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Leben & erziehen Was darf mein Kind? (Vorschau)

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Februar 2/2013<br />

Deutschland 2,30 € · Österreich 2,50 € · Schweiz 4,50 sfr · BeNeLux 2,70 € · Italien 2,80 €<br />

Spanien 2,80 € · Slowenien 2,80 €<br />

Sanft<br />

abnehmen<br />

Mütter verraten<br />

ihre Erfolgs-Rezepte<br />

Seite 40<br />

Das Elternmagazin<br />

Babys lieben<br />

Quatsch<br />

<strong>Was</strong> die Kleinen<br />

lustig finden<br />

Seite 14<br />

Großes EXTRA<br />

Betreuungsgeld<br />

22<br />

FRAGEN &<br />

ANTWORTEN<br />

Arbeiten und trotzdem<br />

kassieren: So geht’s!<br />

Wie Sie den Bonus nutzen<br />

Seite 43<br />

DIE BESTE<br />

ERNÄHRUNG FÜR<br />

IHR BABY Seite 26<br />

GANZ ENTSPANNT ERZIEHEN<br />

Faschingskostüme<br />

Seite 20<br />

zum Nähen<br />

Monster,<br />

Käfer und Hund<br />

Seite 60<br />

Fernsehen, Naschen, Aufbleiben: die besten Tipps der Profis


Mein Bonus-Club von ROSSMANN<br />

Eine Welt für mich<br />

und <strong>mein</strong> Baby!<br />

„Mein babywelt Bonus-Club von ROSSMANN –<br />

eine kleine Welt, in der ich mich wohlfühle und<br />

dabei sparen kann. Dabei sein lohnt sich!“.<br />

Viele Vorteile<br />

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für Eltern mit vielen Überraschungen<br />

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Kostenlose<br />

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babywelt


Fasching<br />

Benno (16 Monate), Tabea (15 Monate)<br />

und Ferdinand (2 Jahre) waren die Stars<br />

beim Fotoshooting [ 60 ]<br />

Superman und süße Monster<br />

Martina Kaiser<br />

Chefredakteurin<br />

Fernsehen, Naschen, länger Auf bleiben:<br />

<strong>Was</strong> <strong>darf</strong> <strong>mein</strong> <strong>Kind</strong>? Das fragen sich<br />

Eltern täglich – auch wir in der Redaktion.<br />

Unsere Autorin Silvia Schmid hat<br />

die wichtigsten Fragen gesammelt und<br />

Erziehungs-Profis gestellt. Spannend<br />

und entlastend, was die sagen!<br />

Ihre Antworten lesen Sie ab Seite 20.<br />

Und falls doch noch eine Frage offen geblieben ist –<br />

die können Sie mit unserer Expertin klären, in der kostenlosen<br />

Telefon-Sprechstunde (Infos dazu auf Seite 24).<br />

Ganz gleich, ob man bei Ihnen Fasching, Fastnacht oder<br />

Karneval feiert – in diesem Heft finden Sie lustige Kostüme<br />

für Ihr <strong>Kind</strong>. Monster, Käfer und Hund können Sie selber<br />

nähen. Die Modelle wurden exklusiv entworfen für<br />

<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong>. Das Tolle daran: Der Basisschnitt ist ganz<br />

einfach (und funktioniert auch für einen Schnee anzug).<br />

Ich wünsche Ihnen viel Spaß – beim Nähen und natürlich<br />

auch beim Lesen dieser Ausgabe!<br />

Ihre<br />

FOTOS: CORBIS, DANIEL GERST, ISTOCKPHOTO.COM, PHILIPP NEMENZ (2)<br />

martina.kaiser@bayard-media.de<br />

Mit einem Abo haben Sie jede Ausgabe von <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> pünktlich im Briefkasten.<br />

Infos finden Sie auf Seite 13 und 74.<br />

Abonnenten-Service Telefon 01 80/5 26 01 41*, Fax 01 80/5 26 01 42*<br />

Stark wie<br />

Superman<br />

Gute Erziehung<br />

verleiht Flügel<br />

und macht <strong>Kind</strong>er<br />

selbstbewusst [ 20 ]<br />

* (nur 0,14 € / Min. aus dem Festnetz der Deutschen Telekom, maximal 0,42 € / Min. aus dem Mobilfunk)<br />

Redaktion <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> | Böheimstraße 8 | 86153 Augsburg | Telefon 08 21/45 54 81 - 51<br />

Fax 08 21/45 54 81 - 12 | E-Mail-Adresse: redaktion@bayard-media.de<br />

<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013<br />

3


[ 14 ]<br />

Einfach<br />

zum Kichern!<br />

Nie mehr im <strong>Leben</strong> lachen Menschen<br />

so viel wie in der frühen <strong>Kind</strong>heit.<br />

<strong>Was</strong> die Kleinen lustig finden<br />

AUSGABE 2<br />

Betreuungsgeld<br />

Mehr Zeit für die Familie: Eltern bekommen<br />

künftig Geld, wenn sie ihr <strong>Kind</strong> nicht in<br />

die Krippe schicken. Wir beantworten<br />

die wichtigsten Fragen dazu<br />

[ 43 ]<br />

Das macht groß und stark<br />

Stillen, Fläschchen, Brei: Im ersten Jahr gibt es<br />

viele Stationen, bis ein <strong>Kind</strong> am Familientisch mitisst.<br />

<strong>Was</strong> Babys wann schmeckt<br />

[ 26 ]<br />

TITELFOTOS; GETTY IMAGES, PHILIPP NEMENZ, WESTEND61; FOTOS: CORBIS, F1ONLINE, HUNGER & SIMMETH, ISTOCKPHOTO.COM, JAKO-O, SWEETBELLY; ILLUSTRATION: ISTOCKPHOTO.COM<br />

Schnell<br />

genäht<br />

LEBEN MIT KINDERN<br />

14 Baby-Quatsch<br />

Wie Sie Ihr Kleines<br />

zum Lachen bringen<br />

20 <strong>Was</strong> <strong>darf</strong> <strong>mein</strong> <strong>Kind</strong>?<br />

Entspannt <strong>erziehen</strong>:<br />

Profis beantworten<br />

die wichtigsten<br />

Elternfragen<br />

60 <strong>Kind</strong>er-Fasching!<br />

Ein Schnitt –<br />

drei tolle Kostüme<br />

62 Zählen lernen<br />

Spiel-Ideen für<br />

kleine Rechenkünstler<br />

66 Mama auf Zeit<br />

Eine Pflegemutter<br />

erzählt, wie sie es<br />

schafft, „ihre“ <strong>Kind</strong>er<br />

immer wieder<br />

abzugeben<br />

GESUNDHEIT<br />

& ERNÄHRUNG<br />

26 Das schmeckt, Mama!<br />

Ernährung im 1. Jahr:<br />

<strong>Was</strong> Ihr <strong>Kind</strong> zum<br />

Großwerden braucht<br />

Mit anderen Eltern quatschen,<br />

Erfahrungen austauschen,<br />

Freunde finden:<br />

www.leben-und-<strong>erziehen</strong>.de<br />

4<br />

<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 1/2013


INHALT<br />

34 Tief Luft holen!<br />

Pseudokrupp und<br />

Asthma: Wie sie<br />

sich unterscheiden,<br />

was die Beschwerden<br />

lindert, wie Eltern<br />

vorbeugen können<br />

40 Meine Diät<br />

3 Mütter verraten<br />

ihre Erfolgsrezepte<br />

GELD, TEST & SERVICE<br />

43 Betreuungsgeld:<br />

22 Fragen & Antworten<br />

Wer bekommt‘s? Wie<br />

hoch ist es? <strong>Was</strong> muss<br />

ich beachten?<br />

48 Selber anziehen<br />

Praktische Mode,<br />

die <strong>Kind</strong>ergartenkinder<br />

leicht an- und<br />

ausziehen können<br />

SCHWANGERSCHAFT<br />

& GEBURT<br />

50 Er sagt – Sie sagt<br />

Ein Paar freut sich aufs<br />

erste <strong>Kind</strong>. Wir haben<br />

beide getrennt befragt<br />

52 Noch ein Baby!<br />

Wenn das Zweite<br />

auf sich warten lässt<br />

FAMILIE<br />

& PARTNERSCHAFT<br />

56 Oma und Opa sind<br />

die Besten!<br />

Warum in vielen<br />

Familien ohne sie<br />

nichts läuft<br />

+ Leser-Aktion:<br />

Wir suchen die<br />

Groß eltern 2013<br />

71 Glosse<br />

Der Mondmann<br />

Mitmachen<br />

und gewinnen!<br />

RUBRIKEN<br />

18 <strong>Kind</strong>ermund<br />

Wir verlosen<br />

12 Ohrthermometer<br />

von Braun<br />

55 Kreuzworträtsel<br />

Zu gewinnen:<br />

Panasonic Mikrowelle<br />

+ Chio Popcorn<br />

64 Die Seite für <strong>Kind</strong>er<br />

Rätsel, Bilder, Gute-<br />

Nacht-Geschichte<br />

– 10 Minuten Extra-<br />

Zeit für die Eltern<br />

69 Community<br />

Aktuelles von der<br />

neuen Website<br />

www.leben-und<strong>erziehen</strong>.de<br />

72 Impressum,<br />

<strong>Vorschau</strong><br />

[ 54 ]<br />

Party? Abendessen?<br />

Offizielle Einladung? So sind Sie<br />

immer perfekt angezogen<br />

Das sind unsere<br />

Titelthemen<br />

Wir suchen die<br />

Großeltern<br />

2013<br />

Rechts oder<br />

links?<br />

Schuhe, auf denen<br />

die Tiere sich<br />

anschauen, Hosen<br />

mit Gummizug,<br />

Shirts mit großem<br />

Ausschnitt – so wird<br />

das Anziehen<br />

kinderleicht [ 48 ]<br />

Unsere<br />

Leser-Aktion<br />

[ 56 ]<br />

Der große<br />

Ratgeber<br />

6 <strong>Leben</strong> mit <strong>Kind</strong>ern 0 – 1<br />

• Jetzt tröste ich mich<br />

selbst! Das klappt<br />

schon bei Babys<br />

• Brauchen „Popo-<br />

Rutscher“ Hilfe?<br />

• Wie Eltern das Bäuerchen<br />

hervorlocken<br />

10 <strong>Leben</strong> mit <strong>Kind</strong>ern 1 – 3<br />

• Runter vom Sofa!<br />

So wird Ihr <strong>Kind</strong> aktiv<br />

• Wie erkenne ich<br />

einen Linkshänder?<br />

12 <strong>Leben</strong> mit <strong>Kind</strong>ern 3 – 5<br />

• Bilderbücher werden<br />

jetzt noch lebendiger<br />

• Fleischlos essen?<br />

32 Ernährung<br />

• Wie viel Milch braucht<br />

<strong>mein</strong> Baby nach<br />

dem Abstillen?<br />

• Rezept: Gemüsespieße<br />

• Lesersprechstunde<br />

zur Babyernährung<br />

38 Gesundheit<br />

• Alles Milchschorf,<br />

oder was? So geht‘s<br />

der Haut wieder gut<br />

• Husten und Niesen:<br />

bitte in den Ärmel<br />

54 Schwangerschaft,<br />

Familie & Partnerschaft<br />

• Mama taucht ab –<br />

Wellness in der Wanne<br />

• Allein zur Geburt?<br />

<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013<br />

5


<strong>Leben</strong>MIT<br />

Jetzt tröste ich mich selbst<br />

Am Anfang geht es nicht anders: Das Baby schreit und Mama oder Papa ist da,<br />

um es zu trösten. Weil das Kleine allein noch nicht zurechtkommt in dieser Welt.<br />

Doch bald merken Eltern verblüfft: Ihr Baby kann sich selbst beruhigen<br />

Ganz eindeutig: Das Baby hat<br />

Hunger. Doch noch während<br />

die Mutter das Fläschchen zubereitet,<br />

bricht das fordernde Schreien<br />

hinter ihr ab. Warum? Das <strong>Kind</strong> saugt<br />

gierig an seinem Fäustchen!<br />

Für Babyforscherin Professor Sabina<br />

Pauen ist dies ein Meilenstein: Das <strong>Kind</strong><br />

fängt an, sich selbst zu beruhigen. Experten<br />

nennen das erste „Selbstregulation“.<br />

Eltern sehen sie mit gemischten<br />

Gefühlen, weil die Kleinen dazu oft am<br />

Daumen nuckeln. Schadet das nicht<br />

den Zähnen? „Die Sorge ist verfrüht“,<br />

<strong>mein</strong>t Dr. Jörn Borke, Leiter der Osnabrücker<br />

Babysprechstunde. Und später,<br />

wenn die Zähne kommen, nutzen die<br />

Kleinen oft schon andere Strategien,<br />

um sich zu trösten: Sie werfen den Kopf<br />

hin und her, schaukeln, kuscheln mit<br />

dem Teddy, suchen Mamas Nähe. „Auch<br />

der Schnuller ist okay“, sagt Dr. Borke.<br />

Einfühlsam zuschauen, wie ihr <strong>Kind</strong><br />

sich allein zu trösten versucht, und<br />

(erst dann) eingreifen, wenn ihm das<br />

nicht gelingt – dieses Verhalten legt<br />

auch Borkes Berliner Kollegin, Dr. Mauri<br />

Fries, den Eltern ans Herz. Das lohnt<br />

sich: So nämlich können die Eltern<br />

nachts immer häufiger durchschlafen,<br />

weil ihr Baby, wenn es zwischendurch<br />

einmal aufwacht, sich selbst beruhigt<br />

und wieder weiterschläft.<br />

6<br />

<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013


R A T G E B E R<br />

KINDERN<br />

0-1Jahr<br />

Fit fürs<br />

Baby<br />

Die Beziehung zum<br />

Baby stärken, seine<br />

Selbstständigkeit<br />

fördern, schwierige<br />

Situationen gelassen<br />

meistern: Dabei hilft<br />

das neue Programm<br />

„Von Anfang an“ vom<br />

Elterntraining kess. Es<br />

läuft über fünf Abende.<br />

Infos: www.kess<strong>erziehen</strong>.de<br />

Lustiger<br />

Spielspaß<br />

Den haut nichts um!<br />

Aber bis ihr Baby das<br />

begreift, verschafft<br />

das Steh-auf-Bärchen<br />

„BabyGlück“ (16 cm<br />

hoch, mit Glockenspiel)<br />

den Eltern eine willkommene<br />

Atempause.<br />

Von Die Spiegelburg;<br />

12,95 Euro<br />

DER BESONDERE TIPP<br />

Zum Träumen schön<br />

sind die Wiegenlieder<br />

aus dem Carus Verlag.<br />

Zum Selbersingen:<br />

Das Buch mit Mitsing-<br />

CD; 24,90 Euro*<br />

Zum Zuhören: Die<br />

CD-Sammlung Wiegenlieder<br />

1 + 2. Bekannte<br />

Sängerinnen und<br />

Sänger singen ihre<br />

Lieblingssongs.<br />

CD-Sammlung<br />

je 19,90 Euro*<br />

* unverbindliche<br />

Preisempfehlung<br />

Auf Augenhöhe<br />

mit der Mama<br />

Ist der Hund lieb? Das lesen Babys nur an der<br />

Mimik ihrer Mütter ab, sagt Suzanne Zeedyk,<br />

Dozentin an der Uni in Dundee/Schottland<br />

und Beraterin des Babyausstatters Stokke.<br />

Sie empfiehlt, die Kleinen möglichst nah am<br />

Körper zu transportieren. Für <strong>Kind</strong>erwagen<br />

bedeutet das: je höher, desto besser.<br />

Schön, dass Babys auch unterwegs<br />

ab und zu eine frische Windel brauchen!<br />

Sonst gäb‘s ja keinen Grund für<br />

die schöne Wickeltasche „baby chic“.<br />

Bei www.babybutt.de; 39,95 Euro<br />

Die besten Tipps rund ums Baby.<br />

Jetzt kostenlos den Newsletter<br />

abonnieren unter<br />

www.leben-und-<strong>erziehen</strong>.de<br />

FRAGE AN<br />

DEN EXPERTEN<br />

Brauchen<br />

„Popo-<br />

Rutscher“<br />

Hilfe?<br />

Birger (11 Monate)<br />

hoppelt sehr geschickt<br />

und flott auf dem Popo<br />

sitzend durchs Zimmer.<br />

Er macht aber keine<br />

Anstalten zu krabbeln.<br />

Wie können wir ihn<br />

dazu motivieren?<br />

Professor Dr. Rudolf<br />

Korinthenberg,<br />

Universitätsklinik<br />

Freiburg, antwortet:<br />

Vermutlich gar nicht.<br />

Ungefähr drei oder vier<br />

Prozent aller <strong>Kind</strong>er<br />

entwickeln sich so.<br />

Diese „Popo-Rutscher“<br />

sind gesund, lernen aber<br />

meistens etwas später<br />

laufen, ungefähr mit anderthalb<br />

Jahren. Danach<br />

bewegen sie sich genauso<br />

geschickt und sicher<br />

wie <strong>Kind</strong>er, die vorher<br />

gekrabbelt sind. Viele<br />

„Popo-Rutscher“ gehen<br />

zwar zur Krankengymnastik,<br />

unbedingt notwendig<br />

ist das aber<br />

nicht. Solange der Arzt<br />

bei den Vorsorgeterminen<br />

nichts Auffälliges<br />

feststellt, können Sie<br />

Birgers Entwicklung<br />

weiterhin liebevoll und<br />

ohne spezielle Förderung<br />

begleiten. Und<br />

wenn es Sie beruhigt,<br />

können Sie natürlich<br />

zusätzlich eine zweite<br />

Meinung eines <strong>Kind</strong>erneurologen<br />

einholen.<br />

<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013 7


<strong>Leben</strong><br />

R A T G E B E R<br />

MIT KINDERN<br />

0-1Jahr<br />

Hallo, Bäuerchen!<br />

Ein „Muss“ ist es nicht, sagen <strong>Kind</strong>erärzte und<br />

Hebammen. Doch besonders Babys, die ihr Fläschchen<br />

oder die Muttermilch hastig trinken, schlafen<br />

nach einem Bäuerchen oft ruhiger. So können<br />

Eltern versuchen, es hervorzulocken:<br />

1. Das Baby aufrecht tragen oder über die<br />

Schulter legen und seinen Rücken sanft klopfen<br />

oder massieren.<br />

2. Es bäuchlings auf die eigenen Knie legen,<br />

sachte mit den Füßen wippen und seinen<br />

Rücken kraulen.<br />

3. Seine Fontanelle streicheln.<br />

4. Seinen Popo (von unten) klopfen.<br />

5. Das Baby im „Fliegergriff“ tragen oder<br />

in eine Tragehilfe packen.<br />

Warme und<br />

freie Hände<br />

Faustis werden<br />

mit Klettband am<br />

<strong>Kind</strong>erwagen<br />

angebracht.<br />

Ab 25 Euro<br />

bei www.faustionline.de<br />

www.mampakollektion.de<br />

Langarm-Shirt<br />

für Winterbabys.<br />

aus Bio-Baumwolle,<br />

ab 3 Monaten;<br />

19,95 Euro<br />

24<br />

… Prozent aller<br />

Früchteprodukte<br />

für<br />

Babys landen<br />

nicht im Magen<br />

der Kleinsten,<br />

sondern werden<br />

von Erwachsenen<br />

vernascht.<br />

QUELLE: GFK/HIPP<br />

Muttermilch abpumpen, aufbewahren,<br />

einfrieren und füttern:<br />

Die Milchflaschen von medela<br />

sind ein Multitalent;<br />

150 ml-Flasche im 3er Set<br />

für 11,90 Euro*<br />

* unverbindliche Preisempfehlung<br />

MUTTERMILCH PER<br />

FACEBOOK?<br />

Drei Fragen an Dr. Corinna<br />

Gebauer, Leiterin der<br />

Frauenmilchbank am<br />

Universitätsklinikum Leipzig<br />

Zu viel Muttermilch? In zehn<br />

Städten im Osten sowie neuerdings<br />

in München können<br />

junge Mütter an Frauenmilchbanken<br />

ihre Milch spenden.<br />

<strong>Was</strong> passiert damit?<br />

Wir geben die Milch Frühgeborenen,<br />

deren Mütter noch keine<br />

Milch haben, oder anderen<br />

Neugeborenen in unserer oder<br />

benachbarten Kliniken. Für<br />

einen freien Verkauf reichen die<br />

Mengen nicht aus.<br />

Könnten Frauen mit Stillproblemen<br />

Muttermilch über<br />

das Internet kaufen, etwa via<br />

Facebook? In den USA ist das<br />

verbreitet …<br />

Davon rate ich dringend ab. Die<br />

Empfängerin weiß nie, ob diese<br />

Milch sorgfältig abgepumpt und<br />

gelagert wurde, ob die Verkäuferin<br />

raucht oder Medikamente<br />

nimmt. Bei uns werden Milchspenderinnen<br />

ähnlich wie Blutspender<br />

geprüft, bevor die<br />

Babys ihre Milch bekommen.<br />

Und was raten Sie Frauen mit<br />

zu viel Milch?<br />

Auf keinen Fall wegschütten,<br />

sondern fürs eigene <strong>Kind</strong> einfrieren<br />

und später füttern. Oder<br />

bei der nächstgelegenen <strong>Kind</strong>erklinik<br />

nachfragen, ob dort<br />

Muttermilch-Spenden willkommen<br />

sind.<br />

Milch von Frauen, die weit entfernt<br />

wohnen, können wir leider<br />

nicht annehmen, weil die<br />

Kühlkette (Transport bei minus<br />

20 Grad) nicht garantiert ist.<br />

FOTOS: FOTOLIA.COM, GETTY IMAGES, HERSTELLER (8)<br />

8<br />

<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013


Beim <strong>Kind</strong>erarzt<br />

Die Nummer Eins *<br />

Exklusiv in Ihrer<br />

Apotheke erhältlich<br />

Fragen Sie nach Linola Fett<br />

Im Bemühen extrem trockene Haut erfolgreich zu behandeln, sind<br />

verschiedene Wirkstoffe immer wieder im Gespräch: Die wich tigsten<br />

sind Harnstoff (Urea) und essentielle Fettsäuren – die bekannteste<br />

unter ihnen ist die Linolsäure. Weil Harnstoff auf <strong>Kind</strong>erhaut<br />

oft brennt, greifen nicht nur Mütter seit langem auf Linolsäure-<br />

Präparate zurück, um die Qualen trockener Haut abzustellen. So<br />

wird auch neuen Schüben mit starkem Juckreiz und Entzündungen<br />

entgegengewirkt. Linola lindert die Folgen der Neurodermitis und<br />

hilft, die gestörte Hautbarriere wieder aufzubauen.<br />

Damit <strong>Kind</strong>erhaut nicht austrocknet: Linola<br />

* Linola® Fett ist die am häufigsten verordnete Creme bei <strong>Kind</strong>ern bis zu 12 Jahren mit Neurodermitis<br />

Quelle: IMS, VIP, Verordnungen 2006–2009, Insight Health, Verordnungen 2010–2011<br />

Linola® Fett Wirkstoff: ungesättigte Fettsäuren. Anwendung: unterstützende Anwendung bei leichten bis mittelschweren Formen des<br />

atopischen Ekzems (Neurodermitis) im subakuten bis chronischen Stadium. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage<br />

und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. DR. AUGUST WOLFF GmbH & Co. KG Arzneimittel, 33532 Bielefeld<br />

Linola Fett<br />

Merkzettel für die Apotheke:<br />

Bitte<br />


<strong>Leben</strong>MIT<br />

Runter<br />

vom Sofa!<br />

Auf einem Bein stehen? Rückwärts laufen?<br />

Balancieren? Viele Zweijährige fallen dabei<br />

über ihre Füße. Und auf Spielplatz-Geräte,<br />

die mehr Geschick erfordern als eine Rutsche,<br />

trauen sie sich erst gar nicht. „Das gilt<br />

besonders für <strong>Kind</strong>er, die in engen Stadtwohnungen<br />

ohne Garten aufwachsen“, hat<br />

Regina Witte beobachtet.<br />

Die <strong>Kind</strong>ergarten-Leiterin und Spiel-Expertin<br />

(www.spiel-gut.de) empfiehlt deshalb<br />

Eltern: möglichst viel zu Fuß gehen, sich<br />

Zeit lassen und die <strong>Kind</strong>er zu Bewegungsspielen<br />

einladen wie etwa rückwärtsgehen,<br />

von Gehwegplatte zu -platte oder Treppen<br />

rauf- und runterhüpfen, auf Mäuerchen<br />

balancieren. Auch drinnen können Sie<br />

Ihren Nachwuchs mit wenig Aufwand vom<br />

Sofa locken, etwa mit<br />

U Laufdollis, Dosenstelzen aus Kunststoff.<br />

Bei walzkidzz.de; ab 3,95 Euro<br />

U Tellerschaukel, Strickleiter, Kletternetz.<br />

Bei www.jako-o.de; ab 16,95 Euro<br />

U „Inseln“ aus selbstklebender Folie<br />

(d-c-fix), die auf den Boden geklebt werden<br />

U einem Balance-Board, z. B. von BIG;<br />

16,95 Euro<br />

Zwei (Tier-)Spuren im Schnee.<br />

Mit den Laufdollis<br />

können <strong>Kind</strong>er sie legen.<br />

www.walzkidzz.de; 6,95 Euro<br />

FOTOS: CORBIS, GEORGIOS PHOTOGRAPHY, HERSTELLER (2), SUSANNE LENCINAS, PRIVAT (10)<br />

Diese Experten<br />

stehen unserer Redaktion<br />

zur Seite<br />

Schwangerschaft<br />

Dr. Hiltrud Kessler<br />

Frauenärztin<br />

Schwangerschaft<br />

Irene Gruber<br />

Hebamme<br />

Stillen<br />

Brigitte Benkert<br />

Stillberaterin<br />

Ernährung<br />

Dr. Ute Alexy<br />

Ernährungsberaterin<br />

Entwicklung<br />

Prof. Dr. Sabina Pauen<br />

Entwicklungspsychologin<br />

10<br />

<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013


R A T G E B E R<br />

KINDERN<br />

Auf zur Party<br />

Ab und zu einen Babysitter<br />

engagieren? Ja, davon haben<br />

Eltern und <strong>Kind</strong>er was!<br />

Zur Party bei Freunden oder mal<br />

wieder ins Kino zu gehen – das<br />

genießen junge Eltern ganz besonders.<br />

Und sie können ihren Nachwuchs<br />

in der Zeit unbesorgt einem<br />

Babysitter anvertrauen. Beate<br />

Dahmen, Leiterin der <strong>Leben</strong>sberatung<br />

des Bistums Trier in<br />

Simmern/Hunsrück, nennt dafür<br />

gleich mehrere Gründe:<br />

1 Eltern, die ihre Partnerschaft<br />

pflegen, sind ausgeglichener,<br />

glücklicher und streiten weniger.<br />

Das tut auch den <strong>Kind</strong>ern gut.<br />

2 Die Kleinen sind stolz darauf,<br />

wenn sie mal eine Zeit lang ohne<br />

die Eltern auskommen. Das stärkt<br />

ihr Selbstbewusstsein.<br />

3 Schnell lernen sie, den Spaßfaktor<br />

beim Babysitten zu schätzen.<br />

Die Babysitterin kennt so tolle<br />

Spiele, bei der Oma gibt‘s Kuchen …<br />

Je regelmäßiger Eltern sich Zeit zu<br />

zweit gönnen, desto besser klappt‘s.<br />

Ein-, zweimal pro Woche hält Beate<br />

Dahmen für okay.<br />

<br />

Einfache Spiel-Idee<br />

Für <strong>Kind</strong>er, die gerade die<br />

„Jahreszeiten“ entdecken:<br />

„Meine ersten Spiele“ sind<br />

prima als Lernhilfe. Da spielt<br />

jeder gerne mit. Von Haba,<br />

ab 2; 19,95 Euro<br />

Jetzt ist Opa dran!<br />

Zuerst spielen die Großmütter für die Enkel<br />

die aktivere Rolle, aber mit zunehmendem<br />

Alter läuft der Opa ihr den Rang ab.<br />

Das haben norwegische Forscher festgestellt,<br />

die 5 500 Großeltern in Deutschland<br />

und zehn anderen europäischen Staaten<br />

befragten.<br />

Mitmachen bei der Aktion<br />

43 435<br />

Tagesmütter und -väter unterstützten<br />

im Vorjahr Eltern bei der<br />

Betreuung, Erziehung und Bildung<br />

ihrer <strong>Kind</strong>er. Das sind 31 Prozent<br />

mehr als fünf Jahre vorher.<br />

Daten: Statistisches Bundesamt<br />

„Oh!“ So heißt das Buch mit<br />

einer zauberhaften Idee:<br />

„Gro eltern des Jahres<br />

gesucht“! Seite 56<br />

<strong>Was</strong> aussieht wie ein Strich, wird<br />

zu einem Spiel kindlicher Fantasie.<br />

Coppenrath; 7,95 Euro<br />

1-3 Jahre<br />

FRAGE AN<br />

DIE EXPERTIN<br />

Ist Adam<br />

Linkshänder?<br />

Adam (22 Monate) nimmt<br />

auch die rechte Hand, bevorzugt<br />

aber zunehmend<br />

die linke. Ist er ein Linkshänder?<br />

Und wie könnten<br />

wir ihn dann unterstützen?<br />

Dr. Johanna Barbara Sattler,<br />

Linkshänder-Beratung<br />

München, antwortet:<br />

dam verhält sich ganz<br />

Anormal; viele <strong>Kind</strong>er<br />

zeigen ihre Linkshändigkeit<br />

jetzt schon eindeutig. Gut,<br />

dass Sie ihn darin unterstützen<br />

wollen. Das heißt:<br />

• Jedem Versuch widerstehen,<br />

Adam „auf rechts“<br />

umzuschulen.<br />

• Alles vermeiden, was<br />

die Linkshändigkeit als<br />

Problem erscheinen lässt.<br />

Manche <strong>Kind</strong>er versuchen<br />

sich dann nämlich selbst<br />

umzuschulen!<br />

• Genau hingucken bei der<br />

Auswahl von Spielsachen<br />

(bei manchen passen Hebel<br />

und Griffe nur für Rechtshänder),<br />

bei Werkzeugen<br />

wie Schere, Kartoffelschäler<br />

oder Spitzer, beim Malen<br />

und später beim Schreiben.<br />

Alle wichtigen Infos dazu<br />

finden Sie bei jeder Linkshänder-Beratung<br />

(www.<br />

lefthander-consulting.org).<br />

Schlafen<br />

Dr. Daniela Dotzauer<br />

Baby-Coach<br />

<strong>Kind</strong>ergesundheit<br />

Dr. Herbert<br />

Renz-Polster<br />

<strong>Kind</strong>erarzt<br />

Homöopathie<br />

Dr. Patrick Kreisberger<br />

Homöopath<br />

und <strong>Kind</strong>erarzt<br />

Erziehen<br />

Dr. Anita Schächter<br />

<strong>Kind</strong>erpsychologin<br />

Fernsehen & Co.<br />

Elisabeth Schallhart<br />

Medienpädagogin<br />

<strong>Kind</strong>ergarten<br />

Martina<br />

Bentenrieder<br />

Erzieherin<br />

Familienpolitik<br />

Claudia Hagen<br />

Familienbund der<br />

Katholiken<br />

<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013 11


R A T G E B E R<br />

3-5 Jahre<br />

Bilderbücher 2.0<br />

Jetzt werden Bilderbücher noch lebendiger<br />

U Für die Ohren: Schlaue Stifte lassen<br />

Enten quaken, singen <strong>Kind</strong>erlieder<br />

oder erklären, was der Braunbär gern<br />

frisst. („tiptoi“ von Ravensburger,<br />

„Ting“ u. a. zu Büchern von Thienemann<br />

und Brockhaus)<br />

U Für die Augen: Apps für Smartphones<br />

und Tablets peppen Wimmelbilder<br />

mit lustigen Gimmicks auf und<br />

reichern Sachbücher per Einspiel-Film<br />

mit zusätzlichen Informationen an.<br />

Bilderbuch-Apps eröffnen <strong>Kind</strong>ern<br />

jetzt auch auf Reisen und in Wartezimmern<br />

den Zugriff auf spannende<br />

Biber, Maus, Pinguin, <strong>Was</strong>chbär, Elch:<br />

Diese Mützen setzen <strong>Kind</strong>er garantiert<br />

nicht ab. Die Modelle von deLux sind<br />

aus Naturwolle und<br />

mit weichem Fleece gefüttert.<br />

www.tiermuetzen.de; 24,90 Euro,<br />

ab 3 Jahren<br />

Jetzt erforsche ich Wald und Meer:<br />

tiptoi „Bilderlexikon Tiere“.<br />

Ravensburger; als Starter-Set mit Stift 40 Euro<br />

Geschichten. Sie locken manche <strong>Kind</strong>er<br />

und Väter zum (Vor-)Lesen, die sich<br />

bisher nicht dafür erwärmten. Das<br />

zeigte gerade eine Studie der Stiftung<br />

Lesen. Und <strong>Kind</strong>er müssen nicht mehr<br />

warten, bis Mama Zeit hat, sondern<br />

können sich ihre Lieblingsgeschichten<br />

von tiptoi, Ting oder Tablet selbst vorlesen<br />

lassen. Christine Kranz von der<br />

Stiftung Lesen wünscht sich trotzdem,<br />

dass Eltern weiterhin selbst viel vorlesen:<br />

„Wie nachhaltig <strong>Kind</strong>er sich fürs<br />

Lesen begeistern lassen, hängt immer<br />

noch entscheidend vom Engagement<br />

ihrer Mütter und Väter ab.“<br />

FRAGE AN<br />

DIE EXPERTIN<br />

Kein Fleisch<br />

servieren?<br />

Seit zwei Wochen weigert<br />

sich Adriana (4), „Tiere zu<br />

essen“. Müssen wir jetzt<br />

unseren gesamten Speiseplan<br />

umstellen?<br />

Dr. Anita Schächter,<br />

<strong>Kind</strong>erpsychologin,<br />

antwortet:<br />

N<br />

ein. Aber Sie sollten<br />

Adrianas Wunsch ernst<br />

nehmen. Das heißt: Sprechen<br />

Sie mit ihr über ihre<br />

Gründe und schlagen Sie ihr<br />

Kompromisse vor, etwa weniger<br />

Fleisch oder nur noch<br />

Bio-Fleisch zu kaufen. Wenn<br />

sie darauf nicht eingeht,<br />

Adriana bitte auf keinen Fall<br />

zwingen. Fragen Sie dann<br />

Ihren <strong>Kind</strong>erarzt oder eine<br />

Ernährungsberaterin, wie<br />

Sie Ihre Tochter auch ohne<br />

Fleisch gesund ernähren<br />

können. Zwar sind solche<br />

Entscheidungen von <strong>Kind</strong>ern<br />

manchmal recht kurzfristig;<br />

andererseits aber<br />

verdienen sie Respekt.<br />

HAPPY<br />

BIR TH<br />

D A Y<br />

Ernie!<br />

Seit 40 Jahren beantworten<br />

sie die wichtigsten Fragen<br />

des <strong>Leben</strong>s: wer, wie, was,<br />

wieso, weshalb, warum?<br />

Damit gehören Ernie, Bert<br />

und die anderen von<br />

der Sesamstraße schon<br />

für die zweite <strong>Kind</strong>er-<br />

Generation zur Familie.<br />

Herzlichen<br />

Glückwunsch!<br />

FOTOS: HERSTELLER (8), NDR, SHUTTERSTOCK<br />

Vom Ting-Stift vorgesungen:<br />

Die schönsten <strong>Kind</strong>erlieder. Brockhaus;<br />

als Starter-Set mit Stift 40 Euro<br />

Eine Million tiptoi-Stifte<br />

wurden inzwischen<br />

verkauft<br />

12<br />

<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013


Vorteils-Angebot:<br />

12 x <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />

+ Geschenk<br />

Tolle Tipps für Mama und Papa<br />

Wenn Paare Eltern werden, haben sie viele Fragen: zur Schwangerschaft, den ersten<br />

Wochen mit Baby, Ernährung und Gesundheit ihres <strong>Kind</strong>es. <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />

begleitet Sie durch die ersten spannenden Jahre und ist Ihr kompetenter Ratgeber.<br />

Mit Tipps von Experten und Erfahrungen anderer Eltern.<br />

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pro Heft!<br />

Steiff Knuddellämmchen<br />

mit Stimme!<br />

Mit ihm kann das Baby prima<br />

kuscheln und die eingebaute<br />

Baby-Tröte ist genau das<br />

Richtige für kleine Entdecker.<br />

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E-Mail: abo.lebenund<strong>erziehen</strong>@guell.de · Internet: www.leben-und-<strong>erziehen</strong>.de/abo


LEBEN MIT KINDERN Entwicklung<br />

Baby<br />

Quatsch<br />

<strong>Was</strong> die Kleinen lustig finden und wie Sie<br />

Ihr <strong>Kind</strong> zum Lachen bringen<br />

Autorin zahlreicher Elternratgeber<br />

(u. a. „Die ersten<br />

drei Jahre <strong>mein</strong>es <strong>Kind</strong>es“,<br />

GU; 29,99 Euro). Das Lächeln<br />

der Kleinen funkt die Rückmeldung<br />

an die Großen,<br />

dass sich ihr <strong>Kind</strong> in diesem<br />

Augenblick sicher, geborgen<br />

Öhm – Mama macht<br />

ein lustiges Gesicht.<br />

Finde ich das jetzt<br />

komisch?<br />

in zahnloses<br />

Lächeln, ein seliges<br />

Kichern oder Glucksen<br />

und für einen Moment ist<br />

alles andere vergessen: die<br />

durchquengelten Nächte,<br />

das Brei-Chaos in der Küche<br />

und der verheulte Katastrophenbesuch<br />

beim <strong>Kind</strong>erarzt.<br />

Ein Babylachen hat<br />

magische Kräfte – und es ist<br />

viel mehr als nur ein Gesichtsausdruck<br />

unter vielen.<br />

„Lachen ist die erste Geheimsprache<br />

zwischen Mama,<br />

Papa und <strong>Kind</strong>“, erklärt<br />

Anne Pulkkinen, PEKiP-<br />

Expertin aus Augsburg und<br />

Ein Glückskitt für die<br />

Eltern-<strong>Kind</strong>-Bindung<br />

und glücklich fühlt. Und es<br />

ist die un ausgesprochene<br />

Botschaft: „Schön, dass du<br />

bei mir bist“, schon lange<br />

bevor ein Säugling Mama<br />

oder Papa sagen kann. Ein<br />

Glückskitt für die Eltern-<br />

<strong>Kind</strong>-Bindung.<br />

Bis sie ge<strong>mein</strong>sam mit dem<br />

Baby giggeln, kichern und<br />

lachen können, müssen<br />

frischgebackene Eltern sich<br />

ein wenig gedulden. Denn<br />

erst mit etwa zwei Monaten<br />

verschenken Babys das erste<br />

bewusste Lächeln.<br />

Sie haben Ihr Kleines schon<br />

in den ersten <strong>Leben</strong>stagen<br />

und -wochen schmunzeln<br />

sehen? Dann haben Sie<br />

das Baby in einem ganz<br />

14<br />

<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013


Lachen macht<br />

schlau und glücklich<br />

Wenn Säuglinge viel<br />

lächeln, wird ihre<br />

Gesichts- und Mundmuskulatur<br />

trainiert.<br />

Eine gute Vorbereitung<br />

fürs Sprechenlernen.<br />

Beim Lachen bilden<br />

sich im Gehirn wichtige<br />

Nervenverbindungen,<br />

die Synapsen. Sie helfen<br />

dem Baby, Abläufe<br />

zu erfassen und Muster<br />

zu erkennen, etwa<br />

wenn Papa immer wieder<br />

die Hände vors<br />

Gesicht hält, sie dann<br />

wieder wegzieht und<br />

laut „Kuckuck!“ ruft.<br />

Ge<strong>mein</strong>sam lachen<br />

macht glücklich - dabei<br />

werden im Gehirn von<br />

Eltern und Baby Botenstoffe<br />

ausgesendet, die<br />

sie froh werden lassen.<br />

Hihi! Mama lacht –<br />

da kann ich<br />

mich beömmeln!<br />

<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013 15


LEBEN MIT KINDERN Entwicklung<br />

1<br />

Lachen ist<br />

die erste Geheimsprache<br />

2<br />

besonderen Moment beobachtet:<br />

beim „Engelslächeln“, wie der Volksmund<br />

es nennt. Die Uraufführung dazu<br />

findet meist im Schlaf statt. <strong>Was</strong> alle<br />

Eltern bezaubert, lässt die Wissenschaftler<br />

erstaunlich kalt. Denn das<br />

„Engelslächeln“ ist vor allem ein unbewusster<br />

Reflex: Die Gesichtsmuskeln,<br />

die gerade noch völlig entspannt waren,<br />

ziehen sich plötzlich zusammen und<br />

zaubern dem Kleinen einen lächelnden<br />

Ausdruck ins Gesicht.<br />

Auch wenn dieses kleine Zufallswunder<br />

oft nur wenige Sekunden anhält:<br />

Lächeln Sie, wenn das Kleine gerade<br />

wach ist, ruhig schon mal aus vollem<br />

Herzen zurück! Gehen Sie dabei ganz<br />

nah, etwa 25 Zentimeter, an das Gesicht<br />

Ihres Babys heran und strahlen<br />

Sie es mit offenem Mund an (so erkennt<br />

es das Lachen am besten!). Ihr Kleines<br />

kann das Lachen zwar noch nicht<br />

bewusst erwidern. Aber es versteht<br />

schon das Signal und lernt, die Freude<br />

in Ihrem Gesicht zu lesen.<br />

Vom Engelslächeln zum<br />

ersten echten Babylachen<br />

Nach sechs bis acht Wochen blitzt es<br />

dann zurück, das erste richtige Lachen.<br />

Eine unvergessliche Premiere! „Wenn<br />

Eltern jetzt ganz genau hinschauen,<br />

strahlt ihr Baby sie dabei sogar mit dem<br />

ganzen Körper an“, erklärt Anne Pulkkinen.<br />

Die Augen werden groß und<br />

leuchten, die Pupillen weiten sich fast<br />

unmerklich, der Mund öffnet sich ganz<br />

leicht, oft strampeln noch Ärmchen<br />

und Beinchen freudig dazu.<br />

„Kontaktlächeln“ oder auch „soziales<br />

Lächeln“ nennt die Wissenschaft dieses<br />

erste echte Babylachen. Denn es taucht<br />

dann auf, wenn sich die Mama über das<br />

Babybettchen beugt oder der Opa zur<br />

<strong>Kind</strong>erzimmertür hereinkommt. Dann<br />

geht plötzlich ein Strahlen über das<br />

ganze Gesichtchen – das wortlose Erkennungssignal<br />

an die Großen: „Ich<br />

hab dich erkannt!“<br />

Übung macht den Meister –<br />

das gilt auch fürs Lachen<br />

„Wenn Sie Ihr Baby jetzt öfter einmal<br />

zum Strahlen bringen wollen, dann lächeln<br />

Sie es nicht nur an, sondern bringen<br />

Sie ruhig Ihren ganzen Körper ins<br />

Spiel“, rät die Expertin. Ihre Stimme,<br />

mit der Sie Ihr Kleines liebevoll begrüßen,<br />

Ihre Hände, die nach den ausgestreckten<br />

Armen des Babys greifen.<br />

Oder Ihre Finger, die bei ersten Krabbelspielen<br />

als „Käfer“ auf das <strong>Kind</strong> zulaufen<br />

oder als „Zwerglein“ am Hals<br />

hinaufklettern.<br />

Je häufiger Sie die ersten ge<strong>mein</strong>samen<br />

Lach- und Kicherspiele wiederholen,<br />

desto eher werden Sie ein kleines Lächeln<br />

aus Ihrem <strong>Kind</strong> herauskitzeln.<br />

Denn schon jetzt arbeitet sein Köpfchen<br />

fieberhaft daran, Muster in Ihren<br />

Handlungen zu erkennen und diese<br />

abzuspeichern – für beide Seiten ein<br />

großer Spaß!<br />

<strong>Kind</strong>er sind immer dann das beste<br />

Publikum mit dem hinreißendsten<br />

Lachen, wenn sie etwas gezeigt bekommen,<br />

das sie fasziniert – und von dem<br />

sie gerade am meisten lernen können.<br />

Da zappelt die drei Monate alte Nele<br />

lachend auf der Krabbeldecke, wenn<br />

Mamas Hand über ihr wie ein Flieger<br />

durch die Luft saust und dazu laute<br />

Surrgeräusche macht. Die Kleine tüftelt<br />

gerade am Greifen lernen herum<br />

und liebt es, zu beobachten, wie sich<br />

Mamas Finger bewegen!<br />

Der acht Monate alte Maximilian giggelt<br />

dagegen aus vollem Halse, wenn<br />

3<br />

4<br />

5<br />

1 Mit dem zufälligen<br />

„Engelslächeln“ im<br />

Schlaf fängt es an.<br />

2 „Hallo, Opa! Ich hab<br />

dich erkannt“ – das<br />

Kontaktlächeln ist da.<br />

3 Wenn Babys<br />

lachen, lacht der<br />

ganze Körper mit.<br />

4 Mit diesem Lächeln<br />

wickeln sie alle um<br />

den kleinen Finger.<br />

5 „Kacka“ & „Pupsi“<br />

– da schütteln sich<br />

<strong>Kind</strong>er vor Lachen.<br />

16<br />

<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013


FOTOS: FOTOLIA.COM (2), F1ONLINE (4), YOUR PHOTO TODAY (2)<br />

der große Bruder in der Badewanne das<br />

Schiffchen unter dem Schaum versteckt<br />

und dann plötzlich mit lautem<br />

„Flutsch“ wieder auftauchen lässt –<br />

schließlich übt sich Mäxchen gerade<br />

mit großer Begeisterung darin, einfache<br />

physikalische Gesetzmäßigkeiten<br />

auszubaldowern.<br />

Ab etwa einem Jahr lieben es kleine<br />

Läufer wie Janis, ein paar Schritte von<br />

den Eltern wegzusausen, um dann<br />

strahlend und mit offenen Armen auf<br />

sie zuzulaufen und juchzend vor Freude<br />

durch die Luft gewirbelt zu werden –<br />

ein Spiel, bei dem die Kleinen Nähe und<br />

Dis tanz erleben und den Raum entdecken.<br />

Und die 18 Monate alte Emma<br />

und ihre Krippenfreundinnen können<br />

sich ausschütten vor Lachen über Wörter<br />

wie „Kacka“ und „Pupsi“ – besonders,<br />

wenn die große Schwester dabei<br />

angewidert das Gesicht verzieht.<br />

Auch wenn <strong>Kind</strong>er sich in jedem Alter<br />

königlich amüsieren können: „Nie wieder<br />

im <strong>Leben</strong> lacht der Mensch so häufig,<br />

so herzlich und so ansteckend wie<br />

mit etwa fünf Monaten“, weiß Anne<br />

Pulkkinen. Denn mit einem knappen<br />

halben Jahr entdecken die Kleinen<br />

einen positiven Neben effekt des<br />

Lachens: die Kunst, sich durch ein<br />

strahlendes Gesicht Aufmerksamkeit<br />

zu sichern. Da wird im Supermarkt mit<br />

der Kassiererin geschäkert, der Patentante<br />

ein hinreißendes zahnloses<br />

Lächeln geschenkt und mit den Eltern<br />

geflirtet, was das Zeug hält. „Babys mit<br />

fünf, sechs Monaten sind sehr kontaktfreudig“,<br />

erklärt die Expertin.<br />

Genießen Sie diese Zeit, indem Sie mit<br />

Ihrem Baby seine sonnige kleine Welt<br />

erkunden und zum Beispiel mit dem<br />

Gegensatz von „Ich“ und „Du“ spielen.<br />

Etwa, indem Sie sich beide vor den Flurspiegel<br />

stellen und dem lustigen Duo<br />

gegenüber zuwinken, zulachen oder<br />

das Spiegelbild anfassen. Aber trauen<br />

Sie sich ruhig auch schon an das heran,<br />

was Experten mit „Wonneangst“ oder<br />

„Angstlust“ <strong>mein</strong>en. Denn Babys Humor<br />

ist immer auch ein Experiment mit Gefühlen,<br />

mit Freude, Zuneigung, Aufregung!<br />

„Vielleicht lieben es <strong>Kind</strong>er ab<br />

etwa fünf Monaten deswegen auch so,<br />

auf sanfte Art erschreckt zu werden“,<br />

so Anne Pulkkinen. Das kann das erste<br />

Versteckspiel sein, bei dem der Papa<br />

unter der Bettdecke verschwindet und<br />

mit einem lautem „Hui!“ plötzlich die<br />

Decke wegwirft und wieder auftaucht.<br />

Oder der wilde Kniereiter, bei dem Oma<br />

das Kleine auch mal etwas schneller<br />

auf dem Schoß hopsen lässt.<br />

Für <strong>Kind</strong>er zwischen 12 und 24 Monaten<br />

kann „Wonneangst“ auch bedeuten,<br />

Gefühle durchzuspielen, die ihnen<br />

sonst ein wenig Kummer machen.<br />

Trennungsangst von der Mama zum<br />

Beispiel. Testen Sie mal, was passiert,<br />

wenn Sie beim Fangen spielerisch vor<br />

Ihrem <strong>Kind</strong> weglaufen und sich dann<br />

blitzschnell umdrehen und es strahlend<br />

in die Arme schließen.<br />

Die schönste Reaktion:<br />

ein glückliches <strong>Kind</strong>erlachen<br />

Ganz gleich, ob Ihr Spatz zwei Monate<br />

oder schon zwei Jahre alt ist: Geben Sie<br />

dem Lachen immer Zeit. Die ersten<br />

Male bei einem neuen Spaß wird Ihr<br />

<strong>Kind</strong> noch hoch konzentriert gucken,<br />

als wollte es überlegen: „Finde ich das<br />

jetzt lustig?“ Erst beim dritten oder<br />

vierten Testlauf bekommen Sie dann<br />

vielleicht die schönste mögliche Antwort:<br />

ein herzhaftes, glückliches <strong>Kind</strong>erlachen.<br />

kristina junker<br />

Nie<br />

wieder im <strong>Leben</strong><br />

lacht<br />

der Mensch<br />

so häufig und herzlich<br />

wie mit fünf Monaten<br />

Kuck mal,<br />

wer da lacht!<br />

Die schönsten Kicherspiele<br />

für die Kleinen<br />

Krabbelkäfer<br />

[ab 3 Monaten]<br />

Lassen Sie Ihre Finger loskrabbeln<br />

und auf Babys Hand<br />

oder Bäuchlein landen. Und<br />

gleich noch mal! Bald erkennt<br />

das Kleine das Muster und<br />

kichert los, bevor es die Finger<br />

auf dem Körper spürt!<br />

Lachgesichter<br />

[ab 6 Monaten]<br />

Brrrr, wa-wa-wa, la-la-la:<br />

Die eigene Stimme auszutesten<br />

ist das Größte, vor<br />

allem wenn Mama und Papa<br />

mitalbern. Backen ausschütteln,<br />

laut prusten und<br />

die Zunge wackeln lassen:<br />

Wenn Eltern lustige Laute und<br />

Gesichter vormachen, ist<br />

Bestlaune garantiert.<br />

Such mich doch!<br />

[ab 9 Monaten]<br />

Das Kleine versteckt sich<br />

hinter dem Vorhang und Sie<br />

suchen verzweifelt unter<br />

dem Bücherregal, im Wäschekorb,<br />

hinter dem Sofa. Nichts<br />

macht <strong>Kind</strong>ern ab einem Dreivierteljahr<br />

so viel Freude, wie<br />

schlauer zu sein als die Großen.<br />

Besonders toll: die<br />

wohlige Vorfreude zu spüren<br />

„gleich werde ich entdeckt“.<br />

<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013 17


<strong>Was</strong> <strong>Kind</strong>ern so alles durch den Kopf geht – zum Staunen und Schmunzeln<br />

„Ich mach<br />

die Wiener<br />

nackig“<br />

Anica (2) beim Abendessen auf die Frage<br />

ihres Papas, warum sie denn versucht, die Wurstpelle von<br />

den Wiener Würstchen abzuschälen<br />

[ Katrin Rothe, Ahrensburg]<br />

„Das ist <strong>mein</strong> Kuschelkissen!“<br />

Magnus (15 Monate) mit seinem besten Freund, Beagle Joschi<br />

[ Rebecca Nahm, KülsheiM-Uissigheim]<br />

Papamund<br />

Ich erzähle <strong>mein</strong>em<br />

Mann Jan-Christian, dass<br />

man bei einem Rätsel von<br />

<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />

ein Laufrad gewinnen kann.<br />

Er antwortet verblüfft:<br />

„Wie, ein<br />

Laufrad?<br />

Für den<br />

Hamster?“<br />

[ Almut Buchwitz, Leipzig ]<br />

„Ganz<br />

schön<br />

matschig,<br />

dieser<br />

Apfel“<br />

Noah (17 Monate) beim<br />

Genuss einer Tomate<br />

[ Laura Annabel Krotzek, Witten ]<br />

Sophie (4): „Mama, das Baby <strong>darf</strong> sich<br />

bei dir im Bauch doch immer Obst aussuchen?“ Als ich sie<br />

fragend anschaue, <strong>mein</strong>t sie:<br />

„Im Fruchtwasser<br />

schwimmen<br />

doch Früchte!“<br />

[Daniela Teschke, Wohltorf]<br />

Satz des Monats<br />

„Dann können wir<br />

sie ja bei eBay verkaufen“<br />

Felix (7) auf die Frage, was denn wäre,<br />

wenn das neue Geschwisterchen nicht der gewünschte<br />

Bruder, sondern eine Schwester wird<br />

[Tina Volz, Horbach]<br />

FOTOS: HERSTELLER, PRIVAT (2)<br />

Mit dem Braun ThermoScan ist das Fiebermessen nur noch<br />

halb so wild! Denn das Infrarot-Ohrthermometer zeigt von<br />

selbst an, ob es richtig im Ohr platziert ist. Und die patentierte<br />

vorgewärmte Messspitze sorgt für eine angenehme, exakte<br />

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verlost 12 Braun ThermoScans im Wert von je 54,99 Euro.<br />

SCHICKEN SIE EIN BILD oder einen lus tigen Spruch Ihres <strong>Kind</strong>es bis zum 6. Februar 2013 an: <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> | <strong>Kind</strong>ermund<br />

Böheimstr. 8 | 86153 Augsburg | Fax: 08 21/45 54 81-13 | E-Mail: redaktion@bayard-media.de | Bitte Adresse und Telefonnummer angeben.<br />

Für die Rücksendung der Fotos bitte einen frankierten Rückumschlag beilegen.<br />

18 <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013


Jetzt<br />

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Der große Extra-Ratgeber von <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />

mit wertvollen Tipps und Spiel- und Beschäftigungsideen<br />

für die ersten drei Jahre<br />

Das Elternmagazin<br />

Besuchen Sie uns auf unserer Homepage und gehen Sie auf Entdeckungstour: www.leben-und-<strong>erziehen</strong>.de<br />

Information und Bestellmöglichkeit unter Tel. 0180/5260141 Nur 14 Cent/Min. Festnetz; maximal 42 Cent/Min. Mobilfunk<br />

oder per E-Mail: Einzelhefte@guell.de


Superman hebt ab!<br />

<strong>Kind</strong>er können so fröhlich<br />

und unbeschwert toben.<br />

Und die Eltern fragen sich<br />

dann, wo sie die Grenze<br />

ziehen müssen<br />

20 <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013


Erziehung LEBEN MIT KINDERN<br />

8 X ERZIEHUNGS-KOMPETENZ:<br />

DIESE EXPERTEN HABEN WIR BEFRAGT<br />

siehe nächste seite<br />

<strong>Was</strong><br />

SCHLAFEN,..<br />

NASCHEN,.<br />

FERNSEHEN …<br />

<strong>darf</strong> <strong>mein</strong><br />

<strong>Kind</strong>?<br />

Manchmal sind Eltern unsicher:<br />

<strong>Was</strong> können sie ihrem <strong>Kind</strong><br />

erlauben? Wo müssen sie Nein<br />

sagen? Wir haben für Sie nachgefragt<br />

– damit Ihr Familienleben<br />

ganz entspannt läuft<br />

Der Freund <strong>mein</strong>es Sohnes (3)<br />

kennt keine Regeln. Darf ich ihn<br />

ein wenig mit<strong>erziehen</strong>?<br />

Das ist ein heikles Thema. Aber sobald<br />

der Junge bei Ihnen ist, gelten auch<br />

die bei Ihnen üblichen Regeln. Sie<br />

können sie ihm als „Ich-Botschaften“<br />

vermitteln, dadurch steigt die Chance,<br />

dass er sie versteht. „Ich möchte jetzt<br />

in Ruhe essen!“ ist wirkungsvoller als:<br />

„Jetzt hör auf, am Tisch rumzutoben“.<br />

kay rurainski<br />

<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013 21


LEBEN MIT KINDERN Erziehung<br />

UNSERE<br />

EXPERTINNEN UND<br />

EXPERTEN<br />

irene gruber | Hebamme<br />

(„Unser Hebammenrat“,<br />

Südwest)<br />

drs.* johanna maria kant<br />

Zahnärztin, Vorsitzende<br />

des Berufsverbandes<br />

<strong>Kind</strong>erzahnärzte<br />

vivian weigert | Gründerin<br />

der Beratungsstelle für<br />

Natürliche Geburt und<br />

Elternsein („Babys erstes Jahr“,<br />

GU, und „Das große Mama-<br />

Handbuch“, Kösel)<br />

kay rurainski | Erziehungsberater,<br />

Coach und Heilpädagoge<br />

(www.elternonlinetraining.de)<br />

eva tillmetz | Familientherapeutin<br />

(„Papa hat‘s aber<br />

erlaubt“, Mabuse)<br />

karin jacob | Psychologische<br />

Psychotherapeutin,<br />

Erziehungsberaterin im<br />

SOS-Familienzentrum Berlin<br />

doris heueck-mauss<br />

Diplom-Psychologin/Psychotherapeutin,<br />

Erziehungsberaterin<br />

(„Das Trotzkopfalter“<br />

und „So rede ich richtig mit<br />

<strong>mein</strong>em <strong>Kind</strong>“, beide humboldt)<br />

daniel seitz | Medien pädagoge,<br />

Vorstandsmitglied der<br />

Gesellschaft f. Medienpädagogik<br />

und Kommunikationskultur<br />

* AKADEMISCHER GRAD IN DEN<br />

NIEDERLANDEN<br />

Zähneputzen ist bei uns Hölle.<br />

Müssen es zwei Minuten sein?<br />

Auch wenn’s Proteste gibt: Zähneputzen<br />

muss sein. Anfangs wird spielerisch<br />

mit einer weichen Zahnbürste<br />

geputzt, bis die Beläge weg sind. Das<br />

dauert keine zwei Minuten. Singen Sie<br />

doch dabei ein Lied oder spielen Sie<br />

das Lieblingslied des <strong>Kind</strong>es. Bis<br />

die <strong>Kind</strong>er acht Jahre sind, putzen<br />

Eltern die Zähne gründlich nach.<br />

drs. johanna kant<br />

Soll ich <strong>mein</strong> <strong>Kind</strong> (3)<br />

beim Spielen<br />

gewinnen lassen?<br />

Nicht immer. Im <strong>Kind</strong>ergartenalter<br />

kann es schon auch mal verlieren.<br />

Aber eben nicht jedes Spiel, das verkraften<br />

Dreijährige nicht. Versuchen<br />

Sie, abwechselnd auch Ihrem <strong>Kind</strong> die<br />

Chance auf den Gewinn zu geben.<br />

doris heueck-mauss<br />

Wie kann ich zu<br />

<strong>mein</strong>en beiden <strong>Kind</strong>ern<br />

immer gerecht sein?<br />

Wenn gerecht bedeutet, immer beide<br />

gleich zu behandeln: gar nicht. <strong>Kind</strong>er<br />

haben unterschiedliche Bedürfnisse.<br />

Manchmal braucht eines eben mehr<br />

Aufmerksamkeit. Dass das andere<br />

dann eifersüchtig ist, ist normal. Versuchen<br />

Sie zu erklären, warum Sie<br />

sich gerade mehr um das Geschwisterchen<br />

kümmern müssen. Aber setzen<br />

Sie sich nicht unter Druck, immer<br />

beide gleich behandeln zu müssen.<br />

karin jacob<br />

Bei Oma <strong>darf</strong> <strong>mein</strong>e<br />

Tochter alles.<br />

Soll ich eingreifen?<br />

Woanders gelten andere Regeln –<br />

<strong>Kind</strong>er verstehen das schon früh und<br />

stellen sich darauf ein. Trotzdem können<br />

Sie Punkte, die Ihnen sehr wichtig<br />

sind, ansprechen – am besten mit konkreten<br />

Vorschlägen. Wenn Sie die Erziehungsmethoden<br />

der Großeltern gar<br />

nicht akzeptieren können, sollten Sie<br />

sich eine andere Betreuung suchen.<br />

eva tillmetz<br />

Kein<br />

Kann das Baby im <strong>Kind</strong>erwagen<br />

schlafen, wenn wir mal abends<br />

unterwegs sind?<br />

Es muss nicht immer das Bett sein.<br />

Das Baby kann ruhig von Anfang an<br />

mobil sein. Wichtig sind nur ein paar<br />

Fixpunkte: Das Kleine braucht eine<br />

Bezugsperson in der Nähe (Mama,<br />

Papa, Oma ...) und es sollte in der<br />

gleichen Umgebung aufwachen,<br />

in der es einschläft. Also: Schlummert<br />

das Baby in der <strong>Kind</strong>erwagentasche,<br />

lassen Sie es einfach drin. Zu Hause<br />

können Sie ja die Tasche samt <strong>Kind</strong> ins<br />

Bettchen stellen.<br />

irene gruber<br />

„Komm, gib dem<br />

Harry die Hand!“<br />

Und wenn die<br />

Kleine nicht will?<br />

Auch kein Problem.<br />

Das Grüßen lernt<br />

sie schon noch!<br />

Paar<br />

ist immer<br />

der gleichen<br />

Meinung<br />

Karin Jacob, Erziehungsberaterin<br />

22<br />

<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013


Muss <strong>mein</strong>e Tochter (4)<br />

dem Nachbarn die Hand geben,<br />

wenn sie nicht will?<br />

Umgangsformen lernt man erst und<br />

das braucht Zeit. Ich würde nicht<br />

darauf bestehen, dass sie ihm<br />

die Hand gibt. Aber Sie können mit<br />

Ihrer Tochter ge<strong>mein</strong>sam nach einer<br />

Alternative suchen. Erklären Sie ihr,<br />

warum der Nachbar sich über einen<br />

netten Gruß freut und wieso es Ihnen<br />

wichtig ist. Das verstehen schon<br />

Vierjährige. Haben Sie Geduld und<br />

nehmen Sie Ihre Tochter mit ihren<br />

Wünschen und Vorstellungen ernst.<br />

karin jacob<br />

Naschen <strong>Kind</strong>er<br />

weniger, wenn Süßigkeiten<br />

offen dastehen?<br />

Es gibt <strong>Kind</strong>er, die einfach gerne Süßes<br />

essen. Die tun das auch (oder gerade<br />

dann umso mehr), wenn die Süßigkeiten<br />

frei zugänglich sind. Eltern sollten aber<br />

darauf achten, dass ihr <strong>Kind</strong> nicht häufiger<br />

als 5-mal pro Tag Süßes isst.<br />

drs. johanna kant<br />

Können wir bei unseren <strong>Kind</strong>ern<br />

(2 und 4) am Wochenende<br />

die Schlafenszeit verschieben?<br />

Probieren Sie es aus. Das Wochenende<br />

ist ein idealer Zeitpunkt dafür. <strong>Kind</strong>er<br />

reagieren ganz unterschiedlich: Vielleicht<br />

sind sie am Abend schon zu<br />

müde, um länger aufzu bleiben. Oder<br />

sie wachen am nächsten Morgen so<br />

früh auf wie sonst. Vielleicht schlafen<br />

sie aber auch länger. Finden Sie heraus,<br />

was zu Ihrem <strong>Kind</strong> und zu Ihnen passt.<br />

eva tillmetz<br />

Müssen <strong>mein</strong> Mann und<br />

ich beim Erziehen immer<br />

einer Meinung sein?<br />

Ich kenne kein Paar, das das schafft.<br />

Muss auch nicht sein. Bei den wichtigsten<br />

Erziehungsfragen sollten Sie<br />

sich einig sein, ansonsten <strong>darf</strong> es auch<br />

unterschiedliche Ansichten geben.<br />

Gut, wenn das jeder respektiert. Es<br />

kann passieren, dass die <strong>Kind</strong>er das<br />

ausnutzen. Ärgern Sie sich nicht darüber,<br />

das zeigt nur, wie klug Ihr <strong>Kind</strong> ist.<br />

karin jacob<br />

Ups, sieht mich<br />

jemand? Manche<br />

<strong>Kind</strong>er naschen<br />

einfach gern<br />

Darf <strong>mein</strong> Sohn (1 ½)<br />

seine Milch noch aus dem<br />

Fläschchen trinken?<br />

Nein, denn Flaschen verleiten zum<br />

Dauernuckeln. <strong>Kind</strong>er in dem Alter<br />

können schon sehr gut aus einem<br />

Becher trinken. Sie brauchen weder<br />

Flasche noch Schnabeltasse. Wenn Ihr<br />

Sohn am Morgen im Bett eine Flasche<br />

zügig leer trinkt, werden die Zähne<br />

darunter nicht leiden. Aber durch<br />

längeres Nuckeln entsteht Karies.<br />

drs. johanna kant<br />

Wenn du brav bist, gibt’s<br />

ein Gummibärchen. Wie viel<br />

Bestechung ist erlaubt?<br />

Ich finde Bestechung blöd und unnötig.<br />

Gesunde Kommunikation macht<br />

Bestechen, Drohen und Bestrafen<br />

überflüssig. Ihr <strong>Kind</strong> hat aufgeräumt?<br />

Dann sagen Sie ihm ganz konkret, was<br />

Sie daran so gut finden. „Ich finde es<br />

toll, wie du aufgeräumt hast. Und ich<br />

komme jetzt viel besser wieder zum<br />

Schrank!“ Kein leeres Lob, sondern<br />

eben eine anerkennende Ich-Botschaft.<br />

Die wirkt besser als Gummibärchen.<br />

kay rurainski<br />

Dürfen<br />

Zweijährige schon<br />

mitentscheiden?<br />

Nein, sie sind damit schlichtweg überfordert.<br />

Werden sie vor die Wahl<br />

gestellt, führt das eher zu einem<br />

Konflikt als eine klare Ansage von<br />

Mama oder Papa.<br />

doris heueck-mauss<br />

Mein Sohn (15 Monate) haut mich.<br />

Wie reagiere ich richtig?<br />

Warum tut er das? In welchen<br />

Situationen passiert es? Ist er müde,<br />

wütend, was passt ihm nicht? Finden<br />

Sie das erst mal heraus. Mit seinen<br />

15 Monaten ist er noch zu klein, um zu<br />

verstehen, was er tut. Er kann seine<br />

Kraft noch nicht einschätzen und auch<br />

nicht die Wirkung. Nehmen Sie es<br />

nicht persönlich, wenn er Sie haut.<br />

Er will Ihnen nicht wehtun, deshalb<br />

sollten Sie auch nie zurückschlagen.<br />

Gehen Sie einen Schritt zurück,<br />

vielleicht können Sie ihn ja auch<br />

festhalten und ihn auf diese Weise<br />

etwas beruhigen.<br />

karin jacob<br />

<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013 23


LEBEN MIT KINDERN Erziehung<br />

Darf <strong>mein</strong> Zweijähriger täglich<br />

eine Stunde <strong>Kind</strong>ersendungen<br />

anschauen?<br />

Das ist viel zu viel. In dem Alter kann<br />

ein <strong>Kind</strong> diese Reizüberflutung gar<br />

nicht verarbeiten. Als Faustregel gilt,<br />

dass Dreijährige 20 bis 30 Minuten<br />

schauen dürfen. Natürlich nur kindgerechte<br />

Sendungen und zusammen<br />

mit Ihnen. Der Fernseher ist kein<br />

Babysitter. Meine Regeln sind klar:<br />

wenig, ge<strong>mein</strong>sam und nicht vorm<br />

Zubettgehen.<br />

karin jacob<br />

Sie wissen<br />

am besten, was<br />

gut<br />

für Ihr <strong>Kind</strong> ist<br />

Daniel Seitz, Medienpädagoge<br />

Ich finde es schön, dass unser<br />

Sohn (1 ½) in unserem Bett<br />

schläft. Darf das so bleiben?<br />

Von mir aus gerne. Wenn es Ihnen<br />

dabei gut geht. Aber es könnte ja sein,<br />

dass Sie deswegen keinen Schlaf<br />

finden und am nächsten Tag sehr<br />

müde sind. Dann wäre Ihr Akku<br />

schnell leer und Sie könnten nicht so<br />

für sich und Ihr <strong>Kind</strong> da sein, wie Sie<br />

sich das wünschen. In diesem Fall ist<br />

es besser, wenn Ihr <strong>Kind</strong> in seinem<br />

eigenen Bett schläft.<br />

kay rurainski<br />

24<br />

Kann ich einen Trotzanfall<br />

verhindern?<br />

Nur manchmal. <strong>Kind</strong>er kriegen einen<br />

Trotzanfall, weil sie etwas noch nicht<br />

kennen, nicht kriegen oder ihre<br />

Affekte nicht steuern können. Das ist<br />

ein wichtiger, unvermeidlicher Teil<br />

der Ich-Entwicklung. Aber Sie können<br />

vorbeugen: zum Beispiel Situationen<br />

und Orte meiden, die einen Trotzanfall<br />

auslösen können. Und das <strong>Kind</strong> rechtzeitig<br />

vorbereiten, es beispielsweise<br />

nicht unvermittelt aus dem Spiel<br />

reißen, wenn Sie weg müssen.<br />

doris heueck-mauss<br />

<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013<br />

Wie kann ich rund<br />

um die Uhr ein<br />

gutes Vorbild sein?<br />

Gar nicht. Kein Mensch ist perfekt und<br />

Sie wollen Ihr <strong>Kind</strong> auch nicht zu<br />

einem perfekten Menschen trimmen.<br />

Verstellen Sie sich nicht, Sie sind<br />

eben Sie. Sie ärgern sich beim Autofahren<br />

und fluchen. Na und? In dieser<br />

Situation erlebt Ihr <strong>Kind</strong>, wie Sie<br />

reagieren, wenn Sie sich ärgern. Ich<br />

finde, Eltern sollten entspannter sein.<br />

Denn: Es gibt keine bessere Mutter und<br />

keinen besseren Vater für Ihr <strong>Kind</strong> als<br />

Sie. Auch wenn Sie mal fluchen.<br />

eva tillmetz<br />

„NEIN! ICH WILL<br />

NICHT!“ Manche<br />

Trotzanfälle lassen<br />

sich einfach nicht<br />

vermeiden. Wichtig<br />

dabei: cool bleiben<br />

Bereue ich später,<br />

dass ich es zu keinem<br />

Babykurs schaffe?<br />

Nein. Das Baby profitiert mehr von<br />

einer ausgeruhten und aufmerksamen<br />

Mama. Außerdem bekommt ein Baby<br />

alle Anregungen, die es braucht, im<br />

normalen Kontakt mit Eltern und<br />

engsten Verwandten. Babykurse sind<br />

eher für die Mamas und Papas eine<br />

Möglichkeit, andere Eltern zu treffen<br />

und sich mit ihnen auszutauschen.<br />

vivian weigert<br />

Muss ich ein schlechtes Gewissen<br />

haben, wenn <strong>mein</strong>e Kleine (2)<br />

mal mit <strong>mein</strong>em iPhone spielt?<br />

Jedes <strong>Kind</strong> verarbeitet Medienerfahrungen<br />

anders. Niemand kennt Ihr<br />

<strong>Kind</strong> besser als Sie – deswegen wissen<br />

Sie am besten, was gut für Ihr <strong>Kind</strong> ist.<br />

Begleiten Sie es, schauen Sie, wie es<br />

auf verschiedene Spiele reagiert, und<br />

stellen Sie sicher, dass nur die richtigen<br />

Inhalte angeklickt werden. Dann<br />

können Sie es guten Gewissens mit<br />

dem Smartphone hantieren lassen.<br />

daniel seitz<br />

LESER-<br />

SPRECHSTUNDE<br />

Sie haben weitere Fragen zur<br />

Erziehung? Dann rufen Sie<br />

unsere Expertin an!<br />

Karin Jacob, Psychologische<br />

Psychotherapeutin und Erziehungsberaterin<br />

im SOS-Familienzentrum Berlin,<br />

beantwortet Ihre Fragen.<br />

Sie erreichen Sie am Dienstag,<br />

22. Januar, von 10 bis 12 Uhr unter<br />

Tel. 08 21/45 54 81-52<br />

TEXT: SILVIA SCHMID; FOTOS: CC-BY-BPB, CORBIS, GETTY IMAGES (3), PRIVAT (7)


www.Schule-und-Familie.de<br />

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Wissen<br />

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Für Babys ist Trinken und<br />

Essen eine wahre Lust.<br />

Erstaunlich, wie schnell sie<br />

dabei wachsen!<br />

Das macht<br />

groß und stark<br />

Muttermilch, Fläschchenmilch, Brei:<br />

<strong>Was</strong> Babys im ersten Jahr schmeckt<br />

26<br />

<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013


Im ersten Jahr ERNÄHRUNG<br />

Muttermilch<br />

Von Geburt an,<br />

so lange Mutter und <strong>Kind</strong> mögen<br />

So etwas Perfektes wie Muttermilch bekommen<br />

wir im späteren <strong>Leben</strong> nie mehr als<br />

Mahlzeit serviert. Stets richtig temperiert,<br />

garantiert keimfrei und so zusammengesetzt,<br />

dass alle Nährstoffe drin sind, die ein<br />

Baby zum Wachsen braucht. Plus ein paar<br />

Extras: Muttermilch enthält Abwehrstoffe<br />

gegen Infektionen, schützt das Immunsystem<br />

vor Über-Reaktionen (sprich: Allergien)<br />

und stärkt die Mutter-<strong>Kind</strong>-Bindung. „Und<br />

immer mehr Studien zeigen: Stillen fördert<br />

auch die Gesundheit der Mütter. Es senkt<br />

zum Beispiel ihr Risiko für Brust- und Eierstockkrebs“,<br />

ergänzt die Bonner Ernährungsberaterin<br />

Claudia Thienel.<br />

Vier Monate lang, so die aktuellen Empfehlungen<br />

von Fachleuten, sollen Mütter ihre<br />

Babys deshalb ausschließlich stillen und danach<br />

noch mindestens zwei weitere Monate<br />

lang, während die Kleinen erste Bekanntschaft<br />

mit neuer, fremder Kost machen.<br />

GUT ZU WISSEN<br />

Wie lange Frauen stillen, hängt<br />

entscheidend von ihrer Einstellung<br />

(und der des Vaters!) und ihrem<br />

praktischen Wissen ab. Infos, Tipps<br />

und Rückenstärkung finden sie in<br />

Geburtskliniken mit dem Siegel „babyfreundlich“,<br />

bei Nachsorge-Hebammen,<br />

Stillberaterinnen und -gruppen.<br />

Stillen kostet Zeit und Energie: täglich<br />

300 bis 400 Kalorien zusätzlich.<br />

Deshalb müssen junge Mütter gut für<br />

sich sorgen, das heißt: regelmäßig und<br />

abwechslungsreich essen und trinken,<br />

auf keinen Fall Diät halten und viel Hilfe<br />

bei der Babypflege und im Haushalt<br />

organisieren. Das gilt besonders für<br />

die ersten Wochen, bis sich das Stillen<br />

eingespielt hat, und später bei Wachstumsschüben<br />

des Babys.<br />

Während der Stillzeit ernähren sich<br />

Mütter am besten möglichst vielseitig.<br />

Von einem vorsorglichen Verzicht auf<br />

bestimmte Nahrungsmittel raten<br />

Frauen- und <strong>Kind</strong>erärzte heute ab.<br />

Das Milchfläschchen<br />

Von Geburt an,<br />

bis zum ersten Geburtstag<br />

Mütter, die nicht stillen können oder wollen,<br />

müssen deswegen kein schlechtes Gewissen<br />

haben. Säuglingsmilch-Nahrungen bieten<br />

heute einen sehr guten Ersatz für die Muttermilch.<br />

Zumal die Hersteller sich bemühen,<br />

diesem Vorbild immer näher zu kommen.<br />

Viele reichern ihre Milchnahrungen zum<br />

Beispiel mit LCP (= langkettige, mehrfach ungesättigte<br />

Fettsäuren) an, die vor allem die<br />

Entwicklung von Babys Augen und Gehirn<br />

fördern. Auch pre- und probiotische Zusätze,<br />

die die Besiedlung des Darms mit „guten“<br />

Bakterien unterstützen, haben bei Studien<br />

vielversprechende Erfolge gezeigt. Sie können<br />

Infekten und Allergien vorbeugen.<br />

Am nächsten kommt der Muttermilch Pre-<br />

Nahrung. Sie enthält als einziges Kohlenhydrat<br />

Milchzucker und ist deshalb am leichtesten<br />

verdaulich. Auch 1-Milch können<br />

Eltern ihrem Baby vom ersten Tag an geben.<br />

GUT ZU WISSEN<br />

Für Babys, deren Eltern oder auch<br />

Geschwister an einer allergischen<br />

Erkrankungen leiden, empfehlen Fachleute<br />

im ersten Halbjahr anstelle der<br />

üblichen Flaschenmilch HA-Nahrung.<br />

Das (Kuhmilch-)Eiweiß darin ist aufgespalten,<br />

so dass das Immunsystem der<br />

Kleinen es nicht als fremd ansieht.<br />

Folgemilch (mit den Kennziffern 2 und 3)<br />

eignet sich erst für Babys ab dem<br />

siebten bzw. zehnten Monat, die schon<br />

Brei bekommen. Eltern können ihrem<br />

Baby aber auch weiterhin die gewohnte<br />

Pre- oder 1-Nahrung geben.<br />

Kuhmilch sollen Babys erst bekommen,<br />

wenn sie aus der Tasse trinken, also<br />

etwa ab dem ersten Geburtstag.<br />

Vorher gibt‘s höchs tens 200 ml pro Tag<br />

als Zutat zum Milchbrei – damit Babys<br />

Immunsystem sich langsam an das<br />

Kuhmilch-Eiweiß gewöhnen kann.<br />

Drei Zugaben<br />

brauchen<br />

Babys noch zur<br />

Mutter- oder<br />

Flaschenmilch:<br />

Vitamin K<br />

für die Blutgerinnung<br />

Vitamin D<br />

für starke Knochen<br />

und den Stoffwechsel<br />

Fluorid<br />

für die Zähne<br />

Das Vitamin K<br />

bekommen die Kleinen<br />

bei den ersten<br />

Vorsorgeuntersuchungen<br />

vom<br />

<strong>Kind</strong>erarzt. Bei der<br />

Gelegenheit können<br />

die Eltern auch klären,<br />

wie sie ihr Baby am<br />

besten mit Vitamin D<br />

und Fluorid versorgen<br />

(zum Beispiel mit<br />

einem täglichen<br />

Kombi-Präparat).<br />

<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013 27


ERNÄHRUNG Im ersten Jahr<br />

Der Brei<br />

aus der Kälte<br />

Gläschen? Oder lieber<br />

selbst kochen?<br />

Möglicherweise gibt<br />

es für Eltern bald noch<br />

eine dritte Alternative:<br />

Tiefkühlkost. Unter<br />

dem Titel „Baby<br />

Gourmet“ untersucht<br />

das Forschungsinstitut<br />

für <strong>Kind</strong>erernährung<br />

in<br />

Dortmund gerade, wie<br />

sich dieses Verfahren<br />

auf den Geschmack<br />

von Breien und die<br />

Nährstoffe darin<br />

auswirkt. Die ersten<br />

Ergebnisse sollen<br />

2014 vorliegen.<br />

Brei<br />

Ab dem fünften/siebten Monat,<br />

bis das Baby am Familientisch mitisst<br />

Ungefähr nach einem halben Jahr fangen<br />

Babys an, ihre Umwelt zu erobern. Das kostet<br />

Energie und Nährstoffe, die ihnen die<br />

Milch alleine nicht liefern kann. Also wird es<br />

Zeit für den ersten Brei. Nach dem Ernährungsfahrplan<br />

des Dortmunder Forschungsinstituts<br />

für <strong>Kind</strong>erernährung führen Eltern<br />

jeweils im Abstand von einem Monat insgesamt<br />

drei verschiedene Breie ein: einen Gemüsebrei,<br />

den sie nach einer Woche erst mit<br />

Kartoffeln, dann mit Fleisch anreichern,<br />

einen Milch-Getreide- und zuletzt einen<br />

milchfreien Getreide-Obstbrei.<br />

Wann genau sie die Brei-Zeit einläuten, entscheiden<br />

Eltern am besten nach der Entwicklung<br />

ihres <strong>Kind</strong>es. Hat es nach den Milchmahlzeiten<br />

öfter noch Hunger? Interessiert<br />

es sich für das Essen der Großen? Dann können<br />

Mama und Papa Lätzchen und Löffel herausholen.<br />

Frühestens zu Beginn des fünften<br />

Monats und spätestens mit Beginn des siebten<br />

sollte es so weit sein.<br />

GUT ZU WISSEN<br />

Als ersten Gemüsebrei bekommen die<br />

meisten Babys hierzulande Karotten;<br />

ihr süßlicher Geschmack kommt den<br />

Vorlieben der Kleinen entgegen. Auch<br />

Pastinaken und Kürbis eignen sich gut.<br />

Auch für Babys gilt Fisch heute als<br />

besonders wertvoll, vor allem zur<br />

Vorbeugung gegen Allergien. „Deshalb<br />

empfehlen wir Eltern, ein- bis zweimal<br />

pro Woche 30 g Fisch statt Fleisch in<br />

den Gemüsebrei zu geben. Gut geeignet<br />

dazu sind zerkleinerte Lachsstücke aus<br />

der Tiefkühltruhe“, rät Claudia Thienel.<br />

Es gibt aber auch von verschiedenen<br />

Babykost-Herstellern Gläschen, die<br />

Fisch enthalten.<br />

<strong>Was</strong>ser & Tee<br />

Von Geburt an (Säfte: ab 5. Monat)<br />

Muttermilch, Pre- und 1-Nahrungen decken<br />

auch den Flüssigkeitsbe<strong>darf</strong> von Babys. Zusätzliche<br />

Getränke brauchen die Kleinen<br />

deshalb in den ersten Monaten nur in ganz<br />

besonderen Fällen: <strong>Was</strong>ser an heißen Tagen<br />

oder bei Fieber; (Fenchel-)Tee als Hausmittel<br />

bei Bauchweh. Das ändert sich, wenn die<br />

<strong>Kind</strong>er dreimal am Tag Brei essen und nur<br />

noch zwei Milchmahlzeiten bekommen.<br />

Dann brauchen sie zu jedem Brei auch etwas<br />

zu trinken, am besten geeignet ist schlichtes<br />

Leitungswasser.<br />

GUT ZU WISSEN<br />

Das <strong>Was</strong>ser fürs Baby müssen Eltern<br />

nicht abkochen. Es genügt, das abgestandene<br />

<strong>Was</strong>ser aus der Leitung erst<br />

mal ablaufen zu lassen, bis frisches,<br />

kälteres nachfließt. Nur wenn im Haus<br />

Bleileitungen verlegt sind, bekommt das<br />

Kleine besser „abgepacktes“ <strong>Was</strong>ser,<br />

das ausdrücklich als „für Säuglingsnahrung<br />

geeignet“ gekennzeichnet ist.<br />

Die erste Alternative für Babys, die<br />

pures <strong>Was</strong>ser ablehnen, sind zuckerfreie<br />

Kräuter- und Früchtetees.<br />

Säfte sind im Ernährungsfahrplan eher<br />

als Vitamin-C-Zugabe in Breien vorgesehen.<br />

Tabu ist auf jeden Fall das<br />

Dauernuckeln am Fläschchen – das<br />

schadet Babys Zähnchen sogar, wenn<br />

nur klares <strong>Was</strong>ser darin ist.<br />

Stillen ist das Beste<br />

für Mutter<br />

und Baby<br />

<strong>Was</strong> bekommt<br />

ein Baby wann?<br />

Von Mamas Brust an den Familientisch:<br />

Das sind die Schritte, in denen Ihr Baby<br />

diesen Weg bewältigt<br />

Stillen<br />

Experten empfehlen: Vier Monate<br />

ausschließlich stillen, dann noch<br />

zwei Monate zusätzlich zum Brei<br />

Fläschchen<br />

Pre- und 1-Nahrung gibt‘s von<br />

Anfang an. Wer mag, kann später<br />

auf Folgemilchen umsteigen<br />

28<br />

<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013


Jetzt<br />

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ERNÄHRUNG Im ersten Jahr<br />

Lutschen,<br />

knabbern, kauen<br />

— das trainiert die<br />

Mundmuskulatur<br />

Familienkost<br />

Ab dem 10. Monat<br />

15<br />

10<br />

5<br />

KILO<br />

MONAT<br />

0<br />

0 5 10 15 20<br />

Die Kurven zeigen an,<br />

wie viel 50 % der Jungen<br />

oder Mädchen im<br />

jeweiligen Alter wiegen<br />

Wie <strong>Kind</strong>er<br />

zunehmen<br />

1. Faustregel: Nach<br />

4 bis 5 Monaten hat<br />

ein Baby sein<br />

Geburtsgewicht<br />

verdoppelt.<br />

2. Nach 14 Monaten<br />

hat es sein<br />

Geburtsgewicht<br />

verdreifacht.<br />

3. Im ersten<br />

<strong>Leben</strong>sjahr legen<br />

<strong>Kind</strong>er pro Woche<br />

im Schnitt etwa<br />

200 Gramm zu.<br />

Buch-Tipp:<br />

Alles über die<br />

Zubereitung und<br />

den Einkauf<br />

von Babys Breien.<br />

„Baby-Ernährung“,<br />

von Barbara Dohmen,<br />

Tri a s; 19,95 Eu ro<br />

Fingerfood<br />

Ab dem fünften Monat<br />

Ihr Baby greift öfter nach dem Brot oder Obst,<br />

das Sie gerade essen? Prima. Dann geben Sie<br />

ihm gerne mal ein Stück Fingerfood zum<br />

Lutschen und Knabbern in die Hand. Dafür<br />

sprechen mehrere gute Gründe: Das Kleine<br />

trainiert einen anderen Weg zu essen und<br />

erlebt neue Geschmacksvarianten. Beim<br />

Lutschen am Brötchen oder einer Dinkelstange<br />

bekommt es eine Mini-Portion Gluten,<br />

sodass sein Immunsystem sich schrittweise<br />

daran gewöhnen kann. Die Gefahr<br />

einer Unverträglichkeit (Zöliakie) sinkt dadurch.<br />

„Und kürzlich fanden Forscherinnen<br />

in England heraus: Fingerfood-<strong>Kind</strong>er bevorzugen<br />

später eher gesunde <strong>Leben</strong>smittel,<br />

Brei-<strong>Kind</strong>er eher süße“, unterstreicht Ernährungswissenschaftlerin<br />

Claudia Thienel.<br />

GUT ZU WISSEN<br />

Gut geeignet als Fingerfood fürs Baby:<br />

Brot und Brötchen, Dinkel stangen,<br />

Reiswaffeln, zuckerfreier Zwieback,<br />

weiches Obst wie Apfel, Banane oder<br />

Birne, weich gedünstetes Gemüse.<br />

Den gleitenden Übergang von der Brei- zur<br />

Familienkost schaffen manche Babys ganz<br />

fix, andere lassen sich ein bisschen mehr<br />

Zeit. Das hängt auch davon ab, wann ihre<br />

Zähnchen durchbrechen und sie stückigere<br />

Kost besser verdauen können. Und wann sie<br />

Becher oder Tasse so geschickt handhaben,<br />

dass sie das Fläschchen nicht mehr brauchen.<br />

Am einfachsten klappt die Umstellung,<br />

wenn Eltern ihr <strong>Kind</strong> bei den Mahlzeiten im<br />

Hochstuhl mit am Tisch sitzen lassen. Für<br />

den Rest sorgt schon Babys Neugier. Mundgerecht<br />

geschnittene Häppchen von Mamas<br />

oder Papas Teller sind jetzt allemal interessanter<br />

als der eigene Brei …<br />

GUT ZU WISSEN<br />

Einjährige können am Familientisch<br />

mitessen. Nur sehr fette, stark<br />

gewürzte und scharf angebratene<br />

Gerichte überfordern ihre Verdauung;<br />

manche reagieren auch auf blähendes<br />

Gemüse (Hülsenfrüchte, Kohl) noch<br />

empfindlich.<br />

Fertige Kleinkinder-Menüs, die der<br />

Diätverordnung unterliegen, sind eine<br />

gute Lösung für unterwegs und wenn‘s<br />

mal schnell gehen muss.<br />

„Kein Angst, wenn Ihr <strong>Kind</strong> sich jetzt<br />

in die Länge streckt und den süßen<br />

Babyspeck verliert. Das ist von Natur<br />

aus so vorgesehen“, beruhigt Claudia<br />

Thienel.<br />

josef pütz<br />

FOTOS: F1ONLINE (2), MEV, STOCKBYTE; ILLUSTRATIONEN: ISTOCKPHOTO.COM<br />

Brei<br />

Frühestens zu Beginn des fünften<br />

und spätestens mit Beginn des<br />

siebten Monats ist es Zeit für Brei<br />

Getränke<br />

Babys, die schon Brei essen,<br />

brauchen dazu etwas zu trinken —<br />

am besten Leitungswasser<br />

Fingerfood<br />

Ab dem fünften Monat dürfen<br />

<strong>Kind</strong>er knabbern. Tabu sind<br />

kleine, harte <strong>Leben</strong>smittel<br />

Familienkost<br />

Mit etwa einem Jahr sind<br />

die Kleinen bereit, am<br />

Familientisch mitzuessen<br />

30<br />

<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013


Jetzt am Kiosk!<br />

f_FREUDE


GesundL<br />

Einfach gut<br />

Rezepte für die ganze Familie, mit<br />

<strong>Kind</strong>er-Klassikern und feinen Highlights<br />

Vom Babymenü bis zum Picknick erklärt<br />

das „Yummy Mami Kochbuch“ der Stiftung<br />

Warentest alles, was Familienköchinnen und<br />

-köche interessiert. Die Rezeptauswahl konzentriert<br />

sich aufs Praktische, es sind aber auch viele <strong>Kind</strong>er-<br />

Klassiker und kleine Highlights wie die Gemüsespieße<br />

mit Käse dabei (siehe Rezept).<br />

Bei www.test.de/shop; 19,90 Euro<br />

Gemüsespieße mit Käse (Zutaten für 4 Stück)<br />

U 60 g Emmentaler oder Gouda<br />

in 2 x 2 cm große Würfel schneiden<br />

1 große Möhre schälen, halbieren und längs hobeln<br />

U 1 kleine Kohlrabiknolle schälen,<br />

vierteln und in zwei oder drei Scheiben schneiden<br />

8 Stiele Kerbel oder Petersilie waschen<br />

U die Möhrenhobel zwei- oder dreifach falten<br />

und abwechselnd mit den Käsewürfeln,<br />

Kohlrabischeiben und Kräuterblättchen<br />

auf vier Cocktailspieße stecken<br />

Zum Anbeißen<br />

„Emil,<br />

der Schneemann“<br />

schmilzt nicht<br />

mal im Backofen!<br />

Und sorgt bei jeder<br />

<strong>Kind</strong>er-Kaffeetafel<br />

für Begeisterung<br />

Zweiteilige Vollbackform<br />

mit Rezepten,<br />

bei www.design-3000.de;<br />

17,95 Euro<br />

Äpfel<br />

machen<br />

doppelt fit!<br />

Pektin sorgt für<br />

eine gute Verdauung,<br />

Vitamin C stärkt<br />

die Abwehr. Besonders<br />

reichhaltig an<br />

Vitamin C: die Apfelsorte<br />

Braeburn<br />

Koffein kann bei<br />

gestillten <strong>Kind</strong>ern zu<br />

Bauchweh führen.<br />

Tipp: den Cappuccino<br />

erst nach dem Stillen<br />

genießen<br />

FRAGE AN DIE EXPERTIN<br />

Wie viel<br />

Milch<br />

nach dem<br />

Abstillen?<br />

Ich möchte abstillen.<br />

Greta (bald 9 Monate) isst<br />

dreimal am Tag Brei.<br />

Wie viel Milch braucht sie<br />

dann noch? Und welche<br />

ist am besten geeignet?<br />

Dr. Ute Alexy, Ernährungswissenschaftlerin,<br />

antwortet:<br />

eben den drei Breien<br />

N braucht Greta noch eine<br />

reine Milchmahlzeit. Allerdings<br />

unterscheidet sich der<br />

Energiebe<strong>darf</strong> von <strong>Kind</strong> zu<br />

<strong>Kind</strong>. Möglicherweise will<br />

Greta deshalb mehr Säuglingsmilch<br />

trinken – oder<br />

weniger. Achten Sie auf ihre<br />

Hungersignale und denken<br />

Sie bitte daran, dass nach<br />

dem Abstillen vor allem<br />

Kuschel- (statt Milch-)<br />

Einheiten gefragt sind! Solange<br />

Greta die Milch aus der<br />

Flasche bekommt, ist eine<br />

Pre-, 1- oder Folgemilch erste<br />

Wahl. Erst wenn sie aus dem<br />

Becher trinkt, können Sie<br />

Greta Kuhmilch geben.<br />

LESER-<br />

SPRECHSTUNDE<br />

Sie haben Fragen<br />

zum Thema<br />

Ernährung? Dann<br />

rufen Sie unsere<br />

Expertin an! Dr. Ute Alexy ist<br />

Ernährungswissenschaftlerin<br />

am Forschungsinstitut für<br />

<strong>Kind</strong>er ernährung in Dortmund.<br />

Sie erreichen sie am<br />

23. Januar, 10 bis 12 Uhr,<br />

Tel. 08 21/45 54 81-52<br />

32<br />

<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013


RATGEBER ERNÄHRUNG<br />

BEN<br />

Auch Mütter<br />

naschen gern.<br />

Wie sie am besten wieder<br />

abnehmen, steht auf<br />

Seite 40<br />

FOTOS: FOTOLIA, HERSTELLER, ISTOCKPHOTO.COM (2), PRIVAT,<br />

PETER SCHULTE/STIFTUNG WARENTEST<br />

Erst gucken, dann trinken<br />

Viele <strong>Kind</strong>er trinken zu wenig: etwa<br />

vier Gläser (700 ml) sollen es bei<br />

Zwei- bis Dreijährigen täglich sein,<br />

sagt das Forschungsinstitut für<br />

<strong>Kind</strong>erernährung. Tipp von Sigrid<br />

Fellmeth von der Initiative Bewusste<br />

<strong>Kind</strong>erernährung (www.beki-bw.de):<br />

Stellen Sie als Anreiz eine Karaffe mit<br />

<strong>Was</strong>ser, Früchte- oder Roibuschtee für<br />

die Kleinen bereit – in Sichtweite, aber<br />

nicht in Reichweite. So werden die<br />

<strong>Kind</strong>er zwar an ihren Durst erinnert,<br />

können sich aber nicht aus Langeweile<br />

ständig selbst bedienen.<br />

Gemüse soll<br />

knackig sein<br />

Wenn <strong>Kind</strong>er bei Gemüse<br />

streiken, liegt das oft an<br />

der Zubereitung, <strong>mein</strong>t<br />

Prof. Peter Grimm von der<br />

Deutschen Gesellschaft für<br />

Ernährung. Angeliefertes<br />

Essen in Kitas<br />

werde zum<br />

Beispiel oft zu<br />

lange warm<br />

gehalten und<br />

komme dann<br />

matschig an.<br />

<strong>Kind</strong>er mögen‘s aber<br />

lieber knackig, betont<br />

Grimm, „zum Beispiel<br />

Salat“.<br />

Dörrobst:<br />

als Süßigkeit okay<br />

Auch <strong>Kind</strong>er, die sonst kaum Früchte<br />

essen, greifen bei Trockenobst gern zu.<br />

Kein Wunder: Im Vergleich zu frischen<br />

sind die getrockneten Früchte reine<br />

Süßigkeiten. Sie enthalten kaum noch<br />

Vitamin C, aber viel Zucker und deshalb<br />

auch deutlich mehr Kalorien. Immerhin:<br />

Unter den Süßigkeiten gehört Dörrobst<br />

zu den guten. Und eingeweicht hilft es<br />

oft bei Verstopfung.


GESUNDHEIT Asthma<br />

Tut <strong>Kind</strong>ern bei<br />

Asthma gut:<br />

viel trinken!<br />

ASTHMA<br />

Typisch<br />

GERÄUSCHE<br />

BEIM AUSATMEN<br />

So können Sie helfen<br />

U Setzen Sie Ihr<br />

<strong>Kind</strong> bei einem<br />

Asthma-Anfall<br />

aufrecht hin und<br />

lassen Sie es die<br />

Tief Luft<br />

holen<br />

Asthma und Pseudokrupp: Krankheiten,<br />

die erst mal Angst machen. <strong>Was</strong> sie<br />

unterscheidet, wie Eltern die Beschwerden<br />

lindern und wie sie vorbeugen können<br />

Arme aufstützen.<br />

edes <strong>Kind</strong> hat mal Husten –<br />

Eltern wissen das. Als Begleiterscheinung<br />

einer<br />

In dieser<br />

Haltung fällt<br />

Erkältung oder Grippe ist<br />

das Atmen<br />

er meist in kurzer Zeit wieder<br />

vorbei. Doch manchmal<br />

leichter, weil<br />

dabei andere<br />

klingt der Husten anders<br />

Muskeln<br />

als sonst. Beim Ausatmen<br />

mithelfen.<br />

ist ein ganz leises, pfeifendes<br />

Geräusch zu hören – der<br />

U Wichtig ist<br />

viel Flüssigkeit,<br />

damit<br />

„Giemen“. Und diagnostiziert<br />

<strong>Kind</strong>erarzt spricht dann von<br />

die Schleimhäute<br />

feucht<br />

Bronchitis“.<br />

beim <strong>Kind</strong> eine „obstruktive<br />

bleiben.<br />

Bei Säuglingen und Kleinkindern<br />

ist sie sehr häufig:<br />

„Etwa 30 Prozent der <strong>Kind</strong>er<br />

zwischen dem ersten und<br />

fünften <strong>Leben</strong>sjahr hatten<br />

schon einmal eine obstruktive Bronchitis“,<br />

erklärt der <strong>Kind</strong>erarzt Dr. Otto<br />

Laub aus Rosenheim. Ausgelöst wird<br />

sie in den meisten Fällen durch Viren,<br />

die zu einer Entzündung der Bronchien<br />

führen. Dadurch schwillt die Bronchialschleimhaut<br />

an, es bildet sich zäher<br />

Schleim und die Muskulatur der Bron-<br />

Jchien verengt sich. Weil die Atemwege<br />

bei Säuglingen und Kleinkindern noch<br />

besonders schmal sind, bekommen die<br />

kleinen Patienten durch diese Blockierung<br />

(Obstruktion) schnell Probleme<br />

beim Ausatmen. Wenn diese Anzeichen<br />

immer wieder auftreten, diagnostiziert<br />

der <strong>Kind</strong>erarzt vielleicht<br />

„Asthma bronchiale“.<br />

Das hört sich schlimm an, ist es aber in<br />

der Regel nicht. „Bei einem Drittel der<br />

Wenn die Bronchien<br />

dichtmachen<br />

Sind die Bronchien entzündet, fällt das Atmen schwer:<br />

Die Schleimhaut schwillt an, die Muskulatur verengt sich<br />

Sind die Atemwege frei,<br />

kann Luft aus- und<br />

einströmen<br />

Entzündete Schleimhäute<br />

schwellen an und<br />

lassen wenig Luft durch<br />

34<br />

<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013


Kalte Luft aus<br />

dem Kühlschrank<br />

lindert Atemnot<br />

<strong>Kind</strong>er, die schon mal eine obstruktive<br />

Bronchitis hatten, entsteht daraus ein<br />

Asthma. Kommen aber in den nächsten<br />

Jahren keine Allergien dazu, wächst<br />

sich das in 95 Prozent der Fälle aus“,<br />

sagt Dr. Laub.<br />

Unterschieden wird zwischen allergischem<br />

und nicht-allergischem Asthma.<br />

Bei Babys und Kleinkindern lösen<br />

am häufigsten Infekte einen Asthma-<br />

Anfall aus, bei Schulkindern sind es<br />

Allergien. Leidet ein <strong>Kind</strong> in der Erkältungssaison<br />

mehr als drei Mal an obstruktiver<br />

Bronchitis und kommen<br />

dann zum Beispiel beim Lachen oder<br />

Herumtoben Hustenanfälle hinzu, obwohl<br />

das <strong>Kind</strong> gar keinen Infekt hat,<br />

kann es sich um ein beginnendes Asthma<br />

bronchiale handeln. Ein erhöhtes<br />

Asthma-Risiko besteht, wenn die Eltern<br />

Allergiker sind oder im Umfeld des<br />

<strong>Kind</strong>es geraucht wird.<br />

Asthma hat viele Gesichter. Manche<br />

<strong>Kind</strong>er husten nach Anstrengungen,<br />

andere vor allem nachts. Wieder andere<br />

werden den Husten nach Erkältungen<br />

kaum noch los. Je älter ein <strong>Kind</strong><br />

ist, desto sicherer lässt sich Asthma<br />

diagnostizieren: Ein Lungenfunktionstest,<br />

bei dem der Arzt feststellt, wie tief<br />

und schnell der kleine Patient ein- und<br />

ausatmet, ist erst ab dem vierten bis<br />

sechsten <strong>Leben</strong>sjahr sinnvoll.<br />

<strong>Was</strong> können Eltern tun, wenn ihr <strong>Kind</strong><br />

beim Ausatmen Probleme hat? Sie<br />

sollten schnell handeln, denn es muss<br />

sofort zum Arzt oder in die Klinik. Bis<br />

Wichtigster Rat für Eltern:<br />

ruhig bleiben!<br />

dahin ist Ruhe wichtig. Kleinkinder<br />

spüren, wenn Mama oder Papa ängstlich<br />

ist und hektisch reagiert. Bei Aufregung<br />

erhöht sich aber der Sauerstoffbe<strong>darf</strong>.<br />

Das <strong>Kind</strong> atmet schneller, die<br />

Atemnot verschlimmert sich.<br />

Der Arzt gibt dem kleinen Patienten im<br />

akuten Fall Inhalationen oder Tropfen<br />

mit dem Wirkstoff Salbutamol. Dieses<br />

Medikament erweitert die Bronchien<br />

sehr rasch. Zur Sicherheit bekommt<br />

das <strong>Kind</strong> nach Be<strong>darf</strong> zusätzlich entzündungshemmende<br />

und abschwellende<br />

Kortisonzäpfchen. „Eltern sollten<br />

ihrem <strong>Kind</strong> in den nächsten zwei Tagen<br />

abschwellende Nasentropfen geben,<br />

PSEUDOKRUPP<br />

Typisch<br />

GERÄUSCHE<br />

BEIM EINATMEN<br />

So können Sie helfen<br />

U Tragen Sie Ihr<br />

<strong>Kind</strong> aufrecht,<br />

denn so fällt ihm<br />

das Atmen<br />

leichter.<br />

U Kühle Luft aus<br />

dem geöffneten<br />

Kühlschrank<br />

kann die Atemnot<br />

lindern.<br />

U Gut ist auch<br />

ein mit kaltem<br />

<strong>Was</strong>ser<br />

angefeuchtetes<br />

Tuch, das Sie<br />

Ihrem <strong>Kind</strong> vorn<br />

auf den Hals<br />

legen. Es unterstützt<br />

das<br />

Abschwellen<br />

der Schleimhäute.<br />

<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013 35


GESUNDHEIT Asthma<br />

HUSTEN ODER<br />

SCHON<br />

PSEUDOKRUPP?<br />

Ein normaler<br />

Erkältungshusten<br />

verläuft<br />

in zwei Phasen:<br />

Zuerst ist er<br />

trocken, einige<br />

Tage später wird<br />

er lockerer, der<br />

Schleim löst<br />

sich. Pseudokrupphusten<br />

ist<br />

tro cken, rau und<br />

bellend und tritt<br />

vor allem spätabends<br />

und<br />

nachts auf.<br />

ANSTEIGENDES<br />

ARMBAD:<br />

SO GEHT’S<br />

Eine Schüssel<br />

mit 33 Grad<br />

warmem <strong>Was</strong>ser<br />

füllen, Arme des<br />

<strong>Kind</strong>es bis zur<br />

Oberarmmitte<br />

eintauchen.<br />

Langsam heißes<br />

<strong>Was</strong>ser bis zu<br />

einer Temperatur<br />

von 39 Grad<br />

(Badethermometer!)<br />

nachfließen<br />

lassen.<br />

damit es besser Luft bekommt“, rät<br />

<strong>Kind</strong>erarzt Dr. Otto Laub.<br />

Ebenso häufig wie Asthma ist im Kleinkindalter<br />

Pseudokrupp. Bis zu einem<br />

Drittel aller <strong>Kind</strong>er vom neunten <strong>Leben</strong>smonat<br />

bis zu etwa viereinhalb<br />

Jahren erkranken mindestens einmal<br />

an Pseudokrupp – Jungen laut Statistik<br />

häufiger als Mädchen. Bei zehn bis 20<br />

Prozent von ihnen wiederholt sich der<br />

Anfall. Pseudokrupp tritt vor allem in<br />

den Herbst- und Wintermonaten auf,<br />

denn in der Regel ist er die Folge einer<br />

Erkältung. Die Symptome sind eindeutig:<br />

Meist plötzlich am späten Abend<br />

oder in der Nacht hat das <strong>Kind</strong> einen<br />

Pseudokrupp:<br />

ans offene Fenster stellen<br />

Anfall von trockenem, bellendem Husten.<br />

Möglicherweise macht es auch<br />

hörbare, oft ziehende Geräusche beim<br />

Einatmen oder es leidet sogar unter<br />

Atemnot. Zuweilen kommt auch leichtes<br />

Fieber hinzu.<br />

Ursache ist auch hier eine Entzündung.<br />

Die Schleimhaut im Bereich des Kehlkopfes<br />

und der Stimmbänder ist entzündet<br />

und angeschwollen. Die Luftröhre<br />

ist teilweise etwas verengt und<br />

das kann zu Atemnot führen, die den<br />

Draußen toben<br />

stärkt die Abwehrkräfte<br />

und schützt<br />

vor Erkältungen<br />

Nach einem<br />

Anfall von<br />

Pseudokrupp<br />

bitte zum Arzt<br />

Husten und das ziehende Geräusch<br />

beim Einatmen auslöst.<br />

Eltern, die bei ihrem <strong>Kind</strong> zum ersten<br />

Mal einen Pseudokrupp-Anfall erleben,<br />

bekommen es verständlicherweise mit<br />

der Angst zu tun. „Gefährlich ist das<br />

aber nur in den seltensten Fällen“, erklärt<br />

Dr. Otto Laub. „Eltern sollten ihr<br />

<strong>Kind</strong> beruhigen, ihm abschwellende<br />

Nasentropfen geben, es warm einpacken,<br />

mit ihm ins Freie gehen oder sich<br />

vors weit geöffnete Fenster stellen.“<br />

Am nächsten Morgen ist dann auf jeden<br />

Fall ein Besuch beim <strong>Kind</strong>erarzt fällig.<br />

Er verschreibt ein Kortisonzäpfchen<br />

für einen eventuellen neuen Anfall.<br />

Manchmal muss beim Pseudokrupp-<br />

Anfall der Notarzt verständigt werden:<br />

Wenn das <strong>Kind</strong> gleichzeitig hoch fiebert,<br />

die Atemnot nicht nachlässt oder<br />

sich langsam verschlimmert, die Lippen<br />

blau werden oder sich die Haut<br />

zwischen den Rippen beim Einatmen<br />

stark nach innen zieht. Dann bekommt<br />

der kleine Patient bei starker Atemnot<br />

zusätzlich Adrenalin-Inhalationen.<br />

Ganz vermeiden lassen sich Asthmaoder<br />

Pseudokrupp-Anfälle sicherlich<br />

nicht. Aber <strong>Kind</strong>er mit einem stabilen<br />

Abwehrsystem kommen besser durch<br />

die Erkältungszeit. Vorbeugungs-Tipp<br />

von Dr. Laub: ansteigende Armbäder<br />

(s. links), zwei- bis dreimal wöchentlich<br />

durchgeführt (ab 6 Monaten). Ansonsten<br />

gilt: raus bei Wind und Wetter, und<br />

zwar täglich. Denn kleine Wildfänge<br />

sind um einiges robuster und gesünder<br />

als Stubenhocker.<br />

margret nussbaum<br />

Dr. Otto Laub<br />

ist <strong>Kind</strong>er- und Jugendarzt,<br />

Allergologe und<br />

<strong>Kind</strong>erpneumologe mit eigener<br />

Praxis in Rosenheim<br />

FOTOS: FOTOLIA.COM, ISTOCKPHOTO.COM (3), PRIVAT, YOUR PHOTO TODAY<br />

Die besten Tipps und viele Infos rund um die <strong>Kind</strong>ergesundheit<br />

auf unserer neuen Website www.leben-und-<strong>erziehen</strong>.de<br />

36<br />

<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013


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RATGEBER GESUNDHEIT & PFLEGE<br />

GesundLEBEN<br />

Alles Milchschorf,<br />

oder was?<br />

Schuppen auf Babys Köpfchen: Ist das nun Milchschorf<br />

oder Gneis? Das ist wichtig für die richtige Pflege.<br />

So erkennen Sie die Unterschiede<br />

Wie sieht‘s<br />

aus?<br />

Wo?<br />

Milchschorf<br />

dünne gelbliche,<br />

trockene Schuppen<br />

mit nässenden Stellen<br />

Stirn, Schläfen,<br />

Wangen, Kopf<br />

Gneis<br />

festsitzende fettige,<br />

gelbliche, später braungraue<br />

Schuppen<br />

Kopf<br />

Wann? ab 3. Monat ab 1. Monat<br />

Beschwerden Jucken keine<br />

Bedeutung<br />

Behandlung<br />

nicht immer, aber<br />

oft: Vorbote von<br />

Neurodermitis<br />

Bei Verdacht auf<br />

Milchschorf bitte zum<br />

<strong>Kind</strong>erarzt gehen.<br />

Er klärt, ob es<br />

eine frühe Form von<br />

Neurodermitis ist.<br />

Er wird nicht die<br />

Schuppen, sondern<br />

das <strong>Kind</strong> behandeln!<br />

harmlos, Folge<br />

einer sehr aktiven<br />

Fettproduktion<br />

abwarten oder<br />

Schuppen mit Ölen<br />

oder speziellen<br />

Gelen einweichen,<br />

vorsichtig mit einem<br />

Kamm abheben und<br />

mit Babyshampoo<br />

auswaschen (nicht<br />

abkratzen)<br />

Hurra, Hände waschen!<br />

„Baustein-Seifen Bob“<br />

als 3er Set bei www.<br />

donkey-products.de;<br />

12,95 Euro<br />

Harmlose<br />

Marmor-Haut<br />

Bei Kälte zeichnet sich<br />

auf Babys Haut oft<br />

ein rot-blaues Muster<br />

ab, das an Marmor<br />

erinnert.<br />

Harmlos, versichert<br />

die Hautärztin<br />

Christina Ili<br />

– solange das <strong>Kind</strong><br />

sonst fit wirkt.<br />

16 000<br />

... Männer beantragten<br />

2011 <strong>Kind</strong>erpflege-<br />

Krankengeld. Die Zahl<br />

der Väter, die ihren<br />

kranken Nachwuchs<br />

zu Hause betreuten,<br />

stieg damit seit 2007<br />

um 60 Prozent.<br />

QUELLE: DEUTSCHE<br />

ANGESTELLTEN-KRANKENKASSE<br />

(DAK)<br />

Schuhe<br />

22 ist<br />

nicht 22<br />

Ob ein Schuh wirklich passt,<br />

testen Eltern am besten mit<br />

einer Schablone: Umriss<br />

des <strong>Kind</strong>erfußes zeichnen,<br />

am längsten Zeh 17 mm<br />

zugeben, ausschneiden.<br />

Passt die Schablone in den Schuh,<br />

stimmt die Größe fürs <strong>Kind</strong>.<br />

Husten<br />

und Niesen:<br />

bitte in den<br />

Ärmel!<br />

„Hand vor den Mund!“,<br />

kommandierte Opa<br />

früher, wenn <strong>Kind</strong>er<br />

husteten oder niesten.<br />

Lieber nicht, sagt<br />

Professor Dr. Hans-Jürgen<br />

Nentwich vom Berufsverband<br />

der <strong>Kind</strong>erärzte.<br />

Besser husten die Kleinen<br />

in die Ärmel ihrer Shirts<br />

und Pullis. Das und<br />

regelmäßiges Händewaschen<br />

sind die einfachsten<br />

Mittel, um sich<br />

vor Erkältungen und<br />

anderen Virus-Infekten<br />

zu schützen.<br />

Herr Fordwenger hat<br />

ein Problem: Er niest<br />

so stark, dass<br />

Menschen, Kühe und<br />

sogar auch mal<br />

ein Polizeiauto durch<br />

die Luft wirbeln.<br />

Ob der Arzt wohl<br />

dem verschnupften<br />

Mann helfen kann?<br />

Paul Maar hat eine<br />

herrlich komische<br />

Geschichte übers<br />

Niesen geschrieben,<br />

die als Pixi-Buch<br />

veröffentlicht wurde.<br />

„Vorsicht, Niesgefahr!“,<br />

Carlsen;<br />

0,95 Euro<br />

FOTOS: FOTOLIA.COM, HERSTELLER (2), MASTERFILE<br />

38<br />

<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013


Jetzt<br />

am Kiosk<br />

für nur € 2,95<br />

Elterngeld & Co ist der große Extra-Ratgeber von<br />

Das Elternmagazin<br />

Besuchen Sie uns auf unserer Homepage und gehen Sie auf Entdeckungstour: www.leben-und-<strong>erziehen</strong>.de<br />

Information und Bestellmöglichkeit unter Tel. 0180/5260141 Nur 14 Cent/Min. Festnetz; maximal 42 Cent/Min. Mobilfunk<br />

oder per E-Mail: Einzelhefte@guell.de


JOGGEN<br />

Sport macht gute Laune,<br />

hält fit und erlaubt<br />

Schlemmen ohne<br />

schlechtes Gewissen<br />

VIEL WASSER<br />

Wer weniger isst, sollte<br />

mehr trinken. Denn<br />

Abnehmen bedeutet<br />

Arbeit für die Nieren<br />

DIE METHODE: Weight Watchers<br />

Weight Watchers zählen Punkte statt Kalorien. Jedes<br />

Nahrungsmittel hat einen festen Wert. Ziel ist es, in der<br />

Gruppe langsam abzunehmen – zunächst zehn Prozent des<br />

Ausgangsgewichts und nicht mehr als ein Kilo pro Woche.<br />

Für Bewegung <strong>darf</strong> man sich Punkte gutschreiben und es<br />

gibt <strong>Leben</strong>smittel, von denen man so viel essen <strong>darf</strong>, wie<br />

man will. Kein Nahrungsmittel ist grundsätzlich verboten.<br />

Bewertung<br />

Sinnvoll, um<br />

dauerhaft<br />

abzunehmen<br />

Kosten<br />

Aufnahmegebühr:<br />

15 Euro,<br />

Gruppenseminar:<br />

ca. 12 Euro/Woche<br />

Online-<br />

Programm<br />

45,90 Euro<br />

(1. Monat), dann<br />

15,95 Euro<br />

40 <strong>Leben</strong> n&<br />

<strong>erziehen</strong> ehen en<br />

2/2013<br />

2


Diät ERNÄHRUNG<br />

So haben<br />

wir abgenommen<br />

Sport, weniger Süßes, das Online-Programm<br />

von Weight Watchers: Drei Mütter erzählen, wie sie<br />

ihre Pfunde losgeworden sind<br />

BEWUSST ESSEN<br />

Viel Obst und Gemüse,<br />

wenig Fertiggerichte<br />

und Süßes — da purzeln<br />

die Pfunde<br />

ABNEHMEN MIT WEIGHT<br />

WATCHERS ONLINE<br />

Andrea Discher (39) aus Hamburg<br />

Eine Tochter (2) | Ausgangsgewicht: 73 Kilo<br />

Aktuelles Gewicht: Zwischen 69 und 70 Kilo<br />

Wohlfühlgewicht: 68 Kilo<br />

Eineinhalb Jahre nach der<br />

Geburt <strong>mein</strong>er Tochter hatte<br />

ich immer noch fünf Kilo<br />

zu viel auf der Waage.<br />

Zuerst habe ich versucht, ein bisschen<br />

auf <strong>mein</strong>e Ernährung zu achten – keine<br />

Schokolade, weniger Fett – das Übliche.<br />

Dazu ein bisschen Sport. Hat aber<br />

„Mein Abnehm-Programm<br />

fühlte sich nicht nach Diät an“<br />

überhaupt nichts gebracht. Irgendwann<br />

war ich dann so weit, dass ich<br />

die Kilos unbedingt los werden wollte.<br />

Ich entschied mich für das Online-<br />

Programm von Weight Watchers. Jeden<br />

Abend gab ich am Computer ein, was ich<br />

gegessen hatte.<br />

Ich hielt mich hauptsächlich an die<br />

<strong>Leben</strong>smittel, von denen man so viel<br />

essen kann, wie man will – ohne dass<br />

man die Punkte genau zählen muss.<br />

Dadurch hatte ich gar nicht das Gefühl,<br />

auf Diät zu sein. Trotzdem oder gerade<br />

deshalb verlor ich schon in der ersten<br />

Woche eineinhalb Kilo, das hat mich<br />

unglaublich motiviert. Und wenn‘s mal<br />

nicht so glattlief, habe ich mir gesagt:<br />

„Ach komm, du hast ein paar Tage<br />

danebengelegen, aber jetzt geht‘s<br />

weiter.“ Insgesamt hab ich dieses<br />

Programm etwa acht Wochen gemacht.<br />

Derzeit zähle ich nicht mehr, weil wir<br />

ein zweites <strong>Kind</strong> planen. Aber ich achte<br />

wieder mehr auf <strong>mein</strong> Sättigungsgefühl<br />

und darauf, was ich esse.<br />

ZWEIMAL IN DER<br />

WOCHE SPORT<br />

Daniela Eisenmann (30) aus Mainburg<br />

Eine Tochter (1)<br />

Früher: Kleidergröße 40/42 Heute: 38<br />

Es gab Zeiten in <strong>mein</strong>em<br />

<strong>Leben</strong>, da habe ich fünfmal<br />

pro Woche Sport gemacht.<br />

Ich war fit und zufrieden mit<br />

<strong>mein</strong>er Figur. Bis <strong>mein</strong> Mann und ich<br />

mit dem Hausbau loslegten. Wenn man<br />

abends um 9 Uhr hungrig von der Baustelle<br />

nach Hause kommt, macht man<br />

sich keinen Salat mit Putenstreifen<br />

mehr. Fürs Fitnessstudio fehlten mir<br />

Zeit und Energie. Nach zwei Jahren war<br />

das Haus fertig. Irgendwann hatte ich<br />

dann so weit durchgeatmet, dass ich<br />

wieder Lust auf Sport bekam. Gar nicht<br />

mal wegen der zwei Kleidergrößen<br />

mehr, die ich damals hatte. Ich fühlte<br />

mich einfach träge und unausgeglichen.<br />

Also fing ich an zu laufen. Die erste<br />

Viertelstunde muss man überstehen,<br />

aber danach bin ich energiegeladen und<br />

zufrieden.<br />

Zwei Jahre joggte ich regelmäßig zweimal<br />

die Woche 45 Minuten lang. Als ich<br />

„Die 45 Minuten Sport<br />

werten den ganzen Tag auf“<br />

dann schwanger wurde, tat mir<br />

das Joggen nicht mehr gut, aber ich bin<br />

bis zum Tag vor der Geburt gewalkt.<br />

Auch heute nehme ich mir noch die Zeit<br />

dafür. Im Sommer war ich außerdem<br />

zweimal pro Woche schwimmen. Ich<br />

esse gerne, durch den Sport muss ich<br />

deswegen kein schlechtes Gewissen<br />

haben. Mein Körper ist zwar noch nicht<br />

wieder der alte, aber seit Kurzem passe<br />

ich wieder in <strong>mein</strong>e 38er Jeans!<br />

<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013 41


ERNÄHRUNG Diät<br />

DIE METHODE<br />

Metabolic<br />

Balance<br />

Metabolic<br />

Balance ist eine<br />

Low-Carb-Diät,<br />

bei der wenig<br />

Kohlenhydrate<br />

gegessen<br />

werden und pro<br />

Mahlzeit nur eine<br />

Sorte Eiweiß<br />

(tierisch oder<br />

pflanzlich).<br />

Süßes, Alkohol,<br />

Nudeln, Reis und<br />

Essen nach<br />

21 Uhr sind in der<br />

strengen Phase<br />

tabu.<br />

Bluttest<br />

Anhand von<br />

36 Blutwerten<br />

wird ein<br />

individueller<br />

Ernährungsplan<br />

erstellt.<br />

Bewertung<br />

Kurzfristig<br />

effektiv, aber<br />

Stoffwechselforscher<br />

und<br />

Ernährungsmediziner<br />

raten<br />

davon ab. Weder<br />

Bluttest noch<br />

Eiweißtheorie<br />

seien wissenschaftlich<br />

zu<br />

halten.<br />

Kosten<br />

Inkl. Bluttest ca.<br />

360 Euro<br />

FOTOS:<br />

O<br />

???<br />

WENIGER KOHLENHYDRATE<br />

Sonja Wild (30) aus Leibersdorf | Ein Sohn (1) | Zunahme in der Schwangerschaft: + 23 Kilo<br />

Davon blieben nach der Schwangerschaft: + 8 Kilo Heute: +/- 0 Kilo<br />

Im vierten Monat <strong>mein</strong>er<br />

Schwangerschaft musste ich<br />

schlucken, als ich bei der<br />

Frauenärztin auf die Waage<br />

stieg: Ich hatte in einer Woche fünf Kilo<br />

zugenommen! Zum Glück ging <strong>mein</strong><br />

Gewicht nicht mehr so steil nach oben,<br />

doch nach neun Monaten hatte ich<br />

23 Kilo, nach der Geburt immer noch<br />

18 Kilo mehr. Als das Gewebewasser weg<br />

war, blieben acht Kilo übrig.<br />

„Das erledigt sich von selbst“, dachte ich,<br />

schließlich erzählt einem jeder, dass<br />

Stillen schlank macht. <strong>Was</strong> mir niemand<br />

gesagt hatte: Stillen macht hungrig! Ich<br />

aß viel Süßes und so blieben die Kilos.<br />

Als ich abgestillt hatte, wollte ich<br />

Metabolic Balance (s. links) machen.<br />

Damit hatte ich gute Erfahrungen gemacht.<br />

Aber mit Baby hatte ich nicht die<br />

„Wer in der Schwangerschaft zu viel<br />

zunimmt, hat’s danach schwer …“<br />

Prof. Hans Hauner ist Ernährungsmediziner an<br />

der TU München. Er beschäftigt sich intensiv<br />

mit der Ernährung in der Schwangerschaft.<br />

Warum halten sich bei<br />

manchen Frauen die<br />

Kilos nach der Geburt<br />

so hartnäckig, während<br />

andere mühelos<br />

abnehmen?<br />

Das ist im Grunde ganz<br />

einfach: Wer in der<br />

Schwangerschaft zu<br />

viel zunimmt, dem<br />

fällt das Abnehmen<br />

nach der Geburt<br />

schwerer. Heute<br />

liegen 40 Prozent der<br />

Schwangeren mit ihrem<br />

Gewicht über den medizinischen<br />

Empfehlungen.<br />

Da bleiben nach der Geburt<br />

im Schnitt drei Kilo<br />

drauf.<br />

Viele Mütter haben den<br />

Eindruck, dass sie nach<br />

dem zweiten <strong>Kind</strong><br />

schwerer abnehmen.<br />

Das hat unsere Analyse<br />

nicht bestätigt. Aber<br />

Kraft, zwischen den Mahlzeiten fünf<br />

Stunden lang nichts zu essen.<br />

Also stellte ich <strong>mein</strong>e Ernährung um: Ich<br />

strich Süßigkeiten von der Einkaufsliste.<br />

Wenn ich doch Gelüste nach Schokolade<br />

habe, helfen Gummibärchen oder ich<br />

esse eine Reiswaffel mit Marmelade.<br />

„Von wegen Stillen macht<br />

schlank. Stillen macht hungrig!“<br />

Auch sonst ernähre ich mich bewusster:<br />

Mehr Obst und Gemüse, weniger Fett<br />

und Kohlenhydrate, dafür mehr Eiweiß.<br />

In Kombination mit etwas Sport habe<br />

ich <strong>mein</strong> altes Gewicht wieder. Manche<br />

sagen, ich sei jetzt schlanker als vor der<br />

Schwanger schaft. Das freut mich,<br />

obwohl immer noch nicht alle Hosen<br />

passen. Die Proportionen verändern sich<br />

eben nach einer Schwanger schaft …<br />

Frauen, die nach dem<br />

ersten <strong>Kind</strong> ihr altes<br />

Gewicht nicht mehr ganz<br />

erreicht haben, sollten in<br />

der zweiten Schwangerschaft<br />

besonders auf<br />

die Zunahme achten.<br />

Ab wann kann man<br />

nach der Geburt mit<br />

einer Diät beginnen?<br />

Während des Stillens<br />

sollten Mütter keine<br />

Radikaldiät machen.<br />

Aber fettärmer und<br />

ausge wogener dürfen<br />

sie schon in der Stillzeit<br />

essen — die Muttermilch<br />

ist trotzdem optimal<br />

zusammengesetzt.<br />

So viel dürfen Sie zunehmen<br />

Durchschnittlich <strong>darf</strong> eine Frau während der Schwangerschaft ca. 12 Kilo zunehmen.<br />

Doch das bezieht sich auf Normalgewichtige. Mithilfe des Body Mass Index (BMI)* können<br />

Frauen die ideale Gewichtszunahme in der Schwangerschaft schätzen:<br />

BMI ≤ 18,5 18,6 – 24,9 25 – 29,9 ≥ 30<br />

Zunahme bis 18 kg bis 16 kg bis 11,5 kg bis 9 kg<br />

* BMI = Gewicht in kg, geteilt durch Körpergröße in m2. Diese Tabelle ist eine Empfehlung des Institute of Medicine,<br />

einem unabhängigen Beratergremium der US-Regierung. Schwangere sollten die Gewichtszunahme aber immer<br />

individuell mit Ihrem Arzt besprechen, denn die Zunahme hängt unter anderem auch vom Gesundheitszustand ab.<br />

TEXT: SILKE WEIHER; FOTOS: CORBIS, FOTOLIA.COM, JUMP (2), PRIVAT (3)<br />

42<br />

<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013


Betreuungsgeld GELD & RECHT<br />

Mit Papa auf dem Spielplatz<br />

rumturnen ...<br />

...mit Mama die Schaukel ausprobieren. Wer sein <strong>Kind</strong><br />

in der Familie betreut, bekommt ab August dafür Geld<br />

Mehr Geld für die Familie –<br />

das hat die Koalition<br />

beschlossen<br />

Fragen & Antworten zum<br />

Das lange umstrittene Betreuungsgeld kommt zwar<br />

erst im Sommer, aber junge Eltern haben dazu jetzt schon<br />

viele Fragen. Wer es erhält, wie hoch es ist,<br />

wo Sie es beantragen können: All das lesen Sie in<br />

unserem Extrateil auf den nächsten Seiten<br />

<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013 43


GELD & RECHT Betreuungsgeld<br />

1Wer bekommt<br />

Betreuungsgeld?<br />

Betreuungsgeld erhalten<br />

Eltern von Ein- und Zweijährigen,<br />

die ab dem 1. August<br />

2012 geboren sind, wenn diese <strong>Kind</strong>er<br />

keine öffentlich geförderte <strong>Kind</strong>ertagesstätte<br />

oder Tagesmutter besuchen.<br />

Es wird ab dem 15. <strong>Leben</strong>smonat<br />

des <strong>Kind</strong>es oder nach dem Ende des<br />

Bezugs von Elterngeld für maximal<br />

22 Monate gezahlt.<br />

2<br />

Muss ich dazu <strong>mein</strong>e<br />

Berufstätigkeit einschränken?<br />

Nein. Auch wenn Sie Vollzeit arbeiten<br />

und Ihr <strong>Kind</strong> während dieser Zeit<br />

den Großeltern oder einem anderen<br />

privaten Babysitter anvertrauen, steht<br />

Ihnen das Betreuungsgeld zu.<br />

3<br />

Wie hoch ist das<br />

Betreuungsgeld?<br />

Es wird in zwei Stufen eingeführt.<br />

Ab dem 1. August 2013 erhalten<br />

Eltern monatlich 100 Euro für <strong>Kind</strong>er<br />

im zweiten <strong>Leben</strong>sjahr, ab 1. August<br />

2014 dann 150 Euro für <strong>Kind</strong>er im<br />

zweiten und dritten <strong>Leben</strong>sjahr.<br />

„Und wenn ich drei bin, komme ich in den <strong>Kind</strong>ergarten! Ich will in<br />

die Dino-Gruppe — wie <strong>mein</strong> Bruder!“<br />

4<br />

6<br />

Gibt es für<br />

Zwillinge doppeltes<br />

Betreuungsgeld?<br />

Ja. Für jedes <strong>Kind</strong> stehen den Eltern<br />

100 Euro bzw. ab dem 1. August 2014<br />

sogar 150 Euro monatlich zu.<br />

5Bekomme ich das Betreuungsgeld<br />

zusätzlich zum<br />

Arbeitslosengeld?<br />

Ja. Beim Arbeitslosengeld I wird das<br />

Betreuungsgeld ebenso wie das Elterngeld<br />

bis zu einer Höhe von 300 Euro<br />

monatlich nicht als Einkommen<br />

berücksichtigt. Das gilt auch für<br />

BAföG-Bezieher.<br />

Ist das auch bei<br />

ALG II so?<br />

Nein, auf Arbeitslosengeld II, Sozialhilfe<br />

und <strong>Kind</strong>erzuschlag wird das<br />

Betreuungsgeld angerechnet. Eine<br />

Ausnahme ist vorgesehen: Wird das<br />

Betreuungsgeld für die Altersvorsorge<br />

angespart, soll es nicht angerechnet<br />

werden.<br />

7<br />

Ich habe das Elterngeld auf<br />

zwei Jahre strecken lassen und<br />

bekomme jetzt die zweite Hälfte.<br />

Steht mir trotzdem Betreuungsgeld<br />

zu?<br />

Ja. Das Elterngeld wird ja nur anders<br />

ausgezahlt. Der Anspruch auf das<br />

Betreuungsgeld ist dadurch nicht eingeschränkt.<br />

Wenn <strong>mein</strong>e Frau<br />

und ich unsere<br />

Elterngeld-<br />

Monate aufgebraucht<br />

haben,<br />

ist unsere Tochter<br />

Lena zehn Monate<br />

alt. Müssen wir<br />

dann zwei<br />

Monate auf das<br />

Betreuungsgeld<br />

8warten?<br />

Nein, Sie können das Betreuungsgeld<br />

gleich im Anschluss an das Elterngeld<br />

beziehen – in Ihrem Fall also von Lenas<br />

elftem <strong>Leben</strong>smonat an. Allerdings<br />

läuft es dann schon nach ihrem<br />

32. <strong>Leben</strong>smonat aus.<br />

44<br />

<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013


9<br />

Katharina geht an zwei Tagen<br />

pro Woche zu einer Tagesmutter.<br />

Bekomme ich trotzdem<br />

Betreuungsgeld?<br />

Das hängt davon ab, ob die Betreuung<br />

bei der Tagesmutter durch das Jugendamt<br />

(mit-)finanziert wird. Wenn ja,<br />

dann entfällt Ihr Anspruch auf Betreuungsgeld.<br />

Nur in besonderen Härtefällen<br />

wird es auch bezahlt, wenn<br />

die wöchentliche Betreuungszeit nicht<br />

länger als 20 Stunden ist.<br />

10<br />

Behält unser <strong>Kind</strong> den<br />

Rechtsanspruch auf einen<br />

Kita-Platz, wenn wir Betreuungsgeld<br />

beziehen?<br />

Ja, den behält es.<br />

11<br />

Unser Sohn<br />

Tim wird<br />

von einer<br />

<strong>Kind</strong>erfrau privat<br />

betreut; die Ausgaben<br />

dafür setzen wir<br />

von der Steuer ab.<br />

Steht uns trotzdem<br />

Betreuungsgeld zu?<br />

Ja. Die Möglichkeit, <strong>Kind</strong>erbetreuungskosten<br />

von der Steuer abzusetzen, gilt<br />

als „mittelbare“ Unterstützungsleistung<br />

für Eltern und nicht als öffentlich<br />

geförderte <strong>Kind</strong>erbetreuung.<br />

12<br />

Mein Mann wird im<br />

13. und 14. <strong>Leben</strong>smonat<br />

unseres Babys<br />

Elterngeld bekommen.<br />

Steht mir gleichzeitig<br />

schon das Betreuungsgeld<br />

zu?<br />

Nein, das Betreuungsgeld gibt es erst<br />

ab dem 15. <strong>Leben</strong>smonat des <strong>Kind</strong>es<br />

oder nach dem Bezug des Elterngeldes.<br />

Beides gleichzeitig geht nicht.<br />

13<br />

Mein <strong>Kind</strong> wird im Mai<br />

2013 zur Welt kommen.<br />

Ich will es eigentlich in<br />

eine Krippe geben, sobald<br />

es ein Jahr alt ist, kriege<br />

aber vermutlich während<br />

des laufenden <strong>Kind</strong>ergartenjahres<br />

keinen<br />

Krippenplatz. Kann ich<br />

2014 das Betreuungsgeld<br />

auch nur für die Monate<br />

Juni, Juli und August<br />

beantragen?<br />

Ja, Sie bekommen das Betreuungsgeld<br />

auch für ein paar Monate, Sie müssen<br />

sich dafür nicht ein oder zwei Jahre<br />

lang ausschließlich dem <strong>Kind</strong> widmen.<br />

Sobald Sie einen Krippenplatz haben,<br />

müssen Sie das aber unverzüglich<br />

mitteilen.<br />

Elterngeld, <strong>Kind</strong>ergeld,<br />

Betreuungsgeld:<br />

Wer sich gut auskennt,<br />

kassiert mehr!<br />

Wenn Simon<br />

ein Jahr alt ist,<br />

möchte ich eine<br />

Mütterkur<br />

machen; um<br />

den Kleinen<br />

und seine<br />

Geschwister<br />

kümmert sich<br />

in dieser Zeit<br />

eine Familienpflegerin.<br />

Wirkt<br />

sich das auf das<br />

Betreuungsgeld<br />

aus?<br />

Nein. Eine solche vorübergehende<br />

Lösung hebt den Anspruch<br />

auf Betreuungsgeld nicht auf.<br />

<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013 45


GELD & RECHT Betreuungsgeld<br />

15<br />

Bekommen wir<br />

Betreuungsgeld, wenn<br />

wir unseren Sohn<br />

von einer Au-pair statt<br />

von einer privaten<br />

Tagesmutter betreuen<br />

lassen?<br />

Ja, das Geld gibt es sowohl bei der<br />

Betreuung durch eine Tagesmutter als<br />

auch durch eine Au-pair.<br />

Bedenken Sie aber bitte, dass es große<br />

Unterschiede zwischen Tagesmutter<br />

und Au-pair gibt, was die Qualifikation<br />

und die zeitliche Flexibilität betrifft.<br />

Zum Beispiel bleiben Au-pairs maximal<br />

ein Jahr lang in der Familie und<br />

ihre Arbeitszeit ist auf 30 Stunden pro<br />

Woche beschränkt. Tagesmütter<br />

haben wesentlich mehr Erfahrung im<br />

Umgang mit <strong>Kind</strong>ern, sie wurden für<br />

diese Aufgabe gezielt fortgebildet und<br />

stehen oft über Tagesmütter-Vereine<br />

oder das Jugendamt im regelmäßigen<br />

fachlichen Austausch untereinander.<br />

16<br />

Nach einem Autounfall<br />

sind <strong>mein</strong> Mann und ich<br />

schwerbehindert und können<br />

Ann-Sophie nur eingeschränkt<br />

versorgen. Morgens vertrauen wir<br />

sie deshalb einer Tagesmutter an,<br />

die uns das Jugendamt vermittelt<br />

hat. In der übrigen Zeit unterstützen<br />

uns unsere Eltern. Haben<br />

wir trotzdem Anspruch auf das<br />

Betreuungsgeld?<br />

Das hängt davon ab, wie viel Zeit<br />

Ann-Sophie bei der Tagesmutter verbringt.<br />

In Härtefällen wie bei schweren<br />

Krankheiten der Eltern besteht ein<br />

Anspruch auf Betreuungsgeld, solange<br />

das <strong>Kind</strong> nicht länger als 20 Stunden<br />

professionell betreut wird.<br />

17<br />

<strong>Was</strong> muss ich tun, um den Altersvorsorge-Bonus<br />

zum Betreuungsgeld<br />

zu bekommen?<br />

Im Gesetzentwurf ist vorgesehen, dass<br />

Eltern 15 Euro pro Monat zusätzlich<br />

erhalten, wenn sie das Betreuungsgeld<br />

komplett in einen Altersvorsorgevertrag<br />

(„Riester-Rente“) oder in einen<br />

Basisrentenvertrag („Rürup-Rente“)<br />

einzahlen.*<br />

Zeit für die Familie ist kostbar. Das will<br />

die Regierung künftig würdigen<br />

18<br />

Muss ich dazu einen neuen<br />

Vertrag abschließen? Oder<br />

kann ich das Betreuungsgeld<br />

dazu auch in den Riester-<br />

Vertrag einbringen, den<br />

ich vor vier Jahren abgeschlossen<br />

habe?<br />

Das ist im Einzelnen noch nicht geklärt.*<br />

Auf jeden Fall sollten sich Eltern<br />

aber den Abschluss eines neuen Vertrags<br />

gut überlegen. Bei der Altersvorsorge<br />

geht es ja um viel längere<br />

Zeiträume als beim Betreuungsgeld.<br />

Ein neuer Vertrag ist deshalb nur<br />

sinnvoll, wenn er auch langfristig ins<br />

finanzielle Konzept der Familie passt.<br />

Eine gesetzliche Regelung dafür gibt es<br />

bisher noch nicht.*<br />

20<br />

Nicht immer muss<br />

das Geld bar<br />

ausbezahlt werden<br />

– auch andere<br />

Lösungen sind angedacht<br />

Wie funktioniert<br />

das<br />

Bildungssparen,<br />

für das es<br />

ebenfalls<br />

15 Euro<br />

mehr Betreuungsgeld<br />

geben<br />

soll?<br />

Wo müssen wir das Betreuungsgeld<br />

beantragen?<br />

Aller Voraussicht nach bei denselben<br />

Stellen, die auch für das Elterngeld<br />

zuständig sind. Die Adressen unterscheiden<br />

sich je nach Bundesland; eine<br />

vollständige Liste finden Sie unter<br />

www.leben-und-<strong>erziehen</strong>.de<br />

* STAND BEI REDAKTIONSSCHLUSS ANFANG DEZEMBER<br />

46<br />

<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013


TEXT: JOSEF PÜTZ; FOTOS: CORBIS (4), CROCODILE, FOTOLIA.COM (2), ISTOCKPHOTO.COM (2)<br />

21<br />

Ist <strong>mein</strong> <strong>Kind</strong> zu Hause<br />

wirklich besser aufgehoben<br />

als bei einer Tagesmutter<br />

oder in einer Krippe?<br />

Diese Entscheidung muss jede Familie<br />

individuell für sich treffen. Folgende<br />

Fragen sind dabei wichtig:<br />

• Welches Temperament hat Ihr <strong>Kind</strong>?<br />

Zum Beispiel sind sehr sensible <strong>Kind</strong>er,<br />

die neue Erfahrungen eher scheuen<br />

oder gerade ausgeprägt fremdeln, in<br />

einer Krippe oft noch überfordert.<br />

• <strong>Was</strong> können Sie Ihrem <strong>Kind</strong> bieten?<br />

Am stärksten fällt dabei Ihre eigene<br />

Einstellung ins Gewicht: Macht es<br />

Ihnen Freude, Ihr <strong>Kind</strong> in Ihrer Nähe<br />

zu haben? Oder wäre das für Sie nur<br />

eine Notlösung?<br />

• Wie gut ist die Krippe (oder die<br />

Tagesmutter)? Hat Ihr <strong>Kind</strong> in der<br />

Krippe eine feste Bezugsperson?<br />

Wie groß ist die Gruppe? Bei fünf oder<br />

mehr <strong>Kind</strong>ern pro Betreuerin ist die<br />

pädagogische Qualität gefährdet.<br />

Stimmt die persönliche Chemie<br />

zwischen Ihnen und den Frauen,<br />

denen Sie Ihr <strong>Kind</strong> anvertrauen?<br />

Gefällt Ihnen deren Programm?<br />

22<br />

<strong>Was</strong> kann ich<br />

tun, um <strong>mein</strong><br />

<strong>Kind</strong> zu Hause<br />

optimal<br />

zu betreuen?<br />

Ganz klar: Sie müssen kein perfektes<br />

pädagogisches Programm bieten. Ihr<br />

<strong>Kind</strong> braucht vor allem viel sprachliche<br />

Anregung, viel Bewegung und<br />

Kontakt zu anderen <strong>Kind</strong>ern (zum<br />

Beispiel auf dem Spielplatz) und die<br />

Möglichkeit, seine Umwelt selbstständig<br />

zu erforschen. Dazu gehört<br />

auch, dass Sie es geduldig in Ihre<br />

eigenen Arbeiten im Haushalt mit<br />

einbeziehen.<br />

Rund ums Thema<br />

Familie: Die große<br />

<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong>-<br />

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48<br />

<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013


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Mitglied im Internationalen Verband der Naturtextilwirtschaft (IVN)<br />

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Reinschlüpfen<br />

„Ich werd mal Flugkapitän.”<br />

Helfen Sie, damit die Wünsche siegen. Nicht der Krebs.<br />

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Krebs macht vor <strong>Kind</strong>ern nicht halt.<br />

Aber die Heilungschancen sind hoch:<br />

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Spendenkonto: Dresdner Bank<br />

Blz.: 370 800 40, Kto.: 555 666 00


SCHWANGERSCHAFT Interview<br />

Juhu,<br />

wir werden<br />

Eltern!<br />

Tessa (34) und Christof (33) erwarten<br />

ihr erstes <strong>Kind</strong>. Die Juristin und der<br />

Versicherungsexperte aus Augsburg<br />

genießen diese spannende Zeit. Wir<br />

haben die beiden getrennt befragt<br />

<strong>Was</strong> sagst du dazu?<br />

Tessa ist neugierig<br />

auf die Antworten<br />

von Christof<br />

Sie:<br />

Wie haben Sie erfahren,<br />

dass Sie Eltern werden?<br />

Ich habe einen Schwangerschaftstest<br />

gekauft. Über<br />

die „Sie sind schwanger!“-<br />

Anzeige habe ich mich<br />

riesig gefreut. Das war an<br />

einem Freitagmorgen und<br />

am Montag habe ich es mir<br />

von <strong>mein</strong>em Frauenarzt bestätigen<br />

lassen. Mein Mann<br />

war damals auf Geschäftsreise<br />

in London. Ich habe<br />

ihm eine SMS geschickt,<br />

dass es bei mir News gibt.<br />

Als die Nachricht<br />

kam, hatte ich<br />

schon so eine gewisse<br />

Vermutung. Zu Hause<br />

hat mich <strong>mein</strong>e Frau dann<br />

natürlich gleich mit der<br />

Nachricht überfallen. Toll!<br />

Wir wollten ja schon länger<br />

Eltern werden.<br />

Er:<br />

Hätten Sie gern ein Mädchen<br />

oder einen Jungen?<br />

Ich habe mir eigentlich<br />

ein Mädchen gewünscht<br />

Sie:<br />

und wollte mit der Kleinen<br />

typische Mädchensachen<br />

machen wie reiten und so<br />

was. Aber jetzt wird es<br />

höchstwahrscheinlich ein<br />

Junge. Na ja, nicht so<br />

schlimm! (Lacht)<br />

Er: Zuerst wollte ich gern<br />

einen Jungen haben, mit<br />

dem man auch was Vernünftiges<br />

anfangen kann.<br />

Dann sah es nach Mädchen<br />

aus. Meiner Frau war ständig<br />

schlecht und auf den<br />

Ultraschallaufnahmen war<br />

nichts „Verdächtiges“ zu<br />

sehen. Klar, dass ich mich<br />

dann auf ein Mädchen gefreut<br />

habe. Kurz darauf hat<br />

der Arzt was „Verdächtiges“<br />

entdeckt. Nun freue ich<br />

mich natürlich, dass es<br />

doch ein Stammhalter wird.<br />

Wie bereiten Sie sich auf<br />

das Elternsein vor?<br />

Wir haben <strong>Kind</strong>erwagen,<br />

Bettchen,<br />

Klamotten und jede<br />

Menge Bücher gekauft: Ratgeber<br />

über die Schwanger-<br />

Sie:<br />

FOTOS: FOTOLIA.COM, HUNGER & SIMMETH/SCHWANGERSCHAFTSMODE: MAMARELLA (7)<br />

50


schaft, Baby-Pflegetipps –<br />

und ein paar Namenbücher.<br />

Da diskutieren wir gerade<br />

noch sehr viel.<br />

Ich lese ein bisschen,<br />

vor allem lustige Bücher<br />

von Autoren, die über<br />

ihre Erfahrungen schreiben.<br />

Ansonsten müssen wir uns<br />

noch einen Windelvorrat<br />

zulegen – und endlich einen<br />

Namen fürs Baby finden. Es<br />

gibt einen Favoriten, aber<br />

der ist streng geheim.<br />

Er:<br />

Worauf freuen Sie sich am<br />

meisten, wenn das Baby<br />

dann da ist?<br />

Sie: Ich will es herumtragen<br />

und mit ihm kuscheln<br />

und, wenn es größer ist,<br />

natürlich mit ihm spielen.<br />

Er: Ich freue mich eigentlich<br />

auf alles. Ich hoffe, es wird<br />

mal eine Sportskanone. Ich<br />

will mit ihm Fahrrad fahren,<br />

Fußball spielen und Badminton<br />

und Basketball ...<br />

Wovor haben Sie Angst?<br />

Sie: Dass es ein Schreikind<br />

wird, dass es wirklich rund<br />

um die Uhr schreit und ich<br />

es nicht beruhigen kann.<br />

Er: Ich hoffe, dass es nicht<br />

so wird, wie ich war. Meine<br />

Mutter und Großmutter<br />

erzählen heute noch, dass<br />

ich so viel gequengelt habe.<br />

Hat sich die werdende<br />

Mama in der Schwangerschaft<br />

verändert?<br />

Sie: Na ja, wenn ich so an<br />

Er:<br />

mir heruntersehe … Aber<br />

abgesehen von den Kilos<br />

bin ich noch ganz die Alte.<br />

Manche Freunde<br />

erzählen, dass ihre<br />

Frauen sich psychisch verändert<br />

haben. Bei Tessa<br />

kann ich das nicht feststellen.<br />

Und ein paar Pfunde<br />

mehr sind ja ganz normal.<br />

… und der werdende Vater?<br />

Sie: Ob er auch zugenommen<br />

hat? Es gibt ja Männer,<br />

die sich dann solidarisch<br />

zeigen. Aber <strong>mein</strong> Mann<br />

steigt nie auf die Waage …<br />

Er: Ich versuche, alles ein<br />

bisschen relaxter zu sehen,<br />

in der Arbeit zum Beispiel.<br />

Ist der Vater bei der Geburt<br />

dabei?<br />

Ja, er muss! Er ist<br />

zwar nicht so<br />

begeistert, aber da wird er<br />

nicht drum herumkommen.<br />

Wenn ich nur an die<br />

vielen Geschichten<br />

denke, die man so aus<br />

Kreißsälen hört! Aber ich<br />

will ja für <strong>mein</strong>e Frau da<br />

sein, also muss ich da wohl<br />

durch.<br />

Sie:<br />

Er:<br />

Wer macht Nachtschicht?<br />

Sie: Das wird an mir<br />

hängen bleiben.<br />

Er: Ich muss ja früh aufstehen<br />

und in die Arbeit gehen,<br />

deshalb muss da <strong>mein</strong>e<br />

Frau ran. Aber am Wochenende<br />

werden wir uns das<br />

sicher aufteilen.<br />

<strong>Was</strong> wollen Sie Ihrem <strong>Kind</strong><br />

mit auf den Weg geben?<br />

Sie: Es soll mal nicht so<br />

schüchtern werden, wie ich<br />

es früher war. Ich kam erst<br />

mit drei oder vier Jahren<br />

in den <strong>Kind</strong>ergarten. Das<br />

will ich bei <strong>mein</strong>em Sohn<br />

anders machen. Er soll<br />

schnell Kontakt zu anderen<br />

<strong>Kind</strong>ern bekommen und<br />

dadurch aufgeschlossener<br />

werden. Mit etwa einem<br />

Dreivierteljahr will ich ihn<br />

in die Krippe geben.<br />

Ich habe mir da<br />

noch keinen großen<br />

Kopf gemacht.<br />

Ich habe ja keinen Zielkatalog,<br />

den ich unbedingt<br />

erfüllen möchte. Spontan<br />

fällt mir ein: Anstand.<br />

Er:<br />

Wie viele <strong>Kind</strong>er wollen Sie<br />

mal haben?<br />

Sie: Nachdem mir in den<br />

letzten Monaten die ganze<br />

Zeit übel war, sage ich: einmal<br />

und nie wieder! Vielleicht<br />

wäre es für das <strong>Kind</strong><br />

besser, noch ein zweites zu<br />

bekommen. Aber im Moment<br />

kann ich mir das<br />

nicht so richtig vorstellen.<br />

Er:<br />

Mehr als eins auf jeden Fall!<br />

Ich habe von vielen Eltern<br />

gehört, dass es ab dem<br />

dritten <strong>Kind</strong> schwierig<br />

wird. Man braucht dann<br />

ein anderes Auto, die<br />

Wohnung passt nicht<br />

mehr ... Also, wahrscheinlich<br />

werden<br />

es zwei, aber ich<br />

könnte mir auch<br />

ein drittes vorstellen.<br />

aufzeichnung:<br />

vera finkenberg<br />

Christof versucht,<br />

alles ein bisschen<br />

entspannter<br />

zu sehen<br />

51


G<br />

Komm schnell her,<br />

dann kannst du<br />

deine Schwester<br />

schon spüren<br />

Noch ein<br />

Baby<br />

Sie wünschen sich ein zweites <strong>Kind</strong>, aber Sie<br />

werden einfach nicht schwanger? <strong>Was</strong> Ihnen<br />

dabei helfen kann und warum es gut ist,<br />

den Zyklus genau zu kennen<br />

Gut vier Jahre ist bei uns der durchschnittliche<br />

Abstand zwischen dem<br />

ers ten und dem zweiten <strong>Kind</strong>. Manche<br />

Eltern würden sich schon früher noch<br />

mal ein Baby wünschen, aber nicht<br />

immer funktioniert es auf Anhieb mit<br />

der zweiten Schwangerschaft. Für viele<br />

Paare unerklärlich: Beim ersten Mal<br />

Neben Glück, kommt es aufs<br />

Alter und den Zeitpunkt an<br />

hat‘s ja schließlich auch geklappt, dann<br />

geht‘s beim zweiten doch umso leichter.<br />

Leider nein, denn eine erste erfolgreiche<br />

Schwangerschaft ist noch lange<br />

keine Garantie für eine zweite oder<br />

dritte. Genau wie beim ersten <strong>Kind</strong><br />

kommt es neben einer großen Portion<br />

Glück auf das Alter des Paares und den<br />

richtigen Zeitpunkt an.<br />

Bei der zweiten oder dritten geplanten<br />

Schwangerschaft spielt das Alter eine<br />

immer größere Rolle. Viele Paare haben<br />

sich mit dem ersten <strong>Kind</strong> Zeit gelassen,<br />

um erst Ausbildung oder Studium zu<br />

beenden und ein gesichertes Einkommen<br />

zu haben. Beim zweiten <strong>Kind</strong> sind<br />

die meisten 30 Jahre oder älter. In diesem<br />

Alter nimmt die Fruchtbarkeit der<br />

Frau mit jedem Jahr ab. Auch für Männer<br />

läuft die biologische Uhr. Mit zunehmendem<br />

Alter reduziert sich die<br />

Anzahl und Qualität der Spermien.<br />

Eine Eizelle kann nur bis zu 24 Stunden<br />

nach dem Eisprung befruchtet werden.<br />

Da ist es gut, den eigenen Zyklus genau<br />

zu kennen. Wenn Sie an den Tagen kurz<br />

vor dem Eisprung mit Ihrem Partner<br />

schlafen, erhöhen Sie die Chancen auf<br />

eine Schwangerschaft, denn die Spermien<br />

überleben ein paar Tage im Eilei-<br />

52<br />

<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013


<strong>Kind</strong>erwunsch SCHWANGERSCHAFT<br />

FOTOS: IMAGESHOP, ISTOCKPHOTO.COM (2)<br />

ter der Frau und können noch eine Eizelle<br />

befruchten. Dennoch: Auch wenn<br />

Sie den optimalen Zeitpunkt erwischen,<br />

ist eine Schwangerschaft noch nicht<br />

garantiert. „Die Chance, schwanger zu<br />

werden, liegt für 30- bis 35-Jährige<br />

bei 10 bis 15 Prozent, wenn sie gezielt<br />

an ihrem Eisprung Geschlechtsverkehr<br />

haben“, erklärt Frauenärztin Doris<br />

Scharrel, Landesvorsitzende des<br />

Den eigenen Zyklus kennen<br />

und den Eisprung ermitteln<br />

Berufs verbandes der Frauen ärzte in<br />

Schleswig-Holstein.<br />

Wann kommt er denn, der Eisprung? In<br />

der Regel tritt er ungefähr in der Mitte<br />

des Zyklus ein. Das ist etwa 14 Tage vor<br />

der nächsten Monatsblutung. Um<br />

sicherzugehen, sollten Frauen ihren<br />

Körper genau beobachten, dann können<br />

Sie die fruchtbaren Tage leichter<br />

30%<br />

der Mütter in Deutschland haben<br />

ein <strong>Kind</strong>. Knapp 50 % der Mütter<br />

haben zwei <strong>Kind</strong>er und 20 %<br />

haben drei oder mehr <strong>Kind</strong>er<br />

QUELLE: STATISTISCHES BUNDESAMT,<br />

GEBURTEN IN DEUTSCHLAND, AUSGABE 2012<br />

erkennen. So kann der Gebärmutterschleim<br />

dabei helfen, den Eisprung zu<br />

bestimmen. An den fruchtbaren Tagen<br />

ist er wässriger und fast durchsichtig.<br />

Auch einige Produkte erleichtern das<br />

Erkennen des Eisprungs. Mithilfe eines<br />

Thermometers können Frauen den Anstieg<br />

der basalen Körpertemperatur,<br />

also der Temperatur vor dem morgendlichen<br />

Aufstehen, messen. Nach dem<br />

Eisprung steigt sie um wenige Grad an.<br />

Durch genaues Beob achten und Notieren<br />

der Temperaturen über einen längeren<br />

Zeitraum hinweg kann der Zeitpunkt<br />

des Eisprungs ermittelt werden.<br />

Noch viel genauer können Frauen ihre<br />

fruchtbaren Tage über einen Ovulationstest<br />

bestimmen. Er misst die Menge<br />

des luteinisierenden Hormons (LH) im<br />

Urin, das den Eisprung auslöst und vorher<br />

stark ansteigt. Ganz komfortabel ist<br />

ein Monitor, der die fruchtbaren Tage<br />

durch die Messung von zwei Hormonen<br />

berechnet. Damit ist es möglich, sich<br />

bis zu sechs Tage mit hoher Fruchtbarkeit<br />

anzeigen zu lassen und die Chance<br />

auf eine Schwangerschaft zu steigern.<br />

„Im Schnitt brauchen Paare acht Zyklen<br />

Geduld, bis es mit dem Nachwuchs<br />

klappt – das ist auch bei der zweiten<br />

Schwangerschaft nicht anders“, erklärt<br />

Doris Scharrel. Und bis es soweit ist:<br />

Freuen Sie sich über die ge<strong>mein</strong>samen<br />

Stunden und genießen<br />

Sie die Zeit zu dritt.<br />

birgit henrich<br />

Kennen Sie Ihre fruchtbarsten Tage?<br />

Mit dem Clearblue Ovulationstest oder<br />

dem Clearblue Fertilitätsmonitor maximieren<br />

Sie die Chancen, schwanger zu werden.<br />

Auf natürliche Weise.<br />

www.clearblue.com/de<br />

• Ermittelt Ihre fruchtbaren Tage zu mehr als 99 %<br />

zuverlässig mittels Hormonmessung im Urin.*<br />

• Die Erkennung der fruchtbaren Tage, basierend auf<br />

Hormonen, ist zuverlässiger als die Temperaturmethode.**<br />

* In Labortests wurde der LH-Anstieg zu 99 % zuverlässig erkannt. Der Eisprung fi ndet normalerweise 24 bis 36 Stunden nach dem LH-Anstieg statt. ** SPD Development Company Ltd., Bedford, England, Daten: Eisprungvorhersage: LH-Anstieg und Basal-Körpertemperatur.


R A T G E B E R<br />

ElternLEBEN<br />

Mama taucht ab<br />

Die Tür schließen, sich in die Wanne legen,<br />

den Duft genießen. Und abschalten<br />

Alles bereit?<br />

Etwas Vorbereitung muss<br />

sein. Erst mal den Raum<br />

angenehm heizen, am besten<br />

auch gleich das Handtuch an<br />

die Heizung hängen. Wichtig<br />

ist die <strong>Was</strong>sertemperatur:<br />

über 39 Grad belastet es den<br />

Kreislauf, unter 36 Grad<br />

erfrischt es. Ein paar Duftkerzen<br />

ersetzen das grelle<br />

Licht und ein Badewannenkissen<br />

sorgt für Komfort in<br />

der harten Wanne.<br />

Das passt zu mir<br />

Für jede Stimmung gibt es<br />

den passenden Badezusatz.<br />

Wer Entspannung sucht,<br />

greift zu Hopfen, Baldrian<br />

oder Lavendel (z. B. Weleda<br />

Lavendel-Entspannungsbad).<br />

Wacholder, Ingwer und Heublume<br />

lockern angespannte<br />

Muskeln nach einem langen<br />

Tag (z. B. Kneipp „Kuschelbad“<br />

mit Kardamom, Macadamia,<br />

Ingwer und Honigextrakt).<br />

Ideal bei Problemhaut wie<br />

Schuppenflechte sind Meersalze<br />

mit natürlichen<br />

Mineralien. Entweder pur in<br />

die Wanne geben oder mit<br />

einem Aroma anreichern<br />

(z. B. Dermasel Totes Meer<br />

Badesalz „Glücksgefühl“ mit<br />

Orange und Zitrone).<br />

Schon vorbei?<br />

Noch nicht ganz. Spätestens<br />

nach einer halben Stunde den<br />

Badezusatz abduschen,<br />

anschließend nur leicht abtupfen<br />

– nicht rubbeln.<br />

Körperöl in die noch feuchte<br />

Haut einmassieren.<br />

SMILE<br />

Lächeln ist gut fürs<br />

Herz — selbst wenn<br />

es nicht ehrlich ist.<br />

Laut einer Studie<br />

der University of<br />

Kansas wirkt es<br />

sich positiv auf die<br />

Gesundheit aus,<br />

wenn einfach nur<br />

die Mundwinkel<br />

nach oben zeigen.<br />

Geschenk-Tipp:<br />

ein Namenbild,<br />

erstellt aus<br />

Buchstabenelementen.<br />

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Das! Macht!<br />

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Stress-Situationen<br />

für Mütter<br />

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Den Wocheneinkauf<br />

erledigen<br />

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<strong>Kind</strong>er ins Bett<br />

bringen<br />

3<br />

Lange<br />

Autofahrten<br />

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FRAGE AN<br />

DIE EXPERTIN<br />

Ohne Mann zur<br />

Geburt?<br />

Ich wäre entspannter,<br />

wenn <strong>mein</strong> Mann nicht<br />

bei der Geburt dabei<br />

wäre. Wie mache ich<br />

ihm das verständlich?<br />

Ute Hickman, Hebamme,<br />

antwortet:<br />

Sagen Sie es ihm einfach<br />

ganz ehrlich. Es ist Ihre<br />

Geburt, Sie müssen<br />

entscheiden, was Ihnen<br />

guttut. Eine Geburt ist<br />

ein besonderes, sehr<br />

intimes Ereignis, aber<br />

eben auf eine Weise<br />

intim, die der Partner<br />

nicht kennt und vielleicht<br />

auch nicht kennen<br />

soll. Dennoch würde ich<br />

Ihnen raten, jemanden<br />

zur Geburt mitzunehmen,<br />

denn Hebamme<br />

und Arzt werden<br />

nicht ständig an Ihrer<br />

Seite sein. Das könnte<br />

Ihre Freundin sein, die<br />

Schwester oder Ihre<br />

Mutter. Noch ein<br />

persönlicher Tipp: Ihr<br />

Mann sollte dennoch bei<br />

der Geburt in der Nähe<br />

bleiben. Nicht nur falls<br />

Sie Ihre Meinung<br />

ändern. Sondern<br />

damit er ge<strong>mein</strong>sam<br />

mit Ihnen die ersten,<br />

wunderbaren<br />

Momente mit<br />

dem Baby genießen<br />

kann.<br />

FOTOS: FOTOLIA.COM, HERSTELLER (2)<br />

Party? Empfang? Abendessen?<br />

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54<br />

<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013


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Das poppt: Das neue Chio Mikrowellen<br />

Popcorn schmeckt wie im Kino – immer,<br />

ob süß oder salzig. Es ist extra groß,<br />

besonders knusprig und blitzschnell<br />

fertig: den Beutel in die Mikrowelle<br />

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legen, zwei bis drei Minuten erhitzen,<br />

schütteln, aufreißen und genießen.<br />

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Schicken Sie uns die Lösung des Kreuzworträtsels bis 6. Februar 2013. Bitte geben Sie für Rückfragen Ihre Telefon nummer und Ihre Adresse an.<br />

Redaktion <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> | Kennwort: Rätsel | Böheimstr. 8 | 86153 Augsburg | Fax: 08 21/45 54 81-13 | E-Mail: redaktion@bayard-media.de<br />

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Abk.:<br />

Landrat<br />

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Gartenstück<br />

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1 9 8<br />

5 3 6<br />

7<br />

9 5 4 6<br />

6 2 4 5<br />

9 2 1<br />

8 1 7 9<br />

2 8 7 1<br />

3<br />

6 5 7<br />

7 2 3<br />

<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013 55


FAMILIE Leser-Aktion<br />

56<br />

Dies ist<br />

ein Brief an<br />

alle Omas<br />

und Opas, die<br />

in vielen<br />

Familien<br />

unersetzlich<br />

sind. Ein<br />

Dankeschön<br />

von Silke<br />

Weiher,<br />

stellvertretend<br />

für alle Eltern<br />

Großeltern<br />

2013<br />

gesucht!<br />

<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013<br />

Danke,<br />

Oma und<br />

Eine Woche Urlaub<br />

bei LandSelection<br />

für 6 Personen zu gewinnen<br />

Als wir noch bei euch zu Hause<br />

wohnten, fanden wir euch<br />

ziemlich uncool. In unseren<br />

Augen wart ihr zu 90 Prozent<br />

nervig. Nach den ersten Wochen<br />

in der eigenen Wohnung merkten<br />

wir, dass Kühlschränke sich<br />

nicht von alleine füllen. Und<br />

dass es ziemlich anstrengend<br />

ist, Winterreifen zu wechseln.<br />

Plötzlich fielen uns viele eurer<br />

Stärken auf. Aber dafür hatten<br />

wir alle Freiheiten! Wir durften<br />

kommen und gehen, wann wir<br />

wollten. Und wir kamen nicht<br />

besonders oft: Der Job, die Liebe,<br />

die Freunde – alles war wichtiger<br />

damals. Wir spielten in<br />

eurem <strong>Leben</strong> immer noch die<br />

Hauptrolle. Ihr hattet in unserem<br />

ein paar Gastauftritte.<br />

Dann wurde das Drehbuch umgeschrieben:<br />

Wir wurden Eltern.<br />

Da haben wir zum ersten Mal<br />

geahnt, was ihr für uns empfinden<br />

müsst. Wow! So also fühlte<br />

sich das an. Die Hauptrolle hatte<br />

jetzt jemand anderes. <strong>Was</strong> habt<br />

ihr euch gefreut! Wir hatten ein<br />

bisschen Angst, dass ihr uns<br />

jetzt ständig besuchen wollt.<br />

Und dann erst eure Ratschläge ...<br />

Wir waren streng mit euch in<br />

der ersten Zeit. Haben jeden<br />

eurer Handgriffe mit dem Baby<br />

beobachtet, euch zurechtgewiesen,<br />

wo es nötig war – und auch<br />

dort, wo es nicht nötig gewesen<br />

wäre. Plötzlich sagten WIR<br />

EUCH, was ihr zu tun und zu<br />

lassen habt. Und ihr hieltet euch<br />

an die Regeln – besser als wir<br />

damals. Langsam wurde uns<br />

klar, welche Hilfe ihr sein könnt,<br />

wenn wir euch lassen. An unserem<br />

ersten freien Abend war<br />

uns noch nicht ganz wohl dabei,<br />

aber dann stellten wir fest, dass<br />

es auch ohne uns geht.<br />

Ohne uns, ja. Aber nicht ohne


Die Nieders sind stolz<br />

auf ihre Großeltern.<br />

Warum, lesen Sie auf<br />

der nächsten Seite<br />

Opa!<br />

euch! Vor allem, seit wir wieder<br />

arbeiten: Wenn es bei uns<br />

brennt, rückt ihr an. <strong>Was</strong> würden<br />

wir nur ohne euch machen,<br />

wenn die Krippe mal wieder zu<br />

hat oder unsere Kleinen krank<br />

sind? Oder wir einfach mal ausgehen<br />

wollen?<br />

Wir genießen diesen Rollentausch<br />

sehr. Weil die <strong>Kind</strong>er bei<br />

euch in guten Händen sind.<br />

„Ihr beiden geht mit<br />

den <strong>Kind</strong>ern spazieren,<br />

macht Fingerspiele,<br />

baut Türme und erklärt<br />

unseren kleinen<br />

Entdeckern die Welt.“<br />

Stundenweise übernehmt ihr<br />

gern die Regie. Und auch wenn<br />

wir euch ansehen, wie kaputt<br />

ihr nach so einem Tag seid, sagt<br />

ihr, wie schön es war. Und fragt,<br />

wann wir uns wiedersehen.<br />

Bald! Dafür werden die <strong>Kind</strong>er<br />

sorgen. Wenn wir sehen, wie<br />

stürmisch sie euch umarmen,<br />

wissen wir, dass ihr alles richtig<br />

macht. Wenn auch anders als<br />

wir. Aber darauf kommt es nicht<br />

an. Im Gegenteil: Die <strong>Kind</strong>er<br />

lieben euch, gerade weil ihr<br />

anders seid als wir. Wir sind<br />

die Erziehungsberechtigten.<br />

Ihr habt die Lizenz zum Verwöhnen.<br />

Und dafür danken wir<br />

euch im Namen unserer <strong>Kind</strong>er.<br />

PS: Wir wissen,<br />

dass ihr auf<br />

manche unserer<br />

Vorschriften<br />

pfeift (Süßigkeiten!).<br />

Wenn<br />

die <strong>Kind</strong>er das<br />

irgendwann mal<br />

petzen, werden<br />

wir uns ein bisschen<br />

aufregen –<br />

aber insgeheim<br />

finden wir euch<br />

als Großeltern<br />

cool. 90 Prozent<br />

cooler als unsere<br />

Eltern.<br />

Haben Ihre <strong>Kind</strong>er auch so tolle Großeltern? Dann schreiben Sie uns! Füllen Sie den Fragebogen auf S. 59 aus, schicken Sie ein<br />

Foto und erzählen Sie (gern in einem zusätzlichen Brief), warum Oma und/oder Opa aus Ihrer Familie nicht wegzudenken sind.<br />

Mit etwas Glück gewinnen Sie einen Urlaub für die ganze Familie! Reisen Sie mit 6 Personen (4 Erwachsene, 2 <strong>Kind</strong>er)<br />

eine Woche zu einem der schönsten Ferienhöfe in Deutschland (inklusive Überraschungspaket im Wert von 100 Euro)*.<br />

Wählen Sie aus rund 100 LandSelection-Höfen Ihren aus (www.bauernhofurlaub.com). Ob Reiterhof an der See oder Wellnesshotel<br />

im Voralpenland – Sie entscheiden, wo Sie Urlaub machen. Perfekte Gastfreundschaft, eine schöne Ausstattung,<br />

guter Service und viele Freizeitmöglichkeiten machen den Urlaub bei LandSelection zu einem unvergesslichen Erlebnis.<br />

SENDEN SIE DEN WAHLSCHEIN BIS ZUM 13. FEBRUAR 2013 AN:<br />

Redaktion <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> | Kennwort: Großeltern | Böheimstr. 8 | 86153 Augsburg | Fax: 08 21/45 54 81-12 | Mail: redaktion@bayard-media.de<br />

*OHNE ANREISE/OHNE VERPFLEGUNG/NACH VERFÜGBARKEIT. DIE GEWINNER SIND DAMIT EINVERSTANDEN, DASS IHRE GESCHICHTE VERÖFFENTLICHT WIRD.<br />

<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> ehen 2/2013 57


FAMILIE Leser-Aktion<br />

Bei Oma Christa und<br />

Opa Kurt fühlen sich<br />

Jakob und Paul wohl<br />

„<strong>Was</strong> <strong>darf</strong>‘s<br />

sein?“ Die Oma<br />

kommt zum<br />

Einkaufen<br />

Ihr seid<br />

großartig!<br />

Mit Opa baut Jakob<br />

die höchsten Türme<br />

Jakob (fast 3) und Paul (3 Monate) haben fünf Omas und Opas! Zu Oma Käthe und Opa Michael geht Jakob am<br />

Dienstag nachmittag. Am Donnerstagnachmittag ist er bei Oma Christa und Opa Kurt, die gleich um die Ecke<br />

wohnen. Obwohl beide noch arbeiten, sind sie immer da, wenn sie gebraucht werden – ungefähr drei- bis fünfmal<br />

pro Woche. Und auch Uroma „Omama“ passt mit ihren 84 Jahren zwischendurch mal auf die <strong>Kind</strong>er auf<br />

Die Eltern<br />

Claudia Nieder (33) ist gerade<br />

in Elternzeit. Auf Anfrage näht<br />

sie T-Shirts und Accessoires für<br />

<strong>Kind</strong>er. Stefan Nieder (38)<br />

arbeitet als Firmenkundenbetreuer<br />

bei einer Bank. Sie<br />

wohnen in Train bei Abensberg.<br />

Wie alt war Jakob, als die<br />

Großeltern zum ersten Mal<br />

auf ihn aufgepasst haben?<br />

Knapp vier Wochen. Wir<br />

waren mit Freunden aus.<br />

Und Paul?<br />

Der hatte in dem Alter<br />

schon zweimal bei Oma und<br />

Opa übernachtet.<br />

<strong>Was</strong> hätten Sie in den letzten<br />

zwei Jahren ohne Oma<br />

und Opa gemacht?<br />

Wir wären auf der Strecke<br />

geblieben und hätten viele<br />

Momente zu zweit und mit<br />

Freunden verpasst. Es gäbe<br />

keine Freistunden, keine<br />

Nächte, in denen wir mal<br />

durchschlafen dürfen, keine<br />

Skitage.<br />

<strong>Was</strong> schätzen Sie an den<br />

Großeltern am meisten?<br />

Ob <strong>Kind</strong>erbetreuung,<br />

Gartenarbeit<br />

oder Hilfe im Haushalt:<br />

Sie packen an,<br />

wo wir sie brauchen.<br />

Obwohl wir oft kurzfristig<br />

anrufen, hat<br />

immer einer Zeit.<br />

Sind Ihre Eltern als<br />

Großeltern anders<br />

als damals als Eltern?<br />

Sie haben mehr Zeit zum<br />

Spielen.<br />

Wer ist strenger: die Großeltern<br />

oder Sie?<br />

Wir!<br />

Hatten Sie auch so tolle<br />

Großeltern?<br />

Claudia: Ja. Mein Opa hat<br />

alles für mich getan. Er<br />

wohnte nebenan. Und die<br />

Oma ist immer noch fit und<br />

passt stundenweise auf<br />

Jakob auf.<br />

Stefan: Ich habe leider keine<br />

großen Erinnerungen mehr<br />

an die beiden. Umso schöner<br />

finde ich es deshalb,<br />

dass Jakob und Paul so<br />

engen Kontakt zu ihren<br />

Großeltern haben.<br />

Drei Generationen, die wunderbar<br />

miteinander auskommen<br />

Die Großeltern<br />

Christa (55) und Kurt Ziegler<br />

(56) aus Train. Sie antwortet.<br />

Wie oft sehen Sie<br />

Ihre Enkel?<br />

Etwa fünfmal pro Woche –<br />

meist, wenn Claudia und<br />

Stefan etwas erledigen<br />

müssen. Oder wir kommen<br />

kurz vorbei, weil wir Sehnsucht<br />

haben. Donnerstags<br />

ist Jakob den ganzen Nachmittag<br />

bei uns.<br />

<strong>Was</strong> war die längste Zeit,<br />

in der Sie die <strong>Kind</strong>er nicht<br />

gesehen haben?<br />

Fünf Tage – da waren wir im<br />

Urlaub.<br />

<strong>Was</strong> machen Sie mit<br />

ihnen zusammen?<br />

Jakob macht alles mit,<br />

was ich mache. Im<br />

Sommer war Fußball<br />

mit Opa sein Favorit.<br />

Jetzt bauen die beiden<br />

Türme und er <strong>darf</strong> sie<br />

mit dem Bagger umwerfen.<br />

Sind Sie mit den Enkeln<br />

lockerer als mit Ihren<br />

<strong>Kind</strong>ern?<br />

Heute habe ich mehr Zeit<br />

zum Spielen. Aber ich erlaube<br />

nicht alles.<br />

<strong>Was</strong> <strong>darf</strong> Jakob bei Ihnen,<br />

was er zu Hause nicht <strong>darf</strong>?<br />

Auf den Tisch klettern.<br />

Ansonsten machen wir<br />

keine Unterschiede.<br />

Welche Erinnerungen<br />

haben Sie selbst an<br />

Ihre Großeltern?<br />

Opa hat mich immer im<br />

Auto mitfahren lassen. Das<br />

war ein Privileg – ich hatte<br />

fünf Geschwister. Oma<br />

war Schneiderin und wir<br />

durften uns von ihr Kleider<br />

wünschen.<br />

FOTOS: ASTRID KÜHLE; ILLUSTRATION: ISTOCKPHOTO.COM<br />

58<br />

<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013


Fragebogen FAMILIE<br />

Deshalb lieben<br />

wir unsere Großeltern!<br />

Sie können Oma, Opa oder beide Großeltern vorschlagen.<br />

[ Fragebogen bitte in Druckbuchstaben ausfüllen! ]<br />

Die Großeltern<br />

Meine Daten<br />

Vor- und Nachname(n)<br />

Alter<br />

Vor- und Nachname(n)<br />

Straße | Hausnummer<br />

Straße | Hausnummer<br />

PLZ | Ort<br />

PLZ | Ort<br />

Telefonnummer<br />

Telefonnummer<br />

Deshalb schlage ich unsere Großeltern vor:<br />

Mobil<br />

E-Mail<br />

Name und Geburtsdatum<br />

<strong>mein</strong>es <strong>Kind</strong>es/<strong>mein</strong>er <strong>Kind</strong>er:<br />

[ kurze Begründung; wenn Sie uns ausführlicher<br />

schreiben möchten, können Sie gern einen Brief dazu<br />

schicken, faxen oder mailen. ]<br />

Bitte beantworten Sie uns noch einige Fragen:<br />

Wie oft sehen die<br />

Enkel die Großeltern?<br />

(fast) täglich<br />

mehrmals in der<br />

Woche<br />

hin und wieder<br />

kaum oder nie<br />

Wie weit wohnen die<br />

Großeltern weg?<br />

im selben Haus(halt)<br />

im selben Ort<br />

im Umkreis<br />

von 50 km<br />

weiter weg<br />

Hier können Sie<br />

mehrere Antworten<br />

ankreuzen<br />

Die Großeltern sind<br />

für uns wichtig, weil…<br />

sie uns in der Betreuung<br />

unterstützen<br />

sie uns bei der<br />

Erziehung unterstützen<br />

sie uns finanziell<br />

unterstützen<br />

sie wichtige Bezugspersonen<br />

für unsere<br />

<strong>Kind</strong>er sind<br />

sie unseren <strong>Kind</strong>ern<br />

viel beibringen und<br />

zeigen<br />

Im Umgang mit den<br />

Großeltern ist mir<br />

wichtig, dass…<br />

sie uns keine Erziehungstipps<br />

geben<br />

sie sich an Absprachen<br />

halten<br />

sie unsere <strong>Kind</strong>er<br />

nicht verwöhnen<br />

SENDEN SIE DEN WAHLSCHEIN BIS ZUM 13. FEBRUAR 2013 AN: Redaktion <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> | Kennwort: Großeltern<br />

Böheimstr. 8 | 86153 Augsburg | Fax: 08 21/45 54 81-12 | Mail: redaktion@bayard-media.de<br />

Den Wahlschein gibt es auch als Download unter www.leben-und-<strong>erziehen</strong>.de<br />

Hier auch!<br />

<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013 59


FAMILIE Kreativ<br />

Kleine Details machen<br />

aus dem Overall<br />

ein Knuffelmonster,<br />

einen bunten Hund oder einen Glückskäfer<br />

Süße Monster<br />

Ob Faschingsparty oder Karnevalsumzug:<br />

Diese bunten Kostüme zaubern gute Laune! Aus unserem<br />

Grundschnitt sind sie ganz schnell genäht<br />

FOTOS: FOTOLIA.COM, PHILIPP NEMENZ (4); DESIGN: KARIN ROSER FÜR TANTE EMA®<br />

Materialien für Grösse 86<br />

(zum Bestellen bei www.tanteema.com)<br />

Fleece für Overall-Vorder-/Rückenteil, Kapuze:<br />

0,75 m x 1,60 m; Fleece für Ärmel: 0,45 m x 1,60 m<br />

Baumwollstoff für Kapuzen-Futter: 0,40 m x 1,38 m<br />

vorgefalztes Schrägband für Halsausschnitt:<br />

ca. 0,45 m, fertige Breite 1 cm<br />

Gummiband: ca. 85 cm lang, 10 mm breit<br />

Gummikordel: Ø 1 mm, 24 cm lang<br />

Volumenvlies H 640, aufbügelbar<br />

Vliesofix Haftvlies, HT2 Textilkleber<br />

1 Reißverschluss, 30 cm lang<br />

Nähfaden (Allesnäher), Sicherheitsnadel<br />

6 Knöpfe, Ø 12 mm<br />

Grundmodell Overall<br />

1 Innere Beinnähte steppen, dazu jeweils<br />

ein Rückenteil auf ein Vorderteil legen. Nahtzugaben<br />

zusammengefasst versäubern.<br />

2 Die vordere und rückwärtige Naht bis zum<br />

Schlitzzeichen (Querstrich) durchgehend<br />

steppen, dabei Schwanz* zwischen den rechten<br />

Stoffseiten mitfassen. Nahtzugaben auf 7 mm<br />

zurückschneiden, zusammengefasst versäubern,<br />

am Querstrich einschneiden. Motive bzw.<br />

Taschen aufnähen (Anleitung dazu im Internet).<br />

3 Seitennähte und untere Ärmelnähte steppen,<br />

dabei jeweils an der Saumzugabe eine Öffnung<br />

zum Einziehen des Gummibands lassen. Nahtzugaben<br />

bis auf die Öffnung versäubern.<br />

4 Ärmel an die Armausschnitte steppen,<br />

Nahtzugaben zusammengefasst versäubern.<br />

5 An Ärmeln und Hosenbeinen die unteren<br />

Kanten jeweils 1,5 cm breit nach links umlegen,<br />

feststecken und mit eng eingestelltem Zickzackstich<br />

festnähen.<br />

6 Gummiband in der gewünschten Länge plus<br />

1 cm zuschneiden und mit der Sicherheitsnadel<br />

an Ärmeln und Hosenbeinen einziehen.<br />

Die Enden 1 cm breit aufeinanderlegen und zusammennähen.<br />

Die Öffnungen von Hand mit<br />

Matratzenstichen (unsichtbare Naht) schließen.<br />

7 Gummikordel in 6 Stücke à 4 cm Länge teilen,<br />

an den markierten Stellen auflegen. Halsausschnitt<br />

mit Schrägband einfassen: zuerst das<br />

Band rechts auf links auf die Ausschnittkante<br />

steppen, über e Kordelenden mit kurzen Stichen<br />

(Länge 1,5) steppen (so rutscht es nicht heraus).<br />

Band um die Kante herum nach rechts legen,<br />

einschlagen, über der ersten Naht festnähen.<br />

8 Rückwärtige Schlitzkanten 1,5 cm breit nach<br />

links umlegen. Reißverschluss verdeckt untersteppen,<br />

zuvor obere Enden der Reißverschlussbänder<br />

einschlagen.<br />

Grundmodell Kapuze<br />

1 Fleece-Mittelteil rechts auf rechts an Fleece-<br />

Seitenteile nähen, dabei Ohren bzw. Fühlerenden<br />

zwischen den rechten Stoffseiten mitfassen.<br />

2 An den Futterteilen die Nähte steppen.<br />

3 Kapuzenteile aus Fleece und Futter rechts auf<br />

rechts bis auf die Wendeöffnung an der unteren<br />

Kante aufeinandersteppen.<br />

4 Kapuze wenden, Öffnung von Hand oder mit<br />

Maschinenstichen schließen. Kante von rechts<br />

ringsum 7 mm breit absteppen.<br />

5 Am Fleeceteil an den markierten Stellen<br />

Knöpfe festnähen. Kapuze entlang Halsausschnitt<br />

anknöpfen.<br />

*ENTFÄLLT BEIM KÄFER-KOSTÜM<br />

Käfer, Monster, Hund: Ausführliche Nähanleitung<br />

von tante ema®, Schnittmuster ( 80 bis 104) und<br />

Anleitungen für Ohren, Schwanz und Flügel bei<br />

www.leben-und-<strong>erziehen</strong>.de/faschingskostuem<br />

60<br />

<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013


1<br />

SCHNITT<br />

3<br />

KOSTÜME<br />

<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> ehen<br />

2/2013 61


LEBEN MIT KINDERN Spielen & fördern<br />

– wir sind<br />

dabei!<br />

Der Alltag steckt voller Zahlen. Kleinkindern<br />

macht es Spaß, sie zu entdecken.<br />

Lustige Spiel-Ideen rund ums Zählenlernen<br />

!<br />

Kleine Mathe-<br />

Genies<br />

Ab dem zweiten<br />

<strong>Leben</strong>sjahr beginnen<br />

die Kleinen zu zählen.<br />

Viel früher als bisher<br />

vermutet, nämlich<br />

zwischen dem 15. und<br />

18. <strong>Leben</strong>smonat,<br />

erkennen sie einen<br />

Zusammenhang<br />

zwischen Zahlwörtern<br />

und der gleichen<br />

Menge von Gegenständen.<br />

Dies fanden<br />

Virginia Slaughter und<br />

ihr Team von der<br />

Universität Queensland/<br />

Australien<br />

heraus. Ab drei Jahren<br />

zählen die meisten<br />

<strong>Kind</strong>er bis vier, ab<br />

vier Jahren bis zehn.<br />

Die fünf Mäuschen<br />

In diesem Häuschen<br />

[Faust zeigen]<br />

wohnen fünf Mäuschen.<br />

Sie flitzen heraus<br />

aus dem Häuschen.<br />

Erst eins,<br />

[Daumen zeigen]<br />

dann zwei,<br />

[Zeigefinger dazu nehmen]<br />

dann drei,<br />

[Mittelfinger]<br />

dann vier,<br />

[Ringfinger]<br />

dann fünf.<br />

[alle Finger zeigen]<br />

Dann laufen die Mäuschen<br />

geschwind zurück<br />

ins Häuschen.<br />

[alle Finger verschwinden in der Faust]<br />

! AB 9 MONATEN<br />

!<br />

Fingerspiele<br />

sind oft auch<br />

Abzählspiele.<br />

Die Kleinen<br />

lieben sie<br />

– und üben<br />

ganz nebenbei<br />

das Zählen.<br />

Wie viele Mäuse findest du<br />

auf diesen Seiten?<br />

Drei<br />

bunte<br />

Klötze<br />

[Aus drei Klötzen entsteht<br />

ein Turm. Sprechen Sie dazu<br />

den folgenden Vers]<br />

Aus drei bunten<br />

Klötzen, eins und<br />

zwei und drei,<br />

[auf die Klötze zeigen]<br />

bauen wir ein<br />

Türmchen, eins und<br />

zwei und drei.<br />

Ei, wie schön ist<br />

unser Turm aus drei<br />

bunten Klötzen, eins<br />

und zwei und drei.<br />

[auf die Klötze zeigen]<br />

! AB 1 JAHR<br />

62<br />

<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013


TEXT UND IDEEN: MARGRET NUSSBAUM; FOTOS: HERSTELLER (3), ISTOCKPHOTO.COM (2), MASTERFILE<br />

Zwei-Sachen-Sucher<br />

Gesucht werden Paare: zwei Schuhe, zwei Strümpfe,<br />

zwei Becher, zwei Löffel usw. Zeigen Sie auf ein Paar:<br />

„Schau mal, hier sind zwei Schuhe von mir!<br />

Bringst du mir zwei Schuhe von dir?“ Solche Spiele<br />

helfen Ihrem <strong>Kind</strong>, den Mengenbegriff<br />

der Zahl zwei zu verstehen.<br />

! AB 18 MONATEN<br />

Hier<br />

wohnt<br />

die<br />

[Malen Sie auf einen Karton<br />

eine große 1 und auf einen<br />

anderen eine große 2]<br />

„Heute hat<br />

die 1 Geburtstag.<br />

Wir schenken ihr<br />

einen Ball. Bringst du<br />

ihn zum Haus der 1?“<br />

[Dann hat die 2 Geburtstag<br />

und bekommt zwei Bälle. Die<br />

1 hat ein Pferd vom Bauernhof<br />

eingeladen, die 2 zwei Kühe.<br />

Führen Sie mit Ihrem <strong>Kind</strong><br />

die Geburtstagsgäste zur<br />

entsprechenden Zahl]<br />

! AB 18 MONATEN<br />

2<br />

Vier kleine Hunde<br />

[Zum Gedicht machen Sie und Ihr <strong>Kind</strong><br />

die passenden Bewegungen oder Laute und zählen mit]<br />

Vier kleine Hunde kratzen an der Tür.<br />

[vier Finger einer Hand abzählen und<br />

mit ihnen auf der Tischplatte kratzen]<br />

Eins, zwei, drei und vier:<br />

[jeden Finger einzeln zählen]<br />

„<strong>Was</strong> wollt ihr hier?“<br />

Eins, zwei, drei und vier:<br />

[an den Fingern abzählen]<br />

„Guten Tag, wir wohnen hier!“<br />

Eins, zwei, drei und vier:<br />

[jeden Finger einzeln zählen]<br />

„Kommt schnell herein, ich öffne die Tür!“<br />

[die Finger wandern über die Tischplatte]<br />

! AB 18 MONATEN<br />

Perlen<br />

auffädeln<br />

Überkleben Sie die 4, die 5<br />

und die 6 eines großen<br />

Zahlenwürfels und malen<br />

Sie darauf einen, zwei<br />

und drei Punkte. Sie und<br />

Ihr <strong>Kind</strong> bekommen je<br />

eine Schnur und die gleiche<br />

Anzahl dicker Holzperlen.<br />

Nun wird abwechselnd<br />

gewürfelt. Jeder<br />

fädelt so viele Perlen auf,<br />

wie sein Würfel Augen<br />

zählt: eine, zwei oder<br />

drei. Wer hat als Erster<br />

seine Kette fertig?<br />

! AB 2 JAHREN<br />

Zählreise<br />

Bei einem Spaziergang<br />

<strong>darf</strong> Ihr <strong>Kind</strong> bestimmen,<br />

was gesucht und gezählt<br />

werden soll, zum Beispiel<br />

Tannenzapfen, Stöckchen<br />

oder kleine Steine.<br />

Haben Sie vier davon<br />

gefunden, wird gezählt:<br />

„Wie viele Tannenzapfen<br />

haben wir?<br />

Komm, wir zählen<br />

nach: eins, zwei,<br />

drei, vier.“<br />

! AB 2 JAHREN<br />

1 2 3 4 5<br />

Zahlentreppe<br />

Schreiben Sie auf<br />

festes Papier in<br />

DIN-A5-Größe je eine<br />

Zahl von eins bis ...<br />

Es sollten so viele<br />

Blätter sein, wie Ihre<br />

Treppe Stufen hat.<br />

Das Papier<br />

laminieren lassen<br />

(z. B. im Copyshop)<br />

und die Zahlenkarten<br />

auf die Stufen<br />

kleben. Zählen Sie<br />

jedes Mal, wenn Sie<br />

mit Ihrem <strong>Kind</strong><br />

die Treppe hinaufgehen,<br />

die Stufen<br />

laut mit. Allmählich<br />

erkennt es den<br />

Zusammenhang<br />

zwischen dem Zahlwort<br />

und der Ziffer,<br />

die es sieht.<br />

! AB 3 JAHREN<br />

Zahlen-Spiele<br />

zum Kaufen<br />

Langeweile? Keine<br />

Spur! Hier wird<br />

spielerisch gezählt<br />

Mit dieser lustigen<br />

Handpuppe wird<br />

das Zählen zum tierischen<br />

Spaß! Ab 1 Jahr,<br />

v-tech; 17,99 Euro<br />

Dinostark ist das Zahlenund<br />

Memospiel, bei dem<br />

zu jeder Zahl die passende<br />

Menge gefunden werden<br />

muss. Ab 3 Jahren,<br />

Haba; 4,95 Euro<br />

Bis alle Entchen im Teich<br />

sind, wird hier gehüpft,<br />

geklatscht und gezählt,<br />

dass es eine Lust ist!<br />

Ab 2 ½ Jahren, Ravensburger;<br />

24,99 Euro<br />

<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013 63


Die Seite fü<br />

FASCHING IN DER FUCHSHÖHLE<br />

Fuchs und Füchslein laden die kleine Gans<br />

zum Fasching ein. Sie zieht ihr Prinzessinnen-<br />

Kostüm an und watschelt zur Fuchshöhle.<br />

Der Fuchs hat sich als Cowboy verkleidet,<br />

das Füchslein als Pirat. Die kleine Gans<br />

möchte tanzen. Der Cowboy-Fuchs drängelt<br />

sich vor: „Tanz zuerst mit mir, <strong>mein</strong>e Gänseprinzessin!<br />

Ich komme von weit her. Aber<br />

<strong>mein</strong> Pferd ist das schnellste im ganzen<br />

Wilden Westen. Und für dich ist es heute<br />

besonders schnell galoppiert.“<br />

Das Piraten-Füchslein ärgert sich: „Ich bin viel<br />

weiter gereist. Mein Schiff ist das schnellste<br />

auf dem großen Ozean. Und für dich ist es<br />

heute besonders schnell gesegelt.“<br />

Doch die Gänseprinzessin hört nicht zu. Sie<br />

hüpft, springt und tanzt herum, dass es eine<br />

Freude ist. Fuchs und Füchslein aber geben<br />

keine Ruhe. Der Cowboy-Fuchs <strong>mein</strong>t: „Ich bin<br />

sehr reich, <strong>mein</strong>e Rinderherde ist die größte<br />

im ganzen Wilden Westen.“<br />

Das Piraten-Füchslein schüttelt den Kopf:<br />

„Nein, nein, ich bin noch viel reicher! In<br />

<strong>mein</strong>er Schatztruhe liegt so viel Gold, dass ich<br />

damit ein riesengroßes Königsschloss bauen<br />

könnte. Es hätte einen Saal aus lauter Silber<br />

und einen Thron aus Gold und Edelsteinen.“<br />

Da lacht das Gänschen: „Hört endlich auf<br />

anzugeben und tanzt mit!“ Das lassen sich<br />

Fuchs und Füchslein nicht zweimal sagen.<br />

Fuchs <strong>mein</strong>t: „Angeben ist doof!“ Füchslein<br />

nickt: „Finde ich auch!“ Und dann hüpfen,<br />

springen und tanzen die drei herum, dass<br />

die ganze Fuchshöhle wackelt!<br />

64<br />

<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013


Das <strong>Kind</strong> ist<br />

beschäftigt –<br />

1o Minuten Pause<br />

für die Eltern<br />

WAS FEHLT DENN DA?<br />

Gleich geht’s los zum Karneval.<br />

Immer drei Tiere setzen die gleiche Kopfbedeckung auf.<br />

Welche fehlt?<br />

TEXT: MARGRET NUSSBAUM; ILLUSTRATIONEN: MEIKE TÖPPERWIEN<br />

TANZEN MACHT MÜDE<br />

Genug gehüpft und gesprungen! Nun träumt der Fuchs<br />

von einem Festmahl. Welchem?<br />

<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013 65


Mama<br />

auf Zeit<br />

Sie hat Rafael geknuddelt, gefüttert,<br />

gewickelt, in den Schlaf gesungen<br />

– und dann ist sein Bettchen plötzlich<br />

wieder leer. Wie es einer Pflegemutter<br />

gelingt, ein fremdes Baby anzunehmen<br />

und wieder abzugeben, auch<br />

wenn es längst ihr Herz erobert hat<br />

66<br />

<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013


Betreuung LEBEN MIT KINDERN<br />

Strampler, Schnuller,<br />

Babycreme — alles<br />

liegt schon mal bereit<br />

Sie weiß aus Erfahrung:<br />

Im Bereitschaftsdienst<br />

ist alles möglich. Da<br />

kann die Polizei mit einem Baby im<br />

Arm vor der Tür stehen, weil das Kleine<br />

daheim vor dem gewalttätigen Vater<br />

nicht mehr sicher ist. Vielleicht wird<br />

ein verwahrlostes Kleinkind gebracht,<br />

dessen Mama ihm kein Fläschchen gibt,<br />

weil sie selbst an der Flasche hängt.<br />

Weg von einem Zuhause,<br />

das längst keines mehr ist<br />

Oder es kommt der Zehnjährige, der<br />

nur noch weg will, weil er es nicht mehr<br />

aushält in einem Zuhause, das längst<br />

keines mehr ist. Für diese <strong>Kind</strong>er ist<br />

Karin Leitner da – ein paar Tage, wenige<br />

Wochen, manchmal aber<br />

auch Monate. Seit über vier<br />

Jahren arbeitet die 38-jährige<br />

Erzieherin als Bereitschaftspflegemutter.<br />

Im Moment ist Karin Leitner<br />

„Mama auf Zeit“ von<br />

Rafael. Sie hat ihn auf dem<br />

Arm, als sie die Tür zu ihrem Einfamilienhaus<br />

öffnet. Der neun Monate alte<br />

Junge strahlt übers ganze Gesicht und<br />

zeigt stolz sein Spielzeugauto. Vor<br />

einem halben Jahr war der inzwischen<br />

so muntere Kleine noch im Krankenhaus.<br />

Zweieinhalb Monate lang lag er<br />

dort – Diagnose Schütteltrauma. Wer<br />

den Jungen so misshandelt hat, ist nicht<br />

bekannt. Jetzt klären Fachkräfte, wie es<br />

weitergehen soll mit Rafael. Ob er zurück<br />

kann zu seiner Mutter oder ob eine<br />

Vollzeitpflegestelle für ihn gesucht<br />

werden muss.<br />

Bis das entschieden ist, lebt Rafael bei<br />

den Leitners, zu denen neben Karin ihr<br />

Mann Mathias (34) und die <strong>Kind</strong>er<br />

Johannes (13) und Elena (11) gehören.<br />

Sie alle waren sich vor gut vier Jahren<br />

einig, dass sich die gelernte Erzieherin<br />

als Bereitschaftspflegemutter beim<br />

Amt für <strong>Kind</strong>er, Jugend und Familie<br />

in Augsburg bewirbt. Die pädagogische<br />

Ausbildung muss<br />

sein und das Ja der ganzen<br />

Familie, denn schließlich beansprucht<br />

das Pflegekind dort<br />

seinen Platz.<br />

Über 20 <strong>Kind</strong>er hat Karin inzwischen<br />

betreut – vom drei Wochen alten Säugling<br />

bis zum 14-Jährigen. „Die ersten<br />

Tage sind für uns alle immer sehr spannend,<br />

da liegt ein Kribbeln in der Luft“,<br />

beschreibt die Pflegemutter den Einzug<br />

eines neuen Familienmitglieds. Zehn<br />

Familien stehen in Augsburg derzeit für<br />

eine rasche Hilfe in Notsituationen bereit.<br />

Sie wechseln sich wöchentlich im<br />

Bereitschaftsdienst ab und sind dann<br />

24 Stunden telefonisch erreichbar.<br />

Während seine „Mama auf Zeit“ erzählt,<br />

sitzt Rafael im Hochstuhl und genießt<br />

sein zweites Frühstück. Die Turnstunde<br />

bei der Krankengymnastin hat er<br />

schon hinter sich. „Wir versuchen, den<br />

Alltag der <strong>Kind</strong>er möglichst nahtlos<br />

aufrechtzuerhalten“, beschreibt Karin<br />

Leitner das Zusammenleben. Größere<br />

<strong>Kind</strong>er gehen wie gewohnt in den <strong>Kind</strong>ergarten<br />

oder in die Schule, zum Sport<br />

und zu ihren Freunden. Nehmen die<br />

leiblichen Eltern ihr Umgangsrecht<br />

wahr, dürfen sie einmal in der Woche<br />

ihr <strong>Kind</strong> im Jugendamt treffen. Wo es<br />

derzeit lebt, erfahren sie nicht – zum<br />

Schutz des <strong>Kind</strong>es und der Pflegeeltern.<br />

Aus diesem Grund wurden auch die<br />

Namen der hier vorgestellten Familie<br />

und des <strong>Kind</strong>es geändert.<br />

Rafaels Mutter war anfangs bei der<br />

Krankengymnastik mit dabei, inzwischen<br />

hat sie das Interesse daran etwas<br />

verloren. Dafür dokumentiert Karin<br />

Leitner jeden kleinen Fortschritt des<br />

motorisch leicht zurückgebliebenen<br />

Babys in ihren Aufzeichnungen. Die<br />

Therapeutin ist zufrieden: „Jetzt ist<br />

Rafael angekommen. Er fühlt sich sicher<br />

und geborgen und kann sich nun<br />

entwickeln.“ Ein Lob, das die Pflegemutter<br />

freut. Ist es doch – wie auch die<br />

Zuneigung des kleinen Jungen, sein<br />

freudiges Glucksen, sein zufriedenes<br />

„Jetzt ist Rafael angekommen. Er fühlt sich<br />

bei Familie Leitner sicher und geborgen<br />

und kann sich nun in aller Ruhe entwickeln!“<br />

Die Therapeutin von Rafael<br />

Lächeln und das häufige Ankuscheln –<br />

Lohn für ihre Arbeit. Die wird ansonsten<br />

vom Jugendamt mit einem festen<br />

Satz für jeden Tag, den das <strong>Kind</strong> in der<br />

Familie ist, finanziell honoriert.<br />

Von jedem <strong>Kind</strong>, das sie betreut, hat die<br />

Erzieherin Fotos und Erinnerungen in<br />

Fotos und Erinnerungen<br />

im Computer gespeichert<br />

ihrem Computer gespeichert. Für die<br />

Kleinen selbst legt sie ein liebevoll gestaltetes<br />

Album an. Sie klebt Fotos von<br />

ge<strong>mein</strong>samen Unternehmungen ein,<br />

hält fest, wie sich das <strong>Kind</strong> entwickelt,<br />

notiert lustige Sprüche und verabschiedet<br />

sich von ihnen mit Worten wie: „Es<br />

war schön, dich bei uns gehabt zu<br />

haben. Wir wünschen dir alles Gute<br />

und Gottes Segen.“ Ein <strong>Kind</strong> wieder loszulassen,<br />

kostet Kraft. Das geht<br />

<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013 67


LEBEN MIT KINDERN Betreuung<br />

besser mit dem Gefühl, es hat sich<br />

etwas verändert im Umfeld des Kleinen,<br />

das Familienleben könnte wieder<br />

funktionieren. Und das macht Probleme,<br />

wenn das Gefühl fehlt, dass das<br />

<strong>Kind</strong> eine echte Chance hat. „Gut, dass<br />

die Bereitschaftspflege in der Regel<br />

maximal zwölf Wochen dauert“, sagt<br />

Karin Leitner. Zu eng werde sonst die<br />

Beziehung zueinander, zu sehr schließe<br />

man dann ein <strong>Kind</strong> in sein Herz –<br />

und umgekehrt.<br />

Die Erzieherin spürt das bei Rafael, der<br />

nun ausnahmsweise schon über vier<br />

Monate bei den Leitners lebt, weil sich<br />

das Expertenteam noch nicht einig ist,<br />

welcher Weg für den Jungen der richtige<br />

ist. Die beiden schmusen miteinander,<br />

Rafael legt seine Ärmchen<br />

um den Hals von Karin, strahlt sie an.<br />

Der Kleine sucht ihre Nähe, genießt die<br />

Pflegemutter Karin Leitner:<br />

„Eigene, innere<br />

Stabilität ist wichtig,<br />

damit man selbst<br />

nicht an der Aufgabe<br />

zerbricht!“<br />

Zärtlichkeit, die er so zuvor vielleicht<br />

nie bekommen hat. Und Karin Leitner<br />

freut sich über die große <strong>Leben</strong>sfreude<br />

des Babys, seine bedingungslose Zuneigung:<br />

„Ich bekomme viel zurück von<br />

den <strong>Kind</strong>ern.“ Ähnlich geht es ihrem<br />

Mann. Der Programmierer kommt<br />

prima zurecht mit älteren Pflegekindern,<br />

mit denen er mehr unternehmen<br />

kann als mit Babys. Und von denen er<br />

meist heiß geliebt wird. „Ich hätte so<br />

gerne einen Papa wie dich“, hört er oft<br />

von den <strong>Kind</strong>ern, die häufig ohne Vater<br />

aufwachsen.<br />

Unterm Dach ist ein eigenes<br />

Zimmer für die kleinen Gäste<br />

Die Schützlinge, die Leitners aufnehmen,<br />

sind willkommen. Unterm Dach<br />

des Einfamilienhauses gibt es ein eigenes<br />

Zimmer für die kleinen Gäste – voll<br />

mit Spielsachen der Leitner-<strong>Kind</strong>er und<br />

vorbereitet für jedes Alter. Da liegt der<br />

Strampler in Größe 56 ebenso bereit<br />

wie die Unterwäsche in 140, da gibt es<br />

Lätzchen, Fläschchen, Schnuller, Babycreme<br />

... „Inzwischen habe ich eine<br />

Grundausstattung für jede Größe“, sagt<br />

Karin Leitner. <strong>Was</strong> sie über das Materielle<br />

hinaus sonst noch braucht für ihre<br />

Arbeit? „Man muss all das verarbeiten<br />

können, was die <strong>Kind</strong>er mitbringen“, ist<br />

ihre Erfahrung. „Eigene innere Stabilität<br />

ist wichtig, damit man selbst nicht<br />

zerbricht.“ Monatliche Treffen mit anderen<br />

Bereitschaftspflegeeltern und<br />

Willkommen in der<br />

Familie: Alle sagen<br />

Ja zum neuen<br />

Mitbewohner<br />

Fachkräften im Jugendamt helfen, auch<br />

mit schwierigen Fällen fertig zu werden.<br />

Wie zum Beispiel mit dem Elfjährigen,<br />

bei dem Karin Leitner das Ende<br />

der Bereitschaftspflege sehnsüchtig erwartet<br />

hat. Der Junge hatte die ganze<br />

Familie vereinnahmt. „Da war es<br />

schwer für Elena und Johannes, sich<br />

abzugrenzen.“ Auf der einen Seite hatte<br />

der Junge das <strong>Leben</strong> in der neuen Familie<br />

sehr genossen, auf der anderen Seite<br />

plagte ihn Heimweh – ein Gewissenskonflikt,<br />

mit dem er nicht zurechtkam.<br />

Dass selbst misshandelte <strong>Kind</strong>er an<br />

ihren Eltern hängen, hat Karin Leitner<br />

immer wieder beobachtet: „Ganz egal,<br />

was vorgefallen ist, die Liebe zu den<br />

Eltern ist nach wie vor da.“<br />

Wie auch bei Rafael. Wenn sich Mutter<br />

und Pflegemutter im Jugendamt treffen,<br />

wechselt der Kleine problemlos von<br />

Arm zu Arm. Karin Leitner hält das aus,<br />

weil sie sich von Anfang an klargemacht<br />

hat, dass der Kleine wieder geht, dass<br />

sie nur eine begrenzte Zeit miteinander<br />

haben. Aber sie gibt zu, dass sie der Abschied<br />

auch dieses Mal schmerzen<br />

wird. So oft hat sie Rafael zärtlich<br />

gestreichelt, seine Schnupfennase geputzt,<br />

auch mal geschimpft mit ihm –<br />

„Gott schickt uns nur <strong>Kind</strong>er,<br />

die uns guttun und wir ihnen“<br />

da kann sie ihn nicht einfach wie ein<br />

Windelpaket wieder abgeben.<br />

Die Kraft für solche Abschiede und ihre<br />

anspruchsvolle Aufgabe als Mutter auf<br />

Zeit findet die 38-Jährige in ihrer Familie<br />

und in ihrem Glauben. Sie lebt in der<br />

Gewissheit, dass „Gott uns nur die<br />

<strong>Kind</strong>er schickt, die uns guttun und<br />

denen wir guttun“. Ein paar Tage,<br />

Wochen oder Monate lang <strong>darf</strong> sie sie<br />

schützen, pflegen, ihnen nahe sein und<br />

versuchen, sie stark zu machen für das<br />

<strong>Leben</strong>, das auf sie wartet. Wenn es so<br />

weit ist, wenn das <strong>Kind</strong> auf Zeit geht,<br />

dann lässt sich Karin Leitner gerne von<br />

ihrer Tochter trösten, die weiß: „Mama,<br />

bald kommt doch wieder ein <strong>Kind</strong> zum<br />

Liebhaben zu uns!“<br />

gerda klier<br />

Mehr Infos beim Bundesverband<br />

der Pflege- und Adoptivfamilien:<br />

www.pfad-bv.de<br />

FOTOS: BETHEL FATH<br />

68<br />

<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013


community<br />

www.leben-und-<strong>erziehen</strong>.de<br />

FOTOS: MARCUS LECHNER, PRIVAT, SHUTTERSTOCK<br />

AB WANN RAUS MIT<br />

DEM BABY?<br />

Mami2601 Seid ihr nach der Entbindung gleich<br />

rausgegangen mit dem Baby? Wie macht man<br />

das bei Winterbabys?<br />

Minchen Die Lütte durfte raus, als sie 3 Tage<br />

alt war – die ersten 14 Tage im <strong>Kind</strong>erwagen,<br />

dann im Tragetuch. Sie ist ein Novemberkind.<br />

merlelu0905 Da <strong>mein</strong> Dezemberkind 8 Tage<br />

auf der Intensivstation lag nach der Geburt,<br />

konnten wir erst raus mit ihm, als es 9 Tage alt<br />

war. Dann sind wir jeden Tag draußen gewesen<br />

– schön warm eingemummelt halt.<br />

LieschenMuller Ich bin auch gleich raus.<br />

Je nach Wetterlage nicht so lange, aber frische<br />

Luft tat mir und den Kleinen gut.<br />

grisu66 Meine <strong>Kind</strong>er wurden im Februar,<br />

April, Juni und Juli geboren. Ich hab sie gleich<br />

mit rausgenommen.<br />

ilvi Solange es keine Minusgrade hat, kannst<br />

du mit dem Baby unbesorgt rausgehen.<br />

HappyMami: Mein Großer<br />

wird 5 und ich überlege, mit<br />

Taschengeld anzufangen.<br />

Reichen 50 Cent die Woche?<br />

sternchen7568: Wir hatten<br />

vor der Schule 50 Cent<br />

pro Woche, jetzt geben wir<br />

pro Klasse 1 Euro.<br />

stern07: Unsere Maus<br />

bekommt erst Taschengeld,<br />

wenn sie in die Schule<br />

kommt.<br />

DIE ERSTEN WORTE<br />

EURER KINDER?<br />

Mami_35 Mein Süßer ist jetzt 15 Monate alt<br />

und brabbelt so vor sich hin. Das einzig<br />

verständliche Wort ist momentan „Nein“!<br />

<strong>Was</strong> haben eure gesagt?<br />

phienolinchen Die Große hat zwischen 7 und<br />

9 Monaten gebrabbelt. Hin und wieder kam<br />

ein Mama oder Mam für Essen. Die Kleine<br />

(8 Monate) sagt auch Mam Mam für Essen.<br />

Christine-Dötzer Mein Großer sagte als<br />

erstes Wort Bobbeis (Bob der Baumeister).<br />

Mama kam bei allen drei <strong>Kind</strong>ern immer<br />

als Allerletztes.<br />

Glitzerfee Meine zwei sind 13 Monate. Sie<br />

sagen Mama, Papa, NEIN, Dada... Aber „NEIN“<br />

ganz deutlich und betont.<br />

mumslike Meine Maus wird jetzt 18 Monate.<br />

Mama, Papa, Ei, Eis, Au, Tier (für Tiger), Bar (für<br />

Bär) sind die halbwegs verständlichen Wörter.<br />

aquamarin Püppimaus ist 17 Monate. Seit ein<br />

paar Tagen versucht sie, Worte nachzuahmen,<br />

z. B. Tuu für Schuh, TüTuu für Tür zu, mina für<br />

<strong>mein</strong>e. Ihr Lieblingswort ist NEIJJ(n).<br />

spider1978 Unsere Maus ist 11 Monate alt.<br />

Sie sagt Mama, Papa, Opam (Opa – zumindest,<br />

wenn man <strong>mein</strong>em Vater glauben <strong>darf</strong>. Ich<br />

hab‘s noch nicht gehört). Und den ganzen Tag<br />

DA! – verbunden mit dem Fingerzeig.<br />

WIE VIEL TASCHENGELD FÜR 5-JÄHRIGE?<br />

Elmo: Motte hat ab 6 Jahren<br />

50 Cent die Woche bekommen.<br />

Mit 7 Jahren 1 Euro,<br />

nun mit 8 Jahren 2 Euro.<br />

miatinka: 50 Cent sind für<br />

Sechsjährige ausreichend.<br />

Immer aktuell informiert mit dem Newsletter von <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong>.<br />

Jetzt kostenlos abonnieren unter www.leben-und-<strong>erziehen</strong>.de<br />

MARTINAS<br />

TAGEBUCH<br />

Martina<br />

Dankof-Decker ist eure<br />

Ansprechpartnerin im<br />

Netz [Username:<br />

Redaktion]. In ihrem<br />

Blog erzählt sie von<br />

ihren <strong>Kind</strong>ern Benjamin<br />

und Anna-Carolin<br />

MEIN NEUES<br />

LEBEN MIT BABY<br />

Kathrin Hochmuth<br />

berichtet regelmäßig<br />

in ihrem Blog, wie sich<br />

ihr Alltag seit der<br />

Geburt ihrer Tochter<br />

Celina verändert hat<br />

Marie<br />

bleibt Marie<br />

Würdet Ihr den<br />

Namen für euer <strong>Kind</strong><br />

wieder wählen?<br />

6 %<br />

Nein, der<br />

Name ist<br />

leider<br />

nicht so<br />

selten wie<br />

gedacht<br />

2 %<br />

Nein, die<br />

meisten<br />

benutzen<br />

nur eine<br />

Abkürzung<br />

92 %<br />

Ja, er passt<br />

wunderbar<br />

zu <strong>mein</strong>em<br />

<strong>Kind</strong><br />

QUELLE:<br />

WWW.LEBEN-UND-ERZIEHEN.DE<br />

<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013 69


Freude verschenken!<br />

Die heilige Erstkommunion und Firmung<br />

Freunde Jesu – Das Magazin<br />

zur Erstkommunion<br />

Im Magazin zeigt Max Mini, ein kleiner neugieriger<br />

Ministrant, alles Wichtige zu unserem<br />

Glauben und unserer Kirche auf.<br />

Jetzt versandkostenfrei!<br />

Jedes Heft nur € 6. 90<br />

Feel the Spirit – Das Magazin<br />

zur Firmung<br />

Im Heft erfahren Firmlinge alles, was sie über<br />

den katholischen Glauben und über die Kirche<br />

wissen müssen!<br />

Die Lieferung erfolgt mit Rechnung an:<br />

Vertragspartner: Bayard Media Gmbh & Co. KG, Böheimstr. 8, 86153 Augsburg; Geschäftsführer: Horst<br />

Ohligschläger; HRA 15029 Amtsgericht Augsburg. Wir nutzen Ihre anlässlich von Bestellungen anfallenden<br />

Daten nur für die Bestellabwicklung und für Werbezwecke. Sie können der Nutzung oder der<br />

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86153 Augsburg, widerrufen. Zur Fristwahrung genügt die rechtzeitige Absendung. Paketversandfähige<br />

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»Freunde Jesu« für je € 6,90<br />

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»Feel the Spirit« für je € 6,90<br />

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mich zukünftig per Telefon und/oder E-Mail über<br />

interessante Angebote und Aktionen informiert.<br />

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Heilig-Kreuz-Straße 16, 86609 Donauwörth<br />

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Am schnellsten geht‘s per:<br />

• Tel.: 0906/705816-260<br />

• Fax: 0906/705816-16<br />

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GLOSSE<br />

Der Mondmann<br />

Abend für Abend steht Autor Matthias Kröner<br />

vor dem Bett seines Sohnes und singt.<br />

Nicht etwa aus Leidenschaft. Sondern aus<br />

purer Verzweiflung. Die wahre Geschichte<br />

einer unglaublichen Solokarriere<br />

ILLUSTRATION: MARINE LUDIN; FOTO: PRIVAT<br />

Ich kann nicht singen. Meine als<br />

Worte getarnten schiefen Töne<br />

sind grauenhaft. Ich habe nur<br />

einen Fan: <strong>mein</strong>en zweijährigen Sohn.<br />

Wann immer ich „Der Mond ist aufgegangen“<br />

vor seiner Bettstatt krähe,<br />

sagt er: „Mal“. <strong>Was</strong> soviel heißt wie:<br />

„Papa, noch mal, noch mal! Du bist<br />

,The Voice of Germany‘!“<br />

Nach 14 Strophen höre ich ihn schnarchen.<br />

Ich bin heiser und verlasse<br />

Erledigt, aber sehr glücklich:<br />

Gefühle wie ein Rockstar<br />

<strong>mein</strong>e Bühne in Richtung Wohnzimmer.<br />

So muss sich ein Rockstar<br />

nach einem Auftritt in der Carnegie<br />

Hall fühlen: erledigt, total neben sich,<br />

sehr glücklich. Ich hole mir ein Bier<br />

aus dem Kühlschrank und warte, bis<br />

<strong>mein</strong>e Frau zurückkommt.<br />

<strong>Was</strong> die wenigsten wissen: Die Verzweiflung<br />

war es, die mir <strong>mein</strong>e<br />

unglaubliche Solokarriere ermöglicht<br />

hat. Und das kam so: Sobald ich Emil<br />

ins Bett bringen wollte, sagte er:<br />

„Weg!“ Ich konnte es nicht fassen.<br />

Mein Sohn sagte: „Weg!“ Zu mir!<br />

Seinem Papa!!! Wenn ich ihm<br />

die Zähne nachputzen wollte, schrie<br />

er. Er zeigte unbeirrt auf die Frau,<br />

die ihn neun Monate in ihrem Bauch<br />

getragen hatte.<br />

Nach einer Woche waren wir mit<br />

den Nerven runter. Es konnte nicht angehen,<br />

dass der kleine Mann uns vorschrieb,<br />

wie der Abend zu laufen hatte.<br />

Also verabschiedete sich <strong>mein</strong>e Frau<br />

während des Abendessens ins Exil:<br />

zu Freunden, die eine Straße weiter<br />

wohnen. Da nur ich es war, der ihm<br />

heute die Zähne putzen, ihn wickeln,<br />

seinen Schlafanzug anziehen und<br />

etwas vorlesen konnte, arrangierte<br />

Emil sich zähneknirschend mit <strong>mein</strong>er<br />

Anwesenheit. Erst als es ins <strong>Kind</strong>erzimmer<br />

zu seinem Bettchen ging,<br />

begannen die Schwierigkeiten. „Mama,<br />

Bett?“, fragte er. Ich reagierte cool:<br />

„Mama hat sich von uns verabschiedet.<br />

Sie hat dich sehr lieb und wird morgen<br />

früh wieder hier sein. Deshalb lege ich<br />

dich jetzt …“ „Mama, Bett!“, sagte er insistierend.<br />

Ich antwortete schon vorsichtiger:<br />

„Wenn du jetzt gleich<br />

schläfst, wird es nicht lange dauern,<br />

bis dich die Mama wieder aus dem Bett<br />

herausholt. Am besten, ich lege dich<br />

sofort …“ „Mama, Bett!!“, reagierte er<br />

panisch. Seine Stimme war bereits<br />

brüchig, <strong>mein</strong>e Antworten erreichten<br />

auf der Armseligkeitsskala den letzten<br />

Platz. „Du bist sehr müde, der Tag ist<br />

müde, dein Bett ist müde, dein Kopfkissen<br />

ist müde, sogar dein Schnuffeltuch<br />

schläft schon. Meinst du nicht<br />

auch, dass du …“ „Mama, Bett!!!“<br />

In <strong>mein</strong>er größten Verzweiflung konzentrierte<br />

ich mich auf das, was ich<br />

gar nicht kann. Ich begann zu singen.<br />

Emil hörte zu weinen auf, er horchte.<br />

„Mal! Mal!“ Ich sang erneut. Wieder<br />

wollte er eine Zugabe. An diesem<br />

Abend sang ich 27-mal die erste Strophe<br />

von „Der Mond ist aufgegangen“.<br />

Wir arrangierten zwei weitere Exiltage.<br />

Es funktionierte. Am vierten Tag<br />

brachte ich Emil ins Bett, obwohl<br />

<strong>mein</strong>e Frau zu Hause war. Statt<br />

„Mama, Bett!“, sagte er: „Mond“.<br />

Ich wuchs einige Zentimeter,<br />

räusperte mich – und legte los.<br />

Matthias Kröner ist<br />

Journalist und lebt mit<br />

seiner Frau und<br />

seinem Sohn Emil (2)<br />

in Ratzeburg<br />

<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013 71


IMPRESSUM<br />

erscheint in der Bayard Media GmbH & Co. KG, Augsburg<br />

www.bayard-media.de<br />

Anschrift Verlag und Redaktion:<br />

Böheimstraße 8, 86153 Augsburg, Tel. 08 21/45 54 81-51,<br />

Fax 08 21/45 54 81-10 (Verlag), -12 (Redaktion)<br />

E-Mail: redaktion@bayard-media.de, www.leben-und-<strong>erziehen</strong>.de<br />

ISSN 0047-4274<br />

Chefredakteurin:<br />

Martina Kaiser (verantwortlich)<br />

Redaktion und Mitarbeiter:<br />

Martina Dankof-Decker,<br />

Birgit Henrich, Gitta Hopp,<br />

Gerda Klier, Margret Nußbaum,<br />

Josef Pütz, Silvia Schmid,<br />

Andrea Schmidt-Forth,<br />

Beate Spindler, Silke Weiher<br />

Creative-Direktion:<br />

Klaus Springer<br />

(Agentur2, München)<br />

Grafik:<br />

Robert Erker (Artdirector),<br />

Laura Hermann,<br />

Verena Kernstein, Sabine Meyer<br />

Bildredaktion:<br />

Ilonka Bock, Daniel Gerst<br />

Redaktionsassistenz:<br />

Sylvia Herrmann,<br />

Sabine Pomberg<br />

Verlagsgeschäftsführer:<br />

Horst Ohligschläger<br />

Verlagsleitung/<br />

Gesamtanzeigenleitung:<br />

Armin Baier (verantwortlich)<br />

Anzeigenverkauf Inland:<br />

Nielsen I<br />

Kontor M<br />

Medienvermarktung GbR<br />

Fuhlsbüttler Straße 145<br />

22305 Hamburg<br />

Tel. 0 40/63 90 84-0<br />

Fax 0 40/63 90 84-44<br />

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Nielsen II<br />

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duesseldorf@quadromedia.eu<br />

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Verlagsbüro Leo Krimmer GmbH<br />

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Nielsen V, VI, VII<br />

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79618 Rheinfelden<br />

Bei Nichtbelieferung ohne<br />

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Störung des Arbeits friedens kein<br />

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<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> wird als<br />

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Nachdruck:<br />

Nur mit Genehmigung der Redaktion.<br />

Für unverlangte Manus kripte<br />

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<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> erscheint monatlich. Das Jahresabo (12 Hefte)<br />

kostet derzeit 27,60 € inkl. MwSt. und Versand, im Einzelverkauf kostet das<br />

Heft 2,30 €, Auslandspreise auf Anfrage.<br />

FOTOS: BIG, FOTOLIA.COM, F10NLINE, GETTY IMAGES, MASTERFILE<br />

SEX-FLAUTE<br />

Wie Paare die Liebe<br />

neu entdecken<br />

Eifersüchtig<br />

auf die<br />

Erzieherin<br />

„Meine Tochter mag<br />

die <strong>Kind</strong>ergärtnerin lieber<br />

als mich!“ <strong>Was</strong><br />

die Psychologin rät<br />

72<br />

<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013


VORSCHAU<br />

Ob wohl <strong>mein</strong> Fuß in<br />

diesen Schuh passt?<br />

<strong>Kind</strong>er lernen ganz viel<br />

durch Auspro bieren<br />

IM RATGEBER<br />

<strong>Was</strong> unser <strong>Leben</strong><br />

leichter macht<br />

Sicher schlafen<br />

So schlummern Babys gut<br />

+ Schlaf-Sprechstunde<br />

DAS NEUE<br />

HEFT IST AB<br />

13.2.<br />

IM HANDEL<br />

FÖRDERN<br />

So macht<br />

Lernen<br />

Spaß<br />

Antibiotika – besser<br />

als ihr Ruf<br />

Wir haben beim <strong>Kind</strong>erarzt<br />

nachgefragt und sagen, was<br />

wirklich stimmt<br />

Nistkästen<br />

Zum Selbermachen: Vogelhäuser<br />

für Balkon und Garten<br />

Sparen für die <strong>Kind</strong>er<br />

Geldanlagen: welche sich<br />

lohnen und welche nicht<br />

Wir freuen<br />

uns auf<br />

den Frühling!<br />

Weitere<br />

Themen<br />

Wunder Po<br />

Das hilft, wenn die Haut<br />

entzündet ist<br />

Weißt du noch, Baby?<br />

Ab wann und woran<br />

die Kleinen sich erinnern<br />

Geliebter Teddy!<br />

Lustige Spiele und Reime<br />

mit Kuscheltieren<br />

Einfach stillen<br />

Jetzt läuft‘s wieder.<br />

Wie Mütter kleine<br />

Stillkrisen meistern<br />

Ganz schön<br />

abgefahren<br />

Coole Fahrzeuge für <strong>Kind</strong>er<br />

von 0 bis 5 Jahren<br />

+ großes Gewinnspiel<br />

SERIE<br />

Das geheime<br />

Wissen der<br />

Hebammen<br />

Schwangerschaft, Geburt,<br />

Babypflege: In unserer neuen<br />

Serie verraten Hebammen<br />

ihre besten Tipps, damit es<br />

Mama und Baby gut geht<br />

Andere Mütter kennenlernen,<br />

sich mit Eltern austauschen,<br />

schnelle Antwort auf Fragen:<br />

Alles in unserer Community<br />

www.leben-und-<strong>erziehen</strong>.de<br />

<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 2/2013<br />

73


1<br />

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12 x <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />

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Wenn Paare Eltern werden, haben sie viele Fragen: zur Schwangerschaft,<br />

den ersten Wochen mit Baby, Ernährung und Gesundheit ihres <strong>Kind</strong>es.<br />

<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> begleitet Sie durch die ersten spannenden<br />

Jahre und ist Ihr kompetenter Ratgeber. Mit Tipps von<br />

Experten und Erfahrungen anderer Eltern.<br />

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Fördert von Anfang an die Sinne. Das<br />

Baby erlebt Bewegung, Kontraste und<br />

Geräusche. Durch Klettverschlüsse können<br />

immer neue Variationen zusammengestellt<br />

werden. Mit Rassel, Quietsche, Knisterfolie und<br />

Beißring. Größe ca. 42 cm<br />

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6 x <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> + Geschenk<br />

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erhalten zusätzlich ein 8-teiliges<br />

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3


Ihr instinktiver<br />

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Wichtiger Hinweis: Stillen ist das Beste für Ihr Baby. Wenn Sie eine Säuglingsanfangsnahrung<br />

verwenden wollen, sprechen Sie bitte mit Ihrer Klinik, Ihrer Hebamme oder Ihrem <strong>Kind</strong>erarzt.<br />

Sicherheit für Ihr Baby.<br />

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