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Mai 5/2013<br />
Deutschland 2,30 € · Österreich 2,50 € · Schweiz 4,50 sfr · BeNeLux 2,70 €<br />
Italien 2,80 € · Spanien 2,80 € · Slowenien 2,80 €<br />
Sommermode<br />
Kleid und<br />
Hose<br />
zum Nähen<br />
Seite 68<br />
Seite 18<br />
Das Elternmagazin<br />
Schöne<br />
Baby-Zeit<br />
Schlafen, Stillen,<br />
Baby-Pflege: die besten<br />
Tipps von Hebammen<br />
Bauchweh<br />
Wie Eltern helfen<br />
können<br />
Beine wie ein<br />
Cowboy?<br />
Das Fitness-<br />
Programm für<br />
kleine Füße<br />
Seite 38<br />
TEST<br />
Welcher Kinderwagen<br />
zu<br />
Ihnen passt<br />
+ 5x<br />
ZU GEWINNEN<br />
Für Kinder ab 1 Jahr<br />
Zurück<br />
in den Job<br />
Nach 6 Monaten,<br />
1 Jahr oder<br />
später: Wie Mütter<br />
den richtigen<br />
Zeitpunkt finden<br />
<strong>essen</strong><br />
Nur Nudeln, kein Gemüse:<br />
Was Experten raten<br />
05<br />
4 198437 502306
FOTOS: DANIEL GERST, ISTOCKPHOTO.COM, YOUR PHOTO TODAY; ILLUSTRATIONEN: STEPHANIE WUNDERLICH/GERSTENBERG VERLAG<br />
Vielseitige<br />
Zeichnerin<br />
Stephanie Wunderlich,<br />
die Illustratorin des<br />
Kindergarten-Streiks<br />
(S. 24), hat Collagen für<br />
ein Kochbuch gemacht.<br />
„Großmutters<br />
süße Seelentröster“<br />
(Gerstenberg;<br />
19,95 Euro). Wir finden:<br />
einfach lecker!<br />
Willkommen, Frühling!<br />
Martina Kaiser<br />
Chefredakteurin<br />
Es ist Frühling, alles grünt, beginnt zu<br />
blühen und uns zieht es wieder raus ins<br />
Freie. Wir genießen die ersten Sonnenstrahlen<br />
auf Balkon und Terrasse,<br />
verabreden uns mit Freunden im<br />
Straßencafé und buddeln mit den Kleinen<br />
im warmen Sand auf dem Spielplatz.<br />
Den Frühling finden Sie auch in vielen<br />
Beiträgen in diesem Heft: Ab Seite 60 liefern wir (Spiel-)Ideen<br />
für kleine Gärtner und ihre Eltern. Vielleicht probieren Sie ja<br />
mal den Tipp aus und ziehen mit Ihrem Kind einen Gemüse-<br />
Wald? Viel Erfolg dabei!<br />
Für alle, die gern kreativ sind, gibt es Blumenkleid, Marinehose<br />
und Hai-Shirt zum Selbernähen. Die Anleitung ist ganz<br />
einfach: Bei www.leben-und-<strong>erziehen</strong>.de finden Sie Filme,<br />
in denen alles Schritt für Schritt erklärt wird. Also ran an<br />
die Nähmaschine, ich bin gespannt auf Ihre Ergebnisse.<br />
Die schönsten Fotos werden wir veröffentlichen.<br />
Ich wünsche Ihnen einen zauberhaften Frühling und<br />
viel Spaß beim Lesen dieses Heftes! Ihre<br />
martina.kaiser@bayard-media.de<br />
Mit einem Abo haben Sie jede Ausgabe von <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> pünktlich im Briefkasten.<br />
Infos finden Sie auf Seite 23 und 74.<br />
Abonnenten-Service Telefon 01 80/5 26 01 41*, Fax 01 80/5 26 01 42*<br />
* (nur 0,14 € / Min. aus dem Festnetz, maximal 0,42 € / Min. aus dem Mobilfunk)<br />
Redaktion <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> | Böheimstraße 8 | 86153 Augsburg | Telefon 0821/45 5481 - 51<br />
Fax 0821/45 5481 - 12 | E-Mail-Adresse: redaktion@bayard-media.de<br />
Am 12. Mai<br />
ist Muttertag<br />
Die schönsten<br />
Liebeserklärungen<br />
an die beste<br />
Mama der Welt<br />
[6]<br />
Endlich<br />
wieder raus!<br />
3<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 5/2013<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 5/2013 3
AUSGABE 5<br />
Zurück in den Job<br />
Nach sechs Monaten, einem Jahr<br />
oder später? Der richtige<br />
Zeitpunkt für den Wiedereinstieg<br />
[ 56 ]<br />
Kleine Gärtner<br />
Blumen pflücken, Rasen mähen,<br />
Radieschen pflanzen: Der Garten<br />
ist für Kinder ein Spielparadies<br />
[ 60 ]<br />
Gesund<br />
<strong>essen</strong><br />
Schluss mit Brei. Ab einem Jahr dürfen Kinder<br />
(fast) alles <strong>essen</strong>, was Mama und Papa schmeckt.<br />
So sieht ein ausgewogener Speiseplan aus<br />
[ 28 ]<br />
Ganz<br />
entspannt<br />
TITELFOTOS; MARC GUIBERT/MARIECLAIRE-COPYRIGHT.COM/STUDIO X, MODEL: LAURYNE MIRAGLIETTA/SUCCESS KIDS; SEED; WESTEND61;<br />
FOTOS: CORBIS, FOTOLIA.COM, PHILIPP NEMENZ, FLORYAN NEYE, SEED; ILLUSTRATION: CHRISTIANE ENGEL<br />
LEBEN MIT KINDERN<br />
14 Babys Haare<br />
Üppige Locken oder<br />
nur ein zarter Flaum:<br />
die richtige Pflege<br />
18 Die erste Zeit mit Baby<br />
Serie: Hebammen-<br />
Wissen (3)<br />
Das Abenteuer Familie<br />
24 Kindergarten-Boykott<br />
Wenn Kinder nicht<br />
mehr in die Kita wollen<br />
52 Zweisprachig<br />
<strong>erziehen</strong><br />
10 Antworten, wie's<br />
am besten gelingt<br />
60 Kleine Gärtner<br />
Spiel-Ideen im Grünen<br />
GESUNDHEIT<br />
& ERNÄHRUNG<br />
28 Essen im zweiten Jahr<br />
Gemeinsam genießen<br />
am Familientisch<br />
34 Viel Luft im Bauch<br />
Die besten Tipps<br />
gegen Blähungen und<br />
Schmerzen<br />
38 X- und O-Beine<br />
Was sich auswächst<br />
und was nicht<br />
Mit anderen Eltern quatschen,<br />
Erfahrungen austauschen,<br />
Freunde finden:<br />
www.leben-und-<strong>erziehen</strong>.de<br />
4 <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> ehen<br />
en 04/2013<br />
013
Das<br />
kenn ich<br />
auch!<br />
GELD, TEST & SERVICE<br />
42 Welcher Kinderwagen-<br />
Typ sind Sie?<br />
Finden Sie das Modell,<br />
das zu Ihnen passt<br />
+ Verlosung: Gewinnen Sie<br />
Ihren Lieblingswagen!<br />
FAMILIE<br />
& PARTNERSCHAFT<br />
50 Bin ich schwanger?<br />
Wie Paare schnell<br />
Gewissheit bekommen<br />
56 Zurück in den Beruf<br />
So klappt es mit dem<br />
Wiedereinstieg.<br />
Mütter und Experten<br />
geben Tipps<br />
68 Selbst genäht!<br />
Süßes Kleidchen und<br />
freches Jungen-Outfit<br />
71 Glosse<br />
Typisch Junge,<br />
typisch Mädchen<br />
Großes<br />
Gewinnspiel<br />
RUBRIKEN<br />
26 Kindermund<br />
Wir verlosen<br />
7 x Breie, Brei-Set &<br />
Kapuzenhandtuch<br />
64 Die Seite für Kinder<br />
Rätsel, Bilder,<br />
Gute-Nacht-Geschichte<br />
– 10 Minuten Extra-Zeit<br />
für die Eltern<br />
66 Kreuzworträtsel<br />
Zu gewinnen:<br />
18 Wurf-Strandmuscheln<br />
67 Community<br />
Aktuelles von<br />
www.leben-und<strong>erziehen</strong>.de<br />
72 Impressum,<br />
<strong>Vorschau</strong><br />
Das sind unsere<br />
Titelthemen<br />
Selber<br />
nähen<br />
Süßes Blumenkleid<br />
und freches<br />
Jungen-Outfit<br />
[ 68 ]<br />
Spiel mit mir,<br />
kleiner Käfer<br />
Die Seite für Kinder<br />
zum Vorlesen und<br />
Raten<br />
[ 64 ]<br />
Der gefällt<br />
dem stylischen,<br />
flexiblen Typ<br />
Der große<br />
Ratgeber<br />
INHALT<br />
Lust auf Flowerpower?<br />
Das Blumenkleidchen<br />
ist schnell genäht<br />
6 <strong>Leben</strong> mit Kindern 0 – 1<br />
• Liebeserklärungen an<br />
„die beste Mama“<br />
• Wie klappt das Stillen<br />
zu dritt?<br />
• Am besten auf dem<br />
Rücken schlafen<br />
10 <strong>Leben</strong> mit Kindern 1 – 3<br />
• Freizeitparks:<br />
Top 3 für Einsteiger<br />
• Wie reagiere ich auf<br />
freilaufende Hunde?<br />
• Schlaf-Sprechstunde<br />
12 <strong>Leben</strong> mit Kindern 3 – 5<br />
• Waldkindergärten<br />
liegen voll im Trend<br />
• Rechts und links<br />
unterscheiden lernen<br />
32 Ernährung<br />
• Zwei Milchfläschchen<br />
pro Nacht?<br />
• Lesersprechstunde<br />
zur Babyernährung<br />
• Ersatz für Zucker<br />
Welcher Kinderwagen<br />
passt zu Ihnen? Finden Sie<br />
es mit unserem Test heraus<br />
[ 42 ]<br />
40 Gesundheit<br />
• Heuschnupfen oder<br />
Erkältung? Achten Sie<br />
auf die Symptome<br />
• Ständig krank: So<br />
hilft Homöopathie<br />
48 Geld, Test & Service<br />
• So leicht ist Sparen<br />
im Haushalt<br />
• Gut versichert<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 5/2013<br />
5
<strong>Leben</strong><br />
… weil ich vor nichts auf der Welt<br />
Angst haben muss, wenn<br />
du meine Hand hältst.<br />
Nicht verg<strong>essen</strong>:<br />
Am 12. Mai ist<br />
Muttertag<br />
und am 9. Mai<br />
Vatertag!<br />
… weil du<br />
immer einen<br />
Schnuller für<br />
mich findest.<br />
… weil du alles verstehst,<br />
was ich sage, obwohl ich noch<br />
gar nicht sprechen kann.<br />
… weil es bei<br />
dir im Bett so<br />
kuschelig ist.<br />
Mama,<br />
… weil du so lange<br />
pustest, bis es nicht<br />
mehr wehtut.<br />
… weil du bei jedem<br />
Wetter mit dem<br />
Kinderwagen losziehst,<br />
damit ich<br />
genug frische Luft<br />
bekomme.<br />
du bist die Beste!<br />
Liebeserklärungen, die Babys ihren<br />
Müttern sicher jeden Tag machen<br />
– na ja, vielleicht nicht wortwörtlich<br />
… weil du<br />
meine Tränen<br />
wegküsst,<br />
wenn ich<br />
traurig bin.<br />
… weil du mich<br />
trägst, wenn meine<br />
Beine müde sind.<br />
… weil ich so laut lachen<br />
muss, wenn du mich kitzelst.<br />
… weil du jeden<br />
Abend, bevor du ins<br />
Bett gehst, zu mir<br />
ins Zimmer kommst<br />
und mir ins Ohr<br />
flüsterst, dass du<br />
mich lieb hast.<br />
6 <strong>Leben</strong> n&<br />
<strong>erziehen</strong><br />
ehen<br />
e 12/2012<br />
2012
R A T G E B E R<br />
0-1Jahr<br />
UND PAPA<br />
... du bist der<br />
Beste, weil<br />
es so schön<br />
ist, wenn<br />
du mit mir<br />
den Flieger<br />
machst! Und<br />
wenn ich<br />
auf deinen<br />
Schultern<br />
reiten darf!<br />
Die kuschelweiche<br />
Krabbeldecke<br />
„Eule Kleo“ ist auch als<br />
Deko an der Wand toll.<br />
Von Odenwälder<br />
Babynest bei<br />
www.mytoys.de;<br />
74,99 Euro<br />
Seine Knie befinden sich in Höhe des<br />
Bauchnabels („Anhockspreizstellung“).<br />
Die Hände liegen in Nähe des Munds.<br />
Hände und Füße sind entspannt<br />
(Händchen geöffnet, Zehen nicht<br />
eingekrallt).<br />
Kommt jetzt der Frühling, Mama?<br />
Der Rumpf sackt nicht zusammen.<br />
Ich will mein neues Outfit<br />
(Set aus Bluse, Hose und Sonnenhut)<br />
zeigen. Bei www.vertbaudet.de,<br />
in den Größen 56 – 80; 27,95 Euro<br />
Gut getragen<br />
Fühlt Ihr Kleines sich wohl in<br />
seiner Tragehilfe? Findet es<br />
Halt? Die Haltung verrät’s, sagt<br />
Birgit Kienzle-Müller, Krankengymnastin<br />
und Beraterin bei<br />
der Dresdner Trageschule:<br />
100<br />
Jedes zweite Kind,<br />
das heute geboren<br />
wird, kann 100 Jahre<br />
alt werden, schätzt<br />
der Rostocker Demografie-Forscher<br />
Professor Roland<br />
Rau – wenn sich der<br />
Trend zur höheren<br />
<strong>Leben</strong>serwartung<br />
weiter so fortsetzt.<br />
FRAGE AN<br />
DIE EXPERTIN<br />
Wie klappt<br />
das Stillen<br />
zu dritt?<br />
Wie kann ich Lena (2)<br />
einbeziehen, wenn ich<br />
Niklas (4 Wochen) stille?<br />
Er trinkt ziemlich unruhig<br />
und ich habe<br />
jedes Mal das Gefühl,<br />
mich zwischen den Kindern<br />
teilen zu müssen.<br />
Brigitte Benkert, Stillberaterin,<br />
antwortet:<br />
robieren Sie doch<br />
P mal eine aufrechtere<br />
Haltung beim Stillen.<br />
Das hilft manchen unruhigen<br />
Kindern. Vielleicht<br />
braucht Niklas aber auch<br />
mehr Halt. Dann wickeln<br />
Sie ihn vor den Mahlzeiten<br />
in eine Decke, sodass<br />
seine Arme unter<br />
der Brust gekreuzt sind.<br />
Lena können Sie gut mit<br />
einer Puppe mit einbeziehen,<br />
die sie zu Niklas‘<br />
Mahlzeiten „stillen“<br />
darf. Erklären Sie Lena,<br />
was Sie tun und weshalb<br />
Sie es tun.<br />
Andere Ideen: beim<br />
Stillen gemeinsam ein<br />
Bilderbuch anschauen;<br />
eine Tasche mit Spielsachen<br />
packen, die Lena<br />
nur während des Stillens<br />
bekommt; Lena bitten,<br />
am Puppenherd Apfelschnitze<br />
zu kochen, die<br />
Sie dann gemeinsam<br />
<strong>essen</strong>. Hauptsache, Sie<br />
bleiben mit Lena in Kontakt<br />
und sie kann etwas<br />
für Sie beide tun.<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 5/2013<br />
7
R A T G E B E R<br />
0-1Jahr<br />
Ab auf<br />
den Rücken<br />
Diese Position schützt vor dem Plötzlichen<br />
Kindstod. Sagt Dr. Jan Sperhake, Rechtsmediziner<br />
im Universitätsklinikum<br />
Hamburg-Eppendorf. Doch manchmal sind<br />
Eltern unsicher. Wir haben nachgefragt<br />
Was ist, wenn das Baby häufig spuckt?<br />
„Das Risiko, dass Babys an Erbrochenem ersticken,<br />
wird weit überschätzt. Eine Studie in Australien<br />
nennt drei Fälle; die Kinder lagen auf dem Bauch!“<br />
… oder wenn es sich selbst auf den Bauch dreht?<br />
„Dreht es sich selbstständig, ist das okay. Lagerungshilfen<br />
sollten Eltern nur nehmen, wenn der Kinderarzt<br />
das ausdrücklich empfiehlt.“<br />
Gilt das auch für Spezialkissen, die eine Verformung<br />
des Kopfes in Rückenlage verhindern sollen?<br />
„Diese federleichten, ziemlich festen Kissen mit<br />
einer Wabenstruktur, die die Luft zirkulieren lässt,<br />
sind weniger bedenklich als übliche Kopfkissen. Aber<br />
es gibt noch keine Erfahrungen damit. Die Sorge vor<br />
Schädel-Asymmetrien und kahlen Stellen ist übertrieben.<br />
Das wächst sich bei fast allen Kindern aus.<br />
Am besten das Baby mal rechts, mal links lagern.“<br />
Raschelt, knistert und<br />
sieht auch noch gut aus:<br />
Wenn Mama so eine<br />
schöne Kette trägt, ist<br />
das Baby begeistert.<br />
www.zippilotta.com;<br />
19,95 Euro<br />
Eltern-Tipp<br />
„ES WAR OFT EIN<br />
KAMPF, BIS<br />
BJARNE SEINEN<br />
BREI ASS. SEIT ICH<br />
LAUT DEN HOCH-<br />
STUHL ZURECHT-<br />
RÜCKE, MIT<br />
LÖFFEL UND<br />
SCHALE KLAPPERE<br />
UND JEDEN HAND-<br />
GRIFF ERKLÄRE,<br />
KLAPPT‘S.“<br />
Johanna Kern,<br />
Offenbach/Main<br />
Bitte nicht<br />
stören!<br />
Das Baby schaut<br />
seine Finger an,<br />
zupft am Zeh –<br />
Langeweile?<br />
„Im Gegenteil“, sagt Entwicklungs-Expertin<br />
und Familienberaterin<br />
Monika Aly. „Babys<br />
brauchen solche Zeiten, um<br />
den Körper kennenzulernen,<br />
Bewegungen zu trainieren,<br />
ihr Umfeld zu beobachten.“<br />
Am besten klappt das nach<br />
dem Füttern, wenn sie wach,<br />
satt und trocken sind. Dann<br />
brauchen sie nur noch die<br />
Nähe der Eltern, einen mit<br />
gerollten Decken oder Stillkissen<br />
begrenzten Spielplatz<br />
(„damit sie sich nicht verloren<br />
fühlen“) und zwei, drei<br />
Spielsachen in Greifweite.<br />
Mama kann derweil was anderes<br />
tun. Manche Babys<br />
akzeptieren sogar, wenn<br />
Eltern kurz rausgehen.<br />
„10 bis 15 Minuten kann so<br />
eine Spielphase schon bei<br />
drei, vier Monate alten Kindern<br />
dauern“, sagt Buchautorin<br />
Aly („Mein Baby<br />
entdeckt sich und die Welt“,<br />
Kösel; 19,99 Euro).<br />
Jetzt können schon die<br />
Kleinsten bei ihren Eltern am Esstisch<br />
Platz nehmen. Das Newborn Set<br />
zum Kinderstuhl-Klassiker Tripp-Trapp<br />
macht‘s möglich.<br />
Von Stokke; ab 119 Euro<br />
FOTOS: F1 ONLINE, HERSTELLER (4), HUNGER & SIMMETH, PRIVAT (12)<br />
Diese Experten stehen unserer Redaktion zur Seite<br />
Schwangerschaft Dr. Hiltrud Kessler, Frauenärztin, und Irene Gruber, Hebamme | Stillen Brigitte Benkert, Stillberaterin | Ernährung Dr. Ute Alexy, Ernährungsberaterin<br />
Entwicklung Prof. Dr. Sabina Pauen, Entwicklungspsychologin | Schlafen Dr. Daniela Dotzauer, Baby-Coach | Kinder<strong>gesund</strong>heit Dr. Herbert Renz-Polster,<br />
Kinderarzt | Homöopathie Dr. Patrick Kreisberger, Homöopath und Kinderarzt | Erziehen Dr. Anita Schächter, Kinderpsychologin | Fernsehen & Co. Elisabeth<br />
Schallhart, Medienpädagogin | Kindergarten Martina Bentenrieder, Erzieherin | Familienpolitik Claudia Hagen, Familienbund der Katholiken<br />
8 <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 5/2013
MIT<br />
10<br />
Toll: Kinder unter drei Jahren dürfen<br />
umsonst in viele Freizeitparks. Und<br />
dort eintauchen in eine Welt mit Riesenfiguren,<br />
Ritterburgen und Dinos.<br />
Doch ist diese Vielfalt nicht zu viel für<br />
die Kleinen? „Es kommt auf den Park<br />
an“, meint Mike Vester vom Internetportal<br />
parkscout.de. Viel Spaß haben<br />
die Kleinen in Parks<br />
/ mit Attraktionen, bei denen sie aktiv<br />
spielen und klettern können,<br />
/ mit kindgerechten Restaurants und<br />
Plätzen, wo sie etwas Ruhe haben,<br />
/ mit Figuren, die ihnen vom Spielen<br />
vertraut sind.<br />
im Legoland<br />
! nass werden in der „Super-<br />
Riesen-Wasser-Spiele-Arena“<br />
! den Park besichtigen bei einer<br />
Fahrt mit dem Legoland Express<br />
! Haie bestaunen im Atlantis<br />
www.legoland.de<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 5/2013<br />
TOP 3<br />
für die<br />
Kleinen<br />
Freizeitparks<br />
für<br />
Einsteiger<br />
Komm mit ins<br />
Abenteuerland: Ein gut<br />
geplanter Ausflug<br />
macht auch kleinen<br />
Kindern großen<br />
Spaß<br />
Die Chancen auf einen gelungenen Tag<br />
im Park steigen, wenn Familien<br />
/ den richtigen Termin wählen (ein<br />
Wochentag außerhalb der Ferien),<br />
/ Wechselkleidung, Proviant und<br />
eventuell einen Buggy mitnehmen,<br />
/ hinten im Park starten und sich dann<br />
zum Eingang zurück arbeiten. So gibt‘s<br />
weniger Gedränge und Wartezeit.<br />
im Ravensburger Spieleland<br />
! auf dem Bienenkarussell um den Honigtopf düsen<br />
! mit Käpt’n Blaubär im Abenteuerboot fahren<br />
! im fliegenden Hubschrauber ein Memory lösen<br />
www.spieleland.de<br />
im Playmobil FunPark<br />
! nach Schätzen fischen in der verzauberten<br />
Feenquelle<br />
! Kühe melken im Bauernhof<br />
! Planschen im Wasserkanal der Arche Noah<br />
www.playmobil-funpark.de<br />
FRAGE AN<br />
DIE EXPERTIN<br />
Wie reagiere<br />
ich auf<br />
freilaufende<br />
Hunde?<br />
Beim Spazierengehen mit<br />
Nadja (2, auf dem Laufrad)<br />
schoss ein Hund auf uns<br />
zu. Ich habe Nadja hochgerissen<br />
und den Hund angebrüllt.<br />
War das richtig?<br />
Karin Lange, Wachtberger<br />
Hundeschule (bei Bonn),<br />
antwortet:<br />
S<br />
chwer zu sagen; es<br />
kommt immer auf den<br />
Hund an: Wie groß ist er,<br />
kommt er freundlich oder<br />
aggressiv? Wichtig ist, alles<br />
zu vermeiden, was den<br />
Jagdinstinkt des Hundes anheizt.<br />
Also: nicht weglaufen,<br />
nicht panisch schreien,<br />
nicht mit den Armen fuchteln.<br />
Sondern: sich zwischen<br />
den Hund und das<br />
Kind stellen, ihm eine Hand<br />
entgegenstrecken und laut<br />
„Stopp!“ sagen. Dass Sie Ihr<br />
Kind auf den Arm nehmen,<br />
ist in Ordnung; aber auch<br />
das sollten Sie möglichst<br />
ruhig tun. Kehren Sie dem<br />
Hund dabei den Rücken zu;<br />
oft verliert er dann das<br />
Interesse an Menschen.<br />
Manchen Eltern fällt das<br />
schwer, weil sie selbst Angst<br />
vor Hunden haben. In diesem<br />
Fall sollten Sie sich in<br />
einer Hundeschule beraten<br />
lassen. Und machen Sie<br />
dem Hundehalter klar, dass<br />
er besser aufpassen muss!<br />
FOTOS: F1 ONLINE, GEORGIOS PHOTOGRAPHY, HERSTELLER
R A T G E B E R<br />
KINDERN1-3Jahre<br />
Dieser lustige Vogel<br />
ist musikalisch:<br />
Xylophon Kikou Coco,<br />
ab 2 Jahre, bei<br />
www.kidz-biz.de;<br />
15,90 Euro<br />
Nacht für Nacht hellwach<br />
Das kennen viele Eltern:<br />
Das Kind wacht nachts<br />
auf, plappert drauflos<br />
und möchte spielen.<br />
Die Ärztin Dr. Daniela<br />
Dotzauer nennt hierfür<br />
zwei Gründe:<br />
/ Das Kleine schläft<br />
insgesamt zu viel. Dann<br />
LESER-SPRECHSTUNDE<br />
ist es gut, seine (Mittags-)<br />
Schlafzeit in Etappen um<br />
je 15 Minuten zu kürzen.<br />
„Vor allem sollten Eltern<br />
ihr Kind morgens wecken,<br />
um zu verhindern, dass es<br />
versäumten Nachtschlaf<br />
anhängt“, rät die Ärztin.<br />
/ Das Kind schafft es nicht,<br />
sich selbst zu beruhigen<br />
und wieder einzuschlafen.<br />
„Das kann es tagsüber üben,<br />
wenn die Eltern ihm zutrauen,<br />
sich mit Hilfe des<br />
Teddys bei Wehwehchen<br />
oder Langeweile selbst zu<br />
trös ten.“ Oft helfen auch<br />
mehrere Schnuller im Bett.<br />
Sie haben eine Frage zum Thema Schlafen? Dann rufen Sie unsere Expertin an!<br />
Babycoach Dr. Daniela Dotzauer (www.dr-dotzauer.de) beantwortet Ihre Fragen.<br />
Sie erreichen sie am Montag, den 22. April, von 12 bis 14 Uhr<br />
unter der Telefonnummer 08 21/45 54 81-52
<strong>Leben</strong>MIT<br />
Expeditionen<br />
ins Tierreich<br />
Mal schauen, was auf der<br />
Wiese krabbelt? Oder<br />
gehen wie Ente und<br />
Frosch? „Was wir schon<br />
über Tiere wissen!“ lädt<br />
Kinder in den Stall, Wald<br />
und Zoo zum Raten und<br />
Entdecken ein.<br />
Oetinger; 9,95 Euro, ab 3<br />
75 %<br />
aller Kinder<br />
in Deutschland<br />
haben verheiratete<br />
Eltern<br />
QUELLE: BUNDESINSTITUT FÜR<br />
BEVÖLKERUNGSFORSCHUNG<br />
Waldkindergärten boomen. Vor<br />
20 Jahren wurde der erste staatlich<br />
anerkannt, heute gibt es 1 400 mit Namen<br />
wie Laubfrösche, Waldwichtel, Hobbits ...<br />
Was haben Kinder davon?<br />
Das Besondere ist der Wald, in dem<br />
die Gruppen täglich unterwegs sind.<br />
Die meisten haben zudem einen<br />
Zirkus- oder Bauwagen, manche ein<br />
Holzhaus. Die Kinder spielen, singen und<br />
basteln wie in anderen Kitas. Das<br />
Material liefert überwiegend die Natur.<br />
Herkömmliches Spielzeug gibt‘s eher<br />
weniger, dafür mehr Werkzeug.<br />
In einer Gruppe sind gewöhnlich<br />
18 Kinder mit drei Erzieherinnen.<br />
Die Betreuungszeiten unterscheiden sich<br />
je nach Bundesland. In Niedersachsen<br />
sind nur fünf Stunden im Freien erlaubt,<br />
anderswo gibt es auch Ganztags-Kitas.<br />
Die Elternbeiträge sind die gleichen wie in<br />
anderen Kitas. Träger sind zu 80 Prozent<br />
Elterninitiativen, bei denen Vereinsbeiträge<br />
dazukommen.<br />
Das ständige Bewegen im Wald stärkt<br />
Geschicklichkeit, Ausdauer und die<br />
Abwehrkräfte. „Studien zeigen auch,<br />
dass die Kinder später in der Schule<br />
überdurchschnittlich abschneiden“,<br />
sagt Ute Schulte Ostermann vom<br />
Bundesverband der Natur- und<br />
Waldkindergärten (www.bvnw.de).<br />
Mit den sandgefüllten<br />
Tauchtierchen aus<br />
Neopren machen die<br />
ersten Unterwasser-<br />
Übungen kleinen<br />
Nachwuchs-Schwimmern<br />
noch mehr Spaß.<br />
Bei www.edumero.de;<br />
3er-Set 9,99 Euro<br />
FOTOS: HERSTELLER (2), KEYSTONE/JOCHEN ZICK; ILLUSTRATION: ISTOCKPHOTO.COM<br />
12 <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 5/2013
R A T G E B E R<br />
KINDERN3-5Jahre<br />
Rechts ist ...<br />
… wo der Daumen links ist: Wer seinem<br />
Kind damit Orientierung beibringen will,<br />
schafft Verwirrung. So geht‘s besser<br />
Für Dr. Rupert Dernick, Kinderarzt und Erfinder<br />
des „Familienergo“ (www.familienergo.de), heißt<br />
der Schlüssel „Gewöhnung“. Den täglichen Weg<br />
zur Kita und zurück kennen die Kleinen bald inund<br />
auswendig. Das ist die Chance, sie vor jeder<br />
Ecke nach dem Weg zu fragen und dabei ständig<br />
die Begriffe „links“ und „rechts“ zu verwenden.<br />
Das geht auch im Spiel mit dem Verkehrsteppich.<br />
Was noch beim Unterscheiden hilft:<br />
• Tisch decken („Messer rechts, Gabel links“)<br />
• Sortieren („rechts die grünen, links die roten<br />
Bauklötze“)<br />
Länger, höher,<br />
Dieses Rad<br />
wächst mit<br />
breiter:<br />
GROW heißt wachsen. GROW 1 passt deshalb<br />
auch für Kinder von 3 bis 5 ½ Jahren.<br />
Es kann am Lenker, am Rahmen und am Sitz<br />
angepasst werden. Dank Alurahmen<br />
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Kleinkinder bei der Entdeckung ihrer kreativen<br />
und motorischen Fähigkeiten und fördern<br />
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LEBEN MIT KINDERN Entwicklung<br />
TREND<br />
Toll, meine Haare halten<br />
sogar ganz ohne Gel
Natürlich ist das ungerecht.<br />
Paolo (9 Monate)<br />
hat nicht nur wunderschöne<br />
braune Knopfaugen,<br />
sondern auch<br />
noch: Haare. Viele,<br />
kleine, kurze, braune<br />
Haare. Papperlapapp,<br />
meint die Mama: „Sein<br />
großer Bruder hatte noch mehr. Kam<br />
mit einer richtigen Mähne auf die Welt<br />
und hat die bis heute noch.“ Er ist 3 ½.<br />
Auch Friseurmütter sind stolz auf die<br />
Haare ihrer Kinder. Selbst wenn deren<br />
Menge nichts mit Mamas Beruf zu tun<br />
hat, sondern der Tatsache geschuldet<br />
sein dürfte, dass Teresa Porciellos Familie<br />
ursprünglich aus Süditalien<br />
kommt. Und da gehören viele dunkle<br />
Haare zur Standardausstattung.<br />
Womit die Eltern von Mathilda nicht<br />
dienen können: beide blond, beide<br />
blaue Augen, eher nord-, denn südeuropäisch.<br />
Die knapp einjährige Tochter<br />
trägt deshalb auch konsequent bunte<br />
Tücher auf dem Kopf.<br />
„Doch“, entrüstet sich<br />
der Papa, „natürlich hat<br />
Mathilda Haare.“ Sehr<br />
feine blonde eben, die<br />
nur auf den ersten Blick leider nicht ins<br />
Auge fallen. Aber man kann den Flaum<br />
durchaus erkennen – mit ein bisschen<br />
gutem Willen. „Ganz die Mama“, sagt<br />
die Mama lächelnd, die dicke dunkelblonde<br />
Locken hat: „Ich hatte als Baby<br />
auch keine Haare. Als Kleinkind dann<br />
Wie üppig Haare wachsen,<br />
ist in den Genen festgelegt<br />
Locken, die mir in der Pubertät irgendwie<br />
abhanden kamen. Viele Jahre waren<br />
meine Haare einfach schnittlauchglatt<br />
und hellbraun. Aber jetzt, seit meiner<br />
Schwangerschaft mit Mathilda, sind<br />
sie wieder lockig. Tataa.“ Und dazu<br />
noch blond, aber das ist Friseurkünsten<br />
zu verdanken.<br />
Wie üppig Haare wachsen, ist in unseren<br />
Genen festgelegt, wird aber auch<br />
von den unterschiedlichen Wachstumsphasen<br />
und Hormonen gesteuert. Und<br />
das muss sich einspielen. Deshalb fallen<br />
Babyhaare in den ersten Wochen oft<br />
aus – wenn man nicht gerade Guiseppe<br />
oder Paolo heißt. Der Reihe nach:<br />
Die allerersten Haaranlagen entstehen<br />
in der Schwangerschaft, etwa ab dem<br />
dritten <strong>Leben</strong>smonat, weiß Hebamme<br />
und Babypflege-Expertin Birgit Laue.<br />
„Ab dann wächst das Lanugohaar, ein<br />
Körperflaum, der Babys zarte Haut vor<br />
Ob die Frisur das<br />
Schläfchen überlebt?<br />
Meine schon!<br />
dem Aufquellen schützt. Meist fallen<br />
diese Haare noch im Mutterleib wieder<br />
aus, manchmal kann man ein paar Fellüberbleibsel<br />
aber auch nach der Geburt<br />
noch bewundern.“ Wenn das Baby auf<br />
die Welt kommt, sind alle Haaranlagen<br />
(die Haarfollikel) schon vollständig ausgebildet.<br />
Sie müssen also nur noch<br />
wachsen, die Haare. Und das tun sie<br />
FRISUREN<br />
Die einen kommen mit üppigen Locken zur Welt, bei den anderen<br />
wächst auf dem Kopf rein gar nichts – und das bis weit nach dem ersten<br />
Geburtstag. Warum Babyhaare ihren eigenen Gesetzen gehorchen<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 5/2013<br />
15
in drei Phasen. „Wachsen, ruhen, ausfallen“,<br />
sagt Friseurin Teresa. „Bei uns<br />
Erwachsenen in relativ ausgeglichenen<br />
Zyklen, sodass wir immer ungefähr<br />
gleich viele Haare haben.“ Bei Babys<br />
gehen die Haare oft alle auf einen<br />
Schlag aus (meist ein paar Wochen<br />
nach der Geburt) und wachsen dann<br />
HAARPFLEGE – ABER WIE?<br />
Wer regelmäßig mit einem renitenten Vierjährigen über die Notwendigkeit der regelmäßigen Haarwäsche diskutiert,<br />
wünscht sich die Babyglatze zurück. <strong>Einfach</strong>er und preiswerter wird die Haarpflege nie wieder: Mit einem lauwarmen<br />
Waschlappen – klares Wasser genügt – über den Babykopf streicheln und gut. „Eine warme Mütze auf dem Glatzkopf finden<br />
die meisten Babys okay“, weiß Hebamme Birgit Laue*.<br />
Erst wenn die Haare dichter werden und sich der Nachwuchs im Sandkasten vergnügt, sind gründliche Haarwäschen<br />
angesagt. Wobei viele Kinder die Brause in der Badewanne ausgesprochen gefährlich finden: Besser ist ein kleines Gefäß,<br />
aus dem man das warme Wasser langsam über das Köpfchen gießen kann. Zum Waschen einen kleinen, maximal<br />
erbsengroßen Klecks mildes Babyshampoo zunächst in den Händen und dann auf Babys Kopfhaut verteilen. „Besser<br />
Shampoo nachnehmen, als riesige Schaumberge auswaschen“, sagt Birgit Laue. Ein an die Stirn gehaltener Waschlappen<br />
verhindert, dass der Schaum ins Gesicht und in die Augen läuft.<br />
Die Farbe ist schön,<br />
bei der bleib ich<br />
Die besten Tipps rund ums<br />
Baby. Jetzt kostenlos den<br />
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langsam nach. Allerdings: Bis aus dem<br />
ersten zarten Babyflaum eine ordentliche<br />
Frisur wird, das kann – je nach<br />
Haartyp – noch ein paar Jahre dauern.<br />
Auch Form, Farbe und Konsistenz der<br />
Haare können sich im Laufe des <strong>Leben</strong>s<br />
noch mehrmals ändern. Aus blonden<br />
Babys werden dunkle Erwachsene. Rot<br />
Ab Mitte 40 kommen meist<br />
die ersten grauen Haare<br />
wird Braun und umgekehrt. Und obwohl<br />
auch Locken kommen und gehen<br />
können, lässt sich wenigstens eins mit<br />
Bestimmtheit sagen: Etwa ab Mitte 40<br />
bekommen die meisten Menschen ihre<br />
ersten grauen Haare – und die bleiben<br />
dann auch.<br />
Die Frage „Wann soll ich mit meinem<br />
Baby zum ersten Mal zum Friseur?“<br />
lässt sich deshalb pauschal gar nicht<br />
beantworten. Bei Paolo, findet Teresa,<br />
könnte man die Spitzen über den Ohren<br />
schon jetzt ein wenig kürzen (noch<br />
interveniert sein Vater), ihren süditalienischen<br />
Nichten hat die Münchner<br />
Friseurin lange vor der ersten Geburtstagsparty<br />
richtig coole Haarschnitte<br />
verpasst. Das allerdings macht man –<br />
erst recht, wenn man kein Profi ist – nur<br />
mit einer abgerundeten Schere, weil<br />
kleine Kinder nicht stillhalten.<br />
Eltern können das mit dem Schneiden<br />
aber auch erst mal lassen. Es hat nämlich<br />
keinerlei Einfluss auf die künftige<br />
Haardichte, auch wenn sich anderslautende<br />
Gerüchte hartnäckig halten. „Ob<br />
man einzelne Babylocken schön oder<br />
fusselig findet, ist Geschmackssache“,<br />
meint Teresa. „Oft sieht es einfach nach<br />
mehr aus, wenn man die Haare kürzer<br />
schneidet, weil dann die nachwachsenden<br />
Haare besser zur Geltung kommen.“<br />
Trotzdem: Von der Radikalkur<br />
ihrer italienischen Oma rät Teresa dringend<br />
ab: „Meine Nonna hat mir mit<br />
Wird das Baby mobil,<br />
sprießen auch die Haare<br />
drei Jahren kurzerhand eine Glatze rasiert.<br />
Und war ihr <strong>Leben</strong> lang nicht<br />
davon abzubringen, dass ich nur ihrer<br />
frühen Umsicht meine dicken schwarzen<br />
Haare verdanke.“<br />
Bleibt das Problem der erworbenen<br />
Halbglatze. Weil Babys viel schlafen<br />
und das vorzugsweise auf dem Rücken,<br />
rubbeln sich die zarten Haare am Hin-<br />
16<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 5/2013
Neu!<br />
Easia<br />
Wenn ich groß bin,<br />
will ich auch<br />
Locken haben<br />
*Birgit Laue: „Das<br />
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1 entspannte Mutter<br />
1 glückliches, schlafendes Baby<br />
terkopf gerne ab. Das kann man auch<br />
bei Paolo sehen (wenn man den Blick<br />
von seinen braunen Kulleraugen abwendet).<br />
Aber es erledigt sich gerade<br />
von allein. Weil er immer mobiler wird,<br />
mehr krabbelt und robbt – also die Welt<br />
aufrecht erobert – können auch seine<br />
Haare ungehindert sprießen.<br />
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SERIE<br />
Das geheime Wissen der Hebammen<br />
TEIL 1: SCHWANGERSCHAFT | TEIL 2: GEBURT | TEIL 3: DIE ERSTE ZEIT MIT DEM BABY<br />
TEIL 3 | DIE ERSTE ZEIT MIT DEM BABY<br />
Jetzt erobern<br />
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Ihr Baby ist auf der Welt, das Abenteuer Familie<br />
startet. Alles ist spannend und neu, viele Fragen<br />
tauchen auf. Wir haben die Antworten<br />
18<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 5/2013
Um so zufrieden zu sein,<br />
braucht Elda einen<br />
festen Tagesablauf<br />
„Elda hat ganz<br />
andere Bedürfnisse als ihre<br />
große Schwester. Das<br />
mussten wir erst lernen“<br />
Caroline Niggel (36),<br />
mit Elda (6 Monate)<br />
Seit Elda auf der Welt<br />
ist, hat sich in unserer<br />
Familie vieles geändert.<br />
Denn sie braucht<br />
unbedingt einen<br />
festen Tagesablauf,<br />
damit es ihr gut geht.<br />
Bei unserer älteren<br />
Tochter war das<br />
anders, sie hat alles<br />
Tragen oder Pucken:<br />
Was ist besser?<br />
problemlos <strong>Einfach</strong> mitgemacht.<br />
Beim „Das Pucken wird wickeln wohl Sie<br />
keine Animation<br />
ausprobieren!<br />
konnte. Bei ihr half<br />
unsere Ihr gute Baby Erziehung<br />
fest in eine wie bei meiner älteren<br />
sein“, Decke. dachten Die wir enge uns Begren-<br />
Tochter, kein Vorsingen<br />
und kein<br />
und erwarteten, zung gibt ihm dass<br />
Halt. Aber:<br />
es beim „Nicht zweiten alle Babys Kind<br />
mögen Schuckeln, ich musste<br />
genauso gepuckt wird. werden“, Dass<br />
sagt sie einfach still im Arm<br />
Elda ganz Nora Szász. anders „Die tickt meisten<br />
halten. Nur so<br />
und es genießen lieber ruhig<br />
jedoch die Nähe<br />
beruhigte sie sich.<br />
mag, zu erkannten den Eltern wir in einer Tragehilfe.“<br />
einer Ein Weile. großer Vor-<br />
prima. Ich habe eine<br />
Inzwischen klappt es<br />
erst nach Die Quittung teil: Sie können bekamen<br />
besser Weile gebraucht, um<br />
wir in und den schneller ersten<br />
auf die Be-zdürfnisse in Ihres Form<br />
Kindes re-<br />
unsere Töchter zwei<br />
verstehen, dass<br />
drei Wochen von abendlichen agieren, wenn und Sie es am so unterschiedliche<br />
nächtlichen Körper tragen. Schreikrämpfen.<br />
Dann hatte Mein Mann und ich<br />
Persönlichkeiten sind.<br />
Elda tagsüber Wird mein wieder Baby an der<br />
sind schon gespannt,<br />
zu viele Brust Eindrücke<br />
satt?<br />
wie sich die beiden<br />
mit bekommen, die sie entwickeln — jede auf<br />
nicht verarbeiten ihre Weise.<br />
Wie viel Schlaf braucht<br />
mein Baby?<br />
Unterschiedlich. Im<br />
Durchschnitt schlummern<br />
die Kleinen in den<br />
ersten <strong>Leben</strong>swochen<br />
täglich zwischen 14 und<br />
17 Stunden.<br />
Woran erkenne ich,<br />
ob mein Kind müde ist?<br />
Achten Sie auf die ersten<br />
Anzeichen von Müdigkeit,<br />
sonst ist das Baby vielleicht<br />
zu überdreht zum<br />
Einschlafen. Deutliche<br />
Signale sind: Es wendet<br />
das Gesicht ab, runzelt<br />
die Stirn, gähnt, reibt<br />
sich Ohren und Augen,<br />
wuschelt durch die<br />
Haare, bewegt sich ruckartig<br />
und wird quengelig.<br />
Wie beruhigen sich<br />
Babys am besten?<br />
Durch Nähe und Körperwärme,<br />
Tragen und<br />
sanftes Wiegen. Auch<br />
leises Singen, Summen<br />
oder Sch-Laute beruhigen.<br />
Manche Babys lassen<br />
sich nur trösten, wenn<br />
sie nuckeln dürfen –<br />
an Mamas Brust, am<br />
Schnuller oder Daumen.<br />
Soll ich meinem Baby<br />
einen Schnuller geben?<br />
Saugen beruhigt und<br />
lässt Ihr Kind besser einschlafen.<br />
Wenn Sie stillen,<br />
geben Sie ihm möglichst<br />
in den ersten vier<br />
bis sechs Wochen keinen<br />
Schnuller. Das kann das<br />
Stillen erleichtern.<br />
Tragen oder Pucken:<br />
Was ist besser?<br />
<strong>Einfach</strong> ausprobieren!<br />
Beim Pucken wickeln Sie<br />
Ihr Baby fest in eine<br />
Decke. Die enge Begrenzung<br />
gibt ihm Halt. Aber:<br />
„Nicht alle Babys mögen<br />
gepuckt werden“, sagt<br />
Nora Szász. „Die meisten<br />
genießen jedoch die Nähe<br />
zu den Eltern in einer<br />
Tragehilfe.“ Ein großer<br />
Vorteil: Sie können besser<br />
und schneller auf die<br />
Bedürfnisse Ihres Kindes<br />
reagieren, wenn Sie es am<br />
Körper tragen.<br />
Unsere<br />
Expertinnen<br />
Silvia Höfer<br />
ist freiberufliche<br />
Hebamme in Berlin<br />
Nora Szász<br />
ist Hebamme und<br />
Fachärztin für<br />
Frauenheilkunde und<br />
Geburtshilfe in Kassel<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 5/2013 19
Das geheime Wissen der Hebammen<br />
TEIL 1: SCHWANGERSCHAFT | TEIL 2: GEBURT | TEIL 3: DIE ERSTE ZEIT MIT DEM BABY<br />
„Stillen und arbeiten –<br />
bei uns klappt das gut“<br />
Christine Andrijanic (36) und Benjamin<br />
Linder (36) mit Felicitas (4 Monate)<br />
Für mich stand früh fest: Ich will bald<br />
nach der Geburt wieder als Innenarchitektin<br />
arbeiten. Aber auch stillen. Meine<br />
Hebamme gab mir den Tipp, eine Flasche<br />
zu kaufen, bei der das Baby – ähnlich wie<br />
bei der Brust – kräftiger saugen muss.<br />
Dafür haben wir ein paar Dinge ausprobiert<br />
und genau beobachtet, was unser<br />
Baby will. Im Büro pumpe ich ab, das<br />
Füttern übernimmt mein Mann. Morgens<br />
und abends stille ich die Kleine. Diese<br />
intime Zweisamkeit genieße ich sehr.<br />
Zu wenig Milch:<br />
Was kann ich tun?<br />
Einen Tag im Bett bleiben,<br />
viel schlafen und stillen.<br />
Legen Sie Ihr Baby so oft<br />
wie möglich an und trinken<br />
Sie mehr als sonst.<br />
Was hilft bei<br />
rissigen Brustwarzen?<br />
Pflege mit ultrareinem<br />
Wollwachs. Sind die<br />
Brustwarzen bereits tief<br />
eingerissen, können Auflagen<br />
mit Hydrogel-Pads<br />
helfen. Oft ist falsches<br />
Anlegen die Ursache für<br />
rissige Brustwarzen.<br />
Wird mein Baby an<br />
der Brust satt?<br />
Hat Ihr Kind ab dem fünften<br />
Tag etwa sechs Mal<br />
am Tag nasse und zwei<br />
bis drei Mal volle Stuhlwindeln,<br />
kriegt es genug<br />
Milch. Weitere Anzeichen:<br />
Das Baby hat glatte,<br />
rosige Haut und ist rundum<br />
zufrieden. Dass Kinder<br />
ab einem Monat zwei<br />
bis acht Tage lang keinen<br />
Stuhlgang haben, ist normal,<br />
solange die Pausen<br />
nicht größer werden.<br />
Ich mag nicht stillen.<br />
Muss ich ein schlechtes<br />
Gewissen haben?<br />
Nein. Sie können selbstbewusst<br />
zu Ihrer<br />
Entscheidung stehen.<br />
Sie sind eine gute Mutter<br />
und Ihr Baby spürt auch<br />
beim Füttern mit dem<br />
Fläschchen Ihre Nähe<br />
und Liebe.<br />
Welche Flaschennahrung<br />
ist die richtige?<br />
Wenn Sie nicht stillen<br />
wollen oder können,<br />
empfehlen wir zum Start<br />
Pre-Nahrung. Sie enthält<br />
als einziges Kohlenhydrat<br />
Milchzucker und ist<br />
deshalb für das Baby<br />
am leichtesten zu<br />
verdauen.<br />
Was lindert Bauchweh<br />
und Blähungen?<br />
Tragen! Die schaukelnden<br />
Bewegungen wirken sich<br />
positiv auf die Darmmuskulatur<br />
aus. Bei akuten<br />
Koliken wirkt der Fliegergriff<br />
oft Wunder: Dabei<br />
liegt das Baby bäuchlings<br />
auf Ihren Händen und<br />
Unterarmen. Schaukeln<br />
Sie es sanft hin und her.<br />
Das erhöht den Druck<br />
aufs Bäuchlein und<br />
die Blähungen lösen sich.<br />
Noch mehr<br />
Tipps gegen<br />
Bauchweh<br />
finden Sie auf<br />
Seite 34<br />
Wann und wie oft soll<br />
ich das Kind baden?<br />
Ein- bis zweimal<br />
wöchentlich, sonst leidet<br />
der noch unreife Säureschutzmantel<br />
der Babyhaut.<br />
Die ideale Zeit:<br />
eine Stunde nach der<br />
letzten Mahlzeit.<br />
Soll ich mein Baby<br />
eincremen?<br />
Die meisten Babys haben<br />
eine trockene Haut, weil<br />
Ihnen der schützende<br />
Fettfilm fehlt. Folge sind<br />
winzige Risse, in denen<br />
sich Keime und Schadstoffe<br />
ansiedeln. Das<br />
kann zu Rötungen und<br />
Ekzemen führen. Deshalb<br />
braucht die Haut Feuchtigkeit,<br />
z. B. nach dem<br />
Bad durch eine Pflegelotion<br />
ohne Parfüm und<br />
Konservierungsstoffe.<br />
Und wie oft soll ich<br />
mein Baby wickeln?<br />
Eine Faustregel: tagsüber<br />
alle drei bis vier Stunden<br />
und nachts alle vier bis<br />
fünf Stunden – natürlich<br />
nur, wenn das Baby wach<br />
ist. Und immer zwischendurch,<br />
wenn Stuhl in<br />
der Windel ist.<br />
Lieber vor oder nach<br />
dem Füttern?<br />
Viele Babys machen ihr<br />
großes Geschäft während<br />
der Mahlzeit. Denn<br />
der Saugreflex ist mit<br />
dem Entleerungsreflex<br />
gekoppelt. Der beste Zeitpunkt<br />
ist deshalb nach<br />
der Mahlzeit. „Neigt Ihr<br />
Baby zum Spucken oder<br />
schläft es beim Trinken<br />
ein, wickeln Sie es vor<br />
dem Stillen“, rät Silvia<br />
Höfer.<br />
20<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 5/2013
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Freiheit<br />
zum Spielen<br />
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unterstützen, sich spielend zu<br />
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Sicher kennen Sie das schöne Gefühl, wenn<br />
Ihr Baby vor Freude strahlt, weil es sein<br />
Lieblingsspiel spielt. Aber beim Spielen hat Ihr<br />
Baby nicht nur Spaß. Spielen hat auch eine zentrale<br />
Funktion für die Entwicklung Ihres Babys – von<br />
den sozialen und emotionalen Fähigkeiten über die<br />
Sprache bis hin zur körperlichen Entwicklung.<br />
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Babys sich ungestört bewegen, spielen und sich frei entwickeln.<br />
Spiel-Ideen für die Entwicklung Ihres Kindes<br />
Puppenspiel<br />
Puppen eignen sich hervorragend für lustige Spiele und regen gleichzeitig<br />
die Phantasie an. <strong>Einfach</strong>e Handpuppen können Sie z.B. aus bunten<br />
Socken basteln, die Sie mit fröhlichen Gesichtern bekleben.<br />
Wo ist der Teddy?<br />
Dies ist ein tolles Spiel, bei dem Ihr Baby selbst ein Problem lösen kann.<br />
Verstecken Sie den Teddy unter einer Decke während Ihr Baby zusieht.<br />
Dann fragen Sie: „Wo ist der Teddy?“ Ihr Kind wird mit großer Freude in<br />
die richtige Richtung zeigen.<br />
Spielgruppe<br />
Durch regelmäßige Treffen mit anderen kleinen Spielkameraden lernt<br />
Ihr Baby schon frühzeitig mit Gleichaltrigen umzugehen und sein Spielzeug<br />
zu teilen. Wechseln Sie sich für diese Treffen mit anderen Müttern<br />
ab, damit die Babys immer wieder neue Spielsachen entdecken können.<br />
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Ruhige Nächte. Spannende Tage.
Das geheime Wissen der Hebammen<br />
TEIL 1: SCHWANGERSCHAFT | TEIL 2: GEBURT | TEIL 3: DIE ERSTE ZEIT MIT DEM BABY<br />
Wie beuge ich<br />
Wundsein vor?<br />
Wechseln Sie regelmäßig<br />
die Windeln und lassen<br />
Sie Ihr Kleines möglichst<br />
oft „unten ohne“ auf der<br />
Krabbeldecke strampeln.<br />
Vor dem Anlegen einer<br />
frischen Windel tragen<br />
Sie eine dünne Schicht<br />
Wundschutzcreme auf.<br />
Die Wirkstoffe<br />
Zinkoxid und Dexpanthenol<br />
sowie<br />
Auszüge aus<br />
Calendula wirken<br />
heilend und<br />
schützend.<br />
Wie pflege ich den Po?<br />
Fürs tägliche Saubermachen<br />
reichen warmes<br />
Wasser und ein Waschlappen.<br />
Dann die Haut<br />
trocken tupfen, auch in<br />
den Falten. Hartnäckiger<br />
Schmutz verschwindet<br />
mit einem Papiertuch<br />
und Babyöl.<br />
Wie sieht's mit<br />
der Verhütung aus?<br />
Sobald Sie wieder Sex<br />
haben, sollten Sie verhüten.<br />
Stillen bietet<br />
keinen sicheren Schutz.<br />
Was hilft gegen den<br />
Nachwehen-Schmerz?<br />
„Auf die Toilette gehen“,<br />
sagt Nora Szász. „Eine<br />
volle Blase verschlimmert<br />
Nachwehen.“ Bei starken<br />
Schmerzen hilft Wärme<br />
oder Sie nehmen Paracetamol/Ibuprofen.<br />
„Die Wirkstoffe<br />
gehen nur in<br />
geringer Konzentration<br />
in die<br />
Muttermilch<br />
über und<br />
schaden<br />
dem Baby<br />
nicht“,<br />
erklärt<br />
die Ärztin.<br />
Sind Pickelchen im<br />
Gesicht normal?<br />
Bei jedem fünften Baby<br />
bildet sich um die dritte<br />
<strong>Leben</strong>swoche herum<br />
Neugeborenen-Akne.<br />
Sie ist harmlos und heilt<br />
nach einiger Zeit von<br />
selbst wieder ab.<br />
Soll ich das Baby auch<br />
mal schreien lassen?<br />
Lieber nicht, denn es<br />
braucht sofort Hilfe.<br />
Wenn Sie es trösten,<br />
spürt es: Mama und Papa<br />
kümmern sich um mich.<br />
Das schenkt ihm Sicherheit<br />
und Urvertrauen.<br />
Was hilft gegen<br />
den Baby-Blues?<br />
„Der Baby-Blues kann<br />
Stunden, aber auch zwei<br />
Wochen dauern und vergeht<br />
meistens von allein“,<br />
sagt Nora Szász. „Eine<br />
liebevolle Umgebung,<br />
Ruhe und Zeit helfen<br />
der Mutter, sich an ihre<br />
neue Rolle zu gewöhnen.“<br />
„Tagsüber kann Paul nur einschlafen,<br />
wenn ich bei ihm bin“<br />
Maria Steppich (31) mit Paul (3 Monate) und Sarah (3 Jahre)<br />
Tagsüber wird Paul etwa alle Am wohlsten fühlt er sich<br />
eineinhalb Stunden müde — im Kinderwagen, da döst er<br />
dann lege ich ihn in den Laufstall.<br />
Allerdings schläft er da der Wagen nicht ständig in<br />
sofort weg, selbst wenn<br />
nicht von alleine ein, ich setze Bewegung ist. Abends schläft<br />
mich neben ihn, halte ihm das Paul gut alleine ein. Noch ist er<br />
Händchen und streichle seine nachts bei uns im Zimmer, weil<br />
Wange. Wichtig ist, dass ich ich ihn bis zu einem halben Jahr<br />
immer seine Hände beschäftige,<br />
sonst zieht er sich<br />
singe ich vor dem Zubettgehen.<br />
stillen will. Mit Sarah bete und<br />
den Schnuller aus dem Mund Dieses Ritual wird Paul auch<br />
und schreckt wieder hoch. bald kennenlernen.<br />
Zahlt die Krankenkasse<br />
die Rückbildung?<br />
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22<br />
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LEBEN MIT KINDERN Kindergarten<br />
Morgens um 8 Uhr<br />
wird mein Großer<br />
ganz klein. Statt<br />
fröhlich in seine<br />
Gruppe zu flitzen,<br />
schmiegt sich Leopold<br />
mit Tränen in den Augen eng an<br />
mich. Oje, ein Virus hat ihn erwischt:<br />
die Kindergarten-Streikitis!<br />
Jedes zweite Kind zwischen drei und<br />
sechs Jahren kennt diese diffuse<br />
Angst oder Unlust, in den Kindergarten<br />
zu gehen, schätzt Doris Mülbaier,<br />
Erzieherin mit 35 Jahren Erfahrung<br />
und Leiterin des „Eine Welt Kindergarten“<br />
in Wiesloch. Manche machen<br />
es nur einmal durch, andere<br />
auch öfter.<br />
„Für die meisten Mütter und Väter ist<br />
es erst einmal ein Schreck“, weiß die<br />
Expertin. Auch ich fühle mich überfordert.<br />
Auf diesen Streik war ich<br />
nicht gefasst, schließlich ist unser<br />
Leopold ein aufgeweckter, selbstständiger<br />
Junge und die letzten<br />
Monate sehr gerne in den Kindergarten<br />
gegangen.<br />
Das erlebt die Kiga-Leiterin häufig:<br />
„Gerade Kinder, die mit Neugier und<br />
Spaß in den Tag starten, verbrau-<br />
Da<br />
geh ich<br />
nicht<br />
mehr<br />
hin!<br />
Alarm, ein Kindergarten-<br />
Boykott! Wie Eltern jetzt<br />
richtig reagieren<br />
chen im Kindergarten oft sehr viel<br />
Kraft.“ Solche Wirbelwinde powern<br />
sich nicht nur körperlich, sondern<br />
auch emotional aus.<br />
Deshalb empfiehlt die Expertin,<br />
diese Racker in der Eingewöhnungszeit<br />
sanft zu bremsen. Im „Eine Welt<br />
Kindergarten“ bleiben Neuzugänge<br />
in den ersten Tagen nicht länger als<br />
zwei Stunden am Stück – auch wenn<br />
es ihnen prima gefällt. Bei Anlaufschwierigkeiten<br />
nach Urlaub oder<br />
Krankheit tun Verschnaufpausen<br />
gut: In der ersten Woche früher abholen<br />
und ein freier Tag helfen, langsam<br />
wieder in den Kiga-Rhythmus<br />
zu kommen.<br />
dass der Kindergarten „total doof“<br />
ist. Stillere Kinder verstecken sich,<br />
wenn es ans Anziehen geht, oder<br />
trödeln auf dem Weg.<br />
Die Erklärung: Routine. „Der Reiz des<br />
Neuen ist verflogen, das heißt aber<br />
auch, dass Ihr Kind jetzt richtig in<br />
seiner Gruppe angekommen ist“, so<br />
die Expertin. Sensible Kinder registrieren<br />
jetzt, dass sie jeden Morgen<br />
von Mama und Papa getrennt sind.<br />
Das kann frischen Trennungsschmerz<br />
geben!<br />
Widerstehen Sie dann dem Drang,<br />
Ihr Kind mit nach Hause zu nehmen.<br />
Zeigen Sie ihm, dass Sie seine Gefühle<br />
ernst nehmen, aber dass der<br />
Kindergarten zum festen Tagesplan<br />
gehört. Durch liebevolle Rituale<br />
(noch mal fest drücken, winken), die<br />
über den ersten Trennungsschmerz<br />
hinwegtrösten. Oder geben Sie „ein<br />
Stück Herz von Zuhause mit“, wie<br />
die Kindergartenleiterin es nennt.<br />
Das kann zum Beispiel der Teddy<br />
sein oder das Lieblingsbuch.<br />
Der Abschied selbst darf sich nicht<br />
lange hinziehen. Scheuen Sie sich<br />
aber nicht, bei der Erzieherin am<br />
Mittag nachzufragen, wie es lief,<br />
oder einen Anruf zwischendurch zu<br />
vereinbaren – so gehen Sie leichteren<br />
Herzens und vermitteln Ihrem Liebling:<br />
„Alles ist gut“.<br />
Mit 4 bis 5 Jahren<br />
Wenn Kinder ihre Rolle suchen<br />
„Im zweiten Jahr sind fast alle Kinder<br />
fest in ihre Gruppe hineingewachsen<br />
und aus dieser Sicherheit heraus viel<br />
selbstständiger unterwegs“, so die<br />
Expertin. Ein großer Entwicklungssprung,<br />
der manchmal Probleme<br />
macht. Plötzlich sind sie nicht mehr<br />
die Jüngsten in der Kindergartenwelt<br />
und wollen sich gegenüber Kleineren<br />
beweisen. Als schlimmste Beleidigung<br />
gilt „Du Baby!“ und schon klei-<br />
Mit 3 bis 4 Jahren<br />
Wenn die Neugier Pause macht<br />
Der häufigste Zeitpunkt für einen<br />
Kindergartenboykott ist, wenn die<br />
Eingewöhnungszeit gut überstanden<br />
ist. Plötzlich maulen die Kleinen,<br />
24 <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 5/2013
ILLUSTRATION: STEPHANIE WUNDERLICH<br />
ne Pannen (z. B. eine nasse Hose)<br />
sind Katastrophen.<br />
„Manche Kinder wollen nicht in den<br />
Kindergarten gehen, weil sie sich ein<br />
wenig zu viel vornehmen, sich<br />
schnell schämen oder Angst haben,<br />
Fehler zu machen. Dann hilft es, in<br />
einem entspannten Moment zu<br />
Hause offen miteinander zu reden“,<br />
so die Kiga-Leiterin.<br />
Zwischen dem vierten und fünften<br />
Geburtstag spüren viele Kinder auch<br />
mehr Ehrgeiz oder Verantwortungsgefühl.<br />
Hören Sie aufmerksam hin,<br />
wenn Ihr Kind erzählt, dass es sich<br />
etwas Tolles vorgenommen hat:<br />
etwa der kühne Beschützer für die<br />
jüngeren Kinder in der Gruppe zu<br />
sein oder die nette Erzieherin nicht<br />
zu enttäuschen. Vielleicht hat es<br />
Bammel, den eigenen Zielen und Ansprüchen<br />
nicht gerecht zu werden.<br />
Zeigen Sie ihm, dass Fehler oder Fragen<br />
erlaubt sind, und sprechen Sie<br />
an, was es schon alles toll kann.<br />
Mit 5 bis 6 Jahren<br />
Wenn das Abenteuer Schule lockt<br />
„Etwa ein halbes Jahr vor der Einschulung<br />
hat jedes dritte Kind manchmal<br />
schlicht keine Lust auf Kindergarten“,<br />
so die Expertin. Die Zeit, bis aus<br />
dem kleinen Kindergartenkind ein<br />
großes Schulkind wird, stellt manche<br />
auf eine Geduldsprobe. „Ältere<br />
Freunde sind bereits eingeschult und<br />
werden als Vorbilder schwer vermisst,<br />
die Kinder kennen den Kindergartenalltag<br />
in- und auswendig<br />
und fühlen sich manchmal ein<br />
kleines bisschen unterfordert“, weiß<br />
Doris Mülbaier.<br />
Auch wenn Ihr Kindergarten ein tolles<br />
Schulanfängerprogramm hat:<br />
Überlegen Sie mit den Erzieherinnen<br />
und anderen Eltern, wie man die<br />
letzten Monate im Kiga noch aufpeppen<br />
könnte. Oft sagen Vorschüler<br />
selbst, was sie noch gerne mit ihren<br />
Freunden erleben möchten, bevor<br />
die gemeinsame Zeit zu Ende geht.<br />
Und die Kindergarten-Streikitis? Ist<br />
ein für alle mal kuriert!<br />
kristina junker<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 5/2013 25
Kindermund<br />
Was Kindern so alles durch den Kopf geht – zum Staunen und Schmunzeln<br />
Als eine dicke Katze durch<br />
unseren Garten spaziert,<br />
sage ich zu meinem Sohn:<br />
„Ich glaube, die bekommt<br />
Junge!“ Max (4 ½) erwidert:<br />
„Oder ein<br />
Mädchen!!!“<br />
„Wie, ich sitze<br />
falsch? So lässig<br />
macht’s richtig<br />
Spaß!“<br />
Liv (9 Monate)<br />
[ Corinna Roters, Quendorf ]<br />
[ Ina Aspodin, Münster ]<br />
„Ich hab dich lieb!“<br />
Alicia (7) und ihre kleine Schwester Sophie (2 Wochen)<br />
verstehen sich ohne Worte<br />
„Mein Opa<br />
ist schon<br />
gaaanz alt,<br />
obwohl er<br />
noch nicht<br />
tot ist.“<br />
Noah (4) im<br />
Gespräch mit<br />
seinem Freund<br />
übers Alter und<br />
die Großeltern<br />
[ Melanie Mügge,<br />
Ellerhoop ]<br />
[ Annette Kosubek, Lichtenstein ]<br />
„Ätsch - meine<br />
Zunge ist viel<br />
niedlicher als<br />
deine!“<br />
Betti (1) beim<br />
Grimassenspiel<br />
mit<br />
ihrer Mama<br />
[ Andrea Buknat,<br />
Rostock ]<br />
„Mama, das Auto passt<br />
nicht rein, wir müssen ‘ne<br />
größere Garage kaufen!“<br />
stellt Nicole (2½) fest, nachdem ich zum dritten Versuch<br />
ansetze, das Auto in die Garage zu fahren<br />
[ Veronika Hopkova, Geretsried ]<br />
Satz des Monats<br />
„Wenn ich groß bin,<br />
werde ich Stiftstehler!“<br />
sagt Emil (2 ½) und meint damit „Schriftsteller“<br />
[ Anika Schlimgen, Neuss ]<br />
FOTOS: HERSTELLER (2), PRIVAT (3)<br />
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26<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 5/2013
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15.05.2013
ERNÄHRUNG Im zweiten Jahr<br />
Was gibt’s<br />
heute zu<br />
Brei? Nichts da,<br />
ich bin doch jetzt groß!<br />
Mit einem Jahr wollen<br />
Kinder genau das, was auch<br />
die Eltern <strong>essen</strong><br />
Ui, die Tomate ist aber<br />
schön weich. Und sie<br />
leuchtet so rot!<br />
in Löffelchen für Mami,<br />
ein Löffelchen für Papi...“<br />
Nein? Dann vielleicht:<br />
„Hier kommt das Flugzeug!“<br />
Auch nicht?<br />
Diese Zeit liegt nun hinter<br />
uns. Etwa ab dem ersten<br />
Geburtstag isst das<br />
Kind das Gleiche wie der<br />
Rest der Familie. Bis dahin<br />
wurde es gefüttert und es fühlte sich<br />
alles immer gleich an im Mund: irgendwie<br />
matschig. Breiig halt. Und jetzt?<br />
Kauen oder zumindest am Gaumen<br />
zerdrücken, bunte Dinge mit unterschiedlichen<br />
Formen auf dem Teller<br />
entdecken, süß, sauer, salzig und bitter<br />
schmecken. Damit das gut klappt, hilft<br />
nur eins: probieren, probieren, probieren.<br />
Geduld haben. Und: vormachen.<br />
Denn Kinder vertrauen den Eltern, sie<br />
ahmen sie nach und wollen das, was<br />
Was die Großen <strong>essen</strong>,<br />
wollen die Kleinen probieren<br />
die Großen auch gerne <strong>essen</strong>. Versuchen<br />
Sie deshalb auch nicht, Ihrem<br />
Kind etwas aufzuschwatzen, was Sie<br />
selbst ablehnen. Sie mögen keinen Spinat?<br />
Dann tun Sie auch nicht so als ob.<br />
Ihr Kind spürt nämlich, dass Ihnen der<br />
Spinat nicht schmeckt. Da hat er keine<br />
Chance. Und Brokkoli ist schließlich<br />
eine gute Alternative.<br />
Den Zeitpunkt für den Start mit der Familienkost<br />
gibt das Kind: Sobald die Backenzähne<br />
da sind, etwa zwischen dem<br />
10. und 14. Monat, wollen sie auch etwas<br />
zu tun haben. Zum Beispiel mit einer<br />
Scheibe Brot. Aber wie fängt man am<br />
besten an mit der Familienkost? „Ideal<br />
ist es, wenn Sie bei einer Familienmahlzeit<br />
mit der Umstellung beginnen, zum<br />
Beispiel beim Abend<strong>essen</strong>. Denn dann<br />
sitzt die Familie zusammen am Tisch.<br />
So bekommt das Kind am meisten mit“,<br />
erklärt Dr. Andrea Feußner, Diätassistentin<br />
und Ökotrophologin aus Mün-<br />
28<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 5/2013
Mmh, die kenne ich<br />
schon. Die ist<br />
innen so saftig und<br />
flüssig. Lecker<br />
<strong>essen</strong>?<br />
chen. Denn: „Die Kinder ahmen nach,<br />
was und wie die Eltern <strong>essen</strong>.“<br />
Am einfachsten für die Kleinen ist anfangs<br />
Fingerfood. Damit können sie<br />
nicht nur leichter hantieren als mit Löffel<br />
und Gabel – sie können die <strong>Leben</strong>smittel<br />
auch gleich ertasten. Deshalb<br />
gilt: Selbst isst das Kind. Auch wenn<br />
danach die Finger oder das Tischset<br />
schmutzig sind. Oder auch beides.<br />
Also gibt es das Butterbrot in mundgerechte<br />
Stücke geschnitten auf dem Teller.<br />
Ideal ist dafür ein feinvermahlenes<br />
Vollkornbrot – ohne Körner, Kerne,<br />
Butterbrot und Käsewürfel:<br />
perfektes Fingerfood<br />
Nüsse oder Ähnliches. Das ist für die<br />
Essanfänger angenehmer zu lutschen.<br />
Nach etwa zwei Abenden hat sich Ihr<br />
Kind an den Geschmack des Brotes gewöhnt<br />
und der Belag kann kommen.<br />
„Kinder lieben klare Strukturen und<br />
brauchen Sicherheit. Deswegen gibt es<br />
am nächsten Abend wieder ein Butterbrot<br />
und extra daneben ein paar Käsewürfel“,<br />
rät die Expertin. Schmeckt‘s?<br />
Gut, dann klappt es beim nächsten Mal<br />
vielleicht auch mit einer Käsescheibe,<br />
die sich Ihr Kind selbst auf das Brot<br />
legen kann.<br />
Und dann einfach versuchen, was<br />
Ihrem Kind außerdem schmeckt. Ein<br />
Wiener Würstchen? Schinken? Gouda?<br />
Pflanzlicher Brotaufstrich? Später kommen<br />
nach und nach Gemüse-Sticks<br />
oder Obst dazu. Nur eine Spielregel<br />
gibt‘s bei Tisch: Von allem wird ein<br />
bisschen probiert. Aber was ist, wenn<br />
dem Kleinen das Brot einfach nicht<br />
schmeckt, oder es fast eine Stunde<br />
braucht, um es zu <strong>essen</strong>? Dann kommen<br />
Sie ihm ein Stück entgegen.<br />
Das<br />
braucht<br />
Ihr<br />
Kind<br />
Pro Tag<br />
6 Portionen Getränke: Wasser, ungesüßte Kräuter- oder<br />
Früchtetees<br />
3 Portionen Gemüse: die Hälfte roh, die andere Hälfte<br />
gekocht. Auf bestimmte Kohlarten (Weiß- und Rotkohl) und<br />
Hülsenfrüchte vorerst besser verzichten: Sie sind nur schwer<br />
verdaulich.<br />
2 Portionen Obst: für den Anfang am besten weiches, reifes<br />
Obst<br />
4 Portionen Getreide und Beilagen: feingemahlenes<br />
Vollkornbrot, zarte Haferflocken, Kartoffeln, Nudeln, Reis.<br />
Ideal sind Vollkornprodukte.<br />
2 Portionen Fett: Am besten ist pflanzliches Fett, wie zum<br />
Beispiel Margarine, Raps- und Olivenöl.<br />
3 Portionen Milch und Milchprodukte: Frischkäse, milder<br />
Butterkäse, Edamer, Mozzarella, junger Gouda, Joghurt und<br />
Quark sind bei den Kleinen besonders beliebt.<br />
Pro Woche<br />
3 Portionen Fleisch und Wurst: Weiches Fleisch wie<br />
Frikadelle oder Gulasch ist besser als Kurzgebratenes. Gut zu<br />
kauen sind Schwein, Geflügel, Kalb oder mageres Hackfleisch.<br />
1 – 2 Portionen grätenfreier Fisch: zum Beispiel Scholle,<br />
Rotbarsch oder ein Seelachs. Ab und zu darf es auch gerne<br />
mal fettreicher Fisch (Lachs, Makrele oder Hering) sein.<br />
1 – 2 Eier: Die Eier gut durchgaren, das heißt hartgekocht und<br />
das Spiegelei von beiden Seiten gebraten.<br />
Ab und zu<br />
1 Portion Süßes oder Snacks: zum Beispiel<br />
Kuchen, Marmelade, Limo, Pommes<br />
So groß ist eine Portion<br />
Als Anhaltspunkt für eine Portionsgröße dienen die Kinderhände:<br />
eine Hand = eine Portion Gemüse, Obst<br />
beide Hände, zur Schale geformt = eine Portion Kartoffeln oder Nudeln<br />
(gegart), kleinstückiges Obst oder Gemüse<br />
die Hände mit ausgestreckten Fingern = eine Portion Brot (daumendick)<br />
der Handteller = eine Portion Fleisch, Wurst, Käse oder Fisch<br />
ein kleines Glas (100 ml) ist die Portionsgröße für Getränke<br />
als Maßstab für Fett dient ein Teelöffel<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 5/2013 29
ERNÄHRUNG Im zweiten Jahr<br />
Nudeln, Kartoffeln & Reis –<br />
da kommt die Energie her<br />
Geben Sie Ihrem Kind ab und zu auch<br />
mal einen Getreidebrei. Die Konsistenz<br />
und den Geschmack kennt es schon<br />
und die Eltern <strong>essen</strong> den Brei ja – als<br />
gutes Vorbild – mit.<br />
Nach etwa einer Woche Experimentieren<br />
beim Abend<strong>essen</strong> kommt das Mittag<strong>essen</strong><br />
an die Reihe. „Da muss Energie<br />
her, denn die Kinder wachsen noch<br />
und flitzen ständig durch die Gegend“,<br />
sagt Feußner. „Deshalb sind der Hauptbestandteil<br />
des Mittag<strong>essen</strong>s Nudeln,<br />
Kartoffeln oder Reis.“ Dazu gibt‘s Gemüse,<br />
das in wenig Wasser und Öl gegart<br />
wird, und ein Stück Fleisch, Fisch<br />
oder Ei. Das schmeckt dann so ähnlich<br />
wie der Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei.<br />
Nö. Tomaten<br />
mag ich doch nicht.<br />
Ich will viel lieber<br />
Nudeln mit Soße!<br />
Beim Essen immer gelassen bleiben<br />
Mal sind die Kinder ganz wild auf die neuen Geschmacksrichtungen, Farben und<br />
Formen. Und am nächsten Tag ist alles „bäh“ und „fies“. Unsere Expertin,<br />
Dr. Andrea Feußner, Diätassistentin und Ökotrophologin in München, weiß Rat<br />
Was können Eltern tun,<br />
wenn ihr Kind kein<br />
Gemüse <strong>essen</strong> will?<br />
Auch wenn Ihr Kind ein<br />
Essen erst ablehnt: Geben<br />
Sie nicht auf. Es kann sein,<br />
dass Sie zehn Mal oder<br />
noch häufiger Brokkoli anbieten<br />
müssen, bis es sich<br />
an den Geschmack gewöhnt<br />
hat. Mischen Sie<br />
in solchen Fällen etwas<br />
Bekanntes mit etwas Unbekanntem.<br />
Ihr Kind mag<br />
Joghurt? Prima, dann lassen<br />
Sie es die ungeliebte<br />
Möhre in etwas Joghurtdip<br />
tunken und schon hat sich<br />
der Horizont Ihres Kindes<br />
erweitert. Vielleicht ist die<br />
Möhre dann doch nicht<br />
mehr so schlimm.<br />
Was ist in der Zwischenzeit?<br />
Wenn das Kind nur<br />
noch Nudeln isst und<br />
sonst nichts?<br />
Bleiben Sie gelassen, es ist<br />
nur eine Phase! Wenn Ihr<br />
Kind nur Nudeln isst und<br />
sonst nichts, dann kommen<br />
Sie ihm ein Stück entgegen<br />
und machen Sie<br />
kein Drama draus. Dann<br />
gibt es halt mittags Nudeln<br />
plus etwas Neues, z. B.<br />
Zucchini. Probieren ist<br />
aber Pflicht.<br />
Was mache ich bei den<br />
anderen Mahlzeiten? Ist<br />
es nicht besser, nachzugeben,<br />
damit das Kind<br />
überhaupt etwas isst?<br />
Nein, kochen Sie bloß<br />
keine Extragerichte. Denn<br />
dann denkt Ihr Kind: „Es<br />
ist richtig, wenn ich alles<br />
ablehne. Dann geben sich<br />
Mama und Papa noch<br />
mehr Mühe.“ Nein, <strong>essen</strong><br />
Sie stattd<strong>essen</strong> normal<br />
weiter und machen Sie<br />
die Kleinen neugierig.<br />
„Mmh, das ist ja lecker.“<br />
Oder: „Das schmeckt so<br />
gut, davon geb‘ ich dir gar<br />
nichts ab.“ Keine Sorge,<br />
Ihr Kind wird nicht verhungern<br />
– vorher wird es<br />
etwas <strong>essen</strong>.<br />
Warum brauchen Kinder<br />
denn so lange, bis sie<br />
ein neues <strong>Leben</strong>smittel<br />
akzeptieren?<br />
Kinder schmecken viel intensiver<br />
als Erwachsene. Sie haben<br />
mehr ausgebildete Geschmacksknospen.<br />
Selbst<br />
eine Tomate, die Erwachsene<br />
eher fad finden, ist<br />
für Essanfänger ein Erlebnis<br />
und reich an Aromen.<br />
Da kann es schon mal<br />
etwas dauern, bis ein Kind<br />
sich an den neuen,<br />
intensiven Geschmack<br />
gewöhnt. Versuchen Sie,<br />
cool zu bleiben, und<br />
zwingen Sie es nicht zu<br />
<strong>essen</strong>. Das kann sehr<br />
mühsam sein und Sie<br />
brauchen auch viel<br />
Fantasie. Bratfisch<br />
schmeckt nicht? Dann<br />
vielleicht gegrillt? Oder<br />
etwas gedünstet? Aber<br />
paniert doch auf jeden<br />
Fall. So können Sie das<br />
bei allen <strong>Leben</strong>smitteln<br />
durchtesten.<br />
FOTOS: FOTOLIA.COM, ISTOCKPHOTO.COM (5), PHILIPP NEMENZ (3), PRIVAT<br />
30<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 5/2013
Frühaufsteher bekommen<br />
ein Glas Milch vorm Essen<br />
Fleisch brauchen die Kleinen ab jetzt<br />
nicht mehr täglich. Zwei- bis dreimal<br />
pro Woche genügen völlig, weil die<br />
Fleischportionen nun etwas größer<br />
sind als die Menge, die im Breigläs -<br />
chen war. Alle, die nicht jeden Tag Zeit<br />
haben, den Kleinen ein Mittag<strong>essen</strong> zu<br />
zaubern, können stattd<strong>essen</strong> auf Kindermenüs<br />
zurückgreifen. Das ist auch<br />
eine gute Lösung, wenn man mal keine<br />
Lust zum Kochen hat oder wenn noch<br />
ein Termin ansteht. Die Kindermenüs<br />
sind ratzfatz zubereitet und enthalten<br />
alle Nährstoffe, die Ihr Kind jetzt<br />
braucht.<br />
Ein Trick beim Anrichten der Speisen,<br />
egal ob Kindermenü oder selbst gekocht:<br />
Kleine Häufchen schaffen Übersicht!<br />
Die Kinder wollen sehen, was es<br />
gibt, und selber mischen. So können sie<br />
am besten testen, wie sich das Stück<br />
Fleisch im Mund anfühlt und wie anders<br />
es schmeckt als Kartoffeln.<br />
Wenn Ihr Kind auf den Geschmack gekommen<br />
ist, können Sie gleich mit der<br />
Umstellung des Frühstücks anfangen.<br />
Ansonsten warten Sie ruhig wieder<br />
eine Woche, bis Sie das Frühstück an<br />
die Familienkost anpassen. Für Frühaufsteher<br />
gibt‘s erst mal ein Glas Vollmilch<br />
und später dann das gemeinsame<br />
Frühstück. Hier bekommt Ihr<br />
Kind entweder wieder eine Scheibe Brot<br />
wie abends, Müsli oder Brei. Das ist<br />
dann fast so wie der bekannte Getreide-<br />
Frucht-Brei. Dazu noch ein Glas Wasser<br />
oder Tee.<br />
Für Zwischendurch gibt‘s kleine Snacks.<br />
Obst ist da ganz prima – egal, ob Banane,<br />
eine vollreife Birne, Nektarine, Aprikose,<br />
ein Pfirsich oder ein Stück Melone.<br />
Für den Anfang ist es hilfreich, Obst<br />
noch zu schälen. Sobald Ihr Kind kauen<br />
kann, ist das nicht mehr nötig. Zum<br />
Obst passt eine halbe Scheibe Brot oder<br />
Vollkornzwieback. Genauso gut ist ein<br />
Joghurt mit Obst.<br />
Also eigentlich ganz einfach, der Umstieg<br />
aufs Familien<strong>essen</strong>. Bald heißt es<br />
dann auch bei Ihnen am Esstisch: „Piep,<br />
piep, wir haben uns alle lieb, wir <strong>essen</strong><br />
was es gibt, guten Appetit!“<br />
birgit henrich<br />
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FRAGE AN DIE EXPERTIN<br />
Zwei Milchfläschchen pro Nacht?<br />
Julian (19 Monate) fordert jede Nacht lautstark zwei Fläschchen Milch. Tagsüber<br />
in der Krippe kommt er ohne aus. Kann es sein, dass er die Milch noch braucht?<br />
Dr. Ute Alexy, Forschungsinstitut für Kinderernährung, Dortmund, antwortet:<br />
G<br />
esunde Kinder in Julians Alter<br />
brauchen längst keine Nachtmahlzeit<br />
mehr. Sie können es also mit dem<br />
„Ausschleichen“ versuchen, indem Sie<br />
die Milch-Menge in der Flasche schrittweise<br />
verringern.<br />
Ein Knackpunkt könnten Julians Einschlafgewohnheiten<br />
sein. Trinkt er<br />
abends vor dem Schlafengehen regelmäßig<br />
noch Milch? Dann gehört beides<br />
für ihn untrennbar zusammen. Folglich<br />
braucht er das Fläschchen auch,<br />
wenn er nachts aufwacht, um wieder<br />
einzuschlafen. Versuchen Sie also,<br />
die letzte Mahlzeit und das Schlafengehen<br />
deutlich zu trennen.<br />
Wahrscheinlich bedeutet das Fläschchen<br />
für Julian weniger Nahrung als<br />
vor allem ein Stück Geborgenheit.<br />
Prima also, wenn sein Bedürfnis nach<br />
Streicheleinheiten und Kuschelrunden<br />
tagsüber befriedigt wird. Dann gelingt<br />
es Ihnen auch eher, das Fläschchen<br />
konsequent durch Tasse und Becher<br />
zu ersetzen, die für Anderthalbjährige<br />
altersgemäß sind.<br />
3 x Obst statt<br />
3 x Pommes!<br />
Wer dreimal in<br />
der Woche Fast Food<br />
vertilgt, bekommt eher<br />
schweres Asthma,<br />
Heuschnupfen oder<br />
allergische Hautausschläge.<br />
Dagegen<br />
scheinen wenigstens<br />
drei Obstmahlzeiten<br />
pro Woche davor zu<br />
schützen. Das haben<br />
Forscher entdeckt.<br />
Bunte<br />
Snack-Box<br />
Vollkornbrot mit Frischkäse<br />
bestreichen, halbieren, zusammenklappen<br />
und in Würfel schneiden.<br />
Abwechselnd mit Salatgurkenscheiben<br />
LESER-<br />
SPRECHSTUNDE<br />
Sie haben Fragen zum Thema Ernährung? Dann rufen Sie unsere<br />
Expertin an! Dr. Ute Alexy ist Ernährungswissenschaftlerin am Forschungsinstitut<br />
für Kinder ernährung in Dortmund. Sie erreichen sie am<br />
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auf Zahnstocher spießen.<br />
Käsewürfel mit je einer Cocktailtomate aufspießen<br />
und Mandarinenspalten mit<br />
blauen Weintrauben kombinieren.<br />
32<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 5/2013
Kikeriki,<br />
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Die kann’s jeden<br />
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Zucker<br />
Sind Stevia und Honig<br />
Alternativen? Ersatzstoffe<br />
haben’s auch in sich<br />
Honig, Dicksäfte und Sirupe<br />
bestehen überwiegend aus<br />
Zucker, sorgen aber für<br />
Geschmacksvarianten. Sie<br />
kleben am Zahn: Karies-<br />
Gefahr! Für Babys im ersten<br />
Jahr ist Honig tabu.<br />
Zuckeraustauschstoffe wie<br />
Sorbit und Xylit haben<br />
deutlich weniger Kalorien<br />
als Zucker und schonen die<br />
Zähne. Zu viel so gesüßte<br />
Bonbons oder Kaugummi<br />
können Durchfall machen.<br />
Süßstoffe wie Saccharin,<br />
Cyclamat oder Aspartam<br />
sind kalorienfrei. Zum<br />
Backen eignen sie sich aber<br />
mangels Volumen kaum.<br />
Stevia-Süße (E 960)<br />
kann Zucker nicht überall<br />
ersetzen. Sie ist zwar<br />
kalorienfrei, hat aber einen<br />
bitteren Beigeschmack<br />
und wird deshalb oft mit<br />
anderen Süßmachern<br />
gemischt.<br />
Joghurt statt Milch<br />
Babys, die schon mit am Tisch<br />
sitzen, können von Joghurtoder<br />
Quarkspeisen der<br />
Großen probieren. Aber nur<br />
im Austausch gegen die Milch<br />
zum Frühstück oder Abendbrot<br />
und am besten ungesüßt.<br />
FOTOS: FOTOLIA.COM, GRÄFE UND UNZER/JÖRN RYNIO, HERSTELLER, HUNGER & SIMMETH, PRIVAT<br />
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Das Elternmagazin
GESUNDHEIT Bauchweh<br />
In Mamas<br />
Armen fliegen:<br />
Das kann Wunder<br />
wirken bei<br />
Blähungen<br />
Ganz<br />
viel<br />
heiße<br />
Luft<br />
Was bei Babys<br />
und Kleinkindern hinter<br />
Bauchweh steckt und<br />
warum Kuscheln oft<br />
die beste Medizin ist<br />
So ein kleiner Körper muss<br />
schon viel leisten: Vor ein<br />
paar Tagen noch war das<br />
Baby in Mamas Bauch, über die<br />
Nabelschnur perfekt versorgt.<br />
Heute liegt es da, hat Hunger, soll<br />
saugen, bekommt Milch, die es<br />
vorher noch nie gekostet hat ...<br />
Kein Wunder, dass der Verdauungsapparat<br />
nicht so schnell in<br />
Schwung kommt und für Störungen<br />
anfällig ist. Das Baby hat<br />
Blähungen – und die tun ganz<br />
schön weh.<br />
Bauchschmerzen sind<br />
meist harmlos<br />
Das Kleine krümmt sich, weint<br />
und Mama zerfließt vor Mitleid:<br />
Es wird doch nichts Ernstes sein?<br />
„Auch wenn es zwickt und drückt,<br />
meistens sind Bauchschmerzen<br />
harmlos“, sagt Dr. Ulrich Fegeler,<br />
Kinderarzt aus Berlin und Vorstand<br />
im Bundesverband der Kinder-<br />
und Jugendärzte. Magen und<br />
Darm gewöhnen sich bald an ihre<br />
neue Aufgabe.<br />
Manchmal gibt es danach noch<br />
Probleme, wenn das Baby zu has-<br />
34<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 5/2013
Bewährtes<br />
Rezept: auf<br />
dem Wickeltisch<br />
Gymnastik<br />
machen<br />
Unsere<br />
Experten<br />
Dr. Ulrich<br />
Fegeler<br />
ist Kinderarzt in<br />
Berlin und Bundespressesprecher<br />
des<br />
Berufsverbandes<br />
der Kinder- und<br />
Jugendärzte<br />
(www.kinderaerzteim-netz.de)<br />
Valerie Hasel<br />
arbeitet als Hebamme<br />
in München<br />
tig trinkt und dabei Luft<br />
schluckt. Das passiert<br />
beim Stillen und beim<br />
Nuckeln an der Flasche.<br />
„Im Magen vermischen<br />
sich Luft und Milch zu<br />
einem feinen, aber zähen<br />
Schaum“, sagt Dr. Fegeler.<br />
Der kann auf die<br />
Darmwand drücken und<br />
sie überdehnen – das ist<br />
schmerzhaft. Oft ziehen<br />
Babys dabei die Beine<br />
ruckartig an und stoßen<br />
sie wieder ab. Die beste<br />
Vorbeugung ist das Bäuerchen.<br />
Wenn das Baby<br />
aufstößt, entweicht die<br />
Luft gleich wieder aus<br />
dem Bauch und bildet keinen<br />
Schaum. „Das Bäuerchen gelingt<br />
am besten, wenn Mama oder Papa<br />
das Kind nach dem Essen aufrecht<br />
tragen“, rät Valerie Hasel, Hebamme<br />
aus München.<br />
Hat sich die Luft im Bauch festgesetzt,<br />
hilft der Fliegergriff. Dabei<br />
liegt das Kind mit dem Bauch auf<br />
dem Unterarm von Mama oder<br />
Papa. „Der Unterarm übt einen<br />
sanften Druck auf das Bäuchlein<br />
aus und die gestaute Luft kann<br />
nach unten entweichen“, sagt die<br />
Hebamme. Das passiert auch,<br />
wenn das Baby auf dem Bauch<br />
liegt. Dabei sollten Eltern ihr Kind<br />
aber gut im Auge behalten.<br />
Noch ein Rezept gegen Bauchweh:<br />
die Wickeltisch-Gymnastik. Etwa<br />
„Radfahren“. Das Baby liegt auf<br />
dem Rücken, die Eltern bewegen<br />
seine Beine wie beim Radeln. Oder<br />
sie drücken die Beine angewinkelt<br />
wie beim Lotussitz in Richtung<br />
Bauch – „das presst die Luft heraus“,<br />
weiß Valerie Hasel.<br />
Beide Übungen lassen<br />
sich gut beim Wickeln,<br />
am besten unter der<br />
Wärmelampe, machen.<br />
Überhaupt Wärme: Sie<br />
ist ein Zaubermittel bei<br />
Bauchweh. Kirschkernkissen<br />
oder Wärmflaschen<br />
lösen Krämpfe oft<br />
im Nu. Aber bitte nicht<br />
zu stark erhitzen und<br />
immer in einen Überzug<br />
stecken oder in ein Tuch<br />
wickeln. Babys Haut ist<br />
nämlich viel empfindlicher<br />
als die von Erwachsenen.<br />
Wahre Wunder wirkt<br />
auch eine sanfte Bauchmassage<br />
im Uhrzeigersinn. „Körperlich<br />
und seelisch sind die Berührungen<br />
eine Wohltat für das angespannte<br />
Baby“, sagt Dr. Fegeler.<br />
„Sie geben ihm Geborgenheit und<br />
Sicherheit.“ Kümmel- oder spezielle<br />
Bäuchleinöle verstärken die<br />
Wirkung, weiß Hebamme Valerie<br />
Hasel. Auch Tees auf Basis von<br />
Fenchel, Kümmel und/oder Anis<br />
tun dem Bauch gut. Valerie Hasel<br />
hat mit Kümmelzäpfchen gute Erfahrungen<br />
gemacht.<br />
Neben Hausmitteln<br />
helfen Medikamente<br />
Wenn Hausmittel mal nicht ausreichen,<br />
helfen entschäumende<br />
Medikamente (z. B. Lefax) weiter –<br />
sie lösen die im Milchschaum eingeschlossenen<br />
Luftblasen auf.<br />
Noch ein Tipp der Hebamme: „Oft<br />
findet auch ein Osteopath mit<br />
ganzheitlichen Methoden heraus,<br />
wo es drückt.“<br />
Wenn sich nach ein paar Monaten<br />
Babys Verdauung an Milch gewöhnt<br />
hat, kommt die nächste<br />
Herausforderung: festere Nahrung.<br />
Die lässt so manchen Babymagen<br />
rumoren. Andere kleine<br />
Brei-Esser leiden unter Verstopfung.<br />
„Hier hilft es oft schon, wenn<br />
das Baby viel trinkt – das lockert<br />
den Stuhl“, sagt Dr. Fegeler. Am<br />
besten ersetzen Eltern dann die<br />
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GESUNDHEIT Bauchweh<br />
MAMAS ESSEN<br />
Hauptsache<br />
<strong>gesund</strong><br />
So manche alte Regel gilt<br />
heute nicht mehr. Früher<br />
haben stillende Mütter auf<br />
viele <strong>Leben</strong>smittel (z. B. Kohl,<br />
Zwiebeln) verzichtet, weil sie<br />
fürchteten, das könnte ihrem<br />
Baby auf den Magen<br />
schlagen. Hebammen und<br />
Stillberaterinnen empfehlen<br />
heute, dass sich die Mutter<br />
schlicht <strong>gesund</strong> ernähren soll<br />
– und zwar womit sie mag.<br />
Selbst wenn sie Blähungen<br />
hat, heißt das nicht, dass das<br />
Kind ebenfalls darunter leidet.<br />
„Darmgase entstehen im<br />
Verdauungstrakt“, sagt<br />
Dr. Fegeler. „Sie gehen nicht in<br />
die Muttermilch über.“ Wer<br />
gerne Zwiebeln und Kohl isst,<br />
darf das weiterhin tun – es sei<br />
denn, dem Baby geht es damit<br />
tatsächlich schlechter.<br />
Manche (gestillte) Säuglinge<br />
sind allergisch gegen<br />
Kuhmilch-Eiweiß. Falls ein<br />
solcher Verdacht besteht,<br />
empfiehlt es sich als ersten<br />
Schritt, dass die Mutter eine<br />
Woche auf Kuhmilch-<br />
Produkte verzichtet und<br />
beobachtet, ob es dem Baby<br />
besser geht.<br />
eher stopfenden Karotten durch<br />
Pastinaken, Kürbis oder Zucchini.<br />
Statt Banane besser andere Obstsorten<br />
wählen.<br />
Wenn das Baby krabbelt, muss der<br />
Darm noch mehr bewältigen. Was<br />
auf dem Boden liegt, wandert in<br />
den Mund. So geraten auch Keime<br />
und Schmutz in den Körper. Das<br />
kann schon mal Bauchgrimmen<br />
verursachen. Nach wie vor aber<br />
gilt: Die meisten Bauchschmerzen<br />
sind harmlos und kein Grund für<br />
Schmerzmittel. Im Gegenteil. „Bei<br />
Bauchweh ist es nicht sinnvoll,<br />
die empfindliche Schleimhaut mit<br />
Schmerzmitteln zu belasten“, sagt<br />
Dr. Fegeler.<br />
Ein Arztbesuch ist angesagt, wenn<br />
die Bauchschmerzen akut und<br />
stark sind, Fieber dazukommt,<br />
Blut im Stuhl ist – aber auch, wenn<br />
die Eltern Rat brauchen. „Der Arzt<br />
klärt im Zweifel ab, ob etwa ein<br />
Magen-Darm-Infekt vorliegt. In<br />
seltenen Fällen leiden vor allem<br />
kleine Kinder unter einer Einstülpung<br />
des Darms“, sagt Dr. Fegeler.<br />
Zwiebeln sind<br />
heute für<br />
stillende Mütter<br />
kein Tabu mehr<br />
Eine sanfte<br />
Massage tut<br />
Babys Bäuchlein<br />
richtig gut! Sie<br />
entspannt<br />
„Dabei schiebt sich dann ein Darmabschnitt<br />
in den anderen, was<br />
sehr weh tut.“ Auch eine Blinddarm-Entzündung<br />
ist bei starken<br />
Schmerzen nicht ausgeschlossen,<br />
kommt bei Kindern unter vier Jahren<br />
jedoch höchst selten vor.<br />
Rituale und Ruhe tun<br />
dem Baby gut<br />
Manchmal kommt das Bäuchlein<br />
in falschen Verdacht, wenn Babys<br />
in den ersten drei Monaten viel<br />
und heftig schreien. „Die Säuglinge<br />
schreien nicht, weil sie<br />
Bauchweh haben, sondern weil<br />
sie von den vielen Eindrücken<br />
überfordert sind, die auf sie einprasseln“,<br />
sagt Dr. Fegeler. „In den<br />
ersten Wochen können sich die<br />
Kinder häufig noch nicht selbst<br />
beruhigen. Sie brauchen Hilfe, um<br />
abzuschalten, weil sie unter einer<br />
vorübergehenden Regulationsstörung<br />
leiden.“ Das Schreien kann<br />
dann Bauchweh auslösen, weil<br />
die Säuglinge dabei viel Luft<br />
schlucken. Aber: „Effektiver als<br />
am Bauchweh herumzudoktern<br />
ist es dann, das Kind durch viel<br />
körperliche Nähe und Geborgenheit<br />
zu beruhigen – durch Rituale,<br />
einen festen Rhythmus und Ruhe“,<br />
rät der Experte.<br />
nadine luck<br />
FOTOS: FOTOLIA.COM, HUNGER & SIMMETH, ISTOCKPHOTO.COM, PRIVAT (2)<br />
36<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 5/2013
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GESUNDHEIT Beine & Füße<br />
Wie<br />
geht’s?<br />
Manche Kinder sind auf<br />
X-Beinen unterwegs, andere<br />
laufen wie der Cowboy<br />
im Western. Beruhigend für<br />
Eltern: Beides ist eine<br />
ganz normale Entwicklung<br />
Der Junge mit den O-Beinen hatte schon<br />
einen OP-Termin. „Dann zeigte uns<br />
seine Mutter ein Foto aus ihrer Kinderzeit“,<br />
sagt Dr. Joachim Lauen. „Sie hatte<br />
genau die gleiche extreme Beinform wie<br />
ihr sechsjähriger Sohn. Da passte ein<br />
Fußball durch.“ Die Ärzte sagten die OP<br />
ab; sie vertrauten darauf, dass sich das<br />
Problem beim Kind auswachsen würde<br />
wie bei seiner Mama damals. Dr. Lauen,<br />
der Leiter der Kinderorthopädie in der<br />
Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik<br />
Murnau, verdeutlicht damit:<br />
Vererbung spielt beim Wachstum von<br />
Beinen und Füßen eine wichtige Rolle.<br />
Und: Die Bandbreite, in der die normale<br />
Entwicklung abläuft, ist riesengroß.<br />
REGEL NR. 1<br />
O-BEINE<br />
Sie wachsen sich meist<br />
im Kindergarten-Alter aus<br />
„Ich mache mir eher Sorgen,<br />
wenn Babys keine O-Beine<br />
haben“, meint Dr. Lauen.<br />
Wegen der typischen Hock-<br />
Sitz-Position in der Gebärmutter<br />
kommen praktisch<br />
alle Neugeborenen so zur<br />
Welt. Auffällig wird’s erst,<br />
wenn die Kleinen anfangen<br />
zu laufen und die O-Beine<br />
sich dann weiter öffnen.<br />
„Das müssen Eltern nicht<br />
erst nachm<strong>essen</strong>, der<br />
optische Eindruck genügt“,<br />
sagt Dr. Lauen. Ein Termin<br />
beim Kinderarzt oder<br />
-orthopäden ist dann nötig.<br />
DAS BESTE FÜR EINE GESUNDE ENTWICKLUNG<br />
IST: BEWEGUNG, BEWEGUNG, BEWEGUNG.<br />
„Mit einer Turnstunde pro Woche lässt sich allerdings kein nennenswerter<br />
Muskelaufbau erreichen“, stellt Dr. Lauen klar. „Das bessere Rezept ist, zwanglos<br />
spielerische Übungen in den Alltag der Kinder zu integrieren.“<br />
X-BEINE<br />
Stehen die Füße des Kindes bei<br />
geschlossenen Knien sehr weit<br />
auseinander, zum Arzt gehen<br />
Vor allem bei Mädchen<br />
entwickeln sich aus den<br />
O- oft X-Beine. Auch die verschwinden<br />
mit acht, zehn<br />
Jahren von selbst, spätestens<br />
mit dem Wachstumsschub<br />
in der Pubertät.<br />
Anlass zur Besorgnis sieht<br />
Dr. Joachim Lauen nur,<br />
wenn die Füße der Kinder<br />
bei geschlossenen Knien<br />
mehr als eine Handbreit<br />
auseinanderstehen. „Dann<br />
ist möglicherweise eine<br />
Röntgendiagnostik sinnvoll,<br />
um je nach Befund das weitere<br />
Wachstum durch eine<br />
frühzeitige Korrektur zu<br />
lenken. Mit 15 oder 16 wird<br />
das sehr viel schwieriger.“<br />
FOTOS: ISTOCKPHOTO.COM<br />
38 <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 5/2013
Eine genaue Untersuchung ist<br />
immer nötig, wenn sich ein Bein<br />
anders entwickelt als das<br />
andere – unabhängig von der<br />
Ausprägung der O- oder X-Beine<br />
Plattfüße<br />
Manchmal sind sie nur<br />
eine optische Täuschung<br />
Was Eltern manchmal für<br />
Plattfüße halten, sind meist<br />
gar keine. Tatsächlich ist<br />
nämlich das Fußgewölbe<br />
der Neugeborenen schon<br />
angelegt, nur wird es durch<br />
den Babyspeck unter ihren<br />
Sohlen kaschiert. Diese<br />
Fettpölsterchen verschwinden,<br />
wenn die Kinder loslaufen<br />
und eine kräftige<br />
Fußmuskulatur aufbauen.<br />
Knickfüße<br />
Sie sind auf dem Vormarsch.<br />
Gut, wenn Kinder ihre Füße<br />
trainieren und stimulieren<br />
Zu einer Zivilisationskrankheit<br />
haben sich<br />
dagegen Knickfüße entwickelt,<br />
bei denen die Ferse<br />
der Kleinen nach außen<br />
wegknickt. Folge: Die Ferse<br />
wird falsch belastet, das<br />
Fußgewölbe platt gedrückt.<br />
„Weil die Kinder nur noch<br />
auf ebenen Böden unterwegs<br />
sind und zudem noch<br />
stützende Schuhe tragen,<br />
fehlt es ihnen an Stimulation<br />
und Training für die<br />
Fußmuskeln“, bedauert<br />
Dr. Lauen. Ob sich das<br />
Problem bei ihrem Kind im<br />
vertretbaren Rahmen hält,<br />
können Eltern selbst testen:<br />
Wenn das Kleine sich auf<br />
Zehenspitzen stellt, sollte<br />
sich das Fußgewölbe zeigen<br />
und der „Knick“ in der Ferse<br />
verschwinden.<br />
Auffälliger Gang<br />
Er kann eine kleine Marotte<br />
sein, aber auch eine ernstere<br />
Ursache haben<br />
Manche Kleinkinder, die<br />
gerade das Laufen gelernt<br />
haben, gewöhnen sich<br />
plötzlich an, auf Zehenspitzen<br />
zu gehen. „Warum,<br />
weiß niemand genau“,<br />
räumt Dr. Lauen ein. Für<br />
Eltern beruhigend: Zum<br />
Problem wird das nur, wenn<br />
diese Angewohnheit sich<br />
nicht spätestens nach<br />
einem Jahr von selbst gibt.<br />
„Auf die Dauer können sich<br />
dadurch nämlich Muskeln<br />
verkürzen und das behindert<br />
die Kinder beim Laufen<br />
und im Wachstum.“<br />
Auffällig anders gehen auch<br />
Kinder, die die Zehen nach<br />
außen oder, häufiger, nach<br />
innen drehen („über den<br />
großen Onkel laufen“).<br />
Die Ursache dafür findet<br />
sich meist in der Hüfte:<br />
Der Knick im Schenkelhals<br />
ist bei manchen Kindern<br />
stärker, bei anderen weniger<br />
ausgeprägt. Das ändert<br />
sich mit dem Wachstum<br />
und der Belastung der Hüfte.<br />
Bei den Kinderorthopäden<br />
gelten Einwärts- und Auswärtsgang<br />
deshalb meist<br />
als „physiologisch“, sprich:<br />
nicht krankhaft. Es sei denn,<br />
die Kleinen laufen deswegen<br />
nicht mehr stabil<br />
oder stolpern gar über<br />
ihre eigenen Füße. „Dann<br />
müssen wir das nach vier,<br />
fünf Jahren genau im Röntgenbild<br />
anschauen und<br />
notfalls operieren“, erklärt<br />
Dr. Joachim Lauen.<br />
josef pütz<br />
REGEL NR. 2<br />
BEI DEN MEISTEN KINDERN<br />
REGELT DAS WACHSTUM<br />
DIE VERMEINTLICHE FEHLBILDUNG<br />
GANZ VON ALLEINE.<br />
Viele Sorgen von Eltern können Kinderärzte<br />
und Kinderorthopäden deshalb zerstreuen.<br />
Das stärkt kleine Füße<br />
Tipps für Babys<br />
• Oft mit nackten<br />
Füßen strampeln<br />
lassen.<br />
• Ihre Füße und<br />
Zehen sanft<br />
massieren.<br />
• Strampler<br />
dürfen nicht<br />
einengen.<br />
• Kinder, die<br />
schon laufen,<br />
viel barfuß<br />
gehen lassen<br />
– auf abwechslungsreichem<br />
Untergrund.<br />
• Schuhe aus<br />
geschmeidigen,<br />
atmenden<br />
Materialien<br />
kaufen. Auf ein<br />
ausgeprägtes<br />
Fußbett verzichten.<br />
• Auf die richtige<br />
Schuhgröße<br />
achten.<br />
Für Zwei- und Für Kinder ab 4<br />
Dreijährige • „Himmel und<br />
• Barfuß auf den Hölle“ spielen<br />
Zehenspitzen (Teppich<br />
oder auf den „Hüpfespiel“<br />
Fersen laufen. bei www.<br />
• Barfuß über ein baby-walz.de;<br />
Seil auf dem 39,95 Euro).<br />
Boden balancierenfüßen“<br />
balan-<br />
• Auf „Wackel-<br />
• Mit den Zehen cieren (bei<br />
Murmeln oder www. erzi.de;<br />
Tücher vom 19,99 Euro).<br />
Boden aufheben,<br />
in einen springen.<br />
• Trampolin<br />
Korb legen. • Mit den Zehen<br />
• Über einen und Fingerfarben<br />
oder<br />
Parcours aus<br />
Schuhkarton- einem Stift<br />
Deckeln mit zwischen den<br />
Sand, Kieselsteinen,<br />
Gras, • Gummitwist<br />
Zehen malen.<br />
Schleifpapier, spielen.<br />
Legosteinen<br />
laufen lassen.<br />
• Mit verbundenen<br />
Augen und<br />
nackten Füßen<br />
Spielsachen<br />
ertasten und<br />
erraten lassen.<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 5/2013<br />
39
GesundL<br />
Pollen-Alarm<br />
Was fliegt gerade? Wie viel?<br />
Wann wird’s für mich gefährlich?<br />
Ihr Smartphone weiß es,<br />
dank der App „Polleninfo“ von<br />
Bausch+Lomb (kostenlos für<br />
Android- und Apple-Geräte).<br />
HEUSCHNUPFEN ODER ERKÄLTUNG?<br />
Achten Sie genau<br />
auf die Symptome<br />
Wenn die Nase läuft, steckt nicht immer eine Erkältung dahinter.<br />
Denn der allergische (Heu-)Schnupfen erwischt zunehmend<br />
auch Vorschulkinder. Manche Pollen fliegen bereits ab Januar,<br />
Hausstaubmilben und Schimmelpilze gibt’s das ganze Jahr über<br />
Typische Hinweise<br />
auf Allergien sind:<br />
plötzliche massive<br />
Symptome<br />
transparentes,<br />
eher wässriges<br />
Sekret<br />
heftige Niesanfälle<br />
Augenjucken<br />
Schwankungen je<br />
nach Tageszeit<br />
und Umgebung<br />
Für eine Erkältung<br />
sprechen:<br />
allmählich<br />
zunehmende<br />
Symptome<br />
zäher, manchmal<br />
gelb- bis grünlicher<br />
Rotz<br />
Husten und<br />
Fieber<br />
gleichmäßig<br />
anhaltende<br />
Beschwerden<br />
Sonja Lämmel vom<br />
Deutschen Allergieund<br />
Asthmabund rät,<br />
auf die Dauer der Beschwerden<br />
zu achten.<br />
„Wenn ein Schnupfen<br />
sich länger als neun<br />
oder zehn Tage hinzieht,<br />
würde ich an<br />
eine Allergie denken.“<br />
Gewissheit bringt ein<br />
Test beim Kinderarzt<br />
oder Allergologen.<br />
FRAGE AN DEN EXPERTEN<br />
Ständig krank:<br />
Hilft Homöopathie?<br />
Seit Lukas (2) die Kita besucht,<br />
vergeht kein Monat, ohne<br />
dass er ein paar Tage wegen<br />
eines Infekts zu Hause bleiben<br />
muss. Lässt sich dagegen<br />
homöopathisch etwas tun?<br />
Dr. Patrick Kreisberger,<br />
Kinderarzt und Homöopath,<br />
aus Friedberg bei Augsburg,<br />
antwortet:<br />
J<br />
ein. Zehn bis zwölf Infekte<br />
pro Jahr sind für Kinder in<br />
Lukas’ Alter normal und <strong>gesund</strong>.<br />
Die Auseinandersetzung<br />
mit diesen Keimen trainiert<br />
das Immunsystem. Nicht mehr<br />
normal ist, wenn die Infekte<br />
ungewöhnlich heftig sind,<br />
lange dauern und/oder ein Kind<br />
sich dazwischen nicht mehr<br />
richtig erholt. Dann kann eine<br />
homöopathische Konstitutionsbehandlung<br />
helfen. Sie setzt<br />
eine gründliche Untersuchung<br />
bei einem Homöopathen voraus,<br />
bei der er sich ein Bild von<br />
dem Kind macht und klärt,<br />
welche Begleiterscheinungen<br />
die Infekte haben, wie es darauf<br />
reagiert … Erst dann wird er für<br />
das Kind eine individuell passende<br />
Behandlung empfehlen.<br />
FOTOS: NADINE DILLY, HERSTELLER, ISTOCKPHOTO.COM (2), YOUR PHOTO TODAY;<br />
ILLUSTRATION: ANDREA HEBROCK/ARSEDITION<br />
40 <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 5/2013
RATGEBER GESUNDHEIT & PFLEGE<br />
EBEN<br />
MUND AUF FÜR DEN DRACHEN<br />
Ich will Zähne putzen! Mit Kaschu! Wenn sich die Zahnbürste<br />
in einen grünen Drachen verwandelt, macht das Schrubben<br />
Spaß, weiß seine Erfinderin, TV-Moderatorin Katja Burkard<br />
Wie kamen Sie auf<br />
die Idee, ein Zahnputz-Bilderbuch<br />
zu<br />
schreiben?<br />
Als es bei meinen<br />
Töchtern Marie Thérèse und<br />
Katharina (11 und 5) losging mit<br />
dem Zähneputzen, war das wie<br />
bei vielen Kindern: Besonders<br />
gerne haben sie das nicht gemacht.<br />
Bis ich die Zahnbürste<br />
sprechen ließ. Auch wenn andere<br />
Kinder zum Übernachten da<br />
waren, habe ich die Geschichten<br />
von Kaschu erzählt. Und dann<br />
irgendwann beschlossen, das<br />
Buch zu schreiben.<br />
Wieso wird aus der Bürste<br />
gerade ein Drache?<br />
Ich habe diese Zahnbürsten mit<br />
Tiermotiven entdeckt. Ich fand,<br />
Heilen mit Hokuspokus<br />
Alles ist wieder gut, wenn Sie das Aua<br />
wegpusten, ein buntes Pflaster draufkleben<br />
oder einen Klecks Feen-Zauber-Salbe<br />
(Ringelblumensalbe) einmassieren.<br />
Bei www.design-3000.de; 5,95 Euro<br />
dass das Nilpferd eher wie ein<br />
kleiner Drache aussah und habe<br />
meinen Töchtern mit verstellter<br />
Stimme Abenteuer vom kleinen<br />
Drachen Kaschu erzählt.<br />
Wie klappt das Zähneputzen<br />
heute bei Ihren Töchtern?<br />
Meine Kinder sind inzwischen<br />
vorbildliche Zähneputzer, für die<br />
es selbstverständlich ist, dass<br />
man abends anschließend auch<br />
nichts mehr isst.<br />
Bietet Ihr Familienalltag<br />
Themen für ein weiteres Buch?<br />
Ich habe durchaus noch Ideen.<br />
Katja Burkard:<br />
„Rundherum und hin<br />
und her – Zähneputzen<br />
ist nicht<br />
schwer. arsEdition;<br />
12,95 Euro,<br />
ab 4 Jahren<br />
Homöopathie – so wünschen<br />
sich Eltern Gesundheit.<br />
Sanft ist uns nicht genug, wenn es um die Gesundheit<br />
der ganzen Familie geht. Wir wollen<br />
auch Nachhaltigkeit.<br />
Eine <strong>gesund</strong>e Familie: nichts ist kostbarer.<br />
Homöopathie ist dabei Ihr Begleiter und<br />
Beschützer – durch ausnahmslos alle Phasen<br />
des <strong>Leben</strong>s. Wenn wir krank werden,<br />
lernt unser Immunsystem eine wichtige<br />
Lektion. Homöopathische Arzneien regen<br />
den Körper dazu an, eigene, in telligente<br />
Lösungen in einer <strong>gesund</strong>heit lichen Krise<br />
zu finden. Die Mittel aktivieren die Selbstheilungskräfte<br />
und können im Akut stadium<br />
schnell helfen. Einsatzgebiete u. a.:<br />
• Erkältung & grippale Infekte<br />
• Fieber<br />
• Zahnungsbeschwerden<br />
IMMER GUT<br />
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Wie Sie Ihrem Kind im Notfall schnell und<br />
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welches Modell für Sie das richtige ist.<br />
Und mit etwas Glück können Sie<br />
einen der trendigen Kinderwagen gewinnen!<br />
42 <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 5/2013
Kreuzen Sie bei jeder Frage die Antwort an, die am<br />
ehesten auf Sie zutrifft. So erfahren Sie, welche<br />
Kriterien Ihnen beim Kinderwagen-Kauf wichtig sind<br />
1. Wie soll das Kinderzimmer<br />
aussehen?<br />
Ich sammle gerade Ideen aus<br />
Wohnzeitschriften und Katalogen.<br />
Auf jeden Fall steht darin<br />
eine alte Wiege oder<br />
ein Schaukelpferd.<br />
Wichtiger als das Design sind<br />
die Materialien. Das meiste<br />
sollte aus Holz sein, am besten<br />
unbehandelt.<br />
Ich muss erst mal überlegen,<br />
wohin Snowboard, Rennrad<br />
und Hanteln sollen, die jetzt<br />
noch dort stehen.<br />
Darüber habe ich mir noch<br />
keine Gedanken gemacht.<br />
2. Wo kaufen Sie die Möbel?<br />
Auf dem Flohmarkt oder über<br />
eBay.<br />
Beim Schreiner bzw. ich<br />
mache sie selbst.<br />
Auf Reisen oder wo ich sonst<br />
etwas Schönes sehe.<br />
In Designläden oder in den<br />
hübschen Kinderläden.<br />
Im Möbelhaus.<br />
3. Wohin werden Sie mit dem<br />
Baby in Urlaub fahren?<br />
In die Berge oder ans Meer –<br />
jedenfalls abseits von<br />
Touristenmassen. Oder wir<br />
bleiben hier und genießen<br />
den Sommer im Garten.<br />
Städtetrip, Strandurlaub<br />
und ein Wochenende in<br />
den Bergen – unser Kind wird<br />
sicher reiselustig.<br />
Dorthin, wo wir schon als<br />
Kinder mit unseren Eltern<br />
verreist sind.<br />
Keine Ahnung, auf keinen<br />
Fall faul am Strand liegen.<br />
Es soll ja auch tolle Design-<br />
Ferienhäuser geben.<br />
4. Auf welche Hobbys wollen<br />
Sie auch mit Kind auf keinen<br />
Fall verzichten?<br />
Skifahren, Joggen, Fitnessstudio,<br />
Laufen, Biken.<br />
Shopping, Städtetrips,<br />
Frühstück im Café.<br />
Museum, Theater, Oper,<br />
Lesen.<br />
Spaziergänge im Wald,<br />
Wandern, Einkaufen auf<br />
dem Markt, Yoga.<br />
Ach, ich möchte eigentlich<br />
auf nichts davon verzichten!<br />
5. Wofür brauchen Sie<br />
den Kinderwagen?<br />
Für gemütliche Spaziergänge<br />
durch die Siedlung.<br />
Auch zum Joggen oder als<br />
Fahrradanhänger.<br />
Vor allem als Stadtflitzer.<br />
Er muss mit zum Supermarkt<br />
und darf beim Waldspaziergang<br />
nicht fehlen.<br />
Als Begleiter bei meinen<br />
Streifzügen durch die Natur.<br />
6. Was ist Ihnen bei Babykleidung<br />
am wichtigsten?<br />
Sie sollte trendig aussehen.<br />
Dass ich sie schon als Kind<br />
getragen habe.<br />
Sie sollte bequem sein.<br />
Das Bio-Siegel.<br />
Alles genau in dieser Reihenfolge.<br />
7. Wie kommen Sie in der<br />
Regel von A nach B?<br />
Zu Fuß oder mit dem Auto,<br />
wir wohnen auf dem Land.<br />
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln.<br />
Mit dem Mountainbike bzw.<br />
Rennrad.<br />
Mit dem Hollandrad.<br />
Ich nutze alle Möglichkeiten.<br />
Die Auflösung<br />
des Tests<br />
sowie tolle<br />
Kinderwagen-<br />
Neuheiten<br />
gibt’s auf<br />
den nächsten<br />
Seiten<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 5/2013 43
SERVICE Kinderwagen<br />
Dieser Typ<br />
sind Sie<br />
Die am häufigsten<br />
angekreuzte Farbe<br />
verrät Ihnen, welcher<br />
Wagen zu Ihnen passt<br />
= Die Natürliche<br />
Während andere Eltern vor<br />
dem Kinderwagenkauf die Kataloge<br />
durchblättern, checken<br />
Sie die Öko-Test-Berichte der<br />
vergangenen Jahre. Statt beim<br />
Händler die Farbtrends zu erfragen,<br />
scannen Sie Wanne<br />
und Sonnendach nach möglichen<br />
Schadstoffen ab. Ein<br />
Ökosiegel ist Ihnen mehr wert<br />
als ein Designerlabel. Sie brauchen<br />
außerdem einen Kinderwagen,<br />
der auf Feldwegen<br />
nicht gleich alle viere von sich<br />
streckt.<br />
= Die Stylische<br />
Ihr Baby wird niemals nur in<br />
einen Strampler gesteckt,<br />
damit es irgendwas anhat.<br />
Winnie Puuh kommt Ihnen<br />
genauso wenig in die Tüte wie<br />
alles, was einfach nur praktisch<br />
ist. Bei Ihnen werden<br />
Söckchen, Hemdchen,<br />
Lätzchen und Schühchen<br />
modisch inszeniert. Egal, für<br />
welchen Kinderwagen Sie sich<br />
entscheiden, er sollte mühelos<br />
durch enge Gänge in den<br />
Boutiquen kommen und im Auto<br />
genug Platz für die Einkäufe<br />
lassen.<br />
= Die Sportliche<br />
„Es lebe der Sport“ ist Ihre<br />
Nationalhymne. Turnschuhe in<br />
Größe 17 stehen schon im<br />
Schrank und Sie sind fest<br />
davon überzeugt, dass Ihr Kind<br />
mit drei Monaten laufen kann.<br />
Ihr Kinderwagen muss mit<br />
Ihrem Tempo mithalten können<br />
und darf Ihnen beim Joggen<br />
nicht im Weg stehen. Auch eine<br />
Bremse schadet nicht, falls Sie<br />
über Berg und Tal rollen. Ein<br />
Kinderwagen mit vier Rädern?<br />
Ist was für Sonntagsspaziergänger,<br />
finden Sie.<br />
= Die Nostalgische<br />
Sie finden Retro toll. Neu<br />
gekauft werden bei Ihnen nur<br />
die Windeln, alles andere wird<br />
vom Speicher geholt, auf dem<br />
Flohmarkt erstanden und<br />
liebevoll restauriert. Auch die<br />
alte Wiege, die seit Generationen<br />
in der Familie weitervererbt<br />
wird. Dummerweise ist<br />
der Kinderwagen, in dem<br />
schon Sie herumkutschiert<br />
wurden, im wahrsten Sinne<br />
des Wortes echt abgefahren.<br />
Deshalb muss ein neuer her. Er<br />
sollte dem alten aber wenigstens<br />
ähnlich sehen und schöne<br />
große Räder und eine gemütliche<br />
Wanne haben.<br />
= Die Flexible<br />
Sie entscheiden gern aus dem<br />
Bauch heraus. Auch mit Baby<br />
werden Sie Ihre spontanen<br />
Wochenendtrips und Ausflüge<br />
machen. Eine Kinderwagenwanderung<br />
in den Bergen?<br />
Könnte sein! Unbekannte Stadt<br />
mit P? Nicht ausgeschlossen!<br />
Picknick am Strand? Man weiß<br />
nie! Sie werden das kurzfristig<br />
entscheiden und den Kinderwagen<br />
entsprechend satteln.<br />
Flexibles Rüstzeug wie<br />
Babyschalenadapter und<br />
minimale Klappmaße werden<br />
Ihnen entgegenkommen.<br />
Falls Sie oft mit der U-Bahn<br />
unterwegs sind, eignet sich<br />
ein Modell mit drei Rädern<br />
weniger gut – es kippt leicht<br />
beim Einsteigen.<br />
silke weiher<br />
Die neuen Modelle: Suchen<br />
Sie sich den Wagen aus, der<br />
Ihrem Typ entspricht<br />
44<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 5/2013
Klein im Gepäck,<br />
groß im Auftritt<br />
Die neuen Kinderwagen-Modelle sind Alleskönner: Sie<br />
sind leicht in der Handhabung, überzeugen durch technische<br />
Perfektion und fallen durch farbstarkes Design auf<br />
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Furoshiki (vielseitig<br />
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Schiebebügel, feststellbare<br />
Schwenk räder vorne, Federung,<br />
Aluminium-Gestell<br />
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Schwarz, Joolz Day-<br />
Standardedition in 6, Earth<br />
edition in 4 Farben; Gestell<br />
in Schwarz oder Silber<br />
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GEWICHT 12,1 kg<br />
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Babywanne, Handbremse,<br />
Regenschutz, höhenverstellbarer<br />
Lenkschieber,<br />
feststellbares Schwenkrad<br />
vorne, Federung,<br />
Aluminium-Gestell<br />
FARBEN mehr als 25; Gestell<br />
in Silber oder Schwarz<br />
KLAPPMASS 88 x 62 x 55 cm<br />
GEWICHT 13,7 kg<br />
PREIS 709,90 Euro<br />
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Griff, verriegelbare<br />
vordere Schwenkräder,<br />
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Adapter, Aluminium-Gestell<br />
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Weiß oder Schwarz<br />
KLAPPMASS 66 x 60 x 33 cm<br />
GEWICHT 11 kg<br />
PREIS 628,99 Euro<br />
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jeweils Klappma inkl. Räder;<br />
Gewicht inkl. Babywanne
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gehört ein Wiegengestell<br />
Orbit Baby G2<br />
DAS GEHÖRT DAZU<br />
Babywanne mit Wiegengestell,<br />
Regen- und Insektenschutz,<br />
Snack-Tablett,<br />
Wickeltasche, Packtaschen,<br />
Federung, höhenverstellbarer<br />
Lenkschieber, feststellbare<br />
Schwenkräder<br />
vorne, Aluminium-Gestell<br />
FARBEN 9<br />
KLAPPMASS 83 x 39 x 33 cm<br />
GEWICHT 11,5 kg<br />
PREIS 1 199 Euro<br />
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Besonders raffiniert in der<br />
Handhabung (zusammenklappbar<br />
mit nur einer<br />
Hand; Sportwagenaufsatz<br />
um 360 Grad dreh- und<br />
stufenlos kippbar)<br />
WWW orbitbaby.de<br />
Knorr Baby<br />
Lumi Lum<br />
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Babywanne mit verstellbarer<br />
Rückenlehne und aus<br />
wetterfestem Flechtmaterial,<br />
Regen- und Insektenschutz,<br />
Wickel- und Korbtasche,<br />
Federung, höhenverstellbarer<br />
Lenkschieber,<br />
Chromgestell<br />
FARBEN 3<br />
KLAPPMASS 89 x 42 x 24 cm<br />
GEWICHT 20 kg<br />
PREIS ab 950 Euro<br />
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DAS GEHÖRT DAZU<br />
Babywanne (mit wenigen<br />
Handgriffen zum Sportwagensitz<br />
wandelbar), höhenverstellbarer<br />
Lenkschieber,<br />
feststellbare Schwenkräder<br />
vorne, Gestell aus Magnesium-Aluminium-Legierung<br />
FARBEN 9<br />
KLAPPMASS 83 x 56 x 22cm<br />
GEWICHT 13,8 kg<br />
PREIS 799 Euro<br />
DAS GEFÄLLT UNS<br />
Ein wahres Raumwunder,<br />
das im kleinsten Kofferraum<br />
Platz findet<br />
WWW seed.dk<br />
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Stokke Crusi<br />
DAS GEHÖRT DAZU<br />
Babywanne, Geschwistersitz,<br />
Regen- und Insektenschutz,<br />
höhenverstellbarer<br />
Lenkschieber, Federung,<br />
feststellbare Schwenkräder<br />
vorne, Aluminium-Gestell<br />
FARBEN 7<br />
KLAPPMASS 98 x 62 x 30 cm<br />
GEWICHT: 13,4 kg<br />
PREIS komplett 1198 Euro<br />
DAS GEFÄLLT UNS<br />
Clever erweiterbar zum<br />
Geschwisterwagen<br />
WWW stokke.com<br />
Naturkind Varius<br />
DAS GEHÖRT DAZU<br />
Babywanne, Sitz, höhenverstellbarer<br />
Lenkschieber,<br />
feststellbare Schwenkräder<br />
vorne, Aluminium-Gestell<br />
FARBEN 10<br />
KLAPPMASS 96 x 59 x 46 cm<br />
GEWICHT 12,7 kg<br />
PREIS 838 Euro<br />
DAS GEFÄLLT UNS<br />
In dem Wagen liegen Babys<br />
in reinen Naturmaterialien<br />
WWW naturkind.at<br />
FOTOS: HERSTELLER; ILLUSTRATION: ISTOCKPHOTO.COM<br />
46
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Qtro Plus<br />
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Babywanne, Sitz, Regenschutz,<br />
feststellbare Schwenkräder<br />
vorne, höhenverstellbarer<br />
Lenkschieber, Federung,<br />
Aluminium-Gestell<br />
FARBEN 8<br />
KLAPPMASS 85 x 65 x 34 cm<br />
GEWICHT 13,5 kg<br />
PREIS 868 Euro<br />
DAS GEFÄLLT UNS<br />
Leicht manövrierbar auf<br />
jedem Untergrund, egal ob<br />
beim Shoppen in der Stadt,<br />
beim Spazieren am Strand<br />
oder im Gelände<br />
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TFK X 4<br />
DAS GEHÖRT DAZU<br />
Babywanne, Handbremse,<br />
feststellbare Schwenkräder<br />
vorne, höhenverstellbarer<br />
Lenkschieber, Federung,<br />
Aluminium-Gestell<br />
FARBEN 6<br />
KLAPPMASS 87 x 60 x 40 cm<br />
GEWICHT 13 kg<br />
PREIS 748 Euro<br />
DAS GEFÄLLT UNS<br />
Extrem vielseitig durch<br />
den einfachen Umbau zum<br />
sportlich nutzbaren<br />
3-Rad-Kinderwagen<br />
WWW buggy.de<br />
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Inglesina Classica<br />
DAS GEHÖRT DAZU<br />
Babywanne aus Holz mit<br />
verstellbarer Rückenlehne,<br />
Wickeltasche, Federung,<br />
Chromgestell<br />
FARBEN 4<br />
KLAPPMASS 74 x 52 x 40 cm<br />
GEWICHT 16,5 kg<br />
PREIS ab 995 Euro<br />
DAS GEFÄLLT UNS<br />
Durch seinen unverwechselbaren<br />
Retro-Chic ein<br />
echter Hingucker, der dem<br />
Baby und Mamas Einkäufen<br />
viel Platz bietet<br />
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Verwandelt sich durch<br />
das Sportrad (61,90 Euro)<br />
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aufhängen<br />
• Flecken vorbehandeln<br />
• Bei 40°C statt<br />
60°C waschen<br />
• Luftfilter und<br />
Flusensieb im<br />
Trockner oft<br />
reinigen,<br />
sonst braucht<br />
er länger<br />
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abschließen?<br />
Juristin Andrea Fabris,<br />
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Deutschland,<br />
antwortet:<br />
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innvoll ist eine<br />
Auslandsreise-<br />
Krankenversicherung.<br />
Alles weitere<br />
hängt von Ihren Vorstellungen<br />
ab. Wenn<br />
Sie zum Beispiel Ihre<br />
Tochter vom Heilpraktiker<br />
behandeln<br />
lassen oder im Krankenhaus<br />
privatärztliche<br />
Versorgung<br />
wünschen, sollten<br />
Sie über eine Zusatzversicherung<br />
nachdenken.<br />
Prüfen Sie<br />
aber vorher, welche<br />
Leistungen die Versicherung<br />
anbietet –<br />
und was Ihre Kasse<br />
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Sie können sich<br />
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48 <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 5/2013
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Alles Schritt für Schritt erklärt.<br />
Aber dann setzt „Kochen. Die<br />
neue digitale Schule“ noch eins<br />
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Hobbyköche im Netz, auf dem<br />
Smartphone oder dem Tablet<br />
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Grundtechniken anschauen.<br />
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Fortgeschrittene, denn mit den<br />
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aller Kinder, die 2010<br />
in Deutschland auf die<br />
Welt kamen, hatten<br />
unverheiratete Mütter.<br />
QUELLE: BUNDESINSTITUT FÜR<br />
BEVÖLKERUNGSFORSCHUNG IN WIESBADEN<br />
Kinderliebe Dänen<br />
Nur 15 Prozent glauben, dass<br />
Deutschland ein kinderfreundliches<br />
Land ist. Anders die Dänen:<br />
90 von 100 Befragten halten ihre<br />
Heimat für kinderfreundich.<br />
QUELLE: STIFTUNG FÜR ZUKUNFTSFRAGEN<br />
Grüne Saubermacher:<br />
Diese Pflanzen<br />
saugen Schadstoffe<br />
aus der Luft<br />
• echte Aloe<br />
• Drachenbaum<br />
• Efeutute<br />
Sonnencreme vor<br />
Mückenschutz<br />
Eine gute Sonnencreme schützt<br />
die zarte Kinderhaut im<br />
Sommer. Zumindest vor<br />
den gefährlichen UVA- und<br />
UVB-Strahlen. Aber leider nicht<br />
vor Mückenstichen, dafür brauchen<br />
Eltern eine extra Creme<br />
oder ein Spray. Achten Sie dabei<br />
auf die richtige Reihenfolge:<br />
erst das Sonnenschutz- und<br />
eine halbe Stunde später<br />
das Insektenschutzmittel auftragen.<br />
Sonst stören sich<br />
die Präparate in ihrer Wirkung.
PARTNERSCHAFT Kinderwunsch<br />
Wie Paare schnell<br />
Gewissheit bekommen<br />
Übelkeit und Müdigkeit: Das können<br />
erste Hinweise aufs Baby sein<br />
Ja, wir wollen ein Baby.“ Und am besten<br />
wäre es jetzt schon da, kaum, dass der<br />
Entschluss gefasst ist. Denn eigentlich<br />
kreisen ohnehin alle Gedanken nur noch<br />
um ein Thema: Bin ich schwanger?<br />
Und dann tatsächlich: Die Brüste fühlen<br />
sich irgendwie gespannt an. Das ist doch<br />
ein gutes Zeichen ... Schlecht ist mir morgens<br />
eigentlich nicht, aber im Bauch<br />
zieht es so komisch. Schwanger???<br />
Spätestens, wenn die Periode ausbleibt, muss ein<br />
Schwangerschaftstest her, der bringt Gewissheit.<br />
Mit ihm können Frauen prüfen, ob im Urin das<br />
Schwangerschaftshormon humanes Choriongonadotropin<br />
(kurz: hCG) vorkommt. Denn sobald<br />
sich die befruchtete Eizelle in der Gebärmutterschleimhaut<br />
einnistet, bildet der Körper dieses<br />
Hormon. „Das spüren manche Frauen sogar, denn<br />
die typische Übelkeit am Morgen und die starke<br />
Müdigkeit sind durch das hCG bedingt“, erklärt<br />
Dr. Stefan Skonietzki, Landesvorsitzender des Berufsverbandes<br />
der Frauenärzte in Berlin.<br />
Wenn Sie vermuten, schwanger zu sein, machen<br />
Sie am besten zu Hause den Test. Etwa zwei Wochen<br />
nach der Befruchtung, also ungefähr am ersten<br />
Tag der ausbleibenden Periode, kann das Hormon<br />
hCG im Urin nachgewiesen werden. Manche<br />
Frühtests funktionieren sogar schon bis zu vier<br />
Tage früher. Wer ein zuverlässiges Ergebnis will,<br />
testet aber besser erst, wenn die Periode einsetzen<br />
sollte.<br />
Schwangerschaftstests gibt es in vielen Varianten.<br />
Die klassischen zeigen auf dem Ablesefeld<br />
FOTOS: ISTOCKPHOTO.COM, ITSTOCK, PRIVAT<br />
50<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 5/2013
zwei Striche oder ein Pluszeichen. Bei den<br />
moderneren erscheinen statt der Striche<br />
die Worte „Schwanger“ oder „Nicht<br />
schwanger“ auf dem digitalen Display. Inzwischen<br />
gibt es sogar Schwangerschaftstests<br />
mit Wochenbestimmung.<br />
Über einen Sensor wird die Konzentration<br />
des hCG ermittelt. Der Test zeigt dann an,<br />
Am Morgen ist die beste Zeit für<br />
einen Schwangerschaftstest<br />
2<br />
KINDER<br />
WÜNSCHEN SICH<br />
MÄNNER UND<br />
FRAUEN IM<br />
DURCHSCHNITT<br />
QUELLE: FAMILIENREPORT 2012, BUNDESMINISTERIN<br />
FÜR FAMILIE, SENIOREN, FRAUEN UND JUGEND<br />
wie viele Wochen die Empfängnis zurückliegt:<br />
ein bis zwei, zwei bis drei oder mehr<br />
als drei Wochen. Nach sechs Wochen kann<br />
es sein, dass die hCG-Menge im Urin zu hoch ist,<br />
um die seit der Empfängnis vergangene Zeit genau<br />
zu bestimmen. Also warten Sie besser nicht zu<br />
lange mit diesem Test.<br />
So ein Schwangerschaftstest für daheim funktioniert<br />
ganz leicht: einfach den Teststreifen in den<br />
Morgenurin tauchen und das Ergebnis ablesen.<br />
„Auch wenn es bei Kerzenschein romantischer ist,<br />
machen Sie den Test besser bei Tageslicht. So können<br />
Sie das Ergebnis richtig ablesen“, rät<br />
Dr. Skonietzki. Bei richtiger Anwendung<br />
stimmen die Testergebnisse und können<br />
kaum durch Medikamente verfälscht werden.<br />
Nur wenn Sie zu viel trinken, könnten<br />
die Ergebnisse tatsächlich verwässert<br />
werden. „Damit Ihnen das nicht passiert,<br />
machen Sie den Test am bes ten mit dem<br />
Morgenurin. Da ist die Konzentration des<br />
Hormons im Urin am höchsten. Im Zweifelsfall<br />
wiederholen Sie ihn einfach noch<br />
mal nach drei Tagen.“ Ist der Test positiv,<br />
sind Sie höchstwahrscheinlich schwanger.<br />
Nun fehlt nur noch der Besuch beim Frauenarzt,<br />
bei dem das Ergebnis bestätigt wird. Er ist<br />
auch Ihr Ansprechpartner, wenn Sie unsicher sind<br />
und noch Fragen haben.<br />
birgit henrich<br />
Unser Experte<br />
Dr. Stefan Skonietzki<br />
Landesvorsitzender des Berufsverbandes<br />
der Frauenärzte in Berlin<br />
Kennen Sie Ihre fruchtbarsten Tage?<br />
Mit dem Clearblue Ovulationstest oder<br />
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* In Labortests wurde der LH-Anstieg zu 99 % zuverlässig erkannt. Der Eisprung fi ndet normalerweise 24 bis 36 Stunden nach dem LH-Anstieg statt. ** SPD Development Company Ltd., Bedford, England, Daten: Eisprungvorhersage: LH-Anstieg und Basal-Körpertemperatur.
LEBEN MIT KINDERN Erziehung<br />
Mama spricht<br />
daddy speaks<br />
Für Kinder ist es eine tolle Chance, zweisprachig aufzuwachsen.<br />
Antworten auf zehn Fragen zur bilingualen Erziehung<br />
Hat es Vorteile, wenn Kinder mit<br />
zwei Sprachen groß werden?<br />
Wer in den ersten drei <strong>Leben</strong>sjahren<br />
mit mehr Sprachen aufwächst,<br />
erwirbt sie „muttersprachenähnlich“.<br />
Also akzentfrei.<br />
Ein Baby prägt sich alle Laute ein,<br />
die es häufig hört, und ahmt sie<br />
nach, ohne bewusst Regeln zu<br />
lernen. Spätestens mit vier Jahren<br />
haben Kinder dann von selbst die<br />
Grammatik entschlüsselt. Deshalb<br />
spricht man bei Kleinkindern auch<br />
vom „Erwerb einer Sprache“ und<br />
nicht vom „Lernen“.<br />
Mama spricht deutsch, Papa spanisch,<br />
miteinander reden sie englisch<br />
– überfordert das ein Baby?<br />
Für Kinder ist es egal, ob sie eine<br />
oder mehrere Sprachen hören. Sie<br />
können von Geburt an mühelos<br />
mehrere Sprachen erwerben.<br />
Je häufiger sie mit einer Sprache<br />
zu tun haben, desto besser werden<br />
sie sie später sprechen.<br />
Was bringt Englisch in der Krippe<br />
und im Kindergarten?<br />
Wird einmal pro Woche eine Stunde<br />
Englisch geübt, ist das schön.<br />
Aber davon lernt das Kind die Sprache<br />
nicht. Eltern sollten bei einer<br />
Kita deshalb immer auf das pädagogische<br />
Konzept achten. Je mehr<br />
Unsere Expertin<br />
Prof. Annette Fox-Boyer<br />
ist Logopädin mit dem<br />
Schwerpunkt Kindersprache<br />
und Mehrsprachigkeit.<br />
Sie ist Professorin am<br />
Studiengang Logopädie der<br />
Europäischen Fachhochschule<br />
Rostock und Autorin<br />
des Buches „Zweisprachigkeit/Bilingualität:<br />
Ein Ratgeber für Eltern“<br />
(Co-Autorin Solveig Chilla,<br />
Schulz-Kirchner; 8,99 Euro)<br />
in der Fremdsprache gesprochen<br />
wird, desto besser ist es. Und die<br />
Erzieherinnen sollten Muttersprachlerinnen<br />
sein.<br />
Warum antworten die Kinder auf<br />
Deutsch, obwohl Papa mit ihnen<br />
niederländisch spricht?<br />
Niederländisch vom Papa hören<br />
die Kinder nur abends und am<br />
Wochenende, also selten. Ihre<br />
Umgebung spricht deutsch und<br />
die Mutter als wichtigste Bezugsperson<br />
auch. Die Kinder verweigern<br />
das Niederländische, weil es sie<br />
anders macht, weil es für sie anstrengender<br />
wäre und weil sie<br />
wissen, dass beide Eltern deutsch<br />
verstehen. Das ist normal. <strong>Leben</strong><br />
die Kinder in einer Umgebung, in<br />
der Niederländisch ein Muss ist,<br />
werden sie anfangen zu sprechen.<br />
Zum Beispiel wenn sie mit Oma<br />
und Opa telefonieren, in Holland<br />
Urlaub machen oder mit niederländischen<br />
Freunden spielen.<br />
Ist es problematisch, wenn Kinder<br />
beide Sprachen mischen?<br />
Ein englisches Wort im deutschen<br />
Satz. Oder ein Halbsatz auf<br />
Deutsch, der Rest auf Spanisch.<br />
Das machen bilinguale Kinder,<br />
wenn sie wissen, dass ihr Gegenüber<br />
beide Sprachen versteht.<br />
Das „code switching“ ist praktisch:<br />
Manches kann man in einer Sprache<br />
mit einem Wort ausdrücken, in<br />
einer anderen bräuchte man dazu<br />
einen halben Satz.<br />
Stimmt es, dass zweisprachig<br />
erzogene Kinder später mit<br />
dem Sprechen anfangen?<br />
Es gibt kleine Hinweise, dass es ein<br />
bisschen langsamer geht, aber<br />
generell haben Kinder keine Probleme,<br />
zwei Sprachen gleichzeitig<br />
zu erwerben. Wenn Eltern ihre Kinder<br />
mit anderen – nicht bilingual<br />
erzogenen – vergleichen, müssen<br />
sie den Wortschatz beider Sprachen<br />
zusammenzählen.<br />
52<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 5/2013
Let’s play<br />
hide and seek!<br />
One, two, three ...<br />
Lass uns<br />
Verstecken spielen!<br />
Eins, zwei, drei ...
Sukzessiv<br />
zweisprachige Kinder<br />
... lernen zunächst nur<br />
eine Sprache. Mit zwei<br />
bis drei Jahren oder<br />
später kommt dann<br />
noch eine hinzu.<br />
Simultan<br />
bilinguale Kinder<br />
... wachsen in den<br />
ersten drei Jahren<br />
zweisprachig auf.<br />
Um den ersten<br />
Geburtstag herum<br />
sprechen die Kinder<br />
ihre ersten Wörter,<br />
mit etwa 18 Monaten<br />
Zweiwortsätze und mit<br />
drei Jahren richtige Sätze.<br />
Im Vergleich mit einsprachigen<br />
Kindern gibt<br />
es zwei Besonderheiten.<br />
Die Sprachen<br />
beeinflussen sich<br />
gegenseitig bei der<br />
Aussprache. So rollen<br />
russisch-deutschsprachige<br />
Kinder (und<br />
Erwachsene) das R auch,<br />
wenn sie deutsch<br />
sprechen.<br />
Es gibt häufig<br />
Sprachmischungen.<br />
Nur wenn ein Kind beide<br />
Sprachen im Alltag<br />
benutzt, bleiben sie<br />
hängen. Sobald eine<br />
Sprache nicht mehr<br />
häufig gesprochen wird,<br />
verlernt es diese wieder.<br />
Bringt es was, wenn das Au-pair<br />
dem Kind Englisch beibringt?<br />
Es spricht nichts dagegen, solange<br />
man nicht alle paar Monate das<br />
Au-pair und die Sprache wechselt.<br />
Aber es sollte ein Muttersprachler<br />
sein. Das brasilianische Au-pair<br />
sollte portugiesisch sprechen, nicht<br />
englisch.<br />
Zwei Wege<br />
zur zweiten<br />
Sprache<br />
Mutter und Kind sprechen französisch,<br />
Papa nicht. Wie kann das<br />
im Alltag funktionieren?<br />
Vielleicht so: Wenn Papa dabei ist,<br />
sprechen alle deutsch, damit er<br />
sich nicht ausgegrenzt fühlt. Wenn<br />
Mama und Kind alleine sind, unterhalten<br />
sie sich auf Französisch.<br />
Lernen Kinder, die zweisprachig<br />
aufwachsen, später eine dritte<br />
Fremdsprache schneller?<br />
Ja. Wer mit mehreren Sprachen<br />
aufwächst, entwickelt ein gutes<br />
Verständnis für Sprachen im Allgemeinen.<br />
Mehrsprachige Kinder<br />
wissen, dass es für ein und densel-<br />
In den ersten Tagen und<br />
Wochen versuchen die<br />
Kinder, sich über Blicke<br />
und Gesten mitzuteilen.<br />
Wenn sie sich in die neue<br />
Sprache eingehört<br />
haben, sagen sie Sätze<br />
wie „Hallo, wie geht’s?“.<br />
Bereits nach zehn<br />
Monaten können sich<br />
die meisten gut mit<br />
anderen unterhalten<br />
und sie verstehen fast<br />
alles, wenn man das<br />
Gesagte mit Gesten oder<br />
Bildern unterstützt.<br />
Um später gut in der<br />
Schule mitzukommen,<br />
müssen Kinder die<br />
Grammatik lernen.<br />
Das dauert mindestens<br />
drei Jahre. Und manche<br />
Fehler (falscher Artikel,<br />
falsche Mehrzahlform)<br />
machen sie auch noch<br />
als Jugendliche und<br />
Erwachsene.<br />
QUELLE: BIELEFELDER INSTITUT<br />
FÜR FRÜHKINDLICHE ENTWICKLUNG<br />
ben Gegenstand mehrere Wörter<br />
gibt, und sind dadurch besser in<br />
der Lage, Wörter und Bedeutungen<br />
miteinander in Verbindung zu bringen.<br />
Wissenschaftler vermuten,<br />
dass ihnen das dabei hilft, leichter<br />
eine neue Sprache zu lernen.<br />
Gibt es wichtige Regeln?<br />
Geben Sie Ihrem Kind so viel Input<br />
wie möglich in beiden Sprachen.<br />
Mischen Sie nicht zu viel. Am besten<br />
spricht jeder Partner in seiner<br />
Muttersprache mit den Kindern.<br />
Die Kinder dürfen antworten, wie<br />
sie möchten.<br />
silke weiher<br />
FOTOS:, PRIVAT, YOUR PHOTO TODAY (2); ILLUSTRATIONEN: ISTOCKPHOTO.COM<br />
54<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 5/2013
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FAMILIE Beruf<br />
NACH ZEHN MONATEN PAUSE<br />
Dieser Job<br />
war's einfach!<br />
Petra Fischer (41), Assistentin<br />
in Augsburg, mit Merle (2)<br />
„Es gibt manchmal Situationen<br />
im <strong>Leben</strong>, da muss man sich<br />
entscheiden. So war es mit<br />
meinem neuen Job. Hätte ich<br />
nicht zugegriffen, wäre er weg<br />
gewesen. Deshalb fing ich<br />
bereits wieder zu arbeiten an,<br />
als Merle zehn Monate alt war.<br />
Also mehr als ein Jahr früher<br />
als geplant. Wir haben es nicht<br />
bereut: Merle hat sich prächtig<br />
entwickelt in der Krippe,<br />
die Arbeit (25 Stunden in der<br />
Woche) macht viel Freude und<br />
ich habe einen super familienfreundlichen<br />
Chef.“<br />
56<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 5/2013
Zurück<br />
in den<br />
Job – aber<br />
wann?<br />
Nach sechs Monaten, einem Jahr<br />
oder noch einer längeren Pause?<br />
Hier erzählen Mütter, wann sie<br />
in den Beruf zurückgekehrt sind.<br />
Expertinnen geben Tipps, wie der<br />
Wiedereinstieg am besten klappt<br />
Tschüß Mama!“, ruft Anton<br />
fröhlich und kuschelt sich<br />
in den Arm seiner „Milli“.<br />
Bei der spanischen Tagesmutter<br />
und einem kleinen<br />
Rudel Spielkameraden<br />
fühlt sich der 15 Monate alte Junge<br />
sichtlich wohl. Seine Mutter Annelie<br />
Scholze (26) verabschiedet sich leichten<br />
Herzens. Sie weiß, sie kann beruhigt<br />
ihren Halbtagsjob machen. Und<br />
nach dem Mittagsschlaf wird sie Anton<br />
bei der Tagesmutter wieder abholen.<br />
Manchmal kommt es ganz<br />
anders als vorher gedacht<br />
Eigentlich wollte die Physiotherapeutin<br />
mindestens zwei Jahre pausieren:<br />
„Anton hing so an mir, dass ich ihn einfach<br />
nicht in fremde Hände geben<br />
wollte.“ Das geht vielen Müttern mit<br />
Kindern in diesem Alter so (siehe Interview<br />
„Nur kein schlechtes Gewissen!“).<br />
Doch rund um seinen ersten Geburtstag<br />
fing Anton an zu laufen. Er traute<br />
sich zusehends mehr und erkundete<br />
mutig seine Welt. Just da bekam Annelie<br />
Scholze ein interessantes Jobangebot.<br />
Als sich dann über ein Eltern-<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 5/2013 57
Planungshelfer<br />
„Das Zeitseil durch die<br />
Elternzeit“ heißt ein<br />
praktischer Planungshelfer<br />
im Download-Portal von<br />
www.worklife-hamburg.de<br />
GEPLANT WAREN<br />
ZWEI JAHRE<br />
Die Zeit<br />
kommt nie<br />
wieder<br />
Kerstin Kruis (37), Bankkauffrau<br />
in Kreppen, mit<br />
Charlotte (17 Monate)<br />
„Zwei Jahre wollte ich<br />
auf jeden Fall pausieren.<br />
Ich habe so lange<br />
auf Nachwuchs gewartet,<br />
jetzt genieße ich<br />
jeden Tag. Und nun bin<br />
ich überraschend<br />
wieder schwanger.<br />
Wir freuen uns<br />
auf unser<br />
zweites Kind.<br />
Es kommt<br />
im Juli!“<br />
café gleich noch die passende Tagesmutter<br />
fand, stand dem Wiedereinstieg<br />
nichts mehr im Weg. „Es fühlte sich<br />
einfach so an, als sollte es so sein“, sagt<br />
die 26-Jährige ganz happy.<br />
Wie die Thüringerin, die seit einigen<br />
Jahren in Augsburg lebt, hält es inzwischen<br />
die Mehrheit der jungen Mütter.<br />
Mütter suchen heute stärker<br />
die Anerkennung im Job<br />
86 Prozent sind spätestens ein Jahr<br />
nach der Geburt des ersten Kindes wieder<br />
im Beruf, sechs Prozent kehren<br />
sogar schon nach acht Wochen Mutterschutz<br />
zurück – überwiegend in Teilzeit.<br />
Nur jede siebte Frau steigt drei<br />
Jahre oder länger aus, ergab eine Befragung<br />
von über 900 Müttern im Auftrag<br />
des Stammzelltechnologen Seracell.<br />
„Zwischen den Jahren 2000 und 2010 ist<br />
die Erwerbstätigkeit von Frauen in<br />
Deutschland deutlich gestiegen. Lediglich<br />
in Schweden, Dänemark und den<br />
Niederlanden sind mehr Frauen berufstätig“,<br />
bestätigte kürzlich das Institut<br />
der deutschen Wirtschaft in Köln<br />
den Trend. Der viel beschworene Wandel,<br />
den die Arbeitgeber lange forderten,<br />
ist also da. Das Elterngeld, das der Staat<br />
maximal 14 Monate zahlt, und die Möglichkeit,<br />
Kinderbetreuungskosten steuerlich<br />
abzusetzen, sind offenbar starke<br />
Anreize, bald wieder zu arbeiten.<br />
Das ist es aber nicht alleine. „Frauen,<br />
die beruflich vorwärtskommen wollen,<br />
wissen: Je früher sie wieder in den Job<br />
zurückkehren, desto besser sind ihre<br />
Chancen“, sagt Dr. Susanne Dreas von<br />
der Koordinierungsstelle Weiterbildung<br />
und Beschäftigung (KWB) in Hamburg.<br />
Das gilt auch für den Verdienst. Denn je<br />
kürzer die Auszeit ist und je näher die<br />
angestrebte Arbeitszeit an Vollzeit herankommt,<br />
desto geringer ist der Unterschied<br />
in der Bezahlung im Vergleich<br />
mit den männlichen Kollegen.<br />
Vor allem in Branchen, in denen Wissen<br />
schnell veraltet, sind die Chefs froh,<br />
wenn sie auf gut ausgebildete junge<br />
Mitarbeiterinnen nicht lange verzichten<br />
müssen. Dafür kommen sie ihnen<br />
oft auch ein Stück weit entgegen.<br />
Beispiel IT-Branche. Nadin Spang (33)<br />
aus Augsburg hat dort jahrelang erfolgreich<br />
in der Marketingabteilung gearbeitet.<br />
Ein paar Monate nach der Geburt<br />
von Tochter Luisa stellte ihr die Chefin<br />
einen interessanten neuen Job in Aussicht.<br />
„Unter der Voraussetzung, dass<br />
ich bald wieder zurückkehre“, erzählt<br />
die Betriebswirtin. Die Chefin hielt<br />
Wort und Nadin Spang stieg nach eineinhalb<br />
Jahren wieder ein.<br />
Momentan arbeitet die junge Mutter<br />
25 Stunden pro Woche, verteilt auf<br />
einen ganzen und drei halbe Tage, an<br />
denen der Papa die Kleine in die Krippe<br />
bringt. Am langen Arbeitstag holen die<br />
Schwiegereltern die Enkelin zu sich.<br />
Dann hat Nadin „open end“ und kann<br />
auch mal in Ruhe etwas fertig machen.<br />
Jede Familie muss für sich<br />
selbst entscheiden<br />
Vollzeit käme für sie allerdings noch<br />
nicht infrage: „Arbeiten mit kleinem<br />
Kind ist anstrengender, als ich dachte.<br />
Ich bin abends oft ganz schön kaputt.<br />
Meine Nähmaschine, die ich immer<br />
gern noch angeworfen habe, bleibt jetzt<br />
leider im Schrank.“ Zumal ihr Mann<br />
zur Arbeit von Augsburg nach München<br />
pendelt und deshalb einige Aufgaben<br />
mehr an ihr hängen als am Papa.<br />
Dennoch hat sie noch keinen Tag bereut,<br />
dass sie ein halbes Jahr früher als<br />
geplant wieder eingestiegen ist.<br />
Katrin Terne (40) aus Oberhaching ging<br />
es umgekehrt. Als die Grundschulleh-<br />
FOTOS: CORBIS, MASTERFILE, PRIVAT<br />
58<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 5/2013
Beruf FAMILIE<br />
rerin aus Nordrhein-Westfalen hochschwanger<br />
zu ihrem Mann nach Bayern<br />
zog, freute sie sich auf eine Auszeit.<br />
Doch zehn Monate nach Johannes’ Geburt<br />
bot sich die Gelegenheit, in den<br />
bayerischen Schuldienst übernommen<br />
zu werden. Die Lehrerin trat eine halbe<br />
Stelle als Klassenlehrerin an, der Kleine<br />
kam zu einer Tagesmutter. Doch die<br />
Umstellung war viel größer als gedacht.<br />
Katrin Terne rieb sich fast auf zwischen<br />
neuer Stadt, neuem Schulsystem und<br />
dem selbst gestellten Anspruch, eine<br />
gute Mutter und Partnerin zu sein. Als<br />
sie ein Jahr später erneut schwanger<br />
wurde, beschloss sie, volle drei Jahre<br />
Elternzeit zu nehmen. Seit September<br />
gehen Johannes (5) und Sebastian (3)<br />
zusammen in den Kindergarten. Ihre<br />
Mutter hat jetzt eine Drittelstelle und<br />
stellt zufrieden fest: „So war es eindeutig<br />
besser. Ich wurde mir selbst, meinen<br />
Jungs und meinem Mann gerecht.<br />
Und im September habe ich mich richtig<br />
auf die Schule gefreut und auf die<br />
Anerkennung in meinem Beruf.“<br />
Gerade Katrin Ternes Beispiel zeigt,<br />
dass es den einen allgemeingültigen<br />
Zeitpunkt für den Wiedereinstieg nicht<br />
gibt. „Den kann nur jede Frau selbst bestimmen“,<br />
weiß Dr. Susanne Dreas von<br />
der KWB. Viele Faktoren spielen mit<br />
hinein: der Entwicklungsstand des Kindes,<br />
die Rahmenbedingungen in der<br />
Arbeit, die Familienkonstellation, die<br />
finanziellen Möglichkeiten, die Kinderbetreuung<br />
(schwierig vor allem in<br />
Großstädten), das private Netzwerk<br />
und die eigenen Wünsche (Teilzeit arbeiten<br />
oder Karriere machen?).<br />
Auf die Hilfe vom Mann und ein<br />
gutes Netzwerk kommt es an<br />
Besonders wichtig findet Susanne<br />
Dreas aber, dass Frauen den Partner<br />
einbinden: „Zieht die gesamte Familie<br />
an einem Strang, klappt die Rückkehr<br />
in den Beruf besser!“ Eine prima Chance,<br />
dass die Partner zufrieden sind im<br />
Beruf und dass ihr Kind in einer glücklichen<br />
Familie aufwachsen kann.<br />
andrea schmidt-forth<br />
NACH 18 MONATEN PAUSE<br />
Das eigene<br />
Geld<br />
verdienen<br />
Nadin Spang (33),<br />
Betriebswirtin in Augsburg,<br />
mit Luisa (2)<br />
„Wir haben ein Haus gekauft<br />
und sind deshalb auf meinen<br />
Verdienst angewiesen.<br />
Aber selbst wenn es anders<br />
gewesen wäre, hätte ich<br />
bald wieder angefangen.<br />
Ich bin es gewohnt, mein<br />
eigenes Geld zu verdienen,<br />
und brauche die Herausforderung<br />
durch den Beruf.<br />
Zum Glück gefällt es Luisa<br />
sehr gut in der Krippe.“<br />
NUR KEIN SCHLECHTES<br />
GEWISSEN!<br />
Interview mit Professor Fabienne Becker-Stoll.<br />
Die Leiterin des Staatsinstituts für Frühpädagogik in<br />
München ist Mutter von zwei Kindern und Mitautorin<br />
des 8. Familienberichts für die Bundesregierung<br />
Müssen Mütter kleiner<br />
Kinder ein schlechtes<br />
Gewissen haben, wenn sie<br />
wieder arbeiten gehen?<br />
Nein, wenn ihr Sohn oder<br />
ihre Tochter sich in<br />
der Betreuung wohlfühlt.<br />
Männer haben ja auch kein<br />
schlechtes Gewissen.<br />
Aus einer Schweizer Studie<br />
weiß man auch: Eltern<br />
brauchen keine Angst zu<br />
haben, dass ihr Kind lebenslang<br />
einen Knacks weghat,<br />
weil es in die Krippe geht.<br />
Feinfühlige Eltern, die angem<strong>essen</strong><br />
auf die Bedürfnisse<br />
ihres Kleinen eingehen,<br />
können zu Hause viel auffangen.<br />
Gut ist, wenn<br />
das Kind anfangs nur sechs<br />
oder sieben Stunden in<br />
Betreuung ist und wenn<br />
sich die Eltern nach dem<br />
Abholen ausschließlich um<br />
das Kind kümmern.<br />
Was ist bei der Wahl der<br />
Kinderbetreuung wichtig?<br />
Das hängt vom Alter, der<br />
Persönlichkeit und der Entwicklung<br />
ab. Im ersten<br />
<strong>Leben</strong>sjahr würde ich<br />
ein Kind nur in eine Krippe<br />
geben, wenn ich muss. Sein<br />
Bedürfnis nach Nähe und<br />
nach einer 1:1-Betreuung ist<br />
in dieser Phase am größten.<br />
In der familienähnlichen<br />
Atmosphäre bei einer geschulten,<br />
liebevollen Tagesmutter<br />
ist das Kind dann<br />
am besten aufgehoben.<br />
Und die Eingewöhnung?<br />
Rechnen Sie mit mindestens<br />
drei Wochen Eingewöhnungszeit.<br />
Es kann<br />
auch mal Tage geben, an<br />
denen Ihr Kind lieber zu<br />
Hause bleibt. Gute Kitas und<br />
Tagesmütter praktizieren<br />
das Berliner Modell: Die Eltern<br />
begleiten ihr Kind zum<br />
Spielen, ziehen sich von<br />
Woche zu Woche mehr zurück,<br />
sind aber telefonisch<br />
erreichbar. Ihr Kind kann so<br />
in Ruhe eine Beziehung zu<br />
einer Betreuerin aufbauen.<br />
Was ist, wenn ich kein<br />
gutes Gefühl dabei habe?<br />
Klammert sich das Kind an<br />
Sie, wenn Sie gehen wollen<br />
und hört auch nicht auf zu<br />
weinen, wenn Sie fort sind,<br />
ziehen Sie mutig die Reißleine<br />
und suchen Sie eine<br />
andere Einrichtung. Manchmal<br />
tut es gut, noch ein<br />
paar Monate zu warten, bis<br />
das Kind so weit ist.<br />
Wann zurück in den Job? Die Langfassung des Interviews:<br />
www.leben-und-<strong>erziehen</strong>.de/wiedereinstieg<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 5/2013 59
LEBEN MIT KINDERN Spielen & fördern<br />
Kleine<br />
Radieschen pflanzen,<br />
Blumen pflücken, Rasen<br />
mähen: Der Garten ist für<br />
Kinder ein Spielparadies<br />
Gärtner
Bitte Vorsicht!<br />
Solange Ihr Kind klein<br />
ist, haben Giftiges und<br />
Stacheliges im Garten<br />
nichts zu suchen.<br />
Pflanzenbücher oder<br />
ein Gärtner helfen beim<br />
Bestimmen.<br />
TEXT UND IDEEN: MARGRET NUSSBAUM; FOTOS: ISTOCKPHOTO.COM, FLORYAN NEYE<br />
Blumen-<br />
Märchen<br />
[Mal darf Ihr Kind die Blümchen in<br />
den Händen halten und Sie sind der<br />
Spatz. Beim nächsten Mal werden<br />
die Rollen getauscht]<br />
Das<br />
Gi-Ga-Gänseblümchen<br />
und der Li-La-Löwenzahn<br />
gingen mal spazieren.<br />
Da kam ein kleiner Spatz<br />
und schnappte ratzfatz<br />
das<br />
Gi-Ga-Gänseblümchen<br />
und den Li-La-Löwenzahn.<br />
Wir fangen wieder von<br />
vorne an ...<br />
Rasen-<br />
Schaukel<br />
[Sie sitzen im hohen Gras –<br />
mit Ihrem Kind und seinem Teddy<br />
auf dem Schoß. Nun schaukeln Sie<br />
hin und her, bis alle drei<br />
sanft ins Gras plumpsen]<br />
Mama, Kind<br />
und Teddybär<br />
schaukeln hin<br />
und schaukeln her.<br />
Schaukeln immer<br />
weiter: rubbel-di-bum!<br />
Machen Stopp –<br />
und fallen alle um!<br />
Feuerwerk<br />
der Sinne<br />
Pflanzen und ernten,<br />
in der Erde buddeln,<br />
dem Vogelgezwitscher<br />
lauschen, Käfer und<br />
Würmer beobachten —<br />
das regt die Sinne an!<br />
Und fördert Merk fähigkeit<br />
und Kombinationsgabe,<br />
denn Kinder lernen<br />
am besten, wenn bei<br />
einer neuen Erfahrung<br />
alle Sinne beteiligt sind.<br />
Gemüse-<br />
Wald<br />
Schneiden Sie von<br />
den dicken Enden<br />
verschiedener Wurzelgemüse<br />
(zum Beispiel<br />
Karotten, Kohlrabi<br />
oder rote Beete) etwa<br />
1,5 cm dicke Scheiben<br />
ab. Die Blätter entfernen<br />
und nur ein<br />
kleines Stück Stängel<br />
stehen lassen. Ihr Kind<br />
legt die Gemüsescheiben<br />
auf einen<br />
großen Teller und<br />
gießt sie regelmäßig.<br />
Die Blätter wachsen<br />
schnell und schon<br />
zwei, drei Wochen<br />
später steht<br />
der Gemüse-Wald.<br />
Her mit den<br />
Radieschen!<br />
Ihr Kind darf ein kleines<br />
Stück Garten selbst beackern:<br />
die Erde rechen,<br />
Steine klauben,<br />
eine 1 cm tiefe Rinne<br />
ausheben, Radieschen-<br />
Samenpillen aussäen,<br />
mit Erde bedecken und<br />
mit der Rückseite<br />
des Spatens festklopfen.<br />
Nach drei Wochen<br />
kann Ihr Kind die ersten<br />
Radieschen ernten – und<br />
sofort wieder neue<br />
aussäen. Tipp: Radieschen,<br />
die während des<br />
Wachsens immer schön<br />
feucht gehalten werden,<br />
schmecken milder.<br />
Spaß<br />
im<br />
Gras<br />
Gemähtes Gras<br />
ist federleicht.<br />
Ihr Kind kann es in<br />
die Schubkarre<br />
schaufeln, von einem<br />
Ort zum anderen<br />
transportieren,<br />
auskippen und<br />
Grasberge auftürmen.<br />
Für Geübte: Wer baut<br />
allein mit den Füßen<br />
den höchsten Berg?<br />
Teddy-Kutsche<br />
Die Schubkarre wird<br />
hoch mit Heu beladen.<br />
Oben drauf thront<br />
der Teddybär. Sie gehen<br />
voran, Ihr Kind schiebt<br />
die Schubkarre hinterher.<br />
Erreicht es das Ziel, ohne<br />
den Teddy zu verlieren?<br />
Meine<br />
kleine<br />
Wiese<br />
Stecken Sie ein kleines<br />
Stück Rasen ab, das<br />
Ihr Kind nun regelmäßig<br />
mit der Lupe absucht:<br />
Was verändert sich<br />
von Tag zu Tag?<br />
War die Ameise gestern<br />
auch schon da — oder der<br />
Käfer, der Regenwurm,<br />
das Gänseblümchen?<br />
Schöne Produkte für<br />
kleine Gärtner finden<br />
Sie auf Seite 62<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 5/2013<br />
61
LEBEN MIT KINDERN Spielzeug<br />
Mal Regen,<br />
mal Sturzbach<br />
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Garten-<br />
Freunde<br />
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Die Seite fü<br />
DAS GLOCKENBLUMEN-PLANSCHBECKEN<br />
Die warme Frühlingssonne schickt<br />
ihre Strahlen in den Garten des kleinen<br />
Marienkäfers. Der kehrt die Blätter<br />
zusammen, wäscht sie in der Glockenblumenwanne<br />
und hängt sie an der Sonnenblumenleine<br />
auf. Hui, da kommt der Frühlingswind!<br />
Er bläst seine Backen auf und<br />
pustet alle Blätter trocken. Nun kann<br />
der Marienkäfer sie in seine Höhle bringen<br />
und sich in kühlen Nächten unter ihnen<br />
wärmen. Der Käfer pflanzt Blümchen in<br />
einen Topf und gießt sie tüchtig nass. Alles<br />
soll schön werden, denn morgen kommt<br />
Besuch: Vogelkinder, kleine Bienen,<br />
dicke Hummeln, bunte Schmetterlinge und<br />
viele Marienkäferfreunde.<br />
Endlich ist der kleine Käfer mit seiner Arbeit<br />
fertig. Puh, ist ihm heiß! Und wie er schwitzt!<br />
Kein Wunder, so ein Frühjahrs putz ist anstrengend.<br />
Die Glockenblume hat eine Idee:<br />
„Hüpf schnell in meine Wanne! Ein kühles<br />
Bad wird dir guttun.“ Das lässt sich der Käfer<br />
nicht zweimal sagen. Schon flattert er los und<br />
plumpst ins Wasser. Er taucht unter und<br />
spritzt die Glockenblume nass. Sie lacht:<br />
„Das gefällt mir. Und weißt du was? Die Vogelkinder,<br />
Bienen, Hummeln, Schmetterlinge<br />
und deine Marienkäferfreunde dürfen morgen<br />
auch in meiner Wanne planschen und mich<br />
nass spritzen.“ Da jubelt der Käfer: „Au fein!<br />
Dann bin ich der erste Käfer im ganzen Land,<br />
der ein Glockenblumen-Planschbecken hat!“<br />
64 <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 5/2013
Kinder<br />
Das Kind ist<br />
beschäftigt –<br />
1o Minuten Pause<br />
für die Eltern<br />
BLÄTTER SORTIEREN<br />
Der Wind hat die Blätter durcheinandergewirbelt.<br />
Weißt du, welche Blätter zusammengehören?<br />
TEXT: MARGRET NUSSBAUM; ILLUSTRATIONEN: CHRISTIANE ENGEL<br />
WASSER FÜR DIE BLUME<br />
Der Käfer möchte die Blume gießen. Welche Wege führen hin?<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 5/2013<br />
65
RÄTSEL<br />
VERLOSUNG<br />
18 Wurf-Strandmuscheln<br />
Eine kunterbunte Kollektion fürs Spielen<br />
und Toben im Freien gibt es aktuell<br />
bei Tchibo: farbenfrohe Kindermode für<br />
Frühjahr und Sommer, Bademode sowie<br />
Praktisches für Pool, Strand und Garten.<br />
Mit dem Sand- und Wasserspielzeug<br />
oder der schattenspendenden Strandmuschel<br />
kann der Sommer kommen!<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> und Tchibo verlosen<br />
18-mal die kinderleicht aufzubauende<br />
Wurf-Strandmuschel (je ca. 30 Euro).<br />
Erhältlich über www.tchibo.de<br />
Schicken Sie uns die Lösung des Rätsels bis zum 2. Mai 2013. Bitte geben Sie für Rückfragen Ihre Telefon nummer und Ihre Adresse an.<br />
Redaktion <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> | Kennwort: Rätsel | Böheimstr. 8 | 86153 Augsburg | Fax: 08 21/45 54 81-13 | E-Mail: redaktion@bayard-media.de<br />
NEU Ganz bequem geht‘s im Internet: www.leben-und-<strong>erziehen</strong>.de/gewinnspiele<br />
Geliebter<br />
der Julia<br />
ungar.<br />
Komponist<br />
† 1886<br />
schweiz.<br />
Schlagersängerin<br />
abgesondert,<br />
einzeln<br />
Fett von<br />
Meeressäugern,<br />
Fischen<br />
Teil der<br />
Kirche<br />
Abk.: Int.<br />
Luft- und<br />
Raumfahrtausstellung<br />
Zeichen<br />
für<br />
Osmium<br />
engl. Abk.<br />
für Weihnachten<br />
Windbluse<br />
Hotelempfangshalle<br />
Elbe-<br />
Zufluss<br />
großer<br />
Seevogel<br />
Windrichtung<br />
Babymundtuch<br />
Massenangst<br />
Kinderfahrzeug<br />
veraltet:<br />
schwere<br />
Tischdecke<br />
Bitterschnaps<br />
Lösung<br />
Abk.:<br />
Personenzug<br />
auf die<br />
Form<br />
bezogen<br />
Meeresraubfisch<br />
Fenstervorhang<br />
Geschmacksrichtung<br />
bei Eis,<br />
Limonade<br />
Geschriebenes<br />
visuell<br />
erfassen<br />
Frau<br />
Abrahams<br />
(A. T.)<br />
dünnes<br />
Gewebe<br />
Kahn<br />
berühmter<br />
ungarischer<br />
Wein<br />
Ernährung<br />
zur<br />
Gewichtsreduktion<br />
Forschungsraum<br />
(Kurzw.)<br />
Teil des<br />
Stuhls<br />
skand.<br />
Münze<br />
ein Erdteil<br />
Kfz-Z.<br />
Türkei<br />
span. Gebirgskette<br />
Zeichen<br />
für Tellur<br />
Abk.: New<br />
Hampshire<br />
chines.<br />
Kochtopf<br />
Nachtisch<br />
Mini-Bikini<br />
svd1816.32-51<br />
Puderzucker<br />
Verhältniswort<br />
Endpunkt<br />
des<br />
Rennens<br />
Keimzelle<br />
Auflösung aus <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 4/13: Bunte Ostereier<br />
®<br />
seidiges<br />
Gewebe<br />
Reinigungsmittel<br />
Flüssigkeitsmaß<br />
Kopfbedeckung<br />
im Orient<br />
apart,<br />
geschmackvoll<br />
altertümlich<br />
Schreiber<br />
Wermutschnaps<br />
Grundnahrungsmittel<br />
Mediziner<br />
TV-Infosendung<br />
für Frauen:<br />
„ML Mona ...“<br />
Abk.:<br />
Seine<br />
Exzellenz<br />
ital.<br />
Artikel<br />
engl.:<br />
trocken<br />
Eingang,<br />
Öffnung<br />
Zeichen<br />
für<br />
Thoron<br />
9 6 3 5<br />
5 4 8 6<br />
7 3 4 1<br />
9 8 6 1 2<br />
1 2 6 8<br />
5 2 8 4 7<br />
7 6 3 4<br />
2 4 7 6<br />
4 5 8 7<br />
66<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 5/2013
community<br />
www.leben-und-<strong>erziehen</strong>.de<br />
MARTINAS<br />
TAGEBUCH<br />
Martina<br />
Dankof-Decker ist eure<br />
Ansprechpartnerin im<br />
Netz [Username:<br />
Redaktion]. In ihrem<br />
Blog erzählt sie von<br />
ihren Kindern Benjamin<br />
und Anna-Carolin<br />
FOTOS: ISTOCKPHOTO.COM, MARCUS LECHNER, PRIVAT; ILLUSTRATION: ISTOCKPHOTO.COM<br />
WIEDER NASSE HOSEN<br />
marimi: Meine Tochter (3 ½) ist seit August<br />
trocken, aber in letzter Zeit geht wieder öfter<br />
Pipi in die Hose – vor allem, wenn sie zu Hause<br />
ist. Was soll ich tun?<br />
mumslike: Bei uns war es auch so. Im Kindergarten<br />
werden die Jüngsten oft auf die Toilette<br />
geschickt, zu Hause verlässt man sich aufs<br />
Kind. Ich habe meinen Sohn deshalb oft gefragt,<br />
ob er muss.<br />
AnnaMax: Ich glaube, bei Kindern lässt die<br />
Konzentration nach, sobald der Toilettengang<br />
nichts Neues mehr ist. Ich würde es ignorieren.<br />
LieschenMuller: Als unser Großer diese<br />
Phase hatte, musste er sich immer selbst<br />
umziehen. So hat er schnell gemerkt, wie umständlich<br />
das ist.<br />
Floh: Wenn es passiert ist, zieh sie um oder<br />
hilf ihr, es selbst zu tun – aber ohne großes<br />
Theater.<br />
WIE LERNE ICH ANDERE<br />
MAMAS KENNEN?<br />
LisaW: Wir sind in unserem Freundeskreis das<br />
einzige Paar mit Baby und ich suche Kontakt zu<br />
anderen Müttern, vielleicht in einem Babykurs.<br />
Was würdet ihr mir raten?<br />
miatinka: Ich habe beim Spazierengehen<br />
zwei andere Mamas kennengelernt. Sie waren<br />
auch alleine mit dem Baby unterwegs und ich<br />
habe sie angesprochen. Daraus entstand ein<br />
lustiges Mama-Trio.<br />
aquamarin: Nach unserem Umzug habe ich<br />
mich sofort bei einem PEKiP- und Babyschwimmkurs<br />
angemeldet. Mit den Mamas aus<br />
dem PEKiP-Kurs treffe ich mich immer noch.<br />
Und bei schönem Wetter sind Spielplätze ideal<br />
zum Kennenlernen.<br />
Hillich: Ich würde dir zu einer Krabbelgruppe<br />
raten. <strong>Einfach</strong> mal reinschnuppern und<br />
schauen, ob es für euch beide passt.<br />
MEIN NEUES<br />
LEBEN MIT BABY<br />
Kathrin Hochmuth<br />
berichtet regelmäßig<br />
in ihrem Blog, wie sich<br />
ihr Alltag seit der<br />
Geburt ihrer Tochter<br />
Celina verändert hat<br />
Umfrage<br />
Nach dem<br />
Pferdefleisch-Skandal:<br />
Kauft ihr noch<br />
Fertigprodukte?<br />
12 %<br />
Nein,<br />
mir ist der<br />
Appetit<br />
gründlich<br />
vergangen!<br />
65%<br />
Nein,<br />
ich habe<br />
auch<br />
vorher<br />
kaum<br />
Fertigprodukte<br />
gekauft.<br />
Lieblingsrezepte<br />
gesucht!<br />
Was mögen eure Kinder besonders?<br />
Welches Gericht kocht ihr gerne?<br />
Verratet uns euer liebstes Kochrezept<br />
unter www.leben-und-<strong>erziehen</strong>.de/<br />
lieblingsrezepte<br />
23 %<br />
Ja,<br />
aber ich<br />
überlege<br />
genau,<br />
welche.<br />
QUELLE:<br />
WWW.LEBEN-UND-ERZIEHEN.DE<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 5/2013 67
FAMILIE Kreativ<br />
Vielseitig kombinierbar:<br />
Das Kleidchen passt<br />
perfekt über Leggings,<br />
Strumpfhose oder<br />
Jeans. Und im Sommer natürlich<br />
auch mal unten „ohne“<br />
Blumenmädchen<br />
trifft Seemann<br />
Jetzt kann der Sommer kommen!<br />
Das schicke Kleidchen<br />
und das freche Jungen-Outfit<br />
können Sie ganz leicht selbst nähen –<br />
exklusiv entworfen für <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong><br />
68 <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 5/2013
Pimp my Shirt:<br />
Mit einer hübschen Applikation<br />
können Sie jedes<br />
einfarbige T-Shirt,<br />
Longsleeve oder Sweatshirt nach<br />
Ihren Wünschen gestalten<br />
Blumenkleid<br />
das brauchen sie:<br />
Stabiler Baumwollstoff<br />
(Breite x Länge):<br />
Gr. 74/80: 1,40 m x 0,45 m<br />
Gr. 86/92: 1,40 m x 0,50 m<br />
Schrägband:<br />
Gr. 74/80: 2,70 m, Gr. 86/92: 2,80 m<br />
So geht’s:<br />
1 Schnittmuster auf doppelt gelegten<br />
Stoff übertragen und im Bruch ausschneiden.<br />
Nahtzugabe ist bereits berücksichtigt.<br />
2 Ausgeschnittenen Stoff ausbreiten,<br />
die langen Träger überkreuzen und<br />
jeweils mit der (rechten) Seite auf<br />
einen kurzen Träger<br />
feststecken. Schulternähte<br />
zuerst mit geradem<br />
Stich zusammennähen,<br />
an-<br />
eine große Aus-<br />
Alle Stoffe,<br />
schließend beide wahl an Applikationen und<br />
Nähte mit Zick- das fertige Nähset für Blumenkleid<br />
und Sommerhose<br />
Zack-Stich versäubern.<br />
(bestehend aus zugeschnittenen<br />
Stoffteilen in entspre-<br />
3 Schrägband mit<br />
Zick-Zack-Stich chender Größe und Schrägaufnähen.<br />
Dazu bzw. Gummiband) gibt’s<br />
am besten auf der bei www.zierstoff.de<br />
Rückseite<br />
des Kleidchens an dem Träger starten,<br />
der verdeckt ist. Das Schrägband läuft<br />
vom Anfang bis zum Ende der Naht in<br />
einem Stück durch.<br />
4 Tasche 4 x auf Stoff übertragen und<br />
ausschneiden. 2 Teile rechts auf rechts<br />
aufeinanderlegen und rundherum<br />
zusteppen, bis auf eine 5 cm lange<br />
Wendeöffnung an der geraden Strecke.<br />
Ecken und Rundung der Naht etwas<br />
zurückschneiden und Taschen durch<br />
die Wendeöffnung verstürzen.<br />
5 Taschen an den Rundungen und<br />
Wendeöffnungen bügeln. Die gerade<br />
Seite an beiden Taschen mit<br />
0,5 cm absteppen, dadurch wird<br />
die Tasche geschlossen. Taschen auf<br />
das Kleid platzieren, mit Nadeln<br />
feststecken und mit einem geraden<br />
Stich entlang der Rundung auf<br />
das Kleid nähen.<br />
Sommerhose<br />
das brauchen sie:<br />
Stabiler Baumwollstoff<br />
(Breite x Länge):<br />
Gr. 74/80: 1,40 m x 0,54 m<br />
Gr. 86/92: 1,40 m x 0,57 m<br />
30 – 45 cm Gummiband<br />
So geht’s:<br />
1 Schnittmuster von Vorder- und<br />
Rückenteil auf Stoff übertragen, ausschneiden.<br />
Nahtzugabe ist berücksichtigt.<br />
Beide Hosenteile zuerst im<br />
Schrittbereich, dann an den seitlichen<br />
Hosenbeinen zusammennähen.<br />
2 Den oberen Bund um 4 cm einschlagen<br />
und bügeln. Bund nur für<br />
den Bereich der Hinterhose<br />
nähen, also<br />
von einer Seitennaht<br />
zur anderen. Es entsteht<br />
ein Tunnelzug.<br />
Durch diesen das<br />
Gummiband ziehen,<br />
ein Ende davon an<br />
der Seitennaht festnähen.<br />
3 Hose anprobieren<br />
lassen, um die optimale<br />
Länge des<br />
Gummibandes und<br />
der Hosenbeine einzustellen.<br />
4 Zuerst loses Gummiband-Ende, dann<br />
vorderen Bund-Umschlag fest nähen.<br />
Beide Beinabschlüsse nach innen geschlagen<br />
feststeppen.<br />
Nach jedem Arbeitsschritt Nähte versäubern!<br />
Shirt-Applikation<br />
das brauchen sie:<br />
Baumwoll-Shirt, Stoff für Applikation,<br />
Applizierfolie, Knopf<br />
So geht’s:<br />
1 Motiv ausdrucken, ausschneiden.<br />
2 Applizierfolie auf Stoff bügeln.<br />
Motiv seitenverkehrt auf die Folie<br />
aufzeichnen und ausschneiden.<br />
3 Trägerfolie abziehen und das Motiv<br />
auf das Shirt bügeln. Mit Zick-Zack-<br />
Stich umnähen.<br />
4 Knopf für Augen aufnähen.<br />
Videos, in denen Schritt für Schritt erklärt wird, wie das Kleid und die Hose<br />
genäht werden, sowie die Schnittmuster für die Größen 74/80 bis 98/104<br />
gibt’s von Zierstoff unter www.leben-und-<strong>erziehen</strong>.de/mode<br />
FOTOS: PHILIPP NEMENZ, MODEDESIGN: ZIERSTOFF.DE; ILLUSTRATIONEN: FOTOLIA.COM (2), ISTOCKPHOTO.COM<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 5/2013 69
DAS UNABHÄNGIGE VERBRAUCHERMAGAZIN<br />
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den Welten<br />
Ein Junge und ein Mädchen.<br />
Und eine Mutter,<br />
die es nicht fassen<br />
kann, wie unterschiedlich<br />
die beiden sind<br />
ILLUSTRATION: ASTRID RABUS; FOTO: PRIVAT<br />
Mein Sohn und meine Tochter leben<br />
eigentlich in zwei Zimmern, die nur<br />
durch eine dünne Wand getrennt sind.<br />
Und trotzdem leben sie auf zwei unterschiedlichen<br />
Planeten. Das Klischee<br />
„Mädchen spielen mit Puppen und<br />
Buben mit Baggern“ hielt ich eigentlich,<br />
nun ja, für ein Klischee. Alles Erziehungssache,<br />
dachte ich, und wurde<br />
Mutter eines Sohnes.<br />
Ich stand also mit einem Eineinhalbjährigen<br />
zwei Stunden in der Kälte und<br />
beobachtete einen Hausabriss, lernte<br />
dank einschlägiger Literatur („Mein<br />
erstes Buch vom Betonmischer“) alles<br />
Wichtige vom Bau und prägte mir die<br />
Namen von Bobs Team ein. Erziehungssache?<br />
Ach was, er interessierte sich<br />
einfach für nichts anderes.<br />
Dann wurde er älter, ging nicht mehr<br />
neben mir. Er hüpfte gezielt von Pfütze<br />
zu Pfütze, rubbelte an der Mauer entlang,<br />
riss sich Löcher in die Pullis. Dazu<br />
entwickelte er eine überraschend militante<br />
Ader. Jede Wurzel, jeder Stock, der<br />
Stab der Martinslaterne wurde sofort<br />
zur Pistole oder zum Laserschwert umfunktioniert.<br />
Damit robbten er und<br />
seine Freunde durch den Dreck und<br />
metzelten alles nieder.<br />
„Das ist eben so“, tröstet mich mein<br />
Mann, wenn ich den Kopf schüttle, weil<br />
mein Sohn mir erklärt, wieso er eigentlich<br />
pro Saison vier (VIER!) Trikots des<br />
FC Bayern bräuchte. Klar, zweimal<br />
Home, zweimal Away, jeweils Bundesliga<br />
und Champions League. Mit hinten<br />
der Acht von Martínez drauf. Eh klar.<br />
Und wo kommen all die blauen Flecken<br />
an seinen Schienbeinen und Ellbogen<br />
her? Keine Ahnung, meint Benni, er<br />
hätte sich wohl mal angehauen.<br />
Als ich langsam dachte, dass Kinder<br />
eben so sind, bekam ich: eine Tochter.<br />
Also das Gegenteil von Kind Nummer<br />
eins. Und wieder lerne ich täglich dazu:<br />
wie die Freunde von Lillifee heißen (das<br />
Schwein Pupsi), dass Prinzessin Pearlia<br />
die Herrscherin der Filly Mermaids ist<br />
und wieso ein glückliches <strong>Leben</strong> ohne<br />
Feenflügel völlig unmöglich ist.<br />
Wir schütteln wieder den Kopf. Weil<br />
Lina für jeden Kratzer nach Pflaster<br />
schreit. Nach einem Kinderpflaster mit<br />
Biene Maja, bitte schön. Das ist uns neu.<br />
Ebenso wie ihr schauspielerisches Talent:<br />
Ihr Bruder stupst sie leicht an, ein<br />
Zusammenbruch folgt. Oder sie liefert<br />
ein bühnenreifes Drama, weil sie nicht<br />
die lila Blumenballerinas bei Matschwetter<br />
anziehen darf. Dafür schafft sie<br />
es, im Regen mit dem Schirm über<br />
ihrem Kopf (!) brav neben mir zu gehen.<br />
Sie lässt sogar ab und zu Pfützen aus.<br />
Und es gab Tage, da kam sie sauber aus<br />
dem Kindergarten nach Hause.<br />
Ich sitze also mit den beiden am Tisch,<br />
helfe beim Auffädeln der Perlen für<br />
Linas Armband und maile gleichzeitig<br />
Freundinnen, ob deren Söhne noch<br />
doppelte Star Wars Sticker haben.<br />
Benni lässt Lina ab und zu einen Sticker<br />
einkleben, dafür darf er auch ein paar<br />
Perlen aufziehen. Kurzbesuche auf dem<br />
Planet Bruder oder Schwester. Da sitzen<br />
sie dann und zeigen sich gegenseitig<br />
ihre Welt. Friedlich und lieb. Und wieder<br />
schüttle ich den Kopf. Sie machen<br />
es mir aber wirklich nicht<br />
leicht, sie zu verstehen.<br />
Silvia Schmid ist freie<br />
Journalistin. Die Mutter von<br />
Lina (5) und Benjamin (10) lebt<br />
mit ihrer Familie in München<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 5/2013 71
IMPRESSUM<br />
erscheint in der Bayard Media GmbH & Co. KG, Augsburg<br />
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Gerda Klier, Margret Nußbaum,<br />
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