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Bund + Länder Journal 01/2013 - Ver.di

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<strong>Ver</strong>kehrsinfrastruktur als öffentliche<br />

Dienstleistung<br />

Wir sind der Auffassung, dass <strong>di</strong>e Benutzung<br />

unserer Straßen für alle Bürger möglich<br />

sein muss. Die geforderte PKW-Maut<br />

ist nach unserer Auffassung ein weiterer<br />

Schritt der Politik in Richtung Entsolidarisierung<br />

der Bevölkerung. Dieses ist teilweise<br />

schon gelungen, wenn man nur an<br />

<strong>di</strong>e Zusatzbeiträge der Krankenversicherungen<br />

oder <strong>di</strong>e Zusatzversicherungen<br />

denkt, ohne <strong>di</strong>e für große Bevölkerungsschichten<br />

Brillen oder Zahnersatz nicht<br />

mehr finanzierbar sind.<br />

Das Vorhalten einer funktionierenden Infrastruktur<br />

fällt nach unserer Auffassung<br />

unter <strong>di</strong>e Daseinsvorsorge und ist eine<br />

elementare Aufgabe des Staates.<br />

Die Steuerung und Bereitstellung von<br />

Infrastruktur muss daher in öffentlicher<br />

Hand bleiben, auch um dem Staat ein<br />

wirtschaftspolitisches Steuerungsinstrument<br />

an <strong>di</strong>e Hand zu geben.<br />

20 % der Bevölkerung sind heute arm und auch <strong>di</strong>e unmittelbar angrenzende<br />

Bevölkerungsschicht hat oft keine Spielräume z.B. selbst für zusätzliche<br />

Altersvorsorge.<br />

Wenn <strong>di</strong>e LKW-Maut auf alle Straßen und alle KFZ > 3,5 to zulässiges Gesamtgewicht<br />

(zGG) ausgeweitet wird, sind damit nach heutigem Stand ca. 5 Mrd.<br />

Einnahmen zu erzielen. Diese Einnahmen werden über <strong>di</strong>e Preise letztendlich<br />

dem Endverbraucher in Rechnung gestellt. Der wesentliche Konsum besteht hier<br />

aus Gütern und Waren des täglichen Bedarfs, der für alle Bevölkerungsschichten<br />

volumenmäßig relativ gleich ausfällt, aller<strong>di</strong>ngs aufgrund der unterschiedlichen<br />

Einkommensentwicklung für <strong>di</strong>e einzelnen Bevölkerungsgruppen unterschiedliche<br />

Auswirkungen hat. So z.B. für einen Zwei-Personen-Haushalt, der von eher<br />

geringen Altersbezügen leben muss, aber hohe Gesundheitskosten zu tragen<br />

hat. Der Mautaufschlag würde auch auf den Gesundheitsbedarf aufgeschlagen.<br />

Dem gegenüber steht ein moderner Zwei-Personenhaushalt, beide berufstätig<br />

mit doppeltem Einkommen. In Summe wird ihr Beitrag an der Maut über <strong>di</strong>e<br />

Endverbraucherpreise geringer ausfallen als der des Rentnerhaushalts. Daher<br />

kann aus unserer Sicht eine Ausweitung der LKW-Maut nur in Betracht kommen,<br />

wenn es eine gesicherte Kompensation für untere und einfache Einkommen<br />

und sozial Schwache gibt.<br />

Aus den Ländern - Schleswig-Holstein<br />

Zukunftsperspektive für Auszubildende<br />

– Stellenabbau – ÖPP<br />

ver.<strong>di</strong>-Betriebsgruppe LBV-Schleswig-Holstein trifft Reinhard Meyer, den Minister für<br />

Wirtschaft, Arbeit, <strong>Ver</strong>kehr und Technik in Schleswig-Holstein<br />

Die Mitglieder der ver.<strong>di</strong>-Betriebsgruppe<br />

Ralf Wrobel, Peter Clausen, Jörg Wiens,<br />

Martin Jeß sowie der ver.<strong>di</strong> Fachbereichssekretär<br />

Karl-Heinz Pliete trafen am Dienstag,<br />

den 28.05.2<strong>01</strong>3, Minister Meyer in<br />

seinem Büro in Kiel.<br />

Die Situation der Auszubildenden lag<br />

auch dem Minister am Herzen, so dass erreicht<br />

werden konnte, dass <strong>di</strong>e Situation<br />

(Foto: ver.<strong>di</strong>)<br />

der Auszubildenden genauer untersucht<br />

werden soll. Nicht nur in der überbetrieblichen<br />

Ausbildungseinrichtung des<br />

Landesbetriebes, sondern auch in den<br />

Meistereien soll nach <strong>Ver</strong>besserungsmöglichkeiten<br />

für <strong>di</strong>e Förderung der Auszubildenden<br />

gesucht werden. Denn nur durch<br />

den Ausbau der Ausbildungsplätze kann<br />

der Personalbedarf der Zukunft mit qualitativ<br />

gut ausgebildeten Beschäftigten<br />

gedeckt werden kann.<br />

Zum Thema Stellenabbau gab es eine gute<br />

und eine schlechte Nachricht. Die schlechte<br />

Nachricht ist, dass auch im LBV-SH Stellen<br />

eingespart werden müssen. Der Minister<br />

vertrat <strong>di</strong>e Auffassung, dass der LBV-SH<br />

nicht vom allgemeinen Stellenabbau in der<br />

Landesverwaltung ausgenommen werden<br />

könne, wenn selbst bei der Polizei Stellen<br />

eingespart werden müssen.<br />

Die gute Nachricht ist, dass es keine betriebsbe<strong>di</strong>ngten<br />

Kün<strong>di</strong>gungen geben soll.<br />

Alle Stelleneinsparungen sollen durch<br />

Altersabgänge erreicht werden. Dies bedeutet<br />

aber für <strong>di</strong>e Kollegen eine höhere<br />

Arbeitsver<strong>di</strong>chtung, wenn nicht gleichzeitig<br />

<strong>di</strong>e Aufgabenwahrnehmung verändert<br />

wird.<br />

Auch der Minister nicht glücklich mit den<br />

ÖPP-Maßnahmen ist. Aber ein Zurückdrehen<br />

der bereits angeschobenen Projekte<br />

wie das A7-Projekt würde das Land in<br />

der Planung und Durchführung um 7 bis<br />

10 Jahre zurück werfen. Das Land werde<br />

aber <strong>di</strong>e Kosten/Nutzenbewertung der<br />

Projekte im Auge behalten. Weitere Gespräche<br />

wurden vereinbart.<br />

von: Martin Jeß<br />

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