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| POP | OLDIES | JAZZ | KLASSIK | auf CD, SACD, LP und Blu-ray/DVD<br />

POP-CD<br />

DES MONATS<br />

ROCK<br />

BRUCE<br />

SPRINGSTEEN<br />

Wrecking Ball<br />

Columbia (Sony); CD, Limited Ed., 2 LP + CD<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

AUF STEINIGEM GRUND<br />

Keine Kampfansage, aber auch keine Kompromisse: Bruce Springsteen entdeckt alte Stärken wieder.<br />

Fotos: Shutterstock, Danny Clinch / Sony<br />

Bruce Springsteen ist mächtig stolz<br />

auf „Wrecking Ball“, so war zu<br />

hören. Er halte es für sein bestes Album<br />

überhaupt. Natürlich behaupten<br />

Musiker so etwas oft. Trotzdem sagt<br />

diese Einschätzung etwas aus. Nicht<br />

über das Album, sondern über Springsteen<br />

selbst. Vielleicht hat er erkannt,<br />

dass seine Musik immer dann fesselte,<br />

wenn er mit kämpferischer Komplizenschaft<br />

von seinen Protagonisten erzählte<br />

– egal, ob sich dies in düster-folkigen<br />

Außenseitergeschichten oder in ungestümer<br />

Rockromantik äußerte. Der altersmilde<br />

Optimismus auf dem leicht<br />

blutleeren Vorgänger „Working On A<br />

Dream“? Vergessen. Springsteen stellt<br />

sich – von den Folgen der Wirtschaftsund<br />

Finanzkrise erzürnt – angriffslustig<br />

auf die Seite des kleinen Mannes.<br />

Es ist nicht nur bildlich gesprochen ein<br />

biblischer Zorn, der auf „Wrecking Ball“<br />

auf die „Zocker“, „Räuberbarone“ und<br />

„gierigen Diebe“ herniedergeht. In „Rocky<br />

Ground“ predigt er – unterstützt<br />

von einem Gospelchor – von Jesus,<br />

der die Geldwechsler aus dem Tempel<br />

vertrieb. Glücklicherweise portratiert er<br />

zu Blues- und Folkrock-Klängen aber<br />

auch den kleinbürgerlichen Waffennarr,<br />

dessen Gier auf „Easy Money“<br />

ebenfalls ungebrochen ist. Und ruft<br />

im abschließenden Schrammelgitarren-Country<br />

von „We Are Alive“ zum<br />

Schulterschuss zwischen den Lebenden<br />

und den Toten auf. Den großen<br />

musikalischen Zorn versprüht Springsteen<br />

ohnehin nicht. In alle Richtungen<br />

offen („Shackled And Drawn“ etwa<br />

bläst dem Irish Folk einen Marsch),<br />

wirkt er auf „Wrecking Ball“ aber eine<br />

Spur (ein)dringlicher, wuchtiger, rauer<br />

und verletzter als zuletzt. Darauf kann<br />

er stolz sein.<br />

Stefan Weber<br />

„The Rising“, „Born In The USA“

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