Leben & erziehen Baby-Sprache (Vorschau)
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5/2012 Mai<br />
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Das Elternmagazin<br />
Ganz der Papa,<br />
ganz die Mama!<br />
Was Kinder von den Eltern erben<br />
und welchen Einfluss<br />
Erziehung hat<br />
<strong>Baby</strong>-<br />
<strong>Sprache</strong><br />
Ernährungs-<br />
Sprechstunde<br />
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Editorial<br />
Diese Experten<br />
stehen unserer<br />
Redaktion zur Seite<br />
Schwangerschaft<br />
Dr. Hiltrud Kessler<br />
Frauenärztin<br />
Schwangerschaft<br />
Irene Gruber<br />
Hebamme<br />
Stillen<br />
Brigitte Benkert<br />
Stillberaterin<br />
Ernährung<br />
Dr. Ute Alexy<br />
Ernährungsberaterin<br />
Entwicklung<br />
Prof. Dr. Sabina Pauen<br />
Entwicklungspsychologin<br />
Schlafen<br />
Annette Kast-Zahn<br />
Kinderpsychologin<br />
Kindergesundheit<br />
Dr. Herbert Renz-Polster<br />
Kinderarzt<br />
Homöopathie<br />
Dr. Patrick Kreisberger<br />
Homöopath und<br />
Kinderarzt<br />
Erziehen<br />
Dr. Anita Schächter<br />
Kinderpsychologin<br />
Fernsehen & Co.<br />
Elisabeth Schallhart<br />
Medienpädagogin<br />
Kindergarten<br />
Martina Bentenrieder<br />
Erzieherin<br />
Familienpolitik<br />
Claudia Hagen<br />
Familienbund<br />
der Katholiken<br />
Fotos: Daniel Gerst, privat (12), Sigikid<br />
1. Ausgabe: 4 | 1952<br />
60Jahre<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
Feiern Sie mit!<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> hat Geburtstag. Vor 60 Jahren, am 1. April<br />
1952, erschien die Zeitschrift zum ersten Mal: 24 Seiten für einen<br />
Preis von 50 Pfennig. Vieles hat sich seitdem verändert – und<br />
das ist gut so: Immer mehr Väter nehmen heute Elternzeit und<br />
kümmern sich ganz selbstverständlich um ihre Kinder. Da mag<br />
man es fast nicht glauben, dass es Ende der Sechziger zum Thema<br />
<strong>Baby</strong>sitter hieß: „Die Mutter kann keiner ersetzen. Für Kleinere<br />
ist nicht einmal der Vater die geeignete<br />
Aufsicht“ (siehe Rückblick ab S. 57).<br />
Doch bei allem Wandel, eins ist geblieben:<br />
Bei <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> dreht sich alles um<br />
Kinder und ihre Eltern. Wir möchten, dass<br />
es Ihnen gut geht und Sie die Zeit mit der<br />
Familie genießen können. Dabei wollen<br />
wir Ihnen helfen, jeden Monat aufs Neue.<br />
Es grüßt Sie herzlich Ihre<br />
Chefredakteurin Martina Kaiser<br />
martina.kaiser@bayard-media.de<br />
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<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> pünktlich im Briefkasten.<br />
Und weil wir Geburtstag feiern, gibt‘s ein Geschenk<br />
obendrauf: das fröhliche Rassel-Krokodil von Sigikid.<br />
Infos finden Sie auf Seite 17 und 82.<br />
Zum Abo dazu:<br />
das Rassel-Krokodil<br />
Redaktion <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong>, Böheimstr. 8, 86153 Augsburg, Tel. 08 21/45 54 81-51, Fax 08 21/45 54 81-12, E-Mail-Adresse: redaktion@bayard-media.de<br />
Abonnenten-Service Tel. 01 80/5 26 01 41*, Fax 01 80/5 26 01 42*<br />
* (nur 0,14 €/Min. aus dem Festnetz der Deutschen Telekom, maximal 0,42 €/Min. aus dem Mobilfunk)<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
Mai 2012 3
Ma-ma. Pa-pa. Die ersten Worte<br />
eines Kindes sind magisch — und wir<br />
Eltern vergessen sie nie.<br />
Tolles Förderprogramm: Je mehr Mama<br />
und Papa mit den Kleinen reden,<br />
desto besser klappt’s.<br />
Seite 12<br />
Sprechen<br />
lernen<br />
<strong>Leben</strong><br />
& <strong>erziehen</strong><br />
Gesundheit<br />
& Ernährung<br />
Schwangerschaft<br />
& Geburt<br />
12 Reden für Anfänger<br />
Serie „Glückliche <strong>Baby</strong>zeit“ (3):<br />
Wie Kinder sprechen lernen<br />
38 Schmeckt‘s, <strong>Baby</strong>?<br />
Milch, Brei, <strong>Baby</strong>-Menü:<br />
Die große Ernährungs-Sprechstunde<br />
32 Nabelschnur – das magische Band<br />
Wie sie das <strong>Baby</strong> in Mamas Bauch<br />
perfekt versorgt<br />
Läuse und<br />
Zecken<br />
So schützen Sie<br />
Ihr Kind vor dem<br />
großen Krabbeln<br />
Seite 48<br />
18 Ganz der Papa, ganz die Mama ...<br />
Was ist angeboren, was anerzogen?<br />
Forscher und Familien antworten<br />
22 Pro & Kontra Laufstall<br />
Zwei Mütter sagen ihre Meinung<br />
24 Zaubermittel Belohnung<br />
So klappt das Erziehen leichter<br />
44 Omas beste Wickel<br />
Schritt für Schritt zum Nachmachen<br />
48 Wenn’s krabbelt, juckt und beißt<br />
Zecken und Läuse:<br />
Tipps zum Vorbeugen und Behandeln<br />
Geld, Test<br />
& Service<br />
54 Lieblings-Schuhe<br />
Wir stellen die neuen Modelle<br />
für Frühling und Sommer vor<br />
28 <strong>Baby</strong> schläft, Mama auch<br />
Eine Expertin verrät Tricks, wie<br />
auch Mütter wieder zur Ruhe finden<br />
30 Bahn frei!<br />
Spiele rund um Rutschauto & Co.<br />
4<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
Mai 2012
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kicken. Alles Vererbung?<br />
Oder eher<br />
anerzogen? Wie<br />
die Gene unsere<br />
Kinder bestimmen<br />
Seite 18<br />
Familie<br />
& Partnerschaft<br />
74 Gute-Nacht-Geschichte<br />
Teddy Bär erzählt, wie die Schlüssel -<br />
blumen zu ihrem Namen kamen<br />
76 Kuchen am Stiel<br />
Backen im Trend: Cake Pops<br />
schmecken allen Leckermäulchen<br />
79 Glosse<br />
<strong>Baby</strong>-Workout<br />
Welche Milch fürs <strong>Baby</strong>?<br />
Kann ich mein Kind vegetarisch<br />
ernähren? Brauchen<br />
Kinder ein Lernbesteck?<br />
Ernährungs-Sprechstunde<br />
mit 6 Experten<br />
Seite 38<br />
Unser<br />
Jubiläums-<br />
Gewinnspiel<br />
Familienurlaub,<br />
Kinderwagen, Möbel, Spielsachen,<br />
Eintrittskarten, Shopping-Gutscheine ...<br />
Rubriken<br />
16 So heißt unser Kind<br />
Die schönsten Namengeschichten<br />
73 Von Eltern für Eltern<br />
Das Beste aus der Community<br />
www.leben-und-<strong>erziehen</strong>.de<br />
80 Impressum, <strong>Vorschau</strong><br />
Seite 64<br />
Unser Jubiläums-<br />
Extra<br />
57 Kinder, wie Zeit vergeht!<br />
60 Jahre <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> —<br />
Lesen, schmunzeln, staunen Sie:<br />
Was sich bei <strong>Baby</strong>pflege, Kinder -<br />
gesundheit und Erziehung getan hat<br />
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Ratgeber<br />
Aktuell<br />
VON 0-4 JAHRE<br />
6 <strong>Baby</strong><br />
• Der Griff nach der Welt:<br />
das richtige Spielzeug zum Greifen<br />
• Streit um die Windpocken-Impfung<br />
8 Kleinkind<br />
• <strong>Baby</strong>s erster Ausflug<br />
• Der Haustier-Knigge<br />
• Welcher Autositz passt für mein Kind?<br />
10 Kindergarten<br />
• Gutes Benehmen leicht gemacht<br />
• Zu spät in die Kita: Bußgeld?<br />
36 Schwangerschaft & Geburt<br />
• Ja zum Sex! Dem <strong>Baby</strong> schadet‘s nicht<br />
• Elternkurse: Genügt beim zweiten Kind<br />
ein Crashkurs?<br />
52 Pflege<br />
• Muss Mama die Hände sterilisieren?<br />
Das sind die Titelthemen<br />
Titelfotos: Marina Raith, Fotolia.com, Hersteller (5), iStockphoto.com, Westend61 ; Fotos: Fotolia.com (3), Getty Images/Rehana Saeed-Jaan, Hersteller (2), Hunger & Simmeth, iStockphoto.com, Masterfile, Rice (2)<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
Mai 2012 5
Ratgeber<br />
<strong>Baby</strong><br />
Säugling<br />
1<br />
Der Griff nach<br />
der Welt<br />
2<br />
BABYSPIELZEUG FÜR DIE SINNE<br />
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2. Der Holzring „Nioui“ von<br />
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die rasseln. Sie können<br />
abgenommen und mit der Hand<br />
gewaschen werden.<br />
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3. Aus rot und pink gemustertem<br />
Baumwollstoff ist das rasselnde<br />
„Mini Reh“. Mit handgesticktem<br />
Gesicht und Glückskleeblatt.<br />
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Zuerst ist es nur ein Reflex: Wenn <strong>Baby</strong>s etwas in<br />
ihrer Hand spüren, greifen die Fingerchen automatisch<br />
zu. Dann, im zweiten, dritten <strong>Leben</strong>smonat, weicht das<br />
unwillkürliche dem gezielten Zupacken: Das <strong>Baby</strong><br />
beginnt, seine Umwelt zu be-greifen.<br />
Immer öfter öffnet das Kind jetzt die Fäustchen, beäugt<br />
seine Finger, steckt sie in den Mund. Es trainiert<br />
damit die Koordination von Hand und Augen, die für<br />
das gezielte Greifen Voraussetzung ist. Gut, wenn<br />
die Eltern dem <strong>Baby</strong> dazu Zeit lassen und es nicht mit<br />
gut gemeinten Spielangeboten ablenken, rät die Ergotherapeutin<br />
Silke Scholz. Den Erfolg können sie ungefähr<br />
vom vierten Monat an beobachten: Zunehmend<br />
fixiert das Kleine die Objekte seiner Begierde erst<br />
mit den Augen, bevor es zulangt.<br />
Jetzt wird Greifspielzeug interessant<br />
Besonders geeignet sind Greiflinge mit<br />
einfachen Formen und einheitlichen<br />
Oberflächen.<br />
An den beliebten Spielbögen<br />
hängen am besten immer nur<br />
ein, zwei Objekte<br />
… an Gummibändern, damit<br />
das <strong>Baby</strong> sie heranziehen<br />
und untersuchen kann.<br />
4<br />
3<br />
4. „Rosi Ringel“ malt sich die Welt rosarot<br />
und pfeift dazu: Greifling von HABA.<br />
Bei www.jako-o.de; 7,95 Euro
Der Windpocken-<br />
Streit geht weiter<br />
Einen eigenen Impfkalender für Kinder hat jetzt die Stiftung<br />
Warentest vorgestellt. Die Empfehlungen darin decken sich<br />
weitgehend mit denen der Ständigen Impfkommission am<br />
halbstaatlichen Robert-Koch-Institut (www.impfen-info.de),<br />
der die meisten Kinderärzte folgen. In drei Punkten weichen<br />
die Tester allerdings ab:<br />
Sie raten zur Rotaviren-Impfung für alle <strong>Baby</strong>s<br />
(zwei oder drei Pikser nach der sechsten Woche)<br />
… sowie zu einer zweiten Impfung gegen Meningokokken<br />
zwischen dem 11. und 15. Monat.<br />
?<br />
Die Windpocken-Impfung empfehlen sie<br />
nicht für alle Kinder (siehe Pro & Kontra).<br />
Gegen Windpocken impfen?<br />
Pro<br />
Dr. Wolfram Hartmann,<br />
Präsident des Berufsverbands<br />
der Kinder- und Jugendärzte<br />
Die Impfung schützt Kinder<br />
zuverlässig vor Windpocken<br />
und eröffnet sogar die Chance,<br />
die Krankheit auszurotten.<br />
Das wäre besonders wichtig für<br />
Kinder mit Immunschwächen<br />
und für Erwachsene, denen bei<br />
Windpocken sehr ernste Komplikationen<br />
drohen. Für das Argument<br />
der Stiftung Warentest,<br />
durch die Impfung der Kinder<br />
könnten die Windpocken vermehrt<br />
bei Erwachsenen auftreten,<br />
gibt es keinen Beweis. Mit<br />
Sicherheit würde ein Verzicht<br />
auf die Impfung aber genau<br />
dazu führen.<br />
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Kontra<br />
Professor Dr. Gerd Glaeske,<br />
Universität Bremen, Mit-<br />
Herausgeber des Nachschlagewerks<br />
„Bittere Pillen“<br />
Die Windpocken verlaufen bei<br />
Kindern harmlos. Danach sind<br />
sie vor späteren schweren Verläufen<br />
geschützt, die Jugendlichen<br />
und Erwachsenen bei<br />
einer Erst-Infektion drohen.<br />
Daher erscheinen Impfungen<br />
bei Kindern nicht unbedingt<br />
erforderlich. Allerdings empfehlen<br />
wir Eltern, diese Frage<br />
mit ihrem Kinderarzt zu besprechen.<br />
<strong>Leben</strong> im Umfeld<br />
Erwachsene, die sich wegen<br />
einer Immunschwäche oder<br />
aus anderen Gründen nicht mit<br />
Windpocken infizieren sollten,<br />
ist die Impfung ratsam.<br />
Zum Füttern auf<br />
den Schoß<br />
Wie gut es mit <strong>Baby</strong>s ersten Breimahlzeiten<br />
klappt, hängt mit davon ab, wie<br />
die Kleinen sitzen, weiß Prof. Claudia<br />
Hellmers vom Netzwerk „Gesund ins<br />
<strong>Leben</strong>“: „Am besten sitzen sie beim<br />
Füttern mit gestütztem Rücken auf<br />
dem Schoß von Mama oder Papa.“<br />
Frage an Volker Baisch,<br />
Väter-Experten-Netz Deutschland<br />
Als Vater nur<br />
der Handlanger?<br />
Bevor meine Frau Insa morgens zur<br />
Arbeit fährt, deckt sie mich mit<br />
genauen Ablaufplänen ein und abends<br />
fragt sie mich aus ... Wie mache ich ihr<br />
klar, dass es unserem <strong>Baby</strong> bei mir<br />
bestens geht?<br />
Offenbar fällt es Ihrer Frau schwer, ihr<br />
<strong>Baby</strong> loszulassen. Dahinter steckt eine<br />
gute Absicht: Dem Kleinen soll es gut<br />
gehen. Dazu kommt der gesellschaftliche<br />
Druck, der die Verantwortung für die<br />
Kinder immer noch den Müttern zuweist.<br />
Frauen, die sich um alles selbst kümmern,<br />
überfordern sich damit jedoch. Spätestens,<br />
wenn sie ihr Kind einer Tagesmutter<br />
oder Kita anvertrauen, geht das nicht<br />
mehr. Das können Sie dagegen tun:<br />
Erzählen Sie sich gegenseitig, wie Sie sich<br />
bei Ihren derzeitigen Aufgaben fühlen –<br />
in der Ich-Form, ohne das Verhalten des<br />
anderen zu bewerten und damit eine<br />
Rechtfertigung herauszufordern. Und<br />
überlegen Sie gemeinsam, wie Sie die<br />
Aufgaben in Zukunft aufteilen und was<br />
Insa beim Loslassen helfen könnte.<br />
Der Ratgeber geht weiter ▸▸▸<br />
Fotos: Fotolia.com, Haba, Hersteller (3)<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
Mai 2012 7
Ratgeber<br />
Kids<br />
Kleinkind<br />
Frage an Andreas Ratzek, ADAC<br />
Der Haustier-<br />
Knigge<br />
Kätzchen und Hundewelpen sind ja so<br />
süß – aber sie können mit Toxocara-<br />
Würmern befallen sein, die Fieber,<br />
Lebervergrößerungen und Augenbeschwerden<br />
auslösen können, warnt<br />
Kinderärzte-Sprecher Dr. Ulrich<br />
Fegeler. Deshalb erst zum Tierarzt<br />
und die kleinen Vierbeiner entwurmen<br />
lassen. Außerdem:<br />
nach dem Streicheln: Hände waschen<br />
nicht küssen oder abschlecken lassen<br />
das Füttern und das Reinigen der<br />
Käfige übernehmen die Erwachsenen<br />
die Tiere weiterhin regelmäßig entwurmen<br />
und impfen lassen<br />
mit jeder Biss- und größeren<br />
Kratzwunde zum Kinderarzt<br />
Welcher Sitz<br />
passt für Mia?<br />
Wie sichern wir Mia (2 ¾) im Auto<br />
richtig? Aus dem Gruppe I-Kindersitz<br />
ragt ihr Köpfchen schon<br />
heraus, für die Sitzgruppe II/III<br />
(ab 15 kg) ist sie noch zu leicht.<br />
Ist Mia wirklich schon zu groß<br />
für den Gruppe I-Sitz? Ihr Scheitel<br />
darf ruhig ein wenig darüber hinausragen.<br />
Hauptsache, der Schwerpunkt<br />
ihres Kopfs (etwa in Höhe<br />
Oberkante der Ohren) wird noch<br />
von der Sitzlehne gehalten. Erst<br />
wenn das nicht mehr der Fall ist,<br />
braucht Mia einen größeren Sitz.<br />
Die beste Lösung wäre dann wohl<br />
ein Kombi-Sitz, der sich für alle<br />
Gruppen von I bis III eignet. Diesen<br />
Sitz könnten Sie nutzen, bis Mia ohne<br />
Kindersitz im Auto mitfahren darf.<br />
Allerdings kostet er etwa 80 Euro<br />
mehr als ein reiner Gruppe II/III-Sitz.<br />
Backe, backe Pommes<br />
Für alle, die mit ihren Kindern mal etwas<br />
anders backen möchten als Sand-Kuchen:<br />
einmal Currywurst mit Pommes,<br />
bitte! Am nächsten Tag darf‘s<br />
dann eine Pizza sein, fein<br />
aus Sand gebacken, und<br />
der Belag wird einfach<br />
reingestempelt.<br />
Von Haba; ab 6,95 Euro<br />
Hier sind kranke Kinder gut versorgt:<br />
143 von insgesamt 360 Kinderkliniken und<br />
-abteilungen dürfen sich für 2012 und 2013<br />
mit dem Siegel „Ausgezeichnet. Für Kinder“<br />
schmücken. Es garantiert unter anderem, dass<br />
Eltern von <strong>Baby</strong>s und Kleinkindern kostenlos<br />
mitaufgenommen werden. Eine Übersicht<br />
über die zertifizierten Häuser gibt‘s<br />
unter www.ausgezeichnetfuer-kinder.de<br />
Neuheiten<br />
Dieses Großmaul schaufelt<br />
was weg: einfach am Griff<br />
ziehen und das Maul öffnet und<br />
schließt sich. www.babywalz.de; 4,95 Euro<br />
Kinderkliniken<br />
mit Prädikat<br />
8<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
Mai 2012
Ausflüge für<br />
Anfänger<br />
Endlich Frühling! Nichts wie raus ins Freie. Die Kinderpsychologin<br />
Dr. Anita Schächter gibt Tipps, wie<br />
Ein- und Zweijährige auf Ausflügen ihren Spaß haben:<br />
1 Kurze Anfahrt. 15 Minuten im Auto sind genug.<br />
Fotos: Hersteller (4), iStockphoto.com (2)<br />
2 Kindgerechte Ziele. Dazu zählt alles, was in<br />
Bilderbüchern vorkommt.<br />
3 Entschleunigung. Die Kinder geben das Tempo vor.<br />
Dr. Anita Schächter: „Am besten klappt das mit den<br />
Großeltern.“<br />
4 Auswahl. Ziele wie Zoo, Bahnhof oder Bauernhof<br />
immer nur stückchenweise erkunden.<br />
5 Aktivität. Prima, wenn die Kleinen nicht nur gucken,<br />
sondern auch etwas anfassen und ausprobieren<br />
können.<br />
6 Raum zum Toben. Kinder in diesem Alter wollen sich<br />
bewegen.<br />
7 Picknick. Auf der Wiese schmeckt‘s besser als im Café.<br />
8 Zeit. Nach zwei, drei Stunden haben die Kleinen<br />
genug Eindrücke gesammelt.<br />
9 Erinnerung. Fotos und kleine, selbst gesammelte<br />
Souvenirs halten Erlebnisse wach.<br />
10 Wiederholung. Manche Ziele verändern sich mit der<br />
(Jahres-)Zeit.<br />
Hier tanzt (nicht<br />
nur) der Bär<br />
Der Einladung „Teddybär,<br />
komm tanz mit mir“<br />
folgen nicht nur Kuscheltiere:<br />
Auch Indianer,<br />
Piraten, Drachen und<br />
viele andere machen mit.<br />
Kein Wunder, denn die<br />
15 Spiel- und Bewegungslieder<br />
bekannter Kinderliedermacher<br />
gehen<br />
unwiderstehlich in die<br />
Arme und Beine.<br />
Jumbo; CD 10,99 Euro<br />
Familienfreundliches<br />
Leipzig<br />
Leipzig ist die familienfreundlichste<br />
Großstadt. Das ermittelte<br />
die LEGO GmbH<br />
bei einer Befragung von<br />
2 000 Familien in den zwölf<br />
größten deutschen Städten.<br />
Die Familien bewerteten neben<br />
Wohnraum, Kinderbetreuung,<br />
Schulen und Freizeit auch die<br />
„gefühlte“ Kinderfreundlichkeit<br />
in ihrer Nachbarschaft.<br />
1. LEIPZIG (NOTE 2,7)<br />
2. DRESDEN (NOTE 2,8)<br />
3. DÜSSELDORF (NOTE 2,8)<br />
4. BREMEN (NOTE 2,8)<br />
5. MÜNCHEN (NOTE 2,9)<br />
6. STUTTGART (NOTE 2,9)<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
Mai 2012 9
Ratgeber<br />
Kids<br />
Kindergarten<br />
Gutes<br />
Benehmen<br />
leicht<br />
gemacht<br />
Ups, ich hab ins<br />
Badewasser<br />
geblubbert<br />
275<br />
MINUTEN<br />
… verbringen Eltern von Drei- bis<br />
Fünfjährigen an Arbeitstagen gemeinsam<br />
mit ihren Kindern. An Samstagen<br />
sind es 568, an Sonntagen sogar<br />
624 Minuten. Das ergab eine<br />
Befragung von 260 Familien.<br />
Quelle: Medienpädagogischer<br />
Forschungsverbund Südwest<br />
Ups, ein Pups! Zwei- und Dreijährige finden es<br />
spannend, was ihr Körper alles kann und welche<br />
Laute er hervorbringt. Allerdings dämmert ihnen<br />
je nach Reaktion der Eltern („O, das stinkt!“ oder<br />
„Doch nicht ausgerechnet hier!“) früher oder später, dass Erwachsene<br />
Rülpser, Pupser und Popel unappetitlich finden. Gelassene Kommentare<br />
sind okay, mehr Erziehung hält Karin Jacob vom SOS-Familienzentrum<br />
Berlin in Hellersdorf bei den Kleinen für sinnlos: „Frühestens Drei jäh rige<br />
können diese Regungen kontrollieren.“<br />
Die Erziehungs- und Familienberaterin setzt auf das Vorbild und<br />
geduldige Erklärungen: Dass große Menschen zum Pupsen auf die<br />
Toilette gehen, wie sie die Nase putzen, Popel entsorgen und danach<br />
ihre Hände waschen zum Beispiel.<br />
Gleichaltrige im Kindergarten<br />
besorgen den Rest:<br />
Kein Kind will bei den<br />
anderen als „Stinker“<br />
verschrieen sein.<br />
Vom verbreiteten<br />
Motto „Zu Hause<br />
ist‘s erlaubt, aber<br />
draußen verboten“,<br />
rät Karin Jacob ab.<br />
„Das verstehen<br />
Kinder nur schwer.“<br />
Geburtstagslied<br />
gesucht!<br />
Sie singen gern mit Ihrem<br />
Kind? Dann machen Sie mit beim<br />
Wettbewerb der Kinder- und<br />
<strong>Baby</strong>modemarke<br />
Vertbaudet. Zum<br />
5. Geburtstag ruft<br />
der Versender<br />
Eltern auf, im Video<br />
zu zeigen, wie ihre<br />
Kinder singen. Es<br />
locken tolle Preise!<br />
www.alle-singen-mit.de<br />
Frage an Andrea Braun, Kindergarten-Leiterin in Ulm<br />
Zu spät in der Kita:<br />
Bußgeld?<br />
Weil ich länger im Büro bleiben musste, habe<br />
ich Maria (3) zweimal 15 Minuten zu spät von<br />
der Kita abgeholt. Jetzt drohte die Leiterin<br />
mir fürs nächste Mal eine „Verspätungsgebühr“<br />
an. Ist das erlaubt?<br />
Darüber sollen die Juristen streiten. Im Sinne<br />
eines guten Verhältnisses von Eltern und<br />
Erzieherinnen finde ich es wichtiger, Spielregeln<br />
für solche Fälle zu entwickeln. Zum Beispiel:<br />
die Erzieherinnen vorwarnen, wenn ausnahmsweise<br />
(!) eine Verspätung droht. Mit anderen<br />
Eltern verein baren, dass sie das Kind notfalls mit<br />
nach Hause nehmen. Eine längere Betreuungszeit<br />
buchen, wenn Verspätungen sich häufen. Oder,<br />
wenn andere Eltern das gleiche Problem haben,<br />
über den Elternbeirat auf längere Öffnungszeiten<br />
drängen. Nur für ständige Zuspätkommer halte<br />
ich eine „Rote Karte“ in Form von zusätzlichen<br />
Gebühren für gerechtfertigt.<br />
Fotos: Fotolia.com (2), Mauritius<br />
10<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
Mai 2012
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
Serie: Teil 3<br />
Sprechen<br />
für Anfänger<br />
Mama, Papa, Wau.<br />
Ganz gleich, was die<br />
Zwerge so von sich<br />
geben: Die ersten<br />
Worte sind magisch<br />
– darum vergessen<br />
wir sie auch nie. Und<br />
sie sind ein wichtiger<br />
Meilenstein in der<br />
<strong>Sprache</strong>ntwicklung.<br />
Wie Kinder das<br />
Reden lernen<br />
Serie: Glückliche <strong>Baby</strong>zeit<br />
1. Unser <strong>Baby</strong> – ein Wunder<br />
2. Auf geht’s! Vom Krabbeln zum Laufen<br />
3. Wie Kinder sprechen lernen<br />
4. Cool durch die Trotzphase<br />
5. Guter Start in die Kita<br />
6. Jetzt geht’s aufs Töpfchen<br />
T<br />
üta.“ Fynn rollt das Feuerwehrauto<br />
durchs Kinderzimmer.<br />
„Tüta Tüta.“ Die<br />
Feuerwehr löscht einen<br />
Brand, rettet Katzenkinder vom<br />
Baum – und Fynn (13 Monate) ist dabei.<br />
Ein kleiner Erzähler berichtet<br />
von großen Abenteuern und seine<br />
Eltern sind hingerissen.<br />
Die meisten Kinder schaffen es rund<br />
um den ersten Geburtstag, die anderen<br />
ein bisschen früher oder später,<br />
egal: Die ersten Wörter<br />
sind ein Meilenstein<br />
der <strong>Sprache</strong>ntwicklung.<br />
Scheinbar<br />
von einem Tag auf<br />
den anderen plappern<br />
die Kleinen nicht mehr nur vor<br />
sich hin. Sie kennen die Bedeutung<br />
der Wörter, zeigen mit dem Finger<br />
auf Mama, Papa, den Ball, den Hund<br />
oder eben das Feuerwehrauto.<br />
Das erste „mamama“ oder „papapa“<br />
lässt Eltern schon viel früher dahinschmelzen.<br />
Rund um den fünften<br />
Monat bilden <strong>Baby</strong>s Silbenketten, sie<br />
gurren, sie lallen, sie glucksen, vollbringen<br />
mit ihrer Stimme wahre<br />
Wunder. Auch wenn Wissenschaftler<br />
das prosaischer ausdrücken: Die Kleinen<br />
experimentieren in der Lallphase<br />
mit Stimme, Zunge, Zähnen, Lippen<br />
und Gaumen und haben dabei nur<br />
ein Ziel, nämlich möglichst viele Lau-<br />
<strong>Sprache</strong> beginnt<br />
schon mit dem<br />
ersten Schreien<br />
te zu produzieren. Das passiert automatisch,<br />
es ist Teil eines <strong>Sprache</strong>ntwicklungsprogramms,<br />
das uns die<br />
Natur in die Wiege gelegt hat.<br />
Leni (16 Monate) sprach ihr erstes<br />
Wort mit elf Monaten. „Eine Freundin<br />
kam mit ihrem Hund zu Besuch.<br />
Leni tapste auf ihn zu und sagte Wauwau“,<br />
erzählt ihre Mutter Corinna<br />
Mohr (31). Von da an stand Lenis<br />
Mund nicht mehr still. Für ihr Alter<br />
hat sie einen großen Wortschatz, freut<br />
sich Papa Thorsten<br />
(35): „Über 100 Wörter<br />
sind es schon.“<br />
„Was ein Kind zuerst<br />
sagt, hängt davon ab,<br />
womit es sich gerade<br />
besonders beschäftigt“, sagt <strong>Sprache</strong>ntwicklungsforscherin<br />
Dr. Kathleen<br />
Wermke. „Aber <strong>Sprache</strong> beginnt bereits<br />
mit dem ersten Schreien.“ Mit<br />
einem Team deutscher und französischer<br />
Forscher fand sie heraus: Französische<br />
Neugeborene produzieren<br />
häufiger ansteigende Schreimelodien,<br />
deutsche hingegen weinen mit fallender<br />
Tonhöhe. „Das liegt an den unterschiedlichen<br />
Betonungsmustern der<br />
<strong>Sprache</strong>n“, sagt die Expertin. „Die<br />
Kleinen stellen sich bereits im Bauch<br />
auf ihre Muttersprache ein.“<br />
Das Lieblingswort von Julius (17 Monate)<br />
ist „Nein“. „Er hat einen ausgeprägten<br />
Willen“, erzählt seine Mutter<br />
12<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
Mai 2012
Tüüt<br />
Christina Haas (29). „Mama, Papa,<br />
Wasser, Auto, Hase gehören ebenfalls<br />
zum Repertoire – und ‚Hey’, wenn er<br />
mit Oma und Opa telefoniert.“ Doch<br />
Julius ist eher ein Schweiger, tobt lieber<br />
rum. „Wenn Kinder mit anderen<br />
Entwicklungsschritten beschäftigt<br />
sind, stellen sie das Sprechen hintenan“,<br />
erklärt die Logopädin Dietlinde<br />
Schrey-Dern. „Und legen später los.“<br />
30 bis 35 Prozent aller Kinder sind<br />
„Late Talker“, sprechen also erst mit<br />
24 Monaten (wobei Jungs mit 60 Prozent<br />
überwiegen). „Mehr als die Hälfte<br />
holt den Rückstand problemlos<br />
alleine auf“, sagt die Expertin.<br />
Ihr Tipp: Plaudern Sie viel mit Ihrem<br />
Kind, erzählen Sie, was gerade<br />
passiert: „Wir decken den<br />
Tisch. Hier sind die Teller.“<br />
Übertreiben Sie, untermalen<br />
Sie Ihre Worte und Sätze mit<br />
Bewegungen, einem Lächeln.<br />
Forscher der University<br />
of Chicago haben herausgefunden:<br />
Kinder,<br />
deren Eltern beim Sprechen<br />
viel Gestik und Mimik<br />
zeigen, hatten einen<br />
deutlich größeren Wortschatz<br />
als Kinder der<br />
Vergleichsgruppe.<br />
„Die Kleinen müssen<br />
eine Verbindung<br />
zwischen den<br />
Dingen und den<br />
passenden Wör-<br />
▸▸▸<br />
Unsere<br />
Expertinnen<br />
Prof. Dr. Kathleen<br />
Wermke,<br />
<strong>Sprache</strong>ntwicklungsforscherin<br />
an der Universität<br />
Würzburg<br />
Dietlinde<br />
Schrey-Dern,<br />
Lehrbeauftragte<br />
für Logopädie<br />
an der Rheinisch-<br />
Westfälisch-<br />
Technischen<br />
Hochschule<br />
Aachen<br />
So lernt Ihr Kind sprechen<br />
0 - 3 Monate<br />
Das <strong>Baby</strong> schreit in<br />
unterschiedlichen<br />
Melodien. Ab 2. Monat<br />
kommen Laute<br />
wie guh, ngä, örreh.<br />
Sie entstehen durch<br />
zufällige Muskelbewegungen<br />
in Mund,<br />
Hals und Kehlkopf.<br />
4 - 8 Monate<br />
In der Lallphase<br />
produzieren die<br />
Kleinen Silbenketten:<br />
mamama, dadada.<br />
Wichtig: Wenn Ihr<br />
Kind plötzlich nicht<br />
mehr plappert, sollten<br />
Sie seine Ohren<br />
untersuchen lassen.<br />
9 - 11 Monate<br />
Das <strong>Baby</strong> steuert die<br />
Mundbewegungen<br />
immer besser und<br />
kann Doppelsilben<br />
formen: ma-ma oder<br />
pa-pa. Es hat aber<br />
noch keine Ahnung,<br />
wer denn damit gemeint<br />
ist.<br />
12 - 18 Monate<br />
Die meisten <strong>Baby</strong>s<br />
sprechen ihr erstes<br />
bewusstes Wort<br />
rund um den ersten<br />
Geburtstag – und<br />
bis zum 18. <strong>Leben</strong>smonat<br />
50 weitere<br />
Wörter.<br />
18 - 24 Monate<br />
Zehn neue Wörter<br />
lernt Ihr Kind jetzt<br />
pro Tag. Es spricht<br />
die ersten Zweiwortsätze:<br />
„Papa weg“<br />
oder „Nane haben“.<br />
DIE<br />
MEILEN-<br />
STEINE<br />
24 - 36 Monate<br />
Ihr Kind verbindet<br />
Nomen und Verben<br />
miteinander. Vom<br />
Telegrammstil<br />
(„Papa Garten“)<br />
wechselt es zu<br />
längeren Sätzen:<br />
„Papa arbeitet im<br />
Garten.“<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
Mai 2012 13
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
AUF EIN WORT<br />
Lieber bauen als quasseln<br />
Wenn Julius samt Bobby-Car durch<br />
die Wohnung flitzt, strahlt er und<br />
singt: „Das Auto fährt tut-tut“. „Sonst<br />
spricht er nicht viel“, sagt Mama<br />
Christina Haas (29), Erzieherin. „Julius<br />
ist ein typisches Bewegungskind und<br />
immer in Aktion.“ Am liebsten baut<br />
er. „Türme aus acht Klötzen“, freut<br />
sich Papa Stefan (31), der Ingenieur<br />
der Familie. Julius’ großer Bruder<br />
Leonhard (3) gehört zur Fraktion der<br />
Büchergucker und Vielredner. „Dafür<br />
geht mein Kleiner lieber auf Entdeckungsreise“,<br />
meint Christina.<br />
„Mehr sprechen wird er irgendwann<br />
von selbst.“<br />
Julius, 17 Monate,<br />
mit den Eltern Christina<br />
und Stefan Haas und<br />
seinem Bruder<br />
Leonhard<br />
Talia, 24 Monate,<br />
mit ihren Eltern Myrvet<br />
Deutsch mit Mama, und Yüksel Ayvaz<br />
Türkisch mit Papa und den beiden großen<br />
„Als Erzieherin weiß ich, wie Schwestern<br />
wichtig es für Kinder aus Zuwandererfamilien<br />
ist, neben ihrer<br />
Muttersprache auch richtig Deutsch<br />
zu lernen“, sagt Myrvet Ayvaz (41).<br />
Ihre zweijährige Tochter Talia fühlt<br />
sich in beiden <strong>Sprache</strong>n zu Hause.<br />
Papa Yüksel (41), Elektriker, spricht<br />
mit seiner Tochter Türkisch, die<br />
Mama Deutsch. „Erstaunlich, wie<br />
schnell Talia zwischen den <strong>Sprache</strong>n<br />
hin und her wechselt“, sagt Myrvet.<br />
„Das fällt mir auf, wenn wir auf dem<br />
Spielplatz türkische und deutsche<br />
Freunde treffen.“<br />
Ein kleines Plappermaul<br />
Ihr Lieblingslied „Ich hab Hände –<br />
sogar zwei“ trällert Leni täglich.<br />
Mama Corinna Mohr (31) ist<br />
fasziniert von Lenis Gedächtnis: „Sie<br />
plappert alles nach. Neulich hat sie in<br />
ihrem Lieblingsbilderbuch geblättert<br />
und zu jedem Bild den passenden<br />
Reim aufgesagt.“ Papa Thorsten (35),<br />
Restaurantfachmann, freut sich, wenn<br />
Leni ihn mit immer neuen Wörtern<br />
überrascht. Stolz auf Leni ist auch der<br />
sechsjährige Bruder Gian-Luca: „Leni<br />
versteht alles, was ich sage.“<br />
Leni, 16 Monate,<br />
mit ihrem Eltern Corinna<br />
und Thorsten Mohr und<br />
Bruder Gian-Luca<br />
▸▸▸<br />
tern herstellen“, sagt Dr. Kathleen<br />
Wermke. „Und da gehen sie am liebsten<br />
mit allen Sinnen ran: Das Wort<br />
Ball prägt sich besser ein, je öfter ein<br />
Kind mit ihm spielt, ihn rollt und<br />
wirft.“ Auch Rollenspiele machen<br />
Appetit auf <strong>Sprache</strong>.<br />
Talia (24 Monate) spricht fast so viele<br />
deutsche wie türkische Wörter. „Als<br />
Erzieherin einer deutsch-türkischen<br />
Krabbelgruppe weiß ich, wie wichtig<br />
es ist, dass Kinder zuerst in der Muttersprache<br />
Fuß fassen. Nur dann lernen<br />
sie auch die zweite <strong>Sprache</strong>“, sagt<br />
Talias Mama Myrvet Ayvaz (41). Sie<br />
und ihr Mann Yüksel (41) haben deshalb<br />
anfangs nur Türkisch mit ihrer<br />
Tochter gesprochen – bis auf eine<br />
Ausnahme: „Kinderlieder und Reime<br />
gab es auf Deutsch“, erzählt Myrvet.<br />
Die Kleine sprach mit zwölf Monaten<br />
ihr erstes türkisches Wort: Baba –<br />
also Papa. „Gleichzeitig hat sie mit<br />
dem Finger auf mich gezeigt“, berichtet<br />
Yüksel stolz. Mit dem Baba spricht<br />
Talia noch immer ausschließlich Türkisch,<br />
mit Mama und den Kindern<br />
der Krabbelgruppe seit ihrem ersten<br />
Geburtstag Deutsch.<br />
„Der frühe Kontakt zur zweiten <strong>Sprache</strong><br />
ist wichtig, wenn Eltern ihr Kind<br />
zweisprachig <strong>erziehen</strong> wollen“, erklärt<br />
Dr. Kathleen Wermke. „Ideal ist<br />
es, wenn ein Elternteil mit dem Kind<br />
in der Muttersprache und der andere<br />
in der zweiten <strong>Sprache</strong> redet.“ Allerdings<br />
gibt die Expertin zu bedenken:<br />
„Nur wer sich in einer <strong>Sprache</strong> zu<br />
Hause fühlt, kann sie authentisch vermitteln.<br />
Also nur zweisprachig <strong>erziehen</strong>,<br />
wenn ein Elternteil die zweite<br />
<strong>Sprache</strong> sehr gut beherrscht.“<br />
Für alle Kinder gilt: Reimen, Singen<br />
und Klatschen helfen, ein besseres<br />
Gefühl für <strong>Sprache</strong> und Rhythmus<br />
zu bekommen und aus dem Wortsalat<br />
einzelne Wörter herauszufiltern.<br />
Dabei darf es gerne immer wieder<br />
das gleiche Fingerspiel sein.<br />
„Kein Computerprogramm bekommt<br />
hin, was Eltern ihrem Kind durch liebevolles<br />
Spielen mitgeben“, erklärt<br />
Dr. Kathleen Wermke. „Alle Eltern<br />
haben intuitiv drauf, wie sie am besten<br />
mit ihrem <strong>Baby</strong> kommunizieren.<br />
Sie sprechen dann besonders betont<br />
14<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
Mai 2012
Daa<br />
6<br />
Das - Punkte -<br />
Programm<br />
für Sprachanfänger<br />
Wenn sie was<br />
zeigen wollen,<br />
finden schon<br />
die Kleinsten<br />
schnell die<br />
richtigen Worte<br />
beziehungsweise<br />
Laute<br />
und in angehobener Stimmlage –<br />
auch wenn ihnen das niemand beigebracht<br />
hat.“ Ammensprache nennen<br />
Fachleute das. Dabei beugen sich die<br />
Eltern so tief zu ihrem <strong>Baby</strong> hinunter,<br />
dass es Mund- und Augenbewegungen<br />
erkennen kann. „<strong>Baby</strong>s hängen<br />
regelrecht an den Lippen ihrer Eltern<br />
und lernen so die Konsonanten“, sagt<br />
Dietlinde Schrey-Dern. M oder P sind<br />
Laute, die <strong>Baby</strong>s gut sehen und nachmachen<br />
können. Noch Vokale anhängen<br />
und fertig<br />
sind die Silbenketten:<br />
dadada, papapa,<br />
mamama. Auch<br />
wenn Kinder den<br />
Sinn noch nicht verstehen,<br />
erkennen sie wiederkehrende<br />
Muster. „Die speichert das Gehirn ab<br />
und lernt erste Regeln“, sagt Dietlinde<br />
Schrey-Dern. „Fehler sind Teil dieses<br />
Lernprogramms. So sagen viele Kinder<br />
,Balls‘ statt ,Bälle‘. Sie haben erkannt,<br />
dass es einen Plural gibt, wenden<br />
ihn aber noch nicht richtig an.“<br />
Zwischen 18 und 24 Monaten kommt<br />
es zu einer Sprach-Explosion – bis zu<br />
Fehler gehören<br />
beim Lernen mit<br />
dazu<br />
zehn neue Wörter lernen Kinder pro<br />
Tag. In wenigen Monaten verfünffacht<br />
sich ihr Wortschatz. Klar gibt es<br />
auch in dieser Phase große Unterschiede.<br />
Manche Kinder beherrschen<br />
mit zwei Jahren 350 Wörter, andere<br />
50 bis 60. Spätestens mit drei haben<br />
die meisten aufgeholt.<br />
Es bleibt spannend im zweiten<br />
<strong>Leben</strong>sjahr. Viele Kinder sprechen<br />
jetzt ihren ersten Zweiwortsatz. Mit<br />
17 Monaten überraschte Talia ihre<br />
verschnupfte Mutter<br />
mit: „Mama Hatschi.“<br />
Zwei Monate später<br />
folgte der erste Dreiwortsatz:<br />
„Talia will<br />
Baane (Banane).“<br />
Auf das erste „Ich“ müssen Eltern länger<br />
warten. Erst mit zweieinhalb Jahren<br />
ist es so weit. Dafür muss das<br />
Kind nämlich erkennen: Wenn jemand<br />
von sich spricht, sagt er „ich“,<br />
wenn er zu jemand anderem spricht<br />
„du“. Ganz schön kompliziert – und<br />
eine gigantische Denkleistung für<br />
Sprachdebütanten.<br />
<br />
MARGRET NUSSBAUM<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
Reden. <strong>Sprache</strong> ist so aufregend,<br />
dass kleine Menschen<br />
davon niemals<br />
genug bekommen. Erzählen<br />
Sie Ihrem Kind, was Sie<br />
machen: „Die Mama kocht<br />
Brei. Mmh, der ist lecker.“<br />
Singen. Durch Lieder,<br />
Reime, Fingerspiele,<br />
Klatschen und rhythmisches<br />
Sprechen prägen sich<br />
Wörter besser ein. Gerne<br />
in der x-ten Wiederholung.<br />
Zeigen. Wo ist der Ball?<br />
Wo ist das Auto? Zeigen<br />
Sie auf Gegenstände, wenn<br />
Sie diese benennen.<br />
Gucken. Super, was es<br />
in Bilderbüchern alles zu<br />
entdecken gibt. Sprechen<br />
Sie mit Ihrem Kind auch<br />
über Details – in kurzen,<br />
verständlichen Sätzen.<br />
Zuhören. Lassen Sie Ihr<br />
Kind ausreden, hören Sie<br />
ihm zu und plappern Sie<br />
seine Laute, seine Silben<br />
nach. Reden macht mehr<br />
Spaß, wenn man weiß:<br />
Die anderen interessiert,<br />
was ich zu sagen habe.<br />
Bitte nicht: direkt verbessern.<br />
Fehler gehören zum<br />
natürlichen Lernprozess.<br />
Statt zu sagen: „Das heißt<br />
nicht gegeht“, können Sie<br />
den Satz Ihres Kindes einfach<br />
korrekt wiederholen:<br />
„Du bist also mit dem Papa<br />
zum Einkaufen gegangen.“<br />
Fotos: www.die-bildermacher-baesweiler.de (3), Hunger & Simmeth (2), privat (2)<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
Mai 2012 15
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
Unser Kind<br />
heißt ...<br />
Manche machen ein großes Geheimnis daraus,<br />
andere schreiben ellenlange Listen oder studieren<br />
stapelweise Namenbücher. Hier erzählen<br />
Leserinnen und Leser von <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong>,<br />
wie sie den Namen für ihr Kind gefunden haben<br />
Möge die Macht mit ihnen sein!<br />
Die Zwillinge Leia und Luke<br />
Johannes-<br />
Dietmar<br />
(10 Monate)<br />
Johannes bedeutet „Gott ist<br />
gnädig“ – und mit 43 Jahren ein<br />
kerngesundes Kind bekommen<br />
zu haben, ist für mich wirklich<br />
keine Selbstverständlichkeit.<br />
Zudem spielt der Name Johann/<br />
Johannes in meinem <strong>Leben</strong><br />
immer wieder eine Rolle,<br />
in meinem Berufsleben, aber<br />
auch privat (mein Mann heißt<br />
Johann). Und Dietmar ist der<br />
Name meines Vaters, der kurz<br />
vor meiner Schwangerschaft<br />
unerwartet verstorben ist.<br />
Andrea Schlagregen, Moers<br />
Luke und Leia<br />
(9 Monate)<br />
Wie unsere Kinder mal heißen<br />
sollen, haben wir schon vor<br />
Jahren beschlossen. Als meine<br />
Frau nämlich „Lea“ vorschlug,<br />
antwortete ich wie aus<br />
der Pistole geschossen: „Dann<br />
heißt unser Sohn Luke!“.<br />
Weil meine Frau damals keine<br />
Ahnung von Star Wars hatte,<br />
stimmte sie zu. Als feststand,<br />
dass wir Zwillinge bekommen,<br />
blieb es tatsächlich<br />
bei den Namen. Nur<br />
die richtige Schreibweise<br />
von Leia musste ich meiner<br />
Frau noch beibringen.<br />
Sven Schlickowey,<br />
Hückeswagen<br />
Midori<br />
Elisabeth<br />
(5 Monate)<br />
Midori ist japanisch und heißt<br />
„grün“ – was perfekt zu ihrem<br />
Nachnamen „Grühn“ passt. Wir<br />
haben den Namen in einem<br />
Roman entdeckt und als wir ihn<br />
nachschlugen, wussten wir<br />
sofort, dass wir mal unser<br />
Mädchen so nennen würden.<br />
Wichtig war uns auch die<br />
englische Aussprache, weil wir<br />
momentan in den USA leben.<br />
Der Zweitname ist Elisabeth, im<br />
Andenken an meine Oma – und<br />
falls Midori ihren ersten Namen<br />
doch einmal zu exotisch findet.<br />
Dana Kotter-Grühn, Raleigh, USA<br />
Fotos: privat (2), Sabine Winkler<br />
Den Sommer<br />
im Namen<br />
Bald ist es so weit,<br />
der Geburtstermin<br />
naht. In der schönsten<br />
Jahreszeit. Wie<br />
wäre es mit einem<br />
Namen, der dazu<br />
passt? Der nach<br />
Sonne, Wärme und<br />
Urlaub klingt? Falls<br />
Sie genau danach<br />
noch für Ihren<br />
Sommer-Sonnenschein<br />
suchen, hier<br />
unsere Hitliste:<br />
JUNGEN<br />
1. Julien<br />
2. Augustin<br />
3. Julius<br />
4. Giulio<br />
5. Agostino<br />
MÄDCHEN<br />
1. Juleen<br />
2. Jule<br />
3. Augustine<br />
4. Summer<br />
5. Juno<br />
Wie haben Sie den Namen für Ihr<br />
<strong>Baby</strong> gefunden? Schreiben Sie uns und<br />
Machen Sie mit! Schreiben Sie an:<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong>,<br />
erzählen Sie uns Ihre Namengeschichte! Die schönsten<br />
Einsendungen veröffentlichen wir. Schicken Sie uns<br />
dazu ein Kinderfoto und/oder ein Foto von Ihnen mit<br />
Ihrem Kind. Bitte auch den Geburtstag und für<br />
Rückfragen Adresse und Telefonnummer angeben.<br />
Kennwort: Vorname, Böheimstraße 8,<br />
86153 Augsburg, E-Mail: namen@bayard-media.de<br />
Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir Fotos<br />
nur zurückschicken können, wenn Sie einen<br />
frankierten Rückumschlag beilegen.<br />
16<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
Mai 2012
Große Jubiläums-Aktion!<br />
60 JAHRE<br />
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<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> genießt bereits seit 60 Jahren das Vertrauen<br />
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Dafür möchten wir uns auch bei Ihnen herzlich bedanken. Alle<br />
Leser, die <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> künftig im Abonnement beziehen<br />
möchten, profitieren davon gleich doppelt: Neben ihrer ausgewählten<br />
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<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
Was hat mein Kind von mir?<br />
Die blauen Augen? Die Locken?<br />
Das Temperament? Welchen<br />
Einfluss haben die Gene? Und was<br />
ist anerzogen? Genforscher auf<br />
der ganzen Welt suchen danach<br />
Ganz der Papa –<br />
oder doch<br />
die Mama?<br />
Manchmal ist die Sache eindeutig:<br />
Die Ohren von <strong>Baby</strong><br />
Karl sehen aus wie die von<br />
Papa Josef: klein, eng anliegend<br />
und mit einem kecken<br />
Schwung ins Ohrläppchen<br />
auslaufend. Also: 100 Prozent<br />
Papas Gene, weil man<br />
den erzieherischen Einfluss auf die Ohrform vernachlässigen<br />
kann? Ganz so einfach ist es selten. Trotzdem: „Das Aussehen<br />
ist schon überwiegend genetisch bestimmt“, sagt der<br />
Wiener Genetik-Professor Dr. Markus Hengstschläger.<br />
So wird die Körpergröße zu 95 Prozent im genetischen Code<br />
festgelegt. Nur ein kleiner Rest geht aufs Konto der Umwelt:<br />
Sport, Ernährung, frische Luft und mehr oder weniger Sonne<br />
in den Wachstumsphasen. Was das heißt? Dass viele Kinder<br />
ungefähr so groß werden wie ihre Eltern. Oder kleiner. Oder<br />
größer. Weil sich auch die Gene von Oma Erna (1,48 Meter)<br />
durchsetzen können. Oder die von Uropa Philipp (1,94 m).<br />
▸▸▸<br />
Mädchen zieht es magisch<br />
zu Mamas Kleiderschrank:<br />
angeboren oder anerzogen?<br />
18<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
Mai 2012
Gleiche Vorlieben, gleiche Gesten:<br />
Kinder schauen sich<br />
von ihren Eltern viel ab<br />
Mamas Locken,<br />
Papas Ohren:<br />
Das Aussehen wird<br />
überwiegend von<br />
den Genen<br />
beeinflusst<br />
Das Zusammenspiel von rund<br />
22 500 Genen bestimmt mit,<br />
ob ein Junge zum Schrauber wird<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
Mai 2012 19
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
Pssst, nicht weitersagen:<br />
Wir naschen beide total<br />
gern Schokolade!<br />
▸▸▸<br />
Fast immer kann man Verwandtschaft<br />
sehen. Emma,<br />
Tim und Theo haben rote Locken<br />
wie die Mama (lediglich<br />
Victor schlägt mit blondem<br />
Glatthaar aus der Art). Und<br />
die allerersten Fotos von<br />
Carla und Tristan können<br />
nicht einmal die Eltern auseinanderhalten,<br />
auch wenn<br />
sich die Fünfjährige und ihr<br />
kleiner Bruder heute deutlich<br />
unterscheiden. Omas Mund,<br />
Papas Hände, die Nase von<br />
Onkel Willi – Spekulationen<br />
über genetische Zugehörigkeiten<br />
fangen gleich nach der Geburt an, weil wir die Vorstellung<br />
schön finden, dass ein körperliches Merkmal oder eine<br />
Charaktereigenschaft von uns weiterlebt.<br />
Eins zu eins funktioniert das nicht. Man muss kein Genetiker<br />
sein, um zu wissen: Jedes <strong>Baby</strong> ist einzigartig, ein Gemisch<br />
aus den Genen seiner Eltern. Stellen Sie sich zwei<br />
Fischteiche vor. In jedem schwimmen alle möglichen Fische:<br />
Hechte, Forellen, Welse in dem einen, Lachse, Aale, Stinte im<br />
anderen. Dann nehmen Sie aus jedem Teich die Hälfte der<br />
Fische und setzen sie zusammen in ein neues Gewässer. Das<br />
ergibt einen völlig anderen Teich. Und weil die Fische ständig<br />
hin und her schwimmen, kriegt man exakt dieses zufällige<br />
Fischgemisch auch nur ein einziges Mal hin.<br />
22 500 Gene hat jeder<br />
Um die Sache noch ein bisschen komplizierter zu machen:<br />
Das menschliche Genom besteht nicht aus einer Handvoll<br />
Fischsorten, sondern aus rund 22 500 Genen. Entsprechend<br />
schwer ist es deshalb, Haarfarben, Talente oder Eigenschaften<br />
ganz bestimmten Genen zuzuordnen. Auch wenn Genetiker<br />
weltweit genau darüber nachdenken und forschen.<br />
Ein Beispiel: In einer australischen Studie haben Human-<br />
genetiker herausgefunden, dass viele Weltklasse-Sprinter<br />
eine bestimmte Gen variation von Alpha-Actinin-3 haben.<br />
Was das heißt? Dass es hilfreich ist, dieses Gen zu haben,<br />
wenn man bei Olympia starten will. Möglicherweise. Denn<br />
es gibt natürlich auch Spitzenläufer ohne Wunder-Gen. Die<br />
trainieren dann vielleicht ein bisschen härter oder machen<br />
den fehlenden Baustein sonst wie wett. Und wieder andere<br />
kämen mit perfekten Anlagen für den Weltrekord im Hundertmeterlauf<br />
auf die Welt, aber sie merken es nicht. Weil<br />
sie lieber rechnen. Oder Fremdsprachen lernen.<br />
Sind außerordentliche Talente also angeboren? Man hat sie<br />
oder hat sie nicht? Markus Hengstschläger spricht lieber<br />
von „individuellen Leistungsvoraussetzungen“, die man geerbt<br />
hat. Denn: „Man kann nur singen wie Placido Domingo,<br />
wenn man zum Beispiel das Lungenvolumen, die<br />
Stimmbänder und den Kehlkopf von Domingo hat.“ Mindestens<br />
genauso wichtig ist aber, was man anstellt mit seinen<br />
Begabungen, sagt Markus Hengstschläger: „Unsere<br />
Gene sind Bleistift und Papier, aber die Geschichte schreiben<br />
wir selbst.“<br />
Intelligenz, davon gehen Wissenschaftler heute aus, ist zu<br />
rund 50 Prozent genetisch bedingt. Das heißt aber auch:<br />
Die andere Hälfte wird durch Umweltfaktoren geprägt.<br />
Welche Lehrer, welche Erzieher ein Kind hat. Wie liebevoll<br />
Unsere<br />
Experten<br />
Eva Tillmetz ist<br />
Diplom-Theologin<br />
und arbeitet als<br />
Familien- und<br />
Paartherapeutin in<br />
Regensburg<br />
Prof. Dr. Markus Hengstschläger<br />
leitet die Abteilung für Medizinische<br />
Genetik an der Universitätsklinik für<br />
Frauen heilkunde in Wien und ist<br />
Buchautor: „Die Durchschnittsfalle“,<br />
Ecowin; 21,90 Euro<br />
Dr. Diana Armbruster<br />
forscht als Psychologin<br />
an der Technischen<br />
Universität Dresden<br />
zum Thema<br />
Verhaltensgenetik<br />
20<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
Mai 2012
und intensiv es gefördert wird. Ob es seine Welt mit allen<br />
Sinnen entdecken, im Garten matschen und in der Küche<br />
helfen darf. Gibt es jemanden, der mit ihm ins Museum, in<br />
den Zoo und auf den Fußballplatz geht?<br />
Was ererbt und was anerzogen ist, lässt sich auch deshalb<br />
so schwer auseinanderdividieren, weil es sich in aller Regel<br />
im Alltag nicht trennen lässt. Nicht nur, dass wir unseren<br />
Kindern unsere Gene zumuten – wir begleiten und prägen<br />
sie auch Tag für Tag. Möglicherweise hat Felix sein Fußballtalent<br />
vom Vater geerbt, vielleicht setzt sich aber auch<br />
die Torgefährlichkeit des Großonkels mütterlicherseits<br />
durch. Oder der Kleine lässt sich schlicht von der Begeisterung<br />
anstecken, die samstags auf dem Bolzplatz des<br />
FC Phönix herrscht. Tatsache ist: Der Vierjährige kickt mit<br />
großem Spaß – und das nicht schlecht.<br />
Gibt’s ein Mut-Gen?<br />
In diesem genetischen Heuhaufen sucht auch Dr. Diana<br />
Armbruster nach ihrer Stecknadel. Als Persönlichkeitspsychologin<br />
der Technischen Universität Dresden ist sie an<br />
anderen Frage interessiert: Warum unterscheiden sich<br />
Menschen in ihrem Erleben und Verhalten? Können wir<br />
diese Unterschiede auch im Genom erkennen? Und ganz<br />
konkret: Gibt es Gene, die Kinder ängstlicher und andere<br />
mutiger auftreten lassen? Da muss man schon ziemlich genau<br />
hinschauen: Fragebögen erstellen und auswerten,<br />
Schreckreflexe testen, im Stresstest (das ist eine Art Rollenspiel)<br />
überprüfen, wie die Kinder mit für sie unbekannten<br />
Situationen umgehen, und dann die Ergebnisse mit Unterschieden<br />
in den Genen beziehungsweise einem winzig kleinen<br />
Gen-Ausschnitt vergleichen. Auch wenn man sich das<br />
als Laie nur schwer vorstellen kann, exakt so ein Gen haben<br />
die Dresdner Wissenschaftler untersucht. Es heißt<br />
COMT und hat einen tatsächlich messbaren Einfluss auf<br />
das Verhalten der Testkinder. Allerdings liegt dieser Einfluss<br />
nur bei zwei bis fünf Prozent. Enttäuschend? Aber<br />
genau so wirken die meisten Gene: multifaktoriell. Das<br />
heißt: „Nicht ein Gen beeinflusst unser Verhalten in einem<br />
bestimmten Bereich, sondern viele. Und auch nicht ein<br />
Umwelteinfluss, sondern mehrere, außerdem stehen auch<br />
Gene und Umwelt in einer Wechselwirkung“, sagt Diana<br />
Armbruster. Denn natürlich macht es einen Unterschied,<br />
wie Eltern mit kindlicher Angst umgehen. Finden sie den<br />
Nachbarshund selbst unheimlich oder schaffen sie es,<br />
ihrem Kind so viel Vertrauen zu vermitteln, dass es sich<br />
dem Kläffer eines Tages vorsichtig nähert?<br />
Talente fördern<br />
Bei den Talenten ist das ähnlich. Ein Kind, das gerne zeichnet,<br />
wird von den Eltern, der Oma, der Patentante immer<br />
wieder neue Buntstifte geschenkt bekommen. Mit denen<br />
es dann noch lieber und häufiger zeichnet. Es wird gelobt<br />
und malt weiter. Aufmerksamkeitsfokussierung nennt das<br />
die Familientherapeutin Eva Tillmetz: „Wenn wir auf einen<br />
bestimmten Bereich gucken, wächst er.“ Ein <strong>Baby</strong>, das<br />
mit dem Sprechen beginnt, wird automatisch in diesem<br />
Bereich gefördert – einfach, weil die ersten Worte so niedlich<br />
sind. Mit der Folge,<br />
dass das Kind ganz schnell<br />
immer mehr und begeisterter<br />
spricht. „Um Talente<br />
– egal ob genetisch bedingt<br />
oder nicht – optimal zu<br />
fördern, sollten wir unseren<br />
Blick weiten“, empfiehlt<br />
Familientherapeutin<br />
Eva Tillmetz, „uns auf die<br />
Suche nach Begabungen<br />
machen und den kleinen<br />
Menschen mit all seinen<br />
Stärken und Macken annehmen.“<br />
Auch Genetiker Hengstschläger<br />
sieht es pragmatisch:<br />
„Am meisten erreichen<br />
Eltern, indem sie die<br />
Umwelt ihrer Kinder beeinflussen<br />
und optimieren.“<br />
Die Gene kann man<br />
nicht ändern, man nimmt<br />
sie vernünftigerweise an,<br />
wie sie sind. Das gilt für<br />
Eltern wie Kinder gleichermaßen.<br />
Bei Anna und<br />
Max, seinen eigenen Kindern,<br />
bedankt er sich deshalb<br />
ausdrücklich dafür,<br />
„dass sie meine Gene tragen<br />
und das Beste daraus<br />
machen.“<br />
<br />
SONJA ALANUS<br />
Klick-Tipp<br />
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FORSCHUNG<br />
DIE SACHE<br />
MIT DEN<br />
ZWILLINGEN<br />
Eineiige Zwillinge sind für Genforscher<br />
sehr interessant: Wie entwickeln sich<br />
Menschen mit demselben Baukasten?<br />
Berühmt sind die Jim-Twins, eineiige<br />
Zwillinge, die 1939 von unterschiedlichen<br />
Paaren adoptiert wurden und<br />
sich erst mit 40 Jahren trafen. Beide<br />
hießen Jim, waren 1,80 Meter groß<br />
und 82 Kilo schwer. Beide hatten einen<br />
Hund namens Toy und waren zweimal<br />
verheiratet (jeweils mit einer Linda<br />
und einer Betty), auch ihre Söhne<br />
(jeweils zwei) hießen gleich. Beide<br />
kauten Nägel, rauchten die gleichen<br />
Zigaretten und schreinerten gern.<br />
Interessant auch die Unterschiede bei<br />
eineiigen Zwillingen. Obwohl sie die<br />
exakt gleichen Gene haben, sind sie<br />
gleich nach der Geburt zwei verschiedene<br />
Menschen. Sie haben verschiedene<br />
Fingerabdrücke, Muttermale, oft ist<br />
ein Zwilling schwerer. Je älter die<br />
Kinder werden, desto weniger ähneln<br />
sie sich – auf jeden Fall wesensmäßig.<br />
Schuld daran ist die Umwelt, aber auch<br />
die Epigenetik, ein junger Zweig der<br />
Genforschung. Dabei geht es um<br />
chemische Vorgänge, die die Wirkung<br />
der Gene beeinflussen. So kann man<br />
ein- und dasselbe Gen verschieden<br />
verwenden, wie man eine Klaviertaste<br />
fester oder schwächer drücken kann.<br />
Ein weites Feld für die Forscher.<br />
Fotos: f1 online (2), Getty Images (3), Lutz Liebert, privat (2)<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
Mai 2012 21
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
Pro & Kontra<br />
<strong>Baby</strong> in den Laufstall?<br />
Für manche Eltern ist er das wichtigste Möbelstück<br />
nach dem Kinderbett, andere kritisieren ihn<br />
als <strong>Baby</strong>-Abstellgleis. Wie sinnvoll ist ein Laufstall?<br />
Zwei Mütter sagen ihre Meinung<br />
Ja!<br />
Rita Weber<br />
aus Buchloe,<br />
Mutter von Elisa (9 Monate)<br />
Nein!<br />
Maria Bindl<br />
aus Laberweinting, Mutter von<br />
Paula (11 Monate), Salome (3) und Hannah (6)<br />
Ein sicherer Platz<br />
fürs Kind<br />
Ein „Kindergefängnis“ kommt mir mal nicht ins Haus,<br />
davon war ich überzeugt. Und dabei blieb es auch, solange<br />
wir mit Elisa in unserer Dreizimmerwohnung gelebt haben.<br />
Doch im vergangenen Jahr wurde alles anders: Mein Mann<br />
und ich haben viel Zeit auf der Baustelle unseres neuen<br />
Hauses verbracht – und Elisa war natürlich immer mit<br />
dabei. Weil wir einen sicheren und sauberen Platz für sie<br />
brauchten, haben wir uns dann doch ein Laufgitter besorgt.<br />
Inzwischen sind wir in unser Haus eingezogen und<br />
der einzige Ort, an dem Elisa für kurze Zeit alleine bleibt<br />
ohne zu protestieren, ist ihr Laufstall. Offensichtlich fühlt<br />
sie sich wohl in diesem begrenzten und vertrauten Raum.<br />
Deshalb habe ich meine Meinung inzwischen auch<br />
geändert: Ein Laufstall kann durchaus sinnvoll sein. Es ist<br />
ein gutes Gefühl zu wissen, dass unsere Tochter darin sicher<br />
aufgehoben ist, wenn ich kurz zur Tür oder in den Keller<br />
gehe. Davon abgesehen liebt es Elisa, sich an den Gitterstäben<br />
entlangzuhangeln, um laufen zu üben. Und meinem<br />
Rücken tut es auch gut. Ich muss mich nicht immer bis ganz<br />
zum Boden bücken, um meine Kleine hochzunehmen.<br />
Kinder sollen sich frei<br />
bewegen können<br />
Für unsere älteste Tochter haben wir einen Laufstall<br />
angeschafft; den habe ich aber höchstens zwei Tage lang<br />
benutzt. Ich war mehr damit beschäftigt, Spielzeug, das<br />
Hannah herausgeworfen hatte, wieder zurückzuräumen,<br />
als dass er mich irgendwie entlastet hätte. Sie war auch<br />
nicht gerne im Laufstall und ich konnte sie verstehen:<br />
Eigentlich hat es mir widerstrebt, sie derart in ihrer<br />
Bewegungsfreiheit einzuschränken. Also kam der Laufstall<br />
in den Keller und ich habe ihn seitdem nie vermisst. Unser<br />
Haus ist kindersicher eingerichtet und Paula, meine<br />
Jüngste, ist ohnehin am liebsten da, wo ich gerade bin.<br />
Ich setze sie dann ins Tragetuch oder lasse sie in der Küche<br />
irgendwas ausräumen, während ich koche. Das kommt<br />
ihrem Entdeckerdrang am meisten entgegen. Wollen die<br />
beiden Großen währenddessen in Ruhe spielen, machen<br />
sie eben die Tür hinter sich zu. Sicher hat ein Laufstall<br />
nicht nur Nachteile. Aber mir persönlich ist er einfach<br />
unsympathisch – spätestens seit ich beobachtet habe,<br />
dass er in manchen Familien als Strafe eingesetzt wird,<br />
zum Beispiel für schlechte Tischmanieren.<br />
Aufgezeichnet von Claudia Dambacher; Fotos: Maria Bindl, Claudia Dambacher, ddp images, iStockphoto.com<br />
22<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
Mai 2012
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<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
Belohnen<br />
lohnt sich!<br />
Haben Sie Ihr Kind heute schon belohnt? Sie fragen sich, für was?<br />
Da gibt es jede Menge! Und das Beste dabei:<br />
Mit kleinen Belohnungen fällt Erziehen leichter.<br />
Unsere Autorin Beate Spindler hat’s ausprobiert<br />
Am Ende steht es 10:1 für<br />
meinen Sohn. Mit diesem<br />
eindeutigen Ergebnis hatte<br />
ich nicht gerechnet:<br />
Bis auf eine Ausnahme<br />
ist Simon zehnmal<br />
ohne brüllenden Protest<br />
ins Bett gegangen. Hat sich nach der<br />
Gute-Nacht-Geschichte einfach hingelegt<br />
und mir das übliche 15-minütige<br />
Schreikonzert erspart. Wie ich das geschafft<br />
habe? Mit einer simplen<br />
Vereinbarung: Wenn er ohne<br />
Weinen ins Bett geht, male ich<br />
ihm ein Smiley auf einen Karton.<br />
Wenn der Karton voll ist<br />
– das ist er mit zehn Lachgesichtern<br />
–, dann besuchen<br />
wir die Oma. „Schön schlafen,<br />
Oma fahren“ lautet unsere<br />
Abmachung in der Kurzzusammenfassung<br />
meines<br />
Zweijährigen.<br />
Zugegeben: Noch vor wenigen<br />
Wochen hätte ich diese Abmachung<br />
schlicht als „Erpressung“ bezeichnet.<br />
Und Erpressung gehörte nicht<br />
zu meinem Erziehungskonzept. Während<br />
ich kopfschüttelnd Müttern zusah,<br />
die ihren Kindern beispielsweise Kekse<br />
versprachen, wenn sie beim Telefonieren<br />
ruhig waren, setzte ich auf die Einsicht<br />
meines Sohnes. Ich wollte, dass Simon<br />
um der Sache willen handelt und nicht,<br />
weil er dafür eine Belohnung bekommt.<br />
Aber wenn ich ehrlich bin: So richtig er-<br />
folgreich war das nicht. Also lasse ich<br />
mich auf den Versuch ein und stelle mich<br />
skeptisch der Frage: „Geht Erziehen mit<br />
kleinen Belohnungen leichter?“<br />
Mit Alexandra Walther, Diplom-Pädagogin<br />
aus München, erarbeite ich ein<br />
Konzept, wie ich Belohnungen sinnvoll in<br />
den Familienalltag einbauen kann. Zunächst<br />
die Theorie: „Auf jedes Verhalten<br />
des Kindes folgt eine Reaktion von uns,<br />
ein Anreiz. Anreize – man kann sie auch<br />
Belohnungen nennen – motivieren Kinder<br />
zu einem gewünschten Verhalten“,<br />
erklärt Alexandra Walther. „Die Idee<br />
hinter den Anreizen ist, dem Kind zu vermitteln:<br />
Dein Handeln hat eine Konsequenz.“<br />
Verstehen können das schon die<br />
Allerkleinsten. Wenn ein <strong>Baby</strong> uns anlächelt,<br />
lächeln wir zurück. Wenn ein<br />
Kleinkind seine ersten Schritte macht,<br />
klatschen wir begeistert in die Hände.<br />
Ganz unbewusst belohnen wir damit ein<br />
bestimmtes Handeln. Mit unserer positiven<br />
Reaktion motivieren wir die Kleinen,<br />
ihr Verhalten zu wiederholen. „Kinder<br />
lernen, indem sie etwas ausprobieren.<br />
Das Verhalten, für das sie Aufmerksamkeit,<br />
also Anreize bekommen, das merken<br />
sie sich ganz automatisch“, erklärt<br />
die Pädagogin. „Jede Situation ist so<br />
durch einen Anreiz steuerbar.“<br />
Zu schön, um wahr zu sein, denke ich.<br />
Und will es wissen: Helfen Belohnungen<br />
dabei, Simon, dem ewigen Trödler, Beine<br />
zu machen? Und können sie das Theater<br />
beim Einschlafen beenden?<br />
Zunächst überlege ich, welche Anreize<br />
für mich und Simon infrage kommen.<br />
Zwei Kriterien sind entscheidend: Zum<br />
einen muss der Anreiz meinem Kleinen<br />
zusagen. „Erstellen Sie eine Liste mit<br />
Sachen, über die Ihr Sohn sich freut“, rät<br />
Alexandra Walther und nennt als Beispiele<br />
Zeit und konzentrierte, gebündelte<br />
Aufmerksamkeit. Zum anderen muss<br />
ich als Mutter darauf verzichten können,<br />
wenn sich mein Sohn nicht so verhält wie<br />
gewünscht. Mit diesen Bedingungen im<br />
Hinterkopf entsteht<br />
Simons Belohnungsliste<br />
Papa von der Arbeit abholen<br />
Beim Kochen und Backen helfen<br />
Zur Oma fahren<br />
Gemeinsam Trompete spielen<br />
Buch anschauen<br />
Mit Knetmasse spielen<br />
Besuch im Zoo/Schwimmbad<br />
Zum Nachbarn auf den<br />
Bauernhof gehen<br />
Dann wage ich mich an den Praxistest.<br />
Es ist 13 Uhr, Zeit für den Mittagsschlaf.<br />
Ich lege Simon ins Bett und frage: „Was<br />
möchtest du heute Nachmittag gerne<br />
machen?“ Wie aus der Pistole geschossen<br />
antwortet er: „Pfannkuchen backen!“<br />
„Gut“, sage ich, „wenn du jetzt ohne zu<br />
weinen einschläfst, dann backen wir heute<br />
noch Pfannkuchen.“ Ich küsse meinen<br />
Sohn auf die Stirn, stehe auf und gehe<br />
Richtung Tür. Bereits jetzt ahne ich: Es<br />
▸▸▸<br />
24<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
Mai 2012
Nur noch<br />
ein Smiley,<br />
dann gehen<br />
wir in den Zoo<br />
Jetzt sind es<br />
schon fünf!<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
Mai 2012 25
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
▸▸▸ kann klappen. Denn anders als sonst,<br />
klammert sich Simon nicht an mein Bein<br />
oder stellt sich mir in den Weg. Lediglich<br />
das übliche „Tür auflassen!“ fordert er<br />
ein, aber dieses Mal ohne hysterisches<br />
Schreien. An der Treppe warte ich kurz<br />
und lausche. Herrlich, diese Stille! Zwei<br />
Stunden später höre ich ein gut gelauntes<br />
„Mama, wach bin ich!“-Rufen. Noch<br />
bevor ich Simons Schlafsack geöffnet<br />
habe, fragt mein Sohn freudestrahlend:<br />
„Pfannkuchen backen?“ Der erste Belohnungsversuch<br />
ist geglückt und stürzt<br />
mich zugleich in den zweiten. Denn als<br />
ich in den Kühlschrank schaue, stelle ich<br />
fest: Wir haben keine Eier. Ob „Pfannkuchenbacken“<br />
jetzt auch noch dabei<br />
hilft, dass Simon sich schnell wickeln und<br />
ohne Gezeter anziehen lässt? Ja! So<br />
schnell haben wir noch nie die Wohnung<br />
verlassen. Und: So zügig ist mein Zweijähriger<br />
noch nie zum Supermarkt gelaufen<br />
– und wieder zurück!<br />
Da zu befürchten ist, dass wir uns in<br />
den nächsten Tagen nur noch<br />
von Pfannkuchen ernähren werden,<br />
schlage ich Simon am<br />
Abend eine Alternative<br />
vor: „Wenn du wieder<br />
so brav einschläfst wie<br />
Schau mal,<br />
ein Gutschein<br />
fürs<br />
Pfannkuchenbacken<br />
heute Mittag, dann gehen<br />
wir am Wochenende ins<br />
Schwimmbad.“ Leider hilft<br />
die Aussicht auf Chlorwasser<br />
beim Einschlafen nicht<br />
so gut wie der Duft frisch<br />
gebackener Pfannkuchen –<br />
zumindest nicht an diesem<br />
Abend. Der Schwimmbadbesuch<br />
fällt sprichwörtlich<br />
ins Wasser.<br />
Warum dieser Belohnungsversuch<br />
nicht gefruchtet<br />
hat? Die Pädagogin nennt<br />
eine mögliche Erklärung:<br />
„Kinder haben ein anderes Zeitverständnis<br />
als wir Erwachsenen. Sie leben im Hier<br />
und Jetzt. Deswegen ist es sinnvoll, Anreize<br />
zu schaffen, die relativ zeitnah folgen.“<br />
Mittwochabend ist definitiv zu<br />
weit entfernt von Samstagvormittag.<br />
Und selbst wenn die Belohnung unmittelbar<br />
am nächsten Morgen erfolgen<br />
würde, ist sie für kleine Kinder nur schwer<br />
greifbar. Dankbar nehme ich Alexandra<br />
Walthers Ratschlag entgegen, mit Gutscheinen<br />
zu arbeiten. Am nächsten<br />
Abend zeige ich Simon beim Zubettgehen<br />
ein kleines Bild mit Pferden und<br />
Ziegen. „Hier ist ein Gutschein für einen<br />
Besuch auf dem Bauernhof. Wenn<br />
du jetzt schön einschläfst,<br />
kannst du den Gutschein morgen<br />
bei mir einlösen und wir<br />
gehen die Tiere anschauen“, erkläre<br />
ich ihm. Es funktioniert! Eifrig<br />
male ich für die nächsten Abende<br />
weitere Gutscheinkarten und arbeite<br />
daran, wie ich die Anreize für meinen<br />
Sohn am besten formuliere.<br />
Elterncoach Alexandra Walther weiß,<br />
was ich noch besser machen kann: „Es<br />
ist ganz wichtig, immer das Positive zu<br />
formulieren und das gewünschte<br />
Verhalten auszudrücken.<br />
Unser Gehirn streicht das<br />
Wort ,nicht‘. Wenn ich zu Ihnen<br />
sage: Denken Sie nicht an<br />
den rosa Elefanten. Welches<br />
Bild haben Sie dann im Kopf?<br />
Ganz sicher das vom rosa Elefanten!“<br />
Für mich heißt das: umdenken,<br />
und zwar gewaltig! Wenn ich beispielsweise<br />
an der Nähmaschine sitze und<br />
Simon die Schere auf den Boden wirft,<br />
könnte ich vor Wut platzen. Bis vor<br />
Unsere<br />
Expertin<br />
Alexandra Walther<br />
ist Diplom-<br />
Pädagogin und<br />
Triple P-Trainerin in<br />
München. Sie coacht<br />
Eltern in Gruppenund<br />
Einzeltrainings<br />
basierend auf dem<br />
Konzept des<br />
„Positive Parenting“<br />
Kurzem hätte ich so darauf<br />
reagiert: „Wenn du die<br />
Schere nicht aufhebst,<br />
dann gehst du sofort in<br />
dein Zimmer!“ Heute versuche<br />
ich es damit: „Wenn<br />
du die Schere aufhebst,<br />
dann darfst du mir helfen<br />
und den Faden abschneiden.“<br />
Zugegeben: Es fällt<br />
mir schwer, in kritischen Situationen<br />
nicht das Negative,<br />
sondern das Positive<br />
zu sehen und zu bestärken.<br />
Aber wenn es mir gelingt,<br />
ist mein Sohn viel eher bereit, sich so zu<br />
verhalten, wie ich es mir wünsche. Als ich<br />
kürzlich zu ihm sagte: „Wenn du die<br />
Knetmasse aufgeräumt hast, können wir<br />
den Papa von der Arbeit abholen. Beeil<br />
dich, sonst läuft er alleine heim!“, schaffte<br />
er Ordnung in Rekordzeit.<br />
Mit beeindruckendem Eifer hat Simon<br />
daran gearbeitet, möglichst schnell seine<br />
gut 200 Kilometer entfernt wohnende<br />
Oma wiederzusehen. In einer Woche hat<br />
er für „gutes Einschlafen“ zehn Smileys<br />
gesammelt. Die Smileys ersetzen die<br />
Gutscheinkarten und helfen, die Belohnungen<br />
nach und nach einschlafen und<br />
schließlich ganz wegfallen zu lassen.<br />
Dazu hat mir Alexandra Walther geraten.<br />
„Wenn Sie ein selbstverständlich gewordenes<br />
Verhalten des Kindes weiterhin<br />
belohnen, verfehlt es die Wirkung“, so<br />
die Erklärung. Belohnungen sollten also<br />
nur als vorübergehender Anreiz dienen,<br />
um ein neues Verhalten zu lernen beziehungsweise<br />
zu trainieren. Das leuchtet<br />
mir ein. Schließlich applaudiere ich auch<br />
schon längst nicht mehr, wenn mein<br />
Zweijähriger läuft.<br />
Wie es heute mit dem Schlafengehen<br />
klappt? Seit unserem Besuch bei der<br />
Oma hat Simon nur noch fünf weitere<br />
Smileys gesammelt. Nicht, weil er wieder<br />
schlecht ins Bett geht. Ganz im Gegenteil!<br />
Simon ist noch nie so gut eingeschlafen<br />
wie in den vergangenen Wochen.<br />
Aber scheinbar sind ihm die Smileys nicht<br />
mehr wichtig. Er hat sie ganz vergessen,<br />
obwohl der Karton noch in seinem<br />
Zimmer liegt. Seine Oma darf Simon<br />
trotzdem bald wieder besuchen. In drei<br />
Wochen. Einfach so.<br />
<br />
BEATE SPINDLER<br />
Foto: privat; Illustrationen: Stephanie Wunderlich<br />
26<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
Mai 2012
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<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
Endlich ruhige<br />
Nächte<br />
<strong>Baby</strong> schläft,<br />
Mama auch<br />
Davon träumen viele junge Mütter. Eine Schlafforscherin<br />
kennt Tricks, wie das gelingt<br />
rüher konnte ich immer und<br />
überall schlafen. Das ist leider<br />
vorbei“, klagt Maren Jordan (26).<br />
Die Frankfurterin ist seit sieben<br />
Monaten Mutter. Sie hat damit<br />
gerechnet, dass ihr <strong>Baby</strong> nachts öfter<br />
hungrig ist, nicht aber, dass die unruhigen<br />
Nächte so viel Kraft kosten.<br />
<strong>Baby</strong> Emily meldet sich zwar längst<br />
nicht mehr so oft wie in den ersten<br />
Wochen und schlummert auch gleich<br />
weiter, sobald sie getrunken hat; dafür<br />
dreht sich die Mama dann oft<br />
wie ein Brummkreisel im Bett. Tausend<br />
Gedanken gehen ihr durch den<br />
Kopf. Morgens hat sie das Gefühl, sie<br />
habe kein Auge zugetan. „Und tagsüber<br />
schlafe ich manchmal fast im<br />
Stehen ein“, erzählt Maren.<br />
Prof. Dr. Svenja Happe, Schlafmedizinerin<br />
am Klinikum Bremen-Ost,<br />
kennt dieses Phänomen. Die Neurologin<br />
und Chefärztin hat selbst zwei<br />
Kinder im Alter von zwei und vier<br />
Jahren. Hier verrät sie ihre Tricks –<br />
alle praxiserprobt – damit Mütter<br />
zu mehr Schlaf kommen:<br />
Versuchen Sie, den Schlafrhythmus<br />
Ihres Kindes und den eigenen<br />
einander anzupassen, solange Sie<br />
nachts füttern.<br />
Wenn Sie selbst ein Nachtmensch<br />
sind, sollten Sie Ihr <strong>Baby</strong> nicht zu<br />
früh hinlegen, weil es sonst zu einer<br />
Zeit wach wird, die für Ihren Biorhythmus<br />
zu früh ist. Prof. Happe<br />
hat ihre Kinder zum Beispiel um<br />
21 Uhr gestillt und ins Bett gebracht.<br />
Kurz bevor sie selbst schlafen ging,<br />
so gegen ein Uhr nachts, stillte sie ihr<br />
<strong>Baby</strong> noch mal: „Wenn es sich nicht<br />
von alleine meldete, was es meistens<br />
tat, habe ich es behutsam geweckt<br />
und angelegt. Das klappte immer öfter.<br />
Ein bisschen kann man den<br />
Rhythmus der Kleinen ja in die gewünschte<br />
Richtung bugsieren. Damit<br />
habe ich zwei Dinge erreicht:<br />
Sobald das <strong>Baby</strong> abends schlief, hatte<br />
ich noch etwas Zeit für mich und<br />
28<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
Mai 2012
meinen Mann. Legte ich mich später<br />
sofort nach dem Stillen hin, konnte<br />
ich drei bis vier Stunden am Stück<br />
schlafen, bevor die nächste Mahlzeit<br />
fällig war.“<br />
Diese erste längere Schlafphase ist<br />
Gold wert. Gelingt es der Mutter,<br />
nach einer weiteren Stillmahlzeit in<br />
den frühen Morgenstunden noch<br />
eine Runde gemeinsam mit dem<br />
Kind zu schlafen, dann dürfte sie<br />
morgens ganz gut ausgeruht sein, so<br />
die Schlafmedizinerin.<br />
Abends auf dem Sofa vorschlafen,<br />
dann ins Bett umziehen? Lieber<br />
nicht! Viele Frauen sind dann im<br />
Bett nämlich schlagartig wach und<br />
haben Schwierigkeiten, in den Schlaf<br />
zu finden. Bleiben Sie lieber bis zur<br />
letzten Mahlzeit wach oder schlafen<br />
Sie direkt im eigenen Bett.<br />
Halten Sie das nächtliche Füttern<br />
so kurz wie möglich. Sprechen Sie<br />
wenig mit dem <strong>Baby</strong>, spielen Sie<br />
nicht mit ihm und legen Sie es gleich<br />
in sein Bett zurück, wenn es fertig<br />
getrunken hat. Auch Wickeln sollten<br />
Sie nachts nur dann, wenn es wirklich<br />
nötig ist. So lernt das Kind den<br />
Unterschied zwischen aktivem Tag<br />
und ruhiger Nacht kennen.<br />
Ein Schlummerlicht oder gedimmtes<br />
Licht reicht aus, wenn Sie Ihr<br />
Kleines füttern. Licht bzw. Dunkelheit<br />
haben mit den größten<br />
Einfluss darauf, dass das<br />
Kind sich dem Tag-Nacht-<br />
Rhythmus seiner Eltern anpasst.<br />
Licht macht auch<br />
die Mutter erst so richtig<br />
wach und hindert sie am<br />
Wiedereinschlafen.<br />
Am besten schläft das<br />
<strong>Baby</strong> in seinem eigenen<br />
Bett. Das ist für das Kind<br />
gesünder, wie Studien ergaben.<br />
Außerdem können<br />
die Eltern ruhiger schlafen,<br />
wenn das Kleine nicht<br />
neben ihnen im Bett liegt.<br />
Unsere<br />
Expertin<br />
Prof. Dr. Svenja<br />
Happe<br />
Die Neurologin<br />
und Schlafmedizinerin<br />
am<br />
Klinikum<br />
Bremen-Ost<br />
hat zwei Kinder<br />
Lernen<br />
abzuschalten<br />
Mit der Progressiven<br />
Muskelentspannung nach<br />
Edmund Jacobson lässt<br />
sich ein Zustand tiefer<br />
Entspannung des ganzen<br />
Körpers erreichen. Dazu<br />
werden nacheinander<br />
die einzelnen Muskelpartien<br />
in einer bestimmten<br />
Reihenfolge angespannt,<br />
die Muskelspannung wird<br />
kurz gehalten und dann<br />
gelöst. Die Methode erlernt<br />
man am besten in einem Kurs<br />
(etwa 10 Stunden, ungefähr<br />
80 Euro). Anbieter sind Volkshochschulen,<br />
Physiotherapeuten<br />
und Kliniken.<br />
Dreht sich nachts das Gedankenkarussell<br />
im Kopf? Das ist leider ein<br />
klassisches Frauen-Problem! „Dann<br />
lohnt es sich, eine Entspannungstechnik<br />
wie die Progressive Muskelentspannung<br />
nach Jacobson zu lernen“,<br />
sagt die Professorin. Einige<br />
wenige Übungen genügen nämlich<br />
oft schon, um abzuschalten und<br />
wegzudösen.<br />
Vielleicht können Sie den Schlaf<br />
tagsüber nachholen. Legen Sie sich<br />
einfach mal mit Ihrem <strong>Baby</strong> hin,<br />
wenn es sein Nickerchen macht. Das<br />
ist auf jeden Fall besser, als<br />
dann durch die Wohnung zu<br />
wirbeln, zu putzen oder zu<br />
bügeln. Wer nach einem<br />
Mittagsschlaf nachts nicht<br />
mehr durchschlafen kann,<br />
streicht allerdings besser<br />
das Tagschläfchen.<br />
Maren Jordan hat es mit<br />
dem Mittagsschläfchen<br />
probiert und gute Erfahrungen<br />
gemacht: „Auf dem<br />
Sofa ein halbes Stündchen<br />
zu dösen, das ist so richtig<br />
gemütlich.“<br />
<br />
ANDREA SCHMIDT-FORTH<br />
Fotos: Fotolia.com, privat<br />
3-Monatskolik<br />
verschlafen<br />
... ist einfach Gold wert<br />
Auch zugelassen<br />
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von Untersuchungen im Bauchbereich, wie z.B.<br />
Röntgen, Sonographie (Ultraschall) und Gastroskopie. Als<br />
Entschäumer bei Vergiftungen mit Spülmitteln (Tensiden).<br />
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungs -<br />
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<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
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wie Oskar. Mit Bobby-Car, Traktor und Lastkipper sind<br />
sie als Rennfahrer, Bauer oder Bauarbeiter unterwegs.<br />
Spiel-Ideen, die Kinder in Fahrt bringen<br />
Busfahrer<br />
Ihr Kind ist der Busfahrer, die Stofftiere<br />
sind seine Fahrgäste. Sie bestimmen, wohin<br />
Ihr Kind die Tiere bringen soll: einmal<br />
Apfelbaum und zurück. Oder: zuerst zur<br />
Schaukel und dann zum Sandkasten.<br />
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Slalom<br />
Stellen Sie leere Plastikflaschen zu<br />
einer Slalomstrecke auf. Zuerst<br />
laufen Sie vor und Ihr Kleines hinterher.<br />
Dann fährt es den Slalom mit<br />
seinem Auto ab – möglichst so,<br />
dass keine Flaschen<br />
umkippen.<br />
30<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
Mai 2012
Grasstraßen<br />
Mähen Sie Straßen in den Rasen, die<br />
Ränder lassen Sie stehen. Ihr Kind<br />
hat sicher viel Spaß an diesem<br />
Garten-Straßennetz.<br />
Lied<br />
Mein kleines Auto<br />
(Melodie: Alle meine Entchen)<br />
Mit meinem kleinen Auto<br />
fahr ich hinaus ganz weit,<br />
fahr ich hinaus ganz weit.<br />
Und wenn mein Teddy mitkommt,<br />
dann fahren wir zu zweit.<br />
Mit meinem kleinen Auto<br />
fahr ich nach Haus geschwind,<br />
fahr ich nach Haus geschwind.<br />
Denn die Bärenmutter<br />
ruft nach ihrem Kind.<br />
Brummifahrer<br />
Ihr Kind bringt mit seinem Lastkipper<br />
frisch gemähtes Gras zu den Bauernhoftieren<br />
am Gartenzaun. Ein anderes Mal lädt<br />
es Sand auf seinen Anhänger und kippt ihn<br />
als Strand auf ein Stück Gartenerde.<br />
Ein Blumentopfuntersetzer, der mit<br />
Wasser gefüllt wird, ist der See.<br />
Hallo, Taxi!<br />
Auf dem Rasen liegen Sachen<br />
kreuz und quer verstreut. Ihr Kind<br />
sammelt alles ein und bringt es mit<br />
seinem Auto an den richtigen Platz<br />
zurück: die Sandschaufel zum<br />
Sandkasten, das Kissen zum<br />
Gartenstuhl, die Gießkanne<br />
zum Blumenbeet ...<br />
Verfolgungsjagd<br />
Sie laufen vor, Ihr Kind nimmt mit<br />
seinem Auto die Verfolgung auf:<br />
Mal fährt es große Kreise,<br />
mal im Zickzack, mal schnell<br />
wie der Blitz, mal langsam<br />
wie eine Schnecke.<br />
Führerschein<br />
Reim<br />
Mein Auto mag ich sehr<br />
Mein Auto mag ich sehr,<br />
fahr mit ihm bis zum Meer.<br />
Das Meer ist mir zu nass,<br />
da geb ich wieder Gas.<br />
Wo fahr ich denn nun hin?<br />
Ich fahre nach Berlin.<br />
Berlin ist mir zu groß,<br />
da fahr ich wieder los.<br />
Ich fahre schnell nach Haus.<br />
Wer schaut zum Fenster raus?<br />
Es ist der Teddybär.<br />
Er sagt: Ich freu mich sehr!<br />
Die Fahrprüfung ist bestanden,<br />
wenn Ihr Kind<br />
▪ schnell eine gerade Strecke fährt, ohne über<br />
Seile zu rollen, die als Straßenränder rechts und<br />
links auf dem Boden liegen,<br />
▪ sein Auto in eine mit Kreide gezeichnete<br />
Parklücke steuert,<br />
▪ rechtzeitig vor einem plötzlich<br />
auftauchenden Hindernis abbremst,<br />
zum Beispiel einem Ball auf<br />
der Fahrbahn.<br />
Tunnelbau<br />
Stellen Sie vier Stühle mit den<br />
Sitzflächen nach außen auf<br />
den Rasen – wie die vier Punkte auf<br />
einem Würfel. Darüber Decken<br />
legen und befestigen: Fertig ist<br />
ein Tunnel, durch den Ihr Kind<br />
fahren kann.<br />
Und was bringt’s?<br />
◾ Das lernen flotte Fahrer<br />
Selbstständiges Fahren trainiert die Wahrnehmungsfähigkeit<br />
und das Reaktionsvermögen. Die Kleinen merken ganz nebenbei:<br />
Wenn ich den Hügel hinuntersause, muss ich mit den Füßen<br />
abbremsen. Wenn ich schneller fahren will, muss ich mich mit<br />
den Füßen kräftiger abstoßen.<br />
◾ Wann ist es so weit?<br />
Manche Kinder schieben ihr Auto, bevor sie sich draufsetzen.<br />
Viele fahren erst einmal rückwärts. Kurze Zeit später klappt es<br />
dann vorwärts. Die meisten schaffen das mit etwa 18 Monaten.<br />
Text und Spiel-Ideen: Margret Nußbaum; Foto: Jako-O<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
Mai 2012 31
Schwangerschaft<br />
Der Baum<br />
des <strong>Leben</strong>s<br />
Ganz im Verborgenen, im Bauch der Mutter, wächst<br />
das <strong>Baby</strong> heran. Dort wird es bestens versorgt mit allem,<br />
was es braucht. Ein Blick ins geheimnisvolle Dunkel<br />
Schwerelos wie ein Astronaut<br />
im Weltraum<br />
schwebt das Ungeborene<br />
im Mutterleib.<br />
Als ob es dort in einem<br />
eigenen Kosmos leben<br />
würde, ganz und gar unabhängig. Hier<br />
entwickelt es sich nach einem wunderbaren<br />
Plan zu einem lebens fähigen<br />
kleinen Menschen.<br />
Spätestens die ersten Ultraschallbilder<br />
machen aber deutlich, dass das Ungeborene<br />
auf die Versorgung durch seine<br />
Mutter, auf Zufuhr von außen, angewiesen<br />
ist. Denn noch funktionieren<br />
seine inneren Organe wie Leber und<br />
Lunge nicht. „Ein faszinierendes System<br />
sorgt dafür, dass der Embryo alles<br />
bekommt, was er braucht“, erklärt der<br />
Chefarzt für Geburtshilfe, Prof. Dr.<br />
Klaus Vetter aus Berlin.<br />
Mittelpunkt ist der Mutterkuchen (die<br />
Plazenta). Er funktioniert wie ein Depot,<br />
aus dem sich das werdende Kind<br />
während der Schwangerschaft über die<br />
Nabelschnur Sauerstoff und Nahrung<br />
holt. Diese Pipeline ist für den Austausch<br />
unverzichtbar. Im Ultraschall<br />
sehen Nabelschnur und Plazenta aus<br />
wie Baumstamm und -krone. Der<br />
Baum des <strong>Leben</strong>s!<br />
„Die Verbindung zwischen Mutter und<br />
Kind ist sehr komplex. Die Nabelschnur<br />
ist keine durchgehende Leitung,<br />
in der direkt Blut von der Mutter zum<br />
<strong>Baby</strong> fließt. Beide haben ihren eigenen<br />
Kreislauf und der werdende Mensch<br />
bildet sein eigenes Blut“, erklärt Prof.<br />
Klaus Vetter.<br />
Bis es so weit ist, dauert es allerdings<br />
ein paar Wochen. Ist der<br />
kleine Zellhaufen nach<br />
seiner Wanderschaft<br />
durch den Eileiter in der<br />
Gebärmutter angelangt,<br />
kuschelt er sich in die<br />
Schleimhaut.<br />
Zunächst holt er sich die<br />
nötige Menge Sauerstoff<br />
und Nahrung noch direkt<br />
über seine Oberfläche<br />
von der Gebärmutter.<br />
Doch während der nächsten<br />
drei bis sechs Wochen, in denen<br />
das Ungeborene rasant wächst, formt<br />
sich ein kurzer Stiel aus Gewebe und<br />
aus Teilen des Dottersacks – und zwar<br />
Unser<br />
Experte<br />
Prof. Dr. Klaus Vetter leitet die<br />
Geburtsklinik am Vivantes Klinikum<br />
Berlin-Neukölln und ist Vorstandsmitglied<br />
der Deutschen Gesellschaft für<br />
Gynäkologie und Geburtshilfe<br />
auf der Höhe des Bauchs, wo später der<br />
Nabel sitzen wird. Sobald sich Herz<br />
und Kreislauf des Embryos entwickeln,<br />
wachsen Blutgefäße in diesen Strang<br />
hinein. Und an der Stelle, an der diese<br />
Nabelschnur an der Gebärmutterwand<br />
andockt, entsteht<br />
ÜBER<br />
DIE NABEL-<br />
SCHNUR<br />
BEKOMMT<br />
DER EMBRYO,<br />
WAS ER ZUM<br />
WACHSEN<br />
BRAUCHT<br />
der Mutterkuchen.<br />
Die Plazenta-Zellen<br />
brei ten sich auf einer<br />
immer größeren<br />
Oberfläche der<br />
Gebärmutterwand<br />
aus. Gleichzeitig<br />
wachsen sie in die<br />
Tiefe und nehmen<br />
Kontakt mit dem<br />
Blutkreislauf der<br />
Mutter auf. Etwa<br />
nach zwölf Wochen ist das Ungeborene<br />
fest über die Nabelschnur mit der<br />
Plazenta verbunden. Dass sie gut arbeitet<br />
und den Embryo verlässlich versorgt,<br />
ist für die Entwicklung des Kindes<br />
ganz wichtig. Und so funktioniert<br />
dieses System:<br />
Zwischen den Zellen des Kindes in der<br />
Plazenta und denen der Mutter gibt es<br />
mehrschichtig aufgebaute Bio-Membranen.<br />
Das sind Häutchen, die für gewisse<br />
Stoffe durchlässig sind. Zwischen<br />
Mutter und Kind kommt es zu einem<br />
weit größeren Austausch, als früher angenommen<br />
wurde. Unter anderem<br />
▸▸▸<br />
32<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
Mai 2012
NABELSCHNUR UND MUTTERKUCHEN<br />
Fruchtblase<br />
mit Fruchtwasser<br />
12 - 15 m 2<br />
groß ist die (aufgefächerte)<br />
Oberfläche der Plazenta am<br />
Ende der Schwangerschaft<br />
Gut 50 cm lang<br />
und fingerdick<br />
ist die Nabelschnur<br />
im Durchschnitt<br />
Mit 6 km/h<br />
Fließgeschwindigkeit<br />
rauscht das Blut durch<br />
die Nabelschnur<br />
Trainiert den Tastsinn<br />
Dank Ultraschall werden Eltern manchmal<br />
Zeuge, wenn sich der Winzling an<br />
die Nabelschnur schmiegt, daran saugt oder<br />
danach greift. Das ist übrigens kein Grund zur<br />
Sorge: Das Kind lässt auch wieder los. Spürt die Mutter<br />
ein Ziehen in der Bauchgegend, hat das mit der Nabelschnur<br />
nichts zu tun. Denn sie ist nicht durch Nervenzellen<br />
mit dem Körper der Mutter verbunden.<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
Mai 2012 33
Schwangerschaft<br />
34<br />
▸▸▸<br />
800 ml<br />
BLUT PRO<br />
MINUTE<br />
WERDEN IN<br />
DEN LETZTEN<br />
SCHWANGER-<br />
SCHAFTS-<br />
WOCHEN IN<br />
DIE PLAZENTA<br />
GEPUMPT<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
Mai 2012<br />
werden Gase wie Sauerstoff, Nährstoffe<br />
wie Zucker und Flüssigkeit zum<br />
Kind transportiert.<br />
Über Nabelschnur und Plazenta entsorgt<br />
der Winzling verbrauchten Sauerstoff<br />
sowie giftige Abfallstoffe. Für Hinwie<br />
Abtransport stellt der Körper zum<br />
Teil eigene Hilfsstoffe bereit. Außerdem<br />
pumpt er in den letzten Wochen<br />
der Schwangerschaft fast 800 Milliliter<br />
Blut pro Minute in die Plazenta, um<br />
den Sauer- und Nährstoffbedarf des<br />
Ungeborenen zu decken.<br />
Der Mutterkuchen<br />
hat dann eine<br />
Oberfläche von 12 bis<br />
15 Quadratmetern,<br />
um den kleinen Menschen<br />
zu versorgen.<br />
Gleichzeitig arbeitet<br />
der Mutterkuchen<br />
wie ein Wärmetauscher.<br />
Er nimmt überschüssige<br />
Wärme auf,<br />
die das Ungeborene<br />
durch sein rasches<br />
Wachstum produziert,<br />
und gibt sie ans Blut<br />
ab. Außerdem wirkt<br />
die Plazenta wie ein Schutzschild vor<br />
Krankheitserregern. Bakterien und<br />
große Viren beispielsweise lässt sie<br />
nicht durch, dafür bestimmte Abwehrstoffe<br />
der Mutter, die das <strong>Baby</strong> nach<br />
der Geburt noch eine Weile vor Krankheiten<br />
schützen sollen (Nestschutz).<br />
DEN ERSTEN<br />
EIGENEN<br />
ATEMZUG<br />
MACHEN<br />
BABYS KURZ<br />
NACH<br />
DER GEBURT<br />
Außerdem verhindert diese Barriere,<br />
dass die Immunabwehr der Mutter den<br />
Winzling als Fremdling erkennt. Denn<br />
eigentlich müsste sie das Ungeborene<br />
abstoßen, weil sein Erbgut zur Hälfte<br />
vom Vater stammt. Dass sie das nicht<br />
tut, sondern das kleine Wesen neun<br />
Monate lang schützt und nährt, ist eines<br />
der großen Wunder der Schwangerschaft.<br />
Forscher sind ihm allerdings<br />
seit ein paar Jahren auf<br />
der Spur. Prof. Wolfgang<br />
Holzgreve vom Universitätsklinkum<br />
Bonn fand<br />
beispielsweise auch Jahre<br />
nach der Schwangerschaft<br />
noch vereinzelt<br />
Blutzellen des Kindes im<br />
Körper der Mutter sowie<br />
mütterliche Zellen beim<br />
Kind. Der Austausch dieser sogenannten<br />
Mikrochimären sorgt möglicherweise<br />
dafür, dass das neue <strong>Leben</strong> vom<br />
Körper der Mutter nicht abgestoßen<br />
wird. Forscher aus Asien und Amerika<br />
fanden außerdem in Versuchen mit<br />
Mäusen heraus, dass während der<br />
Schwangerschaft Stammzellen vom<br />
<strong>Baby</strong> in den Kreislauf der Mutter gelangen<br />
und dort geschädigte Zellen in<br />
Herz oder Gehirn reparieren können!<br />
Umgekehrt gilt aber: Die Plazenta bietet<br />
keinen hundertprozentigen Schutz.<br />
Alkohol, Nikotin, Medikamente und<br />
Drogen können die Barriere passieren<br />
und dem Ungeborenen schaden.<br />
ZUM WEGWERFEN<br />
VIEL ZU SCHADE<br />
Früher wanderte die Nabelschnur<br />
nach der Geburt meist sofort in den<br />
Abfall. Dafür ist das darin enthaltene<br />
Blut aber viel zu kostbar. Denn es<br />
enthält junge adulte Stammzellen,<br />
die zur Therapie von Krankheiten<br />
wie Leukämie und eventuell auch<br />
Diabetes eingesetzt werden<br />
können. Wird es rechtzeitig<br />
entnommen, aufbereitet und bei<br />
Minusgraden aufbewahrt, kann es<br />
viele Jahre, ja Jahrzehnte genutzt<br />
werden. Eltern können es für ihr<br />
Kind (und seine Geschwister) bei<br />
einer privaten Blutbank einlagern<br />
lassen oder einer öffentlichen<br />
Blutbank spenden.<br />
Die Nabelschnur wird etwa fingerdick<br />
und im Durchschnitt 50 bis 55 Zentimeter<br />
lang. In Einzelfällen wurden<br />
aber auch schon 1,50 Meter Länge gemessen.<br />
„Für ihre Arbeit ist die Länge<br />
unerheblich“, sagt Prof. Vetter. Wohl<br />
aber für die Bewegungsfreiheit des<br />
Kleinen, das in Mamas Bauch gern mal<br />
Purzelbäume schlägt.<br />
Im Inneren der Nabelschnur ringeln<br />
sich drei Blutgefäße umeinander, eine<br />
große Vene und zwei kleinere Arterien.<br />
Die Vene befördert das sauerstoffreiche<br />
Blut von der Plazenta zum Kind, die<br />
Arterien sorgen für den Abtransport,<br />
genau andersherum als später. Die<br />
Blutgefäße sind in eine gallertartige<br />
Masse gebettet und von der gummiartigen<br />
Hülle der Nabelschnur gut geschützt.<br />
Wie zäh sie ist, stellt so mancher<br />
Vater fest, der bei der Geburt die<br />
Nabelschnur mit der Schere durchtrennt.<br />
Meist ist die Nabelschnur in<br />
sich und gegen den Uhrzeigersinn gedreht.<br />
Eine zusätzliche Schutzvorrichtung<br />
gegen mögliches Abknicken, denn<br />
damit würde für das Ungeborene der<br />
Sauerstoff knapp. Gewöhnlich liegt die<br />
Nabelschnur als lose Schlinge um<br />
<strong>Baby</strong>s Körper. Bei jedem fünften Kind<br />
findet man sie einmal um den Hals gewunden,<br />
was aber nur bei sehr kurzen<br />
Exemplaren problematisch ist.<br />
Das Blut pulsiert mit sechs Kilometern<br />
Fließgeschwindigkeit in der Stunde.<br />
Den Blutfluss können Ärzte mithilfe<br />
einer speziellen Form des Ultraschalls<br />
sicht- und hörbar machen und so Rückschlüsse<br />
auf die Sauerstoff-Versorgung<br />
des Ungeborenen ziehen. Ungeborene<br />
leben von vergleichsweise dünner Luft:<br />
Sie bekommen über die Nabelschnur<br />
gerade mal so viel Sauerstoff wie Bergsteiger<br />
in den schwindelnden Höhen<br />
des Mount Everests. Was so wenig ist,<br />
dass es schon manchen Kletterer das<br />
<strong>Leben</strong> kostete. Für die Kleinen aber<br />
reicht es aus. Es bereitet sie vor auf die<br />
schwierige Phase der Geburt.<br />
Das erste Mal atmen <strong>Baby</strong>s selbstständig,<br />
wenn sie das Licht der Welt erblicken.<br />
Nun kommen sie ohne die Hilfe<br />
von Nabelschnur und Plazenta zurecht,<br />
von denen sie neun Monate lang so gut<br />
versorgt wurden.<br />
<br />
ANDREA SCHMIDT-FORTH<br />
Fotos: doc-stock, Masterfile, privat
IHR SPEZIALIST FÜR NABELSCHNURBLUT<br />
»Gesundheit<br />
kommt von innen.<br />
Deshalb lasse ich<br />
das Nabelschnurblut<br />
einlagern.«<br />
Ich setze auf die Weisheit und Kraft der Natur.<br />
Deshalb sichere ich meinem <strong>Baby</strong> auch die Gesundheitsvorsorge,<br />
die ihm die Natur in die Wiege legt:<br />
das Nabelschnurblut mit vielen jungen, gesunden<br />
Stammzellen. So sorge ich schon heute dafür,<br />
dass mein Kind im Fall einer schweren Erkrankung<br />
sofort körpereigene Stammzellen zur Verfügung<br />
hat und vom medizinischen Fortschritt profitieren<br />
kann. Dabei vertraue ich auf Vita 34. Die haben<br />
die meisten Einlagerungen und als einzige private<br />
Nabelschnurblutbank in Deutschland bereits mehreren<br />
Kindern eine Behandlung mit konservierten<br />
Stammzellen ermöglicht.<br />
Fordern Sie den kostenfreien Ratgeber an unter:<br />
Gesundheitsvorsorge<br />
mit Stammzellen aus Nabelschnurblut.<br />
15 JAHRE<br />
Vita 34<br />
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IHR SPEZIALIST FÜR NABELSCHNURBLUT
Geburt<br />
Schwangerschaft<br />
Sex?<br />
Warum sich werdende Väter<br />
unnötig Sorgen machen<br />
Sie will mehr als sonst, er weniger.<br />
„In der Schwangerschaft scheint<br />
die sexuelle Welt auf dem Kopf zu<br />
stehen“, wundert sich Dr. Babett<br />
Ramsauer, Oberärztin im Vivantes-<br />
Klinikum in Berlin-Neukölln.<br />
Viele Schwangere finden sich trotz<br />
oder gerade wegen ihrer wachsenden<br />
Rundungen jetzt attraktiver<br />
als sonst, außerdem steigern die<br />
Schwangerschaftshormone ihre<br />
Erregbarkeit. Doch oft werden sie<br />
im Bett ent täuscht – denn viele<br />
Männer machen sich Sorgen:<br />
Ja, bitte!<br />
Können die Prostaglandine im Sperma<br />
eine Frühgeburt provozieren? Dafür<br />
gibt es keinen wissenschaftlichen Beleg.<br />
Oder kann ein Orgasmus Wehen<br />
auslösen? Auch das ist nur ein Gerücht.<br />
Holt sich die Frau beim Sex eine<br />
Scheideninfektion? Nur wenn sie früher<br />
schon dazu neigte – und dann ist<br />
es wichtig, dass die Infektion schon vor<br />
der Schwangerschaft behandelt wird.<br />
„Vor allem Männer, die die Schwangerschaft<br />
sehr bewusst miterleben,<br />
haben oft solche Ängste“, sagt<br />
Dr. Ramsauer. Schade – denn eigentlich<br />
könnten Paare ihre Sexualität<br />
jetzt unbeschwert genießen …<br />
Frage an Martina Halfmann,<br />
Gesellschaft für Geburtsvorbereitung<br />
(www.gfg-bv.de)<br />
Zweites Kind:<br />
Genügt ein<br />
Crashkurs?<br />
Wir erwarten unser zweites<br />
Kind. Brauchen wir jetzt<br />
noch einmal eine ausführliche<br />
Geburtsvorbereitung oder<br />
tut‘s vielleicht auch ein<br />
Crashkurs?<br />
Zum Auffrischen der rein<br />
informativen Inhalte genügt<br />
wohl ein Crashkurs. Wichtiger<br />
ist vielen Frauen aber etwas<br />
anderes: Im Geburtsvorbe<br />
reitungskurs können sie<br />
sich einmal in der Woche schön<br />
entspannen und ungestört<br />
dem <strong>Baby</strong> in ihrem Bauch<br />
widmen. Das kommt<br />
im Alltag mit dem<br />
großen Kind oft zu kurz.<br />
Vielerorts werden<br />
sogar spezielle Kurse<br />
für Eltern angeboten,<br />
die das zweite oder<br />
dritte Kind erwarten.<br />
Bei denen geht es<br />
dann auch um die<br />
Erfahrungen aus der<br />
ersten Geburt und<br />
um Geschwisterthemen.<br />
Falls Sie den<br />
Crashkurs erwägen,<br />
weil Ihr Partner<br />
wenig Zeit hat:<br />
Vielleicht gönnen<br />
Sie sich selbst<br />
zusätzlich einen<br />
Kurs zum Beispiel<br />
in Schwangeren-<br />
Yoga?<br />
Fotos: iStockphoto.com<br />
36<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
Mai 2012
ALLE WOLLEN<br />
BABY GUCKEN<br />
… und die meisten jungen Eltern<br />
sind stolz darauf, es zu zeigen.<br />
Andererseits brauchen sie Ruhe<br />
und Zeit, damit sich das Familienleben<br />
einspielen kann. Wie viel<br />
Besuch tut also gut? Vier Antworten<br />
von frisch gebackenen Eltern:<br />
„Die Hebamme sagte mir, dass ich<br />
vor allem beim Milcheinschuss am<br />
dritten, vierten Tag Ruhe brauche.<br />
Deshalb wollten wir, dass unsere<br />
Eltern uns sofort am ersten Tag im<br />
Krankenhaus besuchten – und nur für<br />
20 Minuten. Zu Hause waren wir dann<br />
ungestört.“<br />
„Wegen des Kaiserschnitts war klar:<br />
Unangekündigte Besuche sind nicht<br />
erwünscht. So konnten wir den<br />
Andrang gut dosieren und niemand<br />
erwartete von uns eine Bewirtung.“<br />
„Entfernten Verwandten und<br />
Freunden hat mein Mann Fotos per<br />
Mail geschickt und einen Welcome-<br />
Abend 18 Tage später angekündigt,<br />
den seine Schwägerin managte.<br />
Wir waren mit dem <strong>Baby</strong><br />
die Stargäste des Abends<br />
und hatten keine Arbeit<br />
damit.“<br />
„Unsere Eltern<br />
und Geschwister<br />
haben 14 Tage lang<br />
abwechselnd für uns<br />
eingekauft, gekocht<br />
und gewaschen. Die<br />
Frage nach Besuchen<br />
kam so gar nicht auf.“<br />
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Eisen satt<br />
Während der Schwangerschaft<br />
(und in der Stillzeit)<br />
brauchen Frauen viel Eisen<br />
– auch, um die Sauerstoff-<br />
Versorgung des <strong>Baby</strong>s zu<br />
sichern. Wie ein „eisensatter“<br />
Speiseplan<br />
aussehen könnte,<br />
beschreibt Petra Renner-<br />
Weber vom Verband<br />
der Oecotrophologen.<br />
Morgens: Vollkornmüsli<br />
mit getrockneten<br />
Früchten, Nüssen und<br />
Orangensaft<br />
Mittags: ein Stück Fleisch<br />
mit Brokkoli oder<br />
Grünkohl und Kartoffeln<br />
Abends: Vollkornbrot,<br />
Schinken und Rote Bete<br />
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Ernährung<br />
Die große<br />
Ernährungs-<br />
Sprechstunde<br />
Schmeckt’s,<br />
<strong>Baby</strong>?<br />
Stillen, Fläschchen, Brei —<br />
mit der richtigen Ernährung wächst und gedeiht<br />
Ihr <strong>Baby</strong> prima. Und wenn’s mal Zweifel gibt:<br />
Unsere Experten wissen Rat. Hier beantworten sie<br />
Ihre häufigsten Fragen<br />
38<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
Mai 2012
Ich stille und bin stark erkältet.<br />
Kann ich mein <strong>Baby</strong> anstecken?<br />
BRIGITTE BENKERT Im Gegenteil. Ihr<br />
Kleines erhält durch die Muttermilch<br />
sogar spezielle Abwehrkörper gegen<br />
Ihren Infekt, die Ihr Immunsystem<br />
bildet. Weiter zu stillen schützt Ihr<br />
Kind also. Achten Sie jetzt aber bitte<br />
besonders darauf, dass Sie genügend<br />
Vitamin C bekommen (mindestens<br />
ein Apfel pro Tag).<br />
Mein <strong>Baby</strong> spuckt viel.<br />
Soll ich ihm eine andere Milch<br />
als die Pre-Nahrung geben?<br />
HERBERT RENZ-POLSTER Gedeiht Ihr<br />
<strong>Baby</strong>? Dann machen Sie sich bitte<br />
keine Sorgen; der Spuk mit dem<br />
Spucken geht fast immer von selbst<br />
vorbei. Vielleicht können Sie das<br />
beschleunigen, indem Sie die Windeln<br />
nicht zu eng schließen und Ihr <strong>Baby</strong><br />
oft hochnehmen. Speikinder<br />
profitieren zum Beispiel vom Tragen<br />
im Tragetuch! Wenn Ihr Kind nicht<br />
entsprechend der Kurven im<br />
Vorsorgeheft zunimmt, lassen Sie<br />
unbedingt den Kinderarzt nachschauen.<br />
Ein Wechsel der Nahrung ist<br />
nur dann angesagt, wenn er dazu rät.<br />
Stimmt es, dass man Gläschen<br />
mit <strong>Baby</strong>brei einen Löffel Öl<br />
zusetzen soll?<br />
UTE ALEXY Ja. <strong>Baby</strong>s brauchen zum<br />
Gedeihen relativ viel Fett in ihrer<br />
Nahrung; es ist der Nährstoff mit<br />
dem höchsten Energiegehalt. Aber<br />
gesetzliche Vorschriften setzen dem<br />
Fettgehalt von Gläschen-Breien enge<br />
Grenzen. Mischen Sie deshalb so viel<br />
Fett – am besten Rapsöl – in den Brei,<br />
dass Ihr Kleines pro Mahlzeit acht bis<br />
zehn Gramm bekommt. Und so<br />
berechnen Sie‘s: 1 TL Öl entspricht<br />
4 Gramm; der ursprüngliche Fettgehalt<br />
des Gläschens ist auf dem<br />
Etikett angegeben.<br />
Mein Mann und ich leiden<br />
unter Heuschnupfen.<br />
Worauf müssen wir<br />
achten, wenn Max<br />
(4 Monate) den ersten<br />
Brei bekommt?<br />
SONJA LÄMMEL Sie können<br />
genau so vorgehen, wie es<br />
das Dortmunder Forschungsinstitut<br />
für Kinderernährung<br />
vorschlägt: mit einem puren<br />
Gemüsemus anfangen, das Sie<br />
erst mit Kartoffeln und dann<br />
mit Fleisch anreichern, und<br />
jeweils einen Monat später<br />
einen Milch- und einen<br />
Getreide-Obst-Brei folgen<br />
lassen. Es gibt keinen Grund,<br />
diesen Fahrplan bei allergiegefährdeten<br />
Kindern zu<br />
ändern. Ich würde nur darauf<br />
achten, dass Max nicht<br />
mehrere neue <strong>Leben</strong>smittel<br />
auf einmal bekommt.<br />
Wie kann ich wunden Brustwarzen<br />
beim Stillen vorbeugen?<br />
BRIGITTE BENKERT Wie so häufig im<br />
<strong>Leben</strong> kommt es auch hier auf die<br />
Haltung an: Achten Sie darauf, dass<br />
Ihr <strong>Baby</strong> richtig an der Brust liegt –<br />
Körper an Körper, Nase in Höhe<br />
der Brustwarze. Weder Sie selbst<br />
noch das Kleine sollen sich angestrengt<br />
strecken oder recken!<br />
Und: Das <strong>Baby</strong> muss nicht nur die<br />
Warze im Mund, sondern den Mund<br />
voll Brust haben. Was Sie außerdem<br />
tun können:<br />
pH-neutrale Duschmittel verwenden,<br />
die den Säureschutzmantel der<br />
Haut nicht angreifen,<br />
die Brust vor dem Stillen massieren,<br />
damit die Milch schneller fließt,<br />
vor dem Stillen oder dem Abpumpen<br />
zur Pflege Muttermilch oder<br />
Lanolin dünn auf die Brustwarze<br />
auftragen.<br />
Dürfen wir unser <strong>Baby</strong> (4 Mo nate)<br />
vegetarisch ernähren?<br />
UTE ALEXY Ja, auch eine Ernährung<br />
ohne Fleisch, aber mit Milchprodukten,<br />
kann alle wichtigen Nährstoffe<br />
enthalten. Statt eines Gemüse-<br />
Kartoffel-Fleisch-Breis bekommen die<br />
Kleinen dann einen Brei aus Gemüse,<br />
Kartoffeln und Vollkorn-Getreide.<br />
Wichtig dabei ist das Stichwort<br />
„Vollkorn“. In dieser Form enthält<br />
Getreide besonders viel Eisen, das<br />
<strong>Baby</strong>s im zweiten Halbjahr brauchen.<br />
In Kombination mit Vitamin C, zum<br />
Beispiel in Gemüse oder Orangensaft,<br />
kann der Körper das pflanzliche Eisen<br />
noch besser verwerten. Milchprodukte<br />
dagegen hemmen die Eisenaufnahme,<br />
deshalb sollte der Brei Milch,<br />
Sahne oder Käse nicht enthalten.<br />
Jan (5 Monate) spuckt oft, wenn ich<br />
vor dem Stillen Joghurt oder Quark<br />
gegessen habe. Kann es sein, dass<br />
er auf Kuhmilch allergisch reagiert?<br />
BRIGITTE BENKERT Zeigt Jan noch andere<br />
Symptome (Ausschlag, stinkender Stuhl,<br />
Koliken)? Dann lassen Sie den Kinderarzt<br />
nachschauen. Andernfalls halte ich Ihre<br />
Befürchtung für sehr unwahr scheinlich.<br />
Zwar wird derzeit vielen Müttern von<br />
<strong>Baby</strong>s mit Verdauungsproblemen empfohlen,<br />
auf laktosefreie Milch umzusteigen.<br />
Das ist aber nur<br />
gerechtfertigt, wenn<br />
Mutter oder Vater<br />
keine Laktose<br />
verträgt.<br />
▸▸▸<br />
Löffel für Löffel genießen<br />
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<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
Mai 2012 39
Ernährung<br />
▸▸▸<br />
Lukas (7 Monate) isst nur Karottenbrei<br />
mit Kartoffeln und Rindfleisch<br />
und den nur von einer bestimmten<br />
Marke. Wie bekomme ich mehr<br />
Abwechslung in seinen Speiseplan?<br />
CLAUDIA THIENEL Bleiben Sie vor allem<br />
ganz entspannt! Von den Nährstoffen<br />
her ist Lukas‘ Lieblings-Menü optimal<br />
zusammengesetzt. Auch wenn er<br />
wochenlang darauf besteht, wird ihm<br />
deshalb nichts fehlen. Natürlich wäre<br />
es wünschenswert, dass er auch ein<br />
paar andere Geschmacksrichtungen<br />
kennenlernt. Wissenschaftler haben<br />
aber festgestellt, dass viele Kinder<br />
neue <strong>Leben</strong>smittel erst nach acht<br />
oder mehr Versuchen probieren!<br />
Die große<br />
Ernährungs-<br />
Sprechstunde<br />
Lena (5 Monate) hat oft<br />
Ver stopfung. Kann das am<br />
Karottenbrei liegen?<br />
HERBERT RENZ-POLSTER Das muss nicht<br />
an den Karotten liegen. Brei ist halt<br />
schwerer zu verdauen als Muttermilch,<br />
zudem bekommen die Kleinen<br />
jetzt oft weniger Flüssigkeit. Hat Lena<br />
bloß seltener Stuhlgang oder leidet sie<br />
wirklich an Verstopfung – das setzt<br />
noch weitere Beschwerden voraus?<br />
Wenn sie sich arg plagt, gehen Sie<br />
bitte zum Kinderarzt. Andernfalls<br />
können Sie das Problem vermutlich<br />
lösen, indem Sie Lena mehr Wasser<br />
oder Muttermilch zu trinken geben.<br />
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Ich möchte Nina (6 Monate) vom<br />
Stillen aufs Fläschchen umgewöhnen.<br />
Wie klappt das am<br />
besten? Mit welcher Milch?<br />
SILKE RESTEMEYER Bekommt Nina<br />
schon Brei? Die gängigen Ernährungspläne<br />
sehen für ihr Alter vor, drei<br />
Stillmahlzeiten jeweils im Abstand<br />
von etwa einem Monat durch Breie zu<br />
ersetzen. Die restlichen Mahlzeiten<br />
könnte Nina dann frühmorgens und<br />
abends weiterhin an der Brust bekommen.<br />
Wenn Sie die Umstellung<br />
beschleunigen möchten, können Sie<br />
zwei Wochen nach der Einführung<br />
des ersten Breis einen Versuch mit der<br />
Flasche starten. Wie schnell Sie<br />
danach die anderen Mahlzeiten<br />
umstellen, entscheiden Sie nach<br />
Ninas Reaktion.<br />
Ein Tipp: Viele Kinder akzeptieren<br />
das Fläschchen eher, wenn nicht<br />
die Mutter, sondern der Vater es<br />
anbietet! Zwischen der Umstellung<br />
der einzelnen Mahlzeiten lassen Sie<br />
möglichst jeweils eine Woche<br />
vergehen, dann kann Ihre Milchmenge<br />
sich langsam anpassen. In die<br />
Flasche geben Sie am besten eine<br />
Anfangsnahrung („Pre“ oder „1“);<br />
sie ist der Muttermilch weitgehend<br />
angepasst und eignet sich bis zum<br />
Ende des ersten Jahres.<br />
Jonas (6 Monate) bekommt im<br />
Fläschchen HA1-Nahrung. Soll<br />
ich seinen ersten Milchbrei auch<br />
damit anrühren?<br />
SONJA LÄMMEL Nein. Nehmen Sie<br />
lieber normale Kuhmilch. Durch die<br />
geringe Menge, die in den Brei kommt,<br />
kann sich Jonas‘ Immunsystem ideal<br />
an das „fremde“ Kuhmilch-Eiweiß<br />
gewöhnen; das sehen die Leitlinien zur<br />
Allergieprävention ausdrücklich so<br />
vor. Weil Jonas schon 6 Monate alt ist,<br />
können Sie ihm im Fläschchen auch<br />
eine normale Säuglingsnahrung<br />
geben. Nach dem ersten Geburtstag<br />
darf er dann Kuhmilch aus dem<br />
Becher oder der Tasse trinken.<br />
Was ist umweltfreundlicher:<br />
Brei aus dem Glas oder aus<br />
dem Kunststoffbecher?<br />
CARL-OTTO GENSCH Eine vergleichende<br />
Umweltbilanz dazu gibt es erst in ein<br />
paar Monaten; dann werden die<br />
Ergeb nisse einer Studie vorliegen, die<br />
wir in Zusammenarbeit mit einem<br />
Hersteller erstellen. Bis dahin können<br />
Sie nur nach der Zusammensetzung<br />
der Breie entscheiden – und danach,<br />
was Ihrem <strong>Baby</strong> schmeckt.<br />
Darf ich Julia (5 Monate)<br />
ein Stück von meiner Brezel<br />
abgeben?<br />
SONJA LÄMMEL Ja. Weder das Allergienoch<br />
das Zöliakie-Risiko spricht<br />
dagegen. Kinder, in deren Familien<br />
Zöliakie vorkommt (eine Überempfindlichkeit<br />
gegen Gluten, ein<br />
Klebereiweiß in manchen Getreidesorten),<br />
sollen ab dem vierten Monat<br />
sogar geringe Mengen Gluten<br />
bekommen, damit sich ihr Organismus<br />
langsam daran gewöhnen kann.<br />
Gegen Laugenbrezeln spricht also nur<br />
das Salz. Die Körner auf der Oberfläche<br />
würde ich deshalb abkratzen.<br />
▸▸▸<br />
40<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
Mai 2012
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Ernährung<br />
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Pause am<br />
Nachmittag<br />
▸▸▸<br />
Lisa (7 Monate) wacht nachts<br />
häufig auf. Hilft es, wenn ich<br />
ihr abends einen dickeren Brei<br />
anbiete?<br />
CLAUDIA THIENEL Im Gegenteil:<br />
Möglicherweise liegt ihr der Brei dann<br />
zu schwer im Magen. Schlafprobleme<br />
sind bei Kindern in Lisas Alter ziemlich<br />
normal. Dahinter stecken oft ganz<br />
andere Ursachen als Hunger, zum<br />
Beispiel Trennungsängste. Deshalb<br />
würde ich mich nur nach Lisas Appetit<br />
richten. Isst sie sich tagsüber und<br />
abends gut satt? Oder futtert sie bloß<br />
Häppchen (zum Beispiel weil sie<br />
abends zu müde ist)?<br />
Unsere Experten<br />
Dr. Ute Alexy ist Ernährungswissenschaftlerin.<br />
Sie arbeitet<br />
beim Forschungsinstitut für<br />
Kinder ernährung in Dortmund<br />
Brigitte Benkert ist diplomierte Stillund<br />
Laktationsberaterin und<br />
hat mehrere Bücher zum Stillen<br />
geschrieben. Sie arbeitet im<br />
Kantonsspital Baden/Schweiz<br />
Silke Scholz leitet eine eigene Praxis<br />
für Ergotherapie in Berlin. Sie ist<br />
spezialisiert auf die Behandlung von<br />
Säuglingen und Kindern<br />
Carl-Otto Gensch ist Diplom-<br />
Ingenieur und Abteilungsleiter<br />
im Öko-Institut Freiburg<br />
Sonja Lämmel ist Diplom-<br />
Öko trophologin und als Beraterin<br />
beim Deutschen Allergie- und Asthmabund<br />
in Mönchengladbach tätig<br />
Claudia Thienel arbeitet als<br />
selbstständige Ernährungsberaterin<br />
in Bonn, unter anderem für Krankenkassen<br />
und den aid-Infodienst<br />
(www.was-wir-essen.de)<br />
Dr. Herbert Renz-Polster ist<br />
Kinderarzt und Autor („Gesundheit<br />
für Kinder“, Kösel). Außerdem arbeitet<br />
er wissenschaftlich am Mannheimer<br />
Institut für Public Health der<br />
Universität Heidelberg<br />
Silke Restemeyer ist Diplom-<br />
Ökotrophologin. Sie arbeitet bei<br />
der Deutschen Gesellschaft für<br />
Ernährung in Bonn<br />
Kinderbesteck<br />
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Essenlernen ein spezielles<br />
Kinderbesteck?<br />
SILKE SCHOLZ Das kommt auf das<br />
Besteck an. Kinder können Löffel<br />
und Gabeln im Kleinformat besser<br />
handhaben als ein Erwachsenen-<br />
Besteck. Metall ist besser als<br />
Plastik, weil das höhere Gewicht<br />
den Kindern eine eindeutigere<br />
Rückmeldung gibt. Was sie nicht<br />
brauchen, sind Löffel und Gabeln<br />
mit abgewinkeltem Griff. Mög -<br />
licherweise fixiert das die Kleinen<br />
sogar auf die rechte Hand, obwohl<br />
sie eigentlich Linkshänder sind!<br />
Wie lange kann ich Reste von<br />
<strong>Baby</strong>brei aufheben?<br />
SILKE RESTEMEYER Werfen Sie die<br />
Reste lieber weg! Darin können sich<br />
Krankheitserreger nämlich sehr gut<br />
vermehren … Wenn Sie Ihrem <strong>Baby</strong><br />
einen Gläschen-Brei geben, erwärmen<br />
Sie am besten nur so viel, wie es<br />
schafft. Den Rest können Sie nach<br />
Angabe auf dem Glas gut verschlossen<br />
im Kühlschrank aufbewahren.<br />
Wenn Sie Brei auf Vorrat selbst<br />
kochen, können Sie einen Teil für<br />
den nächsten Tag im Kühlschrank und<br />
die restlichen Portionen im Gefrierfach<br />
aufbewahren. Bei -18 Grad hält<br />
der Brei zwei Monate.<br />
Christoph (9 Monate) liebt Fisch.<br />
Wie oft pro Woche darf ich ihm<br />
Lachs und Co. servieren?<br />
CLAUDIA THIENEL Fisch ist prima, denn<br />
er enthält sehr wertvolle Stoffe wie<br />
Jod und Omega-3-Fettsäuren.<br />
Trotzdem sind zwei Fisch-Mahlzeiten<br />
pro Woche genug, denn wenn er zu<br />
oft anstelle von Fleisch auf den Tisch<br />
kommt, könnte Christophs Eisen-<br />
Versorgung darunter leiden.<br />
David (9 Monate) mag keinen<br />
„stückigen“ Brei — alles muss<br />
fein püriert sein. Wie gewöhne<br />
ich ihn um?<br />
CLAUDIA THIENEL Bieten Sie ihm doch<br />
mal Fingerfood wie Reiswaffeln,<br />
Apfelschnitze oder Brot an. Manche<br />
kaufaulen Kinder lassen sich so<br />
bekehren.<br />
Fotos: Fotolia.com (3), Hersteller (6), Hunger & Simmeth, iStockphoto.com (3), privat (8)<br />
42<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
Mai 2012
Elisa (22 Monate) mag<br />
keine Milch pur — nur<br />
Kakao. Ist das auch<br />
in Ordnung?<br />
UTE ALEXY Ja, wenn Sie<br />
den Kakao für Elisa<br />
selbst aus Kakaopulver<br />
und teilentrahmter Milch mit<br />
1,5 Prozent Fett mischen. Dann haben<br />
Sie es nämlich selbst in der Hand,<br />
wie viel Pulver und damit wie viel<br />
Zucker in Elisas Kakao kommt.<br />
Meistens reicht ein Teelöffel Pulver<br />
auf ein Glas Milch. Im Vergleich dazu<br />
steckt in Fertig-Kakaos oft viel mehr<br />
Zucker. Bieten Sie Elisa daneben aber<br />
auch mal Fruchtjoghurts oder<br />
Milchshakes an – am besten selbst<br />
gemacht mit frischem Obst und nur<br />
leicht gesüßt.<br />
Sind Menüs mit Kartoffeln<br />
besser als solche<br />
mit Nudeln oder Reis?<br />
CLAUDIA THIENEL Der Vitamin- und<br />
Nährstoffgehalt von Kartoffeln ist<br />
tatsächlicher wertvoller als der von<br />
Nudeln oder Reis. Praktisch können<br />
Sie dabei aber nicht viel falsch machen,<br />
vor allem wenn Sie Menüs mit<br />
Vollkorn-Nudeln oder -Reis<br />
aus wählen. Als Abwechslung sind<br />
Nudeln sogar willkommen, weil<br />
die Verdauung der Kinder dadurch<br />
glutenhaltige Nahrung kennenlernt.<br />
Andererseits würde ich kleinen<br />
Nudel-Fans immer wieder Kartoffel-<br />
Menüs anbieten, damit sie sich nicht<br />
total auf Spaghetti & Co. fixieren.<br />
Brauchen Kinder täglich eine<br />
warme Mahlzeit?<br />
UTE ALEXY Aus ernährungswissenschaftlicher<br />
Sicht nicht. Ihr Bedarf an<br />
Nährstoffen lässt sich auch mit<br />
<strong>Leben</strong>smitteln decken, die üblicherweise<br />
kalt gegessen werden. Aber<br />
schade wäre es schon: Kochen und<br />
Braten erweitern unseren Speiseplan<br />
um viele zusätzliche Geschmackserlebnisse.<br />
Und Kartoffeln und<br />
Hülsenfrüchte beispielsweise sind ja<br />
nur gekocht genießbar.<br />
LESER-<br />
SPRECHSTUNDE<br />
RUFEN<br />
SIE AN<br />
Sie haben auch eine Frage zur Ernährung Ihres Kindes? Rufen<br />
sie uns an! Am 25. April von 10 bis 12 Uhr beantwortet<br />
die Ernährungswissenschaftlerin Dr. Ute Alexy Ihre Fragen am<br />
Telefon. Tel 08 21/45 54 81-52<br />
Milchzähne richtig pflegen<br />
– wichtig ab dem 1. Zahn<br />
Gesunde Milchzähne sind die Voraussetzung<br />
für gesunde bleibende Zähne<br />
<br />
Milchzähne dienen nicht nur der<br />
Nahrungsaufnahme, sondern sind<br />
auch Platzhalter für die neuen, bleibenden<br />
Zähne und sollten deshalb<br />
bis zu ihrem natürlichen Ausfall gut erhalten<br />
bleiben. Die tägliche Verwendung einer Zahnpasta<br />
mit kindgerechtem Fluoridgehalt vom 1.<br />
Milchzahn an leistet dabei einen wichtigen Beitrag.<br />
Da Milchzähne wieder ausfallen, wird oft angenommen,<br />
dass es ausreicht, wenn nach dem<br />
Zahnwechsel mit der systematischen Zahnpflege<br />
begonnen wird. Dabei wird die Basis für lebenslange<br />
Zahngesundheit im Kleinkindalter gelegt,<br />
denn kariesfreie Milchzähne senken u.a. das<br />
Kariesrisiko für die bleibenden Zähne. Gehen<br />
die Milchzähne vorzeitig durch Karies verloren,<br />
kann es zu Fehl stellungen beim permanenten<br />
Gebiss kommen. Auch die korrekte Aussprache<br />
kann nur mit einer vollständigen Milchzahnreihe<br />
erlernt werden.<br />
Entstehung von Karies<br />
Karies entsteht, wenn durch Bakterien verursachte<br />
Säuren Mineralien aus dem Zahnschmelz lösen.<br />
Der im Vergleich zu permanenten Zähnen weiche<br />
Zahnschmelz der Milchzähne ist besonders kariesgefährdet.<br />
Fluoride härten den Zahnschmelz und<br />
helfen, herausgelöste Mineralien wieder einzubauen<br />
(Remineralisation).<br />
Kindgerechte Prophylaxe<br />
Um den Be dürfnissen von Kindern bis zum 6.<br />
Geburtstag und den Anforderungen von Zahnärzten<br />
Rech nung zu tragen, hat die elmex®<br />
Forschung eine spezielle Zahnpa sta mit einem<br />
kindgerechten Fluoridgehalt von 500 ppm<br />
entwickelt. Das enthaltene Aminfluorid fördert<br />
die Remineralisation des Zahnschmelzes<br />
und härtet diesen. elmex® Kinder-Zahnpasta<br />
bietet optimalen Kariesschutz für die Milchzähne<br />
und hat einen angenehmen, milden Geschmack<br />
ohne zum Naschen oder Verschlucken<br />
zu animieren. Zusätzlich sollte für die Pflege der<br />
Milchzähne eine Kinderzahnbürste mit einem<br />
kleinen Bürstenkopf sowie einem kindgerechten<br />
Griff verwendet werden.<br />
Zahnärztliche Empfehlung<br />
Zahnärzte empfehlen, ab dem 1. Milchzahn<br />
1x täglich – am besten abends vor dem Schlafengehen<br />
– mit einer erbsengroßen Menge fluoridhaltiger<br />
Kinderzahnpasta zu putzen. Ab dem<br />
2. Geburtstag sollte dann 2x täglich geputzt<br />
werden.<br />
So bleiben Milchzähne gesund und<br />
stark für die nachfolgenden<br />
bleibenden Zähne!
Gesundheit<br />
Omas<br />
Zaubermittel<br />
Ob Bauchweh, Halsweh oder Fieber:<br />
Das Rezept aus der Hausapotheke<br />
wirkt bei Kindern oft Wunder.<br />
Gut, wenn Eltern wissen,<br />
wie ein Wickel gemacht wird<br />
Eine warme Packung<br />
auf den Bauch – und<br />
schon bald tut‘s<br />
nicht mehr so weh!<br />
44<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
Mai 2012
Wie war das<br />
noch mal?<br />
Macht man<br />
Halswickel mit<br />
kalten Tüchern<br />
oder heißen Kartoffeln? Mit Essig,<br />
Joghurt oder Apfelwein? In Sachen<br />
Hausmittel verfüge ich über jede<br />
Menge Halbwissen, das wurde mir<br />
neulich wieder einmal klar. Und das<br />
natürlich nachts, neben einem fiebernden,<br />
hustenden Einjährigen, dem<br />
damit nicht geholfen war. Um beim<br />
nächsten Infekt vorbereitet zu sein,<br />
habe ich mir einen Coach gesucht:<br />
Vivian Weigert aus München ist Heilpraktikerin<br />
und hat gerade ein Buch<br />
zum Thema Hausmittel geschrieben<br />
(siehe Seite 46). Eine Expertin also in<br />
Sachen Wickel-Wissen, für die ich<br />
jede Menge Fragen habe.<br />
Wann sind Wickel<br />
eigentlich sinnvoll?<br />
Wickel sind immer dann das Mittel<br />
der Wahl, wenn dem Kind entweder<br />
Wärme oder Kälte guttut. „Grundsätzlich<br />
gilt: Auf kalte Haut kommen<br />
warme, auf überhitzte Haut kalte<br />
Wickel“, erklärt Vivian Weigert. Denn<br />
Wärme fördert die Durchblutung, löst<br />
Verkrampfungen und hilft zum Beispiel<br />
bei Blähungen und Durchfall.<br />
Kälte dagegen senkt die Körpertemperatur<br />
und verengt die Blutgefäße.<br />
Kalte Wickel helfen also bei Fieber,<br />
aber auch bei Schwellungen. „Gewickelt“<br />
werden können Kinder jeden<br />
Alters, auch sehr lebhafte. Die allerdings<br />
nicht zu jeder Tageszeit. „Ein<br />
Wickel ist ungeeignet, wenn das Kind<br />
aktiv ist“, sagt die Heilpraktikerin.<br />
„Er sollte nachts angelegt werden oder<br />
dann, wenn das Kind erschöpft ist<br />
und gerne liegt.“<br />
Wie lege ich einen<br />
Wickel richtig an?<br />
Drei Schichten gehören zu einem<br />
Wickel: ein Innen-, ein Zwischen- und<br />
ein Außentuch. Die beiden inneren<br />
Tücher sind am besten aus Baumwolle,<br />
zum Beispiel Geschirrtücher<br />
oder Mullwindeln. Die dritte Lage<br />
kann ein Wollschal, eine kleine<br />
Decke oder ein Handtuch sein. „Verwenden<br />
Sie keine Tücher aus Kunstfaser,<br />
denn darin staut sich die Wärme<br />
und die Haut kann nicht atmen“,<br />
rät Vivian Weigert.<br />
Und so wird gewickelt: das Innentuch<br />
auf die richtige Größe falten und in<br />
eine Flüssigkeit – zum Beispiel Wasser<br />
oder Tee – tauchen. Bei Quarkwickeln<br />
wird ein Streifen Quark auf<br />
die Mitte des Innentuchs gestrichen,<br />
dann werden beide Seiten eingeschlagen<br />
und das Tuch so aufgelegt, dass<br />
die Seite mit nur einer Tuchschicht<br />
auf der Haut liegt. Bei Zwiebel- oder<br />
Kartoffelwickeln packt man die Masse<br />
– fein gehackt oder zerdrückt – in<br />
ein Extratuch oder ein Stück Küchenrolle.<br />
So kommt das Innentuch auf<br />
die entsprechende Körperstelle. „Immer<br />
am Hand rücken testen, ob der<br />
Wickel nicht zu heiß ist!“, warnt die<br />
Fachfrau. „Kalt“ bedeutet bei Wickeln<br />
übrigens immer Zimmertemperatur,<br />
nie kälter. Über das feuchte Tuch<br />
wird dann das etwas größere Zwischentuch<br />
gewickelt, darüber das<br />
Außentuch. Fertig.<br />
Wann muss ich mit<br />
dem Kind zum Arzt?<br />
Beim Verdacht auf Blinddarmentzündung,<br />
wenn Ihr Kind länger als drei<br />
Tage lang fiebert, einen Fieberkrampf<br />
▸▸▸<br />
Unsere<br />
Expertin<br />
Vivian Weigert<br />
ist Heil -<br />
prak tikerin,<br />
Osteopathin<br />
und Elternberaterin<br />
mit<br />
eigener Praxis<br />
in München<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
Mai 2012 45
Gesundheit<br />
▸▸▸<br />
hatte oder die Temperatur 24 Stunden<br />
nicht unter 39 Grad sinkt. „Auch,<br />
wenn ein <strong>Baby</strong> fiebert, das noch keine<br />
sechs Monate alt ist“, sagt Vivian<br />
Weigert. „Davor sind Säuglinge im<br />
Normalfall durch ihren Nestschutz<br />
gefeit.“ Kranke Kinder, die auffallend<br />
lethargisch, blass oder über Tage<br />
appetitlos sind, sollten ebenfalls vom<br />
Arzt untersucht werden.<br />
Welche Zutaten<br />
brauche ich, um einen<br />
Wickel zu machen?<br />
„Für Hausmittel sind – wie der Name<br />
schon sagt – keine aufwendigen Sachen<br />
nötig“, sagt Vivian Weigert. „Das,<br />
was Sie für Wickel brauchen, hat man<br />
eigentlich alles daheim.“ Konkret<br />
heißt das: Mit ein paar Tüchern, Wasser,<br />
Quark, Essig oder Zitrone, Zwie-<br />
beln, Kartoffeln und Salz komme ich<br />
bei den gängigen Krankheiten ziemlich<br />
weit. Um für alle Fälle gewappnet<br />
zu sein, rät die Heilpraktikerin,<br />
Ingwerpulver und Kamillenblüten<br />
aus der Apotheke zu besorgen. Damit<br />
und mit meinem neu erworbenen<br />
Wissen kann die nächste Kinderkrankheit<br />
kommen.<br />
<br />
CLAUDIA DAMBACHER<br />
Bei welchen Krankheiten helfen welche Wickel?<br />
Bei Halsschmerzen<br />
ohne Fieber<br />
▪ Zitronen- oder Salzwickel (aus dem Saft einer<br />
halben Zitrone bzw. einem Teelöffel Salz, in sehr<br />
warmem Wasser aufgelöst), eine halbe Stunde auf<br />
dem Hals lassen<br />
▪ Kartoffelwickel (aus frisch gekochten, zerdrückten<br />
Kartoffeln), über Nacht einwirken lassen<br />
frischem Ingwer), bis zu einer Stunde wirken lassen,<br />
am besten zusammen mit einer Wärmflasche<br />
Unser<br />
Buch-Tipp<br />
Vivian Weigert:<br />
Wickel, Tees<br />
& Mutterliebe.<br />
Die besten<br />
Hausmittel für<br />
Kinder, Gräfe<br />
und Unzer;<br />
12,99 Euro<br />
Wickel haben<br />
eine medizinische<br />
Wirkung – aber sie<br />
tun auch deshalb<br />
so gut, weil das<br />
Kind die Liebe und<br />
Zuwendung seiner<br />
Eltern genießt.<br />
Das hilft beim<br />
Gesundwerden!<br />
Bei Halsschmerzen<br />
mit Fieber<br />
▪ Quarkwickel (aus zimmerwarmem Magerquark),<br />
über Nacht einwirken lassen<br />
▪ Zwiebelwickel (aus einer fein gehackten<br />
Zwiebel), etwa zwei Stunden auf dem Hals lassen<br />
Wichtig: Bei Halswickeln beim Anlegen des<br />
Innentuchs die Wirbelsäule aussparen.<br />
Bei Husten<br />
▪ Brustwickel mit Quark oder Zitrone<br />
(s. Halswickel, sollten die ganze Brust bedecken),<br />
mehrere Stunden einwirken<br />
lassen<br />
▪ Ingwer-Brustwickel<br />
(aus 3 Esslöffeln<br />
Ingwerpulver in<br />
heißem Wasser<br />
aufgelöst<br />
oder Tee<br />
aus<br />
Bei Bauchschmerzen<br />
▪ Kamillen-Bauchwickel (mit warmem Tee aus<br />
einem Esslöffel Kamillenblüten, der fünf bis zehn<br />
Minuten gezogen hat). Nach 15 Minuten abnehmen<br />
und frühestens nach einer Stunde wiederholen<br />
Wichtig: Bei Verdacht auf Blinddarmentzündung,<br />
das heißt, bei anhaltenden Bauchschmerzen im<br />
Bereich des Bauchnabels und Brechreiz, keine<br />
Wickel anlegen, sondern mit dem Kind zum Arzt.<br />
Bei Fieber<br />
Das Fieber steigt, das Kind fröstelt, hat kalte Hände<br />
und Füße und einen heißen Kopf:<br />
▪ Waden- und Pulswickel mit Zitrone (aus einer<br />
samt Schale ausgepressten Zitrone). Vier Tücher in<br />
heißes Zitronenwasser tauchen und um Hand- und<br />
Fußgelenke wickeln, dreimal nach je zehn Minuten<br />
wiederholen, noch mal nach einer Stunde, wenn die<br />
Gliedmaßen nicht warm geworden sind<br />
Die Temperatur steigt nicht weiter, das Kind<br />
schwitzt, der ganze Körper ist warm:<br />
▪ Klassische Wadenwickel (mit lauwarmem<br />
Wasser). Die umwickelten Beine zudecken, nach<br />
zehn Minuten fühlen, ob die Innentücher warm<br />
sind, dann bis zu vier Mal neue Wickel anlegen.<br />
Wichtig: Das Fieber sollte nie um mehr als ein Grad<br />
gesenkt werden, das könnte den Kreislauf belasten.<br />
Fotos: Hunger & Simmeth (2), privat<br />
46<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
Mai 2012
Jetzt<br />
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Gesundheit<br />
Wenn´s<br />
krabbelt,<br />
b<br />
Läuse und Zecken sind lästige Parasiten,<br />
gegen die noch kein Kraut gewachsen ist.<br />
Aber mit den Tipps von Kinderarzt<br />
Dr. Ulrich Fegeler sind wir die Plagegeister<br />
schnell wieder los<br />
Oh je, wir haben Läuse<br />
Sie brauchen das Wort Läuse nur zu<br />
lesen und schon kribbelt es überall<br />
auf dem Kopf? Kinder bringen die<br />
kleinen Biester meist aus Krippe<br />
und Kindergarten mit nach Hause.<br />
Was dann folgt, ist eine lästige Prozedur,<br />
um das Ungeziefer wieder<br />
loszuwerden. Gefährlich sind Läuse<br />
aber zum Glück nicht.<br />
Läuse können weder fliegen noch hüpfen. Sie<br />
wandern und das passiert am besten bei engem<br />
Kontakt – beim Kuscheln oder Spielen, wenn die<br />
Kleinen ihre Köpfe zusammenstecken.<br />
Haben es sich die Läuse auf dem Kopf Ihres Kindes<br />
erst mal gemütlich gemacht, pflanzen sie sich<br />
rasend schnell fort. „Innerhalb von zwei bis drei<br />
Wochen legen sie bis zu 140 Eier“, sagt Kinderarzt<br />
Dr. Ulrich Fegeler. Nach gut einer Woche schlüpft<br />
eine Larve aus dem Ei. Nur sieben Tag später ist<br />
sie ausgewachsen und der Kreislauf beginnt von<br />
vorne. Die Überlebensbedingungen auf dem Kopf<br />
sind ideal: Mit ihren Mundwerkzeugen stechen<br />
Läuse in die Kopfhaut und saugen Blut. Gleichzeitig<br />
dringt ein Speichelsekret in die Wunde, das<br />
den Juckreiz auslöst. Ausgewachsene Weibchen<br />
leben etwa einen Monat, Männchen zwei bis drei<br />
Wochen. Ohne Blut und bei Zimmertemperatur<br />
sterben Läuse nach maximal drei Tagen.<br />
Läuse sind auf den ersten Blick nicht zu erkennen.<br />
Am besten achten Sie darauf, wo sich Ihr Kind besonders<br />
häufig kratzt, und untersuchen dann diese<br />
Stellen. Läuse werden Sie als kleine dunkle<br />
Punkte entlarven, die sich bewegen. Sie entdecken<br />
am Haaransatz kleine, cremefarbene Kügelchen?<br />
Das können schon Nissen sein, also Eier,<br />
aus denen im Nu neue Läuse schlüpfen. „Machen<br />
48<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
Mai 2012
juckt und<br />
Kinder ziehen<br />
sie magisch<br />
an: Läuse<br />
und Zecken.<br />
Auf die<br />
Plagegeister<br />
könnten wir<br />
gut verzichten<br />
Sie den Schütteltest. Bleiben die Kügelchen dann<br />
kleben, sind es garantiert Nissen“, empfiehlt<br />
Dr. Ulrich Fegeler.<br />
Schnell und wirkungsvoll ist die Behandlung mit<br />
einem Insektizid (z. B. Permethrin, für Kinder ab<br />
2 Jahren). Es wird nach dem Waschen auf das<br />
handtuchtrockene Haar aufgetragen und muss<br />
ca. zehn Minuten einwirken. Danach gründlich<br />
ausspülen. Die Wirkung: Das Mittel greift das<br />
Nervensystem der Läuse an und tötet sie ab.<br />
Wer lieber ein Mittel ohne Chemie verwenden<br />
will, kann den Läusen auch mit einem Silikonöl-<br />
Präparat (z. B. Dimeticon, für Kinder ab 6 Monaten,<br />
auch geeignet in der Schwangerschaft) zu<br />
Leibe rücken. Es wird gründlich in das trockene<br />
Haar einmassiert und nach etwa einer Stunde<br />
mit einem normalen Shampoo ausgewaschen.<br />
Die Wirkung: Den Läusen wird quasi die Luft abgeschnürt,<br />
sie ersticken.<br />
Bei beiden Varianten ist wichtig, die Behandlung<br />
genau nach Beipackzettel durchzuführen. Zusätzlich<br />
werden die nassen Haare mit einem Nissenkamm<br />
(gibt‘s in der Apotheke) Strähne für Strähne<br />
gründlich ausgekämmt. Ein guter Kamm hat<br />
einen Zinkenabstand von 0,2 Millimetern.<br />
Nach gut einer Woche<br />
müssen Eltern die Behandlung mit<br />
einem Läusemittel wiederholen,<br />
um auch die letzten geschlüpften<br />
Larven abzutöten.<br />
Um auf Nummer sicher zu gehen,<br />
werden auch Lieblingsteddy, Kappen,<br />
Mützen, Schals, Handtücher<br />
und Bettwäsche behandelt. Bei allem,<br />
was in die Waschmaschine<br />
darf, reicht ein normaler Waschgang<br />
aus, um die Läuseplage loszuwerden.<br />
Den Teddy stecken Sie für<br />
eine Weile in Quarantäne. „Für<br />
vier Wochen luftdicht in eine Plastiktüte<br />
verpackt, verhungern die<br />
Larve<br />
Läuse“, sagt der Kinderarzt. So lange<br />
kann Ihr Kleines auf sein Kuscheltier<br />
nicht verzichten? Dann<br />
schicken Sie den Teddy für zwei Tage nach Sibirien.<br />
Das heißt: Er kommt für 48 Stunden ins Gefrierfach<br />
und die Läuse erfrieren.<br />
Noch ein Tipp vom Kinderarzt: „Rufen Sie gleich<br />
in Krippe oder Kindergarten an. Je eher die Betreuerinnen<br />
Bescheid wissen, desto schneller sind<br />
alle Mädchen und Jungen die Läuse wieder los.“<br />
Solange ein Kind nämlich noch lebende Läuse<br />
hat oder noch nicht ausreichend behandelt wurde,<br />
kann es andere Kinder weiter anstecken –<br />
und natürlich auch seine Familie. Deshalb untersuchen<br />
Sie am besten gleich Geschwisterkinder<br />
und sich selbst. Dass die Behandlung erfolgreich<br />
war und das Kind wieder lausfrei ist, lassen Sie<br />
sich vom Kinderarzt bestätigen. „In Kindergärten ▸▸▸<br />
GUT ZU WISSEN<br />
17 Tage vergehen,<br />
bis sich aus einer Nisse eine<br />
ausgewachsene Laus ent -<br />
wickelt hat. Bis zu zehn Tage<br />
dauert die Entwicklung im Ei,<br />
es folgen drei Larvenstadien,<br />
dann kann sich die Laus<br />
weiter fortpflanzen.<br />
Originalgröße<br />
Kopflaus (ca. 3 mm lang)<br />
Nisse am Haar<br />
leere Eihülle<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
Mai 2012 49
Gesundheit<br />
50<br />
▸▸▸<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
Mai 2012<br />
ist ein Attest gern gesehen, Pflicht ist es aber nicht“,<br />
so Dr. Fegeler.<br />
Warum manche Kinder Kopfläuse sozusagen<br />
magisch anziehen, weiß niemand genau. Fakt ist,<br />
weder die Haarfarbe noch die Haarlänge oder die<br />
Häufigkeit des Haarewaschens spielen eine Rolle.<br />
Jungs, die gern einen Igelschnitt tragen, sind dabei<br />
im Vorteil: Denn auf Haaren, die kürzer als zwei<br />
Zentimeter sind, fühlen sich Läuse nicht wohl.<br />
Für alle, die sich wegen der Läuse Stress machen,<br />
hat der Kinderarzt noch einen wichtigen Tipp:<br />
„Läuse sind kein Grund, sich zu schämen. Nehmen<br />
Sie es gelassen. Läuse gab es immer und wird<br />
es immer geben.“ Das weiß Dr. Fegeler aus seiner<br />
Kinderarztpraxis und von seinen eigenen Kindern,<br />
die auch schon mit Läusen nach Hause gekommen<br />
sind.<br />
Zeckenbiss –<br />
und nun?<br />
Überall, wo Gräser und Sträucher<br />
wachsen, lungern sie herum: Zecken.<br />
Sie warten nur darauf, dass Kinder<br />
durchs Gebüsch stromern. Schwupp,<br />
unbemerkt streift sich eine Zecke ab<br />
und sucht nach einem geeigneten<br />
Platz, wo sie sich in die Haut bohren<br />
und Blut saugen kann – meistens an dunklen und<br />
warmen Stellen. Der wichtigste Tipp heißt deshalb:<br />
Abends das Kind von Kopf bis Fuß gründlich nach<br />
Zecken absuchen.<br />
Haben Sie eine Zecke entdeckt, wird sie gleich mit<br />
einer Zeckenkarte, -zange oder Pinzette herausgezogen.<br />
„In den meisten Fällen ist ein Biss harmlos“,<br />
sagt Dr. Ulrich Fegeler.<br />
Aber manche Zecken<br />
können auch Krankheiten<br />
übertragen –<br />
GUT ZU WISSEN<br />
Die Entwicklung einer Zecke dauert ein<br />
bis drei Jahre. Nach dem Schlüpfen ist die<br />
Larve ca. 0,5 mm groß und hat nur sechs<br />
statt acht Beine. Nach der ersten Blutmahlzeit<br />
häutet sie sich zur etwa 1 mm großen<br />
Nymphe. Nach einer weiteren Blutmahlzeit<br />
entsteht die erwachsene Zecke.<br />
Originalgröße<br />
Zecke, 2,5 bis<br />
4 mm hungrig<br />
und ohne Blut<br />
bis zu 11 mm<br />
satt und<br />
vollgesogen<br />
Kommen Sie gesund durch den<br />
Sommer! Viele Infos und Tipps von<br />
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die Frühsommer-Meningoenzephalitis<br />
(FSME) und die Borreliose.<br />
Der FSME-Virus tritt<br />
in bestimmten Regionen<br />
gehäuft auf, etwa<br />
in Baden-Württemberg<br />
und Bayern (Risikogebiete<br />
auf www.<br />
zecken.de). In besonders<br />
stark betroffenen<br />
Gebieten kann jede<br />
fünfte bis zehnte Zecke<br />
mit dem FSME-Virus infiziert sein. Doch<br />
selbst dann führt das nicht immer zur gefürchteten<br />
Hirnhautentzündung. Erste Symptome einer<br />
FSME-Infektion ähneln einem grippalen Infekt.<br />
Eine mögliche Hirnhautentzündung äußert sich<br />
mit Kopfschmerzen, Lichtempfindlichkeit, Schwindel,<br />
Übelkeit und Nackensteife. „Für Erwachsene<br />
ist die Erkrankung gefährlich – in manchen Fällen<br />
sogar tödlich. Bei Kindern heilt eine Hirnhautentzündung<br />
in der Regel ohne Folgen aus“, sagt der<br />
Kinderarzt Dr. Fegeler.<br />
Um sich vor einer FSME-Infektion zu schützen,<br />
kann man sich impfen lassen. Die Ständige Impfkommission<br />
des Robert-Koch-Instituts (www.rki.<br />
de) empfiehlt Kindern ab einem Jahr wie Erwachsenen<br />
eine Impfung, wenn sie in einem Risikogebiet<br />
leben. „Eine Dreifachimpfung bietet drei<br />
Jahre Schutz“, so der Mediziner.<br />
Anders ist das bei Borreliose – eine Impfung gibt<br />
es nicht. Aber die Erkrankung kann sehr gut mit<br />
Antibiotika behandelt werden. Laut Robert-Koch-<br />
Institut sind etwa fünf bis 35 Prozent aller Zecken<br />
mit Borrelien-Erregern infiziert. Doch lediglich<br />
zwischen drei und sechs Prozent aller Menschen,<br />
die von einer infizierten Zecke gebissen wurden,<br />
bekommen eine Borreliose. Entdecken Sie um die<br />
Bissstelle einen roten Fleck, der wandert, dann gehen<br />
Sie mit Ihrem Kind sofort zum Arzt. Sind Sie<br />
unsicher, ob eine Zecke<br />
Borreliose übertragen<br />
hat, rät Dr. Ulrich Fegeler,<br />
erst mal abzuwarten:<br />
Neu<br />
am<br />
Kiosk<br />
„Wer auf Nummer sicher<br />
gehen will, kann nach<br />
vier Wochen das Blut testen<br />
lassen.“<br />
<br />
BEA LEMCKE<br />
FACHLICHE BERATUNG:<br />
Dr. Ulrich Fegeler, Sprecher<br />
des Berufsverbandes der<br />
Kinder- und Jugendärzte<br />
(www.kinderaerzte-im-netz.<br />
de) und Facharzt für<br />
Kinderheilkunde und<br />
Jugendmedizin. Er hat eine<br />
Praxis in Berlin<br />
Fotos: Fotolia.com (2), iStockphoto.com (2); Illustration: aus der Broschüre „Lausige Zeiten“ mit freundlicher Genehmigung von InfectoPharm
Die neue<br />
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Pflege<br />
Gesundheit<br />
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Ab in die Badewanne!<br />
1. Handpuppe und Waschhandschuh in einem<br />
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2. Fantasievoll bedruckt: das kuschelige „Tweet“<br />
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3. Pflege leicht gemacht: Zur Nagelschere gehört<br />
ein Schutzetui. Bei www.babymarken.de; 6,95 Euro<br />
4. Bequem und sicher liegt das <strong>Baby</strong> auf der Badewannenliege.<br />
Bei www.babymarken.de; 25,95 Euro<br />
3<br />
5<br />
bis zehn Minuten darf <strong>Baby</strong>s Bad in den<br />
ersten drei Monaten dauern. Danach<br />
kann das Kleine auch mal zehn Minuten<br />
länger planschen. Angenehm ist eine<br />
Raumtemperatur von 24 Grad und<br />
eine Wassertemperatur von<br />
37 Grad<br />
4<br />
Frage an Mechthild Hoehl, Kinderkrankenschwester und Dozentin<br />
für Gesundheitsförderung<br />
Mit sterilen Händen pflegen?<br />
Soll ich mir, wie im Krankenhaus, jedes Mal die Hände sterilisieren,<br />
bevor ich mein <strong>Baby</strong> wickle und eincreme?<br />
Nein. Früher war das zwar durchaus üblich, inzwischen aber weiß man,<br />
dass schon das Immunsystem von Neugeborenen die Auseinandersetzung<br />
mit den „normalen“ Keimen in seiner Umgebung als Training<br />
braucht und ein steriles Umfeld ihm eher schadet. Es gibt aber<br />
Ausnahmen: etwa, wenn Sie den noch nicht abgeheilten Nabel des<br />
Kleinen berühren, seinen geröteten Po behandeln wollen oder wenn Sie<br />
gerade selbst an Herpes oder ähnlichen Infekten erkrankt sind.<br />
Ansonsten genügt gründliches Händewaschen – wenn Sie vorher zum<br />
Beispiel auf der Toilette waren, im Garten gearbeitet, die Wohnung<br />
geputzt oder rohes Fleisch und Essensreste angefasst haben. Auch<br />
vor dem Stillen, dem Zubereiten von <strong>Baby</strong>s Fläschchen und nach<br />
dem Wickeln ist Händewaschen Pflicht. Nach sauberen Arbeiten<br />
dagegen muss es nicht sein.<br />
Noch ein Tipp: Nehmen Sie zum Händewaschen warmes Wasser, wenn<br />
Sie Ihr <strong>Baby</strong> anschließend ausziehen. Kalte Hände können <strong>Baby</strong>s<br />
sehr erschrecken!<br />
52<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
Mai 2012
Das<br />
mögen<br />
kleine<br />
Füße<br />
<strong>Baby</strong>s Füßchen sind so richtig zum<br />
Knuddeln und Streicheln? Nur zu,<br />
das tut ihnen gut. Ansonsten müssen<br />
Eltern vorerst nicht viel tun, erklärt die<br />
Podologin Maren Bloß. Die Fußpflege-<br />
Expertin rät außerdem:<br />
Nach dem Baden die Haut zwischen<br />
den Zehen vorsichtig mit einem Föhn oder<br />
Mulltuch trocknen.<br />
Nicht ölen oder cremen – das macht die<br />
Haut weich und durchlässig für Pilze und<br />
Bakterien.<br />
Die Nägel lieber feilen als schneiden.<br />
Socken aus reiner Baumwolle anziehen,<br />
die nicht einengen.<br />
Möglichst oft nackt strampeln lassen!<br />
Z arte Haut<br />
braucht<br />
optimalen Schutz<br />
Als wichtigstes Sinnesorgan vermittelt die zarte Haut Ihres <strong>Baby</strong>s bei<br />
jeder Berührung Liebe und Geborgenheit. Für ihre Pfl ege und ihren<br />
Schutz ist das Beste gerade gut genug. Bübchen Pfl egeprodukte mit<br />
dem einzigartigen „Aktiv-Hautschutz-Komplex“ geben der Haut Ihres<br />
<strong>Baby</strong>s genau das, was sie für ihre gesunde Entwicklung braucht. Die<br />
Kombination natürlicher Wirkstoffe enthält essentielle Fettsäuren und<br />
spendet viel Feuchtigkeit. So wird zarte <strong>Baby</strong>haut optimal gepfl egt und<br />
zuverlässig geschützt.<br />
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Für natürlich geschützte Haut.<br />
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Fotos: Hersteller<br />
NÄGEL<br />
BITTE NICHT<br />
ABKNABBERN<br />
Bei manchen Eltern<br />
gilt es als Geheimtipp:<br />
Statt dem <strong>Baby</strong> mit<br />
der Nagelschere zu<br />
kommen, knabbern<br />
sie ihm die weichen<br />
Nägelchen zärtlich ab.<br />
„Lieber nicht!“, meint<br />
Dr. Nina Schnopp von<br />
der Hautklinik der<br />
TU München. „Denn<br />
so können Keime aus<br />
dem Mund der Eltern<br />
über die Finger<br />
der Kleinen in deren<br />
Mund gelangen.“<br />
Gut festgehalten in<br />
Mamas Armen können<br />
<strong>Baby</strong>s ihr Ölbad in der<br />
Badewanne richtig<br />
genießen. Anti-Rutsch-<br />
Einlagen und -Matten<br />
helfen mit, dass Ihr<br />
Kind sicher ist. Damit<br />
Keime im feuchten<br />
Klima darunter keine<br />
Chance haben, gilt:<br />
die Einlagen nach dem<br />
Baden herausnehmen,<br />
gut trocknen lassen<br />
und regelmäßig<br />
desinfizieren.<br />
buebchen.de<br />
Schutz,<br />
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WE LIKE<br />
Lieblings<br />
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Der Frühling ist da, neue Schuhe<br />
müssen her? Toll! Denn diese<br />
Modelle für Jungs und Mädchen<br />
sind einfach zum Verlieben.<br />
Zu schade, dass es sie nur für<br />
kleine Füße gibt<br />
7<br />
8<br />
9<br />
54<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
Mai 2012
4<br />
3<br />
Schuhe<br />
5<br />
Für coole Jungs<br />
1 Retro: Lauflernschuh aus Leder<br />
mit Synthetik-Sohle.<br />
Von Reno, Größe 20 – 25; 39,95 Euro<br />
2 Im Matrosen-Look: Sandale aus<br />
Kalbs- und Veloursleder.<br />
Von Naturino, Größe 18 – 26;<br />
75 Euro<br />
3 Kontrastreich:<br />
schlichter Halbschuh<br />
aus weichem<br />
Nubukleder mit<br />
leuchtenden<br />
Schnürsenkeln.<br />
Von Salamander,<br />
Größe 18 – 22; 39,95 Euro<br />
4 Sportlich: Leichter und flexibler<br />
Sneaker mit Klettverschluss und<br />
durchbrochener Sohle.<br />
Von Elefanten bei Deichmann,<br />
Größe 18 – 21; 34,90 Euro<br />
5 Jeans-Look: leichter Textil-<br />
Sneaker mit weißen Nähten.<br />
Die Sohle ist aus Synthetik.<br />
Von Superfit, Größe 18 – 26; 25,95 Euro<br />
6 Gentlemen-Style: eleganter<br />
Mokassin mit Klettverschluss.<br />
Von Primigi, Größe 20 – 27; ab 59,95 Euro<br />
10<br />
11<br />
Für trendy Mädels<br />
7 Bequem: Krabbel- und Lauflernschuh<br />
aus weichem Leder.<br />
Von Görtz, Größe 20 – 25; 39,95 Euro<br />
8 Glänzend: Spangenschuh aus<br />
Leder mit eingearbeiteten Blüten<br />
und Glanzeffekt. Auch in Rosa und<br />
Gold erhältlich.<br />
Von Vertbaudet, Größe 18 – 27;<br />
39,95 Euro<br />
9 Guck mal: Die beiden Löcher in<br />
dem charmanten Halbschuh sehen<br />
aus wie lustige Augen. Schuh aus<br />
Kalbs- und Veloursleder.<br />
Von Naturino, Größe 18 – 26; 69 Euro<br />
10 Edel: Sneaker aus Satin und Lack<br />
mit atmungsaktiver Sohle.<br />
Von Geox, Größe ab 21; ab 54,90 Euro<br />
11 Robust: Minilette von Primigi aus<br />
weichem Leder mit Klettverschluss.<br />
Bei Görtz, Größe 20 – 25; 49,95 Euro<br />
Konzept und Text: Bea Lemcke; Foto: Daniel Gerst<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
Mai 2012 55
JETZT<br />
am Kiosk<br />
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Der große Extra-Ratgeber von <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
mit wertvollen Tipps und Spiel- und Beschäftigungsideen<br />
für die ersten drei Jahre<br />
Das Elternmagazin<br />
Besuchen Sie uns auf unserer Homepage und gehen Sie auf Entdeckungstour: www.leben-und-<strong>erziehen</strong>.de<br />
Information und Bestellmöglichkeit unter Tel.: 0180/5260141 Nur 14 Cent/Min. Festnetz; maximal 42 Cent/Min. Mobilfunk<br />
oder per E-Mail: Einzelhefte@guell.de
Der große Rückblick<br />
60 Jahre<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
Happy<br />
birthday!<br />
Wir feiern Geburtstag — und Sie, liebe Leserinnen und<br />
Leser, kriegen die Geschenke: Ab Seite 64 finden Sie das große<br />
Jubiläums-Gewinnspiel: Da locken mehr als 600 Preise im<br />
Gesamtwert von 60.000 Euro. Und auf den nächsten Seiten laden<br />
wir Sie zu einem Streifzug durch 60 Jahre <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> ein<br />
5 | 1974<br />
3 | 1966<br />
1. Ausgabe: 4 | 1952<br />
6 | 1980<br />
6 | 1993 9 | 2000<br />
So hat sich die Kinderwelt<br />
in 60 Jahren verändert<br />
▸<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
Mai 2012 57
60 Jahre <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
Happy<br />
birthday!<br />
Kinder,<br />
wie die Zeit vergeht!<br />
Wir haben gestaunt, geschmunzelt und gelacht,<br />
als wir in alten Ausgaben von <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
geblättert haben. Ob <strong>Baby</strong>pflege, Erziehung oder<br />
Geburt: Vieles hat sich geändert — zum Glück!<br />
Ein Streifzug durch 60 Jahre <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
Je weniger<br />
die Kinder an<br />
Flüssigkeit zu<br />
sich nehmen, je<br />
besser und ungestörter<br />
verläuft<br />
die Reise.<br />
Wenig gesüßter<br />
Tee oder<br />
warmer Kaffee<br />
löscht neben<br />
Obst am besten<br />
den Durst.<br />
(8/55)<br />
58<br />
Unterwegs<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
Mai 2012<br />
Kinderwagen<br />
Führerschein für Kinderwagen?<br />
Wichtige Verkehrshinweise: Grundsätzlich<br />
rechts fahren! Den in Fahrtrichtung<br />
rechten Bürgersteig benützen,<br />
auf diesem rechts fahren. (7/64)<br />
Der Wagen wiegt 40 bis 50 Pfund.<br />
Wichtig ist die Form. Favoriten<br />
sind Gondeln, grazil wie schlanke<br />
Mondsicheln, rechteckige und ziemlich<br />
flache Kästen sowie Rhomben.<br />
Neuzeitliche Wagen sind oft sehr<br />
schmal, weil sie schnittiger aussehen<br />
und durch die Straßenbahntüren<br />
gezwängt werden können. Die<br />
Franzosen empfehlen neuerdings<br />
Kastenwagen, die mit wenigen Griffen<br />
in einen Sportwagen umgewandelt<br />
werden. Die Holländer liefern<br />
sogar ein Modell, das wie ein Koffer<br />
zusammengelegt werden kann.<br />
Trendfarbe ist weiß! (6/66)<br />
Warum <strong>Baby</strong>s sich in Tragetüchern<br />
so wohlfühlen. Machen sie den Kinderwagen<br />
überflüssig? (3/84)<br />
Der Buggy ist da! <strong>Baby</strong>s ab sechs<br />
Monaten können darin spazieren<br />
fahren. (6/85)<br />
Kinderwagenhersteller versuchen<br />
immer mehr Marktnischen zu<br />
besetzen: Gelände- und Stadtwagen,<br />
Drei- und Vierräder, Sitz- und Liegebuggys,<br />
Offroad-Jogger. (6/00)<br />
Im Kinderwagen anschnallen, bitte.<br />
Ein Gurt am Buggy kann schwere<br />
Stürze verhindern. (3/03)<br />
Die neuen Kinderwagen: Alleskönner!<br />
Ein Kombikinderwagen<br />
begleitet das Kind von der Geburt bis<br />
zum Kindergartenalter. (6/08)<br />
Windeln<br />
Bei Wundsein: besonders reine,<br />
d. h. ausgekochte und luftgetrocknete<br />
Windeln verwenden. (3/67)<br />
Mull- oder Einlege-<br />
Vlies-Windeln schonen<br />
die Familienkasse<br />
spürbar. (4/83)<br />
9 von 10<br />
Eltern packen<br />
ihre Jüngsten in<br />
Höschenwindeln.<br />
Sie werden nach<br />
Gebrauch wegge-<br />
Was in den ersten<br />
fünf <strong>Leben</strong>sjahren an<br />
Liebe, Neugier und<br />
Mitgefühl angelegt wird,<br />
prägt. Glückwunsch:<br />
Wer sich 60 Jahre lang dafür einsetzt, dass<br />
an erster Stelle <strong>Leben</strong> und dann erst Erziehen<br />
kommt, darf auch im Oma-Alter gerne weiter<br />
gute Ratschläge geben. Denn wer neugierig<br />
bleibt, bleibt immer jung!<br />
Eckart von Hirschhausen,<br />
Moderator von „Frag doch mal<br />
die Maus“ (ARD)
Der große Rückblick<br />
Ein „Geschirr“ aus Leder<br />
schützt in den Siebzigern<br />
das Kind vor dem Herausfallen<br />
worfen – eine bequeme, allerdings<br />
nicht gerade umweltfreundliche<br />
Lösung (8/87)<br />
Für <strong>Baby</strong>s Windelwäsche benutzen<br />
Sie keinen Weichspüler. Einfach<br />
bügeln tut’s genauso gut! (12/89)<br />
Ernährung<br />
Achten Sie auf größte Sauberkeit<br />
aller Gegenstände, die mit der Milch<br />
in Berührung kommen. Sie sollen<br />
nach der Reinigung mit heißer<br />
Sodalösung einmal täglich sterilisiert<br />
werden. Die Glasteile mit einem<br />
Stück Mullstoff oder Leinenlappen<br />
umwickeln, in kaltem Wasser aufstellen<br />
und ¼ Stunde kochen. (3/52)<br />
Wenn keine Muttermilch zur Verfügung<br />
steht, bietet Kuhmilch den<br />
besten Ersatz. (11/52)<br />
Um das 1. <strong>Leben</strong>sjahr isst das Kind<br />
im allgemeinen vom Tisch mit. An<br />
die neuen Speisen wird das Kind mit<br />
Geduld und Konsequenz gewöhnt,<br />
niemals mit Schlägen! Hunger ist<br />
der beste Koch. Will der Spinat gar<br />
nicht schmecken, wird eine Mahlzeit<br />
übergangen. (7/58)<br />
Kann das Kind kauen, erhält es<br />
auch schon bestrichenes Schwarzbrot.<br />
Butter und reiner Bienenhonig<br />
eignen sich besonders gut. (11/58)<br />
Oft wird das Maß der Nahrung,<br />
das für einen Säugling 1 /5 des Körpergewichts<br />
beträgt, überschritten.<br />
Das vermag wohl den schreienden<br />
Säugling zu beruhigen, führt aber<br />
zu einer ungesunden Mast. Wertvoller<br />
als Überernährung ist die<br />
Erziehung und Gewöhnung an<br />
Ordnung und Pünktlichkeit, die<br />
schon im frühesten Säuglingsalter<br />
beginnen soll. (7/62)<br />
Muttermilch ist <strong>Baby</strong>s beste<br />
Nahrung. Trinkt die Mutter Alkohol<br />
in mäßigen Mengen, etwa ein Glas<br />
Wein oder Bier täglich, schadet ▸▸▸<br />
Gratuliere!<br />
„Erst wenn man<br />
Dr. Kristina Schröder<br />
genau weiß,<br />
wie die Enkel<br />
ausgefallen sind, kann man<br />
beurteilen, ob man seine<br />
Kinder gut erzogen hat“, soll<br />
der Schriftsteller Erich Maria<br />
Remarque einmal gesagt<br />
haben. So lange wollen<br />
sich allerdings die wenigsten<br />
Eltern gedulden. Sie geben<br />
von Anfang an ihr Bestes,<br />
um ihrem Kind von frühester<br />
Kindheit an Werte zu vermitteln<br />
und gute Vorbilder<br />
zu sein.<br />
Um ihrer Verantwortung<br />
gerecht zu werden, brauchen<br />
Eltern vor allem Zeit. Im<br />
Elterngeld sehen deshalb<br />
viele von ihnen eine große<br />
Unterstützung. Darüber hinaus<br />
fördert das Bundesfamilienministerium<br />
auch<br />
familien freundliche Arbeitsbedingungen<br />
und familienbewusste<br />
Arbeitszeiten für<br />
Frauen und Männer. Denn sie<br />
sind für viele Familien<br />
Taktgeber des Familienalltags.<br />
Ein zuverlässiger Begleiter<br />
für viele junge Eltern ist das<br />
Magazin <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong>.<br />
In einer Zeit, in der Eltern<br />
wahrscheinlich eher mit zu<br />
viel als zu wenig Informationen<br />
zu kämpfen haben,<br />
bietet es eine wertvolle<br />
Übersicht und erleichtert<br />
damit die Orientierung. Es ist<br />
aber auch eine Ermutigung,<br />
sich in den ersten <strong>Leben</strong>sjahren<br />
des Kindes bewusst<br />
Zeit für Verantwortung zu<br />
nehmen.<br />
Für die Unterstützung vieler<br />
Generationen von Eltern<br />
danke ich <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
und gratuliere ganz herzlich<br />
zum 60-jährigen Bestehen!<br />
Dr. Kristina Schröder,<br />
Bundesfamilienministerin<br />
und Mutter von<br />
Lotte Marie (9 Monate)<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
Mai 2012 59
60 Jahre <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
Happy<br />
birthday!<br />
▸▸▸<br />
Andere Zeiten<br />
Was in den<br />
50er- und<br />
60er-Jahren<br />
neuester Stand<br />
der Forschung<br />
war, ist heute<br />
überholt.<br />
Alkohol und<br />
Nikotin in der<br />
Schwangerschaft<br />
sind<br />
schädlich fürs<br />
<strong>Baby</strong> — und<br />
auch für seine<br />
Ernährung<br />
gelten andere<br />
Empfehlungen.<br />
Deshalb: nicht<br />
nachmachen!<br />
das dem Säugling nicht. Rauchen<br />
darf sie aber nicht.<br />
Zu jeder Mahlzeit nur eine Brust<br />
geben. Genau alle vier Stunden, also<br />
um 6, 10, 14, 18 und 22 Uhr.<br />
Ein kräftiges Kind braucht man<br />
nachts nicht zu füttern. Es nimmt<br />
keinen Schaden, wenn es ein paar<br />
Stunden schreit. Wohl fühlt es sich<br />
dabei allerdings gewiss nicht. (12/67)<br />
Büchsenmilch – eine einfache und<br />
recht sichere Ernährung (wo aus<br />
Kostengründen eine Säuglingspulvermilch<br />
nicht in Betracht kommt).<br />
Das Rezept dafür: ¹/ ³ Büchsenmilch,<br />
²/ ³ Wasser, dazu Zucker und<br />
Schleim. (1/68)<br />
Der Flaschenwärmer ist da! (2/73)<br />
Ein Fläschchen Tee nach der<br />
liebevollen Gute-Nacht-Zeremonie<br />
hilft vielen Kindern, leicht und ruhig<br />
einzuschlafen. (2/81)<br />
Karies durch Kindertee? (3/82)<br />
<strong>Baby</strong>nahrung pestizidfrei! Die<br />
strengen Grenzwerte, die in Deutschland<br />
gelten, sind EU-Norm. (2/99)<br />
Auto<br />
Wir Hebammen<br />
wissen genau, dass<br />
junge Eltern kompetente<br />
und einfühlsame Begleiter<br />
brauchen, die ihnen rund<br />
um die Geburt mit Rat und Tat zur Seite<br />
stehen. <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> ist seit 60 Jahren<br />
ein solcher Begleiter und hilft mit Tipps,<br />
Erfahrungsberichten und Expertenrat. Dazu<br />
gratuliere ich recht herzlich!<br />
Martina Klenk, Vorsitzende des<br />
Deutschen Hebammenverbandes<br />
Kinder sollten niemals eingeengt<br />
fahren müssen. Am besten ist es,<br />
wenn sie sich ab und zu hinlegen<br />
können. Wer einen Kombi fährt,<br />
kann das rückwärtige<br />
Abteil mit Luftmatratzen<br />
oder Schaumgummi<br />
zu einer<br />
Art Spielwiese<br />
verwandeln.<br />
Dort<br />
dürfen die<br />
Kleinen<br />
bäuchlings<br />
oder<br />
rücklings<br />
mit Puppen<br />
und Malstift<br />
hantieren oder<br />
schlafen. (7/68)<br />
Nur 9 % der Kinder waren zuverlässig<br />
gesichert, 97 % der Schulkinder<br />
und 92 % der älteren Kleinkinder<br />
fuhren unangeschnallt. (9/80)<br />
Für Kinder unter zwölf Jahren<br />
besteht noch keine Angurtpflicht.<br />
Nur 30 % werden gesichert. (3/88)<br />
Aus Angst, die Sicherheitsgurte<br />
könnten das Ungeborene quetschen,<br />
verzichten viele werdende Mütter<br />
darauf – unnötigerweise! (9/92)<br />
Kinderautositze einbauen ist<br />
kompliziert. Fast ²/³ werden falsch<br />
eingebaut oder die Kinder sind darin<br />
nicht korrekt angeschnallt. (11/97)<br />
Fast jedes dritte Kind ist im Auto<br />
nicht ausreichend geschützt. (11/02)<br />
Schwangerschaft<br />
Führt die Mutter während der<br />
Schwangerschaft ein gehetztes,<br />
nervöses Dasein, so muss sie damit<br />
rechnen, ein leicht erregbares, reizbares,<br />
nervöses Kind zu bekommen<br />
– etwa einen „Schreihals“. (7/56)<br />
Fünf Zigaretten am Tag sind<br />
erlaubt. Keine harten Getränke, aber<br />
ein Glas Wein schadet nichts. (2/69)<br />
9 Monate gut gekleidet: In den späteren<br />
Monaten brauchen Sie einen<br />
60<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
Mai 2012
Der große Rückblick<br />
Die Redaktion von<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
war für mich eine gute<br />
Schule, in der ich als<br />
junge Volontärin meine<br />
ersten journalistischen Schritte gegangen<br />
bin. Dafür bin ich noch heute dankbar.<br />
Gratulation, <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong>, zum<br />
60sten. You look younger than ever...!<br />
Bettina Schausten, Leiterin des<br />
ZDF-Hauptstadtstudios<br />
Geburt<br />
Zum ersten Mal in der Geschichte<br />
des Fernsehens wurde in England<br />
der vollständige Verlauf der Geburt<br />
übertragen. Die Kamera zeigte jede<br />
Phase des Ablaufs und jeden Hilfsgriff<br />
von Hebamme und Arzt bis<br />
zum ersten Schrei des Neugeborenen<br />
sowie die erste Wartung von Kind<br />
und Mutter nach der Geburt. (11/57)<br />
Der Kaiserschnitt hat viel von seinem<br />
Schrecken verloren. Trotzdem<br />
wird er noch als eine riskante Art der<br />
Entbindung angesehen. (5/67)<br />
Im Lehrbuch von 1962 dauert eine<br />
normale Geburt 16 bis 24 Stunden,<br />
ab den Presswehen 2 bis 3 Stunden;<br />
heute sind es 9 Stunden 40 Minuten,<br />
die Austreibungsperiode dauert<br />
weniger als 18 Minuten. (1/74)<br />
gut angepassten verstellbaren Hüftgürtel,<br />
der den Leib stützt und damit<br />
das Rückgrat und die Bauchmuskeln<br />
entlastet.<br />
Das beliebteste und vielseitigste Kleidungsstück<br />
für die werdende Mutter<br />
ist der Trägerrock. (3/70)<br />
Eine schwere Krankheit verliert<br />
ihren Schrecken: Wissenschaftler<br />
besiegen den Rhesus-Tod. (5/80)<br />
Keine Sahne aus der Spraydose.<br />
Die Hersteller verwenden reines<br />
Lachgas! (12/88)<br />
Werdende Mütter sollten auf jedes<br />
noch so kleine Gläschen Alkohol<br />
Die 68er-Generation:<br />
engagiert bei der<br />
Geburtsvorbereitung<br />
verzichten. Nur die Null-Promille-<br />
Grenze bietet absolute Sicherheit.<br />
(11/97)<br />
3-D-Fotos aus dem Bauch: Jetzt<br />
gibt es Bilder vom ungeborenen <strong>Baby</strong><br />
fast in Foto-Qualität. (8/00)<br />
Frauen zwischen 35 und 40 müssen<br />
wegen des Alters keine ernsten<br />
Nachteile für die Geburt befürchten.<br />
(5/01)<br />
Ein paar Genüsse für Schwangere<br />
sind tabu: Alkohol, Rohmilch (-käse),<br />
rohes und halbgares Fleisch, Leber,<br />
weich gekochte Eier, Süßspeisen mit<br />
rohen Eiern, Sushi. (9/08)<br />
Jetzt wird diskutiert, ob der Vater<br />
bei der Geburt dabei sein soll.<br />
Dr. Georg Sillo-Seidl: „Die Gebärende<br />
wird vielleicht schreien, um<br />
Mitleid bei dem Mann zu erwecken.<br />
Das stößt ihn ab und er läuft aus<br />
dem Kreißsaal.“ (4/74)<br />
Allmählich beginnt sich das<br />
„Rooming in“ durchzusetzen. (4/78)<br />
Immer mehr Männer wollen bei<br />
der Geburt dabei sein. (8/81)<br />
In manchen „besonders aufgeschlossenen<br />
Krankenhäusern“ ist<br />
Rooming-in auch nachts möglich.<br />
(9/82)<br />
Im Sitzen geht’s leichter. Es gibt einige<br />
Kliniken mit Gebärstuhl. (1/83)<br />
6 bis 10 Tage bleiben Frauen nach<br />
der Entbindung in der Klinik. (3/85)<br />
Geschwister bleiben draußen –<br />
die <strong>Baby</strong>station ist oft tabu. (4/85)<br />
Ins Bad statt ins Bett. Eine Wassergeburt<br />
hat viele Vorteile. (1/96)<br />
Unentbehrlich<br />
für jede<br />
werdende<br />
Mutter: eine<br />
Latzhose!<br />
Das galt Mitte<br />
der 80er-Jahre<br />
▸▸▸<br />
Muss sein!<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
Mai 2012 61
60 Jahre <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
Happy<br />
birthday!<br />
<strong>Baby</strong>sitter<br />
Die Mutter kann<br />
keiner ersetzen.<br />
<strong>Baby</strong>sitter<br />
sollten deshalb<br />
erst für Kinder<br />
ab 3 Jahren eingesetzt<br />
werden.<br />
Für Kleinere ist<br />
nicht einmal der<br />
Vater die geeignete<br />
Aufsicht.<br />
(1/69)<br />
Mutter von Zwillingen<br />
zu sein ist großartig<br />
und sehr turbulent –<br />
manchmal hart, meistens<br />
ganz wunderbar.<br />
In <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> erzählen Eltern, wie das<br />
<strong>Leben</strong> mit Kindern wirklich aussieht, dass es Tage<br />
gibt, an denen einem alles zu viel wird, und dann<br />
auch Zeiten, die sind Genuss pur. Das kann anderen<br />
das <strong>Leben</strong> sehr erleichtern. Ich gratuliere<br />
der Zeitschrift zum 60. Geburtstag!<br />
Bettina Cramer, Moderatorin,<br />
Buchautorin „Von Prada zu<br />
Pampers“ und Mutter von<br />
Carla und Luis (3)<br />
▸▸▸<br />
Hausgeburten: Sie sind besser als<br />
ihr Ruf. (1/97)<br />
Kommt bald der Kaiserschnitt auf<br />
Wunsch? (6/00)<br />
Am liebsten im Sitzen. 44% brachten<br />
ihr Kind so auf die Welt. (1/01)<br />
Blutspende aus der Nabelschnur<br />
Vita 34 lagert Stammzellen für<br />
2 900 Mark 20 Jahre lang. (11/01)<br />
In den USA nehmen immer mehr<br />
Eltern ihr älteres Kind mit zur<br />
Geburt des Geschwisterchens. Ein<br />
Trend, der bald auch zu uns kommt?<br />
(11/03)<br />
Jede 5. Frau entscheidet sich für die<br />
Periduralanästhesie (PDA). (2/06)<br />
Zurück zur natürlichen Geburt.<br />
Viele Frauenärzte sehen den Kaiserschnitt<br />
auf Wunsch kritisch. (9/09)<br />
Seit Kurzem gibt es D-Fluoretten<br />
gegen Karies und Rachitis. (1/77)<br />
Nur jeder zweite Dreijährige hat<br />
ein kariesfreies Gebiss, viele Zwölfjährige<br />
müssen bereits Zahnersatz<br />
tragen.<br />
Kein Kind kann schon mit zwei<br />
Jahren den Mund ausspülen – da<br />
wird alles heruntergeschluckt.<br />
Deshalb ohne Zahnpasta und später<br />
mit „Zahnpasta mit Himbeergeschmack“<br />
putzen. (6/81)<br />
Sobald die ersten Zähnchen durchbrechen,<br />
ist Zahnpflege angesagt.<br />
(2/96)<br />
Pflege<br />
Die Mutter versorgt ihr Kind nur<br />
mit tadellos sauberen Händen. Sie<br />
bindet eine saubere Schürze vor, es<br />
muss nicht unbedingt eine weiße<br />
sein. (12/58)<br />
Die richtige Temperatur für <strong>Baby</strong>s<br />
Badewasser: 35 Grad! (1/59)<br />
„<strong>Baby</strong>s Sauberkeit ist Ihre Visitenkarte!“<br />
(3/67)<br />
Nicht jedes Mal waschen. War der<br />
Po nur nass, lassen Sie Ihr Kind<br />
strampeln, bis die Haut trocken ist.<br />
(5/88)<br />
Die richtige Temperatur für <strong>Baby</strong>s<br />
Badewasser: 37 Grad! (3/02)<br />
Kindergarten/<br />
Betreuung<br />
So müssen die meisten Kinder<br />
in Deutschland heute immer noch<br />
spielen: mitten im Verkehr, an einer<br />
gefährlichen Baustelle, an Stacheldrahtzäunen,<br />
wo sie alle Augenblick<br />
verjagt werden, weil sie ja überall<br />
nur „stören“ und sogar „Schäden“<br />
anrichten. (6/54)<br />
Zähne<br />
Die Zahnpflege soll bei einem<br />
Kind spätestens ab dem Zahnwechsel<br />
einsetzen. (5/58)<br />
Wenn Ihr Kind nachts schreit, weil<br />
die Zähne kommen, können Sie ihm<br />
ein paar Schluck Milch geben. Mit<br />
Zähneputzen warten, bis das Kind<br />
zwei Jahre alt ist, dann macht es die<br />
Eltern nach. (2/59)<br />
Ideale Temperatur<br />
fürs Wannenbad vor<br />
53 Jahren: 35 Grad<br />
62<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
Mai 2012
Der große Rückblick<br />
Fotos: BMFSFJ, Frank Eidel, Interfoto, Masterfile, privat (3), Harry Schnitger, TOPIC Media (2), ullstein bild, ZDF/A. Babic<br />
Man schicke das Kind frühzeitig in<br />
den Kindergarten, damit es dauernd<br />
von einem kindgemäßen Sprechen<br />
umgeben ist. Hier kann es sich auch<br />
geistig weiterentwickeln und lernt<br />
durch den Umgang mit Kindern<br />
zugleich, sich in eine Gemeinschaft<br />
einzufügen. (4/55)<br />
In Berlin entstehen die ersten<br />
Abenteuerspielplätze. (76)<br />
Kinderkrippen wollen mehr sein<br />
als Bewahranstalten. (1/84)<br />
Eine Erzieherin plus eine Zweitkraft<br />
pro Gruppe wären ideal.<br />
25 Kinder gelten als Obergrenze –<br />
es gibt aber auch größere Gruppen.<br />
(1/85)<br />
Ein Kind gesund<br />
und fröhlich aufwachsen<br />
zu sehen,<br />
ist ein großes Glück.<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> hilft<br />
Eltern seit 60 Jahren dabei. Herzlichen<br />
Glückwunsch!<br />
Dr. med. Wolfram Hartmann, Präsident<br />
des Berufsverbandes der Kinderund<br />
Jugendärzte, Vater von zwei<br />
Töchtern und Opa von drei<br />
Enkelkindern<br />
Die Standard-Öffnungszeiten der<br />
Kindergärten (vormittags von 8 – 12,<br />
nachmittags von 14 – 16 Uhr) genügen<br />
vielen Eltern nicht. (11/87)<br />
Dreijährige haben kaum Aussichten<br />
auf einen Platz im Kindergarten,<br />
mancherorts müssen sogar Vierjährige<br />
warten. (3/88)<br />
Mehr und mehr Einrichtungen<br />
führen flexible Öffnungszeiten ein<br />
– gerade auch für die Mittagsstunde.<br />
Bekommt es Drei- bis Fünfjährigen<br />
wirklich, 6 bis 8 Stunden am Stück<br />
im Kindergarten zu sein? (2/92)<br />
Sie sind heiß begehrt und heftig<br />
umstritten: 150 000 Krippenplätze<br />
gibt es in Deutschland, mehr als<br />
100 000 davon in den neuen Bundesländern.<br />
(6/99)<br />
Kindergarten für Einjährige.<br />
Immer mehr offene Gruppen für<br />
Kinder unter 3 Jahren. (10/05)<br />
Warum es Familien finanziell<br />
bald besser geht. Elterngeld<br />
2007. Wie Sie mehr für sich<br />
rausholen. (11/06)<br />
Gesundheit<br />
Schon in den ersten Wochen<br />
nach seiner Geburt lässt ein<br />
Menschenkind die Anzeichen beginnender<br />
geistiger <strong>Leben</strong>sweise erkennen:<br />
Es vermag zu lernen! (3/53)<br />
Schon beim Säugling soll der<br />
Entwicklung und Kräftigung von<br />
Fuß und Bein die nötige Sorgfalt<br />
gewidmet werden. Das kann z. B.<br />
mit Greifübungen geschehen. (7/53)<br />
Eine Gelbsucht ist bei jedem Neugeborenen<br />
etwas Normales. (8/58)<br />
Zwischen dem 2. und 6. <strong>Leben</strong>stag<br />
kommt es mitunter zu starken Temperaturerhöhungen<br />
bis zu 40 Grad.<br />
Das Fieber hat eine völlig harmlose<br />
Ursache: Das Kind ist durstig. (8/58)<br />
Als Folge von Rachitis, der englischen<br />
Krankheit, treten oft Plattfüße<br />
auf. Durch Lebertran, Höhensonne,<br />
Vigantol-Diät, Luft und Sonne scheint<br />
sie in ihren schwersten Formen überwunden,<br />
doch in Anfangsstadien ist<br />
sie noch sehr verbreitet. (9/61)<br />
Bei Verbrennungen: Bestreichen<br />
Sie die verletzte Stelle mit einer<br />
Schicht Petroleumgelee oder Brandsalbe<br />
(keine gesalzene Butter!) (5/64)<br />
Seit 1. Juli zahlen Krankenkassen,<br />
wenn Kinder vorsorglich untersucht<br />
werden: 7 Untersuchungen bis zum<br />
vollendeten 4. <strong>Leben</strong>sjahr. (9/71)<br />
Das Aktionskomitee „Kind im<br />
Krankenhaus“ fordert die „generelle<br />
Einführung einer Besuchszeit für<br />
Eltern kranker Kinder rund um die<br />
Uhr“. (11/81)<br />
Kleinen Kindern sollte man Fieber<br />
nicht im Mund messen. Es besteht<br />
die Gefahr, dass das Thermometer<br />
zerbissen wird, Glassplitter und das<br />
sehr giftige Quecksilber können zu<br />
ernsten Verletzungen führen. (3/86)<br />
Sanfter Läuse-Tod: Igelhaarschnitt<br />
oder Essig – 1 : 1 mit Wasser<br />
mischen, eine Stunde einwirken<br />
lassen, Haare auswaschen und mit<br />
Nissenkamm auskämmen. 8 Tage<br />
wiederholen. (4/95)<br />
Gute Noten fürs neue Ohrthermometer.<br />
Preis: 100 Mark. (2/98)<br />
Kinderärzte schlagen<br />
Alarm: Die Zahl der<br />
Eltern, die ihre Kinder<br />
impfen lassen,<br />
sinkt drastisch.<br />
Mediziner warnen<br />
vor Masern-<br />
Epidemien. (7/04)<br />
Kinder ambulant<br />
operieren – bei 70<br />
von 100 Routine-Eingriffen<br />
geht das. (11/07)<br />
Oben ohne<br />
Noch in den<br />
70er-Jahren<br />
kein Thema für<br />
Vater und Kind:<br />
ein schützender<br />
Fahrradhelm<br />
Kinder lieben<br />
Musik. Deshalb singe<br />
ich aus voller Kehle<br />
„Hei, hei, hei, hoch lebe<br />
das Geburtstagskind,<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong>!“ Wie gut, dass es<br />
dich gibt!<br />
Detlev Jöcker, Kinderliedermacher,<br />
Vater von vier Kindern<br />
und Opa von zwei<br />
Enkelkindern<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
Mai 2012 63
60 Jahre <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
Happy<br />
birthday!<br />
Das große<br />
Jubiläums-<br />
Gewinnspiel<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> feiert Geburtstag –<br />
und Sie bekommen die Geschenke!<br />
Wir verlosen mehr als 600 Preise mit einem<br />
Gesamtwert von rund 60.000 Euro.<br />
Also schnell mitmachen! Wir drücken ganz fest die Daumen<br />
Auszeit für Eltern<br />
Wellness im Gams Genießer- & Kuschelhotel<br />
Erholung ist ein Ort. Ein Ort, an dem der Alltag ganz fern ist und die Liebe<br />
wieder so nah. Er liegt im Herzen des Bregenzerwaldes in Österreich, denn dort<br />
steht das Gams Genießer- & Kuschelhotel (4 Sterne Superior). Hier können Sie<br />
die Erholung wirklich spüren, greifen, erfahren. Denn im Hotel Gams ist alles<br />
darauf ausgelegt, Ihnen unvergessliche Stunden zu zweit zu garantieren:<br />
Jede der romantischen Suiten ist mit Himmelbett, offenem Kamin, Whirlpool<br />
und Sternenhimmel ausgestattet, dazu locken eine traumhafte Umgebung,<br />
2000 Quadratmeter Wellness Traumwelt „Da Vinci Spa“ und die Gourmetküche.<br />
Ein Genießer- und Kuschelhotel für alle, die eine kleine Auszeit brauchen.<br />
Und beim Genießen und Kuscheln ihre Liebe neu entdecken wollen!<br />
6 x<br />
Wir verlosen für jeweils 2 Personen<br />
4 x Traumtage „Zeit zu zweit“ im Wert von 510 Euro p. P.<br />
Dazu gehören: 3 Übernachtungen mit traumhaftem<br />
Frühstück; romantisches Genießermenü; Champagner<br />
& Chocolat d’Amour; Entspannung in der Wellness-<br />
Traumwelt „Da Vinci Spa“.<br />
2 x „1 001 Nacht“ im Wert von 190 Euro p. P. Dazu<br />
gehören: 1 Übernachtung mit Frühstück; romantisches<br />
Genießermenü; Entspannung in der Traumwelt „Da Vinci<br />
Spa“ bis Mitternacht. (Gutscheine sind 1 Jahr gültig)<br />
Weitere Informationen: Gams Genießer- & Kuschelhotel,<br />
Platz 44, 6870 A-Bezau, www.hotel-gams.at<br />
64<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
Mai 2012
Das große Jubiläums-Gewinnspiel<br />
Preise im Wert von 60.000 Euro<br />
Spielt mit — zuhause<br />
und im Ravensburger<br />
Spieleland<br />
60 x<br />
ein Paket mit<br />
sechs Lernspielen<br />
„Mein Hündchen ist ganz froh und munter, springt herauf und<br />
springt herunter.“ Wenn Mama so hübsch reimt und Hund Bello<br />
dabei auf ihrem Arm turnt, ist Ravensburger im Spiel.<br />
Oder besser gesagt, die neue Reihe „Spielend Erstes Lernen“<br />
von Ravensburger. Die Spiele wurden nach aktuellen neurowissenschaftlichen<br />
Erkenntnissen entwickelt und unterstützen die Motorik<br />
und <strong>Sprache</strong>ntwicklung von Kindern zwischen eineinhalb und<br />
drei Jahren. Schön, dass Lernen so nett sein kann!<br />
Doch nicht nur drinnen sorgt Ravensburger für grenzenlosen<br />
Spielespaß. Auch draußen – im Freizeitpark<br />
Ravensburger Spieleland in der Nähe des Bodensees.<br />
Unmöglich, alle Attraktionen aufzuzählen. Da ist zum Beispiel<br />
der neue 1500 Quadratmeter große Wasserpark mit Spielbächen,<br />
Schleusen, Spritzdüsen und einem echten Wehr. Oder die Zugfahrt<br />
mit Käpt’n Blaubär. Oder der rasante Fix&Foxi-Raketenblitz.<br />
Oder der memory-Flug, bei dem man von einem Hubschrauber<br />
aus die Karten umdecken kann. Egal, was Familien alles ausprobieren:<br />
Hier erleben Groß und Klein einzigartige Momente.<br />
60 x<br />
je vier Eintrittskarten<br />
+<br />
Wir verlosen 60 Pakete „Spielend Erstes Lernen“ mit je sechs Lernspielen für Kleinkinder;<br />
Wert eines Pakets: 75 Euro<br />
+ 60 x 4 Eintrittskarten für das Ravensburger Spieleland; Wert je Karte: 25 Euro<br />
Noch mehr Infos unter www.ravensburger.de, www.spieleland.de<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
Mai 2012 65
60 Jahre <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
Happy<br />
birthday!<br />
20 x<br />
Wohntraum für die Kleinen<br />
Puppenhaus von Eichhorn<br />
Mit etwas Glück wird diese nette vierköpfige<br />
Familie bald bei Ihnen einziehen – samt Haus<br />
und Möbeln. Im Puppenhaus von Eichhorn<br />
aus hochwertigem Buchenholz herrscht auf<br />
zwei Etagen in Schlafzimmer, Bad und<br />
Wohnzimmer mit Küche emsiges Treiben.<br />
Wir verlosen 20 x das Eichhorn-Puppenhaus (für Kinder ab 3 Jahren)<br />
im Wert von je ca. 80 Euro.<br />
Leckereien ruck, zuck zaubern für die ganze Familie!<br />
Ein Gefährte fürs <strong>Leben</strong> — der Thermomix<br />
Vor 40 Jahren bedeutete er eine Revolution und ist bis heute einzigartig: der<br />
Thermomix von Vorwerk. Seit Jahrzehnten erleichtert das Original unter den<br />
multifunktionalen Küchenmaschinen modernen Müttern das tägliche Kochen.<br />
Ob <strong>Baby</strong>-Breie oder komplette Menüs in nur 30 Minuten – der Thermomix<br />
zaubert jeden Tag mühelos köstliche Mahlzeiten für die ganze Familie. Das<br />
Geheimnis: Er vereint die Funktionen von mehr als zwölf Küchengeräten – wiegt,<br />
zerkleinert, mixt, püriert, mahlt und kocht. Und mit dem Varoma-Aufsatz<br />
können Sie auch schonend dampfgaren. Ein unverzichtbarer Helfer in der Küche!<br />
3 x<br />
Sportlich durch den Sommer<br />
Leichter Salamander-Damen-Sneaker<br />
Der passt immer: flacher Damen-<br />
Sneaker in zartem Rosé mit<br />
Satinschnüren, feinen Steppnähten<br />
und dezenter Lochung. Der Schuh ist<br />
aus hochwertigem Nubukleder; mit<br />
rutschhemmender Gummisohle.<br />
Wir verlosen<br />
3 x Thermomix TM 31<br />
inklusive Kochbuch<br />
„Kochen für Knirpse“<br />
im Wert von je 1 000 Euro.<br />
Mehr Tipps und Infos unter<br />
www.thermomix.de<br />
25 x<br />
25 x<br />
Wir verlosen 10 Paar Schuhe in Größe 38 und 15 Paar in Größe 39<br />
im Wert von je ca. 80 Euro (www.salamander.de). Bitte Wunschgröße angeben.<br />
60 x<br />
Shopping Moms, aufgepasst!<br />
Vertbaudet-Einkaufsgutschein für Ihre Wünsche<br />
Kinder-, <strong>Baby</strong>- und Umstandsmode mit französischen Charme – das alles bietet<br />
Vertbaudet. Dazu Bettwäsche, Schlafsäcke, Kleinmöbel und viele zauberhafte<br />
Accessoires fürs Kinderzimmer. Das Sortiment bietet Kindern und Eltern alles,<br />
was ihr <strong>Leben</strong> bunter, fröhlicher und leichter macht. Und noch was: Auch<br />
Vertbaudet feiert Geburtstag – den 5.! Mehr unter www.alle-singen-mit.de<br />
Wir verlosen 60 x je einen Einkaufsgutschein im Wert<br />
von 50 Euro*. Das gesamte Sortiment von Vertbaudet<br />
finden Sie im Onlineshop unter www.vertbaudet.de<br />
* Die 50 Euro werden auf einem Kundenkonto gutgeschrieben. Für Neukunden wird ein Konto angelegt.<br />
Barauszahlungen sind nicht möglich.<br />
Praktische Helfer im <strong>Baby</strong>-<strong>Leben</strong><br />
Wippe Jolie und Tischsitz Journey von Chicco<br />
Wippen, greifen, hören, schlummern – in der Schaukelwippe Jolie fühlen sich<br />
<strong>Baby</strong>s wohl. Ausgestattet mit einem Spielbogen mit lustigen Figuren aus<br />
verschiedenen Materialien sowie einem weichen Kissen und einem sicheren<br />
Gurtsystem ist sie ein ideales Nest für Ihren kleinen Liebling.<br />
Bitte zu Tisch! Egal ob zu Hause, im Restaurant oder im Urlaub. Der Tischsitz<br />
Journey (ab 6 Monate) kann durch sein spezielles System an fast allen Tischen<br />
befestigt werden. Ein Blockiersystem sorgt für sicheren Halt. Einfach zusammenklappen,<br />
einpacken, mitnehmen und montieren – fertig.<br />
+<br />
10 x<br />
Wir verlosen 10 Sets bestehend aus je einer Wippe Jolie und einem<br />
Tischsitz Journey (www.chicco.de). Ein Set hat einen Wert von ca. 180 Euro.<br />
66<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
Mai 2012
Das große Jubiläums-Gewinnspiel<br />
Preise im Wert von 60.000 Euro<br />
Die Maus fährt mit im Autositz<br />
Storchenmühle Starlight SP<br />
Kinder ab neun Monaten bis 12 Jahre sitzen im<br />
Starlight SP von Storchenmühle bequem – dank<br />
seines ergonomischen Formschaums, der auch<br />
in der Automobilindustrie verwendet wird. Er sorgt<br />
zudem für ein hervorragendes Sitzklima mit bestmöglicher<br />
Luftzirkulation.<br />
Wir verlosen 9 x den Starlight SP in der Maus Edition im Wert von<br />
je 200 Euro (www.storchenmuehle.de).<br />
9 x<br />
Besondere Momente, besonders sanfte Pflege<br />
Lotion, Creme und Duschgel für babyzarte Haut<br />
Ihrem <strong>Baby</strong> nahe zu sein, seine unglaublich zarte Haut zu streicheln – es ist das<br />
schönste Gefühl auf der Welt. Seit mehr als 100 Jahren vertrauen Eltern bei der<br />
Pflege der empfindlichen <strong>Baby</strong>haut auf Penaten ® . Penaten ® bietet Ihnen<br />
besonders hautverträgliche Produkte – mit vielen Inhaltsstoffen natürlichen<br />
Ursprungs und ohne allergieverdächtige Duftstoffe. So bekommt zarte<br />
<strong>Baby</strong>haut nur das, was sie braucht.<br />
300 x<br />
BeYou! Kinderwagen und<br />
Autobabyschale von teutonia<br />
Der BeYou! Kinderwagen von teutonia bietet <strong>Baby</strong>s<br />
besten Liegekomfort. Wollen die Kleinen die Welt<br />
entdecken, wird der Kinderwagen zum Sportwagen<br />
umgebaut. Mithilfe eines Adapters kann auch die<br />
<strong>Baby</strong>schale Tario 4400 auf dem Gestell montiert werden.<br />
Wir verlosen 1 BeYou! Kinderwagen mit<br />
Soft-Tragetasche und Sportwagensitz, Autositz Tario 4400<br />
mit Adapter, Kinderwagen-Bettwäsche und Sommerfußsack (www.teutonia.de)<br />
im Wert von ca. 1800 Euro.<br />
1 x<br />
Wir verlosen 300 Pflege-Sets von Penaten ® und bebe Zartpflege.<br />
Ein Set im Wert von je ca. 10 Euro enthält die 400 ml Penaten ® Parfümfreie<br />
Intensiv Lotion, das 250 ml Penaten ® Parfümfreie Wasch- und Duschgel, die<br />
250 ml bebe Zartcreme, ein Rasselschäfchen und einen Schlüsselanhänger.<br />
Mehr Infos und Tipps unter www.penaten.de<br />
Wohn(t)räume für <strong>Baby</strong>s<br />
Komplettkinderzimmer von PAIDI<br />
Ab in dein Zimmer! Dieser Satz bekommt bei diesen charmanten Kinderzimmern<br />
von PAIDI eine ganz neue Bedeutung. Denn im weißen Mädchenzimmer<br />
Sophia und im braunen Jungenzimmer Henrik fühlen sich kleine Racker<br />
pudelwohl. Beide Zimmer bestechen durch klare Linien, hohe Funktionalität und<br />
zeitloses Design. Die Möbel lassen sich umgestalten und praktisch erweitern<br />
und begleiten den Nachwuchs von der <strong>Baby</strong>zeit bis ins Teeniealter. „Sophia“ ist<br />
in strahlendem Icy-Weiß gehalten und lässt sich toll mit Accessoires kombinieren.<br />
„Henrik“ in Braun und Eiche-Nachbildung wirkt robust, die Tau-Griffe sind ein<br />
echter Hingucker.<br />
1 x<br />
1 x<br />
Wir verlosen je 1 x das Zimmer<br />
„Sophia“ und „Henrik“ im Gesamtwert<br />
von ca. 5 000 Euro (www.paidi.de).<br />
Zu jedem Zimmer gehören:<br />
Kinderbett mit AIRWELL Comfort-Lattenrost,<br />
Kaltschaum Matratze AIRWELL 200,<br />
Kommode mit Wickelaufsatz, Kleiderschrank,<br />
Wandregal, Standregal und textiler<br />
Kopfschutz.<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
Mai 2012 67
60 Jahre <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
Happy<br />
birthday!<br />
Was hätten Sie denn gern?<br />
Das alles gibt es zu gewinnen!<br />
Sie möchten etwas für Ihr Kind. Oder sich<br />
einmal selbst verwöhnen. Oder mit einem<br />
Einkaufsgutschein der ganzen Familie eine<br />
Freude machen. Hier gibt's für jeden etwas.<br />
Einfach mitmachen beim großen Jubiläums-<br />
Gewinnspiel von <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
3 x<br />
Da hat jeder seinen Spaß<br />
Urlaub in einem Center Parc<br />
Egal ob Bowling oder Tennis, Aquagymnastik oder Angeln,<br />
Klettern im Hochseilgarten oder Reiten: Im Center Parc<br />
gibt‘s alles – und ein subtropisches Wasserparadies dazu!<br />
Wir verlosen 3 x jeweils ein Wochenende (Freitag bis Montag) oder eine<br />
Wochenmitte (Montag bis Freitag), inklusive Eintritt ins Wasserparadies Aqua<br />
Mundo, wahlweise in einem Park in Deutschland, Belgien oder den Niederlanden,<br />
für ein Ferienhaus bis Premium Kategorie (bis 6 Personen). Wert je ca. 600 Euro.<br />
Nicht gültig zu Ferienterminen laut Katalog; ohne Anreise und Verpflegung<br />
Abpumpen und füttern leicht gemacht<br />
Milchpumpe Freestyle und<br />
stillfreundlicher Sauger Calma von Meleda<br />
Die Doppel-Milchpumpe Freestyle ist klein, leicht, leistungsstark und somit ideal<br />
für den täglichen Gebrauch. Ihre 2-Phase Expression Technologie ermöglicht<br />
Müttern das schnelle Abpumpen. Und dank der praktischen All-in-one-Lösung<br />
wird die Muttermilch aufbewahrt, gekühlt und transportiert – alles in einer<br />
komfortablen Tragetasche. Mit dabei: der stillfreundliche Sauger Calma.<br />
Er ermöglicht <strong>Baby</strong>s, ihr natürliches Saugverhalten beizubehalten.<br />
Calma erleichtert somit den Wechsel von der Brust zum Sauger und zurück.<br />
8 x<br />
3 x<br />
Zum Wohlfühlen<br />
3-teiliges Kinderzimmer ECO-STRIPE von Schardt<br />
Schlichtes Weiß, gerade Konturen, ein dezenter Streifenlook – die Kinderzimmerserie<br />
ECO-STRIPE von Schardt passt zu Mädchen und Jungen und lässt Eltern<br />
genügend Freiraum, das Kinderzimmer mit schönen Accessoires auszustatten.<br />
Das Kinderzimmer besteht aus einem Kinderbett, das zum Juniorbett umgebaut<br />
werden kann, einer Wickelkommode mit abnehmbarem Wickelaufsatz und<br />
einem zweitürigen Kleiderschrank.<br />
Wir verlosen 8 x die doppelseitige elektrische Milchpumpe Freestyle<br />
inklusive Pumpzubehör, Tragegurt, Außentasche, Kühltasche mit Kühlelement,<br />
vier Milchflaschen, Netzadapter, Akku und Sauger Calma (www.medela.de) im<br />
Wert von je ca. 400 Euro.<br />
Wir verlosen 3 x je ein Komplett-Kinderzimmer von Schardt in<br />
Kooperation mit myToys.de und Schardt im Wert von je ca. 1 000 Euro.<br />
Infos unter www.schardt.com und www.myToys.de<br />
9 x<br />
Das Beste für Sie und Ihr <strong>Baby</strong><br />
Einkaufsgutscheine, Buggy + mehr<br />
Sie sind schwanger? Oder Ihr Kleines ist schon da?<br />
Wie schön, im Katalog zu blättern und einfach auszuwählen:<br />
die schicke Umstands-Wellness-Hose, den Wickelbody, die<br />
Traumwiege ... Der Spezialist für Qualitäts-Artikel hat alles!<br />
Wir verlosen 5 x einen Einkaufsgutschein im Wert von je 150 Euro,<br />
3 x den Gesslein Buggy F4 „Peanuts” im trendigen Petrolblau mit süßem<br />
Snoopy-Motiv . Bequem und geländegängig wie ein Sportwagen. Wert: 299 Euro,<br />
1 x die Bade-Wickel-Kombination von Geuther mit Badewanne. Wert: 149,95 Euro.<br />
Weitere Infos: www.babybutt.de<br />
Wendig durch die Stadt<br />
Smartbuggy CONCORD QUIX<br />
9 x<br />
Die neuen Duo Compact Räder sind schmal und lassen<br />
trotzdem viel Raum für eine geräumige Sitzfläche.<br />
Die lange Rückenlehne kann zur flachen Liegefläche<br />
umgeklappt werden, die Sitzfläche ist gepolstert. Eine<br />
Handbremse, schwenk- und arretierbare Vorderräder<br />
sowie ein 5-Punkt-Gurtsystem bieten beste Sicherheit.<br />
Wir verlosen 9 x den Concord Quix, ausgestattet<br />
mit Sonnendach UV 50+, Regenverdeck und Gepäcknetz (www.concord.de)<br />
im Wert von je 200 Euro.<br />
68<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
Mai 2012
Das große Jubiläums-Gewinnspiel<br />
Preise im Wert von 60.000 Euro<br />
10 x<br />
Der bequeme Alleskönner<br />
Smoothy Sitzsack<br />
10 x<br />
Sitzen. Liegen. Lümmeln. Thronen. Fläzen.<br />
Räkeln. Alles geht. Weil der Smoothy alles<br />
kann. Bis auf unbequem, das ist nicht seine Art. Dafür ist er viel zu flexibel und<br />
willens, uns jeden Wunsch nach einer Sitzposition auf die bequemstmögliche Art<br />
zu erfüllen. Sein Geheimnis sind die Styropor-Perlen in Premiumqualität, die sich<br />
unter Rücken und Po genau so platzieren, dass man nie wieder aufstehen will.<br />
Also muss der Smoothy überall mit hin, sogar nach draußen. Kein Problem, der<br />
Smoothy Nightflower Junior und Outdoor Supreme sind dafür die idealen<br />
Begleiter. Regen oder Apfelsaft? Das perlt am robusten Nylon ab. Und die<br />
Grasflecken und die Fußabdrücke auf dem Bezug kriegt man in der Maschine<br />
weg. Und dann wieder schnell beziehen, schließlich kann niemand in der Familie<br />
auf seinen neuen Sitzsack, seinen Loungesessel, seinen Liegestuhl, seinen<br />
Spielgefährten verzichten …<br />
Wir verlosen 10 x den Smoothy Nightflower Junior ( je 89 Euro) und<br />
10 x den Smoothy Outdoor Supreme (je 169 Euro).<br />
Informationen zu Produkten und Preisen unter www.smoothy.de<br />
Lieblings-Rutscher mit Sonderausstattung<br />
BIG-Bobby-Car Classic 40 Jahre<br />
Das Bobby-Car von BIG rollt seit 40 Jahren durch Flure und<br />
auf Gehwegen – immer mit einem juchzenden Kind<br />
obendrauf. Es überzeugt mit ergonomischer Karosserie,<br />
griffigem Lenkrad, stabilen Rädern, Anhängerkupplung<br />
vorne und hinten, Kniemulde für größere<br />
Kinder und kleinem Wendekreis.<br />
40 x<br />
Wir verlosen 40 x das BIG-Bobby-Car Classic<br />
40 Jahre inklusive Schubstange und abnehmbarer Tasche im Wert von je 40 Euro.<br />
2 x<br />
Einer für alles –<br />
Multitalent auf vier Rädern<br />
Kinderwagen F4 von Gesslein<br />
Ob Shoppingtour oder Ausflug ins Grüne, ob mit<br />
<strong>Baby</strong> oder einem Kleinkind – der F4-Kinderwagen<br />
von Gesslein ist jeder Situation gewachsen und<br />
begleitet Familien von der Geburt des Kindes an bis<br />
zum Kindergarten.<br />
Wir verlosen 2 x Kinderwagen F4 mit verschiedenen Extras<br />
(Tragetasche, Grund adapter, Buggy-Einhang und Wickeltasche;<br />
www.gesslein.de) im Wert von ca. 900 Euro.<br />
Tipps und Wissen, wie es im Familienalltag leichter geht<br />
Teilnahme am JAKO-O Familien-Kongress<br />
Eigentlich ist Erziehung so einfach – und manchmal braucht es nur einen<br />
kleinen Stups, damit‘s wieder rund läuft. Schön, wenn man den unterhaltsam<br />
präsentiert bekommt. Wie beim JAKO-O Familien-Kongress.<br />
Aktuelle Themen, kompetente Referenten, wertvolle Infos und viele<br />
nette Kontakte zu anderen Eltern erwarten Väter und Mütter bei dieser<br />
Veranstaltung. Ob es um Erziehung, Schule, Partnerschaft oder den ganz<br />
normalen Alltag geht, Experten wie Dr. Jan-Uwe Rogge, Eva-Maria und<br />
Wolfram Zurhorst und Werner „Tiki“ Küstenmacher erklären, wie das<br />
Familienleben harmonischer und vergnüglicher verläuft.<br />
Die Termine: Hamburg (16. 9.), Braunschweig (23. 9.),<br />
Darmstadt (7. 10.), Erlangen (21. 10.) und Stuttgart (11. 11.).<br />
Die Veranstaltungen sind ganztägig.<br />
Familien-Kongress<br />
Foto: UHH-Dichant<br />
Sonntag, 07. Okt. 2012<br />
darmstadtium Darmstadt<br />
Foto: juergenmai.com<br />
50 Freikarten<br />
Sonntag, 16. Sept. 2012<br />
Universität Hamburg<br />
Termine<br />
vormerken!<br />
Sonntag, 23. Sept. 2012<br />
Stadthalle Braunschweig<br />
Ehepaar Zurhorst Dr. Jan-Uwe Rogge Marion Grillparzer Dirk und Christiane Konnertz Werner „Tiki“<br />
Küstenmacher<br />
Sonntag, 11. Nov. 2012<br />
Filharmonie Stuttgart/Filderstadt<br />
Sonntag, 21. Okt. 2012<br />
Heinrich-Lades-Halle Erlangen<br />
Wir verlosen 50 Freikarten im Wert von je 110 Euro für den JAKO-O-Familien-Kongress. Bitte geben Sie Ihren Wunschort und<br />
-termin an. Weitere Infos zu Referenten, Orten und Stundenplänen sowie Anmeldung unter www.jako-o.de/familienkongress<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
Mai 2012 69
Ein Geschenk von<br />
60 Jahre <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
Happy<br />
birthday!<br />
Praktisch für unterwegs<br />
Original Tatonka <strong>Baby</strong>’s Break<br />
Im Tatonka-Wickelrucksack hat alles Platz, was junge Eltern<br />
für entspannte Ausflüge mit ihrem Kind brauchen. <strong>Baby</strong>s „Gepäck”<br />
ist im Nu platzsparend verstaut!<br />
Sogar für gebrauchte Windeln gibt’s eine separate Tasche, die man zur Entsorgung<br />
ganz einfach herausnehmen kann. Praktisch, wenn mal die Mama, mal der Papa<br />
für den Transport zuständig ist: <strong>Baby</strong>’s Break ist je nach<br />
Lust und Laune als Rucksack oder Tasche tragbar!<br />
Aus strapazierfähigem Textreme – damit Sie lange Freude<br />
an dem guten Stück haben.<br />
In jedem Wickel-Rucksack stecken einige Hefte von<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong>, dem kompetenten und kompakten<br />
Ratgeber für die ersten Jahre mit Kind. Als Ergänzung<br />
gibt es von der <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong>-Redaktion viele<br />
informative Sonderhefte für Familien mit <strong>Baby</strong>s und<br />
Kleinkindern.<br />
Nähere Infos: www.leben-und-<strong>erziehen</strong>.de<br />
Wir verlosen 50 x Original Tatonka <strong>Baby</strong>’s Break<br />
im Wert von je 65 Euro, gefüllt mit <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong>.<br />
50 x<br />
Das gab’s noch nie!<br />
Mehr als 600 tolle Preise zu gewinnen<br />
im Gesamtwert von 60.000 Euro<br />
70<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> feiert — die Geschenke sind alle für Sie!<br />
Wenn Sie bei unserem großen Jubiläums-Gewinnspiel<br />
mitmachen wollen, dann schreiben Sie an:<br />
Redaktion <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
Kennwort: Jubiläums-Gewinnspiel<br />
Böheimstraße 8<br />
86153 Augsburg<br />
Fax: 08 21/45 54 81-13<br />
E-Mail: redaktion@bayard-media de<br />
Einsendeschluss ist der 2. Mai 2012<br />
Teilnahmeberechtigt ist jeder ab 18 Jahren außer Mitarbeiter der beteiligten Firmen und<br />
ihre Angehörigen. Die Teilnahme ist mit Wohnsitz in Deutschland oder Österreich und gültiger<br />
Postadresse möglich. Die persönlichen Daten werden nur zum Zweck der Durchführung der Aktion gespeichert.<br />
Eine Barauszahlung der Gewinne ist nicht möglich. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
Mai 2012<br />
Bitte geben Sie<br />
das Geburtsdatum<br />
Ihres Kindes/Ihrer Kinder<br />
bzw. den errechneten<br />
Geburtstermin an,<br />
Ihre Adresse und Ihre<br />
Telefonnummer für<br />
Rückfragen.
Das Elternmagazin<br />
Die Seite für junge Familien<br />
Tolle Abo-Angebote jetzt auf:<br />
www.leben-und-<strong>erziehen</strong>.de/abo<br />
Super<br />
Prämienauswahl!<br />
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DAS UNABHÄNGIGE VERBRAUCHERMAGAZIN<br />
Heft-im-Heft Kinder Kinder<br />
TEST Kindermatratzen:<br />
Der plötzliche Kindstod als<br />
fragwürdiges Verkaufsargument.<br />
JETZT<br />
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Inkl. Sammelheft<br />
Kinder Kinder<br />
nur € 3,80.<br />
AB 27.04.2012<br />
IM HANDEL!<br />
IM TEST:<br />
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<strong>Leben</strong>smitteln<br />
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Hausratversicherungen
Familie<br />
www.leben-und-<strong>erziehen</strong>.de<br />
Blog I<br />
Fotos: iStockphoto.com, Marcus Lechner, privat<br />
Chat<br />
Nehmen eure<br />
Kinder einen Schnuller?<br />
Meine Große liebt ihren Nucki<br />
heiß und innig – jetzt aber nur<br />
noch zum Schlafen. Die Kleine<br />
dagegen mag ihn überhaupt<br />
nicht. Will sie mal nuckeln,<br />
muss Mama herhalten. Wie ist<br />
das bei euch?<br />
Isa2007<br />
Bei uns ist das ganz ähnlich gewesen:<br />
Lucas hatte am liebsten<br />
drei „Diddis“ gleichzeitig im<br />
Mund, Mia dagegen wollte<br />
noch nie einen.<br />
Mod_halbergnooom<br />
Jonas hat den Schnuller erst mit<br />
etwa sechs Monaten genommen<br />
und dann auch nur zum<br />
Schlafen.<br />
hesujo<br />
Mein Zwerg wollte nie einen<br />
Schnuller. Dafür aber zwei Jahre<br />
lang bei jeder Gelegenheit die<br />
Brust!<br />
sully82<br />
Die Große hat ihren „Nunu“ –<br />
bis sie drei Jahre alt war – sehr<br />
geliebt. Die Kleine nahm den<br />
Schnuller etwa fünf Monate<br />
lang. Dann hat sie ihren Daumen<br />
entdeckt und der schmeckt<br />
ihr besser! Caramia1210<br />
Luca hatte immer einen Schnuller<br />
im Mund und mindestens<br />
zwei in der Hand. Ohne ging<br />
bei ihm gar nichts. Und auch<br />
Lilli nimmt den Schnuller, seit<br />
sie sechs Wochen alt ist.<br />
Daniela26<br />
Mein Sohn brauchte seinen<br />
Schnuller nicht zum Nuckeln.<br />
Er hat ihn sich zum Einschlafen<br />
auf die Wange gelegt! Ich weiß<br />
bis heute nicht, warum.<br />
tiam0608<br />
Frage<br />
Meine Tochter nimmt keinen<br />
Schnuller. Ich gebe ihn ihr noch<br />
ab und zu, aber sie zieht zweimal<br />
dran und spuckt ihn aus.<br />
Ihr Vater hat übrigens auch keinen<br />
Nuckel gehabt. brucki75<br />
Mein Großer hat nie einen<br />
Schnuller gewollt und ihn immer<br />
gleich wieder ausgespuckt.<br />
Daher hat die Kleine auch nie<br />
einen bekommen. Sie lutschen<br />
aber beide nicht am Daumen.<br />
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Martinas Tagebuch<br />
erzählt sie von ihren<br />
Kindern Benjamin und<br />
Anna-Carolin<br />
Blog II<br />
Das <strong>Leben</strong> mit <strong>Baby</strong>:<br />
Wie sich ihr Alltag seit<br />
der Geburt ihrer<br />
kleinen Tochter Celina<br />
verändert hat, davon<br />
berichtet Kathrin<br />
Hochmuth regelmäßig<br />
in ihrem Blog Mein<br />
neues <strong>Leben</strong> mit <strong>Baby</strong><br />
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Mutter/Schwiegermutter/Familie<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
Mai 2012 73
Familie<br />
Gute-Nacht-<br />
Geschichte<br />
Glücksblumen<br />
Das kleine schwarze Schaf und seine Mama<br />
sind auf der Suche nach dem ersten frischen<br />
Klee. Der wird den Schäfchen gut schmecken!<br />
Teddy Bär nimmt einen großen Korb und<br />
begleitet die Schafmama und ihr Kind.<br />
Sie gehen zu einer Wiese mitten im Wald.<br />
Die ist übersät mit grünem Klee und gelben<br />
Schlüsselblumen. Das schwarze Schäfchen<br />
macht vor Freude einen Purzelbaum – und lässt sich ein paar<br />
zarte Kleeblätter schmecken. Dann pflücken und pflücken<br />
die drei Freunde grünen Klee, bis der Korb bis zum Rand voll<br />
ist. Puh! Klee pflücken ist anstrengend!<br />
Die Tiere ruhen aus und freuen sich über die Frühlingssonne,<br />
die weißen Schäfchenwolken und die gelben Schlüsselblumen.<br />
Das schwarze Schäfchen fragt: „Warum haben die so einen<br />
komischen Namen? Es sind doch Blumen und keine Schlüssel.“<br />
Teddy Bär erinnert sich an eine Geschichte. Die Katze hat sie<br />
ihm einmal erzählt. Und die hat sie von ihrer Großmutter.<br />
Das Schäfchen bettelt: „Bitte, lieber Teddy Bär, erzähl uns<br />
doch die Geschichte!“<br />
74<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
Mai 2012
Da beginnt Teddy Bär zu erzählen: „Vor langer, langer Zeit<br />
hatte die Schlüsselblume Zauberkraft. Wer sie im richtigen<br />
Augenblick pflückte, dem brachte sie Glück. Einmal grasten<br />
Schafe auf einer Wiese. Der Schäfer saß nahe bei einem Felsen.<br />
Da sah er in der Nähe ein Büschel gelber Blumen. Er pflückte<br />
eine davon und steckte sie an seinen Hut. Der Hut wurde<br />
immer schwerer und schwerer. Der Schäfer wunderte sich und<br />
nahm ihn ab. Da hatte er statt der Blume einen goldenen<br />
Schlüssel am Hut.<br />
Kaum hatte er den Schlüssel in die Hand genommen, stand<br />
eine Fee vor ihm. Sie sprach: ‚Dieser Schlüssel wird dir Glück<br />
bringen. Lege ihn auf den Felsen. Und wenn dieser sich öffnet,<br />
geh hinein. In der Höhle wirst du Gold, Silber und Edelsteine<br />
finden. Nimm so viel, wie du tragen kannst. Aber vergiss<br />
darüber das Beste nicht.’<br />
Der Schäfer überlegte nicht lange. Er berührte den Felsen mit<br />
dem goldenen Schlüssel. Da tat sich vor ihm eine große Höhle<br />
auf – strahlend und glitzernd vor lauter Gold, Silber und<br />
Edelsteinen. Der Schäfer nahm, so viel er tragen konnte, und<br />
ging hinaus ans Tageslicht. Sofort schloss sich die unterirdische<br />
Höhle hinter ihm. Aber das Wichtigste hatte der Schäfer<br />
vergessen: den goldenen Schlüssel. Seitdem hat die Schlüsselblume<br />
nie wieder die Höhle zu den Schätzen der Erde<br />
aufgeschlossen.“<br />
Die Schafmama und ihr Kind sind begeistert: „Eine super<br />
Geschichte!“ Teddy Bär aber pflückt einen kleinen Strauß<br />
Schlüsselblumen und schenkt ihn der schlauen Katze.<br />
Wer weiß? Vielleicht bringen die Blumen ja Glück – auch ohne<br />
goldenen Schlüssel.<br />
<br />
Erzählt von Margret Nußbaum; illustriert von Robert Erker
Familie<br />
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76<br />
Mai<br />
2012
So geht’s ganz einfach<br />
Schritt 1 Der Teig<br />
Schritt 5 Glasieren<br />
Fotos: frechverlag (3), iStockphoto.com<br />
Sie brauchen: 6 Eier, 275 g Zucker, 275 g Butter oder<br />
Margarine, 300 g Mehl, 2 gehäufte TL Backpulver<br />
Eier schaumig schlagen, den Zucker dazugeben und<br />
rühren, bis eine cremige Grundmasse entsteht. Fett<br />
zugeben und alles gut verrühren. Das mit Backpulver<br />
gemischte Mehl nach und nach unterrühren, bis der<br />
Teig geschmeidig ist. In eine gefettete Kuchenform<br />
geben und bei 160 – 175 Grad (Umluft) ca. 60 Minuten<br />
ba cken. Wenn‘s schnell gehen muss, können Sie auch<br />
einen Fertigkuchen nehmen.<br />
Schritt 2 Das Frosting<br />
Sie brauchen: 120 g Butter, 200 g Puderzucker<br />
Mit dem Frosting binden Sie später die Kuchenkrümel.<br />
Dazu die Butter schaumig rühren und den<br />
Puderzucker unterrühren, bis eine cremige Grundmasse<br />
entsteht.<br />
Variante: 60 g Butter durch 60 g Frischkäse ersetzen.<br />
Tipp: Mit verschiedenen Aromen wie Vanille, Zitrone,<br />
Orange oder Zimt können Sie das Frosting verfeinern.<br />
Schritt 3 Die Grundmasse<br />
Schneiden Sie den ausgekühlten<br />
Kuchen in große<br />
Stücke und reiben Sie sie über<br />
einer großen Rührschüssel<br />
aneinander, sodass der<br />
Kuchen in gleichmäßige kleine Krümel zerbröselt.<br />
Rühren Sie nun das Frosting esslöffelweise unter die<br />
Kuchenkrümel, bis sich eine formbare Masse bildet.<br />
Schritt 4 Die Cake Pops<br />
Stechen Sie aus der<br />
Grundmasse mit einem<br />
Esslöffel eine kleine Menge ab<br />
und rollen Sie diese zu einer<br />
Kugel mit einem Durchmesser<br />
von ca. 3 – 3,5 cm. Legen Sie<br />
die geformten Cake Pops auf Backpapier oder Alufolie<br />
auf einen Teller, decken Sie sie mit Frischhaltefolie ab<br />
und stellen Sie sie für ca. 15 Minuten ins Gefrierfach.<br />
Danach in den Kühlschrank stellen und einzeln oder in<br />
kleinen Mengen zum Weiterverarbeiten herausholen.<br />
Für das Üb<strong>erziehen</strong> der Cake Pops verwenden Sie<br />
entweder Schokoladenglasur oder Candy Melts, das<br />
sind Schokoladen-Drops, die es in vielen Farben gibt.<br />
Während die Teigkugeln im Kühlschrank sind, schmelzen<br />
Sie die Schokolade im Wasserbad. Tauchen Sie<br />
den Stiel an einer Seite ca. 1 cm tief in die<br />
flüssige Schokolade und stecken Sie ihn<br />
dann vorsichtig höchstens bis zur<br />
Hälfte in die Teigkugel. Anschließend<br />
tauchen Sie das Teigbällchen<br />
senkrecht bis zum Anfang des Stiels<br />
in die flüssige Schokolade, sodass<br />
es rundherum von einer Schokoladenschicht<br />
umhüllt ist. Sofort in<br />
einer zügigen Bewegung wieder<br />
aus der Schokolade ziehen. Dabei<br />
bitte nicht drehen oder stark<br />
bewegen, da er sich sonst vom Stiel<br />
löst. Lassen Sie die Schokolade kurz<br />
ablaufen und halten Sie dann den Cake Pop<br />
schräg nach oben. Um die überschüssige Schokolade<br />
abtropfen zu lassen, klopfen Sie mit der anderen<br />
Hand ganz leicht auf die Hand, die den Cake Pop hält,<br />
während Sie den Stiel langsam drehen. Danach den<br />
Cake Pop in eine Styropor-Platte stecken, bis der<br />
Überzug fest ist.<br />
Schritt 6 Verzieren<br />
Solange die Schokolade flüssig ist, können Sie die Cake<br />
Pops mit Zuckerstreuseln oder Zuckerkonfetti<br />
verzieren. Wenn Sie mit Zuckerfarbe Motive malen<br />
wollen, ist es besser, den Schokoladenüberzug erst<br />
trocknen zu lassen und dann die Zuckerfarbe mithilfe<br />
eines Zahnstochers oder eines Schaschlikspießes<br />
aufzutragen.<br />
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<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
Mai 2012 77
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Fitness-Kurs? Brauchen Mütter von Kleinkindern<br />
nicht. Disziplinen wie <strong>Baby</strong>schalen-Lifting<br />
und Duplo-Stein-Slalom verbrennen locker<br />
das Dreifache an Kalorien<br />
Illustration: Monika Parciak; Foto: privat<br />
rühmorgens bin ich noch optimistisch:<br />
Heute gehe ich zum<br />
Sport! Zu einem der Bauch-<br />
Beine-Po-Kurse. Ganz sicher.<br />
Spätestens zum Sandmännchen<br />
kommt die bleierne Müdigkeit. Und<br />
ich weiß: Auch heute werde ich mich nicht<br />
aufraffen und etwas für meine Figur tun.<br />
Das hat mich geärgert, bis ich – Mutter<br />
von zwei temperamentvollen Söhnen –<br />
erkannte, dass ich permanent Sport treibe.<br />
Extremsport genau genommen.<br />
Der beginnt kurz nach Mitternacht. Im<br />
Zwei-Stunden-Rhythmus verliert Frido<br />
den Schnuller, dazwischen will er die Flasche<br />
und nicht wieder einschlafen. Ich<br />
komme dabei ordentlich in Wallung. Hinlegen,<br />
aufstehen, hinlegen, aufstehen,<br />
hinlegen. Das trainiert Nervenkostüm<br />
und Bauchmuskeln.<br />
Morgens geht es sportlich weiter. Nach<br />
dem Warm-up (Legosteine umschiffen,<br />
Krümel fegen, fallende Vasen fangen) der<br />
erste große Kraftakt: Anziehen. Kaum<br />
komme ich mit den Klamotten, nimmt<br />
Mika Reißaus. Zwei Runden flitze ich ihm<br />
rund um den Esstisch hinterher. Frido hat<br />
sich derweil im Vorhang verfangen und<br />
liegt flach. Gebrüll. Also noch eine Runde<br />
um den Esstisch. Mit Frido im Arm, versteht<br />
sich. Fettverbrennung de luxe.<br />
Endlich ist es so weit. Beide Kinder<br />
sind angezogen, <strong>Baby</strong>schale und Pfandflaschen<br />
im Auto – losfahren können wir<br />
trotzdem nicht. Mika hat „Bodo“ vergessen,<br />
sein Stoffkrokodil. Mutter rennt also<br />
noch mal los. Schnell. Sehr schnell, weil es<br />
wie aus Eimern schüttet.<br />
Im Einkaufscenter ist der Fahrstuhl defekt<br />
und so komme ich auch gleich in den<br />
Genuss der nächsten Übung: Rolltreppen-<br />
Gymnastik. Mit einer Hand Mika, mit der<br />
anderen den Kinderwagen stützen. Und<br />
immer schön Balance halten, damit die<br />
voll gestopfte Tasche mit den Flaschen<br />
nicht von der Schulter rutscht. Gestemmtes<br />
Gesamtgewicht: rund 25 Kilo. Gefühlter<br />
Kalorienverbrauch: 300.<br />
Zu Hause angekommen, will Mika Laufradfahren.<br />
Heißt für mich: Stärkung der<br />
Oberkörpermuskulatur. Frido in die<br />
Bauchtrage, Hände an die Griffe des Laufrads<br />
und in dieser ungemütlichen Position<br />
drauflosschieben. Abstecher zum<br />
Spielplatz. Mika festhalten, der mit seinen<br />
matschigen Stiefeln die Rutsche<br />
hochklettert, und gleichzeitig Fridos Keks<br />
aus meinem Ausschnitt angeln. Inzwischen<br />
fühlen sich die neun Kilo <strong>Baby</strong>gewicht<br />
wie 29 an. Anschließend Laufrad<br />
(Mika ist die Lust am Fahren vergangen)<br />
und Kinder nach Hause schleppen.<br />
Dort folgt die Königsdisziplin: Baden.<br />
Schweißüberströmt hocke ich neben der<br />
Wanne, bis die Oberschenkel zittern. Am<br />
meisten Kraft kostet das Haarewaschen.<br />
Gespült werden darf nämlich nur mit<br />
einem winzigen Spielbecher. So einem<br />
mit Löchern unten drin.<br />
Weitere 100 verbrauchte Kalorien später<br />
stecken meine Jungs im Schlafanzug. Und<br />
als das Sandmännchen fröhlich zum Abschied<br />
winkt, fallen mir vor Erschöpfung<br />
die Augen zu. Gleich würde der Fitness-<br />
Kurs beginnen. Lächerliche 45 Minuten<br />
lang. Meiner startet kurz nach Mitternacht.<br />
Und ist viel lustiger.<br />
<br />
Lea Dochner<br />
ist freie Journalistin.<br />
Die Mutter von<br />
Mika (2) und Frido<br />
(7 Monate) lebt mit<br />
ihrer Familie in Berlin<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
Mai 2012 79
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
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