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März 3/2014<br />
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Österreich 2,80 € · Schweiz 5,00 sfr · BeNeLux 2,90 €<br />
Italien 3,00 € · Spanien 3,00 €<br />
KREATIV<br />
Lampen fürs<br />
Kinderzimmer<br />
Seite 68<br />
Das Elternmagazin<br />
Schlafen • Tragen • Spielen<br />
<strong>Wie</strong> <strong>viel</strong> <strong>Nähe</strong><br />
<strong>braucht</strong><br />
<strong>mein</strong> <strong>Baby</strong>?<br />
So finden Eltern<br />
das richtige Maß<br />
SEITE 14<br />
Schwanger<br />
Strahlend schön<br />
von Kopf bis Fuß<br />
Seite 44<br />
Mein <strong>Baby</strong><br />
wurde<br />
vertauscht!<br />
Eine Mutter<br />
erzählt ihre<br />
unglaubliche<br />
Geschichte<br />
Seite 60<br />
13 x<br />
zu gewinnen<br />
Die<br />
neuen<br />
Kinderwagen<br />
Seite 50<br />
Es gibt Brei!<br />
Tipps für das<br />
große Kleckern Seite 28<br />
Zum Kichern<br />
24 x Spiel-Spaß<br />
für Kinder und Eltern Seite 22<br />
SANFTE MEDIZIN<br />
Heilen mit<br />
der Natur<br />
Homöopathie:<br />
Die besten Mittel für Kinder<br />
SEITE 36
Januar<br />
Farbringpyramide<br />
Februar<br />
Plappertelefon<br />
März<br />
Kleiner Snoopy<br />
Sie entdeckt die Welt auf ihre Art.<br />
Mit Fisher-Price<br />
Die Welt ist voller Farben und Wunder<br />
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Licht an!<br />
Diese Lampen fürs Kinderzimmer<br />
können Sie selber machen<br />
[68]<br />
FOTOS: ILONKA BOCK (3), DANIEL GERST, HENDRIK STEFFENS, THINKSTOCK<br />
Das falsche Kind<br />
Hochschwanger schrieb<br />
Nadine Luck die Geschichte<br />
über Jeannine Klos,<br />
deren Kind nach der<br />
Geburt vertauscht wurde.<br />
Danach war klar: Unsere<br />
Autorin (www.leben-und<strong>erziehen</strong>.de/nadines-blog)<br />
will einen Edding zur<br />
Markierung ihres <strong>Baby</strong>s<br />
mit in den Kreißsaal<br />
nehmen.<br />
[60]<br />
Heute schon gelacht?<br />
Martina Kaiser<br />
Chefredakteurin<br />
Viel Stress im Büro, zu Hause ist<br />
die Spülmaschine kaputt und<br />
das Kind hat schon wieder<br />
eine Schniefnase: Der Alltag<br />
von Eltern kann so anstrengend<br />
sein. Ehe wir im Chaos<br />
versinken, hilft nur noch<br />
eins: HUMOR. BLÖDELN.<br />
HERZHAFT LACHEN. Wir Eltern sind da im<br />
Vergleich zu Kinderlosen im Vorteil: Unsere Kids<br />
sind ein tolles Publikum, ihr Lachen ist einfach<br />
ansteckend! Ab Seite 22 finden Sie Ideen zum<br />
Quatschmachen, getestet von unserer Autorin<br />
Silke Weiher und ihrem Sohn Luis.<br />
Was große und kleine Menschen komisch finden ,<br />
ist natürlich Geschmackssache. Meine Nichte Leni<br />
(knapp 3) kann sich über ein einzelnes Wort<br />
kaputtlachen: „tabu“. Was finden Ihre Kinder<br />
komisch? Was bringt sie zum Kichern?<br />
Ich freue mich auf Ihre Post und wünsche Ihnen<br />
<strong>viel</strong> Spaß mit dem neuen Heft! Ihre<br />
martina.kaiser@bayard-media.de<br />
Mit einem Abo haben Sie jede Ausgabe von <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> pünktlich im Briefkasten.<br />
Infos finden Sie auf Seite 43 und 74.<br />
Abonnenten-Service Telefon 01 80/5 26 01 41* (Mo – Fr von 8 – 18 Uhr), Fax 01 80/5 26 01 42*<br />
* (nur 0,14 € / Min. aus dem Festnetz, maximal 0,42 € / Min. aus dem Mobilfunk)<br />
Redaktion <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> | Böheimstraße 8 | 86153 Augsburg | Telefon 08 21/45 54 81 - 51<br />
Fax 08 21/45 54 81 - 12 | E-Mail-Adresse: redaktion@bayard-media.de<br />
Kinder lachen<br />
400-mal am Tag,<br />
Erwa chsene nur 15-mal.<br />
Das wird jetzt anders<br />
Seite 22<br />
<strong>Wie</strong> <strong>viel</strong> <strong>Nähe</strong><br />
<strong>braucht</strong><br />
<strong>mein</strong> <strong>Baby</strong>?<br />
Ganz <strong>viel</strong> oder<br />
besser weniger,<br />
damit das Kleine<br />
nicht verwöhnt wird?<br />
Spannende Antworten<br />
von Eltern und Experten<br />
[14]<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2014 3
AUSGABE 3<br />
Schön schwanger!<br />
Haare, Haut, Bauch — in diesen neun Monaten<br />
verändert sich alles. Das neue Beauty-Programm<br />
für werdende Mütter<br />
[44]<br />
Jetzt beginnt<br />
das große Kleckern<br />
In unserer Ernährungsserie sagen Experten,<br />
mit welchem Brei Eltern am besten starten<br />
und wie das Essen mit dem Löffel klappt<br />
[28]<br />
SANFT HEILEN<br />
Homöopathie<br />
So finden Sie<br />
die richtigen Globuli<br />
für Ihr Kind<br />
[36]<br />
TITELFOTOS: MARINA RAITH, ILONKA BOCK (2), HERSTELLER, WESTEND61<br />
FOTOS: ALAMY, STEFANIE AUMILLER, HERSTELLER (3), ISTOCKPHOTO.COM (2)<br />
LEBEN MIT KINDERN<br />
14 <strong>Wie</strong> <strong>viel</strong> <strong>Nähe</strong> <strong>braucht</strong><br />
unser <strong>Baby</strong>?<br />
Ganz <strong>viel</strong> – oder wird<br />
das Kleine dann<br />
verwöhnt? Was Eltern<br />
und Experten sagen<br />
22 Sachen zum Lachen<br />
24 Ideen, mit denen Sie<br />
Ihr Kind garantiert zum<br />
Kichern bringen<br />
26 Hilfe, <strong>mein</strong> Kind haut<br />
<strong>Wie</strong> Eltern jetzt<br />
am besten reagieren<br />
58 Musik für Minis<br />
Neue Lieder und<br />
Hörspiele für Kinder<br />
GESUNDHEIT<br />
& ERNÄHRUNG<br />
28 Ernährungs-Serie:<br />
So wird Ihr <strong>Baby</strong><br />
groß und stark<br />
Folge 2: Jetzt gibt's Brei<br />
36 <strong>Wie</strong> Homöopathie hilft<br />
Sanfte Mittel gegen<br />
Bauchweh, Fieber,<br />
Schnupfen & Co.<br />
SCHWANGERSCHAFT<br />
& GEBURT<br />
44 Strahlend schön<br />
von Kopf bis Fuß<br />
Das Beauty- und<br />
Verwöhnprogramm<br />
für Schwangere<br />
Mit anderen Eltern quatschen,<br />
Erfahrungen austauschen,<br />
Freunde finden:<br />
www.leben-und-<strong>erziehen</strong>.de<br />
4 <strong>Leben</strong> en &<br />
<strong>erziehen</strong> ehen<br />
3/2014
Ganz nah beim Papa kuscheln,<br />
schlafen, spielen: Werden <strong>Baby</strong>s<br />
INHALT<br />
Diese<br />
Geschichte<br />
müssen Sie<br />
lesen!<br />
FAMILIE<br />
& PARTNERSCHAFT<br />
60 Das ist nicht <strong>mein</strong> Kind<br />
Die unglaubliche<br />
Geschichte einer Mutter,<br />
deren <strong>Baby</strong> in der Klinik<br />
vertauscht wurde<br />
68 Zum Basteln: Lampen<br />
fürs Kinderzimmer<br />
Mit Vögeln, Autos und<br />
Schmetterlingen<br />
71 Glosse<br />
„Autofahn!“<br />
GELD, TEST & SERVICE<br />
50 Die neuen<br />
Kinderwagen<br />
Wir stellen die<br />
aktuellen Modelle vor<br />
13 Kinderwagen<br />
zu gewinnen!<br />
durch <strong>viel</strong> Körperkontakt verwöhnt?<br />
RUBRIKEN<br />
20 Kindermund<br />
Wir verlosen:<br />
5 Omnibusse von nic<br />
42 Kreuzworträtsel<br />
Zu gewinnen:<br />
10 x Gutscheine<br />
von 123babybrei.de<br />
+ Kuschelschaf<br />
64 Die Seite für Kinder<br />
10 Minuten Extra-Zeit<br />
für die Eltern<br />
66 Community<br />
Aktuelles von<br />
www.leben-und<strong>erziehen</strong>.de<br />
72 Impressum, <strong>Vorschau</strong><br />
Das sind unsere<br />
Titelthemen<br />
[14]<br />
Mein <strong>Baby</strong><br />
wurde<br />
vertauscht<br />
Für Jeannine Klos<br />
ist ein Alptraum<br />
wahr geworden<br />
[60 ]<br />
Zum<br />
Kichern<br />
Machen Sie<br />
mit Ihrem Kind<br />
doch einfach<br />
mal Quatsch<br />
[22 ]<br />
„Aua, das tut<br />
mir weh“<br />
<strong>Wie</strong> Eltern richtig<br />
reagieren, wenn<br />
ihr Kind sie schlägt<br />
[26 ]<br />
Der große<br />
Ratgeber<br />
6 <strong>Leben</strong> mit Kindern 0 – 1<br />
• Warum <strong>Baby</strong>s auch am<br />
Tag schlafen müssen<br />
+ Leser-Sprechstunde<br />
mit der Schlaf-Expertin<br />
• Umsteigen aufs<br />
Tragetuch?<br />
10 <strong>Leben</strong> mit Kindern 1 – 3<br />
• Eine Oma<br />
nach Wunsch<br />
• „Mama“ oder „ich“?<br />
12 <strong>Leben</strong> mit Kindern 3 – 6<br />
• <strong>Wie</strong> Schulespielen<br />
noch mehr Spaß macht<br />
• Ins Kino schon mit 5?<br />
34 Ernährung<br />
• Alles Banane?<br />
• Leser-Sprechstunde<br />
zur <strong>Baby</strong>-Ernährung<br />
40 Gesundheit & Pflege<br />
• Keine Scheu<br />
vor dem Nabel<br />
• Schon wieder<br />
Pipi-Alarm!<br />
48 Elternleben<br />
• So verkaufen Sie sich<br />
im Job besser<br />
• Reiseerlaubnis<br />
für den Urlaub?<br />
Nun kommt Farbe auf die Straße:<br />
Die neuen Kinderwagen sind bunt und fröhlich.<br />
Wir stellen die aktuellen Modelle vor.<br />
Und alle können Sie gewinnen!<br />
Seite 50<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2014 5
<strong>Leben</strong>MIT KIND<br />
Beliebte<br />
Zweitnamen<br />
Auch für den<br />
zweiten Vornamen<br />
gibt es Favoriten.<br />
Spitzenreiter für<br />
Mädchen sind<br />
Sophie/Sofie,<br />
Marie und Maria,<br />
für Jungen Luca/<br />
Luka, Alexander<br />
und Maximilian.<br />
QUELLE:<br />
WWW.BELIEBTE-VORNAMEN.DE<br />
Der große Schlaf-Irrtum<br />
Das wünschen sich alle Eltern: Nachts soll ihr <strong>Baby</strong> gut schlafen.<br />
Deshalb halten <strong>viel</strong>e ihr Kleines tagsüber wach.<br />
Doch das ist der falsche Weg, <strong>mein</strong>t unsere Schlaf-Expertin<br />
Es klingt ganz logisch: Wer am Tag wenig<br />
schläft, ist abends müde. Deshalb lassen Eltern<br />
zum Beispiel nach fünf Uhr nachmittags<br />
das Kind kein Nickerchen mehr machen.<br />
Doch bei <strong>Baby</strong>s geht diese Rechnung nicht<br />
auf, weiß Elterncoach Dr. Daniela Dotzauer:<br />
„Gerade ein Vorabend-Schläfchen schafft oft<br />
die Grundlage für einen entspannten Abend<br />
und eine ruhige Nacht.“<br />
Tatsächlich brauchen die Kleinen auch ihren<br />
Tagschlaf. „In den ersten drei Monaten sind<br />
anderthalb, höchstens zwei Stunden Wachzeit<br />
das Äußerste“, betont Dr. Dotzauer. Vor<br />
allem vormittags würde sie deshalb schon<br />
SCHLAF-SPRECHSTUNDE<br />
nach 45 Minuten die nächste Schlafpause<br />
vorbereiten: den Raum abdunkeln, das <strong>Baby</strong><br />
ins Tragetuch nehmen, mit ihm auf einem<br />
Pezzi-Ball wippen oder im Kinderwagen ausfahren<br />
… Denn: „Bei manchen <strong>Baby</strong>s gerät<br />
der ganze Tag chaotisch, wenn sie einmal<br />
aus dem Rhythmus kommen.“<br />
Im Alter von vier Monaten brauchen Kinder<br />
noch vier, mit sechs Monaten drei und mit<br />
zehn bis zwölf Monaten noch zwei Schläfchen<br />
tagsüber. <strong>Wie</strong> lange die dauern, kann<br />
ganz unterschiedlich sein: Manche <strong>Baby</strong>s<br />
schlummern zweimal zwei Stunden, anderen<br />
reichen zweimal 45 Minuten.<br />
Sie haben Fragen zum Thema Schlafen? Dann rufen Sie unsere Expertin<br />
Dr. Daniela Dotzauer (www.dr-dotzauer.de) an. Sie erreichen sie am Montag,<br />
24. Februar, von 12 bis 14 Uhr unter der Telefonnummer 08 21/45 54 81-52.<br />
52<br />
von 100 jungen Müttern und<br />
Schwangeren können sich<br />
vorstellen, überschüssige<br />
Muttermilch zu spenden –<br />
an Freundinnen (7 %), an<br />
Frauenmilchbanken (31 %)<br />
oder übers Internet (14 %).<br />
DATEN: LANSINOH-STILLUMFRAGE 2013<br />
Manche stillen<br />
fünf Jahre lang,<br />
manche überhaupt<br />
nicht. Das<br />
Wichtigste, was<br />
ich als Mutter<br />
gelernt habe, ist:<br />
über andere<br />
nicht zu<br />
urteilen.<br />
NATALIE PORTMAN,<br />
SCHAUSPIELERIN UND<br />
MUTTER VON ALEPH (2)<br />
6<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2014
R A T G E B E R<br />
ERN<br />
0-1 Jahr<br />
TRAVEL<br />
SYSTEME<br />
GEBURT – 17 KG<br />
Applaus: Im „Zirkus der Artisten“<br />
knistern, wackeln und rasseln<br />
Elefant, Katze und Hase bei ihrem<br />
Kunststück. Und pst,<br />
den Trick nicht verraten:<br />
Der Elefant hat einen Saugnapf<br />
unterm Po. Von Lilliputiens,<br />
www.baby-weingart.de;<br />
29,99 Euro<br />
<strong>Baby</strong>s Reflexe<br />
Manchmal funktioniert ein <strong>Baby</strong><br />
wie eine Maschine:<br />
Spürt es eine Berührung<br />
an der Wange,<br />
dreht es den Kopf<br />
in diese Richtung.<br />
Berühren seine<br />
Füßchen eine<br />
Unterlage, macht es<br />
Schritte.<br />
Legt man etwas<br />
in seine Handfläche,<br />
packt es fest zu.<br />
Drückt man mit<br />
dem Daumen<br />
gleichzeitig auf beide<br />
Handflächen, öffnet es<br />
den Mund.<br />
Legt man einen Finger<br />
unter seinen Vorderfuß,<br />
krallt es<br />
die Zehen ein.<br />
In der menschlichen<br />
Frühzeit sicherten diese<br />
Reflexe Neugeborenen<br />
das Überleben.<br />
Sie fanden dadurch<br />
Nahrung an der Brust<br />
der Mutter und waren<br />
sicher, weil sie sich<br />
an Mamas Fell<br />
klammerten. Heute<br />
prüft der Kinderarzt<br />
diese Reflexe<br />
bei den Vorsorgeuntersuchungen,<br />
um<br />
zu sehen, ob sich<br />
das Nervensystem<br />
eines Kindes gut<br />
entwickelt. Viele dieser<br />
Reflexe verlieren sich<br />
nach drei bis sechs<br />
Monaten, denn jetzt<br />
lernt das <strong>Baby</strong>, gezielt<br />
zu greifen, loszulassen<br />
und zu laufen.<br />
FOTOS: HERSTELLER, PRIVAT, SHUTTERSTOCK.COM, THINKSTOCK<br />
Wo sich Sicherheit<br />
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können direkt auf dem Gestell befestigt werden)<br />
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<strong>Leben</strong><br />
R A T G E B E R<br />
MIT KINDERN<br />
0-1Jahr<br />
Das schaff<br />
ich alleine!<br />
Noch ein bisschen, nur noch<br />
ein paar Zentimeter ...<br />
Mühsam versucht Lisa, die Rassel zu erreichen,<br />
die etwas entfernt auf dem Boden liegt. Doch als<br />
die Oma ihr das Spielzeug mitleidig in die Hand<br />
drückt, protestiert die Kleine erst recht. Wollte sie<br />
doch selbst ihr Spielzeug holen und sich über diesen<br />
Erfolg freuen!<br />
„Wir dürfen <strong>Baby</strong>s immer ein wenig mehr zumuten,<br />
als sie schon können“, folgert Monika Aly.<br />
„Wohlgemerkt: ein wenig.“ Die Entwicklungsexpertin<br />
(„Mein <strong>Baby</strong> entdeckt sich und die Welt“,<br />
Kösel; 19,99 Euro) hat beobachtet: „<strong>Baby</strong>s können<br />
mit Misserfolgen umgehen. Aber wenn sie merken,<br />
dass die Eltern die Rassel gezielt hinlegen,<br />
damit sie die erreichen, reagieren sie mit Weinen.“<br />
Im Alltag erfahren die Kleinen ja auch: Nicht<br />
immer kann Mama sofort Abhilfe schaffen, wenn<br />
mal was nicht passt. Aber das verkraften schon<br />
<strong>Baby</strong>s. Wichtig ist nur, dass sie dabei die Rückenstärkung<br />
der Eltern spüren, die ihnen freundlich<br />
und ermutigend zureden. Dann halten sie auch<br />
unvermeidlichen Frust aus.<br />
Was für eine lustige WG: Im Activity Haus Eule<br />
wohnen Eichhörnchen, Eule und Vogel und<br />
freuen sich über neugierige Kinder. Von Silly U,<br />
www.heldenkind.de; 28,90 Euro<br />
Den Appetit hat er<br />
von Papa, beim<br />
Temperament kriegt<br />
Mama den Haken: Dank<br />
Eigenschaftsbody<br />
sehen alle sofort, nach<br />
wem das <strong>Baby</strong> kommt.<br />
www.maedla.de, Set<br />
aus Body und Textilmarker;<br />
19,95 Euro<br />
Bei Blitzfotos:<br />
Rot ist gut<br />
Ein süßer Schnappschuss.<br />
Nur schade,<br />
dass das <strong>Baby</strong> so rote<br />
Augen vom Blitz hat.<br />
Doch genau das ist<br />
ein gutes Zeichen:<br />
So sehen Eltern sofort,<br />
dass mit den Augen<br />
des Kleinen alles<br />
in Ordnung ist.<br />
Alarmierend sind<br />
dagegen weiße, gelbe<br />
oder orange Flecken,<br />
denn sie wecken<br />
den Verdacht auf ein<br />
Retinoblastom, eine<br />
aggressive Krebsform.<br />
Dann sofort zum Arzt!<br />
FRAGE AN DIE EXPERTIN<br />
Umsteigen<br />
aufs<br />
Tragetuch?<br />
Kann ich Mika (4 Monate)<br />
noch an eine Tragehilfe<br />
gewöhnen? Er will jetzt<br />
immer auf <strong>mein</strong>en Arm,<br />
aber zwei Versuche mit<br />
Tuch und Bauchtrage<br />
erwiesen sich als Flop.<br />
Bettina Attenberger,<br />
Ergotherapeutin,<br />
Trageschule NRW, antwortet:<br />
L<br />
assen Sie sich nicht<br />
entmutigen; die ersten<br />
Versuche schlagen oft fehl,<br />
weil die Kinder die Unsicherheit<br />
ihrer Eltern dabei<br />
spüren. Manche <strong>Baby</strong>s<br />
fühlen sich tatsächlich nur<br />
in bestimmten Tragehilfen<br />
wohl. Wenn sich Mika gerne<br />
umschaut, freundet er sich<br />
möglicherweise schnell mit<br />
einer Hüfttrage an. Lassen<br />
Sie sich bei der Suche nach<br />
dem passenden Modell von<br />
einer erfahrenen, unabhängigen<br />
Trageberaterin<br />
helfen (Adressen unter<br />
www.trageportal.de).<br />
Sie wird Ihnen auch zeigen,<br />
wie Sie die Tragehilfe<br />
optimal einstellen.<br />
Manchmal reicht schon<br />
eine kleine Anpassung, um<br />
das anfängliche Unbehagen<br />
der Kleinen wegzuzaubern.<br />
FOTOS: HERSTELLER (2), ISTOCKPHOTO.COM<br />
8<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2014
Das Frosch<br />
Vorwasch-Spray<br />
Spezial-Flecklöser für <strong>Baby</strong>wäsche<br />
Das neue Frosch <strong>Baby</strong> Vorwasch-Spray löst mit speziellen<br />
Flecklösern kraftvoll Flecken und Verfärbungen auf<br />
<strong>Baby</strong>wäsche und anderen <strong>Baby</strong>textilien. Zur einfachen<br />
Vorbehandlung für strahlend saubere <strong>Baby</strong>wäsche.<br />
Weitere Infos auf: www.frosch.de<br />
Bio-Qualität zum Wohlfühlen – seit 1986.
MIT<br />
Eltern-Tipp<br />
Die Schnullerfee<br />
hat Luis (2 ½)<br />
leider nicht<br />
überzeugt. Aber<br />
als der Müllmann<br />
(absolute<br />
Autoritätsperson!)<br />
ihm<br />
erzählte, dass er<br />
ständig „Didis“<br />
für kleine <strong>Baby</strong>s<br />
sucht, hat unser<br />
Sohn sein<br />
Exemplar sofort<br />
gespendet!<br />
JULIA SAUER, DARMSTADT<br />
Eine Oma nach Wunsch<br />
Eine Oma ganz nah, obwohl die Großeltern weit weg wohnen?<br />
Manche Familien haben das Glück, dass eine Wunsch-Oma<br />
wie Karla Töpfer (61), Vorsitzende der Senioren- und Familienselbsthilfe<br />
(SEFA) Leipzig, ihr <strong>Leben</strong> bereichert<br />
<strong>Wie</strong> <strong>viel</strong>e Wunsch-Enkel<br />
haben sie selbst?<br />
Einen, Pascal, seit viereinhalb<br />
Jahren. Es gibt bei uns<br />
aber auch Wunsch-Großeltern,<br />
die mehrere Enkel<br />
nacheinander oder gleichzeitig<br />
haben.<br />
Was unternehmen Sie<br />
mit Pascal?<br />
Anfangs habe ich ihn<br />
täglich nach der Kita betreut,<br />
damit seine Mutter<br />
arbeiten konnte. Heute<br />
treffen wir uns zwei-, dreimal<br />
pro Woche, machen<br />
Ausflüge und Gesellschaftsspiele,<br />
gehen in<br />
die Bücherei, auch mal<br />
ins Theater, basteln. <strong>Wie</strong><br />
das Programm anderer<br />
Wunsch-Omas aussieht,<br />
sprechen die Beteiligten<br />
individuell ab, nur hauswirtschaftliche<br />
Arbeiten<br />
schließen wir aus.<br />
Welche Verpflichtungen<br />
haben die Familien gegenüber<br />
der Wunsch-Oma?<br />
Wir wünschen uns eine<br />
Aufwandsentschädigung<br />
für Fahr- und Eintrittsgelder,<br />
aber auch das<br />
regeln beide Seiten je nach<br />
ihren Möglichkeiten.<br />
Und die Familien treten<br />
für fünf Euro im Monat<br />
unserem Verein bei, damit<br />
wir die Wunsch-Oma<br />
versichern können.<br />
Und müssen die Eltern<br />
umgekehrt mal der Oma<br />
helfen, zum Beispiel bei<br />
Einkäufen?<br />
Nein. Aber es kann natürlich<br />
sein, dass sich mit<br />
der Zeit engere Beziehungen<br />
entwickeln,<br />
die das einschließen.<br />
Vereine und andere Stellen,<br />
die sich um die Vermittlung von<br />
Wunsch-, Paten- oder Leih-Omas<br />
kümmern, finden Familien am<br />
besten übers Internet (Stichwort<br />
„Leih-Oma/Wunsch-Oma“). Die<br />
Nachfrage ist allerdings leider<br />
größer als das Angebot.<br />
32 Kilo<br />
Joghurt<br />
essen die<br />
Deutschen<br />
jährlich — vier<br />
150 g-Becher<br />
pro Woche<br />
QUELLE: ANALYSEN DANONE<br />
Lieber<br />
Bilder als<br />
Buchstaben<br />
Wenn Eltern<br />
mit ihren Kindern<br />
Bilderbücher<br />
anschauen,<br />
lernen die Kleinen<br />
mehr als beim<br />
Vorlesen von<br />
Texten. Das<br />
entdeckten jetzt<br />
kanadische<br />
Wissenschaftler.<br />
Der Grund:<br />
Die Eltern<br />
er klären Szenen<br />
ohne Text<br />
ausführlicher und<br />
beziehen sie auf<br />
eigene Erlebnisse<br />
der Kinder.<br />
FOTO: ISTOCKPHOTO.COM; ILLUSTRATION: FOTOLIA.COM<br />
10<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2014
R A T G E B E R<br />
KINDERN1-3Jahre<br />
FRAGE AN DIE EXPERTIN<br />
„Die Mama“ oder „ich“?<br />
Mein Mann spricht zu Manuel (1 ½) in der Ich-Form<br />
(„Ich bringe dich ins Bett“), ich sage dagegen: „Die Mama<br />
bringt dich ...“. Was ist denn richtig?<br />
Linda Schrey-Dern, Logopädin, antwortet:<br />
V<br />
iele Erwachsene sprechen<br />
kleinen Kindern gegenüber<br />
von sich selbst in der<br />
dritten Person. Wahrscheinlich<br />
möchten sie den Kleinen<br />
das Verständnis erleichtern,<br />
weil „die Mama“ die Person<br />
eindeutig kennzeichnet. Aber<br />
es gibt überhaupt keinen<br />
Beleg dafür, dass die Kinder<br />
ein „Ich“ weniger gut zuord-<br />
nen können. Und vor allem<br />
sollen sie ja lernen, selbst<br />
die Ich-Form zu verwenden.<br />
Ich ziehe daher die Lösung<br />
Ihres Mannes vor. Am allerwichtigsten<br />
erscheint mir,<br />
dass Sie spontan bleiben und<br />
mit Manuel reden. Wenn<br />
Ihnen dabei der eine oder<br />
andere „Fehler“ unterläuft,<br />
ist das nicht schlimm.<br />
Huhu! „Komm mit, kleiner Geist!“,<br />
sagt die Wendeltreppe, die immer<br />
tiefer in das Bilderbuch (sprich: in<br />
den dunklen Keller) hineinführt. Und plötzlich geht auch<br />
noch das Licht aus! Eine zum Gruseln schöne Mutprobe für<br />
kleine Angsthasen. Beltz & Gelberg; 14,95 Euro, ab 3<br />
Matschen bildet<br />
Der knusprige Keks wird ganz weich, wenn er in<br />
der Milch versenkt wird. Ärgern Sie sich nicht über<br />
diese matschigen Experimente Ihres Kindes: Es lernt so,<br />
flüssige und cremige Stoffe zu benennen und<br />
zu beschreiben. Das haben Psychologen an<br />
der Universität von Iowa/USA bei Tests nachgewiesen.<br />
(Ob die hinterher auch geputzt haben?)<br />
Leichter<br />
abzuwischen<br />
als z.B. Zinksalben!<br />
Jetzt zum Linola Schutz-<br />
Balsam wechseln<br />
Der neue atmungsaktive<br />
Wund- und Nässeschutz:<br />
Windelwechseln wird jetzt leichter dank dem neuen Linola<br />
Schutz-Balsam. Die Anwendungs-Studie mit Windelkindern*<br />
beweist: Linola Schutz-Balsam lässt sich nicht nur hervorragend<br />
auftragen (97% geben „gut bis sehr gut“ an), für 69% der<br />
Studienteilnehmer ist die Entfernbarkeit beim Linola Schutz-<br />
Balsam sogar besser als bei ihrer bisherigen Creme. Wann<br />
probieren Sie den Linola Schutz-Balsam für Ihr <strong>Baby</strong>?<br />
* Proderm, Hamburg<br />
2013, Data on file<br />
Dr. August Wolff<br />
Der Schutz-Balsam für den <strong>Baby</strong>-Po …<br />
… enthält wertvolle Komponenten aus Pflanzen, die<br />
den natürlichen Regenerationsprozess der <strong>Baby</strong>haut<br />
unterstützen. Ohne Mineralfette, Duftstoffe oder<br />
mineralische Partikel (z.B. Zinkoxid).<br />
www.linola.de · Dr. August Wolff GmbH & Co. KG Arzneimittel, 33532 Bielefeld<br />
Apotheken-Merkzettel:<br />
Bitte<br />
Linola Schutz-Balsam<br />
für den <strong>Baby</strong>-Popo<br />
PZN 10017585
Guten Morgen,<br />
Frau Lehrerin<br />
Das aktuelle Lieblings-Rollenspiel Ihres Kindes ist Schule?<br />
Machen Sie mit, damit helfen Sie ihm beim Start<br />
„Das wichtigste Element beim<br />
Schulespielen ist die Tafel“,<br />
weiß Birgit Ebbert, Diplom-<br />
Pädagogin und Autorin („100<br />
Übungen, die <strong>mein</strong> Kind schulreif<br />
machen“, Klett; 9,99 Euro).<br />
Und die Hauptfächer sind natürlich<br />
Schreiben, Lesen und<br />
Rechnen, also die Grundtechniken,<br />
mit denen Fünfjährige<br />
die Welt der Großen für sich<br />
erobern wollen. Den Eltern rät<br />
Birgit Ebbert für diese Phase:<br />
„Spielen Sie mit! Das hilft<br />
Ihrem Kind, Erwartungen und<br />
Unsicherheiten zu verarbeiten.“<br />
Ein paar Spielregeln:<br />
Wer der Lehrer ist und was<br />
auf dem Stundenplan steht,<br />
bestimmt das Kind.<br />
Dabei darf es ruhig ernsthaft<br />
üben …<br />
… aber es soll kein Lehrgang<br />
daraus werden.<br />
Allzu drastische Ideen<br />
korrigieren Eltern sanft –<br />
wenn der Teddy zum Beispiel<br />
nach einem Fehler in<br />
die Ecke muss.<br />
Nach 15 Minuten klingelt<br />
der Wecker zur Pause.<br />
Jetzt darf der Schüler Brotdose<br />
und Trinkflasche aus<br />
dem Ranzen packen.<br />
Ein Muss für<br />
das Schule-Spiel:<br />
die richtige Tafel.<br />
www.shop.<br />
eichhorn-toys.de;<br />
32,99 Euro<br />
12<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2014
R A T G E B E R<br />
3-6Jahre<br />
FOTOS: ALAMY, HERSTELLER (3), PRIVAT (12)<br />
Eine Mama,<br />
ein Papa,<br />
zwei Zuhause<br />
<strong>Wie</strong> es Trennungskindern<br />
am besten<br />
geht, hat die Nürnberger<br />
Familienrechts-Professorin<br />
Dr. Hildegund<br />
Sünderhauf untersucht.<br />
Ihr Ergebnis:<br />
1. Sie verbringen<br />
mindestens 30,<br />
besser 50 Prozent<br />
ihrer Zeit bei jedem<br />
Elternteil.<br />
2. Sie sind weder bei<br />
Mama noch bei Papa<br />
nur „zu Besuch“.<br />
3. Die Eltern<br />
nehmen die Verantwortung<br />
für<br />
die Kinder gleichberechtigt<br />
wahr.<br />
Hartes<br />
Piraten-<strong>Leben</strong><br />
Oha, die hatten es nicht leicht:<br />
Entdecker-Ente Polo Propeller<br />
schildert die Realität des<br />
Piraten-Daseins. Mit Maden im<br />
Essen, Skorbut und drohendem<br />
Galgen. Vielleicht ist das<br />
doch kein Traumjob?<br />
Oetinger; 14,95 Euro, ab 5<br />
Alle einsteigen, dann herrscht Ordnung im Kinderzimmer.<br />
Spielzeugkisten aus stabilem Bast,<br />
als Campingwagen oder Tourbus. Von Rice,<br />
www.takatomo.de, drei Größen; ab 38,80 Euro<br />
Pünktlich schlafen,<br />
besser lernen<br />
Wenn Kinder mal früher,<br />
mal später zu Bett<br />
gehen, leiden ihre geistigen<br />
Fähigkeiten. Das<br />
berichten englische<br />
Forscher nach Studien<br />
mit 11 000 Drei-, Fünfund<br />
Siebenjährigen. Vor<br />
allem die Jüngsten<br />
können Informationen<br />
schlechter aufnehmen<br />
und speichern, wenn<br />
unregelmäßige Schlafzeiten<br />
den Rhythmus<br />
des Körpers stören,<br />
vermuten die Experten.<br />
Passt eins zu zwei? Und acht zu fünf? Erst<br />
wenn die elf Puzzleteile richtig<br />
Diese Experten stehen unserer Redaktion zur Seite<br />
aneinandergereiht sind, steht die Raupe stabil.<br />
www.kinderdinge.de; 22,50 Euro<br />
FRAGE AN DEN EXPERTEN<br />
Ins Kino schon<br />
mit fünf?<br />
Meine Frau und ich überlegen,<br />
Carolin zum fünften<br />
Geburtstag ihre erste<br />
Kinokarte zu schenken.<br />
Oder ist das zu früh?<br />
Christian Exner, Kinder- und Jugendfilmzentrum<br />
in Deutschland (KJF),<br />
Remscheid, antwortet:<br />
enn Fünfjährige neugierig<br />
W aufs Kino sind, kann der erste<br />
Besuch ein tolles Erlebnis für die Familie<br />
werden. Aber ich würde kein<br />
Kind dazu drängen. Denn im Kino<br />
wirken Filme <strong>viel</strong> eindringlicher als<br />
im TV: der dunkle Saal, das riesige<br />
Bild, der laute Ton. Und anders als<br />
zu Hause können Kinder Spannung<br />
nicht durch Herumlaufen abbauen.<br />
Überlegen Sie deshalb gut:<br />
Ist der Film wirklich für Kinder geeignet?<br />
Die Altersfreigabe „FSK 0“<br />
oder „FSK o. A.“ sagt dazu gar<br />
nichts; informieren Sie sich lieber<br />
unter www.kinderfilmwelt.de.<br />
<strong>Wie</strong> lange kann Carolin konzentriert<br />
zuschauen? Kinofilme dauern<br />
meist über eine Stunde.<br />
<strong>Wie</strong> verarbeitet sie Spannung?<br />
Aber auch: Kämpft sie gerade mit<br />
seelischen Belastungen?<br />
Wenn Carolin sich im Kino mal erschreckt<br />
an Sie kuschelt oder auch<br />
weint, ist das kein Drama. Wenn die<br />
Angst jedoch zum Dauerzustand<br />
wird, brechen Sie den Kinobesuch<br />
besser ab.<br />
Schwangerschaft Dr. Hiltrud Kessler, Frauenärztin, und Irene Gruber, Hebamme | Stillen Brigitte Benkert, Stillberaterin | Ernährung Dr. Ute Alexy, Ernährungsberaterin |<br />
Entwicklung Prof. Dr. Sabina Pauen, Entwicklungspsychologin | Schlafen Dr. Daniela Dotzauer, <strong>Baby</strong>-Coach | Kindergesundheit Dr. Herbert Renz-Polster, Kinderarzt<br />
Homöopathie Dr. Patrick Kreisberger, Homöopath und Kinderarzt | Erziehen Dr. Anita Schächter, Kinderpsychologin | Fernsehen & Co. Elisabeth Schallhart, Medienpädagogin<br />
Kindergarten Martina Bentenrieder, Erzieherin | Familienpolitik Claudia Hagen, Familienbund der Katholiken
LEBEN MIT KINDERN Entwicklung<br />
Emma (11 Monate)<br />
ist gern in der <strong>Nähe</strong><br />
ihrer Eltern,<br />
aber sie bekommt<br />
von ihnen auch<br />
den Freiraum,<br />
den sie für ihre<br />
Entwicklung<br />
<strong>braucht</strong><br />
<strong>Wie</strong> <strong>viel</strong><br />
<strong>Nähe</strong><br />
<strong>braucht</strong><br />
unser<br />
<strong>Baby</strong>?<br />
Ganz <strong>viel</strong> — oder <strong>viel</strong>leicht doch lieber etwas weniger,<br />
damit das Kleine nicht verwöhnt wird? Junge Mütter und Väter<br />
sind da oft unsicher. Unsere Autorin Andrea Schmidt-Forth<br />
hat Eltern und Experten dazu befragt
Für unsere Vorfahren<br />
hätte sich diese Frage<br />
nie gestellt. Vor ein<br />
paar tausend Jahren<br />
trugen Mütter ihr Kind<br />
stets mit sich herum und stillten<br />
es, bis das nächs te geboren<br />
wurde. Nachts schlief das<br />
<strong>Baby</strong> eng an die Mama gekuschelt,<br />
zum Schutz vor Kälte<br />
und wilden Tieren. „Die <strong>Nähe</strong><br />
vertrauter Menschen war<br />
das Ticket zum Überleben“,<br />
schreibt Kinderarzt Dr. Herbert<br />
Renz-Polster (siehe „Buch-<br />
Tipps“ auf S. 18).<br />
Heute haben die Wohnungen<br />
Zentralheizung, Hyänen finden<br />
wir nur noch im Zoo, <strong>viel</strong>e<br />
Paare haben überhaupt nur<br />
noch ein Kind. Umso mehr Gedanken<br />
machen sie sich um<br />
ihr <strong>Baby</strong>: <strong>Wie</strong> können wir es<br />
für das <strong>Leben</strong> in der globalisierten<br />
Welt stärken? Durch<br />
extra <strong>viel</strong> Zuwendung? Oder<br />
wird es dadurch <strong>viel</strong>leicht verwöhnt?<br />
Denn es soll ja auch<br />
möglichst bald selbstständig<br />
sein, weil <strong>viel</strong>e Mütter bereits<br />
ein Jahr nach der Geburt in<br />
den Beruf zurückkehren.<br />
Emilie Davy, die seit sechs Jahren<br />
in Augsburg lebt und arbeitet,<br />
erzählt: „In Frankreich,<br />
wo ich herkomme, liebt man<br />
sein Kind genauso, betütelt es<br />
aber längst nicht so wie in<br />
Deutschland.“ Ihre Freundinnen<br />
in der Bretagne finden es<br />
hingegen merkwürdig, dass<br />
sie Sohn Oscar mit seinen vier<br />
Monaten noch stillt. „Ich genieße<br />
das“, sagt Emilie. Französinnen<br />
haben zu diesem<br />
Zeitpunkt längst abgestillt, arbeiten<br />
wieder und bringen das<br />
<strong>Baby</strong> in die Krippe.<br />
Andere Länder, andere Sitten?<br />
Die Meinungen gehen oft auch<br />
innerhalb eines Landes weit<br />
auseinander. In den USA gab<br />
es im vergangenen Sommer<br />
heftige Debatten, als das<br />
„Time magazine“ auf dem Titel<br />
den dreijährigen Aram zeigte,<br />
der an der Brust seiner Mutter<br />
trank. Leser waren geschockt,<br />
einer drohte gar, die Mutter<br />
wegen Kindsmissbrauchs anzuzeigen.<br />
Sie selbst bekam bis<br />
zum Alter von sechs Jahren<br />
die Brust und findet es normal,<br />
lange zu stillen: „Es ist nur<br />
von der Gesellschaft nicht anerkannt.“<br />
Die 26-jährige Lehrerin ist<br />
Anhängerin des Attachment<br />
Parenting, zu deutsch heißt<br />
das „bindungsorientierte Elternschaft“.<br />
Nach dieser Erziehungs-Philosophie<br />
ist eine<br />
enge Bindung der Kinder an<br />
ihre Eltern die Grundlage, um<br />
zu einem emotional stabilen<br />
Erwachsenen heranzuwachsen.<br />
Eine große Rolle spielt<br />
dabei die körperliche <strong>Nähe</strong>.<br />
Dazu gehören zum Beispiel<br />
ge<strong>mein</strong>sam im Elternbett<br />
schlafen, lange stillen, das<br />
<strong>Baby</strong> <strong>viel</strong> tragen, es sofort<br />
trös ten, wenn es weint.<br />
Neu ist der Begriff Attachment<br />
Parenting nicht. Der Kinderarzt<br />
William Sears prägte ihn<br />
schon vor 20 Jahren (siehe<br />
„Buch-Tipps“). Neu ist <strong>viel</strong>mehr<br />
die Art und Weise, in der<br />
über den richtigen Umgang<br />
mit <strong>Baby</strong>s gestritten wird.<br />
Was brauchen kleine<br />
Menschen wirklich?<br />
Fragen wir Forscher, zeigt sich,<br />
wie das evolutionäre Erbe weiterwirkt:<br />
Ein Mensch kann blind oder<br />
taub auf die Welt kommen,<br />
aber wenn sein Tastsinn nicht<br />
funktioniert, ist er nicht lebensfähig.<br />
Früher Hautkontakt hilft<br />
dem <strong>Baby</strong> bei der Anpassung<br />
seines Stoffwechsels. Atmung,<br />
Kreislauf und Körpertemperatur<br />
sind bei Körperkontakt<br />
Unsere<br />
Expertin<br />
Dr. Daniela<br />
Dotzauer<br />
ist Ärztin und macht<br />
Eltern-, Säuglingsund<br />
Kleinkind beratung<br />
(www.dr-dotzauer.de).<br />
Sie ist Mitglied im<br />
Expertenteam von<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> und<br />
bietet am 24. Februar<br />
eine kostenlose<br />
Telefon-Sprechstunde<br />
an. <strong>Nähe</strong>res dazu<br />
auf S. 6<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2014 15
LEBEN MIT KINDERN Entwicklung<br />
stabiler. Auch mit Stress<br />
wird es leichter fertig.<br />
Das emotionale Band zwischen<br />
Mutter und Kind wächst<br />
leichter, wenn man das Neugeborene<br />
direkt nach der Geburt<br />
auf Mamas Brust legt.<br />
Schmusen Eltern mit ihrem<br />
Kind, geht in seinem Großhirn<br />
ein wahres Neuronen-Blitzgewitter<br />
ab. Milliarden von Nervenzellen<br />
verschalten sich<br />
und knüpfen neue Netzwerke.<br />
Das zeigten Tests mit modernen<br />
bildgebenden Verfahren.<br />
Wichtig ist auch die Art der<br />
Berührung. Die Schwedin<br />
Kers tin Uvnäs-Moberg, Pionierin<br />
der Oxytocin-Forschung,<br />
hat gemessen, dass<br />
eine Streichelfrequenz von<br />
40-mal pro Minute für die optimale<br />
Ausschüttung dieses<br />
„GLEICHES RECHT<br />
FÜR ALLE“<br />
Emilie Davy (30) und Heiko Muhr (31) mit Oscar (4 Monate)<br />
Die ersten vier Wochen zu Hause habe ich<br />
Oscar <strong>viel</strong> auf dem Arm gehabt. Er hatte<br />
eine schwere Geburt, kam gleich auf<br />
die Intensivstation und war deshalb wohl<br />
sehr unruhig. Ich wollte etwas von der <strong>Nähe</strong><br />
nachholen, die uns in der Klinik fehlte.<br />
Trotzdem haben wir Oscar von Anfang an<br />
zum Schlafen in sein Zimmer gebracht.<br />
Das Schlafzimmer ist unser Reich. Schließlich<br />
wollen wir nicht nur Eltern sein, sondern<br />
auch noch ein Paar bleiben. Morgens holen<br />
wir Oscar für eine halbe Stunde<br />
zum Kuscheln zu uns ins Bett. Wir haben<br />
nicht das Gefühl, dass ihm etwas entgeht:<br />
Er ist ein ausgeglichenes, süßes Kerlchen!<br />
Hormons sorgt. In diesem<br />
Tempo streicheln wir spontan<br />
Kinder oder Katzen! Oxytocin<br />
fördert Wachstum, Heilung<br />
und Entspannung.<br />
Genauso wichtig wie der<br />
Körperkontakt ist die einfühlsame<br />
Zuwendung. Säuglinge,<br />
die verlässlich getröstet werden,<br />
weinen später eben nicht<br />
mehr, sondern weniger als<br />
solche, die zum Beispiel im<br />
Rahmen eines Schlaftrainings<br />
„warten“ mussten.<br />
Was passiert, wenn dies<br />
alles fehlt, zeigten vernachlässigte<br />
Kinder in rumänischen<br />
Waisenhäusern. Dann<br />
hören <strong>Baby</strong>s auf zu wachsen,<br />
die Intelligenz bleibt zurück<br />
und die körpereigene Abwehr<br />
ist schwach.<br />
Was heißt das nun für junge<br />
Eltern heute? Müssen sie ihr<br />
<strong>Baby</strong> ständig mit sich herumtragen<br />
wie die Steinzeitmenschen,<br />
es jahrelang stillen und<br />
nachts zu sich ins Bett holen?<br />
Das sagt weder Attachment-<br />
Parenting-Begründer William<br />
Sears noch <strong>Baby</strong>coach Dr. Daniela<br />
Dotzauer aus Germering.<br />
Die Ärztin berät gestresste Eltern<br />
bei Schlaf-, Schrei- und<br />
Fütter-Problemen mit ihren<br />
<strong>Baby</strong>s. Aus der Praxis weiß sie:<br />
„Für das Thema <strong>Nähe</strong> gibt es<br />
kein Generalrezept. So wie<br />
jedes Kind von Anfang an eine<br />
eigene Persönlichkeit und eigene<br />
Bedürfnisse hat, bringen<br />
auch Eltern eigene Bedürfnisse<br />
mit. Letztlich muss jede<br />
Familie den Weg finden, der<br />
gut für sie ist.“<br />
Dabei teilt sie die Meinung von<br />
William Sears, dem es mehr<br />
um die Erziehungshaltung der<br />
Eltern als um die komplette<br />
Umsetzung all seiner Methoden<br />
geht. In seinem Buch stellt<br />
er gleich klar: „Attachment<br />
FOTOS: STEFANIE AUMILLER (4), PRIVAT<br />
16<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2014
„WIR SIND DIE OBERKUSCHLER“<br />
Gotje (35) und Dirk Horeth (38) mit Beke (4) und Maire (1 ¼)<br />
<strong>Nähe</strong> ist uns sehr wichtig. Sie stärkt<br />
das Selbstvertrauen. Beke war mehr<br />
im Tragetuch als im Kinderwagen.<br />
Den mochte sie nicht! Ich habe sie über<br />
ein Jahr gestillt. So lange schlief sie auch<br />
bei uns im Bett. Trotzdem ist sie selbstständig<br />
geworden. Mit zwei ist sie ganz von allein<br />
in ihr Zimmer umgezogen. Bei Maire waren<br />
wir mit allem ein bisschen früher dran,<br />
<strong>viel</strong>leicht auch, um etwas schneller wieder<br />
Freiheit zu haben. Außerdem weiß man<br />
beim zweiten Kind schon, wie es läuft,<br />
ist etwas entspannter und damit klappt es<br />
auch besser.<br />
Parenting ist nicht das Gleiche,<br />
wie Ihrem Kind alles zu geben,<br />
wonach es fragt. Wir betonen<br />
immer wieder, dass Eltern angemessen<br />
auf die Bedürfnisse<br />
ihres <strong>Baby</strong>s reagieren sollen,<br />
was <strong>mein</strong>t, dass sie wissen,<br />
wann sie Ja und wann sie Nein<br />
sagen müssen … Eltern müssen<br />
lernen, zwischen den Bedürfnissen<br />
und den Wünschen<br />
ihres Kindes zu unterscheiden.“<br />
Auf <strong>Baby</strong>s<br />
Bedürfnisse eingehen<br />
Für Dr. Daniela Dotzauer sind<br />
dabei fünf Dinge wichtig:<br />
1. Regelmäßig die Rolle<br />
wechseln<br />
Wenn Experten von Empathie<br />
sprechen, <strong>mein</strong>en sie, dass Eltern<br />
sich in die Situation des<br />
Kindes hineinversetzen. Zum<br />
Beispiel schreit es nicht, um<br />
Mama und Papa zu ärgern,<br />
sondern weil es sich gerade<br />
unwohl oder alleine fühlt. Solange<br />
es noch nicht sprechen<br />
kann, hat es nur die Möglichkeit,<br />
sich durch Weinen mitzuteilen.<br />
Je kleiner das <strong>Baby</strong>,<br />
umso wichtiger ist, dass es<br />
schnell getröstet wird.<br />
2. <strong>Baby</strong>s Entwicklungsphasen<br />
kennenlernen<br />
Jede Entwicklungsphase birgt<br />
neue Herausforderungen. Eltern,<br />
die sich darüber informieren,<br />
werden ihrem Kind<br />
eher gerecht. Ein Beispiel:<br />
Während sich ein Neugeborenes<br />
auf dem Arm beruhigen<br />
und in den Schlaf wiegen lässt,<br />
bleibt ein Einjähriger, der laufen<br />
kann, abends nicht lange<br />
auf Mamas Schoß. Er will<br />
schnell wieder runter und<br />
weiterspielen. „Mit einem Fingerspiel,<br />
Schoßreiter oder<br />
einem Lied lässt sich das<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2014 17
LEBEN MIT KINDERN Entwicklung<br />
Kind überzeugen, dass es<br />
sich doch lohnt, auf dem<br />
Schoß der Mama sitzen zu<br />
bleiben“, erklärt Dr. Dotzauer.<br />
So kommt es zur Ruhe und<br />
wird aufs Zubettgehen eingestimmt.<br />
3. Die Tageszeit<br />
beachten<br />
<strong>Baby</strong>s Bedarf nach <strong>Nähe</strong> hängt<br />
oft von der Tageszeit ab. So<br />
lässt sich ein unruhiges zwei<br />
oder drei Monate altes Kind<br />
vormittags gut durch Pucken<br />
beruhigen. Dazu wird es, mit<br />
den Armen und Händen am<br />
Körper, in eine Decke gewickelt<br />
und hingelegt. Das vermittelt<br />
dem Kleinen das angenehme<br />
Gefühl der Begrenztheit,<br />
die ihm noch aus der Zeit<br />
in Mamas Bauch vertraut ist.<br />
Abends in der Schreistunde ist<br />
das Kleine übervoll mit Eindrücken<br />
vom Tag und halbmüde,<br />
aber noch nicht bettreif.<br />
Dann hilft oft nur, es bis zur<br />
Schlafenszeit herumzutragen.<br />
Was auch der Papa gut machen<br />
kann, während Mama<br />
kocht – oder umgekehrt.<br />
„Seien Sie nicht enttäuscht,<br />
wenn das <strong>Baby</strong> jetzt nicht bereit<br />
ist zum Kuscheln oder für<br />
Späßchen. Das können Sie bestimmt<br />
am Wochenende<br />
nachholen, wenn es ausgeruht<br />
ist“, rät Dr. Dotzauer.<br />
4. Den angeborenen Forscherdrang<br />
nicht bremsen<br />
<strong>Wie</strong> Ying und Yang, Schwarz<br />
und Weiß gehören für das<br />
Kind <strong>Nähe</strong> und der Wunsch,<br />
die Welt zu erforschen, zusammen.<br />
Bei einem kleinen<br />
Krabbler, der zusehends mobil<br />
„SCHRITTWEISE LOSLASSEN“<br />
Emma ist gern in unserer <strong>Nähe</strong>,<br />
spielt beispielsweise in der Küche<br />
am Boden, während wir kochen.<br />
Aber sie ist kein ausgeprägtes<br />
Kuschelkind. Es hat ein paar Monate<br />
gedauert, bis ich erkannt habe, dass<br />
sie weniger Hilfe von mir <strong>braucht</strong>,<br />
als ich dachte. Sie kann schon ganz<br />
schön <strong>viel</strong> alleine! Daniel hat das<br />
eher festgestellt als ich. Er schaut,<br />
wie sich unsere Kleine entwickelt,<br />
und beschließt dann: Jetzt ist es Zeit für den nächsten Schritt.<br />
Etwa mit Brei anzufangen oder Emma allein im Kinderzimmer<br />
schlafen zu lassen, was ich erst mal schrecklich fand. Seine<br />
Devise ist: Passt es noch nicht, probieren wir es später wieder.<br />
Anja Zobel (33) und Daniel Staschinski (28) mit Emma (11 Monate)<br />
wird, stellt sich für Daniela<br />
Dotzauer deshalb die Frage:<br />
Will das Kind wirklich den<br />
ganzen Tag herumgetragen<br />
werden? Oder blockieren die<br />
Eltern es durch ständiges Tragen<br />
eher in seiner Entwicklung?<br />
Außerdem <strong>mein</strong>t sie:<br />
„Kinder, die <strong>viel</strong> getragen werden,<br />
sind zwar relativ zufrieden.<br />
Doch Momente der Langeweile<br />
sind wichtig und produktiv.“<br />
Das heißt allerdings<br />
auch: Die Mama muss aushalten,<br />
dass das Kleine ein paar<br />
Minuten meckert, bis es darauf<br />
kommt, sich selbst zu beschäftigen.<br />
5. Auch die eigenen<br />
Bedürfnisse befriedigen<br />
Je kleiner ein <strong>Baby</strong> ist, umso<br />
mehr <strong>braucht</strong> es seine Eltern.<br />
Trotzdem sollten sie ihre eigenen<br />
Bedürfnisse nicht vernachlässigen.<br />
Mütter und<br />
Väter, die auch etwas für sich<br />
und für ihre Partnerschaft tun,<br />
sind zufriedener und entspann<br />
ter, was sich wiederum<br />
positiv auf das Kind auswirkt.<br />
Das beginnt schon bei den<br />
Kleinen: So muss die Mama<br />
nicht dauernd neben dem<br />
<strong>Baby</strong> sitzen, sondern kann<br />
ruhig mal kurz duschen oder<br />
einen Kaffee trinken. Diese<br />
Zeitspanne kann sie behutsam<br />
im Lauf der Zeit ausdehnen<br />
– wie es für sie und ihr<br />
Kleines passt. Solange es allen<br />
Familienmitgliedern dabei gut<br />
geht, ist alles okay!<br />
andrea schmidt-forth<br />
Buch-Tipps<br />
„Kinder verstehen. Born to be wild: <strong>Wie</strong> die Evolution unsere Kinder prägt“<br />
Dr. Herbert Renz-Polster, Kösel; 19,95 Euro<br />
„Das Attachment Parenting Buch“<br />
William und Martha Sears, Tologo; 19,90 Euro<br />
18<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2014
„Mach keine Unordnung.“<br />
NEU<br />
Spiel, wie es dir gefällt. Die Regeln können warten.<br />
In Pampers trockenster und bestsitzender Windel.<br />
Beim Spielen erforschen unsere Kleinen eigenständig die Welt.<br />
Um sie dabei zu unterstützen, verfügen die neuen Pampers Active<br />
Fit aus der Reihe Pampers Premium Protection über eine um 20 %<br />
längere Trockenheitslage, die Feuchtigkeit noch besser aufnimmt.<br />
Dank der 3D-Passform passen sie sich optimal an Bauch, Beinen<br />
und Po an und bieten so uneingeschränkte Bewegungsfreiheit.<br />
Denn alles, was Ihr <strong>Baby</strong> jetzt <strong>braucht</strong>, sind Ihre Liebe und<br />
die Freiheit, so zu spielen, wie es ihm gefällt.
Was Kindern so alles durch den Kopf geht – zum Staunen und Schmunzeln<br />
Endlich hat es geschneit.<br />
Marlon (2) beobachtet gespannt<br />
das Geschehen auf der Straße.<br />
Beim Anblick der Schneefräse ruft er überrascht:<br />
„Schau mal,<br />
ein Schneemäher!“<br />
[ Michaela und Andreas Köpke, <strong>Wie</strong>hl ]<br />
„Hasenfutter? Das<br />
leckere Brot ess’<br />
ich lieber selber!“<br />
Mia Sophie (8 Monate)<br />
findet das getrocknete Brot<br />
<strong>viel</strong> zu schade für die Hasen.<br />
[ Tina Schubert, Brand-Erbisdorf ]<br />
Nach einem<br />
Fahrradsturz musste<br />
Anna-Lena (4) am Kinn<br />
genäht werden.<br />
Als wir das Krankenhaus<br />
verlassen, sagt sie:<br />
„So,<br />
jetzt bin ich<br />
wieder<br />
repariert.“<br />
[ Sabine Maschler,<br />
Immenstadt ]<br />
„Hoppla, Mama, die Stiefel<br />
hast du aber ein bisschen<br />
zu groß gekauft.“<br />
Ole (2) findet<br />
die Riesenstiefel lustig.<br />
[ Cathleen Kiessig, Colditz ]<br />
„Das schönste<br />
Geschenk hab’ ich<br />
mir aber anders<br />
vorgestellt“,<br />
denkt sich Sophia (2) wohl,<br />
als sie ihre schreiende<br />
Schwester Nele (4 Wochen)<br />
im Arm hält.<br />
[ Jennifer Ponturo, Düsseldorf ]<br />
Simon (3) zählt<br />
beim Eisenbahnspielen<br />
ganz konzentriert:<br />
„Eine Lok,<br />
zwei Locken ...“<br />
[ Martina Fiedler, Bergheim ]<br />
Satz des Monats<br />
Lenny (2 ½) verkündet voller Vorfreude:<br />
„Heute machen<br />
wir Pommes —<br />
mit der Frau Töse!“<br />
[ Wilfried Winkel, RösRath ]<br />
FOTOS: NIC, PRIVAT (3)<br />
MITMACHEN UND GEWINNEN<br />
5 Omnibusse von nic<br />
Die creamobil Fahrzeuge von nic sind ein treuer Spielbegleiter<br />
über <strong>viel</strong>e Jahre hinweg. Denn die <strong>viel</strong>seitigen Fahrzeuge<br />
aus massivem Buchenholz bieten jede Menge Spielspaß<br />
für Groß und Klein: So nutzen Ein jährige den Griff am Fahrerhaus<br />
zum Schieben, für ältere Kinder ist er ein praktischer<br />
Haltegriff bei wilden Rennen. Toll: Das Grundmodell kann<br />
um gebaut und erweitert werden. Mal ist es eine Zugmaschine,<br />
mal ein Baustellenfahrzeug oder Abschleppkran.<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> und nic verlosen fünfmal das Grundmodell<br />
Omnibus mit je acht Figuren. Gesamtwert: ca. 550 Euro.<br />
SCHICKEN SIE EIN BILD oder einen lus tigen Spruch Ihres Kindes bis zum 5. März 2014 an: <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> | Kindermund<br />
Böheimstr. 8 | 86153 Augsburg | Fax: 08 21/45 54 81-13 | E-Mail: redaktion@bayard-media.de | Bitte geben Sie Ihre Adresse und Telefonnummer an.<br />
Für die Rücksendung der Fotos bitte einen frankierten Rückumschlag beilegen.<br />
20<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2014
Zarte <strong>Baby</strong>-Pos sind schnell gereizt, gerötet, wund<br />
oder gar entzündet. Dagegen hilft Mirfulan®! Seine<br />
bewährte Wirkformel schafft schnell und zuverlässig<br />
Linderung – bereits bei den ersten Anzeichen.<br />
Bewährte Wirkformel<br />
Schützt die entzündeten Stellen<br />
und unterstützt den Heilungsprozess<br />
bei wundem <strong>Baby</strong>-Po<br />
• schützt die wunden Stellen<br />
• bindet Wundnässe<br />
• unterstützt die Bildung neuer Hautzellen<br />
Mirfulan ® . Wirksam gegen wunde Haut.<br />
Mirfulan®, Salbe Anwendungsgebiete: Abdeckende-protektive und sekretbindende Behandlung von nichtinfizierten akuten und subakuten Hautschäden, die mit Rötung, Juckreiz und Schmerzen einhergehen<br />
(z.B. Windeldermatitis). Zinkoxid wirkt hierbei abdeckend-protektiv und sekretbindend. Enthält Butylhydroxytoluol und Wollwachs. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen<br />
Sie Ihren Arzt und Apotheker. Apothekenpflichtig. Stand: Juni 2013. Recordati Pharma GmbH, 89075 Ulm.
LEBEN MIT KINDERN Familie<br />
Sachen<br />
zum Lachen<br />
Kinder sind Profis im Kichern und Spaßmachen. Warum nicht einfach<br />
mitlachen? 24 komische Aktionen, mit denen Sie Ihre Kinder begeistern<br />
22<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2014
Wir Eltern können ja ziemliche<br />
Spaßbremsen sein:<br />
rufen ständig zur Eile,<br />
mahnen zur Vernunft und finden<br />
es meistens gar nicht komisch,<br />
wenn die Kinder wieder einmal<br />
nur Unsinn im Kopf haben. Klar,<br />
morgens, wenn‘s allen pressiert,<br />
bleibt der Humor schon mal auf<br />
der Strecke. Aber jetzt im Ernst:<br />
Wann haben Sie eigentlich<br />
das letzte Mal mit Ihrer Familie<br />
so richtig gelacht? Waren ausgelassen,<br />
unbeschwert, albern?<br />
Wenn Sie darüber erst nachdenken<br />
müssen, wird es Zeit,<br />
unsere Ideen auszuprobieren.<br />
Morgen-Blödelei<br />
Wetten, dass dank dieser Späße sogar<br />
Morgenmuffel gute Laune bekommen?<br />
Sie wollen Ihr Kind<br />
morgens wecken.<br />
Stecken Sie einen<br />
Luftballon in seine<br />
Schlafanzughose,<br />
bevor Sie es wach<br />
küssen. Und genießen<br />
Sie es, wenn<br />
der Tag mit einem<br />
Lachen anfängt!<br />
Stecken Sie ein<br />
paar Luftballons<br />
in Ihre Schlafanzughose,<br />
bevor Sie Ihre<br />
Kinder wecken.<br />
Die Schlafanzughose<br />
Ihres Mannes<br />
könnte sicher auch<br />
ein paar Luftballons<br />
vertragen.<br />
Schnuppern Sie<br />
beim Wickeln an den<br />
Zehen Ihres Kindes<br />
und fallen Sie in<br />
Ohnmacht, weil die<br />
Käsefüße so stinken.<br />
Telefonstreich<br />
Hör mal, wer da klingelt! Das wird doch<br />
nicht Mama aus dem Nebenzimmer sein ...<br />
Ihr Kind rennt gern ans Telefon,<br />
wenn es läutet? Rufen Sie vom<br />
Nebenzimmer aus übers Handy<br />
die Festnetznummer an und<br />
sprechen Sie offiziell miteinander:<br />
„Hallo, Ella! Hier ist deine Mutter!<br />
Tut mir leid, dass ich mich so lange<br />
nicht bei dir gemeldet habe.<br />
<strong>Wie</strong> geht es dir, <strong>mein</strong> Schatz?<br />
Was machst du denn gerade?“<br />
Das wird auf jeden Fall lustig und<br />
<strong>viel</strong>leicht auch interessant, weil Ihr<br />
Kind Ihnen so ausnahmsweise mal<br />
was aus dem Kindergarten erzählt.<br />
Wer als Erster lacht<br />
... hat verloren!<br />
Gar nicht so leicht, ernst zu bleiben, wenn<br />
man seinem Kind tief in die Augen schaut<br />
und dabei gleichzeitig Grimassen zieht.<br />
Kinder lachen rund<br />
300- bis<br />
400-mal am Tag,<br />
Erwachsene nur<br />
zwölfmal.<br />
Da brauchen wir<br />
wohl dringend ein<br />
bisschen Nachhilfe<br />
von den Kleinen!<br />
Let’s fetz<br />
Jetzt kommt Action<br />
in die Bude<br />
Fahren Sie eine<br />
Runde auf dem Dreirad<br />
Ihres Kindes.<br />
Im Urlaub wurde<br />
ein Song am Pool<br />
gespielt, auf den<br />
Ihr Kind total abgefahren<br />
ist? Dank<br />
Youtube können Sie<br />
den Spaß noch mal<br />
machen: Anlage aufdrehen,<br />
Sonnenbrille<br />
aufsetzen und wild<br />
durchs Haus tanzen.<br />
Schon ist wieder<br />
Sommer!<br />
Eine ganze Badewanne<br />
voll Schaum!<br />
Und so <strong>viel</strong>e Kinder<br />
wie reinpassen!<br />
Yeah!!!<br />
Und falls Sie mal<br />
versehentlich laut<br />
pupsen, schieben Sie<br />
es auf Ihr Kind.<br />
Überfallkommando<br />
Aufgepasst, bei<br />
diesem Überfall<br />
bleibt kein Auge<br />
trocken<br />
Bilden Sie mit<br />
Ihrem Kind eine<br />
Spezialeinheit!<br />
Plan schmieden,<br />
anschleichen und<br />
dann den Papa<br />
mal so richtig<br />
durchkitzeln.<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2014 23
LEBEN MIT KINDERN Familie<br />
Nervenkitzel<br />
Verstecken spielen<br />
kann für Eltern<br />
gähnend langweilig<br />
sein, wenn das Kind<br />
zum fünften Mal<br />
unters Hochbett<br />
kriecht — natürlich<br />
nicht, ohne vorher zu<br />
verraten, wo es sich<br />
versteckt hält.<br />
Höchste Zeit für<br />
das nächste Level<br />
1.<br />
Die ganze Familie<br />
spielt mit – einer<br />
versteckt sich,<br />
die anderen suchen<br />
zusammen.<br />
Modefrage<br />
Wer sagt eigentlich, dass es nur eine Art gibt,<br />
seine Klamotten zu tragen?<br />
Stellen Sie sich<br />
mal dumm: Ziehen<br />
Sie Ihre Jacke falsch<br />
herum an, setzen Sie<br />
sich die Mütze des<br />
Kindes auf den Kopf,<br />
gehen Sie in Hausschuhen<br />
aus der Tür<br />
und tun Sie so, als ob<br />
Sie gar nichts bemerken.<br />
„Sag mal, Mäuschen,<br />
hast du <strong>mein</strong>e<br />
Brille gesehen?“ –<br />
Über diese Frage<br />
wird Ihr Kind sich<br />
kringelig lachen,<br />
wenn Sie das gute<br />
Stück (falsch herum)<br />
auf der Nase tragen.<br />
Ja, es ist albern.<br />
Um nicht zu sagen,<br />
völlig lächerlich.<br />
Total kindisch! Unter<br />
Ihrem Niveau …<br />
Ziehen Sie sich trotzdem<br />
eine Unterhose<br />
über den Kopf!<br />
Ehrengast<br />
Behandeln Sie Ihr Kind am Tisch<br />
wie den Ehrengast:<br />
Sprechen Sie mit ihm in<br />
einer gestelzten, besonders<br />
höflichen Sprache („Mein<br />
Herr, was darf ich Ihnen<br />
heute servieren? Ist Ihnen<br />
das Lätzchen so genehm?<br />
Vorneweg darf ich Ihnen<br />
einen Gruß aus der Küche<br />
reichen, danach serviert<br />
der Maître Ihnen Ihr<br />
Menü.“). Gießen Sie den<br />
Saft in ein Weinglas,<br />
fragen Sie, ob der Gast<br />
noch Wünsche hat. Ihr<br />
Kind wird das lustig finden<br />
– und <strong>viel</strong>leicht ja sogar<br />
besonders fein essen ...<br />
2.<br />
Suchen Sie sich<br />
ein richtig gutes<br />
Versteck! Passen Sie<br />
in den Flurschrank?<br />
Oder Sie stellen sich<br />
auf den Balkon!<br />
Schlüpfen Sie in<br />
die Gummistiefel<br />
in der Garderobe<br />
und bedecken Sie<br />
den Rest von sich<br />
mit Mänteln. Wechseln<br />
Sie das Versteck,<br />
während die anderen<br />
noch suchen ...<br />
3.<br />
Genießen Sie<br />
den Nervenkitzel,<br />
bis zu dem<br />
Moment, in dem<br />
das Kind Sie entdeckt!<br />
(Sie werden<br />
lachen, wie schön<br />
das ist. Manchmal<br />
so heftig, dass Sie<br />
von alleine aus dem<br />
Versteck fallen.)<br />
TEXT UND IDEEN: SILKE WEIHER; FOTOS: CORBIS, GETTY IMAGES<br />
24<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2014
Sturmfrei<br />
Sie hatten sturmfreie Bude. Das Kind<br />
war bei der Oma. Sie holen es ab<br />
Sie (zu Ihrem Kind): „Na, hast du<br />
gut auf die Oma aufgepasst?<br />
War Sie auch brav? Hat sie sich<br />
die Zähne geputzt? Und wie<br />
<strong>viel</strong>e Gute-Nacht-Geschichten<br />
musstest du ihr vorlesen?“<br />
Wortspiele<br />
Seien Sie kreativ und<br />
vertauschen Sie wild<br />
die Begriffe.<br />
Sie werden sehen:<br />
Das wird ein Spaß!<br />
Nennen Sie Ihren<br />
Mann oder Ihre Frau<br />
mal bei einem anderen<br />
Namen: „Friedhelm,<br />
kannst du mir<br />
bitte mal die Butter<br />
reichen?“ – „Ja, Adelgunde,<br />
für dich <strong>mein</strong><br />
Täubchen, mach ich<br />
doch alles!“<br />
Singen Sie für eine<br />
Weile alles, was Sie<br />
zu sagen haben!<br />
Was ist was?<br />
Sagen Sie zum Fernseher<br />
„Radio“ oder<br />
freuen Sie sich über<br />
den schönen Hund,<br />
wenn die Nachbarskatze<br />
vorbeiläuft.<br />
Wenn Ihr Kind<br />
lacht und Sie verbessert,<br />
treiben Sie<br />
das Spiel auf die<br />
Spitze: „Jetzt weiß<br />
ich’s. Das ist ein<br />
Schwein!“ „Ach, bin<br />
ich dumm. Das sieht<br />
doch jeder, dass das<br />
ein Pferd ist!“<br />
Der Trick funktioniert<br />
auch im Bad:<br />
„Schätzchen, gibst du<br />
mir bitte Klobürste<br />
und Rasierschaum,<br />
ich möchte mir<br />
die Zähne putzen.“<br />
Es muss nicht<br />
immer die Gute-<br />
Nacht-Geschichte<br />
aus dem Bilderbuch<br />
sein: Vertrauen<br />
Sie Ihrem<br />
Kind am Ende<br />
des Tages mal<br />
Streiche aus<br />
Ihrer Kindheit an.<br />
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LEBEN MIT KINDERN Erziehung<br />
26<br />
Mein Kind ist brav. Alle<br />
sagen das: <strong>mein</strong> Mann,<br />
ich, die Oma auch. Emma<br />
verteilt Bussis, bringt mir<br />
morgens Socken ans Bett,<br />
sagt im passenden Moment „Dande“<br />
und „Bitta“. Doch manchmal erkenne<br />
ich sie nicht wieder. Patsch. Erneut<br />
klebt das Händchen <strong>mein</strong>er Tochter an<br />
<strong>mein</strong>er Backe. Manchmal ist <strong>mein</strong> Kind<br />
auch böse. Oder?<br />
Der Blick verrät,<br />
wie ernst es Kinder <strong>mein</strong>en<br />
Emma ist eineinhalb und haut. Nicht<br />
stark, nicht ständig, aber oft genug,<br />
dass es mich stört. Ich bin verärgert<br />
und verunsichert. Liegt es an mir? Ich<br />
suche Rat bei Doris Heueck-Mauß, Entwicklungspsychologin<br />
und Psychotherapeutin<br />
in München und Autorin des<br />
Buches „Das Trotzkopfalter“.<br />
„Kleinkinder sind wie Welpen. Sie zwicken<br />
und zupfen, beißen und patschen.<br />
Das ist nicht böswillig“, sagt sie. Was<br />
aggressiv aussieht, sei bei Kleinkindern<br />
oft nur ein Spiel. Sie sind eben neugierig<br />
und lebensfroh. Ob sie gerade verärgert<br />
oder verspielt sind, verrät ihr Blick.<br />
Deshalb soll ich genau hinschauen:<br />
<strong>Wie</strong> guckt <strong>mein</strong>e Tochter, wenn sie<br />
haut? Streng, grimmig, pfiffig? Nein:<br />
Grinsend und großäugig sieht sie mich<br />
an. Die Expertin vermutet, dass Emma<br />
Kontakt aufnehmen möchte, und gibt<br />
den Tipp: „Halten Sie die kleine Hand<br />
fest und rufen Sie laut ‚Aua! Das tut mir<br />
weh!‘“ So versteht Emma, dass ich nicht<br />
will, dass sie haut. Dann soll ich fragen:<br />
„Magst du spielen?“ Ich befolge die Ratschläge<br />
und tatsächlich verbringen wir<br />
den Nachmittag ganz friedlich.<br />
Die Freude währt nur bis zum nächsten<br />
Tag: Als ich Emma in der Kinderkrippe<br />
abhole, in die sie seit zwei Monaten<br />
geht, erfahre ich Schockierendes: Mein<br />
Kind zieht den zehn Monate alten Linus<br />
an den Haaren, haut die etwas ältere,<br />
aber kleinere Lena und den schüchternen<br />
Ben – ihre neu gewonnenen<br />
Freunde, deren Namen sie immer so<br />
fröhlich vor sich hin plappert! Zu Hause<br />
schimpfe ich mit Emma.<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2014<br />
Hilfe, <br />
<strong>mein</strong> Kind<br />
Kleine Mädchen sind friedlich, sanft und lieb.<br />
Glaubt unsere Autorin Susanne Faschingbauer.<br />
Aber ihre Tochter Emma schlägt zu
haut<br />
„Je strenger Sie reagieren, desto mehr<br />
Widerstand erzeugen Sie“, gibt Doris<br />
Heueck-Mauß zu bedenken. Zudem<br />
versteht Emma nicht, dass ich zornig<br />
auf Dinge bin, die längst vorbei sind.<br />
Nicht schimpfen soll ich, sondern überlegen:<br />
Warum haut Emma? „Aggressionen<br />
haben immer einen Grund“, weiß<br />
die Psychologin. Erst wenn ich diesen<br />
kenne, kann ich vernünftig eingreifen.<br />
Heueck-Mauß nennt eine mögliche Ursache:<br />
Meine Tochter ist überfordert.<br />
Kann das sein?<br />
In Emmas Froschgruppe verbringen<br />
zwölf Kinder, eine Erzieherin und eine<br />
Kinderpflegerin den Vormittag ge<strong>mein</strong>sam.<br />
Die Kleinen malen, singen,<br />
fahren Dreirad auf dem Flur und sie<br />
machen in die Windeln. Doris Heueck-<br />
Mauß sagt: „Wären es zwei Erzieherinnen<br />
für sechs Kinder, hätten sie<br />
immer noch <strong>viel</strong> zu tun.“ Ich verstehe.<br />
Vielleicht wird aus Spiel und Spaß auch<br />
mal Trubel und Überforderung. Wenn<br />
Emma in der Kinderkrippe haut, will<br />
sie sagen: „Geh weg! Ich will <strong>mein</strong>e<br />
Ruhe!“ Sie setzt sich und ihrem Gegenüber<br />
eine Grenze, indem sie zornig<br />
schaut – und zuschlägt.<br />
Mit diesem Wissen im Kopf achte ich<br />
darauf, die Nachmittage ruhig zu gestalten.<br />
Ich vereinbare kaum Termine,<br />
Wenn etwas nicht klappt,<br />
sind die Kleinen frustriert<br />
bringe Emma pünktlich ins Bett. Und in<br />
der Krippe schläft sie jetzt früher und<br />
länger. Die Ruhe und Routine helfen ihr,<br />
das Hauen wird weniger.<br />
Aber es ist nicht vorbei: Als Emma eines<br />
Morgens vergeblich versucht, ihre<br />
Schuhe zu binden, will ich ihr helfen<br />
und nehme ihr die Sneakers ab. Das Resultat:<br />
Sie rastet aus, schreit und hämmert<br />
mit der Hand auf <strong>mein</strong>e Brust.<br />
Doris Heueck-Mauß weiß, warum:<br />
„Wenn Kinder laufen und sprechen lernen,<br />
wollen sie am liebsten alles alleine<br />
machen“, sagt sie. „Und wenn etwas<br />
nicht klappt, sind sie frustriert.“ Diesen<br />
Frust lösen die Kleinen körperlich –<br />
durch Weinen, Hauen, Schreien.<br />
Jetzt ist <strong>mein</strong>e Hilfe gefragt. Allerdings<br />
nicht, indem ich die Aufgabe an mich<br />
reiße und ihr so vermittle: „Du kannst<br />
das nicht.“ Ich soll <strong>mein</strong>e Tochter un-<br />
Kle nk nder<br />
s nd W e welpen -<br />
neug er g<br />
und lebensfroh<br />
Doris Heueck-Mauß<br />
terstützen und bestärken. <strong>Wie</strong> kann<br />
das gehen? Ich hole mir eine Helferin:<br />
Elise, Emmas Puppe. Am nächsten Morgen<br />
ziehen Emma und ich erst Elise die<br />
Schuhe an, dann ziehen Elise und ich<br />
Emma die Schuhe an. Gut gelaunt verlassen<br />
wir drei das Haus.<br />
„Das Dumme ist, dass wir Mütter <strong>mein</strong>en,<br />
unsere Kinder müssten friedlich,<br />
sanft und lieb sein“, sagt Doris Heueck-<br />
Mauß. Ich fühle mich ertappt. Stets bin<br />
ich stolz, wenn <strong>mein</strong>e Tochter brav ist.<br />
Und bestimmt nie, wenn sie haut. Dabei<br />
weiß ich jetzt: Wer haut, teilt sich mit.<br />
Und das ist gut so. Es ist eine Chance,<br />
sich abzugrenzen. „Aggressionen sind<br />
ein <strong>Leben</strong>strieb“, erklärt die Expertin.<br />
Es darf nicht darum gehen, sie zu verbieten,<br />
sondern Kinder sollen lernen,<br />
mit ihnen umzugehen.<br />
Je älter Emma wird, desto mehr sollte<br />
sie aber mit Worten statt mit Fäusten<br />
sprechen. „Mit drei Jahren“, sagt die<br />
Entwicklungspsychologin, „lernen Kinder<br />
Mitgefühl und Abwarten.“ Trotzdem<br />
hauen sie in diesem Alter noch.<br />
Sich in die Ge<strong>mein</strong>schaft einfügen,<br />
Gruppenregeln akzeptieren, all das<br />
kann nämlich ganz schön frustrieren.<br />
Es dauert noch ein, zwei Jahre, bis Kinder<br />
reif genug sind, um Wut und Ärger<br />
mit Worten auszudrücken. „Wenn ein<br />
sechs Jahre altes Kind schlägt, läuft<br />
etwas schief“, sagt Doris Heueck-Mauß.<br />
Dann müssten Eltern und Erzieher<br />
genau hinsehen: Ist das Kind unglücklich<br />
oder gestresst?<br />
Noch kann ich also gelassen bleiben,<br />
wenn Emma haut. Ich weiß, dass sie so<br />
mit ihrem täglichen Frust umgeht, weil<br />
sie es anders noch nicht kann. Emma<br />
muss zornig sein. Damit sie mir danach<br />
wieder großzügig Bussis gibt.<br />
ILLUSTRATION: SILKE SCHMIDT<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2014 27
SERIE So wird Ihr Kind groß und stark<br />
Jetz<br />
28<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2014
5. – 8. Monat | Der erste Brei 2<br />
t gibt’s<br />
Brei<br />
Dank Milch ist aus dem Winzling ein fittes, kräftiges <strong>Baby</strong><br />
geworden. Und das <strong>braucht</strong> zwischen dem fünften und<br />
achten Monat etwas ganz Neues: Essen vom Löffel<br />
NEUE SERIE<br />
Folge 1: vom 1. bis 4. Monat<br />
Milch satt<br />
2<br />
Folge 2: vom 5. bis 8. Monat<br />
Jetzt gibt’s Brei<br />
Folge 3: vom 9. bis 12. Monat<br />
Mehr Vielfalt im Breiteller<br />
Folge 4: im 2. und 3. Jahr<br />
Mit den Großen am Tisch<br />
Vom Teller zu Mamas<br />
Mund, von Mamas Mund<br />
zum Teller: Jonahs Blicke<br />
wandern hin und her. Fünf<br />
Monate ist er alt und wenn<br />
seine Eltern essen, schaut er<br />
ihnen ganz fasziniert zu.<br />
Manchmal versucht er sogar,<br />
sich Mamas Löffel zu<br />
schnappen. Ganz offensichtlich<br />
ist Jonah bereit für<br />
ein neues Abenteuer: seinen<br />
ersten Brei.<br />
„Auch andere <strong>Baby</strong>s senden<br />
in diesem Alter vermehrt<br />
Signale, dass die Muttermilch<br />
oder das Fläschchen<br />
allein ihnen nicht mehr<br />
genügt“, sagt die Ernährungs<br />
bera terin Dr. Andrea<br />
Feußner aus München.<br />
„Zum Beispiel möchten sie<br />
Zwei bis fünf Löffel<br />
reichen zum Start<br />
nachts wieder öfter gefüttert<br />
werden.“<br />
Zwischen dem fünften und<br />
sechsten <strong>Leben</strong>smonat ist<br />
der richtige Zeitpunkt, die<br />
erste Milchmahlzeit langsam<br />
durch Brei zu ersetzen.<br />
Die ersten Versuche mit<br />
dem Löffel verlaufen ganz<br />
unterschiedlich: Es gibt tatsächlich<br />
Kinder, die das<br />
125-Gramm-Gläschen mit<br />
Karotten oder Kürbis im<br />
Handumdrehen leer löffeln.<br />
Andere schieben das Gemüsepüree<br />
erst mal postwendend<br />
mit der Zunge wieder<br />
aus dem Mund. Beides ist<br />
normal: „Die Zungenmotorik<br />
entwickelt sich bei jedem<br />
Kind in einem eigenen<br />
Tempo“, erklärt Dr. Feußner.<br />
Mehr als zwei bis fünf Löf-<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2014 29
SERIE So wird Ihr Kind groß und stark<br />
felchen dürfen Eltern am<br />
Anfang nicht erwarten.<br />
Klappt es gar nicht, vertagen<br />
sie den nächsten Versuch<br />
<strong>viel</strong>leicht sogar noch um<br />
eine Woche. Nur kein Stress<br />
beim Essen.<br />
Leitlinie für das „<strong>Wie</strong>“ und<br />
„Wann“ ist beim Einstieg in<br />
Der Plan für<br />
<strong>Baby</strong>s Speisekarte<br />
die Beikost der Ernährungsfahrplan<br />
des Dortmunder<br />
Forschungsinstituts für Kinderernährung.<br />
Er gilt auch<br />
für allergiegefährdete Kinder.<br />
Danach ersetzen Eltern<br />
jeweils im Abstand von<br />
einem Monat drei Milchmahlzeiten<br />
durch Brei.<br />
Zuerst bekommen die<br />
meisten <strong>Baby</strong>s hierzulande<br />
ein reines Karottenmus, das<br />
leicht süßlich schmeckt.<br />
Andere milde Gemüse wie<br />
Pastinaken oder Kürbis sind<br />
gute Alternativen. Wenn<br />
das Kind sich an den Geschmack<br />
und das neue Gefühl<br />
im Mund gewöhnt hat,<br />
können die Eltern den Gemüsebrei<br />
zuerst mit Kartoffeln<br />
und dann mit Fleisch zu<br />
einem kompletten Gemüse-<br />
Kartoffel-Fleisch-Menü ausbauen.<br />
Dr. Feußner nennt zwei gute<br />
Gründe, mit dem Gemüsebrei<br />
zu beginnen: „Erstens<br />
liefert er das Eisen, das<br />
<strong>Baby</strong>s jetzt zunehmend<br />
brauchen. Zweitens verweigern<br />
die Kleinen manchmal<br />
die herzhafteren Gemüse-<br />
Nach einem knappen halben Jahr<br />
sind Kinder fit, um auch andere Kost als<br />
Muttermilch oder Säuglingsnahrung zu<br />
verarbeiten:<br />
• Der Saugreflex lässt langsam nach.<br />
Dadurch kann das <strong>Baby</strong> lernen, Brei<br />
von der Zungenspitze in den Rachen<br />
zu transportieren und zu schlucken.<br />
• Die Verdauungs- und Ausscheidungsfunktionen<br />
sind herangereift. Besonders<br />
die Speichelproduktion steigt an.<br />
Der Speichel enthält das für die Verdauung<br />
von Stärke wichtige Enzym Amylase.<br />
• Das <strong>Baby</strong> beginnt zu greifen und erkundet<br />
alles mit seinem Mund. Es kann sich jetzt<br />
selbst Nahrung (und andere Dinge)<br />
in den Mund stecken.<br />
Dr. Annett Hilbig, Ernährungswissenschaftlerin am<br />
Forschungsinstitut für Kinderernährung, Dortmund<br />
<strong>Baby</strong>s Speisekarte<br />
Kleine Warenkunde: <strong>Wie</strong> sich die Breie voneinander unterscheiden<br />
Folgemilch<br />
• Laut Empfehlung des Forschungs -<br />
(mit Kennziffer 2) bieten die <strong>Baby</strong>nahrungshersteller<br />
für Kinder ab<br />
<strong>Baby</strong>-Menüs mindestens 20 Gramm<br />
instituts für Kinderernährung sollten<br />
dem siebten Monat an, die schon Brei Fleisch enthalten (ab 8. Monat:<br />
bekommen. Die meisten Produkte sind 30 Gramm) und acht bis zehn Gramm<br />
mit wichtigen Vitaminen und Nährstoffen Fett. Fehlendes Fett können Eltern durch<br />
wie Vitamin D, Jod, Eisen und/oder<br />
Rapsöl (1 Teelöffel = 4 Gramm) ersetzen.<br />
Kalzium angereichert, <strong>viel</strong>e außerdem Milch- und Getreidebreie<br />
mit LCP, Pre- und/oder Probiotika.<br />
gibt es auch für verschiedene Alters -<br />
Bei der Zusammensetzung der Kohlenhydrate<br />
verzichten einige Hersteller<br />
• als Pulver, das Eltern nur noch<br />
stufen in unterschiedlichen Varianten:<br />
(Nestlé/Beba, HiPP) neuerdings auf<br />
mit Wasser anrühren müssen (diese<br />
Stärke, HiPP 2 Bio Combiotik enthält Breie enthalten meist Folgemilch).<br />
sogar wie Pre-Nahrungen ausschließlich • fertig im Gläschen. Zu diesen beiden<br />
Lactose. Der Energiegehalt bleibt aber Gruppen gehören auch die meisten<br />
der gleiche.<br />
„Schlaf-gut“- und „Gute-Nacht“- Breie.<br />
Gemüsebreie und Menüs<br />
• als reine Getreidebreie oder -flocken,<br />
gibt‘s für verschiedene Altersstufen,<br />
püriert für die jüngsten (nach dem vierten<br />
Monat), stückiger für <strong>Baby</strong>s, die schon<br />
Zähne haben. Wichtig beim Einkauf:<br />
• Für die Zusammensetzung der Menüs<br />
gilt: je einfacher die Rezeptur, desto<br />
besser.<br />
die Eltern mit Mutter-, Flaschen- oder<br />
Vollmilch zubereiten.<br />
Das Obst müssen Eltern bei <strong>viel</strong>en<br />
Produkten selbst dazugeben, dazu bieten<br />
sich pürierte frische Früchte oder pures<br />
Mus aus dem Gläschen an. Andere<br />
Geschmackszutaten wie Schokolade sind<br />
kein Ersatz. Breie aus Vollkorngetreide<br />
verdienen den Vorzug. Gut ist ein Zusatz<br />
von Jod, unerwünscht sind dagegen<br />
Zucker und andere Süßungsmittel.<br />
Obstbreie<br />
gemischt mit Getreide gibt es fertig im<br />
Gläschen (zum Beispiel von Alete,<br />
Alnatura, Bebivita, HiPP). Eltern können<br />
aber auch Getreidebreie oder -flocken<br />
mit Wasser (und Obst, je nach<br />
Zusammensetzung) anrühren. Pures<br />
Obst liefert <strong>Baby</strong>s im Vergleich zu diesem<br />
Brei zu wenig Energie und Nährstoffe.<br />
<strong>Wie</strong> Menüs enthalten auch manche fertig<br />
gekauften Obstbreie zu wenig Fett;<br />
die empfohlenen fünf Gramm pro Mahlzeit<br />
können Eltern mit Rapsöl auffüllen.<br />
30<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2014
5. – 8. Monat | Der erste Brei 2<br />
FOTOS: FOTOLIA.COM, HUNGER & SIMMETH, ISTOCKPHOTO.COM (5), PRIVAT, SHUTTERSTOCK.COM (2), THINKSTOCK<br />
breie, wenn sie sich vorher<br />
an süßere Milch- und Obstbreie<br />
gewöhnt haben.“<br />
Sobald das <strong>Baby</strong> ein ganzes<br />
Menü schafft, können die<br />
Eltern seinen Speiseplan<br />
<strong>viel</strong>fältiger gestalten. Statt<br />
Kartoffeln dürfen es mal<br />
Nudeln oder Reis sein und,<br />
besonders wichtig: einmal<br />
pro Woche Seefisch statt<br />
Fleisch. Er versorgt die Kleinen<br />
mit Jod und hochwertigen<br />
Omega-3-Fettsäuren;<br />
außerdem gibt es Hinweise,<br />
dass er beim Schutz vor Aller<br />
gien helfen kann.<br />
Als zweiten Brei sieht der<br />
Dortmunder Fahrplan einen<br />
Milch-Getreide-Brei mit<br />
Obst vor. Neben Energie und<br />
Eiweiß steckt darin vor<br />
allem Kalzium, das die Knochen<br />
und Zähne der Kinder<br />
stärkt. Für die Zubereitung<br />
empfehlen die Ernährungsexperten<br />
normale Vollmilch;<br />
das Immunsystem<br />
der Kinder soll dadurch den<br />
Umgang mit dem fremden<br />
Kuhmilch-Eiweiß in kleinen<br />
Mengen trainieren.<br />
Der Getreide-Obst-Brei,<br />
der als dritter Brei vorgesehen<br />
ist, deckt den wachsenden<br />
Bedarf der <strong>Baby</strong>s an B-<br />
Vitaminen, Vitamin C und<br />
Mineralstoffen wie Eisen.<br />
Diese Mahlzeit ist aber ohne<br />
Milch – sie würde die Eisen-<br />
Aufnahme hemmen.<br />
Natürlich müssen Eltern<br />
sich bei der Umstellung<br />
nicht exakt an den Abstand<br />
von einem Monat halten,<br />
<strong>mein</strong>t Dr. Feußner. „Richten<br />
Sie sich nach dem Appetit<br />
Ihres <strong>Baby</strong>s! Wenn es seinen<br />
Brei gerne isst und großen<br />
Hunger zeigt, kann der<br />
nächste schon nach zwei<br />
oder drei Wochen folgen.“<br />
Umgekehrt ist es auch kein<br />
60 %<br />
der Familien füttern Beikost<br />
aus dem Supermarkt,<br />
21 % geben ihrem <strong>Baby</strong><br />
ausschließlich selbst<br />
gekochten Brei und<br />
19 % kombinieren beides.<br />
QUELLE: DONALD-STUDIE DER<br />
UNIVERSITÄT BONN<br />
Problem, mit der Einführung<br />
eines weiteren Breies etwas<br />
zu warten, wenn das Kind<br />
sich an die neue Kost erst<br />
gewöhnen muss. Was <strong>Baby</strong>s<br />
in diesen Monaten außer<br />
Brei noch brauchen:<br />
eine oder zwei Milchmahlzeiten.<br />
Stillkinder können<br />
sie weiterhin an Mamas<br />
Brust genießen. „Unter dem<br />
Schutz des Stillens“ irritiert<br />
die neue Kost <strong>Baby</strong>s Immunsystem<br />
am wenigsten, betonen<br />
die Allergologen. Oder<br />
Eltern geben ihrem <strong>Baby</strong><br />
Milchnahrung im Fläschchen.<br />
Sie können jetzt auf<br />
Folgenahrung nach dem<br />
sechsten Monat (mit Kennziffer<br />
2) umsteigen. Dr. Feußner:<br />
„Sie ist auf die Bedürfnisse<br />
in diesem Alter am<br />
besten abgestimmt.“ Eltern<br />
dürfen ihrem Kind aber auch<br />
weiterhin die vertraute Preoder<br />
1-Nahrung geben.<br />
Getränke. Spätestens vom<br />
dritten Brei an, so die übliche<br />
Empfehlung, brauchen<br />
<strong>Baby</strong>s zu jeder Mahlzeit<br />
etwas zu trinken, zum Beispiel<br />
Wasser oder ungezu-<br />
ckerten Kräutertee. Andrea<br />
Feußner rät Eltern, genau<br />
hinzuschauen: „Wenn der<br />
Stuhl von <strong>Baby</strong>s sehr fest<br />
wird, unangenehm riecht<br />
und die Windel nur einmal<br />
pro Woche voll ist, brauchen<br />
sie mehr Flüssigkeit.“<br />
Fingerfood. Viele <strong>Baby</strong>s<br />
entdecken jetzt schon, dass<br />
die Welt auch jenseits des<br />
Breitellers <strong>viel</strong> Leckeres bietet.<br />
Eltern dürfen sie gerne<br />
probieren lassen: weiches,<br />
geschältes Obst, Brötchen,<br />
Dinkelstangen, auch den<br />
einen oder anderen Bissen<br />
von den Tellern der Großen –<br />
vorausgesetzt, das Essen ist<br />
babygerecht, also ungesalzen<br />
und nur mild gewürzt,<br />
und die Kleinen können sich<br />
daran nicht verschlucken.<br />
Bleibt die Frage: Gläschen<br />
oder selbst kochen? Andrea<br />
Feußner möchte daraus<br />
keine Glaubensfrage machen.<br />
„Beides hat Vorteile.<br />
Gläschen sind spitze, was<br />
die Qualität der Zutaten und<br />
die Ausgewogenheit der<br />
Mal Gläschen,<br />
mal selber kochen<br />
Nährstoffe angeht. Außerdem<br />
ersparen sie Eltern <strong>viel</strong><br />
Arbeit. Trotzdem rate ich,<br />
Breie auch selbst zu kochen,<br />
damit die Kleinen den Originalgeschmack<br />
der <strong>Leben</strong>smittel<br />
kennenlernen. Das<br />
erleichtert später den Übergang<br />
zur Familienkost.“<br />
josef pütz<br />
UNSERE<br />
EXPERTIN<br />
Dr. Andrea<br />
Feußner<br />
ist Ernährungswissenschaftlerin<br />
und Diätassistentin.<br />
Sie führt eine Praxis<br />
für Ernährungsberatung in München<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2014 31
SERIE 5. – 8. Monat | Der erste Brei 2<br />
[6]<br />
Spritzschutz<br />
Die großen Lätzchen<br />
aus Baumwolle halten<br />
<strong>viel</strong>es ab und sind bei<br />
40 Grad waschbar.<br />
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14,50 Euro<br />
10 Tipps und Infos<br />
… rund um den Brei<br />
[1] Papa darf ran<br />
Ein schnöder Plastiklöffel<br />
[4] Aus Mamas Küche<br />
Eltern, die lieber selbst<br />
[9] Zutaten unter<br />
der Lupe<br />
statt Mamas kuscheliger<br />
kochen, finden die Grund -<br />
In der Internet-Datenbank<br />
Brust? Manche <strong>Baby</strong>s können<br />
rezepte für Breie in den<br />
des Forschungsinstituts für<br />
sich mit diesem Tausch eher<br />
„Empfehlungen für die<br />
Kinderernährung können<br />
anfreunden, wenn ihnen Papa<br />
Ernährung von Säuglingen“<br />
Eltern die Zusammensetzung<br />
den ersten Brei anbietet.<br />
des Dortmunder<br />
von Gläschen- und anderer<br />
Der duftet schließlich nicht so<br />
Forschungsinstituts für<br />
Beikost mit den wissen-<br />
verlockend nach Muttermilch.<br />
[2] So geht’s<br />
vegetarisch<br />
Fleisch ist für <strong>Baby</strong>s<br />
die ergiebigste Eisen-Quelle.<br />
Aber Eltern können ihr Kind<br />
auch vegetarisch mit allen<br />
wichtigen Nährstoffen<br />
versorgen. Statt Fleisch gibt<br />
es dann eisenreiches<br />
Kinderernährung (Bezug: Tel.<br />
01805/798183; 4 Euro). <strong>Wie</strong><br />
toll sie sich abwandeln lassen,<br />
zeigt Dunja Rieber in „Eins,<br />
zwei – Brei!“, Trias; 14,99 Euro<br />
[5] Mittags,<br />
abends, egal<br />
Den ersten Brei bekommen<br />
<strong>viel</strong>e <strong>Baby</strong>s mittags. Gut so,<br />
dann sind Kind und Eltern<br />
[7]<br />
Mit festem<br />
Stand<br />
Gleich gibt’s was,<br />
<strong>Baby</strong>: mikrowellentaugliche<br />
Breischale<br />
mit Deckel und<br />
Saugfuß. Easy<br />
Learning Esslernschale,<br />
NUK;<br />
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schaftlichen Empfehlungen<br />
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verbraucherfenster.hessen.de<br />
(<strong>Baby</strong>nahrung-Produktsuche)<br />
[10] Klecks für Klecks<br />
Der Karottenbrei im Haar, die<br />
Pastinake verziert die Wand:<br />
Das bleibt Eltern von kleinen<br />
Breistartern nicht erspart.<br />
Deshalb:<br />
Getreide, zum Beispiel zehn<br />
noch fit und entspannt. Die<br />
1. Vorsorgen: Ziehen Sie Ihr<br />
Gramm Hafer- oder<br />
traditionelle Mahlzeiten-Folge<br />
<strong>Baby</strong> und sich selbst so an,<br />
Hirseflocken auf 100 Gramm<br />
— mittags Gemüse, abends<br />
dass Flecken nicht schaden,<br />
Gemüse. Ganz wichtig: zwei<br />
bis drei Esslöffel Saft mit<br />
<strong>viel</strong> Vitamin C zugeben. Es<br />
verbessert die Aufnahme von<br />
pflanzlichem Eisen im Körper.<br />
[3] Ganz weit auf<br />
Mit diesen Tricks verführen<br />
Eltern skeptische Brei-Kasper:<br />
• mit dem Löffel leicht<br />
Milch(brei) — ist aber kein<br />
Muss. Wer selbst abends<br />
seine Hauptmahlzeit<br />
einnimmt, gibt dem <strong>Baby</strong><br />
am besten gleichzeitig sein<br />
Menü und bereitet damit<br />
den gleitenden Übergang zur<br />
Familienkost vor.<br />
[8]<br />
Softie für<br />
Starter<br />
Soft und flach: Mit<br />
dem Esslernlöffel<br />
(von Tommee<br />
Tippee) können<br />
<strong>Baby</strong>s ihre Breie gut<br />
futtern.<br />
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und füttern Sie es in einer<br />
abwaschbaren Umgebung.<br />
2. Verständnis zeigen:<br />
<strong>Baby</strong>s müssen das neue<br />
Essen gründlich untersuchen,<br />
bevor sie „anständig“ damit<br />
umgehen können.<br />
3. Lachen: Ihr verkleckerter<br />
Schatz liefert tolle Fotomotive!<br />
die Unterlippe des Kleinen<br />
antippen<br />
• selbst den Mund weit<br />
aufsperren. Gegen ihren<br />
Nachahmungstrieb sind <strong>viel</strong>e<br />
<strong>Baby</strong>s machtlos …<br />
NÄCHSTES HEFT<br />
Folge 3: vom 9. bis 12. Monat<br />
Mehr Vielfalt im Breiteller<br />
Mit der Expertin Claudia Thienel,<br />
Ernährungsberaterin<br />
3<br />
32<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2014
Ist gut, schmeckt gut – und das auch noch zum guten Preis:<br />
Bebivita Pflaume mit Birne ist besonders bekömmlich und<br />
mit allem, was Ihr <strong>Baby</strong> glücklich macht!<br />
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Alles gut.
Gesund<br />
RATGEBER ERNÄHRUNG<br />
Alles Banane<br />
Eine Banane ist gut. Aber Vielfalt<br />
ist besser. Denn in Sachen<br />
Vitamine sind andere Obstsorten<br />
wie Apfel und Beeren<br />
der gelben Frucht überlegen<br />
„Will Nane!“ Schon die Jüngsten lieben Bananen.<br />
Kein Wunder, denn das Obst ist je nach<br />
Reife fast breiig weich und schmeckt schön<br />
süß. Diese Vorliebe nach Süßem ist seit Urzeiten<br />
tief in uns Menschen verankert, denn<br />
süß war für unsere Vorfahren gleichbedeutend<br />
mit „nicht giftig“ und „voll Energie“.<br />
Zudem gelten Bananen dank ihrer Inhaltsstoffe<br />
Magnesium, Kalium und Vitamin B6 als<br />
Nervennahrung. Dennoch raten Ernährungsexperten,<br />
Kindern nicht nur Bananen anzubieten:<br />
„Als Vitamin-Spender sind andere Obstsorten<br />
ihnen klar überlegen“, erklärt die Ernährungsberaterin<br />
Claudia Thienel. Ihr Rat:<br />
statt Banane pur für <strong>Baby</strong>s lieber Obstmus aus<br />
verschiedenen Früchten, für Kinder ab einem<br />
Jahr Obstsalate oder -spießchen. So verhindern<br />
Eltern auch, dass die gelben Früchte den<br />
Kindergeschmack auf süß programmieren<br />
und wichtigere <strong>Leben</strong>smittel verdrängen.<br />
Im Bauch hat der Roboter ein dickes Loch<br />
mit einer Schraube. Nuss rein, feste drehen, freuen!<br />
Jetzt wollen alle in der Familie Nüsse naschen.<br />
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Für coole Köche<br />
„Volle Pfanne!“ ist kein<br />
typisches Familienkochbuch.<br />
Die teils unkonventionellen<br />
Rezepte des KiKA-Moderators<br />
Ben Blümel (s. Fruchtschnitten)<br />
ermutigen auch ungeübte Köche<br />
zum Experimentieren.<br />
Oetinger; 14,95 Euro<br />
Fruchtschnitten<br />
1 Scheibe Brot toasten dick<br />
mit Frischkäse oder Landrahm<br />
bestreichen Lieblingsobst<br />
waschen, klein schneiden,<br />
das Brot damit belegen etwas<br />
Kakaopulver darüber streuen.<br />
Als Alternative zu Obst geht<br />
auch Studentenfutter mit etwas<br />
Honig (nicht für Kinder unter<br />
3 Jahren).<br />
Schälchen statt<br />
Schüssel<br />
Ein Trick, wenn Eltern<br />
wollen, dass ihr Kind<br />
weniger isst: kleinere<br />
Teller und Schüsseln.<br />
Bei Tests mit<br />
Vorschulkindern in<br />
New York zeigte sich,<br />
dass die Kinder aus<br />
größeren Schüsseln<br />
87 % mehr gezuckerte<br />
Getreideflocken und<br />
Milch verputzten.<br />
FRAGE AN DIE EXPERTIN<br />
Braucht Hanna<br />
mehr Milch?<br />
Seit drei Wochen habe<br />
ich Hanna (7 Monate)<br />
abgestillt. Sie bekommt<br />
jetzt drei Breie und<br />
1-Säuglingsmilch. Sie<br />
trinkt maximal 120 ml.<br />
Ist das nicht zu wenig?<br />
Dr. Ute Alexy, Forschungsinstitut<br />
für Kinderernährung<br />
in Dortmund, antwortet:<br />
ichtiger als die Mengen,<br />
die <strong>Baby</strong>s essen W<br />
und trinken, ist die Zusammensetzung<br />
ihrer Kost. Und<br />
da machen Sie bei Hanna<br />
alles richtig. Mit den Breien<br />
bekommt sie Nährstoffe<br />
und Kalorien. Mit der Milch<br />
stillt sie ihren restlichen<br />
Appetit. Wenn sie nach<br />
120 ml satt ist, reicht das<br />
offensichtlich für sie aus.<br />
Jedes <strong>Baby</strong> hat seinen individuellen<br />
Bedarf an Energie<br />
und damit an <strong>Leben</strong>smitteln<br />
– je nach Größe, Aktivitäten<br />
oder danach, wie gut sein<br />
Stoffwechsel die Nahrung<br />
verwertet. Lassen Sie Hanna<br />
also ruhig selbst entscheiden,<br />
wie <strong>viel</strong> sie essen und<br />
trinken möchte.<br />
LESER-<br />
SPRECHSTUNDE<br />
Sie haben Fragen<br />
zum Thema<br />
Ernährung? Dann<br />
rufen Sie unsere<br />
Expertin an! Dr. Ute Alexy ist<br />
Ernährungswissenschaftlerin<br />
am Forschungsinstitut für<br />
Kinder ernährung in Dortmund.<br />
Sie erreichen sie am<br />
26. Februar, 10 bis 12 Uhr,<br />
Tel. 08 21/45 54 81-52<br />
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34<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2014
Gut für kluge Köpfchen - und das auch noch zum guten Preis:<br />
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für Gehirn- und Nervenzellen.<br />
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GESUNDHEIT Homöopathie<br />
So hilft<br />
Homöopathie<br />
Schnupfen, Husten, Fieber, Bauchweh: Bei solchen<br />
Beschwerden setzen Eltern auf die Kraft der Kügelchen.<br />
Hier sind die besten homöopathischen Mittel für Kinder<br />
36<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2014
Eltern greifen gern zu homöopathischen<br />
Mitteln. Der Grund: Sie haben keine Nebenwirkungen<br />
und unterstützen die Selbstheilungskräfte.<br />
Schon die Kleinsten sprechen sehr<br />
gut auf diese Mittel an. Und wenn der Schnupfen<br />
nach der Einnahme der kleinen weißen Kügelchen<br />
(Globuli) erst mal schlimmer wird, ist das ein<br />
gutes Zeichen: „Das zeigt, dass ein Kind auf die<br />
homöopathische Arznei reagiert“, erklärt Kinderarzt<br />
und Homöopath Dr. Patrick Kreisberger. „Die<br />
Selbstheilung wird durch das richtig gewählte<br />
Mittel in Gang gesetzt.“<br />
Um herauszufinden, was ihrem Kind wirklich<br />
hilft, brauchen Eltern vor allem am Anfang Anleitung<br />
durch einen erfahrenen homöopathischen<br />
Kinderarzt. „Jede Selbstmedikation hat Grenzen.<br />
Und es dauert eine Weile, bis Mütter und Väter<br />
sicher beurteilen können, welches Mittel zu welchen<br />
Symptomen ihres Kindes passt“, erklärt<br />
Dr. Patrick Kreisberger. Dabei hilft ein selbst angelegtes<br />
Globuli-Tagebuch. Eine Seite in einem Heft<br />
in drei Spalten unterteilen:<br />
1. Welche Beschwerden hat das Kind<br />
und wie reagiert es?<br />
2. Welche Globuli hat es genommen?<br />
3. Hat das Mittel geholfen?<br />
Mit der Zeit werden Eltern dann zunehmend sicherer<br />
in der Beurteilung der Symptome und der<br />
dazu passenden Arznei. „Mit dem richtigen Mittel<br />
kommt es bei akuten Erkrankungen in der Regel<br />
relativ schnell zu einer deutlichen Besserung der<br />
Beschwerden. Zeigt die Selbstbehandlung mit Globuli<br />
keinen Erfolg oder verschlimmert sich das<br />
Krankheitsbild, sollten Eltern zum Kinderarzt<br />
gehen“, rät Dr. Kreisberger.<br />
Eine Viertelstunde vor und nach<br />
den Globuli nicht essen und trinken<br />
Natürlich ist auch die richtige Dosis wichtig: drei<br />
bis fünf Globuli der Potenzen C12 oder C30 pro Einnahme<br />
– ganz gleich, ob ein <strong>Baby</strong> oder ein älteres<br />
Kind behandelt wird. „Zu Beginn reicht die Potenz<br />
C12“, sagt der Experte. „Wenn die Beschwerden<br />
zunächst nachlassen, später aber schlimmer werden,<br />
können Eltern die gleiche Dosis noch einmal<br />
geben. Eine C30-Potenz wirkt meist über einen<br />
längeren Zeitraum.“ Die homöopathische Arznei<br />
wird direkt über die Mundschleimhaut aufgenommen.<br />
Am besten also die Globuli dem Kind unter<br />
die Zunge oder in die Backentaschen legen. Eine<br />
Viertelstunde vor oder nach der Einnahme sollten<br />
Kinder nichts essen oder trinken und nicht die<br />
Zähne putzen. Aufbewahrt werden die Kügelchen<br />
in einem lichtgeschützten Schrank bei Zimmertemperatur.<br />
margret nussbaum<br />
Chamomilla<br />
= Kamille<br />
Globuli<br />
für alle<br />
Fälle<br />
Welche Mittel bei welchen<br />
Beschwerden helfen<br />
Durchfall<br />
und Erbrechen<br />
Arsenicum album<br />
Durchfall und Erbrechen<br />
nach eiskaltem Essen oder<br />
Trinken. Das Kind ist unruhig,<br />
auffallend blass und<br />
friert. Es erbricht unmittelbar<br />
nach dem Trinken.<br />
Ipecacuanha<br />
Übelkeit, Brechreiz und<br />
Durchfall, begleitet von<br />
Schwäche. Typisch: kein<br />
Zungenbelag. Das Erbrechen<br />
bringt keine Erleichterung.<br />
Der Stuhl ist häufig<br />
schleimig-grün.<br />
Nux vomica<br />
Die Übelkeit wird durch<br />
Essen schlimmer. Nach<br />
dem Erbrechen fühlt sich<br />
das Kind erleichtert.<br />
Typisch: saures Aufstoßen<br />
und Schluckauf, nur kleine<br />
Mengen Stuhlgang.<br />
Podophyllum<br />
Der Durchfall ist gelbgrün<br />
und spritzt im Schwall<br />
heraus. Darmgeräusche<br />
sind deutlich hörbar.<br />
Podophyllum =<br />
Fußblätter oder<br />
Maiapfel<br />
Was bei<br />
Fieber, Husten,<br />
Schnupfen &<br />
Co. hilft, lesen<br />
Sie auf S. 38<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2014 37
GESUNDHEIT Homöopathie<br />
Fieber<br />
Husten<br />
Aconitum<br />
Unruhe und Angst, plötzliches,<br />
rasch ansteigendes<br />
Fieber. Auslöser: trockene<br />
Kälte oder kalter Wind.<br />
Typisch: heiße, trockene<br />
Haut. Das<br />
Gesicht des<br />
Kindes ist im<br />
Liegen<br />
rot, beim<br />
Aufsetzen<br />
blass.<br />
Arsenicum album<br />
Das Kind friert, fühlt sich<br />
erschöpft, ist ängstlich –<br />
vor allem nachts. Es mag<br />
nicht allein sein, nichts<br />
essen, aber warmen Tee in<br />
kleinen Schlucken trinken.<br />
Nach dem Fieber tritt kalter<br />
Schweiß auf.<br />
Belladonna<br />
Das Fieber steigt rasch,<br />
vor allem nachmittags und<br />
vor Mitternacht. Das Kind<br />
hat glänzende Augen,<br />
einen heißen Kopf, aber<br />
kalte Hände und Füße. Es ist<br />
unruhig und kann Fieberträume<br />
haben. Gut tun<br />
Wärme und Ruhe.<br />
Sambucus nigra<br />
= Schwarzer<br />
Holunder<br />
Aconitum<br />
= Eisenhut<br />
Aconitum<br />
Heiserkeit, trockener Husten,<br />
der nachts schlimmer<br />
wird, Kratzen im Hals, etwa<br />
nach Zugluft. Das Kind ist<br />
sehr durstig.<br />
Bryonia<br />
Trockener Husten mit<br />
stechenden Schmerzen<br />
hinter dem Brustbein.<br />
Das Kind ist reizbar und<br />
hat großen Durst, zuweilen<br />
erbricht es auch.<br />
Ipecacuanha<br />
Rasselnder, würgender,<br />
aber trockener Husten ohne<br />
Auswurf – oft mit Nasenbluten.<br />
Weitere Symptome:<br />
Übelkeit und Brechreiz,<br />
Unruhe und Reizbarkeit.<br />
Koliken<br />
Carbo vegetabilis<br />
Das <strong>Baby</strong> schreit<br />
beim Trinken. Beim Hinlegen<br />
werden die Blähungen<br />
schlimmer. Weitere<br />
Anzeichen: blasses Gesicht,<br />
kalte Beine.<br />
Chamomilla<br />
Typisch: Das <strong>Baby</strong> ist reizbar,<br />
es schreit wütend,<br />
überstreckt sich, strampelt<br />
hin und her. Es beruhigt<br />
sich nur, wenn es herumgetragen<br />
wird. Der Stuhl<br />
ist grün.<br />
Ohrenschmerzen<br />
Aconitum<br />
Plötzliche Schmerzen<br />
(vor allem bei kaltem Wind),<br />
die nachts schlimmer<br />
werden. Hinzu kommen<br />
Unruhe und hohes Fieber.<br />
Belladonna<br />
Hohes Fieber, das Kind wird<br />
leicht wütend. Die Schmerzen<br />
sind rechtsseitig und<br />
verschlimmern sich bei Berührung<br />
und Erschütterung.<br />
Belladonna ist das Folgemittel<br />
von Aconitum,<br />
wenn die Schmerzen stärker<br />
werden.<br />
Pulsatilla<br />
Das Kind ist weinerlich und<br />
hat keinen Durst. Wärme<br />
verschlimmert die Schmerzen,<br />
frische Luft bringt<br />
Besserung. Typisch: rote,<br />
heiße Ohrmuscheln und<br />
linksseitige Ohrenschmerzen,<br />
die in Intervallen auftreten.<br />
Lycopodium<br />
clavatum =<br />
Keulen-Bärlapp<br />
Pulsatilla =<br />
Küchenschelle<br />
oder Kuhschelle<br />
Lycopodium clavatum<br />
Das Bäuchlein ist aufgebläht,<br />
der Darm macht laute<br />
Geräusche. Wenn Winde<br />
abgehen, wird es besser.<br />
Das Schreien erreicht oft<br />
zwischen 16 und 20 Uhr<br />
seinen Höhepunkt.<br />
Typisch: Das Kind neigt<br />
zur Verstopfung.<br />
38<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2014
Schnupfen<br />
Aconitum<br />
Der Schnupfen beginnt<br />
plötzlich und wurde durch<br />
kalten Wind oder Kälte ausgelöst.<br />
Das Kind ist sehr<br />
unruhig. Aus der Nase läuft<br />
dünnflüssiges Sekret.<br />
Dulcamara<br />
Das Kind ist nass geworden<br />
oder es hat sich verkühlt,<br />
nachdem es verschwitzt<br />
war. Im Warmen fühlt es<br />
sich wohl. Typisch ist<br />
dicker Schleim, der die Nase<br />
verstopft.<br />
„Es dauert<br />
eine Weile,<br />
bis Eltern<br />
wissen,<br />
welches<br />
Mittel passt“<br />
Dr. Patrick Kreisberger, Kinderarzt und Homöopath<br />
FOTOS: FOTOLIA.COM (3), ISTOCKPHOTO.COM (8), PRIVAT<br />
Nux vomica<br />
Das Kind friert sogar,<br />
wenn es zugedeckt ist.<br />
Typisch: Geräusch- und<br />
Licht empfindlichkeit,<br />
Niesen am Morgen, eine<br />
verstopfte Nase in der Nacht<br />
und Kratzen im Hals.<br />
Sambucus nigra<br />
Die Nase ist verstopft.<br />
Das Kind schläft nachts<br />
schlecht. Im Liegen geht es<br />
ihm schlechter, beim aufrechten<br />
Sitzen besser.<br />
Sulfur =<br />
Schwefel<br />
Windelausschlag<br />
Chamomilla<br />
Einzelne Hautstellen am Po<br />
sind entzündet, das <strong>Baby</strong> ist<br />
unruhig.<br />
Graphites<br />
Der ganze Po ist wund,<br />
die Haut nässt. Das Sekret<br />
ist gelblich und klebrig.<br />
Sulfur<br />
Die Rötungen sind um<br />
den After herum besonders<br />
stark ausgeprägt.<br />
Zahnen<br />
Belladonna =<br />
Schwarze<br />
Tollkirsche<br />
Belladonna<br />
Das Zahnfleisch ist angeschwollen<br />
und hochrot.<br />
Das <strong>Baby</strong> schwitzt und hat<br />
ein rotes Köpfchen.<br />
Chamomilla<br />
Das <strong>Baby</strong> ist reizbar und<br />
schreit heftig. Es hat einen<br />
grünlichen Durchfall, der<br />
nach verfaulten Eiern riecht.<br />
Häufig ist eine Wange rot<br />
und die andere blass.<br />
Rheum<br />
Das <strong>Baby</strong> schwitzt stark,<br />
seine Ausscheidungen<br />
riechen säuerlich. Es ist<br />
unruhig und reizbar.<br />
Rheum =<br />
Rhabarber<br />
Bryonia =<br />
Zaunrübe<br />
Unser<br />
Experte<br />
Dr. Patrick<br />
Kreisberger<br />
ist Kinderarzt und<br />
Homöopath mit eigener<br />
Praxis in Friedberg bei<br />
Augsburg. Er gehört<br />
zum Experten-Team von<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2014<br />
39
Gesund<br />
Keine Scheu<br />
vor dem Nabel<br />
Ein wenig komisch sieht er schon aus,<br />
dieser schrumpelige Nabelschnurrest.<br />
<strong>Wie</strong> pflegen Eltern ihn, bis er abfällt?<br />
„An <strong>Baby</strong>s Nabel trauen <strong>viel</strong>e<br />
Eltern sich nicht ran“, weiß<br />
Hebamme Ursula Jahn-Zöhrens.<br />
„Dabei heilt er bei den<br />
meisten Kindern problemlos<br />
ab, außerdem ist die Zone<br />
robuster, als man glaubt.“<br />
Eltern müssen lediglich<br />
den Nabel trocken halten,<br />
indem sie die Windel unterhalb<br />
nach außen umschlagen,<br />
Verschmutzungen vorsichtig<br />
mit einem sauberen<br />
Tuch und Kochsalzlösung<br />
(aus der Apotheke) wegtupfen,<br />
mit dem Baden warten, bis<br />
der Nabelschnurrest abgefallen<br />
und der Nabel trocken<br />
ist.<br />
Das kann unterschiedlich<br />
lang dauern, bei manchen<br />
<strong>Baby</strong>s bis zu drei Wochen.<br />
Ob Eltern den Nabelschnurrest<br />
mit einem Tupfer oder<br />
einer Kompresse abdecken,<br />
besprechen sie am besten<br />
mit der Nachsorge-Hebamme.<br />
Denn: „Jeder Nabel ist<br />
anders, fast so individuell<br />
wie ein Fingerabdruck“, erklärt<br />
Ursula Jahn-Zöhrens.<br />
Die Hebamme oder der Kinderarzt<br />
wissen auch, ob der<br />
nässende Nabel besser mit<br />
Muttermilch, Alkohol oder<br />
Puder behandelt werden soll.<br />
NOTRUF<br />
112<br />
112 oder<br />
Giftnotruf?<br />
Welche Telefonnummer<br />
ist<br />
richtig, wenn das<br />
Kind möglicherweise<br />
etwas<br />
Giftiges geschluckt<br />
hat?<br />
Prof. Dr. Peter<br />
Sefrin vom Roten<br />
Kreuz erklärt,<br />
worauf es<br />
ankommt:<br />
• Das Kind zeigt<br />
Symptome<br />
wie Erbrechen,<br />
Krämpfe, Ver -<br />
wirrung, Schweißausbrüche?<br />
Gleich<br />
die 112 wählen!<br />
• Das gilt auch,<br />
wenn Eltern (etwa<br />
durch Hinweise<br />
auf der Ver packung)<br />
wissen,<br />
dass die verschluckte<br />
Substanz<br />
gefährlich ist.<br />
• Das Kind verhält<br />
sich unauffällig?<br />
Beim Giftnotruf<br />
über die Wirkung<br />
der verschluckten<br />
Substanz informieren.<br />
Die Num -<br />
mer steht auf der<br />
ersten Seite des<br />
Telefonbuchs.<br />
FRAGE AN DEN EXPERTEN<br />
Schon wieder<br />
Pipi-Alarm!<br />
Seit ein paar Wochen<br />
<strong>braucht</strong> Nina (3 ½) keine<br />
Windel mehr. Aber jetzt<br />
behauptet sie ständig, auf<br />
die Toilette zu müssen —<br />
und dann kommt doch<br />
nichts. Was soll ich tun?<br />
Dr. Hans-Joachim Kreisel,<br />
Kinderarzt, antwortet:<br />
as Sie da erleben, ist<br />
W ein ganz normaler<br />
Lernprozess Ihrer Tochter.<br />
Die Signalkette von ihrer<br />
Blase zum Gehirn ist noch<br />
nicht zuverlässig ausgereift.<br />
Doch weil sie alles richtig<br />
machen und auf keinen Fall<br />
einnässen will, schlägt sie<br />
lieber ein paarmal zu früh<br />
Alarm. Bei einer Blasenerkrankung<br />
hätte Nina<br />
auch nachts Probleme.<br />
Um sicherzugehen, können<br />
Sie ja den Kinderarzt nachschauen<br />
lassen.<br />
Mein Rat: Bleiben Sie<br />
geduldig, suchen Sie mit<br />
Nina die nächste Toilette<br />
auf und machen Sie ihr<br />
keine Vorwürfe, wenn<br />
nichts kommt. Erst nach einigen<br />
Wochen, wenn sich<br />
ihre Versuche zu 80 Prozent<br />
als blinder Alarm erweisen,<br />
würde ich sie auffordern, ihr<br />
Bedürfnis ein paar Minuten<br />
zu unterdrücken. Vielleicht<br />
kann sie aber auch bis dahin<br />
die Signale ihres Körpers<br />
besser einschätzen.<br />
FOTOS: HERSTELLER (2), ISTOCKPHOTO.COM<br />
40<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2014
RATGEBER GESUNDHEIT & PFLEGE<br />
Lachen ist gesund!<br />
Wir haben 24 Ideen<br />
gesammelt, mit denen<br />
Seite 22<br />
Sie und Ihr Kind Spaß haben.<br />
3,5 %<br />
der Deutschen haben<br />
eine <strong>Leben</strong>smittelallergie<br />
– aber nur<br />
1,6 % der Dänen.<br />
QUELLE: EUROPÄISCHER ALLERGIEVERBAND EAACI<br />
Wenn Schwester Tessie<br />
die kleinen Schrammen und Beulen<br />
verarztet, ist gleich alles wieder gut!<br />
Die Spiegelburg; 29,95 Euro<br />
Die süßen<br />
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Taschentücher<br />
vertreiben<br />
zwar<br />
nicht den<br />
Schnupfen,<br />
aber<br />
wenigstens<br />
die schlechte<br />
Laune.<br />
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sicher lagern<br />
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mit hochkonzentriertem<br />
Flüssigwaschmittel, sind<br />
praktisch. Aber wenn Kinder<br />
sie in die Hände kriegen, sind<br />
sie auch gefährlich, warnt<br />
die „Bundesarbeitsge<strong>mein</strong>schaft<br />
Mehr Sicherheit für<br />
Kinder“. Die Giftnotrufzentralen<br />
berichten von mehr<br />
als 100 Fällen pro Jahr, bei<br />
denen Eltern eine Vergiftung<br />
ihrer Kinder befürchteten.<br />
Deshalb: Waschkissen an<br />
sicherem Ort aufbewahren.<br />
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Schicken Sie uns die Lösung des Rätsels bis zum 5. März 2014. Bitte geben Sie für Rückfragen Ihre Telefon nummer und Ihre Adresse an.<br />
Redaktion <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> | Kennwort: Rätsel | Böheimstr. 8 | 86153 Augsburg | Fax: 08 21/45 54 81-13 | E-Mail: redaktion@bayard-media.de<br />
Ganz bequem geht’s im Internet: www.leben-und-<strong>erziehen</strong>.de/gewinnspiele<br />
gestaltetes<br />
Gartenstück<br />
Hauptkämpfer<br />
im Stierkampf<br />
fürsorglich<br />
behandeln<br />
Geschöpf<br />
spanischer<br />
ein<br />
Frauenname<br />
Balte<br />
Frau<br />
Abrahams<br />
(A. T.)<br />
zensieren<br />
Beweg. e.<br />
Körpers<br />
in der Luft<br />
Rauchabzug<br />
Monarchin<br />
Fragewort<br />
Abk.:<br />
Ablage<br />
Regelwidrigkeit<br />
(Sport)<br />
Abk.: Oberinspektor<br />
Namensgebung,<br />
Sakrament<br />
veraltet:<br />
schwere<br />
Tischdecke<br />
Schaukelbettchen<br />
Klostervorsteherin<br />
Schiffserstürmung<br />
ital. Artikel<br />
Aufspürung<br />
Springantilope<br />
Europäerin<br />
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Saft<br />
Handlung,<br />
Aktion<br />
Teigzutat<br />
Haut<br />
glätten<br />
(chirurg.)<br />
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zur Käseherstellung<br />
Styling-<br />
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Haare<br />
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Rhein-<br />
Zuflüsse<br />
Kw.: High<br />
Fidelity<br />
Sendung<br />
im ZDF:<br />
„... Mona<br />
Lisa“<br />
Nordpolargebiet<br />
Unbeweglichkeit<br />
ugs.: Hubschrauber<br />
(Kw.)<br />
Tennissatz<br />
(engl.)<br />
Umriss,<br />
Kontur<br />
Ausdehnungsbegriff<br />
Gesichtsausdruck<br />
Kälteprodukt<br />
Verhältniswort<br />
Schneehütte<br />
tierische<br />
Milchdrüse<br />
Kraftfahrzeug<br />
(Kw.)<br />
Strickmaterial<br />
kanad.<br />
Sänger,<br />
Komponist<br />
(Paul)<br />
Hautschmuck<br />
franz.<br />
Fürwort:<br />
du<br />
Abk.:<br />
Büstenhalter<br />
Hochsprunggerät<br />
Abk.:<br />
angeblich<br />
Abk.: Riesentorlauf<br />
Abk.:<br />
Sonntag<br />
®<br />
svd1816.32-61<br />
Auflösung aus <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 02/14: Eiszapfen<br />
engl.<br />
Biersorte<br />
Strom zur<br />
Nordsee<br />
kleine<br />
Gewürzmenge<br />
Bücherfreund<br />
Windrichtung<br />
Hautöffnung<br />
Zeichen<br />
für<br />
Europium<br />
franz.<br />
Adelsprädikat<br />
Initialen<br />
d. Dichters<br />
Gogol<br />
† 1852<br />
7 8<br />
5<br />
4 3 2 6 7 1<br />
9 1 7 3<br />
3 8 2 9<br />
9 5 3 8<br />
1 5 9 2<br />
3 6 1 9<br />
7 9 4 8 5 6<br />
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SCHWANGERSCHAFT Pflege<br />
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Neun Monate, in denen sich alles verändert. Der Bauch,<br />
die Haare, die Haut. Deshalb brauchen Schwangere jetzt<br />
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Für <strong>viel</strong>e Frauen ist allein schon die Nachricht,<br />
dass sie schwanger sind, die beste Kosmetik:<br />
Sie strahlen vor Glück. Die Hormone tun<br />
das Übrige, um die Haut straff und rosig und<br />
die Haare voll aussehen zu lassen. Doch es gibt<br />
sie auch, die Tage, an denen sich werdende<br />
Mütter nicht wohlfühlen. Weil Pickel nerven<br />
oder braune Flecken auftauchen.<br />
Deshalb brauchen Schwangere ein Pflegeprogramm,<br />
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Den Haaren bekommt die<br />
Schwangerschaft besonders<br />
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beschert werdenden Müttern<br />
sichtbar mehr Fülle,<br />
denn die Haare fallen später<br />
aus als sonst. Damit sie nicht<br />
spröde werden, empfiehlt<br />
Angelika Haslinger, Kosmetikerin<br />
und Leiterin der<br />
Beauty-Abteilung des Familienhotels<br />
„Cavallino Bianco“<br />
im Südtiroler Grödnertal,<br />
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Woche. „Das bringt den<br />
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auf Hochtouren läuft, fetten<br />
die Haare schneller. Hier<br />
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Übrigens: „Ob Färben<br />
schädlich für das <strong>Baby</strong> ist, ist<br />
nicht erwiesen. Wer auf<br />
Nummer sicher gehen will,<br />
greift auf natürliche Farben<br />
zurück“, sagt Astrid Zaglmann,<br />
Kosmetikerin und<br />
Leiterin des Instituts „Zeitlos<br />
schön“ in Wenzenbach<br />
bei Regensburg.<br />
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Inhaltsstoffe wird die Haut<br />
beim Waschen intensiv<br />
gepflegt, während der Duft<br />
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Öle aus Mandel, Jojoba und<br />
Sanddorn sorgen dafür,<br />
dass die Haut elastisch<br />
bleibt. Auch als pflegender<br />
Badezusatz geeignet.<br />
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6<br />
3<br />
5<br />
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<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2014<br />
45
SCHWANGERSCHAFT Pflege<br />
Gesicht<br />
Auch die Haut im Gesicht<br />
profitiert vom Östrogen: Es<br />
lagert Wasser im Gewebe<br />
ein, dadurch wird alles<br />
glatter und straffer. Bei<br />
manchen Schwangeren allerdings<br />
sorgen hyperaktive<br />
Talgdrüsen für große Poren<br />
und ein fettiges, unreines<br />
Hautbild. „Besonders wichtig<br />
ist eine gründliche, aber<br />
schonende Reinigung – morgens<br />
und abends“, betont<br />
Expertin Astrid Zaglmann.<br />
Nach der Reinigung wirkt<br />
alkoholfreies Gesichtswasser<br />
beruhigend.<br />
Unverzichtbar für die tägliche<br />
Pflege ist eine Tagescreme,<br />
die Feuchtigkeit<br />
spendet und die Haut mit<br />
natürlichen, schützenden<br />
Ölen versorgt. Für alle Hauttypen<br />
geeignet sind bei Unreinheiten<br />
pH-neutrale<br />
Cremes, denn unreine Haut<br />
ist immer aus dem Gleichgewicht<br />
geraten. „Durch die<br />
Pflege einen gesunden pH-<br />
Wert herzustellen, bringt die<br />
deutlichste Verbesserung.“<br />
Sommersprossen sehen<br />
während der Schwangerschaft<br />
dunkler aus, um<br />
Mund oder Augen entstehen<br />
gelegentlich bräunliche Flecken.<br />
Schuld daran ist der<br />
Farbstoff Melanin, den der<br />
Körper jetzt vermehrt ausschüttet.<br />
Kosmetikerin<br />
Astrid Zaglmann empfiehlt<br />
werdenden Müttern, auf intensives<br />
Sonnenbaden zu<br />
verzichten und immer einen<br />
hohen UV-Schutz zu verwenden.<br />
Oft verschwinden<br />
die Überpigmentierungen<br />
nach der Schwangerschaft<br />
wieder von selbst.<br />
„Eine sanfte Z upfmassage<br />
beugt Dehnungsstreifen vor.“<br />
ANGELIKA HASLINGER, KOSMETIKERIN<br />
Bauch<br />
Am meisten wächst jetzt der<br />
Bauch. Deshalb kann es im<br />
letzten Drittel der Schwangerschaft<br />
passieren, dass<br />
das Gewebe bricht. Und<br />
dann sind sie doch da, die<br />
gefürchteten Dehnungsstreifen,<br />
die auch am Oberschenkel,<br />
der Hüfte und den<br />
Brüsten auftauchen können.<br />
Regelmäßige Massagen mit<br />
Pflegeölen, die Vitamin E<br />
enthalten, lassen es im Idealfall<br />
nicht so weit kommen,<br />
sagt Kosmetikerin Angelika<br />
Haslinger. Auch mit einer<br />
Zupfmassage können<br />
Schwangere vorbeugen:<br />
Dazu mit Daumen und Zeigefinger<br />
eine kleine Hautpartie<br />
hochziehen und kurz<br />
halten. „So behandeln<br />
Schwangere Stück für Stück<br />
den gesamten Bauch von<br />
außen nach innen. Je weiter<br />
die Schwangerschaft ist,<br />
umso sanfter.“<br />
Brüste<br />
Etwas Unterstützung im<br />
wörtlichen Sinne brauchen<br />
jetzt die wachsenden Brüste.<br />
Ein fester, bequem sitzender<br />
BH mit breiten Trägern sorgt<br />
für guten Halt. Kalte Duschen<br />
kurbeln die Durchblutung<br />
an, anschließend mit<br />
einer reichhaltigen Lotion<br />
eincremen.<br />
Beine<br />
Schwer zu tragen haben in<br />
der Schwangerschaft die<br />
Beine: Zusätzliche zehn Kilo<br />
und mehr lasten auf ihnen.<br />
Deshalb unbedingt Beine<br />
hochlegen, so oft es geht –<br />
und auf hohe Absätze verzichten.<br />
„Wechselduschen,<br />
Wassertreten und Schwimmen<br />
machen müde Beine<br />
wieder fit“, sagt Expertin<br />
Angelika Haslinger. Sie rät<br />
zu kühlenden Gels mit ätherischen<br />
Ölen, etwa aus<br />
Minze, Thymian, Rosmarin<br />
oder Lavendel. Wer zu<br />
Krampfadern neigt, trägt<br />
außerdem Stützstrümpfe –<br />
die gibt es auf Rezept vom<br />
Frauenarzt.<br />
Zum Abschluss des eigenen<br />
Beauty-Programms können<br />
Schwangere ihren Körper<br />
eincremen und sanft massieren,<br />
am besten mit einer<br />
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für Selbstmarketing („30 Minuten<br />
Selbstbehauptung“, Gabal;<br />
8,90 Euro). „Gerade Mütter denken<br />
oft, dass sie froh sein müssen, überhaupt<br />
beschäftigt zu werden.“ Doch<br />
wer etwas erreichen will, muss<br />
lernen, sich besser darzustellen.<br />
Der wichtigste Tipp der Expertin:<br />
klar kommunizieren. Kein „Ich kann<br />
leider nur vormittags“, sondern ein<br />
„Ich habe zwischen 9 und 13 Uhr für<br />
Sie Zeit.“ Wer sich rechtfertigt,<br />
ist in einer schlechteren Ausgangsposition.<br />
Tipp 2: sich auf Augenhöhe<br />
sehen. „Ich bin ebenso wertvoll wie<br />
die anderen Kollegen und der Chef.“<br />
So ver ändern Sie Ihre Körpersprache,<br />
ohne sich verstellen zu<br />
müssen. Und für Frauen auch oft<br />
nicht selbst verständlich ist: ein Lob<br />
annehmen. „Wenn der Chef Sie lobt,<br />
sagen Sie Dankeschön und lächeln.“<br />
Das „Nicht der Rede wert ...“, das<br />
Ihnen auf der Zunge liegt, einfach<br />
runterschlucken.<br />
Besonders bei Gehaltsverhandlungen<br />
brauchen Mütter Selbstbewusstsein.<br />
Klar, sie sind weniger<br />
flexibel. Aber sie haben auch klare<br />
Stärken: ihre Multitasking-Fähigkeit<br />
und das Organisationstalent.<br />
„Machen Sie im Job das Muttersein<br />
nicht ständig zum Thema, Väter tun<br />
das auch nicht“, rät die Expertin.<br />
Spricht der oder die Vorgesetzte Sie<br />
darauf an, wehren Sie ab: „Für <strong>mein</strong><br />
Kind ist gesorgt, aber das hat mit<br />
<strong>mein</strong>em Anliegen nichts zu tun.“<br />
Schreiben Sie auf, was Sie für die<br />
Firma geleistet haben. Das interessiert<br />
den Chef. Und Sie vergrößern<br />
Ihre Chance, das zu verdienen, was<br />
Sie verdienen.<br />
Traumhafte Düfte<br />
Diese Aromen bringen Ihnen<br />
erholsamen Schlaf<br />
Lavendel<br />
Duftet nach Urlaub<br />
in der Provence.<br />
Als Öl oder getrocknet im Säckchen wirkt<br />
es beruhigend und löst Ängste.<br />
Kamille<br />
Auch als Tee und Badezusatz<br />
sorgt die Heilpflanze für<br />
eine entspannte Stimmung.<br />
Gilt als<br />
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Stimmungsaufheller,<br />
hilft bei Stress und Gefühlsschwankungen.<br />
So riecht Glück.<br />
Vanille<br />
Der süße Duft<br />
vertreibt Gereiztheit und<br />
Nervosität.<br />
Lasst Taten folgen!<br />
Mehr als die Hälfte der über 16-Jährigen<br />
finden einen Helm beim Fahrradfahren<br />
wichtig. Aber: Nur 19 Prozent setzen<br />
immer oder fast immer einen auf.<br />
Quelle: IfD Allensbach<br />
Erfolg für<br />
Hebammen<br />
Eine Mutter kämpft erfolgreich<br />
für Hebammen: Mit ihrer<br />
Petition „Menschenwürde ist<br />
kein Ehrenamt – Hebammen<br />
brauchen höhere Vergütungen“<br />
konnte Anke Bastrop die Aufnahme<br />
des Themas in den<br />
Koalitionsvertrag erreichen.<br />
Respekt!<br />
48<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2014
R A T G E B E R<br />
Mia mag Kuchen mit Mandeln. Ben mag Beeren.<br />
Und Papa Pfirsich. Bitteschön:<br />
Mit der Backform „Cake Portion“ von<br />
Lékué kriegt jeder seine Extrawurst, pardon,<br />
sein Extrastück. www.lekue.de; 20,40 Euro<br />
Ferienglück<br />
auf familisch<br />
FOTOS: HERSTELLER (5), ISTOCKPHOTO.COM, THINKSTOCK<br />
2,4<br />
Stunden verbringen<br />
deutsche Internetnutzer<br />
täglich in<br />
sozialen Netzwerken<br />
IM TREND<br />
QUELLE: IPSOS<br />
TWOSIE<br />
Ein Onesie (Einteiler) ist doch<br />
eher etwas für unter Zweijährige.<br />
Doch der Zweiteiler<br />
„Twosie“ ist der neue Favorit<br />
in Mamas Kleiderschrank,<br />
weil er sich so <strong>viel</strong>seitig<br />
kombinieren lässt. Blazer<br />
und Hose „Andrea“ von<br />
Selected bei www.asos.de;<br />
133,44 Euro und 91,30 Euro<br />
FRAGE AN DEN EXPERTEN<br />
Reiseerlaubnis<br />
für den Urlaub?<br />
Ich lebe vom Vater <strong>mein</strong>es<br />
Sohnes getrennt und habe<br />
jetzt für mich und unseren<br />
Sohn (2) einen Urlaub in der<br />
Türkei gebucht. Stimmt es,<br />
dass ich dafür die schriftliche<br />
Erlaubnis <strong>mein</strong>es<br />
Ex-Mannes brauche?<br />
Matthias Knott, Pressesprecher<br />
der Bundespolizeiinspektion am<br />
Flughafen München, antwortet:<br />
as würde ich Ihnen auf<br />
Djeden Fall empfehlen. Damit<br />
stellen Sie sicher, dass Ihr Start<br />
in den Urlaub problemlos<br />
abläuft. Die Beamten am Flughafen<br />
können überprüfen,<br />
ob alle Sorgeberechtigten<br />
der Reise zugestimmt haben,<br />
um eine mögliche Kindesentziehung<br />
zu verhindern. Bis das<br />
geklärt ist, kann in Ausnahmefällen<br />
die Ausreise untersagt<br />
werden. Mit einer schriftlichen<br />
Einverständniserklärung mit<br />
den wichtigsten Daten wie<br />
Name, Geburtsdatum, Reiseziel,<br />
Reisedauer, der Erreichbarkeit<br />
und einer Passkopie des Vaters<br />
vermeiden Sie möglichen Ärger.<br />
Übrigens: Auch wenn die Großeltern<br />
mit dem Kind in den<br />
Urlaub ins Ausland fahren,<br />
sollten sie diese Erklärung von<br />
allen Erziehungsberechtigten<br />
dabeihaben.<br />
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herzliche und authentische Atmosphäre.<br />
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ist, bieten sie <strong>viel</strong>fältige Schwerpunkte:<br />
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Britax Römer B-Motion 3<br />
Ein stabiles Leichtgewicht, das sich<br />
auch in schwerem Gelände mühelos<br />
fahren lässt DAS GEHÖRT DAZU Chassis mit<br />
Sportwagensitz, <strong>Baby</strong>wanne,<br />
Click & Go-Adapter FARBEN 3<br />
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13 Kinderwagen<br />
in den neuen<br />
Trendfarben<br />
KINDERWAGEN<br />
50<br />
Trends 2014<br />
Eintönig war gestern, jetzt kommt Farbe auf die Straße:<br />
Die neuen Kombi-Kinderwagen begeistern Eltern nicht nur durch<br />
ihre raffinierte Technik, sondern auch durch ihr Design<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2014
BUNT<br />
Ein durchdachtes Designer-Gefährt mit<br />
ungewöhnlichem Dreh-System<br />
DAS GEHÖRT DAZU Chassis mit <strong>Baby</strong>sitz,<br />
<strong>Baby</strong>wanne mit <strong>Wie</strong>gegestell G2,<br />
Packtaschen, Wetterschutzset<br />
FARBEN Grundmodell: 1, Bezugsets<br />
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kann der Aufsatz um 360 Grad gedreht<br />
werden WWW.orbitbaby.de<br />
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Flexibler Wagen für alle Alltagssituationen<br />
DAS GEHÖRT DAZU Chassis<br />
mit Sportwagensitz, <strong>Baby</strong>wanne<br />
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Einkaufskorb und die elf Knallfarben<br />
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lexibel. Wendig.<br />
Leicht. Stylish. Wandelbar.<br />
Durchdacht.<br />
Stabil. Bequem. Individuell.<br />
Was Eltern vom perfekten<br />
Kinderwagen erwarten, ist<br />
eine ganze Menge. Sie wollen<br />
nicht irgendein Gefährt,<br />
sondern den perfekten Begleiter.<br />
Der über eine lange<br />
Zeit genau den Komfort bietet,<br />
den das so schnell wachsende<br />
Kind <strong>braucht</strong>. Der sich<br />
ebenso bequem durch enge<br />
Supermarktgänge steuern<br />
lässt wie über holpriges<br />
Straßenpflaster. Und dabei<br />
immer gut aussieht.<br />
Kombi-Kinderwagen sind<br />
solche Alleskönner. Nutzbar<br />
von Geburt bis zum Kindergartenalter<br />
dank eines ausgeklügelten<br />
Systems, das<br />
dafür sorgt, dass der Wagen<br />
in jedem Alter zum Kind<br />
passt. Trotz aller Unterschiede<br />
ist der Aufbau im<br />
Grund immer ähnlich:<br />
Es gibt ein Gestell, auf das<br />
verschiedene Aufsätze montiert<br />
werden können. Aufsatz<br />
Nummer eins ist für das<br />
erste halbe Jahr eine feste<br />
<strong>Baby</strong>wanne oder eine weiche<br />
Tragetasche. Darin liegt<br />
der Säugling geborgen und<br />
geschützt mit Blick auf<br />
Mama und Papa. Nach<br />
LEICHT<br />
Chicco Travel-System Trio Activ3<br />
Sportlicher Wagen, der sich jedem Terrain optimal<br />
anpasst DAS GEHÖRT DAZU Chassis mit<br />
Sportwagensitz, <strong>Baby</strong>wanne, Auto-<strong>Baby</strong>schale,<br />
Regenschutz, Moskitonetz, Sitzverkleinerer,<br />
Utensilientasche FARBEN 5 GEWICHT 11,5 kg*<br />
PREIS 649 Euro (Set mit Kindersitz)<br />
DAS GEFÄLLT UNS Robuste Reifen und<br />
gute Stoßdämpfer sorgen für Laufruhe<br />
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* DIE GEWICHTSANGABEN BEZIEHEN SICH<br />
AUF DAS GESTELL MIT KINDERWAGENAUFSATZ
SERVICE Kinderwagen<br />
etwa einem halben Jahr<br />
(abhängig davon, ob das<br />
<strong>Baby</strong> sitzen kann und wie<br />
groß es ist) wird der Sportwagensitz<br />
auf das Chassis<br />
gesteckt. Der dritte Aufsatz<br />
ist die Auto-<strong>Baby</strong>schale, die<br />
man auf das Gestell klickt.<br />
Für dieses „Shop‘n Drive-<br />
System“ sind in manchen<br />
Fällen Adapter nötig.<br />
Die unterschiedlichen Modelle<br />
am Markt ermöglichen<br />
es, ganz individuelle Wünsche<br />
zu erfüllen. Unsere<br />
Checkliste hilft bei der<br />
Wahl:<br />
Wissen Sie,<br />
was Sie brauchen?<br />
Muss der Wagen sich im<br />
Hausflur klein machen? <strong>Wie</strong><br />
<strong>viel</strong> darf er kosten? Soll er<br />
geländegängig sein? Fährt<br />
ein Geschwisterkind auf<br />
dem Kiddy Board mit? Lässt<br />
sich der Wagen leicht klappen<br />
und hochheben? Hat er<br />
genug Stauraum für die Einkäufe?<br />
Kriegen wir ihn im<br />
Auto unter? Eignet er sich<br />
als Shop‘n Drive-System? Ist<br />
der Lenker verstellbar? Lieber<br />
Gummiräder oder Luftreifen?<br />
Ist der Bezug abnehmbar<br />
und waschbar?<br />
Wer diese Fragen vorab<br />
klärt, ist dem perfekten<br />
Wagen für sich und sein<br />
<strong>Baby</strong> schon ganz nah.<br />
silvia schmid<br />
DURCH -<br />
DACHT<br />
Peg Pérego Book Pop Up (Set)<br />
Ein innovatives System, superleicht und<br />
mit raffiniertem Faltmechanismus<br />
DAS GEHÖRT DAZU Chassis mit<br />
Sportwagensitz, faltbare <strong>Baby</strong>wanne,<br />
Autokindersitz „Primo Viaggio SL“,<br />
Beindecke, Wickeltasche, Regenschutz<br />
FARBEN 7 GEWICHT 7,3 kg*<br />
PREIS 999 Euro (Set mit Kindersitz)<br />
DAS GEFÄLLT UNS Das Gestell lässt sich<br />
samt <strong>Baby</strong>wanne auf Miniformat<br />
zusammenfalten WWW.peg.de<br />
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Chicco Urban<br />
Ein wendiger Stadtbegleiter<br />
mit platzsparenden Ideen<br />
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(in <strong>Baby</strong>wanne umbaubar), Matratze,<br />
Sitzverkleinerer, Regenschutz, Color-Pack<br />
(farbige Bezüge) FARBEN 5 GEWICHT 10 kg*<br />
PREIS 399 Euro DAS GEFÄLLT UNS Der Trick<br />
mit dem wandelbaren Sitz und<br />
das Color-Pack, das für einen neuen Look<br />
sorgt WWW.chicco.de<br />
52<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2014
Inglesina Travel-System Quad<br />
Elegante Kombination aus<br />
italienischem Stil und aktuellster Technik<br />
DAS GEHÖRT DAZU Chassis mit Sportwagensitz,<br />
<strong>Baby</strong>wanne, Autositz „Huggy“, Wickeltasche,<br />
Getränkehalter, Regenschutz FARBEN 5<br />
GEWICHT 10 kg* PREIS 990 Euro (Set mit<br />
Kindersitz) DAS GEFÄLLT UNS Selbst mit dem <strong>Baby</strong><br />
auf dem Arm kann das Gestell mit einer Hand<br />
zusammengeklappt werden<br />
WWW.inglesina.de<br />
* DIE GEWICHTSANGABEN BEZIEHEN SICH<br />
AUF DAS GESTELL MIT KINDERWAGENAUFSATZ<br />
DESIGN SPIELT EINE IMMER GRÖSSERE ROLLE<br />
Mindestens drei Jahre ist der Kinderwagen im Einsatz. Klar, dass Eltern deshalb nicht nur darauf<br />
achten, dass er praktisch ist, sondern er muss auch gut aussehen<br />
Im Interview:<br />
Moritz Walther,<br />
Manager im<br />
Geschäftsbereich Travel<br />
Systeme bei Britax Römer<br />
Viele Kinderwagen<br />
sind echte Multitalente.<br />
Was ist<br />
Eltern besonders<br />
wichtig?<br />
In erster Linie, dass er<br />
zu ihnen und ihrem<br />
Kind perfekt passt<br />
und lange zu nutzen<br />
ist: Das Neugeborene<br />
soll sich genauso<br />
wohlfühlen wie ein<br />
zweijähriges Kind.<br />
Doch immer wichtiger<br />
wird nach<br />
unserer Erfahrung<br />
neben der Funktion<br />
das Design: Die Eltern<br />
wollen einen Kinderwagen,<br />
der gut aussieht.<br />
Darf es also auch mal<br />
bunt sein?<br />
Ja, die Kinderwagen-<br />
Bezüge sind bunter<br />
geworden. Beerenfarben<br />
sind jetzt in<br />
Mode, aber auch<br />
Braun ist im Trend.<br />
Die Wagen werden<br />
immer leichter. Sind<br />
sie trotzdem noch<br />
stabil?<br />
Natürlich. Die Kinderwagen<br />
müssen die<br />
europäische Sicherheitsnorm<br />
erfüllen,<br />
dabei ist die Stabilität<br />
ein maßgeblicher Bestandteil.<br />
Mit leichten<br />
Aluminiumgestellen<br />
und entsprechender<br />
Rohrstärke sorgen wir<br />
als Hersteller dafür,<br />
dass die Produkte<br />
zwar leicht, aber dennoch<br />
in hohem Maß<br />
sicher und stabil sind.<br />
Was empfehlen Sie<br />
Eltern, die einen<br />
Wagen kaufen?<br />
Unbedingt ge<strong>mein</strong>sam<br />
den Kinderwagen<br />
in einem<br />
Fachgeschäft aus -<br />
pro bieren und genau<br />
testen: Lässt er sich<br />
von Mutter und Vater<br />
bequem lenken? <strong>Wie</strong><br />
einfach können wir<br />
ihn falten? Passt er in<br />
den Kofferraum?<br />
Wofür nutzen wir den<br />
Wagen hauptsächlich?<br />
Investieren Sie in<br />
den Kauf etwas Zeit,<br />
das macht sich später<br />
bezahlt.<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2014 53
SERVICE Kinderwagen<br />
INDIVIDUELL<br />
teutonia BeYou! V2<br />
STABIL<br />
Sportlicher Wagen, bei dem dank<br />
hauck Lacrosse All in One (Set)<br />
Easy-Fix-System alle Aufsätze sofort<br />
montiert sind DAS GEHÖRT DAZU Chassis<br />
mit Sportwagensitz, <strong>Baby</strong>wanne,<br />
Autositz Zero plus Comfort, Regenschutz,<br />
Wickeltasche, Getränkehalter,<br />
Moskitonetz FARBEN 4 GEWICHT 10,2 kg*<br />
PREIS 479,99 Euro (Set mit Kindersitz)<br />
DAS GEFÄLLT UNS Die extra Beindecke und<br />
die Wendesitzauflage WWW.hauck.de<br />
Schmaler, sehr kompakter Wagen<br />
mit bequemer Polsterung<br />
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mit Sportwagensitz, <strong>Baby</strong>wanne<br />
„Made for you“, Regenschutz<br />
FARBEN unzählige Möglichkeiten dank<br />
Baukastenprinzip GEWICHT 15,8 kg*<br />
PREIS ab 719,90 Euro (+ 194,90 Euro<br />
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geht‘s nicht WWW.teutonia.de<br />
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Luxusgefährt, in dem <strong>Baby</strong>s und<br />
Kleinkinder bequem reisen<br />
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mit Sportwagensitz, <strong>Baby</strong>wanne,<br />
Wickeltasche, Mückennetz, Regenschutz,<br />
Beindecke FARBEN 10 GEWICHT 16 kg*<br />
PREIS 679 Euro<br />
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Federung und die umfangreiche<br />
Ausstattung WWW.babybutt.de<br />
* DIE GEWICHTSANGABEN BEZIEHEN SICH<br />
AUF DAS GESTELL MIT KINDERWAGENAUFSATZ<br />
54<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2014
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day*<br />
Mit Maxi-Cosi in den Urlaub:<br />
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miteinander verbringen und ge<strong>mein</strong>sam tolle Dinge erleben. Was packen Sie ein?<br />
Welchen Kinderwagen nehmen Sie mit? Und was werden Sie unternehmen?<br />
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Gestell klappt automatisch<br />
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das Kind erhöht sitzt und so<br />
den Eltern etwas näher ist<br />
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VIEL-<br />
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Ist er dabei? Genau der Kinderwagen,<br />
den Sie suchen, brauchen,<br />
haben wollen? In dem Sie voller<br />
Stolz Ihr <strong>Baby</strong> durch den Park und<br />
das Kaufhaus fahren? Sie können<br />
ihn gewinnen – wenn Sie die Antwort<br />
auf folgende Frage wissen:<br />
<strong>Wie</strong> heißt das System, bei dem<br />
der Autokindersitz aufs Kinderwagengestell<br />
montiert wird?<br />
Wir verlosen alle Kinderwagen,<br />
die wir vorstellen, in den abge<br />
bildeten Farben.<br />
Die Ausstattung kann je nach<br />
Modell variieren. Bei allen Wagen<br />
ist auf jeden Fall eine <strong>Baby</strong>wanne<br />
dabei, damit Sie ihn direkt nach<br />
der Geburt nutzen können.<br />
Beim Inglesina Travel-System<br />
Quad, dem Chicco Travel-System<br />
Trio Activ3, dem Peg Pérego Book<br />
Pop Up und dem hauck Lacrosse<br />
All in One ist zusätzlich ein Autositz<br />
(wie angegeben) im Umfang<br />
enthalten. Der Stokke Crusi wird<br />
mit <strong>Baby</strong>wanne, aber ohne Sitzeinheit<br />
verlost.<br />
Schreiben Sie uns, welcher Wagen<br />
Ihr Favorit ist – <strong>viel</strong>leicht sind Sie<br />
schon bald damit unterwegs.<br />
Schicken Sie uns die Lösung mit Ihrem Namen, Ihrer Adresse, Ihrer Telefonnummer (für Rückfragen) und dem Wunschwagen bis<br />
zum 5. März 2014 an folgende Adresse: Redaktion <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> | Kennwort: Kinderwagen | Böheimstr. 8 | 86153 Augsburg |<br />
Fax: 08 21/45 54 81-13 | E-Mail: redaktion@bayard-media.de<br />
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mit wertvollen Tipps und Spiel- und Beschäftigungsideen<br />
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Minis<br />
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Für Zappelmänner und Si-Sa-Singemäuse!<br />
Musik und Hörspiele<br />
auf CD begeistern schon die Kleinsten<br />
Klappe auf, CD rein<br />
und los geht der Spaß:<br />
Lustige Lieder begleiten<br />
Kinder durch den<br />
Tag und bringen sie<br />
zum Strahlen. Mit Mama und<br />
Papa hüpfen sie zu „Häschen in<br />
der Grube“ oder rennen im Kreis<br />
bei „Eins, zwei, drei im Sauseschritt“.<br />
Je jünger das Kind, desto wichtiger<br />
ist es, möglichst <strong>viel</strong> mit<br />
ihm zu singen und seine Neugier<br />
auf Sprache zu wecken. Handeln<br />
die Reime, Lieder und Geschichten<br />
von Dingen, die Kinder aus<br />
ihrem eigenen Alltag kennen,<br />
gelingt das am besten.<br />
Aber: „Bis zum Beginn des dritten<br />
<strong>Leben</strong>sjahres können Kinder<br />
die Lieder einer CD nur verstehen<br />
und aufnehmen, wenn die<br />
Buch-Tipp<br />
Sabine Hirler:<br />
„Musik und Spiel für Kleinkinder“,<br />
Praxisbuch mit CD,<br />
Cornelsen; 24,95 Euro<br />
Eltern sie vorher immer wieder<br />
mit ihnen gesungen haben“,<br />
erklärt Musikpädagogin und<br />
Buchautorin Sabine Hirler. „CDs<br />
sollten deshalb zumindest in<br />
den ersten beiden <strong>Leben</strong>sjahren<br />
nur als Unterstützung beim Singen<br />
dienen.“<br />
„Noch mal!“ Von ihren Lieblingsliedern<br />
können Kinder gar nicht<br />
genug kriegen. Ist die CD im<br />
Auto oder sind die Lieder auf das<br />
Smartphone geladen, retten sie<br />
Unsere Expertin<br />
Sabine Hirler<br />
Die Musikpädagogin und Autorin leitet ein pädagogisch-therapeutisches<br />
Musikinstitut in Hadamar. Neben ihrer Arbeit mit Kindern<br />
bietet sie Weiterbildungen für Pädagogen und Therapeuten an<br />
58<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2014
so die Stimmung auch bei langen<br />
Fahrten: Trällern alle fröhlich<br />
mit, ist es selbst im Stau<br />
nicht langweilig.<br />
Auch wenn es für Mama und<br />
Papa nach dem neunten Mal in<br />
der Endlosschleife etwas kritisch<br />
wird: Da müssen sie noch<br />
ein zehntes Mal durch! Gerade<br />
dieses <strong>Wie</strong>derholen kommt dem<br />
Bedürfnis der Kleinen nach<br />
Ritualen und Struktur entgegen.<br />
Darüber hinaus fördern Singen,<br />
Sprechen und Reimen das Kind<br />
in seiner Sprachentwicklung<br />
und machen Lust auf mehr.<br />
Erste kleine Erzählungen auf<br />
CDs eignen sich bereits für<br />
Zweijährige. „Eltern sollten sie<br />
vorher möglichst allein hören<br />
und sich den Inhalt einprägen.<br />
Dann können sie die Geschichte<br />
frei erzählen und anschließend<br />
mit dem Kind ge<strong>mein</strong>sam die<br />
CD hören“, sagt Sabine Hirler.<br />
„Drei Minuten pro Geschichte<br />
reichen. Länger können sich<br />
Zwei- bis Dreijährige nicht konzentrieren.<br />
Sie nehmen dann<br />
nichts mehr auf.“<br />
Wichtig beim Hören von Geschichten<br />
ist eine entspannte<br />
Atmosphäre, in der Kinder sich<br />
sicher und geborgen fühlen. Eng<br />
an Mama gekuschelt lauschen<br />
die kleinen Zuhörer den Melodien<br />
oder Erzählungen am liebsten.<br />
Ein weiteres Plus: Eltern<br />
bekommen dabei die Gefühle<br />
und Stimmungen ihres Kindes<br />
unmittelbar mit.<br />
Übrigens: Auch kranke Kinder<br />
profitieren vom Vorsingen, das<br />
ergab eine Studie des Great<br />
Ormond Street Hospital in London.<br />
Die Experten im Team von<br />
Prof. Dr. Tim Griffiths stellten<br />
fest: Kinder, denen zehn Minuten<br />
lang vorgesungen wurde,<br />
verspürten weniger Schmerzen.<br />
Die Erklärung: Im limbischen<br />
System des Gehirns stimuliert<br />
Musik Gefühle. Diese fördern<br />
Entspannung und Wohlgefühl –<br />
und nehmen die Angst.<br />
margret nussbaum<br />
FOTOS: ISTOCKPHOTO.COM, PRIVAT<br />
Lieder und<br />
Geschichten<br />
FÜR DIE JÜNGSTEN<br />
PIGGELDY UND FREDERICK<br />
„Zwischen Himmel und Acker“<br />
gibt es für die beiden Schweinchen<br />
<strong>viel</strong>e Geheimnisse zu erkunden:<br />
Wo geht die Sonne unter?<br />
Was ist ein Verbot? Einfühlsam<br />
und unschlagbar komisch erklärt<br />
Frederick seinem kleinen Bruder<br />
Piggeldy die Welt. Ein philosophisches<br />
Hörabenteuer ab 3.<br />
Jumbo; 10,99 Euro<br />
DIE MUKKETIER-BANDE<br />
„Landauf, landab unterwegs“:<br />
In der neuen CD der Mukketier-<br />
Bande hat Heiner, das vegetarische<br />
Schwein, unmögliche Tischmanieren.<br />
Die singenden Hühner<br />
sind extrem eitel und der Trommelhund<br />
wird mondsüchtig. Ein großer<br />
Spaß für Kinder ab 4 mit <strong>viel</strong>en<br />
Tieren und flotten Rhythmen.<br />
Universal Music; 17,99 Euro<br />
MOFY: IM BAUMWOLLWALD<br />
Alle Kinder lieben Mofy, das weiße<br />
Häschen aus der KiKA-TV-Serie.<br />
Ge<strong>mein</strong>sam mit Harry, dem Frosch,<br />
Monty, dem Maulwurf, und<br />
den Eichhörnchen Flips und Flaps<br />
erlebt der kleine Hase witzige und<br />
spannende Abenteuer im Baumwollwald.<br />
Die CD für Kinder ab 2 enthält<br />
die neuen Hörspielfolgen 3 und 4.<br />
Edel; 7,95 Euro<br />
ARABELLAS WUNDERWELT<br />
Die schönsten Kinder-Hits<br />
des bekannten Liedermachers<br />
Detlef Jöcker – mit einer Geschichte<br />
über Arabellas Wunderwelt.<br />
Hier erleben Zuhörer ab 3 lustige<br />
Abenteuer mit Arabella und ihren<br />
Freunden: dem Tanzbären Schubidu,<br />
Mr. Pinguini, Madame Etepetete,<br />
Professor Superschlau und Sisa,<br />
dem Bruder der Si-Sa-Singemaus.<br />
Menschenkinder;<br />
13,90 Euro (CD), 16,90 Euro (DVD)<br />
WAS KRIECHT<br />
UND KRABBELT DA?<br />
Hummel, Schmetterling, Spinne,<br />
Marienkäfer, Regenwurm:<br />
Das Hörspiel für Kinder ab 2 stellt<br />
die bekanntesten <strong>Wie</strong>senbewohner<br />
vor. Lustige Lieder laden zum Mit–<br />
singen ein. Das Booklet enthält Tipps<br />
für Eltern und Bastelanleitungen.<br />
Ein Bilderbuch dazu gibt es vom<br />
Ravensburger Buchverlag.<br />
Jumbo; 9,99 Euro<br />
SCHAUKELMAUS UND<br />
KUSCHELKATER<br />
Die CD für Kinder ab 1 mit Liedern<br />
und Versen aus dem gleichnamigen<br />
Buch enthält <strong>viel</strong>e Anregungen<br />
zur Förderung der Sinneswahr–<br />
nehmung: Die Badeschaumgeister<br />
und Icy-Ice, der Eiswürfel, laden<br />
mit schwungvollen Liedern<br />
zum Mitsingen und Bewegen ein.<br />
Das Booklet enthält alle Liedtexte.<br />
Ökotopia; 14,90 Euro (CD),<br />
16,80 Euro (Buch)<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2014 59
FAMILIE Schicksal<br />
Das ist<br />
nicht <strong>mein</strong><br />
Kind<br />
Sie hat ihr neugeborenes <strong>Baby</strong> gestillt, getröstet,<br />
in den Schlaf gesungen, es von ganzem Herzen geliebt — und<br />
dann erfahren, dass es gar nicht ihr Kind ist. Die unglaubliche<br />
Geschichte von Jeannine Klos, deren Tochter im Krankenhaus<br />
von Saarlouis vertauscht wurde<br />
Schon als Jeannine Klos mit ihrem zweiten<br />
Kind schwanger war, hatte sie diesen<br />
schrecklichen Albtraum: Mein <strong>Baby</strong><br />
wird vertauscht! Da war diese Angst, dass gerade<br />
ihr passiert, was nicht sein kann, weil es<br />
nicht sein darf: die Klinik verlassen mit einem<br />
fremden <strong>Baby</strong> auf dem Arm. Doch genau das geschah<br />
auf der Säuglingsstation des Krankenhauses<br />
von Saarlouis im Juni 2007. Warum, ist<br />
Ein Albtraum<br />
wird plötzlich Wirklichkeit<br />
bis heute ungeklärt. Unsere Autorin Nadine<br />
Luck sprach mit der Mutter über die Verwechslung<br />
und wie sie heute damit lebt.<br />
„Niemand hat mir geglaubt“, erzählt Jeannine<br />
Klos (40) heute, sechs Jahre später. Dabei erinnert<br />
sie sich noch genau an dieses seltsame Gefühl,<br />
das sie hatte, als die Krankenschwester am<br />
dritten Morgen nach der Geburt mit dem <strong>Baby</strong><br />
aus dem Säuglingszimmer zu ihr kam: „Das ist<br />
nicht <strong>mein</strong> Kind!“ Die Haut, die Haare, alles war<br />
irgendwie anders. Und war dieses <strong>Baby</strong> nicht<br />
auch ein bisschen kleiner als ihre Leni, waren<br />
die Fingerchen, die sie so oft geküsst hatte, ein<br />
bisschen kürzer? Die Krankenschwester kontrollierte<br />
das Bändchen am Handgelenk des<br />
Säuglings, verglich den Namen mit dem Schild,<br />
das am Bettchen hing. „Ihr Kind heißt doch Leni<br />
Klos“, sagte sie schulterzuckend. Und: „Säuglinge<br />
verändern sich manchmal über Nacht.“<br />
Das klang wie: „Stillende Mütter sind manchmal<br />
etwas verwirrt.“<br />
Ihr Mann Ralf und andere Besucher beruhigten<br />
die junge Mutter, waren sich sicher, in diesem<br />
<strong>Baby</strong> die neugeborene Leni zu erkennen. Und<br />
nachdem auch dieses Kind ganz selbstverständlich<br />
und selig schmatzend an ihrer Brust trank,<br />
genau wie Leni, freundete sich Jeannine Klos<br />
20.06.2007 Die richtige Leni<br />
im Arm ihres Patenonkels<br />
23.06.2007 Drei Tage<br />
später hat der Onkel das<br />
falsche Kind auf dem Arm<br />
60<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2014
Familie Klos mit<br />
ihren beiden Töchtern<br />
Lina (links) und Yara.<br />
Zum Schutz der Kinder<br />
zeigen wir sie<br />
nur von hinten<br />
langsam mit dem Gedanken an, sich getäuscht<br />
zu haben. Und ein paar Tage später war sie ganz<br />
davon überzeugt, mit ihrem <strong>Baby</strong> nach Hause zu<br />
gehen. Denn: ein vertauschtes Kind? So etwas<br />
passiert in Deutschland nicht! Dachte sie.<br />
Die nächsten Monate waren turbulent wie in<br />
jeder Familie, die nach dem ersten Kind nochmals<br />
Zuwachs bekommt. Da blieb keine Zeit für<br />
Zweifel. Dann, ein halbes Jahr später, der Schock:<br />
Eine Nachbarin erzählt am Telefon von zwei<br />
vertauschten <strong>Baby</strong>s im Krankenhaus von Saarlouis,<br />
in jener Klinik, in der Jeannine entbunden<br />
hat. Da ist sie wieder, die Angst. Schlagartig<br />
kehrt sie zurück. Jeannine Klos sieht sich wieder<br />
mit dem ihr fremden <strong>Baby</strong> im Arm im Klinikbett<br />
liegen. Waren ihre Zweifel doch berechtigt gewesen?<br />
„Das Telefongespräch hat mir den Boden<br />
unter den Füßen weggezogen“, sagt sie. Und nur<br />
Das Telefongespräch<br />
hat mir den Boden unter<br />
den Füßen weggezogen<br />
wenige Minuten später bestätigt der Anruf der<br />
Klinik den schlimmen Verdacht: Leni ist möglicherweise<br />
nicht ihr leibliches Kind. Sofort ist<br />
Ein Zufall bringt<br />
die Verwechslung an den Tag<br />
diese bedrückende Frage da, die sie quälen wird,<br />
die ihr nicht mehr aus dem Kopf geht: Wenn das<br />
Kind in der Familie nicht Leni ist, wo ist dann<br />
<strong>mein</strong>e Tochter?<br />
Nur durch einen Zufall war die Verwechslung<br />
ans Licht gekommen. Der Vater des anderen<br />
<strong>Baby</strong>s hatte seine Vaterschaft angezweifelt,<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2014 61
FAMILIE Schicksal<br />
Zurücktauschen oder einfach<br />
beide Kinder behalten?<br />
woraufhin das Jugendamt einen Gentest veranlasste.<br />
Das Ergebnis: Er war tatsächlich nicht<br />
der Vater – aber die Mutter auch nicht die Mutter.<br />
Jetzt wurde das Ehepaar Klos mit anderen Paaren,<br />
die zu dieser Zeit ein Kind bekommen hatten,<br />
zum Speicheltest gebeten. Fünf unendlich<br />
lange Tage dauerte es, bis feststand, welches<br />
<strong>Baby</strong> zu welcher Mutter gehört. Und der schreckliche<br />
Albtraum plötzlich zur Gewissheit wurde:<br />
Die <strong>Baby</strong>s wurden in der Klinik vertauscht.<br />
Für Jeannine Klos war sofort klar: „Ich will <strong>mein</strong><br />
leibliches Kind haben. Wir müssen zurücktauschen!“<br />
Doch da war Leni, das <strong>Baby</strong>, das sie gestillt,<br />
gebadet, geliebt hat. Deren Geruch ihr so<br />
vertraut war, deren zarte Haut sie gestreichelt<br />
hatte. Und die sollte sie jetzt einfach so hergeben?<br />
Doch unerträglich schmerzte auch der Gedanke,<br />
keinen Einfluss auf die Entwicklung des<br />
eigenen Kindes zu haben. Und beide behalten?<br />
„Als wir erfahren hatten, dass Vanessa, die andere<br />
Mutter, erst fünfzehn Jahre alt war, hatten<br />
<strong>mein</strong> Mann und ich sofort denselben Gedanken:<br />
Adoption!“ Dies aber war kein Thema für die andere<br />
Familie.<br />
Dass beide Mütter einfach die „falschen“ Kinder<br />
behalten, wäre rechtlich sogar möglich gewesen,<br />
im gegenseitigen Einvernehmen. Und <strong>viel</strong>leicht<br />
hätte Vanessa auch ganz gerne alles so<br />
gelassen, wie es war, vermutet Jeannine Klos.<br />
Sie hingegen ist heute zutiefst dankbar dafür,<br />
dass der Tausch entdeckt worden ist, als die<br />
Kinder erst wenige Monate alt waren: „Unvorstellbar,<br />
würde all das erst heute auffliegen!“ Ob<br />
dann wie in einer Patchwork-Familie alle zusammenleben<br />
würden? Jeannine Klos will sich<br />
das gar nicht vorstellen.<br />
Zwei Tage nachdem das Ergebnis des Speicheltests<br />
feststand, trafen sich die beiden Familien<br />
zum ersten Mal. „Vanessa und ich fielen uns<br />
weinend in die Arme“, erinnert sich Jeannine<br />
Klos an diesen Augenblick, in dem ihre Gefühle<br />
Karussell fuhren. Und auch daran, wie fremd ihr<br />
Angelina war, ihr leibliches Kind, das andere<br />
Menschen so genannt hatten. Immer wieder<br />
musste sie es anschauen, suchte nach Ähnlichkeiten<br />
und konnte doch keine entdecken! „Ich<br />
hatte damit gerechnet, dass ich <strong>mein</strong>e Tochter<br />
nie mehr loslassen könnte, und war erstaunt,<br />
Wenn dieses Kind nicht Leni ist,<br />
wo ist dann <strong>mein</strong>e Tochter?<br />
dass ich mich erst einmal an die ‚echte‘ Leni gewöhnen<br />
musste.“ Von der machten Jeannine<br />
und Ralf Klos <strong>viel</strong>e Fotos und ver glichen sie zu<br />
Hause mit denen im Familienalbum. Endlich<br />
fand das Ehepaar nun doch Ge<strong>mein</strong>samkeiten:<br />
„Erst sah ich die Gesichtszüge <strong>mein</strong>er Mutter<br />
und dann erkannte ich sogar mich selbst, als ich<br />
noch ein <strong>Baby</strong> war.“ Angelina rückte ein bisschen<br />
näher.<br />
Langsam gewöhnten sich die beiden Familien<br />
Schritt für Schritt an die leiblichen Kinder und<br />
an den Gedanken, das andere <strong>Baby</strong> herzugeben,<br />
das sie so lieb hatten. „Einen sofortigen Tausch<br />
hätte ich kaum verkraftet“, sagt Jeannine Klos.<br />
„Wir alle <strong>braucht</strong>en Zeit.“ Mit ein paar Stunden<br />
fing es an, dann überließen sich die Mütter ihre<br />
Kinder immer länger. Und mit jedem Tag ist es<br />
Jeannine Klos gelungen, ihre Leni ein klein bisschen<br />
mehr loszulassen und Angelina mehr und<br />
mehr ins Herz zu schließen.<br />
Und dann kam der Tag, vor dem sich alle gefürchtet,<br />
den sie aber auch erhofft hatten: der<br />
Tag des endgültigen Tausches, sechs Wochen<br />
nach dem ersten Treffen. Klar, dass die Tränen<br />
flossen, dass alle erst einmal traurig waren. Erstaunlicherweise<br />
kam Familie Klos dennoch<br />
schnell mit der neuen Situation zurecht. „Wir<br />
waren einfach so glücklich mit unserer Lina,<br />
wie wir Angelina ab sofort nannten.“<br />
Dass die ersten Monate im <strong>Leben</strong> ihrer leiblichen<br />
Tochter wie ein schwarzes Loch sind,<br />
dass sie sich kaum nachvollziehen lassen,<br />
schmerzt noch heute. Es gibt nur vier oder fünf<br />
Handyfotos von Lina aus dieser Zeit. Schwer zu<br />
verkraften für Jeannine Klos, die sogar mit dem<br />
Jetzt ist jedes Kind da,<br />
wo es hingehört und sich wohlfühlt<br />
Gedanken gespielt hatte, ein weiteres Kind zu<br />
bekommen, dessen komplette <strong>Baby</strong>zeit sie ohne<br />
familiäre Katastrophe durchleben wollte. Doch:<br />
„Das war letztlich Quatsch. Mein Mann und ich<br />
sind mit unseren beiden Töchtern komplett<br />
ausgelas tet und glücklich.“<br />
Dass Jeannine Klos sechs Monate lang für ein<br />
fremdes Kind die Mama war, dass sie es gestillt<br />
und die Verantwortung für das kleine Wesen<br />
übernommen hat, sieht sie nicht als Problem. Im<br />
Gegenteil: „Ich hoffe, ich habe Leni damit etwas<br />
Gutes getan.“ Schade sei nur, dass sie ihr eigenes<br />
Kind nicht auch stillen konnte. Lina hatte in<br />
FOTOS: THEODOR BARTH (2), PRIVAT (2)<br />
62<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2014
der anderen Familie das Fläschchen bekommen<br />
und war daran gewöhnt.<br />
Der Kontakt zu Vanessa und Leni ist seit einigen<br />
Jahren eingeschlafen – vermutlich, weil die<br />
<strong>Leben</strong> der beiden Familien zu unterschiedlich<br />
sind. Nicht, weil es Differenzen gab. „Ich habe<br />
Mutter und Kind mal zufällig im Schwimmbad<br />
gesehen“, erzählt Jeannine Klos. „Leni wirkte<br />
sehr fröhlich, aber sie war mir fremd. Ich hatte<br />
das gute Gefühl, dass jedes Kind dort ist, wo es<br />
hingehört und sich wohlfühlt.“<br />
Wenn Jeannine Klos heute ihre schier unglaubliche<br />
Geschichte erzählt, wirkt sie aufgeräumt<br />
und im Frieden mit allem, was geschehen ist –<br />
obwohl immer noch nicht restlos geklärt ist,<br />
wie es zu der Verwechslung kommen konnte.<br />
„Ich nehme an, dass es beim Wickeln der beiden<br />
<strong>Baby</strong>s passiert ist“, sagt die Mutter. Vielleicht<br />
haben die Säuglinge gleichzeitig ihre Bändchen<br />
verloren und eine der beiden Nachtschwestern<br />
Heute sind die quälenden<br />
Stunden nur noch Erinnerung.<br />
Jeannine Klos hat ihren<br />
Frieden gefunden und genießt<br />
das Zusammensein mit<br />
ihrer Tochter Lina<br />
Für Wut, Vorwürfe und Fragen<br />
ist kein Raum<br />
hat diese versehentlich vertauscht. Wütend<br />
über diesen Fehler war Jeannine Klos nie. „Ich<br />
fühlte eher Mitleid. So etwas macht ja niemand<br />
mit Absicht.“ Für Fragen wie „Wer war das, wie<br />
ist das genau passiert?“ war auch gar kein Raum.<br />
„Es ging <strong>viel</strong>mehr darum: <strong>Wie</strong> stehen wir als<br />
Familie diese Situation durch?“<br />
Für Lina selbst ist die Verwechslung bisher kein<br />
großes Thema. „Ich habe ihr erzählt, dass die<br />
Krankenschwester sie nach der Geburt ins<br />
falsche Bettchen gelegt hatte und deshalb vor<br />
ihr ein anderes Kind kurz bei uns gelebt hat“,<br />
sagt Jeannine Klos. „Aber sie kann die Geschichte<br />
mit ihren sechs Jahren noch nicht einordnen,<br />
weder zeitlich noch emotional.“ Ihre Tochter hat<br />
bisher nie nach Details gefragt. „Irgendwann<br />
wird sie sich sicherlich damit auseinandersetzen“,<br />
vermutet Jeannine Klos.<br />
Dann wird Lina ihre eigene Geschichte auch<br />
nachlesen können. Denn jetzt, Jahre später, hat<br />
Jeannine Klos ein Buch geschrieben über ihre<br />
und Linas sehr persönliche Geschichte, „die<br />
längst nicht mehr den Alltag bestimmt, sondern<br />
nur noch Erinnerung ist“. Der Titel des Buches<br />
sagt alles: „Übermorgen Sonnenschein“.<br />
nadine luck<br />
Buch-Tipp<br />
Jeannine Klos/Anne Pütz:<br />
„Übermorgen Sonnenschein“,<br />
Bastei Lübbe; 8,99 Euro
KATZEN-KARNEVAL<br />
Die drei Kätzchen möchten zum Faschingsball.<br />
Schnell läuft die kleine weiße Katze zur schminke. Sie malt dem braunen Kätzchen<br />
Da kommt die Katzenmama mit Faschings-<br />
Verkleidungskiste und holt ein Prinzessinnenkleid<br />
mit Krone heraus. Ihre braune Katzen-<br />
Ihr Katzenkind jubelt: „Super! Ein Tiger ist<br />
gelbe Streifen aufs Fell. Fertig ist ein Tiger.<br />
schwester ist traurig: „Schade, ich wär auch noch <strong>viel</strong> schöner als eine Prinzessin oder<br />
gern Prinzessin geworden. Aber da ist ja noch ein Pirat.“ Das weiße Kätzchen ruft: „Ich<br />
ein Piratenkostüm in der Kiste. Das gefällt mir möchte auch angemalt werden.“ „Ich auch!“,<br />
auch.“ Doch das Kätzchen kommt zu spät. verlangt das schwarze Kätzchen. Beide ziehen<br />
Sein schwarzer Katzenbruder hat das Piratenhemd<br />
und das Tuch mit dem Totenkopf schon weiße Streifen auf das schwarze Katzenfell.<br />
ihre Kostüme aus. Die Katzenmama malt<br />
aus der Kiste geholt. Die Prinzessin tröstet Fertig ist ein Zebra. Dem weißen Kätzchen<br />
ihre braune Katzenschwester: „Schau noch kleckst die Katzenmama schwarze Flecken<br />
mal in der Kiste nach! Bestimmt findest du aufs Fell und lacht: „Muh, fertig ist die Kuh!“<br />
darin etwas anderes zum Verkleiden.“<br />
Und dann gehen der Tiger, das Zebra und<br />
Aber oh Schreck! Die Kiste ist leer.<br />
die Kuh zum Katzenkinder-Faschingsball.<br />
64<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2014
Das Kind ist<br />
beschäftigt –<br />
1o Minuten Pause<br />
für die Eltern<br />
Hier gehören immer 2 Sachen zur gleichen Verkleidung.<br />
Siehst du, was zusammenpasst?<br />
ILLUSTRATIONEN: BIRTE MÜLLER; TEXT: MARGRET NUSSBAUM<br />
Der Katzentiger geht zum Ball. Findest du die 6 Unterschiede<br />
zwischen den beiden Bildern?<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2014 65
community<br />
www.leben-und-<strong>erziehen</strong>.de<br />
MARTINAS<br />
TAGEBUCH<br />
Martina<br />
Dankof-Decker ist<br />
eure Ansprechpartnerin<br />
im Netz<br />
[Username:<br />
Redaktion]. In ihrem<br />
Blog erzählt sie<br />
von ihren Kindern<br />
Benjamin (9)<br />
und Anna-Carolin (6)<br />
NADINES BABY-<br />
VERRÜCKTE WELT<br />
Vater, Mutter, Kind<br />
– so hat Nadine Luck<br />
sich das gewünscht.<br />
Aber weil es so schön<br />
ist mit Antonia (2),<br />
heißt es bald: Vater,<br />
Mutter, Kind und Kind.<br />
In ihrem Blog erzählt<br />
Nadine von ihrer<br />
Familie und der<br />
bevorstehenden<br />
Geburt<br />
Umfrage<br />
Welchen Altersunterschied<br />
haben<br />
eure Kinder?<br />
30%<br />
12%<br />
Dreieinhalb<br />
bis vier<br />
Jahre.<br />
12%<br />
Neun<br />
bis 17<br />
Monate.<br />
23%<br />
Mehr<br />
als vier<br />
Jahre.<br />
Meine Kids<br />
sind zweieinhalb<br />
bis<br />
drei Jahre<br />
auseinander.<br />
23%<br />
Eineinhalb<br />
bis zwei<br />
Jahre.<br />
QUELLE: WWW.LEBEN-UND-<br />
ERZIEHEN.DE<br />
FASCHING: WAS MACHEN<br />
EURE KINDER?<br />
miatinka Ich brauche<br />
noch ein paar Anregungen<br />
für Fasching:<br />
<strong>Wie</strong> kostümieren<br />
sich eure Kinder?<br />
Meine beiden waren<br />
mal Koch und Gärtner,<br />
das war mit Blumentopf<br />
und Kochgeschirr ganz<br />
leicht umzusetzen.<br />
ronny Mausi geht<br />
als Eule, die Große<br />
schwankt zwischen<br />
Nixe und Wassergeist<br />
und Lütti geht als Pippi<br />
Langstrumpf. Unser<br />
Sohn findet Fasching<br />
albern und geht als<br />
Pokerspieler.<br />
henriette Meine<br />
Tochter verkleidet sich<br />
als Marsmännchen:<br />
großer grüner Plastiksack,<br />
kleine Mars-<br />
WIE REGELT IHR DIE<br />
FERIENBETREUUNG?<br />
Crazymummy In den vergangenen Ferien habe ich<br />
keinen Urlaub bekommen und musste die Kinder<br />
ständig zwischen Oma, Ur-Oma und Tante hin- und<br />
herfahren. <strong>Wie</strong> regelt ihr das in den Ferien?<br />
adina Schade, dass die Kinder in den Ferien nichts<br />
von dir hatten! Ich arbeite nicht und kann somit die Zeit<br />
mit <strong>mein</strong>en Kindern zu Hause genießen.<br />
JoniMum Wir nehmen auch mal getrennt Urlaub oder<br />
der Papa arbeitet in der Spätschicht und ich am Vormittag.<br />
Außerdem verbringt Jonas zwei Ferienwochen<br />
bei den Großeltern, eine Woche fährt er mit ihnen weg –<br />
in der Zeit können wir arbeiten gehen. Bisher klappt<br />
es gut, aber die Planung ist immer aufwendig.<br />
Minchen Wir haben einen Ferien-Hort, in den die Kinder<br />
gehen können. Großeltern oder Tanten fallen bei<br />
uns als Betreuung aus, da sie alle noch berufstätig sind.<br />
Schokoriegel aufgeklebt,<br />
die Haare<br />
grün gefärbt und<br />
Gummihandschuhe<br />
für die<br />
Hände. Ist einfach<br />
und sieht super aus!<br />
little_mami Dieses<br />
Jahr möchte der Große<br />
Cowboy sein. Er war<br />
auch schon Biene Maja,<br />
Pirat, Dumbo und<br />
ein Clown.<br />
LieschenMuller<br />
Mein Sohn wird wohl<br />
als Ritter gehen, dieses<br />
Motto hat er sich auch<br />
für seinen Geburtstag<br />
gewünscht.<br />
+ LESER-ECHO +<br />
Warum schreit<br />
<strong>mein</strong> <strong>Baby</strong>?<br />
„ALLES WIEDER GUT“,<br />
HEFT 2/2014<br />
Mir sagte ein Arzt,<br />
ich müsse damit leben,<br />
dass <strong>mein</strong> <strong>Baby</strong> ein<br />
Schreikind sei.<br />
Schließlich stellte ein<br />
auf <strong>Baby</strong>s spezialisierter<br />
Physiotherapeut fest,<br />
dass durch die Geburt<br />
der erste Halswirbel<br />
ausgerenkt war und<br />
renkte ihn auf sanfte Art<br />
wieder ein. Noch am<br />
selben Tag wurde<br />
das Weinen weniger und<br />
hörte ein paar Tage später<br />
ganz auf – <strong>mein</strong> Kleiner<br />
war zu der Zeit acht<br />
Wochen alt. Viele Kinder<br />
leiden an diesem KiSS-<br />
Syndrom. Doch zu wenige<br />
Ärzte erkennen es.<br />
Katja Regel, Berlin<br />
FOTOS: DANIEL GERST, SONJA KREBS, THINKSTOCK<br />
66<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2014
Freude verschenken!<br />
Die heilige Erstkommunion und Firmung<br />
Freunde Jesu – Das Magazin<br />
zur Erstkommunion<br />
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Ministrant, alles Wichtige zu unserem<br />
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Übermittlung Ihrer Daten für Zwecke der Werbung oder der Markt- oder Meinungsforschung jederzeit<br />
widersprechen. Sie können Ihre Bestellung innerhalb von zwei Wochen seit Lieferungserhalt ohne Begründung<br />
oder durch Rücksendung der Lieferung an die Bayard Media GmbH und Co. KG, Böheimstraße 8,<br />
86153 Augsburg, widerrufen. Zur Fristwahrung genügt die rechtzeitige Absendung. Paketversandfähige<br />
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für kleine Rennfahrer,<br />
Vogelfreunde oder<br />
Schmetterlingssammler<br />
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Tipp!<br />
Achten Sie bitte darauf,<br />
dass die Birne der Lampe<br />
genügend Abstand zum<br />
Papier hat, und verwenden<br />
Sie nur Niedrigenergielampen<br />
mit niedriger<br />
Wattzahl (z. B. 7 Watt).<br />
Ballonlampe<br />
sie brauchen<br />
1 Luftballon<br />
weißes Seidenpapier<br />
Kleister<br />
1 Lampenfassung<br />
aus dem Baumarkt<br />
weißen Blumendraht<br />
Für die Vögel: Tonpapier<br />
in verschiedenen Rottönen<br />
Für die Autos: Tonpapier<br />
in Rot, Gelb, Grün, Blau,<br />
getupftes Transparentpapier,<br />
rote Wolle<br />
Pappe, Blumendraht<br />
so wird’s gemacht<br />
Den Luftballon aufblasen<br />
und zuknoten. Weißes Seidenpapier<br />
in Fetzen reißen<br />
und Schicht um Schicht mit<br />
Kleister über den Luftballon<br />
kleben, ca. vier Schichten,<br />
dazwischen jeweils einige<br />
Stunden trocknen lassen.<br />
Wenn das Papier getrocknet<br />
ist, den Luftballon unten<br />
und oben aufschneiden,<br />
sodass jeweils ein rundes<br />
Loch entsteht.<br />
Mit Vögeln oder Autos<br />
nach der Vorlage bekleben<br />
(s. Klick-Tipp).<br />
die aufhängung<br />
Schneiden Sie aus Pappe<br />
einen ca. 2 cm breiten Ring,<br />
dessen Innendurchmesser<br />
etwas größer ist als die<br />
obere Öffnung Ihrer Lampe.<br />
Lochen Sie ihn an beiden<br />
Seiten. Fädeln Sie den Blumendraht<br />
durch die Löcher<br />
und verzwirbeln Sie ihn<br />
in der Mitte.<br />
Legen Sie den Ring von<br />
unten in die Lampe und<br />
befestigen Sie den Draht<br />
in der gewünschten Höhe<br />
am Kabel der Lampenfassung.<br />
Probieren Sie aus, in welcher<br />
Höhe der Schirm über<br />
der Birne der Lampenfassung<br />
hängen soll –<br />
bitte achten Sie darauf,<br />
dass die Birne frei hängt<br />
und genügend Abstand<br />
zum Papier hat.<br />
FOTOS: ILONKA BOCK (3), ISTOCKPHOTO.COM<br />
68<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2014
Schmetterlingslampe<br />
sie brauchen<br />
1 Lampenfassung<br />
aus dem Baumarkt<br />
Tonpapier in verschiedenen<br />
Lilatönen<br />
1 Drahtring, ø ca. 30 cm<br />
8 lilafarbene Papierkordeln,<br />
je 35 cm lang<br />
8 Perlen in Lilatönen<br />
5 m festes Geschenkband<br />
mit Drahtverstärkung<br />
so wird’s gemacht<br />
Nach der Schablone<br />
24 Schmetterlinge ausschneiden<br />
(s. Klick-Tipp).<br />
Den Drahtring mit dem<br />
Geschenkband umwickeln.<br />
4 je 50 cm lange Geschenkbänder<br />
mit einer Schleife<br />
daran festbinden, provisorisch<br />
aufhängen.<br />
Die Papierkordeln an den<br />
Ring knoten, jeweils am<br />
Ende eine Perle befestigen.<br />
Immer drei Schmetterlinge<br />
an einer Schnur festkleben.<br />
Auf diese Weise acht<br />
Schmetterlings-Schnüre<br />
basteln.<br />
die aufhängung<br />
Die vier provisorischen<br />
Bänder in der richtigen<br />
Höhe am Kabel der Lampenfassung<br />
festbinden.<br />
Damit nichts verrutscht,<br />
wickeln Sie weißes Klebeband<br />
mehrfach um<br />
das Kabel, sodass ein Stopper<br />
entsteht, und verknoten<br />
die 4 Bänder darüber.<br />
Klick-Tipp<br />
Die Schablonen für<br />
die Autos, die Vögel<br />
und die Schmetterlinge<br />
sowie eine Skizze zur<br />
Aufhängung finden Sie auf<br />
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GLOSSE<br />
„Autofahn!“<br />
Rollenklischees hielt Autorin Ruth Wenger<br />
für überholt. Bis ihr zweijähriger Sohn<br />
seine Liebe zu Fahrzeugen entdeckte ...<br />
„Schau, er liebt alles, was Räder<br />
hat. Typisch Junge eben“, sagt<br />
die Mutter <strong>mein</strong>es Freundes<br />
beim Anblick von Julius, der inmitten<br />
eines Berges von Matchboxautos<br />
thront. „Klar. Alle Mädchen<br />
wiegen Puppen und nur Jungs lassen<br />
Autos die Sofakante runtersausen“,<br />
denke ich ironisch und halte<br />
mich für wesentlich aufgeklärter in<br />
Sachen Genderstudies als die dreifache<br />
Mutter und siebenfache Oma.<br />
Einen belehrenden Kommentar verkneife<br />
ich mir anstandshalber –<br />
zum Glück, wie ich heute weiß.<br />
Das war vor einem Jahr. Kurz darauf<br />
sagte Julius sein erstes Wort: Auto.<br />
Danach: Bagger. Dann: Tütata.<br />
Inzwischen sehe ich alt aus mit<br />
<strong>mein</strong>er Überzeugung, dass nicht<br />
die Kinder Rosa oder Blau, Baukran<br />
oder Barbie wählen, sondern die Erwachsenen<br />
ihnen diese je nach Geschlecht<br />
aufs Auge drücken. Julius<br />
hat mich längst eines Besseren belehrt.<br />
Seit er laufen kann, bleibt er<br />
an jedem Auto stehen und will wissen,<br />
wie die Kiste heißt. Ich habe<br />
ihn dazu nicht ermutigt.<br />
Inzwischen ist er zwei Jahre alt und<br />
erkennt jeden Audi, Fiat oder Skoda<br />
schon von Weitem. Die einzelnen<br />
Modelle sind ihm auch längst geläufig:<br />
VW-Golf, VW-Käfer, VW-Bus.<br />
Nichts leichter als das. Selbst einen<br />
Hyundai unterscheidet der Junior<br />
von einem Daihatsu. Ich? Kann das<br />
nur, wenn ich den Schriftzug lese.<br />
Verwechsle ich auf die Schnelle<br />
einen Jeep mit einem Land Rover,<br />
ernte ich ein ärgerliches: „Nein,<br />
Mama“. Nur bei zwei Modellen tut<br />
sich Julius selbst noch schwer – allerdings<br />
allein bei der Aussprache.<br />
Mit Mitzibitzi ist ein Mitsubishi ge<strong>mein</strong>t<br />
und Citroën nennt er „Nicht<br />
so schön“. Wobei er mit Letzterem<br />
gar nicht so falsch liegt.<br />
Bevor Julius ins Bett geht, sagt er<br />
den parkenden Autos Gute Nacht.<br />
Zeitschriften sucht er nach seinen<br />
PS-starken Lieblingen ab und auf<br />
dem Weg zur Tagesmutter beglückt<br />
ihn nichts so sehr wie ein röhrender<br />
Porsche. „Schnell, laut!“, ruft er<br />
dann erfreut. Die Großbaustelle in<br />
unserem Viertel mit den Kränen<br />
und Betonmischern kann er Ewigkeiten<br />
bestaunen. Ihn ohne Geschrei<br />
wegzulocken, grenzt an ein<br />
Ding der Unmöglichkeit.<br />
Gut. Immerhin: Julius spielt auch<br />
mit seinen Kuscheltieren. Er setzt<br />
sie in die Schaufel seines Baggers<br />
und fährt sie spazieren. Bücher?<br />
Liebt er, ganz besonders sein Fahrzeuge-Wimmelbuch.<br />
Das Höchste<br />
ist aber, wenn wir mit unserem<br />
Auto verreisen. Dann will der Kleine<br />
nicht in den Kindersitz, sondern<br />
selbstverständlich selbst hinters<br />
Lenkrad. „Julius autofahn“, ruft er<br />
dann und rüttelt an der Tür. „Diese<br />
Auto-Obsession ist doch der Wahnsinn“,<br />
sage ich zu <strong>mein</strong>em Freund.<br />
Doch der schaut beglückt auf den<br />
Junior, wie er Warnlicht, Scheibenwischer<br />
und Radio anschaltet. „Das<br />
verstehst du nicht“, sagt er. „Du bist<br />
eben eine Frau.“<br />
Ruth Wenger ist Journalistin<br />
und Mutter von Julius (2).<br />
Sie lebt in München.<br />
ILLUSTRATION: WIEBKE HASSELMANN;<br />
FOTO: ANDREA EGE PHOTOGRAPHY<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2014<br />
71
IMPRESSUM<br />
erscheint in der Bayard Media GmbH & Co. KG, Augsburg<br />
www.bayard-media.de<br />
Anschrift Verlag und Redaktion:<br />
Böheimstraße 8, 86153 Augsburg, Tel. 08 21/45 54 81-51,<br />
Fax 08 21/45 54 81-10 (Verlag), -12 (Redaktion)<br />
E-Mail: redaktion@bayard-media.de, www.leben-und-<strong>erziehen</strong>.de<br />
ISSN 0047-4274<br />
Chefredakteurin:<br />
Martina Kaiser (verantwortlich)<br />
Redaktion und Mitarbeiter:<br />
Martina Dankof-Decker,<br />
Elisabeth Göpel, Birgit Henrich,<br />
Gitta Hopp, Gerda Klier,<br />
Margret Nußbaum,<br />
Josef Pütz, Silvia Schmid,<br />
Andrea Schmidt-Forth,<br />
Beate Spindler, Silke Weiher<br />
Grafik:<br />
Robert Erker (Artdirector),<br />
Laura Hermann,<br />
Verena Kernstein, Sabine Meyer<br />
Bildredaktion:<br />
Ilonka Bock, Daniel Gerst<br />
Redaktionsassistenz:<br />
Sylvia Herrmann,<br />
Sabine Pomberg<br />
Verlagsgeschäftsführer:<br />
Horst Ohligschläger<br />
Verlagsleitung/<br />
Gesamtanzeigenleitung:<br />
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Auslandspreise auf Anfrage.<br />
FOTOS: FRECHVERLAG (2), GLOWIMAGES, HERSTELLER (2); ILLUSTRATION: ISTOCKPHOTO.COM<br />
TRENDS 2014<br />
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die Füße<br />
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die neuen Sneakers und<br />
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Alles<br />
bleibt an<br />
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hängen<br />
<strong>Wie</strong> Paare es schaffen,<br />
die Familienarbeit<br />
gerecht zu teilen<br />
72<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2014
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Ostern!<br />
DAS NEUE<br />
HEFT IST AB<br />
12.3.<br />
IM HANDEL<br />
Weitere<br />
Themen<br />
VORSCHAU<br />
Fit in den<br />
Frühling<br />
Der Hallo-<br />
Wach-Kick<br />
für Mütter:<br />
So hat die<br />
Frühjahrsmüdigkeit<br />
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Kreative Ideen<br />
Schö ne<br />
Ostern<br />
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<strong>Nähe</strong>n<br />
Stricken<br />
Basteln<br />
Backen<br />
Pipikack und Kackapups<br />
Schmuddelwörter:<br />
überhören oder verbieten?<br />
Wir haben nachgefragt<br />
Wenn Kinder zahnen<br />
So können Eltern<br />
die Beschwerden lindern<br />
Ohren spitzen<br />
<strong>Wie</strong> sich <strong>Baby</strong>s Gehör<br />
entwickelt<br />
Luis Tagebuch<br />
Der schwere Abschied<br />
vom Schnuller<br />
Alles gelb<br />
Wenn das Neugeborene<br />
Gelbsucht hat<br />
Andere Mütter kennenlernen,<br />
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<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2014 73
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