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Schwerpunkt<br />
RasPi-Tuning<br />
ren Rechner installieren. Idealerweise<br />
hängen beide Computer an einem Gigabit-Switch,<br />
auch sollte die Netzwerkkarte<br />
des zweiten Rechners Gigabit-Ethernet<br />
unterstützen. Das stellt sicher, dass<br />
ausschließlich die Performance des RasPi<br />
die Bandbreite limitiert. Sie starten Iperf<br />
zuerst auf dem zweiten Rechner mit<br />
dem Aufruf iperf ‐s im Server-Modus<br />
und danach auf dem Raspberry mit dem<br />
Kommando:<br />
# iperf ‐c IP_der_Gegenstelle<br />
Die synthetischen Ergebnisse von Iperf<br />
berücksichtigen jedoch nicht, dass<br />
Ethernet-Verbindung und Festplattenzugriff<br />
über denselben USB-Chip laufen.<br />
Realistischer ist etwa das Einrichten von<br />
NFS oder Samba und der Zugriff auf ein<br />
Der so angestoßene Test läuft rund<br />
zwölf Minuten lang. Bonnie++ schreibt<br />
das Resultat auf die Konsole und zusätzlich<br />
in eine CSV-Datei. Beachten Sie, dass<br />
Bonnie unter testdir ein beschreibbares<br />
Verzeichnis erwartet.<br />
Das eingangs beschriebene Szenario<br />
einer Owncloud-Instanz auf dem RasPi<br />
passt im Grunde gar nicht in das bevorzugte<br />
Zugriffsmuster für SD-Karten: Hier<br />
werkelt im Hintergrund eine Datenbank,<br />
und so legt das Laden einer ICS-Datei<br />
mit vielen Kalenderdaten das I/O-System<br />
erstmal eine ganze Weile lahm 5 . Das<br />
ist zwar nicht der Normalfall, denn das<br />
Anlegen einzelner Termine oder Kontakte<br />
klappt in vertretbarer Laufzeit, und<br />
auch das Synchronisieren größerer Dadurch<br />
den RasPi bereitgestelltes Netzlaufwerk.<br />
Zwar eignet sich der Minirechner<br />
nicht als Backup-Medium für Riesendateien,<br />
fürs Multimedia-Streaming genügen<br />
seine Fähigkeiten aber durchaus.<br />
Da der Treiber bei starker Netzwerklast<br />
Probleme bekommt, empfiehlt dessen<br />
Autor auf Rechnern mit schwacher CPU<br />
den Boot-Parameter smsc95xx.turbo_<br />
mode=N in der Datei /boot/cmdline.txt<br />
zu setzen. Das reduziert zwar den Durchsatz<br />
geringfügig, dafür kommt es aber<br />
nicht mehr zu Fehlern.<br />
Ansonsten unterscheidet sich das<br />
Netzwerk-Tuning nicht wesentlich von<br />
den Möglichkeiten, die ein Linux auf anderen<br />
Plattformen bietet. Allgemeine<br />
Ratschläge sind nicht möglich, da die<br />
Einstellungen sehr von der Anwendung<br />
und auch den Gegenstellen abhängt.<br />
Datengrab<br />
Als Bootmedium benötigt der RasPi<br />
zwingend eine SD-Karte. Das aktuelle<br />
Debian-Image Raspbian benötigt knapp<br />
2 GByte Platz, auf Karten mit höherer Kapazität<br />
bleibt also noch Platz für Anwendungsdaten.<br />
Trotzdem ist die SD-Karte<br />
nicht wirklich die erste Wahl für einen<br />
Massenspeicher.<br />
Das liegt zuallererst an der Schreibund<br />
Lesegeschwindigkeit. Zwar teilen<br />
sich SD-Karten in Geschwindigkeitsklassen<br />
ein (eine Class-10-Karte sollte einen<br />
Durchsatz von mindestens 10 MByte/s<br />
aufweisen), aber diese Werte sind eher<br />
theoretischer Natur und lassen sich nur<br />
in ganz speziellen Situationen wirklich<br />
erzielen. Insbesondere sind SD-Karten<br />
darauf ausgelegt, Bilder und Filme – also<br />
große zusammenhängende Datenmengen<br />
– sequenziell zu schreiben.<br />
Die I/O-Performance einer SD-Card<br />
messen Sie mit dem Kommando iostat<br />
aus dem Sysstat-Paket. Für Ganglia gibt<br />
es zwar auch ein spezielles Modul, das<br />
I/O-Metriken aufzeichnet, allerdings<br />
funktioniert es nicht im aktuellen Debian-Image<br />
auf dem RasPi. Ohne Parameter<br />
aufgerufen, gibt Iostat die Durchsatzwerte<br />
seit dem letzten Boot aus. Der<br />
Aufruf iostat ‐t ‐d 5 10 erzeugt<br />
zehn Ausgaben im Abstand von fünf<br />
Sekunden. Alternativ nutzen Sie das<br />
Benchmark-Programm bonnie++:<br />
$ bonnie++ ‐d testdir ‐m Raspi ‐fU<br />
‐q >> bonnie.csv<br />
4 Die ins Web -Interface<br />
von Ganglia<br />
integrierte Temperatur-<br />
und Frequenzanzeige<br />
informiert Sie<br />
in grafisch aufbereiteter<br />
Form über das<br />
Verhalten des Prozessors,<br />
beispielsweise<br />
unter Last.<br />
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09.2013