Leben & erziehen Was darf mein Kind? (Vorschau)
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Februar 2/2013<br />
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Spanien 2,80 € · Slowenien 2,80 €<br />
Sanft<br />
abnehmen<br />
Mütter verraten<br />
ihre Erfolgs-Rezepte<br />
Seite 40<br />
Das Elternmagazin<br />
Babys lieben<br />
Quatsch<br />
<strong>Was</strong> die Kleinen<br />
lustig finden<br />
Seite 14<br />
Großes EXTRA<br />
Betreuungsgeld<br />
22<br />
FRAGEN &<br />
ANTWORTEN<br />
Arbeiten und trotzdem<br />
kassieren: So geht’s!<br />
Wie Sie den Bonus nutzen<br />
Seite 43<br />
DIE BESTE<br />
ERNÄHRUNG FÜR<br />
IHR BABY Seite 26<br />
GANZ ENTSPANNT ERZIEHEN<br />
Faschingskostüme<br />
Seite 20<br />
zum Nähen<br />
Monster,<br />
Käfer und Hund<br />
Seite 60<br />
Fernsehen, Naschen, Aufbleiben: die besten Tipps der Profis
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babywelt
Fasching<br />
Benno (16 Monate), Tabea (15 Monate)<br />
und Ferdinand (2 Jahre) waren die Stars<br />
beim Fotoshooting [ 60 ]<br />
Superman und süße Monster<br />
Martina Kaiser<br />
Chefredakteurin<br />
Fernsehen, Naschen, länger Auf bleiben:<br />
<strong>Was</strong> <strong>darf</strong> <strong>mein</strong> <strong>Kind</strong>? Das fragen sich<br />
Eltern täglich – auch wir in der Redaktion.<br />
Unsere Autorin Silvia Schmid hat<br />
die wichtigsten Fragen gesammelt und<br />
Erziehungs-Profis gestellt. Spannend<br />
und entlastend, was die sagen!<br />
Ihre Antworten lesen Sie ab Seite 20.<br />
Und falls doch noch eine Frage offen geblieben ist –<br />
die können Sie mit unserer Expertin klären, in der kostenlosen<br />
Telefon-Sprechstunde (Infos dazu auf Seite 24).<br />
Ganz gleich, ob man bei Ihnen Fasching, Fastnacht oder<br />
Karneval feiert – in diesem Heft finden Sie lustige Kostüme<br />
für Ihr <strong>Kind</strong>. Monster, Käfer und Hund können Sie selber<br />
nähen. Die Modelle wurden exklusiv entworfen für<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong>. Das Tolle daran: Der Basisschnitt ist ganz<br />
einfach (und funktioniert auch für einen Schnee anzug).<br />
Ich wünsche Ihnen viel Spaß – beim Nähen und natürlich<br />
auch beim Lesen dieser Ausgabe!<br />
Ihre<br />
FOTOS: CORBIS, DANIEL GERST, ISTOCKPHOTO.COM, PHILIPP NEMENZ (2)<br />
martina.kaiser@bayard-media.de<br />
Mit einem Abo haben Sie jede Ausgabe von <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> pünktlich im Briefkasten.<br />
Infos finden Sie auf Seite 13 und 74.<br />
Abonnenten-Service Telefon 01 80/5 26 01 41*, Fax 01 80/5 26 01 42*<br />
Stark wie<br />
Superman<br />
Gute Erziehung<br />
verleiht Flügel<br />
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selbstbewusst [ 20 ]<br />
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Redaktion <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> | Böheimstraße 8 | 86153 Augsburg | Telefon 08 21/45 54 81 - 51<br />
Fax 08 21/45 54 81 - 12 | E-Mail-Adresse: redaktion@bayard-media.de<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013<br />
3
[ 14 ]<br />
Einfach<br />
zum Kichern!<br />
Nie mehr im <strong>Leben</strong> lachen Menschen<br />
so viel wie in der frühen <strong>Kind</strong>heit.<br />
<strong>Was</strong> die Kleinen lustig finden<br />
AUSGABE 2<br />
Betreuungsgeld<br />
Mehr Zeit für die Familie: Eltern bekommen<br />
künftig Geld, wenn sie ihr <strong>Kind</strong> nicht in<br />
die Krippe schicken. Wir beantworten<br />
die wichtigsten Fragen dazu<br />
[ 43 ]<br />
Das macht groß und stark<br />
Stillen, Fläschchen, Brei: Im ersten Jahr gibt es<br />
viele Stationen, bis ein <strong>Kind</strong> am Familientisch mitisst.<br />
<strong>Was</strong> Babys wann schmeckt<br />
[ 26 ]<br />
TITELFOTOS; GETTY IMAGES, PHILIPP NEMENZ, WESTEND61; FOTOS: CORBIS, F1ONLINE, HUNGER & SIMMETH, ISTOCKPHOTO.COM, JAKO-O, SWEETBELLY; ILLUSTRATION: ISTOCKPHOTO.COM<br />
Schnell<br />
genäht<br />
LEBEN MIT KINDERN<br />
14 Baby-Quatsch<br />
Wie Sie Ihr Kleines<br />
zum Lachen bringen<br />
20 <strong>Was</strong> <strong>darf</strong> <strong>mein</strong> <strong>Kind</strong>?<br />
Entspannt <strong>erziehen</strong>:<br />
Profis beantworten<br />
die wichtigsten<br />
Elternfragen<br />
60 <strong>Kind</strong>er-Fasching!<br />
Ein Schnitt –<br />
drei tolle Kostüme<br />
62 Zählen lernen<br />
Spiel-Ideen für<br />
kleine Rechenkünstler<br />
66 Mama auf Zeit<br />
Eine Pflegemutter<br />
erzählt, wie sie es<br />
schafft, „ihre“ <strong>Kind</strong>er<br />
immer wieder<br />
abzugeben<br />
GESUNDHEIT<br />
& ERNÄHRUNG<br />
26 Das schmeckt, Mama!<br />
Ernährung im 1. Jahr:<br />
<strong>Was</strong> Ihr <strong>Kind</strong> zum<br />
Großwerden braucht<br />
Mit anderen Eltern quatschen,<br />
Erfahrungen austauschen,<br />
Freunde finden:<br />
www.leben-und-<strong>erziehen</strong>.de<br />
4<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 1/2013
INHALT<br />
34 Tief Luft holen!<br />
Pseudokrupp und<br />
Asthma: Wie sie<br />
sich unterscheiden,<br />
was die Beschwerden<br />
lindert, wie Eltern<br />
vorbeugen können<br />
40 Meine Diät<br />
3 Mütter verraten<br />
ihre Erfolgsrezepte<br />
GELD, TEST & SERVICE<br />
43 Betreuungsgeld:<br />
22 Fragen & Antworten<br />
Wer bekommt‘s? Wie<br />
hoch ist es? <strong>Was</strong> muss<br />
ich beachten?<br />
48 Selber anziehen<br />
Praktische Mode,<br />
die <strong>Kind</strong>ergartenkinder<br />
leicht an- und<br />
ausziehen können<br />
SCHWANGERSCHAFT<br />
& GEBURT<br />
50 Er sagt – Sie sagt<br />
Ein Paar freut sich aufs<br />
erste <strong>Kind</strong>. Wir haben<br />
beide getrennt befragt<br />
52 Noch ein Baby!<br />
Wenn das Zweite<br />
auf sich warten lässt<br />
FAMILIE<br />
& PARTNERSCHAFT<br />
56 Oma und Opa sind<br />
die Besten!<br />
Warum in vielen<br />
Familien ohne sie<br />
nichts läuft<br />
+ Leser-Aktion:<br />
Wir suchen die<br />
Groß eltern 2013<br />
71 Glosse<br />
Der Mondmann<br />
Mitmachen<br />
und gewinnen!<br />
RUBRIKEN<br />
18 <strong>Kind</strong>ermund<br />
Wir verlosen<br />
12 Ohrthermometer<br />
von Braun<br />
55 Kreuzworträtsel<br />
Zu gewinnen:<br />
Panasonic Mikrowelle<br />
+ Chio Popcorn<br />
64 Die Seite für <strong>Kind</strong>er<br />
Rätsel, Bilder, Gute-<br />
Nacht-Geschichte<br />
– 10 Minuten Extra-<br />
Zeit für die Eltern<br />
69 Community<br />
Aktuelles von der<br />
neuen Website<br />
www.leben-und<strong>erziehen</strong>.de<br />
72 Impressum,<br />
<strong>Vorschau</strong><br />
[ 54 ]<br />
Party? Abendessen?<br />
Offizielle Einladung? So sind Sie<br />
immer perfekt angezogen<br />
Das sind unsere<br />
Titelthemen<br />
Wir suchen die<br />
Großeltern<br />
2013<br />
Rechts oder<br />
links?<br />
Schuhe, auf denen<br />
die Tiere sich<br />
anschauen, Hosen<br />
mit Gummizug,<br />
Shirts mit großem<br />
Ausschnitt – so wird<br />
das Anziehen<br />
kinderleicht [ 48 ]<br />
Unsere<br />
Leser-Aktion<br />
[ 56 ]<br />
Der große<br />
Ratgeber<br />
6 <strong>Leben</strong> mit <strong>Kind</strong>ern 0 – 1<br />
• Jetzt tröste ich mich<br />
selbst! Das klappt<br />
schon bei Babys<br />
• Brauchen „Popo-<br />
Rutscher“ Hilfe?<br />
• Wie Eltern das Bäuerchen<br />
hervorlocken<br />
10 <strong>Leben</strong> mit <strong>Kind</strong>ern 1 – 3<br />
• Runter vom Sofa!<br />
So wird Ihr <strong>Kind</strong> aktiv<br />
• Wie erkenne ich<br />
einen Linkshänder?<br />
12 <strong>Leben</strong> mit <strong>Kind</strong>ern 3 – 5<br />
• Bilderbücher werden<br />
jetzt noch lebendiger<br />
• Fleischlos essen?<br />
32 Ernährung<br />
• Wie viel Milch braucht<br />
<strong>mein</strong> Baby nach<br />
dem Abstillen?<br />
• Rezept: Gemüsespieße<br />
• Lesersprechstunde<br />
zur Babyernährung<br />
38 Gesundheit<br />
• Alles Milchschorf,<br />
oder was? So geht‘s<br />
der Haut wieder gut<br />
• Husten und Niesen:<br />
bitte in den Ärmel<br />
54 Schwangerschaft,<br />
Familie & Partnerschaft<br />
• Mama taucht ab –<br />
Wellness in der Wanne<br />
• Allein zur Geburt?<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013<br />
5
<strong>Leben</strong>MIT<br />
Jetzt tröste ich mich selbst<br />
Am Anfang geht es nicht anders: Das Baby schreit und Mama oder Papa ist da,<br />
um es zu trösten. Weil das Kleine allein noch nicht zurechtkommt in dieser Welt.<br />
Doch bald merken Eltern verblüfft: Ihr Baby kann sich selbst beruhigen<br />
Ganz eindeutig: Das Baby hat<br />
Hunger. Doch noch während<br />
die Mutter das Fläschchen zubereitet,<br />
bricht das fordernde Schreien<br />
hinter ihr ab. Warum? Das <strong>Kind</strong> saugt<br />
gierig an seinem Fäustchen!<br />
Für Babyforscherin Professor Sabina<br />
Pauen ist dies ein Meilenstein: Das <strong>Kind</strong><br />
fängt an, sich selbst zu beruhigen. Experten<br />
nennen das erste „Selbstregulation“.<br />
Eltern sehen sie mit gemischten<br />
Gefühlen, weil die Kleinen dazu oft am<br />
Daumen nuckeln. Schadet das nicht<br />
den Zähnen? „Die Sorge ist verfrüht“,<br />
<strong>mein</strong>t Dr. Jörn Borke, Leiter der Osnabrücker<br />
Babysprechstunde. Und später,<br />
wenn die Zähne kommen, nutzen die<br />
Kleinen oft schon andere Strategien,<br />
um sich zu trösten: Sie werfen den Kopf<br />
hin und her, schaukeln, kuscheln mit<br />
dem Teddy, suchen Mamas Nähe. „Auch<br />
der Schnuller ist okay“, sagt Dr. Borke.<br />
Einfühlsam zuschauen, wie ihr <strong>Kind</strong><br />
sich allein zu trösten versucht, und<br />
(erst dann) eingreifen, wenn ihm das<br />
nicht gelingt – dieses Verhalten legt<br />
auch Borkes Berliner Kollegin, Dr. Mauri<br />
Fries, den Eltern ans Herz. Das lohnt<br />
sich: So nämlich können die Eltern<br />
nachts immer häufiger durchschlafen,<br />
weil ihr Baby, wenn es zwischendurch<br />
einmal aufwacht, sich selbst beruhigt<br />
und wieder weiterschläft.<br />
6<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013
R A T G E B E R<br />
KINDERN<br />
0-1Jahr<br />
Fit fürs<br />
Baby<br />
Die Beziehung zum<br />
Baby stärken, seine<br />
Selbstständigkeit<br />
fördern, schwierige<br />
Situationen gelassen<br />
meistern: Dabei hilft<br />
das neue Programm<br />
„Von Anfang an“ vom<br />
Elterntraining kess. Es<br />
läuft über fünf Abende.<br />
Infos: www.kess<strong>erziehen</strong>.de<br />
Lustiger<br />
Spielspaß<br />
Den haut nichts um!<br />
Aber bis ihr Baby das<br />
begreift, verschafft<br />
das Steh-auf-Bärchen<br />
„BabyGlück“ (16 cm<br />
hoch, mit Glockenspiel)<br />
den Eltern eine willkommene<br />
Atempause.<br />
Von Die Spiegelburg;<br />
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Zum Träumen schön<br />
sind die Wiegenlieder<br />
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Das Buch mit Mitsing-<br />
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Zum Zuhören: Die<br />
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1 + 2. Bekannte<br />
Sängerinnen und<br />
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Auf Augenhöhe<br />
mit der Mama<br />
Ist der Hund lieb? Das lesen Babys nur an der<br />
Mimik ihrer Mütter ab, sagt Suzanne Zeedyk,<br />
Dozentin an der Uni in Dundee/Schottland<br />
und Beraterin des Babyausstatters Stokke.<br />
Sie empfiehlt, die Kleinen möglichst nah am<br />
Körper zu transportieren. Für <strong>Kind</strong>erwagen<br />
bedeutet das: je höher, desto besser.<br />
Schön, dass Babys auch unterwegs<br />
ab und zu eine frische Windel brauchen!<br />
Sonst gäb‘s ja keinen Grund für<br />
die schöne Wickeltasche „baby chic“.<br />
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FRAGE AN<br />
DEN EXPERTEN<br />
Brauchen<br />
„Popo-<br />
Rutscher“<br />
Hilfe?<br />
Birger (11 Monate)<br />
hoppelt sehr geschickt<br />
und flott auf dem Popo<br />
sitzend durchs Zimmer.<br />
Er macht aber keine<br />
Anstalten zu krabbeln.<br />
Wie können wir ihn<br />
dazu motivieren?<br />
Professor Dr. Rudolf<br />
Korinthenberg,<br />
Universitätsklinik<br />
Freiburg, antwortet:<br />
Vermutlich gar nicht.<br />
Ungefähr drei oder vier<br />
Prozent aller <strong>Kind</strong>er<br />
entwickeln sich so.<br />
Diese „Popo-Rutscher“<br />
sind gesund, lernen aber<br />
meistens etwas später<br />
laufen, ungefähr mit anderthalb<br />
Jahren. Danach<br />
bewegen sie sich genauso<br />
geschickt und sicher<br />
wie <strong>Kind</strong>er, die vorher<br />
gekrabbelt sind. Viele<br />
„Popo-Rutscher“ gehen<br />
zwar zur Krankengymnastik,<br />
unbedingt notwendig<br />
ist das aber<br />
nicht. Solange der Arzt<br />
bei den Vorsorgeterminen<br />
nichts Auffälliges<br />
feststellt, können Sie<br />
Birgers Entwicklung<br />
weiterhin liebevoll und<br />
ohne spezielle Förderung<br />
begleiten. Und<br />
wenn es Sie beruhigt,<br />
können Sie natürlich<br />
zusätzlich eine zweite<br />
Meinung eines <strong>Kind</strong>erneurologen<br />
einholen.<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013 7
<strong>Leben</strong><br />
R A T G E B E R<br />
MIT KINDERN<br />
0-1Jahr<br />
Hallo, Bäuerchen!<br />
Ein „Muss“ ist es nicht, sagen <strong>Kind</strong>erärzte und<br />
Hebammen. Doch besonders Babys, die ihr Fläschchen<br />
oder die Muttermilch hastig trinken, schlafen<br />
nach einem Bäuerchen oft ruhiger. So können<br />
Eltern versuchen, es hervorzulocken:<br />
1. Das Baby aufrecht tragen oder über die<br />
Schulter legen und seinen Rücken sanft klopfen<br />
oder massieren.<br />
2. Es bäuchlings auf die eigenen Knie legen,<br />
sachte mit den Füßen wippen und seinen<br />
Rücken kraulen.<br />
3. Seine Fontanelle streicheln.<br />
4. Seinen Popo (von unten) klopfen.<br />
5. Das Baby im „Fliegergriff“ tragen oder<br />
in eine Tragehilfe packen.<br />
Warme und<br />
freie Hände<br />
Faustis werden<br />
mit Klettband am<br />
<strong>Kind</strong>erwagen<br />
angebracht.<br />
Ab 25 Euro<br />
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für Winterbabys.<br />
aus Bio-Baumwolle,<br />
ab 3 Monaten;<br />
19,95 Euro<br />
24<br />
… Prozent aller<br />
Früchteprodukte<br />
für<br />
Babys landen<br />
nicht im Magen<br />
der Kleinsten,<br />
sondern werden<br />
von Erwachsenen<br />
vernascht.<br />
QUELLE: GFK/HIPP<br />
Muttermilch abpumpen, aufbewahren,<br />
einfrieren und füttern:<br />
Die Milchflaschen von medela<br />
sind ein Multitalent;<br />
150 ml-Flasche im 3er Set<br />
für 11,90 Euro*<br />
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MUTTERMILCH PER<br />
FACEBOOK?<br />
Drei Fragen an Dr. Corinna<br />
Gebauer, Leiterin der<br />
Frauenmilchbank am<br />
Universitätsklinikum Leipzig<br />
Zu viel Muttermilch? In zehn<br />
Städten im Osten sowie neuerdings<br />
in München können<br />
junge Mütter an Frauenmilchbanken<br />
ihre Milch spenden.<br />
<strong>Was</strong> passiert damit?<br />
Wir geben die Milch Frühgeborenen,<br />
deren Mütter noch keine<br />
Milch haben, oder anderen<br />
Neugeborenen in unserer oder<br />
benachbarten Kliniken. Für<br />
einen freien Verkauf reichen die<br />
Mengen nicht aus.<br />
Könnten Frauen mit Stillproblemen<br />
Muttermilch über<br />
das Internet kaufen, etwa via<br />
Facebook? In den USA ist das<br />
verbreitet …<br />
Davon rate ich dringend ab. Die<br />
Empfängerin weiß nie, ob diese<br />
Milch sorgfältig abgepumpt und<br />
gelagert wurde, ob die Verkäuferin<br />
raucht oder Medikamente<br />
nimmt. Bei uns werden Milchspenderinnen<br />
ähnlich wie Blutspender<br />
geprüft, bevor die<br />
Babys ihre Milch bekommen.<br />
Und was raten Sie Frauen mit<br />
zu viel Milch?<br />
Auf keinen Fall wegschütten,<br />
sondern fürs eigene <strong>Kind</strong> einfrieren<br />
und später füttern. Oder<br />
bei der nächstgelegenen <strong>Kind</strong>erklinik<br />
nachfragen, ob dort<br />
Muttermilch-Spenden willkommen<br />
sind.<br />
Milch von Frauen, die weit entfernt<br />
wohnen, können wir leider<br />
nicht annehmen, weil die<br />
Kühlkette (Transport bei minus<br />
20 Grad) nicht garantiert ist.<br />
FOTOS: FOTOLIA.COM, GETTY IMAGES, HERSTELLER (8)<br />
8<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013
Beim <strong>Kind</strong>erarzt<br />
Die Nummer Eins *<br />
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Apotheke erhältlich<br />
Fragen Sie nach Linola Fett<br />
Im Bemühen extrem trockene Haut erfolgreich zu behandeln, sind<br />
verschiedene Wirkstoffe immer wieder im Gespräch: Die wich tigsten<br />
sind Harnstoff (Urea) und essentielle Fettsäuren – die bekannteste<br />
unter ihnen ist die Linolsäure. Weil Harnstoff auf <strong>Kind</strong>erhaut<br />
oft brennt, greifen nicht nur Mütter seit langem auf Linolsäure-<br />
Präparate zurück, um die Qualen trockener Haut abzustellen. So<br />
wird auch neuen Schüben mit starkem Juckreiz und Entzündungen<br />
entgegengewirkt. Linola lindert die Folgen der Neurodermitis und<br />
hilft, die gestörte Hautbarriere wieder aufzubauen.<br />
Damit <strong>Kind</strong>erhaut nicht austrocknet: Linola<br />
* Linola® Fett ist die am häufigsten verordnete Creme bei <strong>Kind</strong>ern bis zu 12 Jahren mit Neurodermitis<br />
Quelle: IMS, VIP, Verordnungen 2006–2009, Insight Health, Verordnungen 2010–2011<br />
Linola® Fett Wirkstoff: ungesättigte Fettsäuren. Anwendung: unterstützende Anwendung bei leichten bis mittelschweren Formen des<br />
atopischen Ekzems (Neurodermitis) im subakuten bis chronischen Stadium. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage<br />
und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. DR. AUGUST WOLFF GmbH & Co. KG Arzneimittel, 33532 Bielefeld<br />
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<strong>Leben</strong>MIT<br />
Runter<br />
vom Sofa!<br />
Auf einem Bein stehen? Rückwärts laufen?<br />
Balancieren? Viele Zweijährige fallen dabei<br />
über ihre Füße. Und auf Spielplatz-Geräte,<br />
die mehr Geschick erfordern als eine Rutsche,<br />
trauen sie sich erst gar nicht. „Das gilt<br />
besonders für <strong>Kind</strong>er, die in engen Stadtwohnungen<br />
ohne Garten aufwachsen“, hat<br />
Regina Witte beobachtet.<br />
Die <strong>Kind</strong>ergarten-Leiterin und Spiel-Expertin<br />
(www.spiel-gut.de) empfiehlt deshalb<br />
Eltern: möglichst viel zu Fuß gehen, sich<br />
Zeit lassen und die <strong>Kind</strong>er zu Bewegungsspielen<br />
einladen wie etwa rückwärtsgehen,<br />
von Gehwegplatte zu -platte oder Treppen<br />
rauf- und runterhüpfen, auf Mäuerchen<br />
balancieren. Auch drinnen können Sie<br />
Ihren Nachwuchs mit wenig Aufwand vom<br />
Sofa locken, etwa mit<br />
U Laufdollis, Dosenstelzen aus Kunststoff.<br />
Bei walzkidzz.de; ab 3,95 Euro<br />
U Tellerschaukel, Strickleiter, Kletternetz.<br />
Bei www.jako-o.de; ab 16,95 Euro<br />
U „Inseln“ aus selbstklebender Folie<br />
(d-c-fix), die auf den Boden geklebt werden<br />
U einem Balance-Board, z. B. von BIG;<br />
16,95 Euro<br />
Zwei (Tier-)Spuren im Schnee.<br />
Mit den Laufdollis<br />
können <strong>Kind</strong>er sie legen.<br />
www.walzkidzz.de; 6,95 Euro<br />
FOTOS: CORBIS, GEORGIOS PHOTOGRAPHY, HERSTELLER (2), SUSANNE LENCINAS, PRIVAT (10)<br />
Diese Experten<br />
stehen unserer Redaktion<br />
zur Seite<br />
Schwangerschaft<br />
Dr. Hiltrud Kessler<br />
Frauenärztin<br />
Schwangerschaft<br />
Irene Gruber<br />
Hebamme<br />
Stillen<br />
Brigitte Benkert<br />
Stillberaterin<br />
Ernährung<br />
Dr. Ute Alexy<br />
Ernährungsberaterin<br />
Entwicklung<br />
Prof. Dr. Sabina Pauen<br />
Entwicklungspsychologin<br />
10<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013
R A T G E B E R<br />
KINDERN<br />
Auf zur Party<br />
Ab und zu einen Babysitter<br />
engagieren? Ja, davon haben<br />
Eltern und <strong>Kind</strong>er was!<br />
Zur Party bei Freunden oder mal<br />
wieder ins Kino zu gehen – das<br />
genießen junge Eltern ganz besonders.<br />
Und sie können ihren Nachwuchs<br />
in der Zeit unbesorgt einem<br />
Babysitter anvertrauen. Beate<br />
Dahmen, Leiterin der <strong>Leben</strong>sberatung<br />
des Bistums Trier in<br />
Simmern/Hunsrück, nennt dafür<br />
gleich mehrere Gründe:<br />
1 Eltern, die ihre Partnerschaft<br />
pflegen, sind ausgeglichener,<br />
glücklicher und streiten weniger.<br />
Das tut auch den <strong>Kind</strong>ern gut.<br />
2 Die Kleinen sind stolz darauf,<br />
wenn sie mal eine Zeit lang ohne<br />
die Eltern auskommen. Das stärkt<br />
ihr Selbstbewusstsein.<br />
3 Schnell lernen sie, den Spaßfaktor<br />
beim Babysitten zu schätzen.<br />
Die Babysitterin kennt so tolle<br />
Spiele, bei der Oma gibt‘s Kuchen …<br />
Je regelmäßiger Eltern sich Zeit zu<br />
zweit gönnen, desto besser klappt‘s.<br />
Ein-, zweimal pro Woche hält Beate<br />
Dahmen für okay.<br />
<br />
Einfache Spiel-Idee<br />
Für <strong>Kind</strong>er, die gerade die<br />
„Jahreszeiten“ entdecken:<br />
„Meine ersten Spiele“ sind<br />
prima als Lernhilfe. Da spielt<br />
jeder gerne mit. Von Haba,<br />
ab 2; 19,95 Euro<br />
Jetzt ist Opa dran!<br />
Zuerst spielen die Großmütter für die Enkel<br />
die aktivere Rolle, aber mit zunehmendem<br />
Alter läuft der Opa ihr den Rang ab.<br />
Das haben norwegische Forscher festgestellt,<br />
die 5 500 Großeltern in Deutschland<br />
und zehn anderen europäischen Staaten<br />
befragten.<br />
Mitmachen bei der Aktion<br />
43 435<br />
Tagesmütter und -väter unterstützten<br />
im Vorjahr Eltern bei der<br />
Betreuung, Erziehung und Bildung<br />
ihrer <strong>Kind</strong>er. Das sind 31 Prozent<br />
mehr als fünf Jahre vorher.<br />
Daten: Statistisches Bundesamt<br />
„Oh!“ So heißt das Buch mit<br />
einer zauberhaften Idee:<br />
„Gro eltern des Jahres<br />
gesucht“! Seite 56<br />
<strong>Was</strong> aussieht wie ein Strich, wird<br />
zu einem Spiel kindlicher Fantasie.<br />
Coppenrath; 7,95 Euro<br />
1-3 Jahre<br />
FRAGE AN<br />
DIE EXPERTIN<br />
Ist Adam<br />
Linkshänder?<br />
Adam (22 Monate) nimmt<br />
auch die rechte Hand, bevorzugt<br />
aber zunehmend<br />
die linke. Ist er ein Linkshänder?<br />
Und wie könnten<br />
wir ihn dann unterstützen?<br />
Dr. Johanna Barbara Sattler,<br />
Linkshänder-Beratung<br />
München, antwortet:<br />
dam verhält sich ganz<br />
Anormal; viele <strong>Kind</strong>er<br />
zeigen ihre Linkshändigkeit<br />
jetzt schon eindeutig. Gut,<br />
dass Sie ihn darin unterstützen<br />
wollen. Das heißt:<br />
• Jedem Versuch widerstehen,<br />
Adam „auf rechts“<br />
umzuschulen.<br />
• Alles vermeiden, was<br />
die Linkshändigkeit als<br />
Problem erscheinen lässt.<br />
Manche <strong>Kind</strong>er versuchen<br />
sich dann nämlich selbst<br />
umzuschulen!<br />
• Genau hingucken bei der<br />
Auswahl von Spielsachen<br />
(bei manchen passen Hebel<br />
und Griffe nur für Rechtshänder),<br />
bei Werkzeugen<br />
wie Schere, Kartoffelschäler<br />
oder Spitzer, beim Malen<br />
und später beim Schreiben.<br />
Alle wichtigen Infos dazu<br />
finden Sie bei jeder Linkshänder-Beratung<br />
(www.<br />
lefthander-consulting.org).<br />
Schlafen<br />
Dr. Daniela Dotzauer<br />
Baby-Coach<br />
<strong>Kind</strong>ergesundheit<br />
Dr. Herbert<br />
Renz-Polster<br />
<strong>Kind</strong>erarzt<br />
Homöopathie<br />
Dr. Patrick Kreisberger<br />
Homöopath<br />
und <strong>Kind</strong>erarzt<br />
Erziehen<br />
Dr. Anita Schächter<br />
<strong>Kind</strong>erpsychologin<br />
Fernsehen & Co.<br />
Elisabeth Schallhart<br />
Medienpädagogin<br />
<strong>Kind</strong>ergarten<br />
Martina<br />
Bentenrieder<br />
Erzieherin<br />
Familienpolitik<br />
Claudia Hagen<br />
Familienbund der<br />
Katholiken<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013 11
R A T G E B E R<br />
3-5 Jahre<br />
Bilderbücher 2.0<br />
Jetzt werden Bilderbücher noch lebendiger<br />
U Für die Ohren: Schlaue Stifte lassen<br />
Enten quaken, singen <strong>Kind</strong>erlieder<br />
oder erklären, was der Braunbär gern<br />
frisst. („tiptoi“ von Ravensburger,<br />
„Ting“ u. a. zu Büchern von Thienemann<br />
und Brockhaus)<br />
U Für die Augen: Apps für Smartphones<br />
und Tablets peppen Wimmelbilder<br />
mit lustigen Gimmicks auf und<br />
reichern Sachbücher per Einspiel-Film<br />
mit zusätzlichen Informationen an.<br />
Bilderbuch-Apps eröffnen <strong>Kind</strong>ern<br />
jetzt auch auf Reisen und in Wartezimmern<br />
den Zugriff auf spannende<br />
Biber, Maus, Pinguin, <strong>Was</strong>chbär, Elch:<br />
Diese Mützen setzen <strong>Kind</strong>er garantiert<br />
nicht ab. Die Modelle von deLux sind<br />
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ab 3 Jahren<br />
Jetzt erforsche ich Wald und Meer:<br />
tiptoi „Bilderlexikon Tiere“.<br />
Ravensburger; als Starter-Set mit Stift 40 Euro<br />
Geschichten. Sie locken manche <strong>Kind</strong>er<br />
und Väter zum (Vor-)Lesen, die sich<br />
bisher nicht dafür erwärmten. Das<br />
zeigte gerade eine Studie der Stiftung<br />
Lesen. Und <strong>Kind</strong>er müssen nicht mehr<br />
warten, bis Mama Zeit hat, sondern<br />
können sich ihre Lieblingsgeschichten<br />
von tiptoi, Ting oder Tablet selbst vorlesen<br />
lassen. Christine Kranz von der<br />
Stiftung Lesen wünscht sich trotzdem,<br />
dass Eltern weiterhin selbst viel vorlesen:<br />
„Wie nachhaltig <strong>Kind</strong>er sich fürs<br />
Lesen begeistern lassen, hängt immer<br />
noch entscheidend vom Engagement<br />
ihrer Mütter und Väter ab.“<br />
FRAGE AN<br />
DIE EXPERTIN<br />
Kein Fleisch<br />
servieren?<br />
Seit zwei Wochen weigert<br />
sich Adriana (4), „Tiere zu<br />
essen“. Müssen wir jetzt<br />
unseren gesamten Speiseplan<br />
umstellen?<br />
Dr. Anita Schächter,<br />
<strong>Kind</strong>erpsychologin,<br />
antwortet:<br />
N<br />
ein. Aber Sie sollten<br />
Adrianas Wunsch ernst<br />
nehmen. Das heißt: Sprechen<br />
Sie mit ihr über ihre<br />
Gründe und schlagen Sie ihr<br />
Kompromisse vor, etwa weniger<br />
Fleisch oder nur noch<br />
Bio-Fleisch zu kaufen. Wenn<br />
sie darauf nicht eingeht,<br />
Adriana bitte auf keinen Fall<br />
zwingen. Fragen Sie dann<br />
Ihren <strong>Kind</strong>erarzt oder eine<br />
Ernährungsberaterin, wie<br />
Sie Ihre Tochter auch ohne<br />
Fleisch gesund ernähren<br />
können. Zwar sind solche<br />
Entscheidungen von <strong>Kind</strong>ern<br />
manchmal recht kurzfristig;<br />
andererseits aber<br />
verdienen sie Respekt.<br />
HAPPY<br />
BIR TH<br />
D A Y<br />
Ernie!<br />
Seit 40 Jahren beantworten<br />
sie die wichtigsten Fragen<br />
des <strong>Leben</strong>s: wer, wie, was,<br />
wieso, weshalb, warum?<br />
Damit gehören Ernie, Bert<br />
und die anderen von<br />
der Sesamstraße schon<br />
für die zweite <strong>Kind</strong>er-<br />
Generation zur Familie.<br />
Herzlichen<br />
Glückwunsch!<br />
FOTOS: HERSTELLER (8), NDR, SHUTTERSTOCK<br />
Vom Ting-Stift vorgesungen:<br />
Die schönsten <strong>Kind</strong>erlieder. Brockhaus;<br />
als Starter-Set mit Stift 40 Euro<br />
Eine Million tiptoi-Stifte<br />
wurden inzwischen<br />
verkauft<br />
12<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013
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LEBEN MIT KINDERN Entwicklung<br />
Baby<br />
Quatsch<br />
<strong>Was</strong> die Kleinen lustig finden und wie Sie<br />
Ihr <strong>Kind</strong> zum Lachen bringen<br />
Autorin zahlreicher Elternratgeber<br />
(u. a. „Die ersten<br />
drei Jahre <strong>mein</strong>es <strong>Kind</strong>es“,<br />
GU; 29,99 Euro). Das Lächeln<br />
der Kleinen funkt die Rückmeldung<br />
an die Großen,<br />
dass sich ihr <strong>Kind</strong> in diesem<br />
Augenblick sicher, geborgen<br />
Öhm – Mama macht<br />
ein lustiges Gesicht.<br />
Finde ich das jetzt<br />
komisch?<br />
in zahnloses<br />
Lächeln, ein seliges<br />
Kichern oder Glucksen<br />
und für einen Moment ist<br />
alles andere vergessen: die<br />
durchquengelten Nächte,<br />
das Brei-Chaos in der Küche<br />
und der verheulte Katastrophenbesuch<br />
beim <strong>Kind</strong>erarzt.<br />
Ein Babylachen hat<br />
magische Kräfte – und es ist<br />
viel mehr als nur ein Gesichtsausdruck<br />
unter vielen.<br />
„Lachen ist die erste Geheimsprache<br />
zwischen Mama,<br />
Papa und <strong>Kind</strong>“, erklärt<br />
Anne Pulkkinen, PEKiP-<br />
Expertin aus Augsburg und<br />
Ein Glückskitt für die<br />
Eltern-<strong>Kind</strong>-Bindung<br />
und glücklich fühlt. Und es<br />
ist die un ausgesprochene<br />
Botschaft: „Schön, dass du<br />
bei mir bist“, schon lange<br />
bevor ein Säugling Mama<br />
oder Papa sagen kann. Ein<br />
Glückskitt für die Eltern-<br />
<strong>Kind</strong>-Bindung.<br />
Bis sie ge<strong>mein</strong>sam mit dem<br />
Baby giggeln, kichern und<br />
lachen können, müssen<br />
frischgebackene Eltern sich<br />
ein wenig gedulden. Denn<br />
erst mit etwa zwei Monaten<br />
verschenken Babys das erste<br />
bewusste Lächeln.<br />
Sie haben Ihr Kleines schon<br />
in den ersten <strong>Leben</strong>stagen<br />
und -wochen schmunzeln<br />
sehen? Dann haben Sie<br />
das Baby in einem ganz<br />
14<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013
Lachen macht<br />
schlau und glücklich<br />
Wenn Säuglinge viel<br />
lächeln, wird ihre<br />
Gesichts- und Mundmuskulatur<br />
trainiert.<br />
Eine gute Vorbereitung<br />
fürs Sprechenlernen.<br />
Beim Lachen bilden<br />
sich im Gehirn wichtige<br />
Nervenverbindungen,<br />
die Synapsen. Sie helfen<br />
dem Baby, Abläufe<br />
zu erfassen und Muster<br />
zu erkennen, etwa<br />
wenn Papa immer wieder<br />
die Hände vors<br />
Gesicht hält, sie dann<br />
wieder wegzieht und<br />
laut „Kuckuck!“ ruft.<br />
Ge<strong>mein</strong>sam lachen<br />
macht glücklich - dabei<br />
werden im Gehirn von<br />
Eltern und Baby Botenstoffe<br />
ausgesendet, die<br />
sie froh werden lassen.<br />
Hihi! Mama lacht –<br />
da kann ich<br />
mich beömmeln!<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013 15
LEBEN MIT KINDERN Entwicklung<br />
1<br />
Lachen ist<br />
die erste Geheimsprache<br />
2<br />
besonderen Moment beobachtet:<br />
beim „Engelslächeln“, wie der Volksmund<br />
es nennt. Die Uraufführung dazu<br />
findet meist im Schlaf statt. <strong>Was</strong> alle<br />
Eltern bezaubert, lässt die Wissenschaftler<br />
erstaunlich kalt. Denn das<br />
„Engelslächeln“ ist vor allem ein unbewusster<br />
Reflex: Die Gesichtsmuskeln,<br />
die gerade noch völlig entspannt waren,<br />
ziehen sich plötzlich zusammen und<br />
zaubern dem Kleinen einen lächelnden<br />
Ausdruck ins Gesicht.<br />
Auch wenn dieses kleine Zufallswunder<br />
oft nur wenige Sekunden anhält:<br />
Lächeln Sie, wenn das Kleine gerade<br />
wach ist, ruhig schon mal aus vollem<br />
Herzen zurück! Gehen Sie dabei ganz<br />
nah, etwa 25 Zentimeter, an das Gesicht<br />
Ihres Babys heran und strahlen<br />
Sie es mit offenem Mund an (so erkennt<br />
es das Lachen am besten!). Ihr Kleines<br />
kann das Lachen zwar noch nicht<br />
bewusst erwidern. Aber es versteht<br />
schon das Signal und lernt, die Freude<br />
in Ihrem Gesicht zu lesen.<br />
Vom Engelslächeln zum<br />
ersten echten Babylachen<br />
Nach sechs bis acht Wochen blitzt es<br />
dann zurück, das erste richtige Lachen.<br />
Eine unvergessliche Premiere! „Wenn<br />
Eltern jetzt ganz genau hinschauen,<br />
strahlt ihr Baby sie dabei sogar mit dem<br />
ganzen Körper an“, erklärt Anne Pulkkinen.<br />
Die Augen werden groß und<br />
leuchten, die Pupillen weiten sich fast<br />
unmerklich, der Mund öffnet sich ganz<br />
leicht, oft strampeln noch Ärmchen<br />
und Beinchen freudig dazu.<br />
„Kontaktlächeln“ oder auch „soziales<br />
Lächeln“ nennt die Wissenschaft dieses<br />
erste echte Babylachen. Denn es taucht<br />
dann auf, wenn sich die Mama über das<br />
Babybettchen beugt oder der Opa zur<br />
<strong>Kind</strong>erzimmertür hereinkommt. Dann<br />
geht plötzlich ein Strahlen über das<br />
ganze Gesichtchen – das wortlose Erkennungssignal<br />
an die Großen: „Ich<br />
hab dich erkannt!“<br />
Übung macht den Meister –<br />
das gilt auch fürs Lachen<br />
„Wenn Sie Ihr Baby jetzt öfter einmal<br />
zum Strahlen bringen wollen, dann lächeln<br />
Sie es nicht nur an, sondern bringen<br />
Sie ruhig Ihren ganzen Körper ins<br />
Spiel“, rät die Expertin. Ihre Stimme,<br />
mit der Sie Ihr Kleines liebevoll begrüßen,<br />
Ihre Hände, die nach den ausgestreckten<br />
Armen des Babys greifen.<br />
Oder Ihre Finger, die bei ersten Krabbelspielen<br />
als „Käfer“ auf das <strong>Kind</strong> zulaufen<br />
oder als „Zwerglein“ am Hals<br />
hinaufklettern.<br />
Je häufiger Sie die ersten ge<strong>mein</strong>samen<br />
Lach- und Kicherspiele wiederholen,<br />
desto eher werden Sie ein kleines Lächeln<br />
aus Ihrem <strong>Kind</strong> herauskitzeln.<br />
Denn schon jetzt arbeitet sein Köpfchen<br />
fieberhaft daran, Muster in Ihren<br />
Handlungen zu erkennen und diese<br />
abzuspeichern – für beide Seiten ein<br />
großer Spaß!<br />
<strong>Kind</strong>er sind immer dann das beste<br />
Publikum mit dem hinreißendsten<br />
Lachen, wenn sie etwas gezeigt bekommen,<br />
das sie fasziniert – und von dem<br />
sie gerade am meisten lernen können.<br />
Da zappelt die drei Monate alte Nele<br />
lachend auf der Krabbeldecke, wenn<br />
Mamas Hand über ihr wie ein Flieger<br />
durch die Luft saust und dazu laute<br />
Surrgeräusche macht. Die Kleine tüftelt<br />
gerade am Greifen lernen herum<br />
und liebt es, zu beobachten, wie sich<br />
Mamas Finger bewegen!<br />
Der acht Monate alte Maximilian giggelt<br />
dagegen aus vollem Halse, wenn<br />
3<br />
4<br />
5<br />
1 Mit dem zufälligen<br />
„Engelslächeln“ im<br />
Schlaf fängt es an.<br />
2 „Hallo, Opa! Ich hab<br />
dich erkannt“ – das<br />
Kontaktlächeln ist da.<br />
3 Wenn Babys<br />
lachen, lacht der<br />
ganze Körper mit.<br />
4 Mit diesem Lächeln<br />
wickeln sie alle um<br />
den kleinen Finger.<br />
5 „Kacka“ & „Pupsi“<br />
– da schütteln sich<br />
<strong>Kind</strong>er vor Lachen.<br />
16<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013
FOTOS: FOTOLIA.COM (2), F1ONLINE (4), YOUR PHOTO TODAY (2)<br />
der große Bruder in der Badewanne das<br />
Schiffchen unter dem Schaum versteckt<br />
und dann plötzlich mit lautem<br />
„Flutsch“ wieder auftauchen lässt –<br />
schließlich übt sich Mäxchen gerade<br />
mit großer Begeisterung darin, einfache<br />
physikalische Gesetzmäßigkeiten<br />
auszubaldowern.<br />
Ab etwa einem Jahr lieben es kleine<br />
Läufer wie Janis, ein paar Schritte von<br />
den Eltern wegzusausen, um dann<br />
strahlend und mit offenen Armen auf<br />
sie zuzulaufen und juchzend vor Freude<br />
durch die Luft gewirbelt zu werden –<br />
ein Spiel, bei dem die Kleinen Nähe und<br />
Dis tanz erleben und den Raum entdecken.<br />
Und die 18 Monate alte Emma<br />
und ihre Krippenfreundinnen können<br />
sich ausschütten vor Lachen über Wörter<br />
wie „Kacka“ und „Pupsi“ – besonders,<br />
wenn die große Schwester dabei<br />
angewidert das Gesicht verzieht.<br />
Auch wenn <strong>Kind</strong>er sich in jedem Alter<br />
königlich amüsieren können: „Nie wieder<br />
im <strong>Leben</strong> lacht der Mensch so häufig,<br />
so herzlich und so ansteckend wie<br />
mit etwa fünf Monaten“, weiß Anne<br />
Pulkkinen. Denn mit einem knappen<br />
halben Jahr entdecken die Kleinen<br />
einen positiven Neben effekt des<br />
Lachens: die Kunst, sich durch ein<br />
strahlendes Gesicht Aufmerksamkeit<br />
zu sichern. Da wird im Supermarkt mit<br />
der Kassiererin geschäkert, der Patentante<br />
ein hinreißendes zahnloses<br />
Lächeln geschenkt und mit den Eltern<br />
geflirtet, was das Zeug hält. „Babys mit<br />
fünf, sechs Monaten sind sehr kontaktfreudig“,<br />
erklärt die Expertin.<br />
Genießen Sie diese Zeit, indem Sie mit<br />
Ihrem Baby seine sonnige kleine Welt<br />
erkunden und zum Beispiel mit dem<br />
Gegensatz von „Ich“ und „Du“ spielen.<br />
Etwa, indem Sie sich beide vor den Flurspiegel<br />
stellen und dem lustigen Duo<br />
gegenüber zuwinken, zulachen oder<br />
das Spiegelbild anfassen. Aber trauen<br />
Sie sich ruhig auch schon an das heran,<br />
was Experten mit „Wonneangst“ oder<br />
„Angstlust“ <strong>mein</strong>en. Denn Babys Humor<br />
ist immer auch ein Experiment mit Gefühlen,<br />
mit Freude, Zuneigung, Aufregung!<br />
„Vielleicht lieben es <strong>Kind</strong>er ab<br />
etwa fünf Monaten deswegen auch so,<br />
auf sanfte Art erschreckt zu werden“,<br />
so Anne Pulkkinen. Das kann das erste<br />
Versteckspiel sein, bei dem der Papa<br />
unter der Bettdecke verschwindet und<br />
mit einem lautem „Hui!“ plötzlich die<br />
Decke wegwirft und wieder auftaucht.<br />
Oder der wilde Kniereiter, bei dem Oma<br />
das Kleine auch mal etwas schneller<br />
auf dem Schoß hopsen lässt.<br />
Für <strong>Kind</strong>er zwischen 12 und 24 Monaten<br />
kann „Wonneangst“ auch bedeuten,<br />
Gefühle durchzuspielen, die ihnen<br />
sonst ein wenig Kummer machen.<br />
Trennungsangst von der Mama zum<br />
Beispiel. Testen Sie mal, was passiert,<br />
wenn Sie beim Fangen spielerisch vor<br />
Ihrem <strong>Kind</strong> weglaufen und sich dann<br />
blitzschnell umdrehen und es strahlend<br />
in die Arme schließen.<br />
Die schönste Reaktion:<br />
ein glückliches <strong>Kind</strong>erlachen<br />
Ganz gleich, ob Ihr Spatz zwei Monate<br />
oder schon zwei Jahre alt ist: Geben Sie<br />
dem Lachen immer Zeit. Die ersten<br />
Male bei einem neuen Spaß wird Ihr<br />
<strong>Kind</strong> noch hoch konzentriert gucken,<br />
als wollte es überlegen: „Finde ich das<br />
jetzt lustig?“ Erst beim dritten oder<br />
vierten Testlauf bekommen Sie dann<br />
vielleicht die schönste mögliche Antwort:<br />
ein herzhaftes, glückliches <strong>Kind</strong>erlachen.<br />
kristina junker<br />
Nie<br />
wieder im <strong>Leben</strong><br />
lacht<br />
der Mensch<br />
so häufig und herzlich<br />
wie mit fünf Monaten<br />
Kuck mal,<br />
wer da lacht!<br />
Die schönsten Kicherspiele<br />
für die Kleinen<br />
Krabbelkäfer<br />
[ab 3 Monaten]<br />
Lassen Sie Ihre Finger loskrabbeln<br />
und auf Babys Hand<br />
oder Bäuchlein landen. Und<br />
gleich noch mal! Bald erkennt<br />
das Kleine das Muster und<br />
kichert los, bevor es die Finger<br />
auf dem Körper spürt!<br />
Lachgesichter<br />
[ab 6 Monaten]<br />
Brrrr, wa-wa-wa, la-la-la:<br />
Die eigene Stimme auszutesten<br />
ist das Größte, vor<br />
allem wenn Mama und Papa<br />
mitalbern. Backen ausschütteln,<br />
laut prusten und<br />
die Zunge wackeln lassen:<br />
Wenn Eltern lustige Laute und<br />
Gesichter vormachen, ist<br />
Bestlaune garantiert.<br />
Such mich doch!<br />
[ab 9 Monaten]<br />
Das Kleine versteckt sich<br />
hinter dem Vorhang und Sie<br />
suchen verzweifelt unter<br />
dem Bücherregal, im Wäschekorb,<br />
hinter dem Sofa. Nichts<br />
macht <strong>Kind</strong>ern ab einem Dreivierteljahr<br />
so viel Freude, wie<br />
schlauer zu sein als die Großen.<br />
Besonders toll: die<br />
wohlige Vorfreude zu spüren<br />
„gleich werde ich entdeckt“.<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013 17
<strong>Was</strong> <strong>Kind</strong>ern so alles durch den Kopf geht – zum Staunen und Schmunzeln<br />
„Ich mach<br />
die Wiener<br />
nackig“<br />
Anica (2) beim Abendessen auf die Frage<br />
ihres Papas, warum sie denn versucht, die Wurstpelle von<br />
den Wiener Würstchen abzuschälen<br />
[ Katrin Rothe, Ahrensburg]<br />
„Das ist <strong>mein</strong> Kuschelkissen!“<br />
Magnus (15 Monate) mit seinem besten Freund, Beagle Joschi<br />
[ Rebecca Nahm, KülsheiM-Uissigheim]<br />
Papamund<br />
Ich erzähle <strong>mein</strong>em<br />
Mann Jan-Christian, dass<br />
man bei einem Rätsel von<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
ein Laufrad gewinnen kann.<br />
Er antwortet verblüfft:<br />
„Wie, ein<br />
Laufrad?<br />
Für den<br />
Hamster?“<br />
[ Almut Buchwitz, Leipzig ]<br />
„Ganz<br />
schön<br />
matschig,<br />
dieser<br />
Apfel“<br />
Noah (17 Monate) beim<br />
Genuss einer Tomate<br />
[ Laura Annabel Krotzek, Witten ]<br />
Sophie (4): „Mama, das Baby <strong>darf</strong> sich<br />
bei dir im Bauch doch immer Obst aussuchen?“ Als ich sie<br />
fragend anschaue, <strong>mein</strong>t sie:<br />
„Im Fruchtwasser<br />
schwimmen<br />
doch Früchte!“<br />
[Daniela Teschke, Wohltorf]<br />
Satz des Monats<br />
„Dann können wir<br />
sie ja bei eBay verkaufen“<br />
Felix (7) auf die Frage, was denn wäre,<br />
wenn das neue Geschwisterchen nicht der gewünschte<br />
Bruder, sondern eine Schwester wird<br />
[Tina Volz, Horbach]<br />
FOTOS: HERSTELLER, PRIVAT (2)<br />
Mit dem Braun ThermoScan ist das Fiebermessen nur noch<br />
halb so wild! Denn das Infrarot-Ohrthermometer zeigt von<br />
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18 <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013
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Superman hebt ab!<br />
<strong>Kind</strong>er können so fröhlich<br />
und unbeschwert toben.<br />
Und die Eltern fragen sich<br />
dann, wo sie die Grenze<br />
ziehen müssen<br />
20 <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013
Erziehung LEBEN MIT KINDERN<br />
8 X ERZIEHUNGS-KOMPETENZ:<br />
DIESE EXPERTEN HABEN WIR BEFRAGT<br />
siehe nächste seite<br />
<strong>Was</strong><br />
SCHLAFEN,..<br />
NASCHEN,.<br />
FERNSEHEN …<br />
<strong>darf</strong> <strong>mein</strong><br />
<strong>Kind</strong>?<br />
Manchmal sind Eltern unsicher:<br />
<strong>Was</strong> können sie ihrem <strong>Kind</strong><br />
erlauben? Wo müssen sie Nein<br />
sagen? Wir haben für Sie nachgefragt<br />
– damit Ihr Familienleben<br />
ganz entspannt läuft<br />
Der Freund <strong>mein</strong>es Sohnes (3)<br />
kennt keine Regeln. Darf ich ihn<br />
ein wenig mit<strong>erziehen</strong>?<br />
Das ist ein heikles Thema. Aber sobald<br />
der Junge bei Ihnen ist, gelten auch<br />
die bei Ihnen üblichen Regeln. Sie<br />
können sie ihm als „Ich-Botschaften“<br />
vermitteln, dadurch steigt die Chance,<br />
dass er sie versteht. „Ich möchte jetzt<br />
in Ruhe essen!“ ist wirkungsvoller als:<br />
„Jetzt hör auf, am Tisch rumzutoben“.<br />
kay rurainski<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013 21
LEBEN MIT KINDERN Erziehung<br />
UNSERE<br />
EXPERTINNEN UND<br />
EXPERTEN<br />
irene gruber | Hebamme<br />
(„Unser Hebammenrat“,<br />
Südwest)<br />
drs.* johanna maria kant<br />
Zahnärztin, Vorsitzende<br />
des Berufsverbandes<br />
<strong>Kind</strong>erzahnärzte<br />
vivian weigert | Gründerin<br />
der Beratungsstelle für<br />
Natürliche Geburt und<br />
Elternsein („Babys erstes Jahr“,<br />
GU, und „Das große Mama-<br />
Handbuch“, Kösel)<br />
kay rurainski | Erziehungsberater,<br />
Coach und Heilpädagoge<br />
(www.elternonlinetraining.de)<br />
eva tillmetz | Familientherapeutin<br />
(„Papa hat‘s aber<br />
erlaubt“, Mabuse)<br />
karin jacob | Psychologische<br />
Psychotherapeutin,<br />
Erziehungsberaterin im<br />
SOS-Familienzentrum Berlin<br />
doris heueck-mauss<br />
Diplom-Psychologin/Psychotherapeutin,<br />
Erziehungsberaterin<br />
(„Das Trotzkopfalter“<br />
und „So rede ich richtig mit<br />
<strong>mein</strong>em <strong>Kind</strong>“, beide humboldt)<br />
daniel seitz | Medien pädagoge,<br />
Vorstandsmitglied der<br />
Gesellschaft f. Medienpädagogik<br />
und Kommunikationskultur<br />
* AKADEMISCHER GRAD IN DEN<br />
NIEDERLANDEN<br />
Zähneputzen ist bei uns Hölle.<br />
Müssen es zwei Minuten sein?<br />
Auch wenn’s Proteste gibt: Zähneputzen<br />
muss sein. Anfangs wird spielerisch<br />
mit einer weichen Zahnbürste<br />
geputzt, bis die Beläge weg sind. Das<br />
dauert keine zwei Minuten. Singen Sie<br />
doch dabei ein Lied oder spielen Sie<br />
das Lieblingslied des <strong>Kind</strong>es. Bis<br />
die <strong>Kind</strong>er acht Jahre sind, putzen<br />
Eltern die Zähne gründlich nach.<br />
drs. johanna kant<br />
Soll ich <strong>mein</strong> <strong>Kind</strong> (3)<br />
beim Spielen<br />
gewinnen lassen?<br />
Nicht immer. Im <strong>Kind</strong>ergartenalter<br />
kann es schon auch mal verlieren.<br />
Aber eben nicht jedes Spiel, das verkraften<br />
Dreijährige nicht. Versuchen<br />
Sie, abwechselnd auch Ihrem <strong>Kind</strong> die<br />
Chance auf den Gewinn zu geben.<br />
doris heueck-mauss<br />
Wie kann ich zu<br />
<strong>mein</strong>en beiden <strong>Kind</strong>ern<br />
immer gerecht sein?<br />
Wenn gerecht bedeutet, immer beide<br />
gleich zu behandeln: gar nicht. <strong>Kind</strong>er<br />
haben unterschiedliche Bedürfnisse.<br />
Manchmal braucht eines eben mehr<br />
Aufmerksamkeit. Dass das andere<br />
dann eifersüchtig ist, ist normal. Versuchen<br />
Sie zu erklären, warum Sie<br />
sich gerade mehr um das Geschwisterchen<br />
kümmern müssen. Aber setzen<br />
Sie sich nicht unter Druck, immer<br />
beide gleich behandeln zu müssen.<br />
karin jacob<br />
Bei Oma <strong>darf</strong> <strong>mein</strong>e<br />
Tochter alles.<br />
Soll ich eingreifen?<br />
Woanders gelten andere Regeln –<br />
<strong>Kind</strong>er verstehen das schon früh und<br />
stellen sich darauf ein. Trotzdem können<br />
Sie Punkte, die Ihnen sehr wichtig<br />
sind, ansprechen – am besten mit konkreten<br />
Vorschlägen. Wenn Sie die Erziehungsmethoden<br />
der Großeltern gar<br />
nicht akzeptieren können, sollten Sie<br />
sich eine andere Betreuung suchen.<br />
eva tillmetz<br />
Kein<br />
Kann das Baby im <strong>Kind</strong>erwagen<br />
schlafen, wenn wir mal abends<br />
unterwegs sind?<br />
Es muss nicht immer das Bett sein.<br />
Das Baby kann ruhig von Anfang an<br />
mobil sein. Wichtig sind nur ein paar<br />
Fixpunkte: Das Kleine braucht eine<br />
Bezugsperson in der Nähe (Mama,<br />
Papa, Oma ...) und es sollte in der<br />
gleichen Umgebung aufwachen,<br />
in der es einschläft. Also: Schlummert<br />
das Baby in der <strong>Kind</strong>erwagentasche,<br />
lassen Sie es einfach drin. Zu Hause<br />
können Sie ja die Tasche samt <strong>Kind</strong> ins<br />
Bettchen stellen.<br />
irene gruber<br />
„Komm, gib dem<br />
Harry die Hand!“<br />
Und wenn die<br />
Kleine nicht will?<br />
Auch kein Problem.<br />
Das Grüßen lernt<br />
sie schon noch!<br />
Paar<br />
ist immer<br />
der gleichen<br />
Meinung<br />
Karin Jacob, Erziehungsberaterin<br />
22<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013
Muss <strong>mein</strong>e Tochter (4)<br />
dem Nachbarn die Hand geben,<br />
wenn sie nicht will?<br />
Umgangsformen lernt man erst und<br />
das braucht Zeit. Ich würde nicht<br />
darauf bestehen, dass sie ihm<br />
die Hand gibt. Aber Sie können mit<br />
Ihrer Tochter ge<strong>mein</strong>sam nach einer<br />
Alternative suchen. Erklären Sie ihr,<br />
warum der Nachbar sich über einen<br />
netten Gruß freut und wieso es Ihnen<br />
wichtig ist. Das verstehen schon<br />
Vierjährige. Haben Sie Geduld und<br />
nehmen Sie Ihre Tochter mit ihren<br />
Wünschen und Vorstellungen ernst.<br />
karin jacob<br />
Naschen <strong>Kind</strong>er<br />
weniger, wenn Süßigkeiten<br />
offen dastehen?<br />
Es gibt <strong>Kind</strong>er, die einfach gerne Süßes<br />
essen. Die tun das auch (oder gerade<br />
dann umso mehr), wenn die Süßigkeiten<br />
frei zugänglich sind. Eltern sollten aber<br />
darauf achten, dass ihr <strong>Kind</strong> nicht häufiger<br />
als 5-mal pro Tag Süßes isst.<br />
drs. johanna kant<br />
Können wir bei unseren <strong>Kind</strong>ern<br />
(2 und 4) am Wochenende<br />
die Schlafenszeit verschieben?<br />
Probieren Sie es aus. Das Wochenende<br />
ist ein idealer Zeitpunkt dafür. <strong>Kind</strong>er<br />
reagieren ganz unterschiedlich: Vielleicht<br />
sind sie am Abend schon zu<br />
müde, um länger aufzu bleiben. Oder<br />
sie wachen am nächsten Morgen so<br />
früh auf wie sonst. Vielleicht schlafen<br />
sie aber auch länger. Finden Sie heraus,<br />
was zu Ihrem <strong>Kind</strong> und zu Ihnen passt.<br />
eva tillmetz<br />
Müssen <strong>mein</strong> Mann und<br />
ich beim Erziehen immer<br />
einer Meinung sein?<br />
Ich kenne kein Paar, das das schafft.<br />
Muss auch nicht sein. Bei den wichtigsten<br />
Erziehungsfragen sollten Sie<br />
sich einig sein, ansonsten <strong>darf</strong> es auch<br />
unterschiedliche Ansichten geben.<br />
Gut, wenn das jeder respektiert. Es<br />
kann passieren, dass die <strong>Kind</strong>er das<br />
ausnutzen. Ärgern Sie sich nicht darüber,<br />
das zeigt nur, wie klug Ihr <strong>Kind</strong> ist.<br />
karin jacob<br />
Ups, sieht mich<br />
jemand? Manche<br />
<strong>Kind</strong>er naschen<br />
einfach gern<br />
Darf <strong>mein</strong> Sohn (1 ½)<br />
seine Milch noch aus dem<br />
Fläschchen trinken?<br />
Nein, denn Flaschen verleiten zum<br />
Dauernuckeln. <strong>Kind</strong>er in dem Alter<br />
können schon sehr gut aus einem<br />
Becher trinken. Sie brauchen weder<br />
Flasche noch Schnabeltasse. Wenn Ihr<br />
Sohn am Morgen im Bett eine Flasche<br />
zügig leer trinkt, werden die Zähne<br />
darunter nicht leiden. Aber durch<br />
längeres Nuckeln entsteht Karies.<br />
drs. johanna kant<br />
Wenn du brav bist, gibt’s<br />
ein Gummibärchen. Wie viel<br />
Bestechung ist erlaubt?<br />
Ich finde Bestechung blöd und unnötig.<br />
Gesunde Kommunikation macht<br />
Bestechen, Drohen und Bestrafen<br />
überflüssig. Ihr <strong>Kind</strong> hat aufgeräumt?<br />
Dann sagen Sie ihm ganz konkret, was<br />
Sie daran so gut finden. „Ich finde es<br />
toll, wie du aufgeräumt hast. Und ich<br />
komme jetzt viel besser wieder zum<br />
Schrank!“ Kein leeres Lob, sondern<br />
eben eine anerkennende Ich-Botschaft.<br />
Die wirkt besser als Gummibärchen.<br />
kay rurainski<br />
Dürfen<br />
Zweijährige schon<br />
mitentscheiden?<br />
Nein, sie sind damit schlichtweg überfordert.<br />
Werden sie vor die Wahl<br />
gestellt, führt das eher zu einem<br />
Konflikt als eine klare Ansage von<br />
Mama oder Papa.<br />
doris heueck-mauss<br />
Mein Sohn (15 Monate) haut mich.<br />
Wie reagiere ich richtig?<br />
Warum tut er das? In welchen<br />
Situationen passiert es? Ist er müde,<br />
wütend, was passt ihm nicht? Finden<br />
Sie das erst mal heraus. Mit seinen<br />
15 Monaten ist er noch zu klein, um zu<br />
verstehen, was er tut. Er kann seine<br />
Kraft noch nicht einschätzen und auch<br />
nicht die Wirkung. Nehmen Sie es<br />
nicht persönlich, wenn er Sie haut.<br />
Er will Ihnen nicht wehtun, deshalb<br />
sollten Sie auch nie zurückschlagen.<br />
Gehen Sie einen Schritt zurück,<br />
vielleicht können Sie ihn ja auch<br />
festhalten und ihn auf diese Weise<br />
etwas beruhigen.<br />
karin jacob<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013 23
LEBEN MIT KINDERN Erziehung<br />
Darf <strong>mein</strong> Zweijähriger täglich<br />
eine Stunde <strong>Kind</strong>ersendungen<br />
anschauen?<br />
Das ist viel zu viel. In dem Alter kann<br />
ein <strong>Kind</strong> diese Reizüberflutung gar<br />
nicht verarbeiten. Als Faustregel gilt,<br />
dass Dreijährige 20 bis 30 Minuten<br />
schauen dürfen. Natürlich nur kindgerechte<br />
Sendungen und zusammen<br />
mit Ihnen. Der Fernseher ist kein<br />
Babysitter. Meine Regeln sind klar:<br />
wenig, ge<strong>mein</strong>sam und nicht vorm<br />
Zubettgehen.<br />
karin jacob<br />
Sie wissen<br />
am besten, was<br />
gut<br />
für Ihr <strong>Kind</strong> ist<br />
Daniel Seitz, Medienpädagoge<br />
Ich finde es schön, dass unser<br />
Sohn (1 ½) in unserem Bett<br />
schläft. Darf das so bleiben?<br />
Von mir aus gerne. Wenn es Ihnen<br />
dabei gut geht. Aber es könnte ja sein,<br />
dass Sie deswegen keinen Schlaf<br />
finden und am nächsten Tag sehr<br />
müde sind. Dann wäre Ihr Akku<br />
schnell leer und Sie könnten nicht so<br />
für sich und Ihr <strong>Kind</strong> da sein, wie Sie<br />
sich das wünschen. In diesem Fall ist<br />
es besser, wenn Ihr <strong>Kind</strong> in seinem<br />
eigenen Bett schläft.<br />
kay rurainski<br />
24<br />
Kann ich einen Trotzanfall<br />
verhindern?<br />
Nur manchmal. <strong>Kind</strong>er kriegen einen<br />
Trotzanfall, weil sie etwas noch nicht<br />
kennen, nicht kriegen oder ihre<br />
Affekte nicht steuern können. Das ist<br />
ein wichtiger, unvermeidlicher Teil<br />
der Ich-Entwicklung. Aber Sie können<br />
vorbeugen: zum Beispiel Situationen<br />
und Orte meiden, die einen Trotzanfall<br />
auslösen können. Und das <strong>Kind</strong> rechtzeitig<br />
vorbereiten, es beispielsweise<br />
nicht unvermittelt aus dem Spiel<br />
reißen, wenn Sie weg müssen.<br />
doris heueck-mauss<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013<br />
Wie kann ich rund<br />
um die Uhr ein<br />
gutes Vorbild sein?<br />
Gar nicht. Kein Mensch ist perfekt und<br />
Sie wollen Ihr <strong>Kind</strong> auch nicht zu<br />
einem perfekten Menschen trimmen.<br />
Verstellen Sie sich nicht, Sie sind<br />
eben Sie. Sie ärgern sich beim Autofahren<br />
und fluchen. Na und? In dieser<br />
Situation erlebt Ihr <strong>Kind</strong>, wie Sie<br />
reagieren, wenn Sie sich ärgern. Ich<br />
finde, Eltern sollten entspannter sein.<br />
Denn: Es gibt keine bessere Mutter und<br />
keinen besseren Vater für Ihr <strong>Kind</strong> als<br />
Sie. Auch wenn Sie mal fluchen.<br />
eva tillmetz<br />
„NEIN! ICH WILL<br />
NICHT!“ Manche<br />
Trotzanfälle lassen<br />
sich einfach nicht<br />
vermeiden. Wichtig<br />
dabei: cool bleiben<br />
Bereue ich später,<br />
dass ich es zu keinem<br />
Babykurs schaffe?<br />
Nein. Das Baby profitiert mehr von<br />
einer ausgeruhten und aufmerksamen<br />
Mama. Außerdem bekommt ein Baby<br />
alle Anregungen, die es braucht, im<br />
normalen Kontakt mit Eltern und<br />
engsten Verwandten. Babykurse sind<br />
eher für die Mamas und Papas eine<br />
Möglichkeit, andere Eltern zu treffen<br />
und sich mit ihnen auszutauschen.<br />
vivian weigert<br />
Muss ich ein schlechtes Gewissen<br />
haben, wenn <strong>mein</strong>e Kleine (2)<br />
mal mit <strong>mein</strong>em iPhone spielt?<br />
Jedes <strong>Kind</strong> verarbeitet Medienerfahrungen<br />
anders. Niemand kennt Ihr<br />
<strong>Kind</strong> besser als Sie – deswegen wissen<br />
Sie am besten, was gut für Ihr <strong>Kind</strong> ist.<br />
Begleiten Sie es, schauen Sie, wie es<br />
auf verschiedene Spiele reagiert, und<br />
stellen Sie sicher, dass nur die richtigen<br />
Inhalte angeklickt werden. Dann<br />
können Sie es guten Gewissens mit<br />
dem Smartphone hantieren lassen.<br />
daniel seitz<br />
LESER-<br />
SPRECHSTUNDE<br />
Sie haben weitere Fragen zur<br />
Erziehung? Dann rufen Sie<br />
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Karin Jacob, Psychologische<br />
Psychotherapeutin und Erziehungsberaterin<br />
im SOS-Familienzentrum Berlin,<br />
beantwortet Ihre Fragen.<br />
Sie erreichen Sie am Dienstag,<br />
22. Januar, von 10 bis 12 Uhr unter<br />
Tel. 08 21/45 54 81-52<br />
TEXT: SILVIA SCHMID; FOTOS: CC-BY-BPB, CORBIS, GETTY IMAGES (3), PRIVAT (7)
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Für Babys ist Trinken und<br />
Essen eine wahre Lust.<br />
Erstaunlich, wie schnell sie<br />
dabei wachsen!<br />
Das macht<br />
groß und stark<br />
Muttermilch, Fläschchenmilch, Brei:<br />
<strong>Was</strong> Babys im ersten Jahr schmeckt<br />
26<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013
Im ersten Jahr ERNÄHRUNG<br />
Muttermilch<br />
Von Geburt an,<br />
so lange Mutter und <strong>Kind</strong> mögen<br />
So etwas Perfektes wie Muttermilch bekommen<br />
wir im späteren <strong>Leben</strong> nie mehr als<br />
Mahlzeit serviert. Stets richtig temperiert,<br />
garantiert keimfrei und so zusammengesetzt,<br />
dass alle Nährstoffe drin sind, die ein<br />
Baby zum Wachsen braucht. Plus ein paar<br />
Extras: Muttermilch enthält Abwehrstoffe<br />
gegen Infektionen, schützt das Immunsystem<br />
vor Über-Reaktionen (sprich: Allergien)<br />
und stärkt die Mutter-<strong>Kind</strong>-Bindung. „Und<br />
immer mehr Studien zeigen: Stillen fördert<br />
auch die Gesundheit der Mütter. Es senkt<br />
zum Beispiel ihr Risiko für Brust- und Eierstockkrebs“,<br />
ergänzt die Bonner Ernährungsberaterin<br />
Claudia Thienel.<br />
Vier Monate lang, so die aktuellen Empfehlungen<br />
von Fachleuten, sollen Mütter ihre<br />
Babys deshalb ausschließlich stillen und danach<br />
noch mindestens zwei weitere Monate<br />
lang, während die Kleinen erste Bekanntschaft<br />
mit neuer, fremder Kost machen.<br />
GUT ZU WISSEN<br />
Wie lange Frauen stillen, hängt<br />
entscheidend von ihrer Einstellung<br />
(und der des Vaters!) und ihrem<br />
praktischen Wissen ab. Infos, Tipps<br />
und Rückenstärkung finden sie in<br />
Geburtskliniken mit dem Siegel „babyfreundlich“,<br />
bei Nachsorge-Hebammen,<br />
Stillberaterinnen und -gruppen.<br />
Stillen kostet Zeit und Energie: täglich<br />
300 bis 400 Kalorien zusätzlich.<br />
Deshalb müssen junge Mütter gut für<br />
sich sorgen, das heißt: regelmäßig und<br />
abwechslungsreich essen und trinken,<br />
auf keinen Fall Diät halten und viel Hilfe<br />
bei der Babypflege und im Haushalt<br />
organisieren. Das gilt besonders für<br />
die ersten Wochen, bis sich das Stillen<br />
eingespielt hat, und später bei Wachstumsschüben<br />
des Babys.<br />
Während der Stillzeit ernähren sich<br />
Mütter am besten möglichst vielseitig.<br />
Von einem vorsorglichen Verzicht auf<br />
bestimmte Nahrungsmittel raten<br />
Frauen- und <strong>Kind</strong>erärzte heute ab.<br />
Das Milchfläschchen<br />
Von Geburt an,<br />
bis zum ersten Geburtstag<br />
Mütter, die nicht stillen können oder wollen,<br />
müssen deswegen kein schlechtes Gewissen<br />
haben. Säuglingsmilch-Nahrungen bieten<br />
heute einen sehr guten Ersatz für die Muttermilch.<br />
Zumal die Hersteller sich bemühen,<br />
diesem Vorbild immer näher zu kommen.<br />
Viele reichern ihre Milchnahrungen zum<br />
Beispiel mit LCP (= langkettige, mehrfach ungesättigte<br />
Fettsäuren) an, die vor allem die<br />
Entwicklung von Babys Augen und Gehirn<br />
fördern. Auch pre- und probiotische Zusätze,<br />
die die Besiedlung des Darms mit „guten“<br />
Bakterien unterstützen, haben bei Studien<br />
vielversprechende Erfolge gezeigt. Sie können<br />
Infekten und Allergien vorbeugen.<br />
Am nächsten kommt der Muttermilch Pre-<br />
Nahrung. Sie enthält als einziges Kohlenhydrat<br />
Milchzucker und ist deshalb am leichtesten<br />
verdaulich. Auch 1-Milch können<br />
Eltern ihrem Baby vom ersten Tag an geben.<br />
GUT ZU WISSEN<br />
Für Babys, deren Eltern oder auch<br />
Geschwister an einer allergischen<br />
Erkrankungen leiden, empfehlen Fachleute<br />
im ersten Halbjahr anstelle der<br />
üblichen Flaschenmilch HA-Nahrung.<br />
Das (Kuhmilch-)Eiweiß darin ist aufgespalten,<br />
so dass das Immunsystem der<br />
Kleinen es nicht als fremd ansieht.<br />
Folgemilch (mit den Kennziffern 2 und 3)<br />
eignet sich erst für Babys ab dem<br />
siebten bzw. zehnten Monat, die schon<br />
Brei bekommen. Eltern können ihrem<br />
Baby aber auch weiterhin die gewohnte<br />
Pre- oder 1-Nahrung geben.<br />
Kuhmilch sollen Babys erst bekommen,<br />
wenn sie aus der Tasse trinken, also<br />
etwa ab dem ersten Geburtstag.<br />
Vorher gibt‘s höchs tens 200 ml pro Tag<br />
als Zutat zum Milchbrei – damit Babys<br />
Immunsystem sich langsam an das<br />
Kuhmilch-Eiweiß gewöhnen kann.<br />
Drei Zugaben<br />
brauchen<br />
Babys noch zur<br />
Mutter- oder<br />
Flaschenmilch:<br />
Vitamin K<br />
für die Blutgerinnung<br />
Vitamin D<br />
für starke Knochen<br />
und den Stoffwechsel<br />
Fluorid<br />
für die Zähne<br />
Das Vitamin K<br />
bekommen die Kleinen<br />
bei den ersten<br />
Vorsorgeuntersuchungen<br />
vom<br />
<strong>Kind</strong>erarzt. Bei der<br />
Gelegenheit können<br />
die Eltern auch klären,<br />
wie sie ihr Baby am<br />
besten mit Vitamin D<br />
und Fluorid versorgen<br />
(zum Beispiel mit<br />
einem täglichen<br />
Kombi-Präparat).<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013 27
ERNÄHRUNG Im ersten Jahr<br />
Der Brei<br />
aus der Kälte<br />
Gläschen? Oder lieber<br />
selbst kochen?<br />
Möglicherweise gibt<br />
es für Eltern bald noch<br />
eine dritte Alternative:<br />
Tiefkühlkost. Unter<br />
dem Titel „Baby<br />
Gourmet“ untersucht<br />
das Forschungsinstitut<br />
für <strong>Kind</strong>erernährung<br />
in<br />
Dortmund gerade, wie<br />
sich dieses Verfahren<br />
auf den Geschmack<br />
von Breien und die<br />
Nährstoffe darin<br />
auswirkt. Die ersten<br />
Ergebnisse sollen<br />
2014 vorliegen.<br />
Brei<br />
Ab dem fünften/siebten Monat,<br />
bis das Baby am Familientisch mitisst<br />
Ungefähr nach einem halben Jahr fangen<br />
Babys an, ihre Umwelt zu erobern. Das kostet<br />
Energie und Nährstoffe, die ihnen die<br />
Milch alleine nicht liefern kann. Also wird es<br />
Zeit für den ersten Brei. Nach dem Ernährungsfahrplan<br />
des Dortmunder Forschungsinstituts<br />
für <strong>Kind</strong>erernährung führen Eltern<br />
jeweils im Abstand von einem Monat insgesamt<br />
drei verschiedene Breie ein: einen Gemüsebrei,<br />
den sie nach einer Woche erst mit<br />
Kartoffeln, dann mit Fleisch anreichern,<br />
einen Milch-Getreide- und zuletzt einen<br />
milchfreien Getreide-Obstbrei.<br />
Wann genau sie die Brei-Zeit einläuten, entscheiden<br />
Eltern am besten nach der Entwicklung<br />
ihres <strong>Kind</strong>es. Hat es nach den Milchmahlzeiten<br />
öfter noch Hunger? Interessiert<br />
es sich für das Essen der Großen? Dann können<br />
Mama und Papa Lätzchen und Löffel herausholen.<br />
Frühestens zu Beginn des fünften<br />
Monats und spätestens mit Beginn des siebten<br />
sollte es so weit sein.<br />
GUT ZU WISSEN<br />
Als ersten Gemüsebrei bekommen die<br />
meisten Babys hierzulande Karotten;<br />
ihr süßlicher Geschmack kommt den<br />
Vorlieben der Kleinen entgegen. Auch<br />
Pastinaken und Kürbis eignen sich gut.<br />
Auch für Babys gilt Fisch heute als<br />
besonders wertvoll, vor allem zur<br />
Vorbeugung gegen Allergien. „Deshalb<br />
empfehlen wir Eltern, ein- bis zweimal<br />
pro Woche 30 g Fisch statt Fleisch in<br />
den Gemüsebrei zu geben. Gut geeignet<br />
dazu sind zerkleinerte Lachsstücke aus<br />
der Tiefkühltruhe“, rät Claudia Thienel.<br />
Es gibt aber auch von verschiedenen<br />
Babykost-Herstellern Gläschen, die<br />
Fisch enthalten.<br />
<strong>Was</strong>ser & Tee<br />
Von Geburt an (Säfte: ab 5. Monat)<br />
Muttermilch, Pre- und 1-Nahrungen decken<br />
auch den Flüssigkeitsbe<strong>darf</strong> von Babys. Zusätzliche<br />
Getränke brauchen die Kleinen<br />
deshalb in den ersten Monaten nur in ganz<br />
besonderen Fällen: <strong>Was</strong>ser an heißen Tagen<br />
oder bei Fieber; (Fenchel-)Tee als Hausmittel<br />
bei Bauchweh. Das ändert sich, wenn die<br />
<strong>Kind</strong>er dreimal am Tag Brei essen und nur<br />
noch zwei Milchmahlzeiten bekommen.<br />
Dann brauchen sie zu jedem Brei auch etwas<br />
zu trinken, am besten geeignet ist schlichtes<br />
Leitungswasser.<br />
GUT ZU WISSEN<br />
Das <strong>Was</strong>ser fürs Baby müssen Eltern<br />
nicht abkochen. Es genügt, das abgestandene<br />
<strong>Was</strong>ser aus der Leitung erst<br />
mal ablaufen zu lassen, bis frisches,<br />
kälteres nachfließt. Nur wenn im Haus<br />
Bleileitungen verlegt sind, bekommt das<br />
Kleine besser „abgepacktes“ <strong>Was</strong>ser,<br />
das ausdrücklich als „für Säuglingsnahrung<br />
geeignet“ gekennzeichnet ist.<br />
Die erste Alternative für Babys, die<br />
pures <strong>Was</strong>ser ablehnen, sind zuckerfreie<br />
Kräuter- und Früchtetees.<br />
Säfte sind im Ernährungsfahrplan eher<br />
als Vitamin-C-Zugabe in Breien vorgesehen.<br />
Tabu ist auf jeden Fall das<br />
Dauernuckeln am Fläschchen – das<br />
schadet Babys Zähnchen sogar, wenn<br />
nur klares <strong>Was</strong>ser darin ist.<br />
Stillen ist das Beste<br />
für Mutter<br />
und Baby<br />
<strong>Was</strong> bekommt<br />
ein Baby wann?<br />
Von Mamas Brust an den Familientisch:<br />
Das sind die Schritte, in denen Ihr Baby<br />
diesen Weg bewältigt<br />
Stillen<br />
Experten empfehlen: Vier Monate<br />
ausschließlich stillen, dann noch<br />
zwei Monate zusätzlich zum Brei<br />
Fläschchen<br />
Pre- und 1-Nahrung gibt‘s von<br />
Anfang an. Wer mag, kann später<br />
auf Folgemilchen umsteigen<br />
28<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013
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ERNÄHRUNG Im ersten Jahr<br />
Lutschen,<br />
knabbern, kauen<br />
— das trainiert die<br />
Mundmuskulatur<br />
Familienkost<br />
Ab dem 10. Monat<br />
15<br />
10<br />
5<br />
KILO<br />
MONAT<br />
0<br />
0 5 10 15 20<br />
Die Kurven zeigen an,<br />
wie viel 50 % der Jungen<br />
oder Mädchen im<br />
jeweiligen Alter wiegen<br />
Wie <strong>Kind</strong>er<br />
zunehmen<br />
1. Faustregel: Nach<br />
4 bis 5 Monaten hat<br />
ein Baby sein<br />
Geburtsgewicht<br />
verdoppelt.<br />
2. Nach 14 Monaten<br />
hat es sein<br />
Geburtsgewicht<br />
verdreifacht.<br />
3. Im ersten<br />
<strong>Leben</strong>sjahr legen<br />
<strong>Kind</strong>er pro Woche<br />
im Schnitt etwa<br />
200 Gramm zu.<br />
Buch-Tipp:<br />
Alles über die<br />
Zubereitung und<br />
den Einkauf<br />
von Babys Breien.<br />
„Baby-Ernährung“,<br />
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Tri a s; 19,95 Eu ro<br />
Fingerfood<br />
Ab dem fünften Monat<br />
Ihr Baby greift öfter nach dem Brot oder Obst,<br />
das Sie gerade essen? Prima. Dann geben Sie<br />
ihm gerne mal ein Stück Fingerfood zum<br />
Lutschen und Knabbern in die Hand. Dafür<br />
sprechen mehrere gute Gründe: Das Kleine<br />
trainiert einen anderen Weg zu essen und<br />
erlebt neue Geschmacksvarianten. Beim<br />
Lutschen am Brötchen oder einer Dinkelstange<br />
bekommt es eine Mini-Portion Gluten,<br />
sodass sein Immunsystem sich schrittweise<br />
daran gewöhnen kann. Die Gefahr<br />
einer Unverträglichkeit (Zöliakie) sinkt dadurch.<br />
„Und kürzlich fanden Forscherinnen<br />
in England heraus: Fingerfood-<strong>Kind</strong>er bevorzugen<br />
später eher gesunde <strong>Leben</strong>smittel,<br />
Brei-<strong>Kind</strong>er eher süße“, unterstreicht Ernährungswissenschaftlerin<br />
Claudia Thienel.<br />
GUT ZU WISSEN<br />
Gut geeignet als Fingerfood fürs Baby:<br />
Brot und Brötchen, Dinkel stangen,<br />
Reiswaffeln, zuckerfreier Zwieback,<br />
weiches Obst wie Apfel, Banane oder<br />
Birne, weich gedünstetes Gemüse.<br />
Den gleitenden Übergang von der Brei- zur<br />
Familienkost schaffen manche Babys ganz<br />
fix, andere lassen sich ein bisschen mehr<br />
Zeit. Das hängt auch davon ab, wann ihre<br />
Zähnchen durchbrechen und sie stückigere<br />
Kost besser verdauen können. Und wann sie<br />
Becher oder Tasse so geschickt handhaben,<br />
dass sie das Fläschchen nicht mehr brauchen.<br />
Am einfachsten klappt die Umstellung,<br />
wenn Eltern ihr <strong>Kind</strong> bei den Mahlzeiten im<br />
Hochstuhl mit am Tisch sitzen lassen. Für<br />
den Rest sorgt schon Babys Neugier. Mundgerecht<br />
geschnittene Häppchen von Mamas<br />
oder Papas Teller sind jetzt allemal interessanter<br />
als der eigene Brei …<br />
GUT ZU WISSEN<br />
Einjährige können am Familientisch<br />
mitessen. Nur sehr fette, stark<br />
gewürzte und scharf angebratene<br />
Gerichte überfordern ihre Verdauung;<br />
manche reagieren auch auf blähendes<br />
Gemüse (Hülsenfrüchte, Kohl) noch<br />
empfindlich.<br />
Fertige Kleinkinder-Menüs, die der<br />
Diätverordnung unterliegen, sind eine<br />
gute Lösung für unterwegs und wenn‘s<br />
mal schnell gehen muss.<br />
„Kein Angst, wenn Ihr <strong>Kind</strong> sich jetzt<br />
in die Länge streckt und den süßen<br />
Babyspeck verliert. Das ist von Natur<br />
aus so vorgesehen“, beruhigt Claudia<br />
Thienel.<br />
josef pütz<br />
FOTOS: F1ONLINE (2), MEV, STOCKBYTE; ILLUSTRATIONEN: ISTOCKPHOTO.COM<br />
Brei<br />
Frühestens zu Beginn des fünften<br />
und spätestens mit Beginn des<br />
siebten Monats ist es Zeit für Brei<br />
Getränke<br />
Babys, die schon Brei essen,<br />
brauchen dazu etwas zu trinken —<br />
am besten Leitungswasser<br />
Fingerfood<br />
Ab dem fünften Monat dürfen<br />
<strong>Kind</strong>er knabbern. Tabu sind<br />
kleine, harte <strong>Leben</strong>smittel<br />
Familienkost<br />
Mit etwa einem Jahr sind<br />
die Kleinen bereit, am<br />
Familientisch mitzuessen<br />
30<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013
Jetzt am Kiosk!<br />
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Einfach gut<br />
Rezepte für die ganze Familie, mit<br />
<strong>Kind</strong>er-Klassikern und feinen Highlights<br />
Vom Babymenü bis zum Picknick erklärt<br />
das „Yummy Mami Kochbuch“ der Stiftung<br />
Warentest alles, was Familienköchinnen und<br />
-köche interessiert. Die Rezeptauswahl konzentriert<br />
sich aufs Praktische, es sind aber auch viele <strong>Kind</strong>er-<br />
Klassiker und kleine Highlights wie die Gemüsespieße<br />
mit Käse dabei (siehe Rezept).<br />
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Gemüsespieße mit Käse (Zutaten für 4 Stück)<br />
U 60 g Emmentaler oder Gouda<br />
in 2 x 2 cm große Würfel schneiden<br />
1 große Möhre schälen, halbieren und längs hobeln<br />
U 1 kleine Kohlrabiknolle schälen,<br />
vierteln und in zwei oder drei Scheiben schneiden<br />
8 Stiele Kerbel oder Petersilie waschen<br />
U die Möhrenhobel zwei- oder dreifach falten<br />
und abwechselnd mit den Käsewürfeln,<br />
Kohlrabischeiben und Kräuterblättchen<br />
auf vier Cocktailspieße stecken<br />
Zum Anbeißen<br />
„Emil,<br />
der Schneemann“<br />
schmilzt nicht<br />
mal im Backofen!<br />
Und sorgt bei jeder<br />
<strong>Kind</strong>er-Kaffeetafel<br />
für Begeisterung<br />
Zweiteilige Vollbackform<br />
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Äpfel<br />
machen<br />
doppelt fit!<br />
Pektin sorgt für<br />
eine gute Verdauung,<br />
Vitamin C stärkt<br />
die Abwehr. Besonders<br />
reichhaltig an<br />
Vitamin C: die Apfelsorte<br />
Braeburn<br />
Koffein kann bei<br />
gestillten <strong>Kind</strong>ern zu<br />
Bauchweh führen.<br />
Tipp: den Cappuccino<br />
erst nach dem Stillen<br />
genießen<br />
FRAGE AN DIE EXPERTIN<br />
Wie viel<br />
Milch<br />
nach dem<br />
Abstillen?<br />
Ich möchte abstillen.<br />
Greta (bald 9 Monate) isst<br />
dreimal am Tag Brei.<br />
Wie viel Milch braucht sie<br />
dann noch? Und welche<br />
ist am besten geeignet?<br />
Dr. Ute Alexy, Ernährungswissenschaftlerin,<br />
antwortet:<br />
eben den drei Breien<br />
N braucht Greta noch eine<br />
reine Milchmahlzeit. Allerdings<br />
unterscheidet sich der<br />
Energiebe<strong>darf</strong> von <strong>Kind</strong> zu<br />
<strong>Kind</strong>. Möglicherweise will<br />
Greta deshalb mehr Säuglingsmilch<br />
trinken – oder<br />
weniger. Achten Sie auf ihre<br />
Hungersignale und denken<br />
Sie bitte daran, dass nach<br />
dem Abstillen vor allem<br />
Kuschel- (statt Milch-)<br />
Einheiten gefragt sind! Solange<br />
Greta die Milch aus der<br />
Flasche bekommt, ist eine<br />
Pre-, 1- oder Folgemilch erste<br />
Wahl. Erst wenn sie aus dem<br />
Becher trinkt, können Sie<br />
Greta Kuhmilch geben.<br />
LESER-<br />
SPRECHSTUNDE<br />
Sie haben Fragen<br />
zum Thema<br />
Ernährung? Dann<br />
rufen Sie unsere<br />
Expertin an! Dr. Ute Alexy ist<br />
Ernährungswissenschaftlerin<br />
am Forschungsinstitut für<br />
<strong>Kind</strong>er ernährung in Dortmund.<br />
Sie erreichen sie am<br />
23. Januar, 10 bis 12 Uhr,<br />
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32<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013
RATGEBER ERNÄHRUNG<br />
BEN<br />
Auch Mütter<br />
naschen gern.<br />
Wie sie am besten wieder<br />
abnehmen, steht auf<br />
Seite 40<br />
FOTOS: FOTOLIA, HERSTELLER, ISTOCKPHOTO.COM (2), PRIVAT,<br />
PETER SCHULTE/STIFTUNG WARENTEST<br />
Erst gucken, dann trinken<br />
Viele <strong>Kind</strong>er trinken zu wenig: etwa<br />
vier Gläser (700 ml) sollen es bei<br />
Zwei- bis Dreijährigen täglich sein,<br />
sagt das Forschungsinstitut für<br />
<strong>Kind</strong>erernährung. Tipp von Sigrid<br />
Fellmeth von der Initiative Bewusste<br />
<strong>Kind</strong>erernährung (www.beki-bw.de):<br />
Stellen Sie als Anreiz eine Karaffe mit<br />
<strong>Was</strong>ser, Früchte- oder Roibuschtee für<br />
die Kleinen bereit – in Sichtweite, aber<br />
nicht in Reichweite. So werden die<br />
<strong>Kind</strong>er zwar an ihren Durst erinnert,<br />
können sich aber nicht aus Langeweile<br />
ständig selbst bedienen.<br />
Gemüse soll<br />
knackig sein<br />
Wenn <strong>Kind</strong>er bei Gemüse<br />
streiken, liegt das oft an<br />
der Zubereitung, <strong>mein</strong>t<br />
Prof. Peter Grimm von der<br />
Deutschen Gesellschaft für<br />
Ernährung. Angeliefertes<br />
Essen in Kitas<br />
werde zum<br />
Beispiel oft zu<br />
lange warm<br />
gehalten und<br />
komme dann<br />
matschig an.<br />
<strong>Kind</strong>er mögen‘s aber<br />
lieber knackig, betont<br />
Grimm, „zum Beispiel<br />
Salat“.<br />
Dörrobst:<br />
als Süßigkeit okay<br />
Auch <strong>Kind</strong>er, die sonst kaum Früchte<br />
essen, greifen bei Trockenobst gern zu.<br />
Kein Wunder: Im Vergleich zu frischen<br />
sind die getrockneten Früchte reine<br />
Süßigkeiten. Sie enthalten kaum noch<br />
Vitamin C, aber viel Zucker und deshalb<br />
auch deutlich mehr Kalorien. Immerhin:<br />
Unter den Süßigkeiten gehört Dörrobst<br />
zu den guten. Und eingeweicht hilft es<br />
oft bei Verstopfung.
GESUNDHEIT Asthma<br />
Tut <strong>Kind</strong>ern bei<br />
Asthma gut:<br />
viel trinken!<br />
ASTHMA<br />
Typisch<br />
GERÄUSCHE<br />
BEIM AUSATMEN<br />
So können Sie helfen<br />
U Setzen Sie Ihr<br />
<strong>Kind</strong> bei einem<br />
Asthma-Anfall<br />
aufrecht hin und<br />
lassen Sie es die<br />
Tief Luft<br />
holen<br />
Asthma und Pseudokrupp: Krankheiten,<br />
die erst mal Angst machen. <strong>Was</strong> sie<br />
unterscheidet, wie Eltern die Beschwerden<br />
lindern und wie sie vorbeugen können<br />
Arme aufstützen.<br />
edes <strong>Kind</strong> hat mal Husten –<br />
Eltern wissen das. Als Begleiterscheinung<br />
einer<br />
In dieser<br />
Haltung fällt<br />
Erkältung oder Grippe ist<br />
das Atmen<br />
er meist in kurzer Zeit wieder<br />
vorbei. Doch manchmal<br />
leichter, weil<br />
dabei andere<br />
klingt der Husten anders<br />
Muskeln<br />
als sonst. Beim Ausatmen<br />
mithelfen.<br />
ist ein ganz leises, pfeifendes<br />
Geräusch zu hören – der<br />
U Wichtig ist<br />
viel Flüssigkeit,<br />
damit<br />
„Giemen“. Und diagnostiziert<br />
<strong>Kind</strong>erarzt spricht dann von<br />
die Schleimhäute<br />
feucht<br />
Bronchitis“.<br />
beim <strong>Kind</strong> eine „obstruktive<br />
bleiben.<br />
Bei Säuglingen und Kleinkindern<br />
ist sie sehr häufig:<br />
„Etwa 30 Prozent der <strong>Kind</strong>er<br />
zwischen dem ersten und<br />
fünften <strong>Leben</strong>sjahr hatten<br />
schon einmal eine obstruktive Bronchitis“,<br />
erklärt der <strong>Kind</strong>erarzt Dr. Otto<br />
Laub aus Rosenheim. Ausgelöst wird<br />
sie in den meisten Fällen durch Viren,<br />
die zu einer Entzündung der Bronchien<br />
führen. Dadurch schwillt die Bronchialschleimhaut<br />
an, es bildet sich zäher<br />
Schleim und die Muskulatur der Bron-<br />
Jchien verengt sich. Weil die Atemwege<br />
bei Säuglingen und Kleinkindern noch<br />
besonders schmal sind, bekommen die<br />
kleinen Patienten durch diese Blockierung<br />
(Obstruktion) schnell Probleme<br />
beim Ausatmen. Wenn diese Anzeichen<br />
immer wieder auftreten, diagnostiziert<br />
der <strong>Kind</strong>erarzt vielleicht<br />
„Asthma bronchiale“.<br />
Das hört sich schlimm an, ist es aber in<br />
der Regel nicht. „Bei einem Drittel der<br />
Wenn die Bronchien<br />
dichtmachen<br />
Sind die Bronchien entzündet, fällt das Atmen schwer:<br />
Die Schleimhaut schwillt an, die Muskulatur verengt sich<br />
Sind die Atemwege frei,<br />
kann Luft aus- und<br />
einströmen<br />
Entzündete Schleimhäute<br />
schwellen an und<br />
lassen wenig Luft durch<br />
34<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013
Kalte Luft aus<br />
dem Kühlschrank<br />
lindert Atemnot<br />
<strong>Kind</strong>er, die schon mal eine obstruktive<br />
Bronchitis hatten, entsteht daraus ein<br />
Asthma. Kommen aber in den nächsten<br />
Jahren keine Allergien dazu, wächst<br />
sich das in 95 Prozent der Fälle aus“,<br />
sagt Dr. Laub.<br />
Unterschieden wird zwischen allergischem<br />
und nicht-allergischem Asthma.<br />
Bei Babys und Kleinkindern lösen<br />
am häufigsten Infekte einen Asthma-<br />
Anfall aus, bei Schulkindern sind es<br />
Allergien. Leidet ein <strong>Kind</strong> in der Erkältungssaison<br />
mehr als drei Mal an obstruktiver<br />
Bronchitis und kommen<br />
dann zum Beispiel beim Lachen oder<br />
Herumtoben Hustenanfälle hinzu, obwohl<br />
das <strong>Kind</strong> gar keinen Infekt hat,<br />
kann es sich um ein beginnendes Asthma<br />
bronchiale handeln. Ein erhöhtes<br />
Asthma-Risiko besteht, wenn die Eltern<br />
Allergiker sind oder im Umfeld des<br />
<strong>Kind</strong>es geraucht wird.<br />
Asthma hat viele Gesichter. Manche<br />
<strong>Kind</strong>er husten nach Anstrengungen,<br />
andere vor allem nachts. Wieder andere<br />
werden den Husten nach Erkältungen<br />
kaum noch los. Je älter ein <strong>Kind</strong><br />
ist, desto sicherer lässt sich Asthma<br />
diagnostizieren: Ein Lungenfunktionstest,<br />
bei dem der Arzt feststellt, wie tief<br />
und schnell der kleine Patient ein- und<br />
ausatmet, ist erst ab dem vierten bis<br />
sechsten <strong>Leben</strong>sjahr sinnvoll.<br />
<strong>Was</strong> können Eltern tun, wenn ihr <strong>Kind</strong><br />
beim Ausatmen Probleme hat? Sie<br />
sollten schnell handeln, denn es muss<br />
sofort zum Arzt oder in die Klinik. Bis<br />
Wichtigster Rat für Eltern:<br />
ruhig bleiben!<br />
dahin ist Ruhe wichtig. Kleinkinder<br />
spüren, wenn Mama oder Papa ängstlich<br />
ist und hektisch reagiert. Bei Aufregung<br />
erhöht sich aber der Sauerstoffbe<strong>darf</strong>.<br />
Das <strong>Kind</strong> atmet schneller, die<br />
Atemnot verschlimmert sich.<br />
Der Arzt gibt dem kleinen Patienten im<br />
akuten Fall Inhalationen oder Tropfen<br />
mit dem Wirkstoff Salbutamol. Dieses<br />
Medikament erweitert die Bronchien<br />
sehr rasch. Zur Sicherheit bekommt<br />
das <strong>Kind</strong> nach Be<strong>darf</strong> zusätzlich entzündungshemmende<br />
und abschwellende<br />
Kortisonzäpfchen. „Eltern sollten<br />
ihrem <strong>Kind</strong> in den nächsten zwei Tagen<br />
abschwellende Nasentropfen geben,<br />
PSEUDOKRUPP<br />
Typisch<br />
GERÄUSCHE<br />
BEIM EINATMEN<br />
So können Sie helfen<br />
U Tragen Sie Ihr<br />
<strong>Kind</strong> aufrecht,<br />
denn so fällt ihm<br />
das Atmen<br />
leichter.<br />
U Kühle Luft aus<br />
dem geöffneten<br />
Kühlschrank<br />
kann die Atemnot<br />
lindern.<br />
U Gut ist auch<br />
ein mit kaltem<br />
<strong>Was</strong>ser<br />
angefeuchtetes<br />
Tuch, das Sie<br />
Ihrem <strong>Kind</strong> vorn<br />
auf den Hals<br />
legen. Es unterstützt<br />
das<br />
Abschwellen<br />
der Schleimhäute.<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013 35
GESUNDHEIT Asthma<br />
HUSTEN ODER<br />
SCHON<br />
PSEUDOKRUPP?<br />
Ein normaler<br />
Erkältungshusten<br />
verläuft<br />
in zwei Phasen:<br />
Zuerst ist er<br />
trocken, einige<br />
Tage später wird<br />
er lockerer, der<br />
Schleim löst<br />
sich. Pseudokrupphusten<br />
ist<br />
tro cken, rau und<br />
bellend und tritt<br />
vor allem spätabends<br />
und<br />
nachts auf.<br />
ANSTEIGENDES<br />
ARMBAD:<br />
SO GEHT’S<br />
Eine Schüssel<br />
mit 33 Grad<br />
warmem <strong>Was</strong>ser<br />
füllen, Arme des<br />
<strong>Kind</strong>es bis zur<br />
Oberarmmitte<br />
eintauchen.<br />
Langsam heißes<br />
<strong>Was</strong>ser bis zu<br />
einer Temperatur<br />
von 39 Grad<br />
(Badethermometer!)<br />
nachfließen<br />
lassen.<br />
damit es besser Luft bekommt“, rät<br />
<strong>Kind</strong>erarzt Dr. Otto Laub.<br />
Ebenso häufig wie Asthma ist im Kleinkindalter<br />
Pseudokrupp. Bis zu einem<br />
Drittel aller <strong>Kind</strong>er vom neunten <strong>Leben</strong>smonat<br />
bis zu etwa viereinhalb<br />
Jahren erkranken mindestens einmal<br />
an Pseudokrupp – Jungen laut Statistik<br />
häufiger als Mädchen. Bei zehn bis 20<br />
Prozent von ihnen wiederholt sich der<br />
Anfall. Pseudokrupp tritt vor allem in<br />
den Herbst- und Wintermonaten auf,<br />
denn in der Regel ist er die Folge einer<br />
Erkältung. Die Symptome sind eindeutig:<br />
Meist plötzlich am späten Abend<br />
oder in der Nacht hat das <strong>Kind</strong> einen<br />
Pseudokrupp:<br />
ans offene Fenster stellen<br />
Anfall von trockenem, bellendem Husten.<br />
Möglicherweise macht es auch<br />
hörbare, oft ziehende Geräusche beim<br />
Einatmen oder es leidet sogar unter<br />
Atemnot. Zuweilen kommt auch leichtes<br />
Fieber hinzu.<br />
Ursache ist auch hier eine Entzündung.<br />
Die Schleimhaut im Bereich des Kehlkopfes<br />
und der Stimmbänder ist entzündet<br />
und angeschwollen. Die Luftröhre<br />
ist teilweise etwas verengt und<br />
das kann zu Atemnot führen, die den<br />
Draußen toben<br />
stärkt die Abwehrkräfte<br />
und schützt<br />
vor Erkältungen<br />
Nach einem<br />
Anfall von<br />
Pseudokrupp<br />
bitte zum Arzt<br />
Husten und das ziehende Geräusch<br />
beim Einatmen auslöst.<br />
Eltern, die bei ihrem <strong>Kind</strong> zum ersten<br />
Mal einen Pseudokrupp-Anfall erleben,<br />
bekommen es verständlicherweise mit<br />
der Angst zu tun. „Gefährlich ist das<br />
aber nur in den seltensten Fällen“, erklärt<br />
Dr. Otto Laub. „Eltern sollten ihr<br />
<strong>Kind</strong> beruhigen, ihm abschwellende<br />
Nasentropfen geben, es warm einpacken,<br />
mit ihm ins Freie gehen oder sich<br />
vors weit geöffnete Fenster stellen.“<br />
Am nächsten Morgen ist dann auf jeden<br />
Fall ein Besuch beim <strong>Kind</strong>erarzt fällig.<br />
Er verschreibt ein Kortisonzäpfchen<br />
für einen eventuellen neuen Anfall.<br />
Manchmal muss beim Pseudokrupp-<br />
Anfall der Notarzt verständigt werden:<br />
Wenn das <strong>Kind</strong> gleichzeitig hoch fiebert,<br />
die Atemnot nicht nachlässt oder<br />
sich langsam verschlimmert, die Lippen<br />
blau werden oder sich die Haut<br />
zwischen den Rippen beim Einatmen<br />
stark nach innen zieht. Dann bekommt<br />
der kleine Patient bei starker Atemnot<br />
zusätzlich Adrenalin-Inhalationen.<br />
Ganz vermeiden lassen sich Asthmaoder<br />
Pseudokrupp-Anfälle sicherlich<br />
nicht. Aber <strong>Kind</strong>er mit einem stabilen<br />
Abwehrsystem kommen besser durch<br />
die Erkältungszeit. Vorbeugungs-Tipp<br />
von Dr. Laub: ansteigende Armbäder<br />
(s. links), zwei- bis dreimal wöchentlich<br />
durchgeführt (ab 6 Monaten). Ansonsten<br />
gilt: raus bei Wind und Wetter, und<br />
zwar täglich. Denn kleine Wildfänge<br />
sind um einiges robuster und gesünder<br />
als Stubenhocker.<br />
margret nussbaum<br />
Dr. Otto Laub<br />
ist <strong>Kind</strong>er- und Jugendarzt,<br />
Allergologe und<br />
<strong>Kind</strong>erpneumologe mit eigener<br />
Praxis in Rosenheim<br />
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36<br />
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PLZ, Ort<br />
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RATGEBER GESUNDHEIT & PFLEGE<br />
GesundLEBEN<br />
Alles Milchschorf,<br />
oder was?<br />
Schuppen auf Babys Köpfchen: Ist das nun Milchschorf<br />
oder Gneis? Das ist wichtig für die richtige Pflege.<br />
So erkennen Sie die Unterschiede<br />
Wie sieht‘s<br />
aus?<br />
Wo?<br />
Milchschorf<br />
dünne gelbliche,<br />
trockene Schuppen<br />
mit nässenden Stellen<br />
Stirn, Schläfen,<br />
Wangen, Kopf<br />
Gneis<br />
festsitzende fettige,<br />
gelbliche, später braungraue<br />
Schuppen<br />
Kopf<br />
Wann? ab 3. Monat ab 1. Monat<br />
Beschwerden Jucken keine<br />
Bedeutung<br />
Behandlung<br />
nicht immer, aber<br />
oft: Vorbote von<br />
Neurodermitis<br />
Bei Verdacht auf<br />
Milchschorf bitte zum<br />
<strong>Kind</strong>erarzt gehen.<br />
Er klärt, ob es<br />
eine frühe Form von<br />
Neurodermitis ist.<br />
Er wird nicht die<br />
Schuppen, sondern<br />
das <strong>Kind</strong> behandeln!<br />
harmlos, Folge<br />
einer sehr aktiven<br />
Fettproduktion<br />
abwarten oder<br />
Schuppen mit Ölen<br />
oder speziellen<br />
Gelen einweichen,<br />
vorsichtig mit einem<br />
Kamm abheben und<br />
mit Babyshampoo<br />
auswaschen (nicht<br />
abkratzen)<br />
Hurra, Hände waschen!<br />
„Baustein-Seifen Bob“<br />
als 3er Set bei www.<br />
donkey-products.de;<br />
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Harmlose<br />
Marmor-Haut<br />
Bei Kälte zeichnet sich<br />
auf Babys Haut oft<br />
ein rot-blaues Muster<br />
ab, das an Marmor<br />
erinnert.<br />
Harmlos, versichert<br />
die Hautärztin<br />
Christina Ili<br />
– solange das <strong>Kind</strong><br />
sonst fit wirkt.<br />
16 000<br />
... Männer beantragten<br />
2011 <strong>Kind</strong>erpflege-<br />
Krankengeld. Die Zahl<br />
der Väter, die ihren<br />
kranken Nachwuchs<br />
zu Hause betreuten,<br />
stieg damit seit 2007<br />
um 60 Prozent.<br />
QUELLE: DEUTSCHE<br />
ANGESTELLTEN-KRANKENKASSE<br />
(DAK)<br />
Schuhe<br />
22 ist<br />
nicht 22<br />
Ob ein Schuh wirklich passt,<br />
testen Eltern am besten mit<br />
einer Schablone: Umriss<br />
des <strong>Kind</strong>erfußes zeichnen,<br />
am längsten Zeh 17 mm<br />
zugeben, ausschneiden.<br />
Passt die Schablone in den Schuh,<br />
stimmt die Größe fürs <strong>Kind</strong>.<br />
Husten<br />
und Niesen:<br />
bitte in den<br />
Ärmel!<br />
„Hand vor den Mund!“,<br />
kommandierte Opa<br />
früher, wenn <strong>Kind</strong>er<br />
husteten oder niesten.<br />
Lieber nicht, sagt<br />
Professor Dr. Hans-Jürgen<br />
Nentwich vom Berufsverband<br />
der <strong>Kind</strong>erärzte.<br />
Besser husten die Kleinen<br />
in die Ärmel ihrer Shirts<br />
und Pullis. Das und<br />
regelmäßiges Händewaschen<br />
sind die einfachsten<br />
Mittel, um sich<br />
vor Erkältungen und<br />
anderen Virus-Infekten<br />
zu schützen.<br />
Herr Fordwenger hat<br />
ein Problem: Er niest<br />
so stark, dass<br />
Menschen, Kühe und<br />
sogar auch mal<br />
ein Polizeiauto durch<br />
die Luft wirbeln.<br />
Ob der Arzt wohl<br />
dem verschnupften<br />
Mann helfen kann?<br />
Paul Maar hat eine<br />
herrlich komische<br />
Geschichte übers<br />
Niesen geschrieben,<br />
die als Pixi-Buch<br />
veröffentlicht wurde.<br />
„Vorsicht, Niesgefahr!“,<br />
Carlsen;<br />
0,95 Euro<br />
FOTOS: FOTOLIA.COM, HERSTELLER (2), MASTERFILE<br />
38<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013
Jetzt<br />
am Kiosk<br />
für nur € 2,95<br />
Elterngeld & Co ist der große Extra-Ratgeber von<br />
Das Elternmagazin<br />
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oder per E-Mail: Einzelhefte@guell.de
JOGGEN<br />
Sport macht gute Laune,<br />
hält fit und erlaubt<br />
Schlemmen ohne<br />
schlechtes Gewissen<br />
VIEL WASSER<br />
Wer weniger isst, sollte<br />
mehr trinken. Denn<br />
Abnehmen bedeutet<br />
Arbeit für die Nieren<br />
DIE METHODE: Weight Watchers<br />
Weight Watchers zählen Punkte statt Kalorien. Jedes<br />
Nahrungsmittel hat einen festen Wert. Ziel ist es, in der<br />
Gruppe langsam abzunehmen – zunächst zehn Prozent des<br />
Ausgangsgewichts und nicht mehr als ein Kilo pro Woche.<br />
Für Bewegung <strong>darf</strong> man sich Punkte gutschreiben und es<br />
gibt <strong>Leben</strong>smittel, von denen man so viel essen <strong>darf</strong>, wie<br />
man will. Kein Nahrungsmittel ist grundsätzlich verboten.<br />
Bewertung<br />
Sinnvoll, um<br />
dauerhaft<br />
abzunehmen<br />
Kosten<br />
Aufnahmegebühr:<br />
15 Euro,<br />
Gruppenseminar:<br />
ca. 12 Euro/Woche<br />
Online-<br />
Programm<br />
45,90 Euro<br />
(1. Monat), dann<br />
15,95 Euro<br />
40 <strong>Leben</strong> n&<br />
<strong>erziehen</strong> ehen en<br />
2/2013<br />
2
Diät ERNÄHRUNG<br />
So haben<br />
wir abgenommen<br />
Sport, weniger Süßes, das Online-Programm<br />
von Weight Watchers: Drei Mütter erzählen, wie sie<br />
ihre Pfunde losgeworden sind<br />
BEWUSST ESSEN<br />
Viel Obst und Gemüse,<br />
wenig Fertiggerichte<br />
und Süßes — da purzeln<br />
die Pfunde<br />
ABNEHMEN MIT WEIGHT<br />
WATCHERS ONLINE<br />
Andrea Discher (39) aus Hamburg<br />
Eine Tochter (2) | Ausgangsgewicht: 73 Kilo<br />
Aktuelles Gewicht: Zwischen 69 und 70 Kilo<br />
Wohlfühlgewicht: 68 Kilo<br />
Eineinhalb Jahre nach der<br />
Geburt <strong>mein</strong>er Tochter hatte<br />
ich immer noch fünf Kilo<br />
zu viel auf der Waage.<br />
Zuerst habe ich versucht, ein bisschen<br />
auf <strong>mein</strong>e Ernährung zu achten – keine<br />
Schokolade, weniger Fett – das Übliche.<br />
Dazu ein bisschen Sport. Hat aber<br />
„Mein Abnehm-Programm<br />
fühlte sich nicht nach Diät an“<br />
überhaupt nichts gebracht. Irgendwann<br />
war ich dann so weit, dass ich<br />
die Kilos unbedingt los werden wollte.<br />
Ich entschied mich für das Online-<br />
Programm von Weight Watchers. Jeden<br />
Abend gab ich am Computer ein, was ich<br />
gegessen hatte.<br />
Ich hielt mich hauptsächlich an die<br />
<strong>Leben</strong>smittel, von denen man so viel<br />
essen kann, wie man will – ohne dass<br />
man die Punkte genau zählen muss.<br />
Dadurch hatte ich gar nicht das Gefühl,<br />
auf Diät zu sein. Trotzdem oder gerade<br />
deshalb verlor ich schon in der ersten<br />
Woche eineinhalb Kilo, das hat mich<br />
unglaublich motiviert. Und wenn‘s mal<br />
nicht so glattlief, habe ich mir gesagt:<br />
„Ach komm, du hast ein paar Tage<br />
danebengelegen, aber jetzt geht‘s<br />
weiter.“ Insgesamt hab ich dieses<br />
Programm etwa acht Wochen gemacht.<br />
Derzeit zähle ich nicht mehr, weil wir<br />
ein zweites <strong>Kind</strong> planen. Aber ich achte<br />
wieder mehr auf <strong>mein</strong> Sättigungsgefühl<br />
und darauf, was ich esse.<br />
ZWEIMAL IN DER<br />
WOCHE SPORT<br />
Daniela Eisenmann (30) aus Mainburg<br />
Eine Tochter (1)<br />
Früher: Kleidergröße 40/42 Heute: 38<br />
Es gab Zeiten in <strong>mein</strong>em<br />
<strong>Leben</strong>, da habe ich fünfmal<br />
pro Woche Sport gemacht.<br />
Ich war fit und zufrieden mit<br />
<strong>mein</strong>er Figur. Bis <strong>mein</strong> Mann und ich<br />
mit dem Hausbau loslegten. Wenn man<br />
abends um 9 Uhr hungrig von der Baustelle<br />
nach Hause kommt, macht man<br />
sich keinen Salat mit Putenstreifen<br />
mehr. Fürs Fitnessstudio fehlten mir<br />
Zeit und Energie. Nach zwei Jahren war<br />
das Haus fertig. Irgendwann hatte ich<br />
dann so weit durchgeatmet, dass ich<br />
wieder Lust auf Sport bekam. Gar nicht<br />
mal wegen der zwei Kleidergrößen<br />
mehr, die ich damals hatte. Ich fühlte<br />
mich einfach träge und unausgeglichen.<br />
Also fing ich an zu laufen. Die erste<br />
Viertelstunde muss man überstehen,<br />
aber danach bin ich energiegeladen und<br />
zufrieden.<br />
Zwei Jahre joggte ich regelmäßig zweimal<br />
die Woche 45 Minuten lang. Als ich<br />
„Die 45 Minuten Sport<br />
werten den ganzen Tag auf“<br />
dann schwanger wurde, tat mir<br />
das Joggen nicht mehr gut, aber ich bin<br />
bis zum Tag vor der Geburt gewalkt.<br />
Auch heute nehme ich mir noch die Zeit<br />
dafür. Im Sommer war ich außerdem<br />
zweimal pro Woche schwimmen. Ich<br />
esse gerne, durch den Sport muss ich<br />
deswegen kein schlechtes Gewissen<br />
haben. Mein Körper ist zwar noch nicht<br />
wieder der alte, aber seit Kurzem passe<br />
ich wieder in <strong>mein</strong>e 38er Jeans!<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013 41
ERNÄHRUNG Diät<br />
DIE METHODE<br />
Metabolic<br />
Balance<br />
Metabolic<br />
Balance ist eine<br />
Low-Carb-Diät,<br />
bei der wenig<br />
Kohlenhydrate<br />
gegessen<br />
werden und pro<br />
Mahlzeit nur eine<br />
Sorte Eiweiß<br />
(tierisch oder<br />
pflanzlich).<br />
Süßes, Alkohol,<br />
Nudeln, Reis und<br />
Essen nach<br />
21 Uhr sind in der<br />
strengen Phase<br />
tabu.<br />
Bluttest<br />
Anhand von<br />
36 Blutwerten<br />
wird ein<br />
individueller<br />
Ernährungsplan<br />
erstellt.<br />
Bewertung<br />
Kurzfristig<br />
effektiv, aber<br />
Stoffwechselforscher<br />
und<br />
Ernährungsmediziner<br />
raten<br />
davon ab. Weder<br />
Bluttest noch<br />
Eiweißtheorie<br />
seien wissenschaftlich<br />
zu<br />
halten.<br />
Kosten<br />
Inkl. Bluttest ca.<br />
360 Euro<br />
FOTOS:<br />
O<br />
???<br />
WENIGER KOHLENHYDRATE<br />
Sonja Wild (30) aus Leibersdorf | Ein Sohn (1) | Zunahme in der Schwangerschaft: + 23 Kilo<br />
Davon blieben nach der Schwangerschaft: + 8 Kilo Heute: +/- 0 Kilo<br />
Im vierten Monat <strong>mein</strong>er<br />
Schwangerschaft musste ich<br />
schlucken, als ich bei der<br />
Frauenärztin auf die Waage<br />
stieg: Ich hatte in einer Woche fünf Kilo<br />
zugenommen! Zum Glück ging <strong>mein</strong><br />
Gewicht nicht mehr so steil nach oben,<br />
doch nach neun Monaten hatte ich<br />
23 Kilo, nach der Geburt immer noch<br />
18 Kilo mehr. Als das Gewebewasser weg<br />
war, blieben acht Kilo übrig.<br />
„Das erledigt sich von selbst“, dachte ich,<br />
schließlich erzählt einem jeder, dass<br />
Stillen schlank macht. <strong>Was</strong> mir niemand<br />
gesagt hatte: Stillen macht hungrig! Ich<br />
aß viel Süßes und so blieben die Kilos.<br />
Als ich abgestillt hatte, wollte ich<br />
Metabolic Balance (s. links) machen.<br />
Damit hatte ich gute Erfahrungen gemacht.<br />
Aber mit Baby hatte ich nicht die<br />
„Wer in der Schwangerschaft zu viel<br />
zunimmt, hat’s danach schwer …“<br />
Prof. Hans Hauner ist Ernährungsmediziner an<br />
der TU München. Er beschäftigt sich intensiv<br />
mit der Ernährung in der Schwangerschaft.<br />
Warum halten sich bei<br />
manchen Frauen die<br />
Kilos nach der Geburt<br />
so hartnäckig, während<br />
andere mühelos<br />
abnehmen?<br />
Das ist im Grunde ganz<br />
einfach: Wer in der<br />
Schwangerschaft zu<br />
viel zunimmt, dem<br />
fällt das Abnehmen<br />
nach der Geburt<br />
schwerer. Heute<br />
liegen 40 Prozent der<br />
Schwangeren mit ihrem<br />
Gewicht über den medizinischen<br />
Empfehlungen.<br />
Da bleiben nach der Geburt<br />
im Schnitt drei Kilo<br />
drauf.<br />
Viele Mütter haben den<br />
Eindruck, dass sie nach<br />
dem zweiten <strong>Kind</strong><br />
schwerer abnehmen.<br />
Das hat unsere Analyse<br />
nicht bestätigt. Aber<br />
Kraft, zwischen den Mahlzeiten fünf<br />
Stunden lang nichts zu essen.<br />
Also stellte ich <strong>mein</strong>e Ernährung um: Ich<br />
strich Süßigkeiten von der Einkaufsliste.<br />
Wenn ich doch Gelüste nach Schokolade<br />
habe, helfen Gummibärchen oder ich<br />
esse eine Reiswaffel mit Marmelade.<br />
„Von wegen Stillen macht<br />
schlank. Stillen macht hungrig!“<br />
Auch sonst ernähre ich mich bewusster:<br />
Mehr Obst und Gemüse, weniger Fett<br />
und Kohlenhydrate, dafür mehr Eiweiß.<br />
In Kombination mit etwas Sport habe<br />
ich <strong>mein</strong> altes Gewicht wieder. Manche<br />
sagen, ich sei jetzt schlanker als vor der<br />
Schwanger schaft. Das freut mich,<br />
obwohl immer noch nicht alle Hosen<br />
passen. Die Proportionen verändern sich<br />
eben nach einer Schwanger schaft …<br />
Frauen, die nach dem<br />
ersten <strong>Kind</strong> ihr altes<br />
Gewicht nicht mehr ganz<br />
erreicht haben, sollten in<br />
der zweiten Schwangerschaft<br />
besonders auf<br />
die Zunahme achten.<br />
Ab wann kann man<br />
nach der Geburt mit<br />
einer Diät beginnen?<br />
Während des Stillens<br />
sollten Mütter keine<br />
Radikaldiät machen.<br />
Aber fettärmer und<br />
ausge wogener dürfen<br />
sie schon in der Stillzeit<br />
essen — die Muttermilch<br />
ist trotzdem optimal<br />
zusammengesetzt.<br />
So viel dürfen Sie zunehmen<br />
Durchschnittlich <strong>darf</strong> eine Frau während der Schwangerschaft ca. 12 Kilo zunehmen.<br />
Doch das bezieht sich auf Normalgewichtige. Mithilfe des Body Mass Index (BMI)* können<br />
Frauen die ideale Gewichtszunahme in der Schwangerschaft schätzen:<br />
BMI ≤ 18,5 18,6 – 24,9 25 – 29,9 ≥ 30<br />
Zunahme bis 18 kg bis 16 kg bis 11,5 kg bis 9 kg<br />
* BMI = Gewicht in kg, geteilt durch Körpergröße in m2. Diese Tabelle ist eine Empfehlung des Institute of Medicine,<br />
einem unabhängigen Beratergremium der US-Regierung. Schwangere sollten die Gewichtszunahme aber immer<br />
individuell mit Ihrem Arzt besprechen, denn die Zunahme hängt unter anderem auch vom Gesundheitszustand ab.<br />
TEXT: SILKE WEIHER; FOTOS: CORBIS, FOTOLIA.COM, JUMP (2), PRIVAT (3)<br />
42<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013
Betreuungsgeld GELD & RECHT<br />
Mit Papa auf dem Spielplatz<br />
rumturnen ...<br />
...mit Mama die Schaukel ausprobieren. Wer sein <strong>Kind</strong><br />
in der Familie betreut, bekommt ab August dafür Geld<br />
Mehr Geld für die Familie –<br />
das hat die Koalition<br />
beschlossen<br />
Fragen & Antworten zum<br />
Das lange umstrittene Betreuungsgeld kommt zwar<br />
erst im Sommer, aber junge Eltern haben dazu jetzt schon<br />
viele Fragen. Wer es erhält, wie hoch es ist,<br />
wo Sie es beantragen können: All das lesen Sie in<br />
unserem Extrateil auf den nächsten Seiten<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013 43
GELD & RECHT Betreuungsgeld<br />
1Wer bekommt<br />
Betreuungsgeld?<br />
Betreuungsgeld erhalten<br />
Eltern von Ein- und Zweijährigen,<br />
die ab dem 1. August<br />
2012 geboren sind, wenn diese <strong>Kind</strong>er<br />
keine öffentlich geförderte <strong>Kind</strong>ertagesstätte<br />
oder Tagesmutter besuchen.<br />
Es wird ab dem 15. <strong>Leben</strong>smonat<br />
des <strong>Kind</strong>es oder nach dem Ende des<br />
Bezugs von Elterngeld für maximal<br />
22 Monate gezahlt.<br />
2<br />
Muss ich dazu <strong>mein</strong>e<br />
Berufstätigkeit einschränken?<br />
Nein. Auch wenn Sie Vollzeit arbeiten<br />
und Ihr <strong>Kind</strong> während dieser Zeit<br />
den Großeltern oder einem anderen<br />
privaten Babysitter anvertrauen, steht<br />
Ihnen das Betreuungsgeld zu.<br />
3<br />
Wie hoch ist das<br />
Betreuungsgeld?<br />
Es wird in zwei Stufen eingeführt.<br />
Ab dem 1. August 2013 erhalten<br />
Eltern monatlich 100 Euro für <strong>Kind</strong>er<br />
im zweiten <strong>Leben</strong>sjahr, ab 1. August<br />
2014 dann 150 Euro für <strong>Kind</strong>er im<br />
zweiten und dritten <strong>Leben</strong>sjahr.<br />
„Und wenn ich drei bin, komme ich in den <strong>Kind</strong>ergarten! Ich will in<br />
die Dino-Gruppe — wie <strong>mein</strong> Bruder!“<br />
4<br />
6<br />
Gibt es für<br />
Zwillinge doppeltes<br />
Betreuungsgeld?<br />
Ja. Für jedes <strong>Kind</strong> stehen den Eltern<br />
100 Euro bzw. ab dem 1. August 2014<br />
sogar 150 Euro monatlich zu.<br />
5Bekomme ich das Betreuungsgeld<br />
zusätzlich zum<br />
Arbeitslosengeld?<br />
Ja. Beim Arbeitslosengeld I wird das<br />
Betreuungsgeld ebenso wie das Elterngeld<br />
bis zu einer Höhe von 300 Euro<br />
monatlich nicht als Einkommen<br />
berücksichtigt. Das gilt auch für<br />
BAföG-Bezieher.<br />
Ist das auch bei<br />
ALG II so?<br />
Nein, auf Arbeitslosengeld II, Sozialhilfe<br />
und <strong>Kind</strong>erzuschlag wird das<br />
Betreuungsgeld angerechnet. Eine<br />
Ausnahme ist vorgesehen: Wird das<br />
Betreuungsgeld für die Altersvorsorge<br />
angespart, soll es nicht angerechnet<br />
werden.<br />
7<br />
Ich habe das Elterngeld auf<br />
zwei Jahre strecken lassen und<br />
bekomme jetzt die zweite Hälfte.<br />
Steht mir trotzdem Betreuungsgeld<br />
zu?<br />
Ja. Das Elterngeld wird ja nur anders<br />
ausgezahlt. Der Anspruch auf das<br />
Betreuungsgeld ist dadurch nicht eingeschränkt.<br />
Wenn <strong>mein</strong>e Frau<br />
und ich unsere<br />
Elterngeld-<br />
Monate aufgebraucht<br />
haben,<br />
ist unsere Tochter<br />
Lena zehn Monate<br />
alt. Müssen wir<br />
dann zwei<br />
Monate auf das<br />
Betreuungsgeld<br />
8warten?<br />
Nein, Sie können das Betreuungsgeld<br />
gleich im Anschluss an das Elterngeld<br />
beziehen – in Ihrem Fall also von Lenas<br />
elftem <strong>Leben</strong>smonat an. Allerdings<br />
läuft es dann schon nach ihrem<br />
32. <strong>Leben</strong>smonat aus.<br />
44<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013
9<br />
Katharina geht an zwei Tagen<br />
pro Woche zu einer Tagesmutter.<br />
Bekomme ich trotzdem<br />
Betreuungsgeld?<br />
Das hängt davon ab, ob die Betreuung<br />
bei der Tagesmutter durch das Jugendamt<br />
(mit-)finanziert wird. Wenn ja,<br />
dann entfällt Ihr Anspruch auf Betreuungsgeld.<br />
Nur in besonderen Härtefällen<br />
wird es auch bezahlt, wenn<br />
die wöchentliche Betreuungszeit nicht<br />
länger als 20 Stunden ist.<br />
10<br />
Behält unser <strong>Kind</strong> den<br />
Rechtsanspruch auf einen<br />
Kita-Platz, wenn wir Betreuungsgeld<br />
beziehen?<br />
Ja, den behält es.<br />
11<br />
Unser Sohn<br />
Tim wird<br />
von einer<br />
<strong>Kind</strong>erfrau privat<br />
betreut; die Ausgaben<br />
dafür setzen wir<br />
von der Steuer ab.<br />
Steht uns trotzdem<br />
Betreuungsgeld zu?<br />
Ja. Die Möglichkeit, <strong>Kind</strong>erbetreuungskosten<br />
von der Steuer abzusetzen, gilt<br />
als „mittelbare“ Unterstützungsleistung<br />
für Eltern und nicht als öffentlich<br />
geförderte <strong>Kind</strong>erbetreuung.<br />
12<br />
Mein Mann wird im<br />
13. und 14. <strong>Leben</strong>smonat<br />
unseres Babys<br />
Elterngeld bekommen.<br />
Steht mir gleichzeitig<br />
schon das Betreuungsgeld<br />
zu?<br />
Nein, das Betreuungsgeld gibt es erst<br />
ab dem 15. <strong>Leben</strong>smonat des <strong>Kind</strong>es<br />
oder nach dem Bezug des Elterngeldes.<br />
Beides gleichzeitig geht nicht.<br />
13<br />
Mein <strong>Kind</strong> wird im Mai<br />
2013 zur Welt kommen.<br />
Ich will es eigentlich in<br />
eine Krippe geben, sobald<br />
es ein Jahr alt ist, kriege<br />
aber vermutlich während<br />
des laufenden <strong>Kind</strong>ergartenjahres<br />
keinen<br />
Krippenplatz. Kann ich<br />
2014 das Betreuungsgeld<br />
auch nur für die Monate<br />
Juni, Juli und August<br />
beantragen?<br />
Ja, Sie bekommen das Betreuungsgeld<br />
auch für ein paar Monate, Sie müssen<br />
sich dafür nicht ein oder zwei Jahre<br />
lang ausschließlich dem <strong>Kind</strong> widmen.<br />
Sobald Sie einen Krippenplatz haben,<br />
müssen Sie das aber unverzüglich<br />
mitteilen.<br />
Elterngeld, <strong>Kind</strong>ergeld,<br />
Betreuungsgeld:<br />
Wer sich gut auskennt,<br />
kassiert mehr!<br />
Wenn Simon<br />
ein Jahr alt ist,<br />
möchte ich eine<br />
Mütterkur<br />
machen; um<br />
den Kleinen<br />
und seine<br />
Geschwister<br />
kümmert sich<br />
in dieser Zeit<br />
eine Familienpflegerin.<br />
Wirkt<br />
sich das auf das<br />
Betreuungsgeld<br />
aus?<br />
Nein. Eine solche vorübergehende<br />
Lösung hebt den Anspruch<br />
auf Betreuungsgeld nicht auf.<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013 45
GELD & RECHT Betreuungsgeld<br />
15<br />
Bekommen wir<br />
Betreuungsgeld, wenn<br />
wir unseren Sohn<br />
von einer Au-pair statt<br />
von einer privaten<br />
Tagesmutter betreuen<br />
lassen?<br />
Ja, das Geld gibt es sowohl bei der<br />
Betreuung durch eine Tagesmutter als<br />
auch durch eine Au-pair.<br />
Bedenken Sie aber bitte, dass es große<br />
Unterschiede zwischen Tagesmutter<br />
und Au-pair gibt, was die Qualifikation<br />
und die zeitliche Flexibilität betrifft.<br />
Zum Beispiel bleiben Au-pairs maximal<br />
ein Jahr lang in der Familie und<br />
ihre Arbeitszeit ist auf 30 Stunden pro<br />
Woche beschränkt. Tagesmütter<br />
haben wesentlich mehr Erfahrung im<br />
Umgang mit <strong>Kind</strong>ern, sie wurden für<br />
diese Aufgabe gezielt fortgebildet und<br />
stehen oft über Tagesmütter-Vereine<br />
oder das Jugendamt im regelmäßigen<br />
fachlichen Austausch untereinander.<br />
16<br />
Nach einem Autounfall<br />
sind <strong>mein</strong> Mann und ich<br />
schwerbehindert und können<br />
Ann-Sophie nur eingeschränkt<br />
versorgen. Morgens vertrauen wir<br />
sie deshalb einer Tagesmutter an,<br />
die uns das Jugendamt vermittelt<br />
hat. In der übrigen Zeit unterstützen<br />
uns unsere Eltern. Haben<br />
wir trotzdem Anspruch auf das<br />
Betreuungsgeld?<br />
Das hängt davon ab, wie viel Zeit<br />
Ann-Sophie bei der Tagesmutter verbringt.<br />
In Härtefällen wie bei schweren<br />
Krankheiten der Eltern besteht ein<br />
Anspruch auf Betreuungsgeld, solange<br />
das <strong>Kind</strong> nicht länger als 20 Stunden<br />
professionell betreut wird.<br />
17<br />
<strong>Was</strong> muss ich tun, um den Altersvorsorge-Bonus<br />
zum Betreuungsgeld<br />
zu bekommen?<br />
Im Gesetzentwurf ist vorgesehen, dass<br />
Eltern 15 Euro pro Monat zusätzlich<br />
erhalten, wenn sie das Betreuungsgeld<br />
komplett in einen Altersvorsorgevertrag<br />
(„Riester-Rente“) oder in einen<br />
Basisrentenvertrag („Rürup-Rente“)<br />
einzahlen.*<br />
Zeit für die Familie ist kostbar. Das will<br />
die Regierung künftig würdigen<br />
18<br />
Muss ich dazu einen neuen<br />
Vertrag abschließen? Oder<br />
kann ich das Betreuungsgeld<br />
dazu auch in den Riester-<br />
Vertrag einbringen, den<br />
ich vor vier Jahren abgeschlossen<br />
habe?<br />
Das ist im Einzelnen noch nicht geklärt.*<br />
Auf jeden Fall sollten sich Eltern<br />
aber den Abschluss eines neuen Vertrags<br />
gut überlegen. Bei der Altersvorsorge<br />
geht es ja um viel längere<br />
Zeiträume als beim Betreuungsgeld.<br />
Ein neuer Vertrag ist deshalb nur<br />
sinnvoll, wenn er auch langfristig ins<br />
finanzielle Konzept der Familie passt.<br />
Eine gesetzliche Regelung dafür gibt es<br />
bisher noch nicht.*<br />
20<br />
Nicht immer muss<br />
das Geld bar<br />
ausbezahlt werden<br />
– auch andere<br />
Lösungen sind angedacht<br />
Wie funktioniert<br />
das<br />
Bildungssparen,<br />
für das es<br />
ebenfalls<br />
15 Euro<br />
mehr Betreuungsgeld<br />
geben<br />
soll?<br />
Wo müssen wir das Betreuungsgeld<br />
beantragen?<br />
Aller Voraussicht nach bei denselben<br />
Stellen, die auch für das Elterngeld<br />
zuständig sind. Die Adressen unterscheiden<br />
sich je nach Bundesland; eine<br />
vollständige Liste finden Sie unter<br />
www.leben-und-<strong>erziehen</strong>.de<br />
* STAND BEI REDAKTIONSSCHLUSS ANFANG DEZEMBER<br />
46<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013
TEXT: JOSEF PÜTZ; FOTOS: CORBIS (4), CROCODILE, FOTOLIA.COM (2), ISTOCKPHOTO.COM (2)<br />
21<br />
Ist <strong>mein</strong> <strong>Kind</strong> zu Hause<br />
wirklich besser aufgehoben<br />
als bei einer Tagesmutter<br />
oder in einer Krippe?<br />
Diese Entscheidung muss jede Familie<br />
individuell für sich treffen. Folgende<br />
Fragen sind dabei wichtig:<br />
• Welches Temperament hat Ihr <strong>Kind</strong>?<br />
Zum Beispiel sind sehr sensible <strong>Kind</strong>er,<br />
die neue Erfahrungen eher scheuen<br />
oder gerade ausgeprägt fremdeln, in<br />
einer Krippe oft noch überfordert.<br />
• <strong>Was</strong> können Sie Ihrem <strong>Kind</strong> bieten?<br />
Am stärksten fällt dabei Ihre eigene<br />
Einstellung ins Gewicht: Macht es<br />
Ihnen Freude, Ihr <strong>Kind</strong> in Ihrer Nähe<br />
zu haben? Oder wäre das für Sie nur<br />
eine Notlösung?<br />
• Wie gut ist die Krippe (oder die<br />
Tagesmutter)? Hat Ihr <strong>Kind</strong> in der<br />
Krippe eine feste Bezugsperson?<br />
Wie groß ist die Gruppe? Bei fünf oder<br />
mehr <strong>Kind</strong>ern pro Betreuerin ist die<br />
pädagogische Qualität gefährdet.<br />
Stimmt die persönliche Chemie<br />
zwischen Ihnen und den Frauen,<br />
denen Sie Ihr <strong>Kind</strong> anvertrauen?<br />
Gefällt Ihnen deren Programm?<br />
22<br />
<strong>Was</strong> kann ich<br />
tun, um <strong>mein</strong><br />
<strong>Kind</strong> zu Hause<br />
optimal<br />
zu betreuen?<br />
Ganz klar: Sie müssen kein perfektes<br />
pädagogisches Programm bieten. Ihr<br />
<strong>Kind</strong> braucht vor allem viel sprachliche<br />
Anregung, viel Bewegung und<br />
Kontakt zu anderen <strong>Kind</strong>ern (zum<br />
Beispiel auf dem Spielplatz) und die<br />
Möglichkeit, seine Umwelt selbstständig<br />
zu erforschen. Dazu gehört<br />
auch, dass Sie es geduldig in Ihre<br />
eigenen Arbeiten im Haushalt mit<br />
einbeziehen.<br />
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Familie: Die große<br />
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SCHWANGERSCHAFT Interview<br />
Juhu,<br />
wir werden<br />
Eltern!<br />
Tessa (34) und Christof (33) erwarten<br />
ihr erstes <strong>Kind</strong>. Die Juristin und der<br />
Versicherungsexperte aus Augsburg<br />
genießen diese spannende Zeit. Wir<br />
haben die beiden getrennt befragt<br />
<strong>Was</strong> sagst du dazu?<br />
Tessa ist neugierig<br />
auf die Antworten<br />
von Christof<br />
Sie:<br />
Wie haben Sie erfahren,<br />
dass Sie Eltern werden?<br />
Ich habe einen Schwangerschaftstest<br />
gekauft. Über<br />
die „Sie sind schwanger!“-<br />
Anzeige habe ich mich<br />
riesig gefreut. Das war an<br />
einem Freitagmorgen und<br />
am Montag habe ich es mir<br />
von <strong>mein</strong>em Frauenarzt bestätigen<br />
lassen. Mein Mann<br />
war damals auf Geschäftsreise<br />
in London. Ich habe<br />
ihm eine SMS geschickt,<br />
dass es bei mir News gibt.<br />
Als die Nachricht<br />
kam, hatte ich<br />
schon so eine gewisse<br />
Vermutung. Zu Hause<br />
hat mich <strong>mein</strong>e Frau dann<br />
natürlich gleich mit der<br />
Nachricht überfallen. Toll!<br />
Wir wollten ja schon länger<br />
Eltern werden.<br />
Er:<br />
Hätten Sie gern ein Mädchen<br />
oder einen Jungen?<br />
Ich habe mir eigentlich<br />
ein Mädchen gewünscht<br />
Sie:<br />
und wollte mit der Kleinen<br />
typische Mädchensachen<br />
machen wie reiten und so<br />
was. Aber jetzt wird es<br />
höchstwahrscheinlich ein<br />
Junge. Na ja, nicht so<br />
schlimm! (Lacht)<br />
Er: Zuerst wollte ich gern<br />
einen Jungen haben, mit<br />
dem man auch was Vernünftiges<br />
anfangen kann.<br />
Dann sah es nach Mädchen<br />
aus. Meiner Frau war ständig<br />
schlecht und auf den<br />
Ultraschallaufnahmen war<br />
nichts „Verdächtiges“ zu<br />
sehen. Klar, dass ich mich<br />
dann auf ein Mädchen gefreut<br />
habe. Kurz darauf hat<br />
der Arzt was „Verdächtiges“<br />
entdeckt. Nun freue ich<br />
mich natürlich, dass es<br />
doch ein Stammhalter wird.<br />
Wie bereiten Sie sich auf<br />
das Elternsein vor?<br />
Wir haben <strong>Kind</strong>erwagen,<br />
Bettchen,<br />
Klamotten und jede<br />
Menge Bücher gekauft: Ratgeber<br />
über die Schwanger-<br />
Sie:<br />
FOTOS: FOTOLIA.COM, HUNGER & SIMMETH/SCHWANGERSCHAFTSMODE: MAMARELLA (7)<br />
50
schaft, Baby-Pflegetipps –<br />
und ein paar Namenbücher.<br />
Da diskutieren wir gerade<br />
noch sehr viel.<br />
Ich lese ein bisschen,<br />
vor allem lustige Bücher<br />
von Autoren, die über<br />
ihre Erfahrungen schreiben.<br />
Ansonsten müssen wir uns<br />
noch einen Windelvorrat<br />
zulegen – und endlich einen<br />
Namen fürs Baby finden. Es<br />
gibt einen Favoriten, aber<br />
der ist streng geheim.<br />
Er:<br />
Worauf freuen Sie sich am<br />
meisten, wenn das Baby<br />
dann da ist?<br />
Sie: Ich will es herumtragen<br />
und mit ihm kuscheln<br />
und, wenn es größer ist,<br />
natürlich mit ihm spielen.<br />
Er: Ich freue mich eigentlich<br />
auf alles. Ich hoffe, es wird<br />
mal eine Sportskanone. Ich<br />
will mit ihm Fahrrad fahren,<br />
Fußball spielen und Badminton<br />
und Basketball ...<br />
Wovor haben Sie Angst?<br />
Sie: Dass es ein Schreikind<br />
wird, dass es wirklich rund<br />
um die Uhr schreit und ich<br />
es nicht beruhigen kann.<br />
Er: Ich hoffe, dass es nicht<br />
so wird, wie ich war. Meine<br />
Mutter und Großmutter<br />
erzählen heute noch, dass<br />
ich so viel gequengelt habe.<br />
Hat sich die werdende<br />
Mama in der Schwangerschaft<br />
verändert?<br />
Sie: Na ja, wenn ich so an<br />
Er:<br />
mir heruntersehe … Aber<br />
abgesehen von den Kilos<br />
bin ich noch ganz die Alte.<br />
Manche Freunde<br />
erzählen, dass ihre<br />
Frauen sich psychisch verändert<br />
haben. Bei Tessa<br />
kann ich das nicht feststellen.<br />
Und ein paar Pfunde<br />
mehr sind ja ganz normal.<br />
… und der werdende Vater?<br />
Sie: Ob er auch zugenommen<br />
hat? Es gibt ja Männer,<br />
die sich dann solidarisch<br />
zeigen. Aber <strong>mein</strong> Mann<br />
steigt nie auf die Waage …<br />
Er: Ich versuche, alles ein<br />
bisschen relaxter zu sehen,<br />
in der Arbeit zum Beispiel.<br />
Ist der Vater bei der Geburt<br />
dabei?<br />
Ja, er muss! Er ist<br />
zwar nicht so<br />
begeistert, aber da wird er<br />
nicht drum herumkommen.<br />
Wenn ich nur an die<br />
vielen Geschichten<br />
denke, die man so aus<br />
Kreißsälen hört! Aber ich<br />
will ja für <strong>mein</strong>e Frau da<br />
sein, also muss ich da wohl<br />
durch.<br />
Sie:<br />
Er:<br />
Wer macht Nachtschicht?<br />
Sie: Das wird an mir<br />
hängen bleiben.<br />
Er: Ich muss ja früh aufstehen<br />
und in die Arbeit gehen,<br />
deshalb muss da <strong>mein</strong>e<br />
Frau ran. Aber am Wochenende<br />
werden wir uns das<br />
sicher aufteilen.<br />
<strong>Was</strong> wollen Sie Ihrem <strong>Kind</strong><br />
mit auf den Weg geben?<br />
Sie: Es soll mal nicht so<br />
schüchtern werden, wie ich<br />
es früher war. Ich kam erst<br />
mit drei oder vier Jahren<br />
in den <strong>Kind</strong>ergarten. Das<br />
will ich bei <strong>mein</strong>em Sohn<br />
anders machen. Er soll<br />
schnell Kontakt zu anderen<br />
<strong>Kind</strong>ern bekommen und<br />
dadurch aufgeschlossener<br />
werden. Mit etwa einem<br />
Dreivierteljahr will ich ihn<br />
in die Krippe geben.<br />
Ich habe mir da<br />
noch keinen großen<br />
Kopf gemacht.<br />
Ich habe ja keinen Zielkatalog,<br />
den ich unbedingt<br />
erfüllen möchte. Spontan<br />
fällt mir ein: Anstand.<br />
Er:<br />
Wie viele <strong>Kind</strong>er wollen Sie<br />
mal haben?<br />
Sie: Nachdem mir in den<br />
letzten Monaten die ganze<br />
Zeit übel war, sage ich: einmal<br />
und nie wieder! Vielleicht<br />
wäre es für das <strong>Kind</strong><br />
besser, noch ein zweites zu<br />
bekommen. Aber im Moment<br />
kann ich mir das<br />
nicht so richtig vorstellen.<br />
Er:<br />
Mehr als eins auf jeden Fall!<br />
Ich habe von vielen Eltern<br />
gehört, dass es ab dem<br />
dritten <strong>Kind</strong> schwierig<br />
wird. Man braucht dann<br />
ein anderes Auto, die<br />
Wohnung passt nicht<br />
mehr ... Also, wahrscheinlich<br />
werden<br />
es zwei, aber ich<br />
könnte mir auch<br />
ein drittes vorstellen.<br />
aufzeichnung:<br />
vera finkenberg<br />
Christof versucht,<br />
alles ein bisschen<br />
entspannter<br />
zu sehen<br />
51
G<br />
Komm schnell her,<br />
dann kannst du<br />
deine Schwester<br />
schon spüren<br />
Noch ein<br />
Baby<br />
Sie wünschen sich ein zweites <strong>Kind</strong>, aber Sie<br />
werden einfach nicht schwanger? <strong>Was</strong> Ihnen<br />
dabei helfen kann und warum es gut ist,<br />
den Zyklus genau zu kennen<br />
Gut vier Jahre ist bei uns der durchschnittliche<br />
Abstand zwischen dem<br />
ers ten und dem zweiten <strong>Kind</strong>. Manche<br />
Eltern würden sich schon früher noch<br />
mal ein Baby wünschen, aber nicht<br />
immer funktioniert es auf Anhieb mit<br />
der zweiten Schwangerschaft. Für viele<br />
Paare unerklärlich: Beim ersten Mal<br />
Neben Glück, kommt es aufs<br />
Alter und den Zeitpunkt an<br />
hat‘s ja schließlich auch geklappt, dann<br />
geht‘s beim zweiten doch umso leichter.<br />
Leider nein, denn eine erste erfolgreiche<br />
Schwangerschaft ist noch lange<br />
keine Garantie für eine zweite oder<br />
dritte. Genau wie beim ersten <strong>Kind</strong><br />
kommt es neben einer großen Portion<br />
Glück auf das Alter des Paares und den<br />
richtigen Zeitpunkt an.<br />
Bei der zweiten oder dritten geplanten<br />
Schwangerschaft spielt das Alter eine<br />
immer größere Rolle. Viele Paare haben<br />
sich mit dem ersten <strong>Kind</strong> Zeit gelassen,<br />
um erst Ausbildung oder Studium zu<br />
beenden und ein gesichertes Einkommen<br />
zu haben. Beim zweiten <strong>Kind</strong> sind<br />
die meisten 30 Jahre oder älter. In diesem<br />
Alter nimmt die Fruchtbarkeit der<br />
Frau mit jedem Jahr ab. Auch für Männer<br />
läuft die biologische Uhr. Mit zunehmendem<br />
Alter reduziert sich die<br />
Anzahl und Qualität der Spermien.<br />
Eine Eizelle kann nur bis zu 24 Stunden<br />
nach dem Eisprung befruchtet werden.<br />
Da ist es gut, den eigenen Zyklus genau<br />
zu kennen. Wenn Sie an den Tagen kurz<br />
vor dem Eisprung mit Ihrem Partner<br />
schlafen, erhöhen Sie die Chancen auf<br />
eine Schwangerschaft, denn die Spermien<br />
überleben ein paar Tage im Eilei-<br />
52<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013
<strong>Kind</strong>erwunsch SCHWANGERSCHAFT<br />
FOTOS: IMAGESHOP, ISTOCKPHOTO.COM (2)<br />
ter der Frau und können noch eine Eizelle<br />
befruchten. Dennoch: Auch wenn<br />
Sie den optimalen Zeitpunkt erwischen,<br />
ist eine Schwangerschaft noch nicht<br />
garantiert. „Die Chance, schwanger zu<br />
werden, liegt für 30- bis 35-Jährige<br />
bei 10 bis 15 Prozent, wenn sie gezielt<br />
an ihrem Eisprung Geschlechtsverkehr<br />
haben“, erklärt Frauenärztin Doris<br />
Scharrel, Landesvorsitzende des<br />
Den eigenen Zyklus kennen<br />
und den Eisprung ermitteln<br />
Berufs verbandes der Frauen ärzte in<br />
Schleswig-Holstein.<br />
Wann kommt er denn, der Eisprung? In<br />
der Regel tritt er ungefähr in der Mitte<br />
des Zyklus ein. Das ist etwa 14 Tage vor<br />
der nächsten Monatsblutung. Um<br />
sicherzugehen, sollten Frauen ihren<br />
Körper genau beobachten, dann können<br />
Sie die fruchtbaren Tage leichter<br />
30%<br />
der Mütter in Deutschland haben<br />
ein <strong>Kind</strong>. Knapp 50 % der Mütter<br />
haben zwei <strong>Kind</strong>er und 20 %<br />
haben drei oder mehr <strong>Kind</strong>er<br />
QUELLE: STATISTISCHES BUNDESAMT,<br />
GEBURTEN IN DEUTSCHLAND, AUSGABE 2012<br />
erkennen. So kann der Gebärmutterschleim<br />
dabei helfen, den Eisprung zu<br />
bestimmen. An den fruchtbaren Tagen<br />
ist er wässriger und fast durchsichtig.<br />
Auch einige Produkte erleichtern das<br />
Erkennen des Eisprungs. Mithilfe eines<br />
Thermometers können Frauen den Anstieg<br />
der basalen Körpertemperatur,<br />
also der Temperatur vor dem morgendlichen<br />
Aufstehen, messen. Nach dem<br />
Eisprung steigt sie um wenige Grad an.<br />
Durch genaues Beob achten und Notieren<br />
der Temperaturen über einen längeren<br />
Zeitraum hinweg kann der Zeitpunkt<br />
des Eisprungs ermittelt werden.<br />
Noch viel genauer können Frauen ihre<br />
fruchtbaren Tage über einen Ovulationstest<br />
bestimmen. Er misst die Menge<br />
des luteinisierenden Hormons (LH) im<br />
Urin, das den Eisprung auslöst und vorher<br />
stark ansteigt. Ganz komfortabel ist<br />
ein Monitor, der die fruchtbaren Tage<br />
durch die Messung von zwei Hormonen<br />
berechnet. Damit ist es möglich, sich<br />
bis zu sechs Tage mit hoher Fruchtbarkeit<br />
anzeigen zu lassen und die Chance<br />
auf eine Schwangerschaft zu steigern.<br />
„Im Schnitt brauchen Paare acht Zyklen<br />
Geduld, bis es mit dem Nachwuchs<br />
klappt – das ist auch bei der zweiten<br />
Schwangerschaft nicht anders“, erklärt<br />
Doris Scharrel. Und bis es soweit ist:<br />
Freuen Sie sich über die ge<strong>mein</strong>samen<br />
Stunden und genießen<br />
Sie die Zeit zu dritt.<br />
birgit henrich<br />
Kennen Sie Ihre fruchtbarsten Tage?<br />
Mit dem Clearblue Ovulationstest oder<br />
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Hormonen, ist zuverlässiger als die Temperaturmethode.**<br />
* In Labortests wurde der LH-Anstieg zu 99 % zuverlässig erkannt. Der Eisprung fi ndet normalerweise 24 bis 36 Stunden nach dem LH-Anstieg statt. ** SPD Development Company Ltd., Bedford, England, Daten: Eisprungvorhersage: LH-Anstieg und Basal-Körpertemperatur.
R A T G E B E R<br />
ElternLEBEN<br />
Mama taucht ab<br />
Die Tür schließen, sich in die Wanne legen,<br />
den Duft genießen. Und abschalten<br />
Alles bereit?<br />
Etwas Vorbereitung muss<br />
sein. Erst mal den Raum<br />
angenehm heizen, am besten<br />
auch gleich das Handtuch an<br />
die Heizung hängen. Wichtig<br />
ist die <strong>Was</strong>sertemperatur:<br />
über 39 Grad belastet es den<br />
Kreislauf, unter 36 Grad<br />
erfrischt es. Ein paar Duftkerzen<br />
ersetzen das grelle<br />
Licht und ein Badewannenkissen<br />
sorgt für Komfort in<br />
der harten Wanne.<br />
Das passt zu mir<br />
Für jede Stimmung gibt es<br />
den passenden Badezusatz.<br />
Wer Entspannung sucht,<br />
greift zu Hopfen, Baldrian<br />
oder Lavendel (z. B. Weleda<br />
Lavendel-Entspannungsbad).<br />
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lockern angespannte<br />
Muskeln nach einem langen<br />
Tag (z. B. Kneipp „Kuschelbad“<br />
mit Kardamom, Macadamia,<br />
Ingwer und Honigextrakt).<br />
Ideal bei Problemhaut wie<br />
Schuppenflechte sind Meersalze<br />
mit natürlichen<br />
Mineralien. Entweder pur in<br />
die Wanne geben oder mit<br />
einem Aroma anreichern<br />
(z. B. Dermasel Totes Meer<br />
Badesalz „Glücksgefühl“ mit<br />
Orange und Zitrone).<br />
Schon vorbei?<br />
Noch nicht ganz. Spätestens<br />
nach einer halben Stunde den<br />
Badezusatz abduschen,<br />
anschließend nur leicht abtupfen<br />
– nicht rubbeln.<br />
Körperöl in die noch feuchte<br />
Haut einmassieren.<br />
SMILE<br />
Lächeln ist gut fürs<br />
Herz — selbst wenn<br />
es nicht ehrlich ist.<br />
Laut einer Studie<br />
der University of<br />
Kansas wirkt es<br />
sich positiv auf die<br />
Gesundheit aus,<br />
wenn einfach nur<br />
die Mundwinkel<br />
nach oben zeigen.<br />
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Ohne Mann zur<br />
Geburt?<br />
Ich wäre entspannter,<br />
wenn <strong>mein</strong> Mann nicht<br />
bei der Geburt dabei<br />
wäre. Wie mache ich<br />
ihm das verständlich?<br />
Ute Hickman, Hebamme,<br />
antwortet:<br />
Sagen Sie es ihm einfach<br />
ganz ehrlich. Es ist Ihre<br />
Geburt, Sie müssen<br />
entscheiden, was Ihnen<br />
guttut. Eine Geburt ist<br />
ein besonderes, sehr<br />
intimes Ereignis, aber<br />
eben auf eine Weise<br />
intim, die der Partner<br />
nicht kennt und vielleicht<br />
auch nicht kennen<br />
soll. Dennoch würde ich<br />
Ihnen raten, jemanden<br />
zur Geburt mitzunehmen,<br />
denn Hebamme<br />
und Arzt werden<br />
nicht ständig an Ihrer<br />
Seite sein. Das könnte<br />
Ihre Freundin sein, die<br />
Schwester oder Ihre<br />
Mutter. Noch ein<br />
persönlicher Tipp: Ihr<br />
Mann sollte dennoch bei<br />
der Geburt in der Nähe<br />
bleiben. Nicht nur falls<br />
Sie Ihre Meinung<br />
ändern. Sondern<br />
damit er ge<strong>mein</strong>sam<br />
mit Ihnen die ersten,<br />
wunderbaren<br />
Momente mit<br />
dem Baby genießen<br />
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(frz.)<br />
indones.<br />
Würzsoße<br />
Pflanzgut,<br />
Keimgut<br />
Gebieter<br />
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(Kw.)<br />
weißes<br />
liturg.<br />
Gewand<br />
Fußballmannschaft<br />
sanitärer<br />
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alkohol.<br />
Getränk<br />
selten<br />
Abk.:<br />
Montag<br />
Raub-,<br />
Pelztier<br />
Abk.:<br />
Television<br />
Abk.:<br />
Satellit<br />
Geburtsland,-ort<br />
Sinnesorgan<br />
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Bundesland<br />
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Landrat<br />
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Gartenstück<br />
gehärtetes<br />
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Vermögensstamm<br />
Frostablagerung<br />
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1 9 8<br />
5 3 6<br />
7<br />
9 5 4 6<br />
6 2 4 5<br />
9 2 1<br />
8 1 7 9<br />
2 8 7 1<br />
3<br />
6 5 7<br />
7 2 3<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013 55
FAMILIE Leser-Aktion<br />
56<br />
Dies ist<br />
ein Brief an<br />
alle Omas<br />
und Opas, die<br />
in vielen<br />
Familien<br />
unersetzlich<br />
sind. Ein<br />
Dankeschön<br />
von Silke<br />
Weiher,<br />
stellvertretend<br />
für alle Eltern<br />
Großeltern<br />
2013<br />
gesucht!<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013<br />
Danke,<br />
Oma und<br />
Eine Woche Urlaub<br />
bei LandSelection<br />
für 6 Personen zu gewinnen<br />
Als wir noch bei euch zu Hause<br />
wohnten, fanden wir euch<br />
ziemlich uncool. In unseren<br />
Augen wart ihr zu 90 Prozent<br />
nervig. Nach den ersten Wochen<br />
in der eigenen Wohnung merkten<br />
wir, dass Kühlschränke sich<br />
nicht von alleine füllen. Und<br />
dass es ziemlich anstrengend<br />
ist, Winterreifen zu wechseln.<br />
Plötzlich fielen uns viele eurer<br />
Stärken auf. Aber dafür hatten<br />
wir alle Freiheiten! Wir durften<br />
kommen und gehen, wann wir<br />
wollten. Und wir kamen nicht<br />
besonders oft: Der Job, die Liebe,<br />
die Freunde – alles war wichtiger<br />
damals. Wir spielten in<br />
eurem <strong>Leben</strong> immer noch die<br />
Hauptrolle. Ihr hattet in unserem<br />
ein paar Gastauftritte.<br />
Dann wurde das Drehbuch umgeschrieben:<br />
Wir wurden Eltern.<br />
Da haben wir zum ersten Mal<br />
geahnt, was ihr für uns empfinden<br />
müsst. Wow! So also fühlte<br />
sich das an. Die Hauptrolle hatte<br />
jetzt jemand anderes. <strong>Was</strong> habt<br />
ihr euch gefreut! Wir hatten ein<br />
bisschen Angst, dass ihr uns<br />
jetzt ständig besuchen wollt.<br />
Und dann erst eure Ratschläge ...<br />
Wir waren streng mit euch in<br />
der ersten Zeit. Haben jeden<br />
eurer Handgriffe mit dem Baby<br />
beobachtet, euch zurechtgewiesen,<br />
wo es nötig war – und auch<br />
dort, wo es nicht nötig gewesen<br />
wäre. Plötzlich sagten WIR<br />
EUCH, was ihr zu tun und zu<br />
lassen habt. Und ihr hieltet euch<br />
an die Regeln – besser als wir<br />
damals. Langsam wurde uns<br />
klar, welche Hilfe ihr sein könnt,<br />
wenn wir euch lassen. An unserem<br />
ersten freien Abend war<br />
uns noch nicht ganz wohl dabei,<br />
aber dann stellten wir fest, dass<br />
es auch ohne uns geht.<br />
Ohne uns, ja. Aber nicht ohne
Die Nieders sind stolz<br />
auf ihre Großeltern.<br />
Warum, lesen Sie auf<br />
der nächsten Seite<br />
Opa!<br />
euch! Vor allem, seit wir wieder<br />
arbeiten: Wenn es bei uns<br />
brennt, rückt ihr an. <strong>Was</strong> würden<br />
wir nur ohne euch machen,<br />
wenn die Krippe mal wieder zu<br />
hat oder unsere Kleinen krank<br />
sind? Oder wir einfach mal ausgehen<br />
wollen?<br />
Wir genießen diesen Rollentausch<br />
sehr. Weil die <strong>Kind</strong>er bei<br />
euch in guten Händen sind.<br />
„Ihr beiden geht mit<br />
den <strong>Kind</strong>ern spazieren,<br />
macht Fingerspiele,<br />
baut Türme und erklärt<br />
unseren kleinen<br />
Entdeckern die Welt.“<br />
Stundenweise übernehmt ihr<br />
gern die Regie. Und auch wenn<br />
wir euch ansehen, wie kaputt<br />
ihr nach so einem Tag seid, sagt<br />
ihr, wie schön es war. Und fragt,<br />
wann wir uns wiedersehen.<br />
Bald! Dafür werden die <strong>Kind</strong>er<br />
sorgen. Wenn wir sehen, wie<br />
stürmisch sie euch umarmen,<br />
wissen wir, dass ihr alles richtig<br />
macht. Wenn auch anders als<br />
wir. Aber darauf kommt es nicht<br />
an. Im Gegenteil: Die <strong>Kind</strong>er<br />
lieben euch, gerade weil ihr<br />
anders seid als wir. Wir sind<br />
die Erziehungsberechtigten.<br />
Ihr habt die Lizenz zum Verwöhnen.<br />
Und dafür danken wir<br />
euch im Namen unserer <strong>Kind</strong>er.<br />
PS: Wir wissen,<br />
dass ihr auf<br />
manche unserer<br />
Vorschriften<br />
pfeift (Süßigkeiten!).<br />
Wenn<br />
die <strong>Kind</strong>er das<br />
irgendwann mal<br />
petzen, werden<br />
wir uns ein bisschen<br />
aufregen –<br />
aber insgeheim<br />
finden wir euch<br />
als Großeltern<br />
cool. 90 Prozent<br />
cooler als unsere<br />
Eltern.<br />
Haben Ihre <strong>Kind</strong>er auch so tolle Großeltern? Dann schreiben Sie uns! Füllen Sie den Fragebogen auf S. 59 aus, schicken Sie ein<br />
Foto und erzählen Sie (gern in einem zusätzlichen Brief), warum Oma und/oder Opa aus Ihrer Familie nicht wegzudenken sind.<br />
Mit etwas Glück gewinnen Sie einen Urlaub für die ganze Familie! Reisen Sie mit 6 Personen (4 Erwachsene, 2 <strong>Kind</strong>er)<br />
eine Woche zu einem der schönsten Ferienhöfe in Deutschland (inklusive Überraschungspaket im Wert von 100 Euro)*.<br />
Wählen Sie aus rund 100 LandSelection-Höfen Ihren aus (www.bauernhofurlaub.com). Ob Reiterhof an der See oder Wellnesshotel<br />
im Voralpenland – Sie entscheiden, wo Sie Urlaub machen. Perfekte Gastfreundschaft, eine schöne Ausstattung,<br />
guter Service und viele Freizeitmöglichkeiten machen den Urlaub bei LandSelection zu einem unvergesslichen Erlebnis.<br />
SENDEN SIE DEN WAHLSCHEIN BIS ZUM 13. FEBRUAR 2013 AN:<br />
Redaktion <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> | Kennwort: Großeltern | Böheimstr. 8 | 86153 Augsburg | Fax: 08 21/45 54 81-12 | Mail: redaktion@bayard-media.de<br />
*OHNE ANREISE/OHNE VERPFLEGUNG/NACH VERFÜGBARKEIT. DIE GEWINNER SIND DAMIT EINVERSTANDEN, DASS IHRE GESCHICHTE VERÖFFENTLICHT WIRD.<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> ehen 2/2013 57
FAMILIE Leser-Aktion<br />
Bei Oma Christa und<br />
Opa Kurt fühlen sich<br />
Jakob und Paul wohl<br />
„<strong>Was</strong> <strong>darf</strong>‘s<br />
sein?“ Die Oma<br />
kommt zum<br />
Einkaufen<br />
Ihr seid<br />
großartig!<br />
Mit Opa baut Jakob<br />
die höchsten Türme<br />
Jakob (fast 3) und Paul (3 Monate) haben fünf Omas und Opas! Zu Oma Käthe und Opa Michael geht Jakob am<br />
Dienstag nachmittag. Am Donnerstagnachmittag ist er bei Oma Christa und Opa Kurt, die gleich um die Ecke<br />
wohnen. Obwohl beide noch arbeiten, sind sie immer da, wenn sie gebraucht werden – ungefähr drei- bis fünfmal<br />
pro Woche. Und auch Uroma „Omama“ passt mit ihren 84 Jahren zwischendurch mal auf die <strong>Kind</strong>er auf<br />
Die Eltern<br />
Claudia Nieder (33) ist gerade<br />
in Elternzeit. Auf Anfrage näht<br />
sie T-Shirts und Accessoires für<br />
<strong>Kind</strong>er. Stefan Nieder (38)<br />
arbeitet als Firmenkundenbetreuer<br />
bei einer Bank. Sie<br />
wohnen in Train bei Abensberg.<br />
Wie alt war Jakob, als die<br />
Großeltern zum ersten Mal<br />
auf ihn aufgepasst haben?<br />
Knapp vier Wochen. Wir<br />
waren mit Freunden aus.<br />
Und Paul?<br />
Der hatte in dem Alter<br />
schon zweimal bei Oma und<br />
Opa übernachtet.<br />
<strong>Was</strong> hätten Sie in den letzten<br />
zwei Jahren ohne Oma<br />
und Opa gemacht?<br />
Wir wären auf der Strecke<br />
geblieben und hätten viele<br />
Momente zu zweit und mit<br />
Freunden verpasst. Es gäbe<br />
keine Freistunden, keine<br />
Nächte, in denen wir mal<br />
durchschlafen dürfen, keine<br />
Skitage.<br />
<strong>Was</strong> schätzen Sie an den<br />
Großeltern am meisten?<br />
Ob <strong>Kind</strong>erbetreuung,<br />
Gartenarbeit<br />
oder Hilfe im Haushalt:<br />
Sie packen an,<br />
wo wir sie brauchen.<br />
Obwohl wir oft kurzfristig<br />
anrufen, hat<br />
immer einer Zeit.<br />
Sind Ihre Eltern als<br />
Großeltern anders<br />
als damals als Eltern?<br />
Sie haben mehr Zeit zum<br />
Spielen.<br />
Wer ist strenger: die Großeltern<br />
oder Sie?<br />
Wir!<br />
Hatten Sie auch so tolle<br />
Großeltern?<br />
Claudia: Ja. Mein Opa hat<br />
alles für mich getan. Er<br />
wohnte nebenan. Und die<br />
Oma ist immer noch fit und<br />
passt stundenweise auf<br />
Jakob auf.<br />
Stefan: Ich habe leider keine<br />
großen Erinnerungen mehr<br />
an die beiden. Umso schöner<br />
finde ich es deshalb,<br />
dass Jakob und Paul so<br />
engen Kontakt zu ihren<br />
Großeltern haben.<br />
Drei Generationen, die wunderbar<br />
miteinander auskommen<br />
Die Großeltern<br />
Christa (55) und Kurt Ziegler<br />
(56) aus Train. Sie antwortet.<br />
Wie oft sehen Sie<br />
Ihre Enkel?<br />
Etwa fünfmal pro Woche –<br />
meist, wenn Claudia und<br />
Stefan etwas erledigen<br />
müssen. Oder wir kommen<br />
kurz vorbei, weil wir Sehnsucht<br />
haben. Donnerstags<br />
ist Jakob den ganzen Nachmittag<br />
bei uns.<br />
<strong>Was</strong> war die längste Zeit,<br />
in der Sie die <strong>Kind</strong>er nicht<br />
gesehen haben?<br />
Fünf Tage – da waren wir im<br />
Urlaub.<br />
<strong>Was</strong> machen Sie mit<br />
ihnen zusammen?<br />
Jakob macht alles mit,<br />
was ich mache. Im<br />
Sommer war Fußball<br />
mit Opa sein Favorit.<br />
Jetzt bauen die beiden<br />
Türme und er <strong>darf</strong> sie<br />
mit dem Bagger umwerfen.<br />
Sind Sie mit den Enkeln<br />
lockerer als mit Ihren<br />
<strong>Kind</strong>ern?<br />
Heute habe ich mehr Zeit<br />
zum Spielen. Aber ich erlaube<br />
nicht alles.<br />
<strong>Was</strong> <strong>darf</strong> Jakob bei Ihnen,<br />
was er zu Hause nicht <strong>darf</strong>?<br />
Auf den Tisch klettern.<br />
Ansonsten machen wir<br />
keine Unterschiede.<br />
Welche Erinnerungen<br />
haben Sie selbst an<br />
Ihre Großeltern?<br />
Opa hat mich immer im<br />
Auto mitfahren lassen. Das<br />
war ein Privileg – ich hatte<br />
fünf Geschwister. Oma<br />
war Schneiderin und wir<br />
durften uns von ihr Kleider<br />
wünschen.<br />
FOTOS: ASTRID KÜHLE; ILLUSTRATION: ISTOCKPHOTO.COM<br />
58<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013
Fragebogen FAMILIE<br />
Deshalb lieben<br />
wir unsere Großeltern!<br />
Sie können Oma, Opa oder beide Großeltern vorschlagen.<br />
[ Fragebogen bitte in Druckbuchstaben ausfüllen! ]<br />
Die Großeltern<br />
Meine Daten<br />
Vor- und Nachname(n)<br />
Alter<br />
Vor- und Nachname(n)<br />
Straße | Hausnummer<br />
Straße | Hausnummer<br />
PLZ | Ort<br />
PLZ | Ort<br />
Telefonnummer<br />
Telefonnummer<br />
Deshalb schlage ich unsere Großeltern vor:<br />
Mobil<br />
E-Mail<br />
Name und Geburtsdatum<br />
<strong>mein</strong>es <strong>Kind</strong>es/<strong>mein</strong>er <strong>Kind</strong>er:<br />
[ kurze Begründung; wenn Sie uns ausführlicher<br />
schreiben möchten, können Sie gern einen Brief dazu<br />
schicken, faxen oder mailen. ]<br />
Bitte beantworten Sie uns noch einige Fragen:<br />
Wie oft sehen die<br />
Enkel die Großeltern?<br />
(fast) täglich<br />
mehrmals in der<br />
Woche<br />
hin und wieder<br />
kaum oder nie<br />
Wie weit wohnen die<br />
Großeltern weg?<br />
im selben Haus(halt)<br />
im selben Ort<br />
im Umkreis<br />
von 50 km<br />
weiter weg<br />
Hier können Sie<br />
mehrere Antworten<br />
ankreuzen<br />
Die Großeltern sind<br />
für uns wichtig, weil…<br />
sie uns in der Betreuung<br />
unterstützen<br />
sie uns bei der<br />
Erziehung unterstützen<br />
sie uns finanziell<br />
unterstützen<br />
sie wichtige Bezugspersonen<br />
für unsere<br />
<strong>Kind</strong>er sind<br />
sie unseren <strong>Kind</strong>ern<br />
viel beibringen und<br />
zeigen<br />
Im Umgang mit den<br />
Großeltern ist mir<br />
wichtig, dass…<br />
sie uns keine Erziehungstipps<br />
geben<br />
sie sich an Absprachen<br />
halten<br />
sie unsere <strong>Kind</strong>er<br />
nicht verwöhnen<br />
SENDEN SIE DEN WAHLSCHEIN BIS ZUM 13. FEBRUAR 2013 AN: Redaktion <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> | Kennwort: Großeltern<br />
Böheimstr. 8 | 86153 Augsburg | Fax: 08 21/45 54 81-12 | Mail: redaktion@bayard-media.de<br />
Den Wahlschein gibt es auch als Download unter www.leben-und-<strong>erziehen</strong>.de<br />
Hier auch!<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013 59
FAMILIE Kreativ<br />
Kleine Details machen<br />
aus dem Overall<br />
ein Knuffelmonster,<br />
einen bunten Hund oder einen Glückskäfer<br />
Süße Monster<br />
Ob Faschingsparty oder Karnevalsumzug:<br />
Diese bunten Kostüme zaubern gute Laune! Aus unserem<br />
Grundschnitt sind sie ganz schnell genäht<br />
FOTOS: FOTOLIA.COM, PHILIPP NEMENZ (4); DESIGN: KARIN ROSER FÜR TANTE EMA®<br />
Materialien für Grösse 86<br />
(zum Bestellen bei www.tanteema.com)<br />
Fleece für Overall-Vorder-/Rückenteil, Kapuze:<br />
0,75 m x 1,60 m; Fleece für Ärmel: 0,45 m x 1,60 m<br />
Baumwollstoff für Kapuzen-Futter: 0,40 m x 1,38 m<br />
vorgefalztes Schrägband für Halsausschnitt:<br />
ca. 0,45 m, fertige Breite 1 cm<br />
Gummiband: ca. 85 cm lang, 10 mm breit<br />
Gummikordel: Ø 1 mm, 24 cm lang<br />
Volumenvlies H 640, aufbügelbar<br />
Vliesofix Haftvlies, HT2 Textilkleber<br />
1 Reißverschluss, 30 cm lang<br />
Nähfaden (Allesnäher), Sicherheitsnadel<br />
6 Knöpfe, Ø 12 mm<br />
Grundmodell Overall<br />
1 Innere Beinnähte steppen, dazu jeweils<br />
ein Rückenteil auf ein Vorderteil legen. Nahtzugaben<br />
zusammengefasst versäubern.<br />
2 Die vordere und rückwärtige Naht bis zum<br />
Schlitzzeichen (Querstrich) durchgehend<br />
steppen, dabei Schwanz* zwischen den rechten<br />
Stoffseiten mitfassen. Nahtzugaben auf 7 mm<br />
zurückschneiden, zusammengefasst versäubern,<br />
am Querstrich einschneiden. Motive bzw.<br />
Taschen aufnähen (Anleitung dazu im Internet).<br />
3 Seitennähte und untere Ärmelnähte steppen,<br />
dabei jeweils an der Saumzugabe eine Öffnung<br />
zum Einziehen des Gummibands lassen. Nahtzugaben<br />
bis auf die Öffnung versäubern.<br />
4 Ärmel an die Armausschnitte steppen,<br />
Nahtzugaben zusammengefasst versäubern.<br />
5 An Ärmeln und Hosenbeinen die unteren<br />
Kanten jeweils 1,5 cm breit nach links umlegen,<br />
feststecken und mit eng eingestelltem Zickzackstich<br />
festnähen.<br />
6 Gummiband in der gewünschten Länge plus<br />
1 cm zuschneiden und mit der Sicherheitsnadel<br />
an Ärmeln und Hosenbeinen einziehen.<br />
Die Enden 1 cm breit aufeinanderlegen und zusammennähen.<br />
Die Öffnungen von Hand mit<br />
Matratzenstichen (unsichtbare Naht) schließen.<br />
7 Gummikordel in 6 Stücke à 4 cm Länge teilen,<br />
an den markierten Stellen auflegen. Halsausschnitt<br />
mit Schrägband einfassen: zuerst das<br />
Band rechts auf links auf die Ausschnittkante<br />
steppen, über e Kordelenden mit kurzen Stichen<br />
(Länge 1,5) steppen (so rutscht es nicht heraus).<br />
Band um die Kante herum nach rechts legen,<br />
einschlagen, über der ersten Naht festnähen.<br />
8 Rückwärtige Schlitzkanten 1,5 cm breit nach<br />
links umlegen. Reißverschluss verdeckt untersteppen,<br />
zuvor obere Enden der Reißverschlussbänder<br />
einschlagen.<br />
Grundmodell Kapuze<br />
1 Fleece-Mittelteil rechts auf rechts an Fleece-<br />
Seitenteile nähen, dabei Ohren bzw. Fühlerenden<br />
zwischen den rechten Stoffseiten mitfassen.<br />
2 An den Futterteilen die Nähte steppen.<br />
3 Kapuzenteile aus Fleece und Futter rechts auf<br />
rechts bis auf die Wendeöffnung an der unteren<br />
Kante aufeinandersteppen.<br />
4 Kapuze wenden, Öffnung von Hand oder mit<br />
Maschinenstichen schließen. Kante von rechts<br />
ringsum 7 mm breit absteppen.<br />
5 Am Fleeceteil an den markierten Stellen<br />
Knöpfe festnähen. Kapuze entlang Halsausschnitt<br />
anknöpfen.<br />
*ENTFÄLLT BEIM KÄFER-KOSTÜM<br />
Käfer, Monster, Hund: Ausführliche Nähanleitung<br />
von tante ema®, Schnittmuster ( 80 bis 104) und<br />
Anleitungen für Ohren, Schwanz und Flügel bei<br />
www.leben-und-<strong>erziehen</strong>.de/faschingskostuem<br />
60<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013
1<br />
SCHNITT<br />
3<br />
KOSTÜME<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> ehen<br />
2/2013 61
LEBEN MIT KINDERN Spielen & fördern<br />
– wir sind<br />
dabei!<br />
Der Alltag steckt voller Zahlen. Kleinkindern<br />
macht es Spaß, sie zu entdecken.<br />
Lustige Spiel-Ideen rund ums Zählenlernen<br />
!<br />
Kleine Mathe-<br />
Genies<br />
Ab dem zweiten<br />
<strong>Leben</strong>sjahr beginnen<br />
die Kleinen zu zählen.<br />
Viel früher als bisher<br />
vermutet, nämlich<br />
zwischen dem 15. und<br />
18. <strong>Leben</strong>smonat,<br />
erkennen sie einen<br />
Zusammenhang<br />
zwischen Zahlwörtern<br />
und der gleichen<br />
Menge von Gegenständen.<br />
Dies fanden<br />
Virginia Slaughter und<br />
ihr Team von der<br />
Universität Queensland/<br />
Australien<br />
heraus. Ab drei Jahren<br />
zählen die meisten<br />
<strong>Kind</strong>er bis vier, ab<br />
vier Jahren bis zehn.<br />
Die fünf Mäuschen<br />
In diesem Häuschen<br />
[Faust zeigen]<br />
wohnen fünf Mäuschen.<br />
Sie flitzen heraus<br />
aus dem Häuschen.<br />
Erst eins,<br />
[Daumen zeigen]<br />
dann zwei,<br />
[Zeigefinger dazu nehmen]<br />
dann drei,<br />
[Mittelfinger]<br />
dann vier,<br />
[Ringfinger]<br />
dann fünf.<br />
[alle Finger zeigen]<br />
Dann laufen die Mäuschen<br />
geschwind zurück<br />
ins Häuschen.<br />
[alle Finger verschwinden in der Faust]<br />
! AB 9 MONATEN<br />
!<br />
Fingerspiele<br />
sind oft auch<br />
Abzählspiele.<br />
Die Kleinen<br />
lieben sie<br />
– und üben<br />
ganz nebenbei<br />
das Zählen.<br />
Wie viele Mäuse findest du<br />
auf diesen Seiten?<br />
Drei<br />
bunte<br />
Klötze<br />
[Aus drei Klötzen entsteht<br />
ein Turm. Sprechen Sie dazu<br />
den folgenden Vers]<br />
Aus drei bunten<br />
Klötzen, eins und<br />
zwei und drei,<br />
[auf die Klötze zeigen]<br />
bauen wir ein<br />
Türmchen, eins und<br />
zwei und drei.<br />
Ei, wie schön ist<br />
unser Turm aus drei<br />
bunten Klötzen, eins<br />
und zwei und drei.<br />
[auf die Klötze zeigen]<br />
! AB 1 JAHR<br />
62<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013
TEXT UND IDEEN: MARGRET NUSSBAUM; FOTOS: HERSTELLER (3), ISTOCKPHOTO.COM (2), MASTERFILE<br />
Zwei-Sachen-Sucher<br />
Gesucht werden Paare: zwei Schuhe, zwei Strümpfe,<br />
zwei Becher, zwei Löffel usw. Zeigen Sie auf ein Paar:<br />
„Schau mal, hier sind zwei Schuhe von mir!<br />
Bringst du mir zwei Schuhe von dir?“ Solche Spiele<br />
helfen Ihrem <strong>Kind</strong>, den Mengenbegriff<br />
der Zahl zwei zu verstehen.<br />
! AB 18 MONATEN<br />
Hier<br />
wohnt<br />
die<br />
[Malen Sie auf einen Karton<br />
eine große 1 und auf einen<br />
anderen eine große 2]<br />
„Heute hat<br />
die 1 Geburtstag.<br />
Wir schenken ihr<br />
einen Ball. Bringst du<br />
ihn zum Haus der 1?“<br />
[Dann hat die 2 Geburtstag<br />
und bekommt zwei Bälle. Die<br />
1 hat ein Pferd vom Bauernhof<br />
eingeladen, die 2 zwei Kühe.<br />
Führen Sie mit Ihrem <strong>Kind</strong><br />
die Geburtstagsgäste zur<br />
entsprechenden Zahl]<br />
! AB 18 MONATEN<br />
2<br />
Vier kleine Hunde<br />
[Zum Gedicht machen Sie und Ihr <strong>Kind</strong><br />
die passenden Bewegungen oder Laute und zählen mit]<br />
Vier kleine Hunde kratzen an der Tür.<br />
[vier Finger einer Hand abzählen und<br />
mit ihnen auf der Tischplatte kratzen]<br />
Eins, zwei, drei und vier:<br />
[jeden Finger einzeln zählen]<br />
„<strong>Was</strong> wollt ihr hier?“<br />
Eins, zwei, drei und vier:<br />
[an den Fingern abzählen]<br />
„Guten Tag, wir wohnen hier!“<br />
Eins, zwei, drei und vier:<br />
[jeden Finger einzeln zählen]<br />
„Kommt schnell herein, ich öffne die Tür!“<br />
[die Finger wandern über die Tischplatte]<br />
! AB 18 MONATEN<br />
Perlen<br />
auffädeln<br />
Überkleben Sie die 4, die 5<br />
und die 6 eines großen<br />
Zahlenwürfels und malen<br />
Sie darauf einen, zwei<br />
und drei Punkte. Sie und<br />
Ihr <strong>Kind</strong> bekommen je<br />
eine Schnur und die gleiche<br />
Anzahl dicker Holzperlen.<br />
Nun wird abwechselnd<br />
gewürfelt. Jeder<br />
fädelt so viele Perlen auf,<br />
wie sein Würfel Augen<br />
zählt: eine, zwei oder<br />
drei. Wer hat als Erster<br />
seine Kette fertig?<br />
! AB 2 JAHREN<br />
Zählreise<br />
Bei einem Spaziergang<br />
<strong>darf</strong> Ihr <strong>Kind</strong> bestimmen,<br />
was gesucht und gezählt<br />
werden soll, zum Beispiel<br />
Tannenzapfen, Stöckchen<br />
oder kleine Steine.<br />
Haben Sie vier davon<br />
gefunden, wird gezählt:<br />
„Wie viele Tannenzapfen<br />
haben wir?<br />
Komm, wir zählen<br />
nach: eins, zwei,<br />
drei, vier.“<br />
! AB 2 JAHREN<br />
1 2 3 4 5<br />
Zahlentreppe<br />
Schreiben Sie auf<br />
festes Papier in<br />
DIN-A5-Größe je eine<br />
Zahl von eins bis ...<br />
Es sollten so viele<br />
Blätter sein, wie Ihre<br />
Treppe Stufen hat.<br />
Das Papier<br />
laminieren lassen<br />
(z. B. im Copyshop)<br />
und die Zahlenkarten<br />
auf die Stufen<br />
kleben. Zählen Sie<br />
jedes Mal, wenn Sie<br />
mit Ihrem <strong>Kind</strong><br />
die Treppe hinaufgehen,<br />
die Stufen<br />
laut mit. Allmählich<br />
erkennt es den<br />
Zusammenhang<br />
zwischen dem Zahlwort<br />
und der Ziffer,<br />
die es sieht.<br />
! AB 3 JAHREN<br />
Zahlen-Spiele<br />
zum Kaufen<br />
Langeweile? Keine<br />
Spur! Hier wird<br />
spielerisch gezählt<br />
Mit dieser lustigen<br />
Handpuppe wird<br />
das Zählen zum tierischen<br />
Spaß! Ab 1 Jahr,<br />
v-tech; 17,99 Euro<br />
Dinostark ist das Zahlenund<br />
Memospiel, bei dem<br />
zu jeder Zahl die passende<br />
Menge gefunden werden<br />
muss. Ab 3 Jahren,<br />
Haba; 4,95 Euro<br />
Bis alle Entchen im Teich<br />
sind, wird hier gehüpft,<br />
geklatscht und gezählt,<br />
dass es eine Lust ist!<br />
Ab 2 ½ Jahren, Ravensburger;<br />
24,99 Euro<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013 63
Die Seite fü<br />
FASCHING IN DER FUCHSHÖHLE<br />
Fuchs und Füchslein laden die kleine Gans<br />
zum Fasching ein. Sie zieht ihr Prinzessinnen-<br />
Kostüm an und watschelt zur Fuchshöhle.<br />
Der Fuchs hat sich als Cowboy verkleidet,<br />
das Füchslein als Pirat. Die kleine Gans<br />
möchte tanzen. Der Cowboy-Fuchs drängelt<br />
sich vor: „Tanz zuerst mit mir, <strong>mein</strong>e Gänseprinzessin!<br />
Ich komme von weit her. Aber<br />
<strong>mein</strong> Pferd ist das schnellste im ganzen<br />
Wilden Westen. Und für dich ist es heute<br />
besonders schnell galoppiert.“<br />
Das Piraten-Füchslein ärgert sich: „Ich bin viel<br />
weiter gereist. Mein Schiff ist das schnellste<br />
auf dem großen Ozean. Und für dich ist es<br />
heute besonders schnell gesegelt.“<br />
Doch die Gänseprinzessin hört nicht zu. Sie<br />
hüpft, springt und tanzt herum, dass es eine<br />
Freude ist. Fuchs und Füchslein aber geben<br />
keine Ruhe. Der Cowboy-Fuchs <strong>mein</strong>t: „Ich bin<br />
sehr reich, <strong>mein</strong>e Rinderherde ist die größte<br />
im ganzen Wilden Westen.“<br />
Das Piraten-Füchslein schüttelt den Kopf:<br />
„Nein, nein, ich bin noch viel reicher! In<br />
<strong>mein</strong>er Schatztruhe liegt so viel Gold, dass ich<br />
damit ein riesengroßes Königsschloss bauen<br />
könnte. Es hätte einen Saal aus lauter Silber<br />
und einen Thron aus Gold und Edelsteinen.“<br />
Da lacht das Gänschen: „Hört endlich auf<br />
anzugeben und tanzt mit!“ Das lassen sich<br />
Fuchs und Füchslein nicht zweimal sagen.<br />
Fuchs <strong>mein</strong>t: „Angeben ist doof!“ Füchslein<br />
nickt: „Finde ich auch!“ Und dann hüpfen,<br />
springen und tanzen die drei herum, dass<br />
die ganze Fuchshöhle wackelt!<br />
64<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013
Das <strong>Kind</strong> ist<br />
beschäftigt –<br />
1o Minuten Pause<br />
für die Eltern<br />
WAS FEHLT DENN DA?<br />
Gleich geht’s los zum Karneval.<br />
Immer drei Tiere setzen die gleiche Kopfbedeckung auf.<br />
Welche fehlt?<br />
TEXT: MARGRET NUSSBAUM; ILLUSTRATIONEN: MEIKE TÖPPERWIEN<br />
TANZEN MACHT MÜDE<br />
Genug gehüpft und gesprungen! Nun träumt der Fuchs<br />
von einem Festmahl. Welchem?<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013 65
Mama<br />
auf Zeit<br />
Sie hat Rafael geknuddelt, gefüttert,<br />
gewickelt, in den Schlaf gesungen<br />
– und dann ist sein Bettchen plötzlich<br />
wieder leer. Wie es einer Pflegemutter<br />
gelingt, ein fremdes Baby anzunehmen<br />
und wieder abzugeben, auch<br />
wenn es längst ihr Herz erobert hat<br />
66<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013
Betreuung LEBEN MIT KINDERN<br />
Strampler, Schnuller,<br />
Babycreme — alles<br />
liegt schon mal bereit<br />
Sie weiß aus Erfahrung:<br />
Im Bereitschaftsdienst<br />
ist alles möglich. Da<br />
kann die Polizei mit einem Baby im<br />
Arm vor der Tür stehen, weil das Kleine<br />
daheim vor dem gewalttätigen Vater<br />
nicht mehr sicher ist. Vielleicht wird<br />
ein verwahrlostes Kleinkind gebracht,<br />
dessen Mama ihm kein Fläschchen gibt,<br />
weil sie selbst an der Flasche hängt.<br />
Weg von einem Zuhause,<br />
das längst keines mehr ist<br />
Oder es kommt der Zehnjährige, der<br />
nur noch weg will, weil er es nicht mehr<br />
aushält in einem Zuhause, das längst<br />
keines mehr ist. Für diese <strong>Kind</strong>er ist<br />
Karin Leitner da – ein paar Tage, wenige<br />
Wochen, manchmal aber<br />
auch Monate. Seit über vier<br />
Jahren arbeitet die 38-jährige<br />
Erzieherin als Bereitschaftspflegemutter.<br />
Im Moment ist Karin Leitner<br />
„Mama auf Zeit“ von<br />
Rafael. Sie hat ihn auf dem<br />
Arm, als sie die Tür zu ihrem Einfamilienhaus<br />
öffnet. Der neun Monate alte<br />
Junge strahlt übers ganze Gesicht und<br />
zeigt stolz sein Spielzeugauto. Vor<br />
einem halben Jahr war der inzwischen<br />
so muntere Kleine noch im Krankenhaus.<br />
Zweieinhalb Monate lang lag er<br />
dort – Diagnose Schütteltrauma. Wer<br />
den Jungen so misshandelt hat, ist nicht<br />
bekannt. Jetzt klären Fachkräfte, wie es<br />
weitergehen soll mit Rafael. Ob er zurück<br />
kann zu seiner Mutter oder ob eine<br />
Vollzeitpflegestelle für ihn gesucht<br />
werden muss.<br />
Bis das entschieden ist, lebt Rafael bei<br />
den Leitners, zu denen neben Karin ihr<br />
Mann Mathias (34) und die <strong>Kind</strong>er<br />
Johannes (13) und Elena (11) gehören.<br />
Sie alle waren sich vor gut vier Jahren<br />
einig, dass sich die gelernte Erzieherin<br />
als Bereitschaftspflegemutter beim<br />
Amt für <strong>Kind</strong>er, Jugend und Familie<br />
in Augsburg bewirbt. Die pädagogische<br />
Ausbildung muss<br />
sein und das Ja der ganzen<br />
Familie, denn schließlich beansprucht<br />
das Pflegekind dort<br />
seinen Platz.<br />
Über 20 <strong>Kind</strong>er hat Karin inzwischen<br />
betreut – vom drei Wochen alten Säugling<br />
bis zum 14-Jährigen. „Die ersten<br />
Tage sind für uns alle immer sehr spannend,<br />
da liegt ein Kribbeln in der Luft“,<br />
beschreibt die Pflegemutter den Einzug<br />
eines neuen Familienmitglieds. Zehn<br />
Familien stehen in Augsburg derzeit für<br />
eine rasche Hilfe in Notsituationen bereit.<br />
Sie wechseln sich wöchentlich im<br />
Bereitschaftsdienst ab und sind dann<br />
24 Stunden telefonisch erreichbar.<br />
Während seine „Mama auf Zeit“ erzählt,<br />
sitzt Rafael im Hochstuhl und genießt<br />
sein zweites Frühstück. Die Turnstunde<br />
bei der Krankengymnastin hat er<br />
schon hinter sich. „Wir versuchen, den<br />
Alltag der <strong>Kind</strong>er möglichst nahtlos<br />
aufrechtzuerhalten“, beschreibt Karin<br />
Leitner das Zusammenleben. Größere<br />
<strong>Kind</strong>er gehen wie gewohnt in den <strong>Kind</strong>ergarten<br />
oder in die Schule, zum Sport<br />
und zu ihren Freunden. Nehmen die<br />
leiblichen Eltern ihr Umgangsrecht<br />
wahr, dürfen sie einmal in der Woche<br />
ihr <strong>Kind</strong> im Jugendamt treffen. Wo es<br />
derzeit lebt, erfahren sie nicht – zum<br />
Schutz des <strong>Kind</strong>es und der Pflegeeltern.<br />
Aus diesem Grund wurden auch die<br />
Namen der hier vorgestellten Familie<br />
und des <strong>Kind</strong>es geändert.<br />
Rafaels Mutter war anfangs bei der<br />
Krankengymnastik mit dabei, inzwischen<br />
hat sie das Interesse daran etwas<br />
verloren. Dafür dokumentiert Karin<br />
Leitner jeden kleinen Fortschritt des<br />
motorisch leicht zurückgebliebenen<br />
Babys in ihren Aufzeichnungen. Die<br />
Therapeutin ist zufrieden: „Jetzt ist<br />
Rafael angekommen. Er fühlt sich sicher<br />
und geborgen und kann sich nun<br />
entwickeln.“ Ein Lob, das die Pflegemutter<br />
freut. Ist es doch – wie auch die<br />
Zuneigung des kleinen Jungen, sein<br />
freudiges Glucksen, sein zufriedenes<br />
„Jetzt ist Rafael angekommen. Er fühlt sich<br />
bei Familie Leitner sicher und geborgen<br />
und kann sich nun in aller Ruhe entwickeln!“<br />
Die Therapeutin von Rafael<br />
Lächeln und das häufige Ankuscheln –<br />
Lohn für ihre Arbeit. Die wird ansonsten<br />
vom Jugendamt mit einem festen<br />
Satz für jeden Tag, den das <strong>Kind</strong> in der<br />
Familie ist, finanziell honoriert.<br />
Von jedem <strong>Kind</strong>, das sie betreut, hat die<br />
Erzieherin Fotos und Erinnerungen in<br />
Fotos und Erinnerungen<br />
im Computer gespeichert<br />
ihrem Computer gespeichert. Für die<br />
Kleinen selbst legt sie ein liebevoll gestaltetes<br />
Album an. Sie klebt Fotos von<br />
ge<strong>mein</strong>samen Unternehmungen ein,<br />
hält fest, wie sich das <strong>Kind</strong> entwickelt,<br />
notiert lustige Sprüche und verabschiedet<br />
sich von ihnen mit Worten wie: „Es<br />
war schön, dich bei uns gehabt zu<br />
haben. Wir wünschen dir alles Gute<br />
und Gottes Segen.“ Ein <strong>Kind</strong> wieder loszulassen,<br />
kostet Kraft. Das geht<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013 67
LEBEN MIT KINDERN Betreuung<br />
besser mit dem Gefühl, es hat sich<br />
etwas verändert im Umfeld des Kleinen,<br />
das Familienleben könnte wieder<br />
funktionieren. Und das macht Probleme,<br />
wenn das Gefühl fehlt, dass das<br />
<strong>Kind</strong> eine echte Chance hat. „Gut, dass<br />
die Bereitschaftspflege in der Regel<br />
maximal zwölf Wochen dauert“, sagt<br />
Karin Leitner. Zu eng werde sonst die<br />
Beziehung zueinander, zu sehr schließe<br />
man dann ein <strong>Kind</strong> in sein Herz –<br />
und umgekehrt.<br />
Die Erzieherin spürt das bei Rafael, der<br />
nun ausnahmsweise schon über vier<br />
Monate bei den Leitners lebt, weil sich<br />
das Expertenteam noch nicht einig ist,<br />
welcher Weg für den Jungen der richtige<br />
ist. Die beiden schmusen miteinander,<br />
Rafael legt seine Ärmchen<br />
um den Hals von Karin, strahlt sie an.<br />
Der Kleine sucht ihre Nähe, genießt die<br />
Pflegemutter Karin Leitner:<br />
„Eigene, innere<br />
Stabilität ist wichtig,<br />
damit man selbst<br />
nicht an der Aufgabe<br />
zerbricht!“<br />
Zärtlichkeit, die er so zuvor vielleicht<br />
nie bekommen hat. Und Karin Leitner<br />
freut sich über die große <strong>Leben</strong>sfreude<br />
des Babys, seine bedingungslose Zuneigung:<br />
„Ich bekomme viel zurück von<br />
den <strong>Kind</strong>ern.“ Ähnlich geht es ihrem<br />
Mann. Der Programmierer kommt<br />
prima zurecht mit älteren Pflegekindern,<br />
mit denen er mehr unternehmen<br />
kann als mit Babys. Und von denen er<br />
meist heiß geliebt wird. „Ich hätte so<br />
gerne einen Papa wie dich“, hört er oft<br />
von den <strong>Kind</strong>ern, die häufig ohne Vater<br />
aufwachsen.<br />
Unterm Dach ist ein eigenes<br />
Zimmer für die kleinen Gäste<br />
Die Schützlinge, die Leitners aufnehmen,<br />
sind willkommen. Unterm Dach<br />
des Einfamilienhauses gibt es ein eigenes<br />
Zimmer für die kleinen Gäste – voll<br />
mit Spielsachen der Leitner-<strong>Kind</strong>er und<br />
vorbereitet für jedes Alter. Da liegt der<br />
Strampler in Größe 56 ebenso bereit<br />
wie die Unterwäsche in 140, da gibt es<br />
Lätzchen, Fläschchen, Schnuller, Babycreme<br />
... „Inzwischen habe ich eine<br />
Grundausstattung für jede Größe“, sagt<br />
Karin Leitner. <strong>Was</strong> sie über das Materielle<br />
hinaus sonst noch braucht für ihre<br />
Arbeit? „Man muss all das verarbeiten<br />
können, was die <strong>Kind</strong>er mitbringen“, ist<br />
ihre Erfahrung. „Eigene innere Stabilität<br />
ist wichtig, damit man selbst nicht<br />
zerbricht.“ Monatliche Treffen mit anderen<br />
Bereitschaftspflegeeltern und<br />
Willkommen in der<br />
Familie: Alle sagen<br />
Ja zum neuen<br />
Mitbewohner<br />
Fachkräften im Jugendamt helfen, auch<br />
mit schwierigen Fällen fertig zu werden.<br />
Wie zum Beispiel mit dem Elfjährigen,<br />
bei dem Karin Leitner das Ende<br />
der Bereitschaftspflege sehnsüchtig erwartet<br />
hat. Der Junge hatte die ganze<br />
Familie vereinnahmt. „Da war es<br />
schwer für Elena und Johannes, sich<br />
abzugrenzen.“ Auf der einen Seite hatte<br />
der Junge das <strong>Leben</strong> in der neuen Familie<br />
sehr genossen, auf der anderen Seite<br />
plagte ihn Heimweh – ein Gewissenskonflikt,<br />
mit dem er nicht zurechtkam.<br />
Dass selbst misshandelte <strong>Kind</strong>er an<br />
ihren Eltern hängen, hat Karin Leitner<br />
immer wieder beobachtet: „Ganz egal,<br />
was vorgefallen ist, die Liebe zu den<br />
Eltern ist nach wie vor da.“<br />
Wie auch bei Rafael. Wenn sich Mutter<br />
und Pflegemutter im Jugendamt treffen,<br />
wechselt der Kleine problemlos von<br />
Arm zu Arm. Karin Leitner hält das aus,<br />
weil sie sich von Anfang an klargemacht<br />
hat, dass der Kleine wieder geht, dass<br />
sie nur eine begrenzte Zeit miteinander<br />
haben. Aber sie gibt zu, dass sie der Abschied<br />
auch dieses Mal schmerzen<br />
wird. So oft hat sie Rafael zärtlich<br />
gestreichelt, seine Schnupfennase geputzt,<br />
auch mal geschimpft mit ihm –<br />
„Gott schickt uns nur <strong>Kind</strong>er,<br />
die uns guttun und wir ihnen“<br />
da kann sie ihn nicht einfach wie ein<br />
Windelpaket wieder abgeben.<br />
Die Kraft für solche Abschiede und ihre<br />
anspruchsvolle Aufgabe als Mutter auf<br />
Zeit findet die 38-Jährige in ihrer Familie<br />
und in ihrem Glauben. Sie lebt in der<br />
Gewissheit, dass „Gott uns nur die<br />
<strong>Kind</strong>er schickt, die uns guttun und<br />
denen wir guttun“. Ein paar Tage,<br />
Wochen oder Monate lang <strong>darf</strong> sie sie<br />
schützen, pflegen, ihnen nahe sein und<br />
versuchen, sie stark zu machen für das<br />
<strong>Leben</strong>, das auf sie wartet. Wenn es so<br />
weit ist, wenn das <strong>Kind</strong> auf Zeit geht,<br />
dann lässt sich Karin Leitner gerne von<br />
ihrer Tochter trösten, die weiß: „Mama,<br />
bald kommt doch wieder ein <strong>Kind</strong> zum<br />
Liebhaben zu uns!“<br />
gerda klier<br />
Mehr Infos beim Bundesverband<br />
der Pflege- und Adoptivfamilien:<br />
www.pfad-bv.de<br />
FOTOS: BETHEL FATH<br />
68<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013
community<br />
www.leben-und-<strong>erziehen</strong>.de<br />
FOTOS: MARCUS LECHNER, PRIVAT, SHUTTERSTOCK<br />
AB WANN RAUS MIT<br />
DEM BABY?<br />
Mami2601 Seid ihr nach der Entbindung gleich<br />
rausgegangen mit dem Baby? Wie macht man<br />
das bei Winterbabys?<br />
Minchen Die Lütte durfte raus, als sie 3 Tage<br />
alt war – die ersten 14 Tage im <strong>Kind</strong>erwagen,<br />
dann im Tragetuch. Sie ist ein Novemberkind.<br />
merlelu0905 Da <strong>mein</strong> Dezemberkind 8 Tage<br />
auf der Intensivstation lag nach der Geburt,<br />
konnten wir erst raus mit ihm, als es 9 Tage alt<br />
war. Dann sind wir jeden Tag draußen gewesen<br />
– schön warm eingemummelt halt.<br />
LieschenMuller Ich bin auch gleich raus.<br />
Je nach Wetterlage nicht so lange, aber frische<br />
Luft tat mir und den Kleinen gut.<br />
grisu66 Meine <strong>Kind</strong>er wurden im Februar,<br />
April, Juni und Juli geboren. Ich hab sie gleich<br />
mit rausgenommen.<br />
ilvi Solange es keine Minusgrade hat, kannst<br />
du mit dem Baby unbesorgt rausgehen.<br />
HappyMami: Mein Großer<br />
wird 5 und ich überlege, mit<br />
Taschengeld anzufangen.<br />
Reichen 50 Cent die Woche?<br />
sternchen7568: Wir hatten<br />
vor der Schule 50 Cent<br />
pro Woche, jetzt geben wir<br />
pro Klasse 1 Euro.<br />
stern07: Unsere Maus<br />
bekommt erst Taschengeld,<br />
wenn sie in die Schule<br />
kommt.<br />
DIE ERSTEN WORTE<br />
EURER KINDER?<br />
Mami_35 Mein Süßer ist jetzt 15 Monate alt<br />
und brabbelt so vor sich hin. Das einzig<br />
verständliche Wort ist momentan „Nein“!<br />
<strong>Was</strong> haben eure gesagt?<br />
phienolinchen Die Große hat zwischen 7 und<br />
9 Monaten gebrabbelt. Hin und wieder kam<br />
ein Mama oder Mam für Essen. Die Kleine<br />
(8 Monate) sagt auch Mam Mam für Essen.<br />
Christine-Dötzer Mein Großer sagte als<br />
erstes Wort Bobbeis (Bob der Baumeister).<br />
Mama kam bei allen drei <strong>Kind</strong>ern immer<br />
als Allerletztes.<br />
Glitzerfee Meine zwei sind 13 Monate. Sie<br />
sagen Mama, Papa, NEIN, Dada... Aber „NEIN“<br />
ganz deutlich und betont.<br />
mumslike Meine Maus wird jetzt 18 Monate.<br />
Mama, Papa, Ei, Eis, Au, Tier (für Tiger), Bar (für<br />
Bär) sind die halbwegs verständlichen Wörter.<br />
aquamarin Püppimaus ist 17 Monate. Seit ein<br />
paar Tagen versucht sie, Worte nachzuahmen,<br />
z. B. Tuu für Schuh, TüTuu für Tür zu, mina für<br />
<strong>mein</strong>e. Ihr Lieblingswort ist NEIJJ(n).<br />
spider1978 Unsere Maus ist 11 Monate alt.<br />
Sie sagt Mama, Papa, Opam (Opa – zumindest,<br />
wenn man <strong>mein</strong>em Vater glauben <strong>darf</strong>. Ich<br />
hab‘s noch nicht gehört). Und den ganzen Tag<br />
DA! – verbunden mit dem Fingerzeig.<br />
WIE VIEL TASCHENGELD FÜR 5-JÄHRIGE?<br />
Elmo: Motte hat ab 6 Jahren<br />
50 Cent die Woche bekommen.<br />
Mit 7 Jahren 1 Euro,<br />
nun mit 8 Jahren 2 Euro.<br />
miatinka: 50 Cent sind für<br />
Sechsjährige ausreichend.<br />
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Jetzt kostenlos abonnieren unter www.leben-und-<strong>erziehen</strong>.de<br />
MARTINAS<br />
TAGEBUCH<br />
Martina<br />
Dankof-Decker ist eure<br />
Ansprechpartnerin im<br />
Netz [Username:<br />
Redaktion]. In ihrem<br />
Blog erzählt sie von<br />
ihren <strong>Kind</strong>ern Benjamin<br />
und Anna-Carolin<br />
MEIN NEUES<br />
LEBEN MIT BABY<br />
Kathrin Hochmuth<br />
berichtet regelmäßig<br />
in ihrem Blog, wie sich<br />
ihr Alltag seit der<br />
Geburt ihrer Tochter<br />
Celina verändert hat<br />
Marie<br />
bleibt Marie<br />
Würdet Ihr den<br />
Namen für euer <strong>Kind</strong><br />
wieder wählen?<br />
6 %<br />
Nein, der<br />
Name ist<br />
leider<br />
nicht so<br />
selten wie<br />
gedacht<br />
2 %<br />
Nein, die<br />
meisten<br />
benutzen<br />
nur eine<br />
Abkürzung<br />
92 %<br />
Ja, er passt<br />
wunderbar<br />
zu <strong>mein</strong>em<br />
<strong>Kind</strong><br />
QUELLE:<br />
WWW.LEBEN-UND-ERZIEHEN.DE<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013 69
Freude verschenken!<br />
Die heilige Erstkommunion und Firmung<br />
Freunde Jesu – Das Magazin<br />
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Ministrant, alles Wichtige zu unserem<br />
Glauben und unserer Kirche auf.<br />
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Feel the Spirit – Das Magazin<br />
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den katholischen Glauben und über die Kirche<br />
wissen müssen!<br />
Die Lieferung erfolgt mit Rechnung an:<br />
Vertragspartner: Bayard Media Gmbh & Co. KG, Böheimstr. 8, 86153 Augsburg; Geschäftsführer: Horst<br />
Ohligschläger; HRA 15029 Amtsgericht Augsburg. Wir nutzen Ihre anlässlich von Bestellungen anfallenden<br />
Daten nur für die Bestellabwicklung und für Werbezwecke. Sie können der Nutzung oder der<br />
Übermittlung Ihrer Daten für Zwecke der Werbung oder der Markt- oder Meinungsforschung jederzeit<br />
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oder durch Rücksendung der Lieferung an die Bayard Media GmbH und Co. KG, Böheimstraße 8,<br />
86153 Augsburg, widerrufen. Zur Fristwahrung genügt die rechtzeitige Absendung. Paketversandfähige<br />
Sachen sind auf unsere Kosten und Gefahr zurückzusenden. Bitte frankieren Sie die Rücksendung im Fall<br />
des Widerrufes ausreichend, wenn der Rücksendewert € 40,00 nicht übersteigt oder Sie bei höherem<br />
Wert noch keine Zahlung geleistet haben und die Lieferung der Bestellung entspricht.<br />
Ihr Bestellschein<br />
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03000213<br />
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Ja, ich bin damit einverstanden, dass Bayard Media<br />
mich zukünftig per Telefon und/oder E-Mail über<br />
interessante Angebote und Aktionen informiert.<br />
Einfach Bestellschein ausfüllen und einschicken<br />
an: •Bayard Leserservice, c/o Auer Verlag GmbH,<br />
Heilig-Kreuz-Straße 16, 86609 Donauwörth<br />
Name, Vorname<br />
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Telefon (für evtl. Rückfragen)<br />
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Datum, Unterschrift<br />
Am schnellsten geht‘s per:<br />
• Tel.: 0906/705816-260<br />
• Fax: 0906/705816-16<br />
• E-Mail: leserservice@auer-medien.de
GLOSSE<br />
Der Mondmann<br />
Abend für Abend steht Autor Matthias Kröner<br />
vor dem Bett seines Sohnes und singt.<br />
Nicht etwa aus Leidenschaft. Sondern aus<br />
purer Verzweiflung. Die wahre Geschichte<br />
einer unglaublichen Solokarriere<br />
ILLUSTRATION: MARINE LUDIN; FOTO: PRIVAT<br />
Ich kann nicht singen. Meine als<br />
Worte getarnten schiefen Töne<br />
sind grauenhaft. Ich habe nur<br />
einen Fan: <strong>mein</strong>en zweijährigen Sohn.<br />
Wann immer ich „Der Mond ist aufgegangen“<br />
vor seiner Bettstatt krähe,<br />
sagt er: „Mal“. <strong>Was</strong> soviel heißt wie:<br />
„Papa, noch mal, noch mal! Du bist<br />
,The Voice of Germany‘!“<br />
Nach 14 Strophen höre ich ihn schnarchen.<br />
Ich bin heiser und verlasse<br />
Erledigt, aber sehr glücklich:<br />
Gefühle wie ein Rockstar<br />
<strong>mein</strong>e Bühne in Richtung Wohnzimmer.<br />
So muss sich ein Rockstar<br />
nach einem Auftritt in der Carnegie<br />
Hall fühlen: erledigt, total neben sich,<br />
sehr glücklich. Ich hole mir ein Bier<br />
aus dem Kühlschrank und warte, bis<br />
<strong>mein</strong>e Frau zurückkommt.<br />
<strong>Was</strong> die wenigsten wissen: Die Verzweiflung<br />
war es, die mir <strong>mein</strong>e<br />
unglaubliche Solokarriere ermöglicht<br />
hat. Und das kam so: Sobald ich Emil<br />
ins Bett bringen wollte, sagte er:<br />
„Weg!“ Ich konnte es nicht fassen.<br />
Mein Sohn sagte: „Weg!“ Zu mir!<br />
Seinem Papa!!! Wenn ich ihm<br />
die Zähne nachputzen wollte, schrie<br />
er. Er zeigte unbeirrt auf die Frau,<br />
die ihn neun Monate in ihrem Bauch<br />
getragen hatte.<br />
Nach einer Woche waren wir mit<br />
den Nerven runter. Es konnte nicht angehen,<br />
dass der kleine Mann uns vorschrieb,<br />
wie der Abend zu laufen hatte.<br />
Also verabschiedete sich <strong>mein</strong>e Frau<br />
während des Abendessens ins Exil:<br />
zu Freunden, die eine Straße weiter<br />
wohnen. Da nur ich es war, der ihm<br />
heute die Zähne putzen, ihn wickeln,<br />
seinen Schlafanzug anziehen und<br />
etwas vorlesen konnte, arrangierte<br />
Emil sich zähneknirschend mit <strong>mein</strong>er<br />
Anwesenheit. Erst als es ins <strong>Kind</strong>erzimmer<br />
zu seinem Bettchen ging,<br />
begannen die Schwierigkeiten. „Mama,<br />
Bett?“, fragte er. Ich reagierte cool:<br />
„Mama hat sich von uns verabschiedet.<br />
Sie hat dich sehr lieb und wird morgen<br />
früh wieder hier sein. Deshalb lege ich<br />
dich jetzt …“ „Mama, Bett!“, sagte er insistierend.<br />
Ich antwortete schon vorsichtiger:<br />
„Wenn du jetzt gleich<br />
schläfst, wird es nicht lange dauern,<br />
bis dich die Mama wieder aus dem Bett<br />
herausholt. Am besten, ich lege dich<br />
sofort …“ „Mama, Bett!!“, reagierte er<br />
panisch. Seine Stimme war bereits<br />
brüchig, <strong>mein</strong>e Antworten erreichten<br />
auf der Armseligkeitsskala den letzten<br />
Platz. „Du bist sehr müde, der Tag ist<br />
müde, dein Bett ist müde, dein Kopfkissen<br />
ist müde, sogar dein Schnuffeltuch<br />
schläft schon. Meinst du nicht<br />
auch, dass du …“ „Mama, Bett!!!“<br />
In <strong>mein</strong>er größten Verzweiflung konzentrierte<br />
ich mich auf das, was ich<br />
gar nicht kann. Ich begann zu singen.<br />
Emil hörte zu weinen auf, er horchte.<br />
„Mal! Mal!“ Ich sang erneut. Wieder<br />
wollte er eine Zugabe. An diesem<br />
Abend sang ich 27-mal die erste Strophe<br />
von „Der Mond ist aufgegangen“.<br />
Wir arrangierten zwei weitere Exiltage.<br />
Es funktionierte. Am vierten Tag<br />
brachte ich Emil ins Bett, obwohl<br />
<strong>mein</strong>e Frau zu Hause war. Statt<br />
„Mama, Bett!“, sagte er: „Mond“.<br />
Ich wuchs einige Zentimeter,<br />
räusperte mich – und legte los.<br />
Matthias Kröner ist<br />
Journalist und lebt mit<br />
seiner Frau und<br />
seinem Sohn Emil (2)<br />
in Ratzeburg<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013 71
IMPRESSUM<br />
erscheint in der Bayard Media GmbH & Co. KG, Augsburg<br />
www.bayard-media.de<br />
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Fax 08 21/45 54 81-10 (Verlag), -12 (Redaktion)<br />
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Martina Dankof-Decker,<br />
Birgit Henrich, Gitta Hopp,<br />
Gerda Klier, Margret Nußbaum,<br />
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Andrea Schmidt-Forth,<br />
Beate Spindler, Silke Weiher<br />
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(Agentur2, München)<br />
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<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> erscheint monatlich. Das Jahresabo (12 Hefte)<br />
kostet derzeit 27,60 € inkl. MwSt. und Versand, im Einzelverkauf kostet das<br />
Heft 2,30 €, Auslandspreise auf Anfrage.<br />
FOTOS: BIG, FOTOLIA.COM, F10NLINE, GETTY IMAGES, MASTERFILE<br />
SEX-FLAUTE<br />
Wie Paare die Liebe<br />
neu entdecken<br />
Eifersüchtig<br />
auf die<br />
Erzieherin<br />
„Meine Tochter mag<br />
die <strong>Kind</strong>ergärtnerin lieber<br />
als mich!“ <strong>Was</strong><br />
die Psychologin rät<br />
72<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013
VORSCHAU<br />
Ob wohl <strong>mein</strong> Fuß in<br />
diesen Schuh passt?<br />
<strong>Kind</strong>er lernen ganz viel<br />
durch Auspro bieren<br />
IM RATGEBER<br />
<strong>Was</strong> unser <strong>Leben</strong><br />
leichter macht<br />
Sicher schlafen<br />
So schlummern Babys gut<br />
+ Schlaf-Sprechstunde<br />
DAS NEUE<br />
HEFT IST AB<br />
13.2.<br />
IM HANDEL<br />
FÖRDERN<br />
So macht<br />
Lernen<br />
Spaß<br />
Antibiotika – besser<br />
als ihr Ruf<br />
Wir haben beim <strong>Kind</strong>erarzt<br />
nachgefragt und sagen, was<br />
wirklich stimmt<br />
Nistkästen<br />
Zum Selbermachen: Vogelhäuser<br />
für Balkon und Garten<br />
Sparen für die <strong>Kind</strong>er<br />
Geldanlagen: welche sich<br />
lohnen und welche nicht<br />
Wir freuen<br />
uns auf<br />
den Frühling!<br />
Weitere<br />
Themen<br />
Wunder Po<br />
Das hilft, wenn die Haut<br />
entzündet ist<br />
Weißt du noch, Baby?<br />
Ab wann und woran<br />
die Kleinen sich erinnern<br />
Geliebter Teddy!<br />
Lustige Spiele und Reime<br />
mit Kuscheltieren<br />
Einfach stillen<br />
Jetzt läuft‘s wieder.<br />
Wie Mütter kleine<br />
Stillkrisen meistern<br />
Ganz schön<br />
abgefahren<br />
Coole Fahrzeuge für <strong>Kind</strong>er<br />
von 0 bis 5 Jahren<br />
+ großes Gewinnspiel<br />
SERIE<br />
Das geheime<br />
Wissen der<br />
Hebammen<br />
Schwangerschaft, Geburt,<br />
Babypflege: In unserer neuen<br />
Serie verraten Hebammen<br />
ihre besten Tipps, damit es<br />
Mama und Baby gut geht<br />
Andere Mütter kennenlernen,<br />
sich mit Eltern austauschen,<br />
schnelle Antwort auf Fragen:<br />
Alles in unserer Community<br />
www.leben-und-<strong>erziehen</strong>.de<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013<br />
73
1<br />
Nur<br />
€ 2,30<br />
pro Heft!<br />
Vorteils-Angebot:<br />
12 x <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
+ Geschenk Ihrer Wahl<br />
Tolle Tipps für Mama und Papa<br />
Wenn Paare Eltern werden, haben sie viele Fragen: zur Schwangerschaft,<br />
den ersten Wochen mit Baby, Ernährung und Gesundheit ihres <strong>Kind</strong>es.<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> begleitet Sie durch die ersten spannenden<br />
Jahre und ist Ihr kompetenter Ratgeber. Mit Tipps von<br />
Experten und Erfahrungen anderer Eltern.<br />
Gratis!<br />
Geschenk<br />
Ihrer Wahl!<br />
Zum selbst<br />
behalten oder<br />
verschenken!<br />
Der sigikid Babydrache<br />
Fördert von Anfang an die Sinne. Das<br />
Baby erlebt Bewegung, Kontraste und<br />
Geräusche. Durch Klettverschlüsse können<br />
immer neue Variationen zusammengestellt<br />
werden. Mit Rassel, Quietsche, Knisterfolie und<br />
Beißring. Größe ca. 42 cm<br />
Schnupper-Angebot:<br />
6 x <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> + Geschenk<br />
1<br />
Die Tigerenten-Rassel<br />
Die plüschig-weiche Tigerente lädt zum Kuscheln<br />
und Entdecken ein. Die eingearbeitete Rassel sorgt<br />
für langen Spielspaß und fördert die Motorik.<br />
Strapazierfähig, CE-zertifiziert.<br />
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Tel.: 0180 / 52 601 41*<br />
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2<br />
Wertvoll! 1 Jahr lang<br />
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Der frühe Vogel ...<br />
Geschenk für die<br />
50 Schnellsten!<br />
Die ersten 50 Besteller/innen<br />
erhalten zusätzlich ein 8-teiliges<br />
Frottier-Set von Baby Butt.<br />
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3
Ihr instinktiver<br />
SCHUTZ<br />
Stillen: Ihr optimaler<br />
SCHUTZ<br />
Nach dem Stillen:<br />
BEBA SCHUTZPRINZIP<br />
Stillen stärkt die Abwehrkräfte Ihres Babys<br />
mit natürlichen Bifiduskulturen<br />
Nur BEBA hat aktive bifidus BL Kulturen<br />
Mit altersgerechtem Eiweiß<br />
Mit Omega 3 zur Förderung der Entwicklung<br />
von Gehirn- und Nervensystem<br />
Wichtiger Hinweis: Stillen ist das Beste für Ihr Baby. Wenn Sie eine Säuglingsanfangsnahrung<br />
verwenden wollen, sprechen Sie bitte mit Ihrer Klinik, Ihrer Hebamme oder Ihrem <strong>Kind</strong>erarzt.<br />
Sicherheit für Ihr Baby.<br />
www.beba.de