Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Musik › JAZZ<br />
WORTSPIEL<br />
Das berühmte „Mr<br />
Mojo Risin‘“ aus<br />
„L.A. Woman“ ist ein<br />
Anagramm aus den<br />
Buchstaben von<br />
Morrisons Namen.<br />
ROCK<br />
CHEAP TRICK<br />
Original Album Classics<br />
Legacy / Sony; 5-CD-Set<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Dahinter steckt<br />
höchstens<br />
Marketinglogik:<br />
Der erste Teil der<br />
„Original Album<br />
Classics“ (2008) beeinhaltete die<br />
ersten Alben der US-Rocker, ließ<br />
aber in der Chronologie das sensationelle<br />
„Live At Budokan“ (1979)<br />
aus. Das schwer erhältliche Meisterwerk<br />
gibt‘s nun hier im zweiten<br />
Teil, zusammen mit dem Megaseller<br />
„Dream Police“ und den leider<br />
kaum gelungenen 80er-Jahre-<br />
Werken der Band.<br />
RS<br />
„Original Album Classics“ (2008)<br />
JAZZ-CD DES MONATS<br />
PIANO SOLO<br />
BUGGE WESSELTOFT<br />
Songs – Jazzland / Universal; CD<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Alles andere<br />
als Standard:<br />
Bugge<br />
Wesseltoft.<br />
KLANG<br />
TIPP<br />
POP<br />
PET SHOP BOYS<br />
Format<br />
EMI (EMI); 2 CD<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Fotos: Wendell Hamick / Warner, Serge Leblon / EMI, Warner, Bear Family, Jazzland / Universal<br />
ROCK‘N‘ROLL<br />
DUANE EDDY<br />
Twangin‘ From Phoenix ...<br />
Bear Family (Bear Family); 5-CD-Boxset<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Böse Zungen<br />
könnten behaupten,<br />
dass Duane<br />
Eddys Frühwerk<br />
nur seinen ersten<br />
Hit „Rebel Rouser“ variierte. Dass<br />
man es sich damit zu leicht bei der<br />
Bewertung seiner Rock‘n‘Roll-Instrumentals<br />
macht, zeigt das Boxset<br />
„Twangin‘ From Phoenix To L.A.“.<br />
Denn Eddys Gitarrenspiel war sicher<br />
nicht immer innovativ. Die Anzahl<br />
der hier versammelten populären<br />
und einflussreichen Aufnahmen<br />
(1958 bis 1962) erstaunt aber. RS<br />
Link Wray, Chuck Berry<br />
Die Pet Shop<br />
Boys – immer von<br />
„Format“: Die<br />
Doppel-CD ist die<br />
zweite B-Seiten-<br />
Sammlung des Duos – nach „Alternative“<br />
(1995). Auf „Format“ vereinen<br />
sich B-Seiten, Bonustracks und<br />
rares Material aus den Jahren 1996<br />
bis 2009 zu einer Materialsammlung,<br />
die den Fan erfreuen dürfte. Dazu<br />
gibt es neben der schön-schlichten<br />
Verpackung ein feines Interview der<br />
Herren mit Musikjournalist Jon Savage<br />
und Infos zu den Tracks. KT<br />
Depeche Mode, Metronomy<br />
Höchstens ein Möchtegern-<br />
Rebell: Duane Eddy.<br />
Songs? Was für eine hübsche Untertreibung!<br />
Bugge Wesseltoft, der<br />
Grenzgänger und Klangabenteurer,<br />
nimmt sich hier melodische Monumente<br />
vor, die den „Walk Of Fame“<br />
der Jazzgeschichte säumen. Der<br />
Norweger tut dies mit dem gebührenden<br />
Respekt – und mit einem ordentlichen Pfund Erfahrung.<br />
Seit gut vier Dekaden – seit dem achten Lebensjahr – begeistert<br />
sich Wesseltoft für Musik, und genauso lange arbeitet er<br />
sich an den Klassikern ab. Bescheidenheit hielt den Schöpfer<br />
der „New Conception Of Jazz“ (1996) und des Weihnachts-<br />
Dauerbrenners „It’s Snowing On My Piano“ (1997) bislang<br />
davon ab, mit diesem viel strapazierten Repertoire ins Studio<br />
zu gehen. Jetzt hat er es doch getan, und Wesseltoft zeigt<br />
dabei eine abgeklärte Entspanntheit, die sein Album zu etwas<br />
Besonderem im Korb der Standards-Interpretationen macht.<br />
Die heitere Gelassenheit, die durch diese Stunde Hörglück<br />
weht und die von einer sensiblen Aufnahmetechnik unterstützt<br />
wird, lässt an feine Klavier-Solo-Scheiben wie Keith Jarretts<br />
„The Melody At Night, With You“ (1999) oder Iiro Rantalas<br />
„Lost Heroes“ (2011) denken. Bugge Wesseltoft startet<br />
besinnlich mit acht Minuten „Darn That Dream“, ein ähnlich<br />
knisterndes „After Hours“-Feeling bietet danach „My Foolish<br />
Heart“. Ob hier oder in den folgenden sieben Titeln bis zum<br />
majestätischen Finale mit John Coltranes „Giant Steps“: Der<br />
sonst so experimentierfreudige Norweger spielt keinen Ton<br />
zu viel und dringt, in seiner unaufgeregten Art und frei von<br />
virtuoser Eitelkeit, zum Kern dieser immergrünen Kompositionen<br />
vor. Prädikat: „wunderschön“.<br />
Matthias Inhoffen<br />
Bill Evans, Iiro Rantala, Keith Jarrett „The Melody At Night, With You“<br />
www.audio.de › 04/2012<br />
81