26.02.2014 Aufrufe

Berlin.Friedrichstraße Ausgabe 2/2013 (Vorschau)

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Culture | architektur<br />

→ Welche unvorhersehbaren Risiken könnten<br />

zu Bauverzögerungen führen?<br />

Da gibt es einige Punkte, aber ich bin kein<br />

Hellseher. Wir haben gerade Kohle-Ablagerungen<br />

im Baufeld gefunden, was zusätzliche<br />

Verdichtungsmaßnahmen in der Sohle auslöste.<br />

Damit haben wir gerechnet und diese<br />

Maßnahmen bereits kostenmäßig einkalkuliert.<br />

Der schwierigste Fall sind Planungsänderungen,<br />

die in die Baukonstruktion eingreifen.<br />

Das führt zu Bauverzögerungen und zu<br />

erhöhten Baukosten. Das lasse ich nicht zu.<br />

Nach dem Planungsabschluss gibt es keine<br />

Änderungen mehr, da muss man stur sein.<br />

Die Gelassenheit dafür habe ich durch meine<br />

jahrelange Erfahrung.<br />

→ Der Wiederaufbau des »<strong>Berlin</strong>er Schloss –<br />

Humboldtforum« ist das größte Kulturbaustellen-Projekt<br />

in Deutschland. Andere Kulturprojekte<br />

wie der Bau der Elbphilharmonie<br />

in Hamburg geraten wegen der steigenden<br />

Kosten völlig aus dem Ruder. Wie garantieren<br />

Sie, im Kostenrahmen zu bleiben?<br />

Die größten Kostentreiber bei Großbauvorhaben<br />

sind Planungs- und Nutzungsänderungen<br />

sowie eine unzureichende Vorplanung. Wir<br />

haben diese Probleme nicht, weil wir Vorlaufzeiten<br />

hatten, um eine vernünftige Grundlagenplanung<br />

zu entwickeln. Es kann trotzdem<br />

noch etwas dazwischen kommen. Alle Eventualitäten<br />

kann man nicht ausschließen. Der<br />

Wiederaufbau des »<strong>Berlin</strong>er Schloss – Humboldtforum«<br />

ist ein Einzelprojekt. Es gibt<br />

keinen Prototypen. Die Elbphilharmonie und<br />

das Humboldtforum bringe ich gern in einen<br />

Frank Nehring im Gespräch mit Manfred Rettig.<br />

überregionalen Zusammenhang. Beides sind<br />

Gebäude, die Deutschland als Kulturnation<br />

international repräsentieren werden. Die<br />

Elbphilharmonie ist ein Furore-Bauwerk für<br />

Hamburg und zeigt das neue Selbstbewusstsein<br />

einer Stadt. Das Humboldtforum ist einzigartig<br />

mit seinem Angebot des Dialogs der<br />

Kulturen.<br />

→ Wann wird das Humboldtforum fertig<br />

gestellt sein?<br />

Der Bau soll Ende 2017/Anfang 2018 fertig gestellt<br />

sein. Die Eröffnung des Gebäudes wird<br />

Mitte 2019 sein. Das hängt mit der immensen<br />

Technik zusammen, die eingebaut wird. Das<br />

betrifft beispielsweise die Software-Technik,<br />

Entrauchungsanlagen und das Einspielen der<br />

gesamten Technik. Das braucht Zeit, die wir<br />

von Anfang an eingeplant haben.<br />

→ Wer überwacht die Baumaßnahmen?<br />

Alle Maßnahmen werden von uns als Eigentümerin,<br />

also von der Stiftung überwacht.<br />

Es gibt regelmäßige Jours fixes, an denen die<br />

wichtigen Beteiligten teilnehmen.<br />

→ Was kostet der Wiederaufbau des »<strong>Berlin</strong>er<br />

Schloss – Humboldtforum«?<br />

Er kostet 590 Millionen Euro, davon 478 Millionen<br />

vom Bund, 32 Millionen vom Land<br />

<strong>Berlin</strong> und 80 Millionen durch Spenden. Der<br />

Bund kalkuliert immer mit Ist-Kosten. Er gibt<br />

keine Inflationsvorgaben. Wenn die Inflationsrate<br />

berücksichtigt wird, kommen diese<br />

Blick in den Schlüterhof.<br />

34 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 2 <strong>2013</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!