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Bund + Länder Journal 01/2013 - Ver.di

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1/2<strong>01</strong>3<br />

<strong>Bund</strong>esverkehrsverwaltung / Straßenbauverwaltung<br />

Wasser- und Schifffahrtsverwaltung –<br />

Erfahrungen aus dem Tollhaus?<br />

Seit dem 1. Mai 2<strong>01</strong>3 gibt es nun <strong>di</strong>e<br />

General<strong>di</strong>rektion Binnenschifffahrt und<br />

Wasserstraßen (GDWS) mit Sitz in Bonn.<br />

Damit soll eine neue Organisation und<br />

Aufgabenerle<strong>di</strong>gung der GDWS ab dem<br />

1.5.2<strong>01</strong>3 bestehen. Die bisherigen regionalen<br />

sieben Wasser- und Schifffahrts<strong>di</strong>rektionen<br />

(WSD’n) werden geschlossen<br />

und gleichzeitig als Außenstellen<br />

der GDWS deklariert. Die Aufgaben der<br />

WSD’en gehen an <strong>di</strong>e GDWS über, gleichzeitig<br />

bleibt <strong>di</strong>e Aufgabenerle<strong>di</strong>gung wie<br />

bisher, in den ehemaligen WSD’en. Die<br />

Bezirkspersonalräte bestehen nicht mehr.<br />

Eine <strong>Ver</strong>tretung der Ämter in den Hierarchiestufen<br />

gibt es nicht mehr (so sind<br />

etwaige Streitigkeiten im Stufenverfahren<br />

nicht mehr zu lösen). Der HPR wird für<br />

personalvertretungsrechtliche Belange als<br />

zustän<strong>di</strong>g erklärt.<br />

Seit einem Monat existiert <strong>di</strong>e GDWS nun.<br />

Blicken wir ein wenig hinter <strong>di</strong>e Kulissen<br />

und wir erkennen:<br />

• Es gibt <strong>di</strong>e GDWS mit obiger Adresse<br />

und einer Telefonnummer. Ruft man<br />

<strong>di</strong>e an, dann meldet sich das <strong>Bund</strong>esministerium<br />

für <strong>Ver</strong>kehr, Bau und Stadtentwicklung.<br />

Fragt man nach einem<br />

Ansprechpartner, dann kommt da gar<br />

nichts. Da ist nämlich niemand, noch<br />

nicht mal jemand, der kompetent Auskunft<br />

geben kann.<br />

• Der stellvertretende General<strong>di</strong>rektor ist<br />

zunächst kommissarisch eingesetzt.<br />

• Die Abteilungsleiter/-in, d.h. <strong>di</strong>e ehemaligen<br />

Präsidenten der WSD’en bleiben<br />

zunächst in ihren WSD’en und leiten sie<br />

bis August 2<strong>01</strong>3 als Außenstellender<br />

GDWS. Für Aufgaben der GDWS werden<br />

sie zunächst abgeordnet. Im Übrigen<br />

hat man für <strong>di</strong>esen Personenkreis<br />

alles geregelt, vom Bestandsschutz für<br />

<strong>di</strong>e Besoldung bis hin zu Altersteilzeit<br />

im Blockmodell, alles bestens bestellt.<br />

• So haben wir eine Behörde, <strong>di</strong>e le<strong>di</strong>glich<br />

aus ihrem General<strong>di</strong>rektor besteht<br />

und der ist nicht erreichbar. Ein Potemkinsches<br />

Dorf?<br />

Es ist genau das eingetreten, was wir erwartet<br />

haben: wir arbeiten mit doppelten<br />

Christel Björkman mit Minister Ramsauer (Foto: Ronny Keller)<br />

Strukturen, keiner fühlt sich zustän<strong>di</strong>g,<br />

keiner will entscheiden, man wartet ab,<br />

bis……, ja bis wann? Ich weiß es nicht.<br />

Und wie ist’s um <strong>di</strong>e anderen 12490 Beschäftigten<br />

bestellt? Um gleich mit der<br />

Tür ins Haus zu fallen:<br />

Die Tarifverhandlungen sind gescheitert.<br />

Noch mal zur Erinnerung unsere<br />

Forderungen: Arbeitsplatzsicherung<br />

(Ausschluss betriebsbe<strong>di</strong>ngter Kün<strong>di</strong>gungen,<br />

keine <strong>Ver</strong>setzung gegen den Willen<br />

des Beschäftigten… - all <strong>di</strong>e Punkte, <strong>di</strong>e<br />

Minister Ramsauer uns auf der Kundgebung<br />

am 28.02.2<strong>01</strong>3 versprochen hatte);<br />

Entgeltsicherung, Mobilitätsförderung,<br />

Ausschluss von Leiharbeit, Altersteilzeit<br />

(hier: Einhaltung des bestehenden Tarifvertrags),<br />

Geltungsbereich für alle Umstrukturierungsvorhaben,<br />

Härtefallregelung,<br />

Ausbildungsquote und Übernahme<br />

von Azubis, u.a.<br />

Am Mittwoch, den 29.05.2<strong>01</strong>3 war der<br />

zweite <strong>Ver</strong>handlungstermin, nachdem<br />

wir am ersten <strong>Ver</strong>handlungstag, dem 30.<br />

April 2<strong>01</strong>3, <strong>di</strong>e Forderungen der ver.<strong>di</strong>-<br />

Tarifkommission übergeben hatten. Am<br />

Mittwoch machte nun der <strong>Ver</strong>handlungsführer<br />

des BMI zur Be<strong>di</strong>ngung, dass ver.<br />

<strong>di</strong> wesentliche Forderungen komplett zurücknehmen<br />

muss, bevor überhaupt eine<br />

<strong>Ver</strong>handlung beginnen kann.<br />

Wir betrachteten <strong>di</strong>ese Forderung als<br />

Diktat von Vorbe<strong>di</strong>ngungen, <strong>di</strong>e nicht akzeptabel<br />

sind, und forderten unsererseits<br />

be<strong>di</strong>ngungslose, ergebnisoffene Tarifverhandlungen.<br />

Auch hier ist genau das eingetreten, was<br />

wir vorhergesagt haben. In vielen Personalversammlungen<br />

und Gesprächen haben<br />

sich <strong>di</strong>e <strong>Ver</strong>antwortlichen des BMVBS<br />

erklärt, es gibt keine betriebsbe<strong>di</strong>ngten<br />

Kün<strong>di</strong>gungen, keine <strong>Ver</strong>setzungen gegen<br />

den Willen der Beschäftigten usw. Aber<br />

das waren nur Lippenbekenntnisse, Beruhigungspillen<br />

für <strong>di</strong>e Beschäftigten. Jetzt<br />

wo es konkret wird, will keiner eine tariflich<br />

verbindliche Zusage geben.<br />

Das ist inakzeptabel und wir werden uns<br />

<strong>di</strong>ese berechtigten Forderungen wohl<br />

erstreit(k)en müssen. Wir können uns<br />

schon mal darauf einstellen, dass wir nur<br />

mit weitergehenden Aktionen unsere Forderungen<br />

nach einem Tarifvertrag durchsetzen.<br />

Und das werden wir bestimmt<br />

hinbekommen – bei einer Zustimmung<br />

für einen unbefristeten Streik von 97%<br />

bundesweit.<br />

von: Christel Björkman<br />

Reform der WSV<br />

Immer aktuell informiert!<br />

www.bvsbv.ver<strong>di</strong>.de<br />

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