen sondern die Einrichtungen der<br />
Jugendhilfe wären so lern- und wandlungsfähig zu organisieren, dass sie ad hoc in der Lage<br />
sind, für jeden Jugendlichen und für jedes Kind eine Betreuungsform zu generieren. Eine solche<br />
Sichtweise bedeute, dass die Organisationen und die in ihnen enthaltenen Ressourcen an die<br />
Bedarfe und Problemlagen der Klientel angepasst würden. Auch orientiere sich so eine<br />
erzieherische Hilfe eher nach dem Bedarf im Einzelfall unter Einbeziehung des engeren sozialen<br />
Umfeldes und passt sich flexibel den verändernden Bedürfnissen der Leistungsempfänger im<br />
Verlaufe der Leistungsgewährung an. Erzieherische Hilfen orientieren sich so an den<br />
Lebenswelten der Leistungsempfänger, sind individuell, flexibel und werden unter Einbeziehung<br />
des sozialen Umfeldes, also ortsnah und sozialraumbezogen, durchgeführt.<br />
• Definition Definition<br />
Definition<br />
In Anlehnung an das skizzierte theoretische Modell werden im St. Barbara Kinderheim Hilfen zur<br />
Erziehung dann als ,Flexible Erziehungshilfen’ definiert, wenn mit einer Hilfe zur Erziehung<br />
die sozialräumlichen Verhältnisse, die maßgeblichen Anteil an den Lebensbedingungen der<br />
Klientel haben, in die Arbeit mit einbezogen werden [Sozialraumbezogenheit],<br />
unmittelbar aufgrund konkreter Problemlagen von Kindern, Jugendlichen, jungen Erwachsenen<br />
und / oder ihrer Familien mit Hilfeangebote reagiert wird [Individualität],<br />
im Hilfeverlauf selbst ggf. veränderten Bedürfnissen solange Rechnung getragen wird bis<br />
Unterstützungsleistungen des formellen Systems in keiner Weise mehr erforderlich sind<br />
[Flexibilität] und<br />
trotz der veränderten Hilfebedarfe der zu Betreuenden zu einem Vermeiden eines Einrichtungs-<br />
und Personenwechsels beigetragen wird [Kontinuität oder auch ‘Exklusivität einer Beziehung’].<br />
Dabei wird eine Hilfe zur Erziehung abgegolten aufgrund einer quantitativ und qualitativ dem<br />
Einzelfall angemessene Finanzierung [Fachleistungsstunde].<br />
• Zielgruppe<br />
Zielgruppe<br />
Im Kontext von Heimerziehung spezifizieren sich die Zielgruppen wie folgt: Familien , in denen<br />
eine Heimunterbringung eines oder mehrerer Kinder ansteht, Familien, in denen Kinder und /<br />
oder Mitglieder des Familiensystems auf eine anstehende oder bereits erfolgte außerfamiliäre<br />
Unterbringung mit massivem Widerstand reagieren, Familien, in denen eine Rückführung der<br />
Kinder in den elterlichen bzw. teilelterlichen Haushalt ansteht, wobei die Eltern jedoch ohne<br />
weitere Unterstützungen überfordert sind, sowie Jugendliche, die sich auf eine Heimgruppe<br />
nicht einlassen können und junge Erwachsene mit Bedarf hinsichtlich eines Angebotes mit<br />
niedrigem Betreuungsaufwand [SBW-Schnittstelle].<br />
19