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LinuxUser Abhörsicher surfen (Vorschau)

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Netz&System<br />

Stresslinux<br />

Mithilfe des Befehls stress starten Sie<br />

einen umfangreichen Systemtest, der<br />

neben der CPU auch das Speicher-Interface,<br />

den Arbeitsspeicher sowie bei Bedarf<br />

die Massenspeicher mit einbezieht.<br />

Da diese Testsuite über eine stattliche<br />

Anzahl von Parametern verfügt, mit denen<br />

Sie die einzelnen Prüfroutinen justieren<br />

können, sollten Sie zunächst<br />

stress ‐‐help aufrufen, um sich einen<br />

Überblick über die möglichen Optionen<br />

zu verschaffen. Der Prüflauf mittels stress<br />

lässt sich auch zeitlich eingrenzen, sodass<br />

die Tests automatisiert ablaufen,<br />

ohne das System durch eine zu lange<br />

Laufzeit zu überlasten.<br />

Massenspeicher<br />

3 Smartctl kitzelt alle Informationen aus Ihrem Massenspeicher.<br />

ausgiebig testen können, geben Sie im<br />

Terminal folgende Befehlsfolge ein:<br />

$ burnP6 || echo $? &<br />

Nun wird die CPU voll ausgelastet. Wenn<br />

Sie sich auf der Konsole anschließend<br />

mithilfe des Befehls top die prozentuale<br />

Systemauslastung durch die unterschiedlichen<br />

Prozesse anzeigen lassen,<br />

taucht burnP6 stets ganz oben in der Liste<br />

auf, mit einem CPU-Load von permanent<br />

deutlich über 95 Prozent.<br />

Damit Sie die thermische Entwicklung<br />

des Systems unter Last nahezu in Echtzeit<br />

verfolgen können, hält Stresslinux<br />

auf den über [F10] bis [F12] erreichbaren<br />

Konsolen während des Testlaufs die relevanten<br />

Informationen bereit. Mit der Tastenkombination<br />

[Strg]+[Alt]+F12] erreichen<br />

Sie die aktuelle Temperaturanzeige<br />

aller im System gefundenen Sensoren.<br />

Zusätzlich zeigt Stresslinux auch die jeweilige<br />

Drehzahl der Lüfter an.<br />

Etwas abgesetzt findet sich die Anzeige<br />

der CPU-Temperatur, bei der sich zusätzlich<br />

ein Hinweis auf die maximal zulässige<br />

Betriebstemperatur findet. Zeigt<br />

sich in der Anzeige, dass die Sensortemperaturen<br />

bereits nach kurzer Zeit stark<br />

steigen und auch eine höhere Lüfterdrehzahl<br />

keinen Einfluss auf die Wärmeentwicklung<br />

der Sensoren ausübt, empfiehlt<br />

es sich, die Kühlsysteme zu prüfen.<br />

Dies gilt insbesondere für die CPU-Kühlung,<br />

bei der eine im Laufe der Zeit direkt<br />

auf dem Prozessor eingetrocknete<br />

Wärmeleitpaste isolierend wirkt und daher<br />

im schlimmsten Fall zu Schäden am<br />

System führen kann.<br />

Die Tastenkombination [Strg]+[Alt]+<br />

[F11] zeigt lediglich die aktuelle Temperatur<br />

des Massenspeichers an. Unter<br />

Volllast des Systems sollte dabei nach<br />

einer längeren Zeit der Beanspruchung<br />

die Betriebstemperatur der Festplatte<br />

nicht über 50 Grad Celsius ansteigen, da<br />

ansonsten Datenverlust und Defekte<br />

auftreten können.<br />

Mit [Strg]+[Alt]+[F10] gelangen Sie in<br />

eine grafisch aufbereitete Anzeige des<br />

Netzdurchsatzes, wobei Stresslinux hier<br />

lediglich die Schnittstelle eth0 überwacht.<br />

Diese Anzeige bleibt bei CPUund<br />

Chipsatz-Tests inaktiv.<br />

Systemtest<br />

Festplatten werden oftmals mit zunehmendem<br />

Alter und bei intensiver Nutzung<br />

zu einer neuralgischen Komponente<br />

des Gesamtsystems. Da auf ihnen in<br />

der Regel wichtige Daten liegen, kann<br />

ein Datenverlust aufgrund eines technischen<br />

Defektes fatale Folgen haben.<br />

Stresslinux ermöglicht Ihnen daher, mithilfe<br />

der beiden Programme bonnie++<br />

und smartctl die „Gesundheit“ der Festplatten<br />

zu testen.<br />

Während es sich bei Bonnie++ eher<br />

um ein Werkzeug zum Benchmarking<br />

des Massenspeichers handelt, ermöglicht<br />

Smartctl Prüfläufe und zeigt den jeweiligen<br />

technischen Zustand der Festplatte<br />

an. Um dieses nützliche Tool starten<br />

zu können, müssen Sie unter Stresslinux<br />

als Administrator eingeloggt sein.<br />

Mit dem Befehl su ‐ erhalten Sie nach<br />

Eingabe des Root-Passwortes stresslinux<br />

administrative Rechte. Nun rufen Sie<br />

Smartctl mit folgendem Befehl auf:<br />

# smartctl ‐a Device | more<br />

Tauchen nun in den Protokolldaten Fehler<br />

auf, sollten Sie zumindest Ihre wichtigen<br />

Dateien zusätzlich sichern. Möchten<br />

Sie zusätzliche Testläufe vornehmen, so<br />

zeigt Ihnen smartctl ‐‐help die umfangreichen<br />

Parameter des Befehls an<br />

und führt einige Beispiele auf 3 .<br />

Netzwerk<br />

Um den Durchsatz von Netzwerkschnittstellen<br />

zu messen, stellt Stresslinux das<br />

Programm netio bereit. Es misst den Da-<br />

82 www.linux-user.de<br />

09.2013

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