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Aktuell Motorentechnik und die Zukunft<br />
<strong>Der</strong> Motor ist das Herz eines <strong>SUV</strong>. Und die<br />
Auswahl an verschiedenen Technologien ist<br />
derzeit groß wie nie. Wir stellen die aktuelle<br />
Triebwerkstechnik vor und geben einen<br />
Ausblick in die Zukunft.<br />
treibende<br />
Kraft<br />
Hubraum ist durch nichts zu ersetzen<br />
– außer durch mehr Hubraum. Lange<br />
Jahre war diese Stamm tisch weisheit<br />
Realität. Gerade <strong>SUV</strong> und Offroader<br />
„Downsizing:<br />
brauchen Kraft im unteren und mittleren<br />
Drehzahlbereich. Und diese Kraft<br />
Motoren wer-<br />
(Drehmoment) lieferten früher besonders<br />
die hubraumstarken Motoren.<br />
den kleiner,<br />
Explosionsartig steigende Spritpreise<br />
und nicht zuletzt auch der<br />
die Leistung<br />
Umweltschutz zwangen jedoch zum<br />
Umdenken. Denn der mächtige Hub<br />
aber steigt“<br />
raum will auch dann mit Luft und<br />
Kraftstoff gefüllt werden, wenn man<br />
Motoren kleiner. Die Leistung jedoch<br />
große Vierzylinder setzen immer mehr<br />
nur gleichmäßig dahinfährt und die<br />
stieg. Downsizing (engl. Verklei nerung,<br />
Hersteller auf kleine Triebwerke mit<br />
volle Kraft nicht nutzt.<br />
Gesundschrumpfung) heißt nach wie<br />
Turbolader. Doch wo geht die Reise in<br />
Die Offroader wurden in den letzten<br />
vor das Zauberwort. Statt auf konven<br />
der Motorentechnik hin? Und was ist<br />
Jahren wieder leichter und auch die<br />
tionelle Sechszylindermotoren oder<br />
aktuell Stand der Technik?<br />
Benziner haben aufgeholt<br />
Gerade die Benzinmotoren<br />
haben in den letzten Jahren einen<br />
gewaltigen Sprung in die Zukunft<br />
gemacht und ihre Effizienz gesteigert.<br />
Neue Techniken haben den<br />
Verbrauch so weit gedrückt, dass<br />
moderne Benziner nur noch etwa<br />
zwanzig Prozent mehr Sprit benötigen<br />
als vergleichbare Diesel. <br />
❚<br />
Europäische Hersteller<br />
setzen auf Direkteinspritzer.<br />
Direkteinspritzung<br />
Wie schon bei den Dieselmotoren<br />
wird der Kraftstoff<br />
heute auch bei Benzinern<br />
häufig direkt in den<br />
Brennraum eingespritzt.<br />
Vorreiter dieser<br />
Technik war Mitsu bishi,<br />
die 1997 begannen,<br />
Benzindirekteinspritzer<br />
in Großserie herzustellen.<br />
Inzwischen sind<br />
Direkt ein spritzer gerade<br />
bei euro päischen<br />
Her stel lern weit verbreitet.<br />
Sie heißen CGI (Mercedes), DISI<br />
(<strong>Mazda</strong>), HPi/THP (Peugeot/Citroen),<br />
IDE (Renault) oder FSI/TFSI (VW/Audi/<br />
Skoda). BMW nutzt in vielen<br />
X-Modellen ebenfalls eine Direkteinspritzung.<br />
Mit 100 bis 200 bar wird der Kraftstoff<br />
direkt in den Zylinder gespritzt und<br />
dort besonders gleichmäßig und fein<br />
verteilt. Da der Kraftstoff dann im<br />
Zylinder verdampft, kühlt er den<br />
Motor stärker, wodurch wiederum<br />
eine höhere Verdichtung – und damit<br />
eine höhere Effizienz durch mehr<br />
verbrennbaren Sauerstoff – möglich<br />
ist. Nicht alle Hersteller nutzen die<br />
bei Direkteinspritzern mögliche,<br />
enorm sparsame Schichtladung.<br />
Hierbei entstehen im Teillastbereich<br />
durch eine genau berechnete Form<br />
des Brennraums mehrere Luft-<br />
Benzin-Schichten mit einer besonders<br />
gut brennbaren Schicht direkt<br />
an der Zündkerze und einer extrem<br />
mageren (viel Luft, wenig Kraftstoff)<br />
Schicht im äußeren Bereich des<br />
Brennraums.<br />
Großer Nachteil: Bei dieser Schichtladung<br />
entstehen viele Feinstaub-<br />
Partikel und Stickoxide, die aufwendig<br />
herausgefiltert werden müssen.❚<br />
32 <strong>SUV</strong> Magazin 02.2012 www.suvmagazin.de