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März 3/2013<br />
Deutschland 2,50 € · Österreich 2,80 € · Schweiz 5,00 sfr · BeNeLux 2,90 € · Italien 3,00 €<br />
Spanien 3,00 € · Slowenien 3,00 €<br />
Bobbycars,<br />
Dreiräderund<br />
Laufräder<br />
zu gewinnen!<br />
SEITE 58<br />
Das Elternmagazin<br />
<strong>Fördern</strong><br />
<strong>ohne</strong><br />
<strong>Stress</strong><br />
Wie Kinder beim<br />
Spielen lernen<br />
Seite 20<br />
LEICHTER<br />
LEBEN<br />
Frühjahrsputz<br />
So geht’s<br />
Seite 42<br />
Baby-Po<br />
Wie die Haut<br />
gesund bleibt<br />
Seite 26<br />
Sparen<br />
Die besten<br />
Geldanlagen<br />
fürs Baby<br />
Seite 44<br />
ANTIBIOTIKA<br />
Wann sie helfen — und wann<br />
sie überflüssig sind<br />
Seite 30<br />
NEUE SERIE<br />
KINDERGARTEN<br />
Eifersüchtig<br />
auf die<br />
Erzieherin<br />
Wenn Mama<br />
abgemeldet ist<br />
Seite 62<br />
Einfach<br />
selber machen<br />
Nistkästen<br />
Seite 69<br />
Das geheime<br />
Wissen der<br />
Hebammen<br />
Die besten Tipps zu Schwangerschaft, Geburt<br />
und die ersten Monate mit Baby<br />
Seite 46
DAS UNABHÄNGIGE VERBRAUCHERMAGAZIN<br />
Heft-im-Heft Kinder Kinder<br />
TEST Babygetreidebreie:<br />
<br />
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JETZT<br />
IM HANDEL!<br />
Inkl. Sammelheft<br />
Kinder Kinder<br />
nur € 3,80.<br />
DIE MÄRZAUSGABE<br />
AB 22.02.2013<br />
IM HANDEL!<br />
IM TEST:
Unvergesslich<br />
ist mir...<br />
Toll, ich kann Fahrrad<br />
fahren; Papa fotografiert<br />
Stefanie Gottschalk, Marketing-Manager<br />
Auf dem Stuhl sitze ich so elegant<br />
wie Mama und Oma<br />
Verena Kernstein, Grafikerin<br />
Woran Kinder sich erinnern<br />
Martina Kaiser<br />
Chefredakteurin<br />
Das erste Mal die kleine Schwester<br />
im Arm halten; die Hasen, die sich<br />
über frischen Klee freuen;<br />
das stolze Gefühl, endlich Fahrradfahren<br />
zu können…: In den ersten<br />
Jahren lernen und erleben Kinder<br />
ungeheuer viel. Doch was davon<br />
speichert ihr Gehirn? Können sie<br />
sich später daran erinnern? Sie können,<br />
haben Wissenschaftler he rausgefunden,<br />
vor allem, wenn die Erlebnisse mit großen<br />
Gefühlen (Freude, aber auch Kummer)<br />
verbunden sind. Wir können, sagt das<br />
Team von <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong>. Was uns im<br />
Gedächtnis geblieben ist, zeigen die<br />
Schnappschüsse auf dieser Seite. Jeder<br />
von uns hat solche Erinnerungen und Fotos<br />
von früher, die er wie einen Schatz hütet.<br />
Auch unseren Kindern wünschen wir,<br />
dass sie später gern an ihre Kindheit zurück -<br />
denken. Wir Eltern können dazu beitragen,<br />
dass schon früh schöne Erlebnisse dauerhaft<br />
gespeichert werden. Mehr dazu ab Seite 16.<br />
Ich wünsche Ihnen viel Spaß mit diesem Heft! Ihre<br />
Mein 4. Geburtstag<br />
– darum trage ich ein Kleid<br />
Laura Hermann, Grafikerin<br />
Der erste Urlaub am Titisee.<br />
Und ich darf die Hasen füttern<br />
Martina Kaiser, Chefredakteurin<br />
So ein Geschenk: In der<br />
Schachtel steckt ein Wecker<br />
Ilonka Bock, Bildredakteurin<br />
Jetzt bin ich die große Schwester!<br />
Martina Dankof,<br />
www.leben-und-<strong>erziehen</strong>.de<br />
Das Puppenhaus, das ich zu<br />
Weihnachten bekam<br />
Sylvia Herrmann, Redaktionsassistentin<br />
martina.kaiser@bayard-media.de<br />
Der Tag, an dem wir Mamas<br />
Lippenstift erwischt haben<br />
Sabine Meyer, Grafikerin<br />
Mit einem Abo haben Sie jede Ausgabe von <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> pünktlich im Briefkasten.<br />
Infos finden Sie auf Seite 19 und 74.<br />
Abonnenten-Service Telefon 01 80/5 26 01 41*, Fax 01 80/5 26 01 42*<br />
* (nur 0,14 € / Min. aus dem Festnetz, maximal 0,42 € / Min., Mobilfunk)<br />
Redaktion <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> | Böheimstraße 8 | 86153 Augsburg | Telefon 08 21/45 54 81 - 51<br />
Fax 08 21/45 54 81 - 12 | E-Mail-Adresse: redaktion@bayard-media.de<br />
3<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 12/2012<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2013 3
[ 20 ]<br />
Beim Spielen<br />
lernen<br />
Kinder brauchen kein ausgeklügeltes<br />
Programm – im ganz normalen Alltag<br />
lernen sie schon eine ganze Menge<br />
Volle Fahrt voraus<br />
Das sind die tollen, neuen Kinderfahrzeuge für den Frühling!<br />
+ Großes Gewinnspiel: Wir verlosen 5 Bobby-Cars, 5 Laufräder und 3 Dreiräder<br />
[ 58 ]<br />
Schutz für<br />
Babys<br />
zarten Po<br />
Was hilft, wenn<br />
Eltern beim<br />
Windelwechsel<br />
rotsehen<br />
[ 26 ]<br />
TITELFOTOS; GETTY IMAGES/LWA, KETTLER, WESTEND61; FOTOS: CHRISTOPHORUS VERLAG, FOTOLIA.COM, GETTY IMAGES, HERSTELLER (3), ISTOCKPHOTO.COM (3), MASTERFILE<br />
AUSGABE 3<br />
LEBEN MIT KINDERN<br />
16 Weißt du noch?<br />
Erster Schnee,<br />
erster Geburtstag –<br />
können sich Kinder<br />
daran erinnern? Wie<br />
das Gedächtnis von<br />
Babys funktioniert<br />
20 <strong>Fördern</strong> <strong>ohne</strong> <strong>Stress</strong><br />
Was Kinder zum<br />
Schlauwerden<br />
wirklich brauchen:<br />
viel Zeit zum Spielen<br />
54 Luis – ganz groß<br />
Im Tagebuch schreibt<br />
seine Mutter, was<br />
der Zweijährige jetzt<br />
alles kann<br />
58 Abgefahren!<br />
Die neuen Bobby-Cars,<br />
Dreiräder<br />
und Laufräder<br />
+ Gewinnspiel<br />
60 Hallo, Miezekatze<br />
Spiele & Reime mit<br />
dem Kuscheltier<br />
62 Mama ist abgemeldet<br />
Eifersüchtig auf<br />
die Erzieherin?<br />
Zwei Freundinnen<br />
tauschen sich aus<br />
Mit anderen Eltern quatschen,<br />
Erfahrungen austauschen,<br />
Freunde finden:<br />
www.leben-und-<strong>erziehen</strong>.de<br />
4<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2013
INHALT<br />
GESUNDHEIT<br />
& ERNÄHRUNG<br />
26 Wunder Baby-Po<br />
So wird die Haut<br />
schnell wieder zart<br />
30 Antibiotika<br />
Sind sie besser als<br />
ihr Ruf? Wir haben<br />
bei einem Kinderarzt<br />
nachgefragt<br />
34 Das Sonnenvitamin<br />
Warum Kinder<br />
Vitamin D brauchen<br />
36 Einfach stillen<br />
Praktische Helfer<br />
und wie Sie kleine<br />
Probleme meistern<br />
GELD, TEST & SERVICE<br />
44 Sparen fürs Baby<br />
So legen Sie das Geld<br />
Ihres Kindes sicher an<br />
SCHWANGERSCHAFT<br />
& GEBURT<br />
46 Das geheime Wissen<br />
der Hebammen<br />
In unserer neuen Serie<br />
beantworten<br />
Hebammen Fragen<br />
zur Schwangerschaft<br />
Neue<br />
Serie<br />
FAMILIE<br />
& PARTNERSCHAFT<br />
50 Liebes-Flaute<br />
Wie Paare nach<br />
der Geburt den Sex<br />
neu entdecken<br />
69 Vogelhäuser<br />
Nistkästen für Balkon<br />
und Garten<br />
71 Glosse<br />
Haarige Zeiten<br />
RUBRIKEN<br />
14 Kindermund<br />
Wir verlosen 8 Spielzelte<br />
von myToys.de<br />
49 So heißt unser Kind<br />
Die schönsten<br />
Namengeschichten<br />
64 Die Seite für Kinder<br />
Rätsel, Bilder, Gute-<br />
Nacht-Geschichte<br />
68 Kreuzworträtsel<br />
Zu gewinnen:<br />
Croozer Kid for 1<br />
oder Croozer Kid for 2<br />
72 Impressum, <strong>Vorschau</strong><br />
Zum<br />
Selbermachen<br />
66 Community<br />
Aktuelles von<br />
www.leben-und<strong>erziehen</strong>.de<br />
Frühjahrs-putz<br />
light<br />
Ausmisten,<br />
Flecken entfernen,<br />
Ordnung halten –<br />
ganz einfach mit<br />
unseren Tipps<br />
[42 ]<br />
Ein buntes Reihenhaus<br />
für Familie Meise, Sperling oder Kleiber.<br />
Da kann der Frühling kommen!<br />
[ 69 ]<br />
Das sind unsere<br />
Titelthemen<br />
Der große<br />
Ratgeber<br />
6 <strong>Leben</strong> mit Kindern 0 – 1<br />
• So schläft Ihr Baby<br />
gut und sicher<br />
• Das schont<br />
Mamas Rücken<br />
• Was tun gegen<br />
den Linksdrall?<br />
• Wie die Kleinen im<br />
ersten Jahr wachsen<br />
10 <strong>Leben</strong> mit Kindern 1 – 3<br />
• Unterwegs mit<br />
2 Kindern unter 2 –<br />
das hilft dabei<br />
• Kein Mittagsschlaf in<br />
der Kita: Kündigung?<br />
12 <strong>Leben</strong> mit Kindern 3 – 5<br />
• Rauft mal wieder!<br />
Warum Rangeln mit<br />
den Eltern wichtig ist<br />
• Baustelle:<br />
Haften Eltern?<br />
32 Gesundheit<br />
• Homöopathie –<br />
Globuli statt Pillen<br />
• Lieber später zur U8?<br />
40 Ernährung<br />
• 5 Gemüsesorten,<br />
die Kinder lieben<br />
• Lesersprechstunde:<br />
Mit Milchbrei starten?<br />
42 Geld, Test & Service<br />
• Alles picobello!<br />
So klappt<br />
der Frühjahrsputz<br />
• Radhelm vererben?<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2013 5
<strong>Leben</strong><br />
Experten haben herausgefunden,<br />
wie Kinder<br />
am besten schlummern<br />
So schläft Ihr Baby sicher<br />
Wie Eltern ihr Kind auch nachts schützen können<br />
Kinderärzte und andere Experten<br />
klären junge Eltern seit rund<br />
20 Jahren auf, wie ihre Babys sicher<br />
schlafen. Mit Erfolg: Seitdem ist<br />
der Plötzliche Kindstod (SIDS) deutlich<br />
seltener geworden.<br />
Ihre Tipps:<br />
Am sichersten schlafen die Kleinen:<br />
B in einer rauchfreien Umgebung<br />
B im Schlafzimmer der Eltern<br />
B in ihrem eigenen Bett<br />
B auf dem Rücken<br />
B im Schlafsack, statt unter Decken<br />
B bei 16 bis 18 Grad Zimmer -<br />
temperatur<br />
B auf einer Matratze, in die das Köpfchen<br />
höchstens zwei Zentimeter tief<br />
einsinkt<br />
B <strong>ohne</strong> Kissen, Lammfell, Nestchen,<br />
Kuscheltiere.<br />
Mit diesen Empfehlungen hadern manche<br />
Eltern. „So schlafen viele Babys<br />
Diese Schlafsäcke<br />
gefallen uns!<br />
sicher, aber nicht gut“, weiß Dr. Daniela<br />
Dotzauer aus ihrer langjährigen Praxis<br />
als Babycoach. Zum Beispiel mögen die<br />
Kleinen es oft lieber gemütlich – mit<br />
einem Schnuffeltuch, auf der Seite<br />
liegend oder in Mamas Bett. „Dann<br />
helfen nur individuelle Lösungen, die<br />
Eltern am besten mit ihrem Kinderarzt<br />
oder einer Beratungsstelle für Schlafund<br />
Schreiprobleme besprechen“, sagt<br />
die Expertin.<br />
LESER-SPRECHSTUNDE<br />
Ihr Baby hat Probleme mit dem Einschlafen? Oder es wacht nachts immer wieder auf? Dann rufen Sie<br />
unsere Expertin an! Babycoach Dr. Daniela Dotzauer (www.dr-dotzauer.de) beantwortet an unserem Leser-Telefon<br />
Ihre Fragen zum Thema Schlafen.<br />
Sie erreichen sie am Montag, den 4. März, von 12 bis 14 Uhr unter Tel. 08 21/45 54 81-52<br />
6<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2013
R A T G E B E R<br />
0-1Jahr<br />
Der<br />
Eltern-Tipp<br />
Nie mehr mit Ohrstöpseln<br />
Musik hören,<br />
wenn du den Kinderwagen<br />
schiebst! Das<br />
habe ich mir gestern<br />
geschworen, als uns<br />
fast ein Auto erwischt<br />
hat. Es kam aus einer<br />
Einfahrt und ich hatte<br />
es nicht gehört. Der<br />
Schreck sitzt mir heute<br />
noch in den Knochen!<br />
Claudia Schubert, Hamburg<br />
Bietet viel<br />
Strampelfreiheit:<br />
das Baby-Mäxchen.<br />
Von Alvi;<br />
ab 59,95 Euro<br />
Süßes Dessin, prima<br />
Klima durch neues<br />
Material.<br />
Odenwälder Baby-<br />
Nest; ab 53,80 Euro<br />
Wie im Familienauto: Studenten an der TU Darmstadt haben<br />
jetzt Bremsassistenten und Geschwindigkeitsregler auch<br />
für Kinderwagen entwickelt. Das nachrüstbare System verhindert<br />
das unbemerkte Wegrollen des Wagens, bremst ihn bei<br />
Bergabfahrten und schützt sogar vor Diebstahl. Der Prototyp<br />
kostete die Studenten 140 Euro, über eine Serienfertigung<br />
verhandeln sie noch mit Kinderwagen-Herstellern.<br />
Das schont Mamas Rücken<br />
Einfach umzusetzen: 5 Tipps von Orthopäden,<br />
die Problemen mit dem Kreuz vorbeugen<br />
X-mal täglich das Baby hochnehmen<br />
und hinlegen: Da ist<br />
der Rücken gefordert.<br />
Orthopäden aus den USA<br />
empfehlen Müttern deshalb:<br />
• Möglichst bald nach<br />
der Geburt wieder in<br />
Maßen Sport treiben.<br />
• Beim Aufnehmen<br />
des Babys in die Knie<br />
Ein Krokodil zum Kuscheln:<br />
Der plüschige Theophil (von Lilliputiens)<br />
ist stolze 93 Zentimeter lang.<br />
Prima zum Drüber-Robben und -Krabbeln<br />
und mit vielen Details zum Entdecken.<br />
Bei www.kinderdinge.de; 57,90 Euro<br />
Mit Kindersitzen zur Probefahrt<br />
Sie brauchen ein größeres Auto? Dann nehmen Sie bitte zur<br />
Probefahrt Kind(er) und Kindersitze mit. Denn Tests<br />
des Österreichischen Automobil- und Touringclubs zeigten:<br />
Beim Einbau von Kindersitzen hapert es oft, etwa wegen zu<br />
kurzer Gurte oder schwer zugänglicher Isofix-Stutzen.<br />
gehen und den Körper nicht<br />
verdrehen.<br />
• Das Baby nah am Körper,<br />
aber nicht auf der Hüfte<br />
tragen.<br />
• Auf einem Stuhl mit gerader<br />
Lehne stillen …<br />
• … und das Baby dabei zur<br />
Brust ziehen, sich nicht<br />
über das Baby beugen.<br />
FRAGE AN<br />
DEN EXPERTEN<br />
Was tun<br />
gegen den<br />
Linksdrall?<br />
Jan (14 Wochen) hat<br />
eine Schokoladenseite.<br />
Ob auf dem Arm oder<br />
im Liegen, er schaut<br />
ständig nach links und<br />
lässt sich nicht locken,<br />
den Kopf zu drehen.<br />
Die Kinderärztin findet<br />
nichts Auffälliges, aber<br />
mich beunruhigt das.<br />
Irene Kiefer, Elternschule<br />
im Krankenhaus<br />
Köln-Porz, antwortet:<br />
Bei vielen Entwicklungsschritten<br />
von Babys geht<br />
eine Seite der anderen<br />
voran, deshalb ist Jans<br />
Linksdrall noch kein<br />
Alarmsignal. Versuchen<br />
Sie weiter, ihm Spielzeug<br />
(in Signal-, nicht Pastellfarben!)<br />
und andere<br />
Reize von rechts anzubieten,<br />
und legen Sie ihn<br />
so hin, dass sich das<br />
Familien leben rechts<br />
von ihm abspielt. Hält<br />
die Einseitigkeit länger<br />
als ein paar Wochen an<br />
oder besteht ein offensichtliches<br />
körperliches<br />
Ungleichgewicht, fragen<br />
Sie bitte noch einmal<br />
Ihre Kinderärztin. Vielleicht<br />
verschreibt sie Jan<br />
Krankengymnastik. Und<br />
zur eigenen Beruhigung<br />
können Sie eine zweite<br />
Meinung einholen.<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2013 7
<strong>Leben</strong><br />
R A T G E B E R<br />
MIT KINDERN<br />
0-1Jahr<br />
Wachstums-Spezialist<br />
Beim Wachsen sind die Kleinsten<br />
die Größten. Nie wieder legen Kinder so<br />
schnell zu wie im ersten Jahr*<br />
• In den ersten Tagen nehmen<br />
Babys zwar ab, nach<br />
2 Wochen haben sie ihr<br />
Geburtsgewicht wieder.<br />
• Nach 6 Monaten sind sie<br />
doppelt so schwer.<br />
• Mädchen sind dann ca. 15,<br />
Jungen 17 cm größer.<br />
• Nach 1 Jahr wiegen sie<br />
fast 3-mal so viel wie bei<br />
der Geburt.<br />
• Und sind um 50 Prozent<br />
größer.<br />
Gut zu wissen:<br />
Gestillte Kinder wachsen<br />
anfangs oft schneller.<br />
Die Weltgesundheitsorganisation<br />
hat deshalb für sie<br />
eigene Wachstumskurven<br />
veröffentlicht (www.stillkinder.de),<br />
die von denen<br />
im Vorsorgeheft abweichen.<br />
Soo groß bin ich!<br />
Die Messlatte Giraffe<br />
zeigt‘s. Bei www.myfantasyroom.de;<br />
109 Euro<br />
*QUELLE:<br />
DATENBANK CRESCNET,<br />
LEIPZIG<br />
Anfassen und<br />
gründlich<br />
untersuchen:<br />
Dazu verführt<br />
der Greifling<br />
„Ring-Schmetterling“.<br />
www.tausendkind.de;<br />
20,50 Euro<br />
18 614<br />
… Babys wurden<br />
2012 vor dem<br />
ersten Geburtstag<br />
von einer Tagesmutter<br />
oder<br />
in einer Krippe<br />
betreut<br />
(= 2,8 % aller Babys<br />
bundesweit).<br />
DATEN:<br />
STATISTISCHES BUNDESAMT<br />
Bald kommt der<br />
Frühling: Krabbelschuhe<br />
von www.<br />
wurzel-zwerge.<br />
de; ab 28 Euro<br />
LIEBEVOLLE GRIFFE<br />
Massagen sind gut fürs<br />
Baby. Worin sich die einzelnen<br />
Konzepte unterscheiden<br />
Indisch? Harmonisch? Shiatsu?<br />
Es gibt viele Formen von Massagen.<br />
Das erste Kurs-Konzept,<br />
auf dem auch die Ausbildung<br />
der Deutschen Gesellschaft für<br />
Babymassage aufbaut, stammt<br />
von Vimala Schneider. Es vereint<br />
INDISCHE UND SCHWEDISCHE<br />
Techniken mit Yoga- und<br />
Reflexzonen-Elementen.<br />
„Dabei geht es in erster Linie<br />
um die liebevolle Kommunikation<br />
von Eltern und Kind,<br />
weniger um die ,richtigen‘<br />
Griffe“, stellt die Ausbilderin<br />
Thordis Zwartjes klar.<br />
Die HARMONISCHE Babymassage<br />
versteht sich als Konzept der<br />
Frühförderung und arbeitet zusätzlich<br />
mit Musik (am besten:<br />
die Stimme der Mutter), Düften<br />
(Massageölen) und Farben.<br />
Extrem sanfte Griffe sind das<br />
Merkmal der SCHMETTERLINGS-<br />
MASSAGE, die sich besonders für<br />
Frühgeborene und berührungsempfindliche<br />
Kinder eignet.<br />
Diese werden <strong>ohne</strong> Öl, oft sogar<br />
angezogen massiert.<br />
BABY-SHIATSU wiederum will<br />
den Energiefluss in den Meridianen<br />
anregen, die laut traditioneller<br />
chinesischer Medizin<br />
den Körper durchziehen. Statt<br />
mit den Fingern massieren<br />
Eltern ihr Kind eher mit<br />
der ganzen Hand.<br />
Die besten Tipps rund ums<br />
Baby. Jetzt kostenlos den<br />
Newsletter abonnieren unter<br />
www.leben-und-<strong>erziehen</strong>.de<br />
FOTOS: GEORGIOS PHOTOGRAPHY, HERSTELLER (6), ISTOCKPHOTO.COM (2), MASTERFILE<br />
8 <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2013
Weniger Windel. Mehr Freiheit für die Kleinen.<br />
» «<br />
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<strong>Leben</strong>MIT KIND<br />
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Flexibel und preiswert.<br />
Auf längeren Wegen<br />
manchmal beschwerlich.<br />
Geschwisterwagen<br />
Komfortabel für die Kinder, z. B. „B-Dual“<br />
von Britax Römer (oben, 499 Euro) und<br />
„Together“ von Chicco (links, 319 Euro).<br />
Bocksitz<br />
Kinder-<br />
+ Beiwagen<br />
(Buggypod) nicht so sperrig wie<br />
Geschwisterwagen, aber weniger<br />
komfortabel für Kind Nr. 1.<br />
(auf dem Liegewagen): preiswert, flexibel.<br />
Wegen des hohen Schwerpunkts vor allem<br />
bei Unebenheiten instabil.<br />
Kinderwagen<br />
+ Kiddy Board<br />
Flexibel und preiswert.<br />
Unterwegs<br />
mit 2 unter 2<br />
Nr. 1 kann gerade mal wacklig laufen, Nr. 2 nur<br />
liegen: Wer allein mit zwei Kindern unter zwei<br />
Jahren unterwegs ist, braucht pfiffige Lösungen<br />
„Für kurze Zeit geht‘s nicht <strong>ohne</strong> Kompromisse“, meint Inke Ruhe von<br />
der Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder (www.<br />
kindersicherheit.de). Neben Preis, Sicherheit (GS-Zeichen), Platzangebot<br />
für die Kinder und Handlichkeit beim Schieben kommt es auch<br />
darauf an, ob das ältere Kind gern läuft und wo Sie unterwegs sind.<br />
FOTOS: GETTY IMAGES, HERSTELLER (3), PRIVAT (12)<br />
Diese Experten stehen unserer Redaktion zur Seite<br />
Schwangerschaft<br />
Dr. Hiltrud Kessler<br />
Frauenärztin<br />
Schwangerschaft<br />
Irene Gruber<br />
Hebamme<br />
Stillen<br />
Brigitte Benkert<br />
Stillberaterin<br />
Ernährung<br />
Dr. Ute Alexy<br />
Ernährungsberaterin<br />
Schlafen<br />
Dr. Daniela<br />
Dotzauer<br />
Baby-Coach<br />
Entwicklung<br />
Prof. Dr.<br />
Sabina Pauen<br />
Entwicklungspsychologin<br />
Kindergesundheit<br />
Dr. Herbert<br />
Renz-Polster<br />
Kinderarzt<br />
Homöopathie<br />
Dr. Patrick<br />
Kreisberger<br />
Homöopath<br />
und Kinderarzt<br />
10<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2013
R A T G E B E R<br />
ERN<br />
1-3 Jahre<br />
Ein Klassiker in<br />
poppigem Design:<br />
Steckhund „Puck“<br />
verführt in neuen<br />
Farben zum Zusammenbauen.<br />
BRIO;<br />
24,99 Euro<br />
„Am besten<br />
bleiben Sie nicht<br />
am Rand sitzen,<br />
sondern spielen<br />
mit Ihren Kindern<br />
und schauen sich<br />
dabei gut um.“<br />
SICHERHEITS-TIPP DES TÜV<br />
RHEINLAND ZU DEN<br />
350 INDOOR-SPIELPLÄTZEN<br />
IN DEUTSCHLAND<br />
Unser CD-Tipp<br />
„töff, töff, töff... die<br />
Eisenbahn“ bietet<br />
den Grundlieder- und<br />
-reimeschatz für<br />
Ein- und Zweijährige<br />
(und ihre Eltern).<br />
Sternschnuppe;<br />
CD 13,95 Euro<br />
FRAGE AN<br />
DIE EXPERTIN<br />
Kein Mittagsschlaf:<br />
Kündigung?<br />
Ohne Angabe von Gründen<br />
hat das Pflegenest uns<br />
den Platz für Joana (2)<br />
gekündigt. Inoffiziell hieß<br />
es: weil sie mittags nicht<br />
schläft und damit den<br />
Tagesablauf stört.<br />
Hildegard Thomée, Herner<br />
Tageseltern, antwortet<br />
ei Zweijährigen<br />
Bmüssen Tageseltern<br />
(die sich in diesem Pflegenest<br />
zusammengeschlossen<br />
haben) damit rechnen,<br />
dass sie keinen Mittagsschlaf<br />
mehr machen.<br />
Dann ist es ihr Job, sich um<br />
die „schlaf losen“ Kinder<br />
zu kümmern. Mein Tipp:<br />
Schauen Sie mal nach, was<br />
in Ihrem Betreuungsvertrag<br />
steht unter „Beendigung“.<br />
Zwar können privatrechtliche<br />
Verträge <strong>ohne</strong><br />
eine Begründung gekündigt<br />
werden. Trotzdem würde<br />
ich auch in Joanas Interesse<br />
eine gütliche Einigung<br />
anstreben; der örtliche<br />
Tageselternverein und/oder<br />
das Jugendamt können<br />
dabei vermitteln.<br />
Erziehen<br />
Dr. Anita<br />
Schächter<br />
Kinderpsychologin<br />
Fernsehen<br />
& Co.<br />
Elisabeth<br />
Schallhart<br />
Medienpädagogin<br />
Kindergarten<br />
Martina<br />
Bentenrieder<br />
Erzieherin<br />
Familienpolitik<br />
Claudia Hagen<br />
Familienbund<br />
der Katholiken
<strong>Leben</strong><br />
R<br />
A T G E B E R3-5 Jahre<br />
MIT KINDERN<br />
Rauft mal wieder<br />
Nein, das gilt nicht für Geschwister,<br />
sondern für Eltern und Kinder!<br />
Papa sitzt, Marie versucht<br />
ihn umzustoßen. Oder:<br />
Mama liegt auf dem Bauch,<br />
die Kinder wollen sie auf<br />
den Rücken drehen. Oder:<br />
Papa hält Paul im Arm, der<br />
befreit sich. Prima!<br />
Kinder genießen die körperliche<br />
Nähe bei Rangeleien<br />
und fordern ihre Eltern oft<br />
dazu heraus: „Fang mich,<br />
Mama!“ Und Susanne Hirt,<br />
Erziehungsberaterin bei der<br />
Arbeiterwohlfahrt in Augsburg,<br />
sieht darin viele positive<br />
Nebenwirkungen. Die<br />
Kinder lernen ihre Fähigkeiten<br />
und Grenzen besser<br />
kennen, erfahren, wie ihre<br />
Kräfte auf andere wirken,<br />
und sie erleben die Überlegenheit<br />
der Eltern.<br />
„Das bestätigt die natürliche<br />
Rangordnung in<br />
der Familie und schafft<br />
zugleich Vertrauen, weil<br />
sie spüren: Mama und Papa<br />
sind stärker, aber sie gehen<br />
rücksichtsvoll mit mir um.“<br />
„Faires Raufen“ braucht<br />
klare Regeln. Nämlich:<br />
• Gerauft wird miteinander,<br />
nicht gegeneinander, also<br />
nicht zur Lösung von<br />
Konflikten.<br />
• Beißen, Kratzen, Schlagen<br />
und Griffe an empfindliche<br />
Körperteile sind tabu.<br />
• Wenn einer „Stopp!“ sagt,<br />
ist Schluss.<br />
So, meint Susanne Hirt,<br />
beugt faires Raufen auch<br />
unkontrollierter Gewalt<br />
unter Kindern vor.<br />
Wochenende bei<br />
Oma: Im „Mini<br />
Washbag Starlight“<br />
mit Spiegel<br />
und Namensschild<br />
ist alles<br />
dabei. Auch in<br />
Blau, von Lässig;<br />
ca. 25 Euro<br />
Schwimmen<br />
macht schlau<br />
Kinder, die früh schwimmen,<br />
sind Gleichaltrigen<br />
auch in anderen Bereichen<br />
— wie Zeichnen, Rechnen<br />
und Sprechen — voraus.<br />
Das haben Forscher in<br />
Australien, Neuseeland<br />
und den USA beobachtet.<br />
Dieses Bilderbuch mit den<br />
schwarz-weiß-roten<br />
Holzschnitten erzählt eine<br />
poetische Reim-Geschichte<br />
über das Loslassen und<br />
Wachsen: purer Balsam für<br />
Kinderseelen.<br />
Ravensburger; 13,99 Euro<br />
Die zittern nicht vor Kälte, sondern<br />
vor der anrollenden Kugel.<br />
„Pinguinbowling“ aus Schaumstoff.<br />
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Baustelle:<br />
Haften Eltern?<br />
Bis auf das Schild „Eltern<br />
haften für ihre Kinder“ ist<br />
eine Baustelle an unserer<br />
Straße – einer Sackgasse –<br />
nur sehr unzureichend<br />
gesichert. Müssen wir<br />
Nachbarn unsere Kinder<br />
(2 – 7 Jahre) jetzt pausenlos<br />
beaufsichtigen?<br />
Karin Rüter de Escobar,<br />
Gesamtverband der<br />
Deutschen Versicherungswirtschaft,<br />
antwortet:<br />
D<br />
as Schild „Eltern haften<br />
für ihre Kinder“ entbindet<br />
Bauherren nicht von der<br />
Pflicht, die „Verkehrssicherheit“<br />
von Baustellen zu<br />
gewährleisten. Sie müssen<br />
also dafür sorgen, dass auf<br />
dem Grundstück und durch<br />
die Arbeiten niemand zu<br />
Schaden kommt. Wenn der<br />
Bauherr oder die -Firma das<br />
nicht tut, können Sie die zuständigen<br />
Behörden vor Ort<br />
einschalten. Eltern haften<br />
nur, wenn ihr Kind einen<br />
Schaden anrichtet und sie<br />
ihre Aufsichtspflicht vernachlässigt<br />
haben. Vor den<br />
finanziellen Folgen schützt<br />
Sie in jedem Fall die private<br />
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Geschäftsführung: Horst Ohligschläger, HRA 11706.<br />
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Was Kindern so alles durch den Kopf geht – zum Staunen und Schmunzeln<br />
„Was für ein<br />
Auto hat denn<br />
der Frühling?“<br />
Das interessierte Manuel (3) sehr, als ich ihm erklärte, dass er<br />
keine Winterjacke mehr braucht, wenn der Frühling kommt.<br />
[Miriam Winkler, Mundelsheim]<br />
„Bitte, bitte eine Belohnung!“<br />
Moritz (11 Monate) mit den beiden<br />
Australian Shepherds Budges und Casca<br />
[ Sandra tischler, schlat]<br />
„Kannst du das<br />
Baby bitte mal aus<br />
dem Bauch tun?<br />
Ich möchte es so<br />
gern sehen!“,<br />
sagt Jonas (3) zu seiner<br />
schwangeren Mama.<br />
„Zum Schlafen darf es dann<br />
wieder rein.“<br />
[Christina Seremak, Röhrnbach]<br />
„Juchhe, mit Papas<br />
Lederhosn bin i a<br />
richtig bayrischer Bua!“<br />
Josef (1 ½)<br />
[Josef Schweiger, Aufhausen]<br />
„Hey Mann, diese<br />
Chill-out-Zone hier<br />
ist echt cool!“<br />
Helena (4 Monate) auf der Couch<br />
beim „Gespräch“ mit dem Papa<br />
[Ulf Kläuschen, Potsdam]<br />
Satz des Monats<br />
„Mama, unser Auto ist<br />
erfroren!“,<br />
ruft Sophie (2 ¾) entsetzt, als sie beim Blick<br />
aus dem Fenster das zugefrorene Auto sieht.<br />
[Kerstin Rosenberger, Karlstein]<br />
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14<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2013
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LEBEN MIT KINDERN Entwicklung<br />
Weißt du noch …?<br />
Erster Schnee, erster Geburtstag, erstes Weihnachtsfest —<br />
Babys erleben so viel. Doch können sie sich später noch daran erinnern?<br />
Spannend, was Wissenschaftler dazu herausgefunden haben<br />
Das Gehirn eines Babys funktioniert<br />
wie ein Schwamm. Es saugt alles<br />
auf. Vor allem in den ersten Jahren<br />
lernen die Kinder wahnsinnig viel,<br />
sie erleben alles zum ersten Mal.<br />
Doch was bleibt? Wissen sie<br />
nächsten Winter noch, wie sich<br />
Schnee anfühlt? Oder ist es dann<br />
wieder „das erste Mal“? Und warum<br />
haben wir als Erwachsene diese<br />
vielen Premieren alle vergessen?<br />
Die Entwicklungspsychologin<br />
Prof. Dr. Sabina Pauen weiß<br />
Antworten auf spannende Fragen<br />
Ab wann können Kinder<br />
sich erinnern?<br />
Die Rätsel rund um das kindliche<br />
Gedächtnis wollen Wissenschaftler<br />
unterschiedlicher Fachrichtungen<br />
knacken. Zum Beispiel mit Experimenten<br />
schon vor der Geburt. So<br />
fanden Forscher erste Anzeichen<br />
für Gedächtnisleistung bereits bei<br />
Ungeborenen im fünften Schwangerschaftsmonat.<br />
„Das Baby im<br />
Bauch bekommt mit, wie und in<br />
welcher Sprache seine Mutter<br />
spricht. Nach der Geburt kann es<br />
sich daran erinnern“, sagt Prof. Dr.<br />
Sabina Pauen, Entwicklungspsychologin<br />
an der Universität Heidelberg.<br />
„Die Stimme seiner Mutter<br />
und die Muttersprache sind ihm<br />
16<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2013
Oben bunt, unten grün:<br />
So sieht eine Blume aus<br />
vertrauter als andere Stimmen oder<br />
andere Sprachen.“ Festgestellt<br />
haben das Wissenschaftler mit folgendem<br />
Experiment: Werdende<br />
Mütter lasen ihren ungeborenen<br />
Kindern einmal am Tag eine bestimmte<br />
Geschichte vor. Kaum auf<br />
der Welt, erkannten die Babys diese<br />
Geschichte wieder. Natürlich verstanden<br />
sie nicht den Inhalt; aber<br />
sie erkannten die Lautmuster.<br />
Woran erinnern sich Babys?<br />
Sabina Pauen ist davon überzeugt,<br />
dass sich schon wenige Monate alte<br />
Babys an bestimmte Ereignisse erinnern,<br />
Muster erkennen und daraus<br />
schließen, was als Nächstes<br />
passiert: „Sie lernen, dass Dinge,<br />
die man loslässt, zu Boden fallen.<br />
Später erinnern sie sich daran und<br />
setzen das sogar bewusst ein.“<br />
In der zweiten Hälfte des ersten <strong>Leben</strong>sjahres<br />
ist auch das Gedächtnis<br />
für Gesichter schon gut entwickelt.<br />
Doch erkennt ein Kind die Oma<br />
wieder, wenn es sie mal vier Wochen<br />
lang nicht sieht? „Das kommt<br />
auf die Beziehung der beiden an,<br />
wie oft sie sich sehen, wie das Kleine<br />
die Treffen mit der Oma erlebt<br />
hat und ob es die Großmutter mit<br />
etwas Besonderem verbindet“, sagt<br />
Prof. Dr. Sabina Pauen. Trägt die<br />
Oma zum Beispiel eine auffällige<br />
Frisur oder Brille, dann steigen die<br />
Chancen, dass sich ihr Enkel an sie<br />
erinnert.<br />
Wie lange sich die Kinder Gesichter<br />
merken können, ist individuell verschieden.<br />
Das eine Baby erkennt die<br />
Oma sogar nach drei Monaten noch,<br />
das andere nach acht Wochen nicht<br />
mehr. Manche Kinder sind Experten<br />
für Gesichter, andere können<br />
sich Melodien besonders gut merken.<br />
Und die Dritten kennen sehr<br />
früh alle Automarken. Was die Kinder<br />
behalten und was nicht, hängt<br />
auch von ihren Interessen und ihrer<br />
Umwelt ab.<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2013 17
LEBEN MIT KINDERN Entwicklung<br />
Prof. Dr. Sabina Pauen<br />
erforscht an der<br />
Universität Heidelberg,<br />
wie Babys denken<br />
Wann speichern Kinder<br />
bleibende Erinnerungen?<br />
Manche Wissenschaftler nehmen<br />
an, dass persönliche Erinnerungen<br />
an die Sprachentwicklung gebunden<br />
sind. Sabina Pauen verweist auf<br />
die Schwierigkeiten der Forscher:<br />
„Manche Dinge können wir nicht gut<br />
messen. Vielleicht erinnern sich<br />
die Kinder auch schon an Erfahrungen<br />
von den ersten Monaten.<br />
Aber diese lassen sich nicht über<br />
Sprache abrufen, weil sie im Gehirn<br />
nicht mit Sprache abgespeichert<br />
wurden.“ Der erste Geburtstagskuchen<br />
und das erste Weihnachtsgeschenk<br />
werden also wohl genauso<br />
im Gedächtnis verschwinden<br />
wie der erste Schnee. Erst mit zwei,<br />
eher drei Jahren ist das Gehirn so<br />
gut ausgebildet und die Sprache so<br />
weit entwickelt, dass bewusste Erinnerungen<br />
entstehen. Wenn wir<br />
als Erwachsene überlegen, woran<br />
wir uns als Erstes erinnern, dann<br />
landen wir meist in dieser Zeit. Vermeintliche<br />
Erinnerungsfetzen aus<br />
der Zeit davor kommen vermutlich<br />
daher, dass uns die Eltern oder der<br />
Opa immer wieder von einem bestimmten<br />
Erlebnis erzählt haben.<br />
Oder dass sie uns ein ums andre<br />
Mal das Foto vom ersten Geburtstag<br />
gezeigt haben.<br />
Sobald die Sprache da ist, hilft sie<br />
dem Gehirn, die Dinge zu vernetzen.<br />
Wenn Sie mit Ihrem Kind über<br />
ein Erlebnis sprechen, fällt es ihm<br />
leichter, das Bild wieder wachzurufen.<br />
Automatisch sprechen die<br />
meis ten Eltern dabei die Sprache<br />
ihres Kindes. Sie sagen nicht „übermorgen“,<br />
sondern „noch zweimal<br />
schlafen“. Sabina Pauen: „Schlafen<br />
ist eine Aktivität, die das Kind<br />
kennt. Sein Konzept von ‚übermorgen’<br />
ist ‚noch zweimal schlafen’.“<br />
Klappt‘s mit der Sprache, kommen<br />
Gedächtnisstrategien dazu. Im<br />
Grundschulalter lernen Kinder zum<br />
Beispiel, Dinge im Kopf zu sortieren<br />
und sie in verschiedene „Schubladen“<br />
zu packen. Oder sie sagen<br />
sich Begriffe immer wieder laut vor,<br />
um sie nicht zu vergessen.<br />
Was verstärkt die Erinnerung?<br />
Gefühle spielen eine wichtige Rolle.<br />
Dabei ist es zunächst egal, ob es<br />
gute oder schlechte Emotionen sind,<br />
die wir mit einem Erlebnis verbinden.<br />
Hirnforscher haben herausgefunden,<br />
dass sich die schönen und<br />
unguten Erinnerungen viel stärker<br />
einprägen als neutrale. Auch Geschmackserlebnisse<br />
und Gerüche<br />
wirken verstärkend. „Es gibt dann<br />
einen Hinweisreiz mehr“, erklärt<br />
Prof. Pauen. So kann es sein, dass<br />
im Gedächtnis Ihres Kindes die<br />
Holzeisenbahn längst vergessen ist,<br />
während der Gedanke an Omas<br />
Schokopudding noch lange ein Lächeln<br />
in sein Gesicht zaubert.<br />
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Welche Kindheitserinnerungen<br />
haben<br />
Sie? Tauschen Sie sich<br />
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Mit dem Kind sprechen,<br />
es berühren,<br />
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hören, rausgehen:<br />
Schon diese einfachen<br />
Anreize genügen,<br />
damit sich<br />
das Gedächtnis<br />
entwickelt.<br />
Erlebnisse, über die<br />
Sie mit Ihrem Kind<br />
sprechen, kann es<br />
später leichter<br />
wieder abrufen.<br />
Wenn Sie gemeinsam<br />
Fotos oder<br />
Videos anschauen,<br />
aktivieren Sie<br />
Und noch mal!<br />
Wiederholungen<br />
werden leichter<br />
im Gehirn abgespeichert<br />
als einmalige<br />
Erlebnisse.<br />
Also immer wieder<br />
das gleiche Spiel,<br />
die Lieblingslieder,<br />
Z. B. beim Trinken<br />
(Wasser oder<br />
Tee?), beim Ausflugsziel<br />
(Zoo oder<br />
Spielplatz?), beim<br />
Anziehen (grüner<br />
Pulli oder roter?).<br />
Ihr Kind wird versuchen,<br />
die Dinge<br />
Ein eigentliches<br />
Gedächtnistraining<br />
ist nicht notwendig!<br />
Der Alltag ist schon<br />
Training genug.<br />
Vergangenes. Das der gewohnte im Kopf miteinander<br />
macht Spaß und ist Spaziergang ...<br />
zu vergleichen,<br />
ein schönes<br />
bevor es eine Entscheidung<br />
Familienritual.<br />
trifft.<br />
Schau, das ist<br />
ein Häschen!<br />
Den gestreiften oder<br />
den roten Pulli anziehen?<br />
18<br />
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Kurse sind toll, wenn Kinder und<br />
Eltern Spaß daran haben – aber sie müssen<br />
nicht sein. Beim Spielen lernen Kinder immer<br />
noch am meisten und am besten.<br />
Ein Plädoyer für mehr Freizeit<br />
20 <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2013
Erziehung LEBEN MIT KINDERN<br />
Eltern wollen nur das Beste für ihre<br />
Kinder. Sie möchten, dass die es<br />
später einmal gut haben, einen tollen<br />
Job finden, genug verdienen für<br />
ein sorgenfreies <strong>Leben</strong>. Sie wollen<br />
ihre Kinder vorbereiten auf diese<br />
Welt. Sie wünschen sich, dass die<br />
Töchter und Söhne ihre Talente entdecken<br />
und nicht vergeuden. Eltern<br />
meinen es gut.<br />
Deshalb entscheiden sie sich für<br />
den zweisprachigen Kindergarten.<br />
Kaufen all das Lernspielzeug. Melden<br />
sich zum Babyschwimmen an.<br />
Gehen mittwochs zum Musikgarten<br />
und freitags zum Turnen. Sie haben<br />
auf Experten gehört, die sagten,<br />
dass all das für die Entwicklung von<br />
Kindern förderlich sei. Und da kommen<br />
jetzt andere Experten und beklagen,<br />
dass Kinder heutzutage<br />
chronisch überfördert werden, ja<br />
sogar an „Förderitis“ leiden. Was<br />
denn nun?<br />
Kurse sind prima, wenn<br />
das Kind gern hingeht<br />
Pädagogen und Kinderpsychologen<br />
warnen, dass Kinder zu wenig Freizeit<br />
haben. Dass schon Babys nicht<br />
dazu kommen, mal einfach nur vor<br />
sich hin zu träumen. Ganz zu<br />
schweigen von den älteren Kindern.<br />
Und dass Eltern ihnen damit das<br />
Wichtigste nehmen, das sie haben:<br />
ihre Kindheit.<br />
Auf den ersten Blick sieht das ganz<br />
nach einem Vorwurf aus. Die Heilpädagogin<br />
Corinna Knauff mahnt<br />
in ihrem Buch*: „Kinder sind kein<br />
Projekt, das möglichst erfolgreich<br />
abgeschlossen werden sollte.“ Der<br />
2011 verstorbene Familientherapeut<br />
Wolfgang Bergmann erklärte, dass<br />
es die Vielseitigkeit eines Kindes reduziere,<br />
wenn Eltern einen Bereich<br />
schon früh gezielt fördern. Das Versandhaus<br />
JAKO-O („Kindersachen<br />
mit Köpfchen!“) hat sogar eine Kampagne<br />
zu diesem Thema gestartet:<br />
„Lasst Kinder einfach Kinder sein!“,<br />
lautet der neue Claim der Firma, in<br />
dem sie sich für die Freiheit der Kinder<br />
einsetzt. Heißt das jetzt, Eltern<br />
sollen nicht mehr zum Babyschwimmen?<br />
Den Musikgarten absagen<br />
und alle Termine streichen?<br />
Nein! Kurse sind toll, wenn Kinder<br />
gerne hingehen. Es tut der Beziehung<br />
zwischen Eltern und Kind<br />
*„ICH BIN EINE GUTE MUTTER“, CAMPUS; 17,90 EURO<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2013 21
LEBEN MIT KINDERN Erziehung<br />
gut, wenn sie zusammen im<br />
Wasser planschen, singen oder in<br />
der Gruppe spielen. Und es kann für<br />
Mütter und Väter total entspannend<br />
sein, einfach mal die Regie abzugeben<br />
und von jemand anderem unterhalten<br />
zu werden, statt sich<br />
selbst das x-te Fingerspiel auszudenken.<br />
Außerdem weiß jeder, der<br />
ein Baby zu Hause hat, dass man<br />
auch mal unter Leute muss. Für all<br />
das sind Kurse gut. Sie machen<br />
Spaß, solange die Eltern nicht das<br />
Gefühl haben, dass es ihnen selbst<br />
oder dem Kind zu viel wird. Doch<br />
klüger werden Kinder davon meistens<br />
nicht.<br />
Sie entwickeln sich am schnellsten<br />
ganz <strong>ohne</strong> Programm. Indem sie<br />
das machen, was sie am besten können:<br />
spielen! „Eine bessere Förderung<br />
können Eltern ihren Kindern<br />
SELBSTSTÄNDIGKEIT<br />
67 %<br />
der Kinder wünschen<br />
sich, dass ihre Eltern<br />
ihnen mehr zutrauen.<br />
So fördern Sie Ihr Kind:<br />
Nicht gleich die Lösung<br />
für jedes Problem verraten.<br />
Sondern Mut machen,<br />
es selbst zu probieren.<br />
nicht geben“, sagt der Hamburger<br />
Professor André Zimpel. Der Psychologe<br />
und Lehrer (Mathe und<br />
Kunst) plädiert ebenso wie seine<br />
Kollegen für eine möglichst unverplante<br />
Kindheit. Und wenn man<br />
ihnen genau zuhört, klingt das nicht<br />
mehr wie ein Vorwurf. Eher wie ein<br />
Freibrief. Zum Lockermachen.<br />
„Spielen ist keine vertane Zeit! Kinder<br />
lernen dabei mehr als irgendwo<br />
sonst, denn sie suchen sich ganz automatisch<br />
die Dinge, die sie geistig<br />
weiterbringen“, erklärt Zimpel. Was<br />
für Erwachsene nach Freizeit aussieht,<br />
ist in Wirklichkeit Lernen auf<br />
hohem Niveau. Die Fantasiewelten<br />
Spielen ist<br />
Lernen auf hohem Niveau<br />
zum Beispiel, in die Kinder so gern<br />
reisen, trainieren die Vorstellungskraft<br />
– die braucht man später, um<br />
sich in andere hineinzuversetzen,<br />
vorausschauend zu planen und für<br />
vieles mehr.<br />
Und wenn der Turm zum fünften<br />
Mal umfällt und das Kind nicht<br />
müde wird, es noch mal zu versuchen,<br />
wird ihm das später im <strong>Leben</strong><br />
sehr nützlich sein. Wer nicht gleich<br />
36 %<br />
35 %<br />
Die Spielgruppe macht<br />
auch Eltern Spaß<br />
Zwei Drittel aller Eltern besuchen mit ihrem Kind einen Babykurs –<br />
weil sie ihr Kind von Anfang an fördern wollen<br />
Welche<br />
Babykurse<br />
besuchen<br />
Sie mit<br />
Ihrem Kind?<br />
19 %<br />
16 %<br />
15 %<br />
12 %<br />
29 %*<br />
Warum haben Sie<br />
sich für einen Babykurs<br />
entschieden?<br />
42 %<br />
38 %<br />
35 %<br />
63 %<br />
60 %<br />
57 %<br />
In welchem<br />
Bereich<br />
wollen Sie<br />
Ihr Kind<br />
besonders<br />
fördern?<br />
14 %*<br />
1 %*<br />
Spiel- oder<br />
Krabbe lgruppe<br />
Babyschwimmen<br />
musikalische<br />
Früherziehung<br />
Babymassage<br />
Prager-Eltern-Kind-<br />
Programm (PEKiP)<br />
Einen anderen Kurs<br />
Ich besuche keinen<br />
Babykurs<br />
Ich will mein Kind von<br />
Anfang an fördern<br />
Wir haben dort einfach<br />
viel Spaß<br />
Ich suche den Austausch<br />
mit anderen Eltern<br />
Weil das alle machen, das ist<br />
doch heute so üblich<br />
Sprache<br />
Motorik<br />
Kreativität<br />
Sonstiges<br />
*MEHRFACHNENNUNGEN MÖGLICH<br />
QUELLE: EINE UMFRAGE UNTER 1 000 ELTERN MIT KINDERN VON 0 – 3 JAHREN IM AUFTRAG VON<br />
UND
Passt Papas<br />
Schuh?<br />
Ausprobieren!<br />
Das ist ein<br />
tolles Förderprogramm<br />
beim ersten Rückschlag aufgibt,<br />
kommt bekanntlich weiter.<br />
Beim Matschen, Bauen, Zerlegen,<br />
Toben, Malen und Basteln wird mit<br />
Kinder brauchen<br />
Herausforderungen<br />
allen Sinnen gelernt. Am besten gelingt<br />
das mit Alltagsgegenständen<br />
oder in der Natur. Dort finden Kinder<br />
kein vorgefertigtes Spielzeug,<br />
sondern Steine, Äste, Blumen und<br />
andere Dinge, die sie zweckentfremden<br />
und ihren Bedürfnissen<br />
anpassen können. Die perfekte<br />
Spielwiese eben. Und jede Menge<br />
Abenteuer!<br />
Aber egal, ob es nun der Baumstamm<br />
im Wald ist, über den man<br />
klettert oder die Schaukel auf dem<br />
Spielplatz, von der man springt:<br />
Kinder suchen sich ihre Herausforderungen<br />
auch in der Stadt. Und die<br />
Eltern sollten sie machen lassen:<br />
Kinder brauchen immer wieder das<br />
gute Gefühl, es aus eigener Kraft<br />
So lernen<br />
Kinder mehr<br />
7 Tipps für Eltern<br />
1. Selber machen lassen<br />
Ideal, wenn ein Kind viel<br />
ausprobieren darf. Kommt es<br />
von selbst auf die Lösung,<br />
werden Glücksgefühle<br />
ausgelöst: Das fördert<br />
den Lerneffekt.<br />
2. Nach Antworten<br />
suchen<br />
Kinder fragen ihren Eltern<br />
Löcher in den Bauch. Nicht<br />
gleich mit Infos überschütten,<br />
aber die Fragen<br />
beantworten. „Dafür bist du<br />
noch zu klein“ gilt nicht.<br />
3. Zum Experimentieren<br />
einladen<br />
Ausgediente, ungefährliche<br />
Gegenstände zum Auseinandernehmen<br />
sind<br />
das schönste Spielzeug.<br />
Das kann eine alte Musikoder<br />
VHS-Kassette sein,<br />
ein Stapel Werbe-CDs,<br />
Zeitschriften, Verpackungsmaterial,<br />
Dosen, Tuben …<br />
4. Zeit geben<br />
Bieten Sie nicht ständig<br />
neues Spielzeug an. Kinder<br />
brauchen Gelegenheit, um<br />
mehrere Spielmöglichkeiten<br />
eines Gegenstands aus -<br />
zuprobieren.<br />
5. Auf Vielseitigkeit<br />
setzen<br />
Achten Sie beim Kauf von<br />
Spielzeug darauf, wie<br />
vielseitig es ist. Je mehr<br />
Interpretationsmöglichkeiten<br />
es hat, umso<br />
interessanter wird es.<br />
6. Spielwiesen schaffen<br />
In einer Umgebung, in der<br />
nicht alles picobello<br />
aufgeräumt ist, finden Kinder<br />
spannende „Forschungsobjekte“.<br />
7. In Ruhe lassen<br />
Ein Kind, das ins Spiel vertieft<br />
ist, bitte nicht unterbrechen<br />
– auch wenn Sie noch so<br />
eine gute Idee haben, wie<br />
das Spiel verbessert werden<br />
könnte.<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2013 23
LEBEN MIT KINDERN Erziehung<br />
BEWEGUNG<br />
86 %<br />
der Jungen und 79 % der<br />
Mädchen zwischen vier und<br />
fünf können nicht mehr als<br />
zwei Schritte rückwärts<br />
balancieren.<br />
So fördern Sie Ihr Kind:<br />
Den natürlichen Bewegungsdrang<br />
ausleben lassen – nicht zum<br />
Stillsitzen verdonnern und Mut<br />
zum Risiko auf dem Spielplatz!<br />
forderungen selbst. Darauf dürfen<br />
Eltern vertrauen.<br />
Natürlich kann das Kind später zum<br />
Fußball, in die Theatergruppe oder<br />
geschafft und ihre Ängste überwunden<br />
zu haben. Dieses Spielrisiko<br />
fördert das Selbstvertrauen.<br />
Und es macht Spaß! Der ist wichtig.<br />
„Begeisterung ist ein Dünger fürs<br />
Gehirn“, so Zimpel. Umgekehrt<br />
haben Neurobiologen herausgefunden,<br />
dass Menschen sich an Dinge,<br />
die sie unter Druck oder Angst gelernt<br />
haben, weniger gern und somit<br />
schlechter erinnern. Deshalb ist<br />
ideale Förderung nicht auf ein Ziel<br />
ausgelegt. Eltern müssen eigentlich<br />
nichts anderes machen, als ihren<br />
Kindern genug Zeit und Raum für<br />
die Dinge zu geben, die sie gerne<br />
tun. Babys sind von Natur aus ehrgeizig<br />
und suchen sich ihre Herauszum<br />
Klavierunterricht. Wenn es<br />
will. Aber wenn Eltern keine Lust<br />
haben auf Kurse mit dem Baby,<br />
wenn sie ihr Kind nicht im zweisprachigen<br />
Kindergarten anmelden,<br />
sondern nebenan – einfach weil es<br />
praktisch ist und dadurch mehr Zeit<br />
zum Spielen bleibt, brauchen sie<br />
endlich kein schlechtes Gewissen<br />
mehr zu haben. Eltern können darauf<br />
pfeifen, was andere ihnen über<br />
Frühförderung und verpasste Chancen<br />
erzählen. Die beste Förderung,<br />
die sie ihren Kindern geben können,<br />
sind eine große Portion Freiheit,<br />
Freizeit und Langeweile. Und das ist<br />
doch mal eine gute Nachricht!<br />
silke weiher<br />
FOTOS: MASTERFILE (2), PANTHERMEDIA, PRIVAT<br />
INTERVIEW<br />
Kinder lernen spielend!<br />
„Wenn das ganze <strong>Leben</strong> ein Spiel wäre, müssten wir uns um unsere Intelligenz keine Sorgen machen.“<br />
Diesen Satz würde Prof. André Zimpel sofort unterschreiben. Der Diplom-Psychologe,<br />
Pädagoge und Buchautor* beschäftigt sich an der Universität Hamburg mit neuen Lehrmethoden<br />
Woher kommt diese<br />
siert: Kind oder Eltern.<br />
Was passiert, wenn<br />
plötzliche Erkenntnis?<br />
Ab neun Monaten können<br />
Kinder überfördert<br />
Schon der Erfinder des<br />
Babys nämlich die Gefühle<br />
werden?<br />
Kindergartens, Friedrich<br />
ihrer Eltern lesen und<br />
Es entstehen Mono-<br />
Fröbel, wusste, dass<br />
wollen sie glücklich<br />
kulturen. Formen wir<br />
Kinder am besten<br />
machen. Dann kann es<br />
Kinder in eine Richtung,<br />
<strong>ohne</strong> Vorgaben lernen.<br />
passieren, dass sie sich<br />
verfehlen wir die Poten-<br />
Sind Kinder, die jeden<br />
Im 20. Jahrhundert<br />
Mama und Papa zuliebe<br />
ziale, die in jedem von<br />
Kurs mitmachen, am<br />
wurde das dann leider<br />
von ihrer Entwicklung<br />
ihnen stecken.<br />
Ende dümmer als die,<br />
vergessen — da mussten<br />
abbringen lassen.<br />
Wie fördern Eltern<br />
die frei spielen dürfen?<br />
Kinder sich anpassen.<br />
Gibt es gute Kurse?<br />
richtig?<br />
Nein. Aber die Wahr-<br />
Und in den letzten Jahren<br />
Je weniger vorgegeben<br />
Sobald sie aufhören,<br />
scheinlichkeit, dass der<br />
wurden sie auf Leistung<br />
wird, desto besser.<br />
ihre Töchter und Söhne<br />
Kurs genau die Entwick-<br />
getrimmt: Statt Schulen<br />
Ein strenger Ablauf stört<br />
möglichst intelligent,<br />
lungsbedürfnisse des<br />
spielerischer auszu-<br />
Kinder beim Lernen.<br />
talentiert oder kreativ<br />
einzelnen Kindes trifft,<br />
richten, sind Kinder -<br />
Spielen Kinder deshalb<br />
machen zu wollen, tun<br />
ist sehr gering. Im freien<br />
gärten verschult worden.<br />
lieber mit Alltagsgegen-<br />
sie alles dafür, dass die<br />
Spiel dagegen suchen<br />
Der Spaß blieb dabei auf<br />
ständen als mit Spiel-<br />
Kinder es werden.<br />
sich Kinder automatisch<br />
der Strecke.<br />
zeug?<br />
Ohne Programm wird‘s<br />
die Beschäftigung, die sie<br />
Aber wenn der Kurs nun<br />
Ja. Ein ferngesteuertes<br />
aber doch langweilig?<br />
fordert, aber nicht über-<br />
doch Spaß macht?<br />
Auto können sie entweder<br />
Ja. Und das ist toll! Die<br />
fordert — also schlauer<br />
Dann lernt ein Kind auch<br />
fahren lassen oder aus-<br />
Kinder werden alles tun,<br />
macht.<br />
etwas dabei: Spaß ist ein<br />
einandernehmen. Die<br />
um Langeweile zu ver-<br />
Indikator dafür, dass das,<br />
Natur oder der Haushalt<br />
meiden. Wenn die Eltern<br />
was man tut, für das<br />
bietet dagegen unzählige<br />
aufhören, sie ständig zu<br />
Gehirn das Richtige ist.<br />
Spielmöglichkeiten.<br />
unterhalten, werden<br />
Aber man muss genau<br />
die Kleinen erstaunlich<br />
hinsehen, wer sich amü-<br />
kreativ werden!<br />
24<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2013<br />
*„LASST UNSERE KINDER SPIELEN! DER SCHLÜSSEL ZUM ERFOLG“, VANDENHOECK & RUPRECHT; 17,99 EURO
5:11 Uhr – Vorbereitung auf das Schlagzeugtraining<br />
mit Mamas Kochtöpfen.<br />
Bis zu 12 Stunden Trockenheit für einen schönen Morgen!<br />
Nach einer Nacht Goldenen Schlafs wird Ihr Baby mit einem strahlenden<br />
Lächeln aufwachen. Die NEUEN Pampers Baby-Dry haben eine verbesserte<br />
Extra-Schlaflage, um Feuchtigkeit besser von der<br />
Haut aufzunehmen. So wacht Ihr Baby schön trocken auf und<br />
ist bereit für einen neuen Tag. Zusammen mit den NEUEN<br />
Pampers Sensitive Maximum Care Feuchttüchern schützen<br />
und umsorgen sie die Babyhaut.<br />
Ruhige Nächte. Spannende Tage.
GESUNDHEIT Pflege<br />
Wunder Baby-Po<br />
In der Windel wird Babys zarte Haut ganz schön strapaziert —<br />
kein Wunder, dass sie sich oft rötet. Unsere Autorin Nadine Luck<br />
wollte wissen, wie sie ihrer Tochter dann helfen kann.<br />
Mit den Tipps von zwei Expertinnen war bald alles wieder gut<br />
26<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2013
Oh Schreck! Als ich die Windel meiner<br />
knapp einjährigen Tochter Antonia<br />
öffne, leuchtet mir ein feuerroter Po<br />
entgegen. „Hast du arme, kleine Maus<br />
Schmerzen?“, frage ich sie. Statt einer<br />
Antwort grinst sie mich fröhlich an,<br />
Antonia geht es offenbar gut. Mit Blick<br />
auf den Ausschlag, der sich auf der<br />
zarten Haut breitmacht, schaltet sich dennoch mein<br />
schlechtes Gewissen ein: „Habe ich nicht oft genug die<br />
Windeln gewechselt? Oder ist die Orange schuld, die<br />
ich vor dem Stillen gegessen habe und deren Säfte nun<br />
die Babyhaut reizen?“ Ich greife zum Telefon …<br />
„Die Mütter und Väter trifft meist keine Schuld am wunden<br />
Po“, beruhigt mich Dr. Ursula Steinert, Hautärztin<br />
aus Biberach, die in ihrer Praxis viele kleine Patienten<br />
behandelt. „Ein wunder Popo kommt in den besten Familien<br />
vor. Manchmal spüren die Babys nichts davon,<br />
manchmal juckt und brennt er fürchterlich.“ Rund ein<br />
Drittel aller Babys hat mindestens einmal im Windelalter<br />
einen solchen Ausschlag. Dass er so häufig auftritt,<br />
ist kein Wunder: Schließlich wird die zarte Haut stark<br />
strapaziert. Rund um die Uhr steckt sie im feuchtwarmen<br />
Klima einer Windel fest, in beinahe luftleerem<br />
Raum. Sie weicht dabei auf und ist anfällig für Irritationen,<br />
etwa durch Urin und Stuhl oder durch die Reibung<br />
beim Strampeln.<br />
Tipp für stillende Mütter: nicht vorbeugend<br />
auf bestimmte <strong>Leben</strong>smittel verzichten!<br />
Sogar das Zahnen ist möglicherweise verantwortlich<br />
für den Ausschlag in der Windel, sagt Heike Riefler,<br />
Hebamme aus Gomaringen: „Auch wenn kein medizinischer<br />
Zusammenhang zwischen einem neuen Zähnchen<br />
und einer veränderten Verdauung belegt ist, erleben<br />
viele Eltern, dass der Stuhl ihres Babys in diesen<br />
Phasen aggressiver ist und die Haut am Po reizt.“<br />
Bestimmte <strong>Leben</strong>smittel, die das Baby oder die stillende<br />
Mutter essen, stehen immer wieder im Verdacht, die<br />
zarte Haut anzugreifen. Dr. Ursula Steinert betont jedoch,<br />
dass in der Praxis Babys die meisten <strong>Leben</strong>smittel<br />
vertragen. „Das Essen für Haut irritationen verantwortlich<br />
zu machen, ist beliebt – aber meist sind andere Faktoren<br />
schuld daran.“<br />
Die gute Nachricht: Ist der Po nur leicht gerötet, sehen<br />
Eltern oft binnen weniger Stunden nichts mehr. Eine<br />
solche Blitzheilung klappt aber nur, wenn das Baby<br />
häufiger als sonst gewickelt wird – dann bleibt die<br />
wunde Haut trocken und kann gut heilen. Den schmutzigen<br />
Po reinigen Eltern am besten mit einem Waschlappen<br />
und lauwarmem Wasser. Wenn das Baby dabei<br />
Schmerzen hat, säubern es die Eltern unter dem handwarmen<br />
Wasserstrahl im Waschbecken – dann müssen<br />
sie am wenigsten rubbeln. Anschließend tupfen oder<br />
föhnen sie den Po vorsichtig trocken. Wichtig bei Jungs:<br />
Sie müssen beim Föhnen unbedingt auf dem Bauch<br />
Rund ums Thema<br />
Familie: Die große<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong>-<br />
Community<br />
Du, deine Familie, deine Freunde…<br />
…hier findest du sie alle wieder!<br />
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leben-und-<strong>erziehen</strong>.de<br />
Das Elternmagazin
GESUNDHEIT Pflege<br />
Wichtig, wenn<br />
der Baby-Po wund<br />
ist: häufig wickeln!<br />
liegen, ansonsten besteht die Gefahr, dass sie in das<br />
Gerät pinkeln und einen Stromschlag auslösen!<br />
Ist die Haut gerötet und zeigt keine offenen Stellen, rät<br />
Hebamme Heike Riefler, anschließend eine Creme mit<br />
Calendula (Ringelblume) aufzutragen. Ein weiterer<br />
Tipp: eine Behandlung mit schwarzem Tee. „Eine halbe<br />
Stunde ziehen lassen, dann auf die wunde Haut tropfen<br />
– so trocknen die Gerbstoffe im Tee die Wunde aus. Sie<br />
verschließen und desinfizieren sie“, sagt Heike Riefler.<br />
Wer stillt, kann danach ein paar Tropfen Muttermilch<br />
auf den Po tupfen. So ist der Po gut versorgt.<br />
Wenn Eltern nässende, offene Stellen entdecken, sind<br />
für Dr. Ursula Steinert zinkhaltige Pasten das Mittel der<br />
Wahl. „Zink deckt ab und trocknet nässende Stellen ab.“<br />
Zum Arzt gehen sollten Eltern, wenn<br />
der Ausschlag nach zwei, drei Tagen nicht weg ist,<br />
er sich sogar verschlimmert,<br />
das Baby Schmerzen hat,<br />
die Haut schuppt, eitert oder sich Pusteln bilden.<br />
„Es handelt sich dann möglicherweise um einen Pilz<br />
oder um eine bakterielle Infektion, die fachmännische<br />
Behandlung erfordert“, sagt Dr. Steinert. In diesen Fällen<br />
rücken Ärzte dem Ausschlag mit pilz- oder bakterientötenden<br />
Mitteln zu Leibe.<br />
Hilft alles nicht, lohnt vielleicht der Wechsel der Windelmarke.<br />
Die Ärztin empfiehlt jedoch keinen Umstieg<br />
auf Stoffwindeln, im Gegenteil: „Moderne Wegwerfwindeln<br />
leiten die Feuchtigkeit in tiefere Windelschichten<br />
und von der Haut weg“, sagt sie. „Die Haut<br />
bleibt dadurch trockener und ist weniger angreifbar.“<br />
Als ich am nächsten Morgen Antonias Windel öffne,<br />
sehe ich nur Rosa. Ich hatte den Po am Abend zuvor mit<br />
einer Calendula-Salbe eingecremt, mehr brauchte Antonia<br />
nicht. Wenn nur alles so einfach wäre ...<br />
Nadine Luck hat ihrer Tochter<br />
Antonia (11 Monate) mit<br />
einer Calendula-Salbe geholfen<br />
FOTOS: F1ONLINE, GETTY IMAGES, SONJA KREBS<br />
DIE RICHTIGE REINIGUNG,<br />
DIE PASSENDE CREME<br />
So ist der Po<br />
perfekt gepflegt<br />
Ein wunder Po lässt sich<br />
nicht immer verhindern.<br />
Wer ein paar Regeln beachtet,<br />
hält die Angreifer der<br />
zarten Babyhaut in Schach<br />
Am schonendsten (und billigsten) lässt<br />
sich Babys Po mit einem weichen<br />
Waschlappen und Wasser reinigen.<br />
Unterwegs sind Feuchttücher prima.<br />
Bitte aber darauf achten, dass die Tücher<br />
unparfümiert sind (z. B. HiPP Babysanft<br />
Feuchttücher Ultra Sensitiv, babylove<br />
sensitive Feuchttücher, Bübchen<br />
Comfort Pflegetücher Sensitive).<br />
Wer den Windel-Po ab und zu mit einem<br />
guten Babyöl säubert, tut viel für das<br />
Wohlbehagen seines Sprösslings: Es<br />
beseitigt den Schmutz <strong>ohne</strong> viel Reibung,<br />
pflegt und hilft bei leichten Rötungen,<br />
sodass nicht sofort eine Wundcreme<br />
nötig ist. Besonders empfindliche<br />
Babypopos freuen sich über Öle<br />
<strong>ohne</strong> allergieverdächtige Duftstoffe<br />
(z. B. Bübchen Baby Öl, HiPP Pflege-Öl,<br />
babylove sanftes Pflegeöl).<br />
Nach dem Saubermachen nicht gleich<br />
wieder einpacken: Wenn das Baby ein<br />
paar Minuten „unten <strong>ohne</strong>“ strampeln<br />
darf, trocknet die Haut am besten.<br />
Außerdem fördert die frische Luft<br />
den Heilungsprozess.<br />
Gut für die tägliche Po-Pflege: eine<br />
Creme mit Calendula-Auszügen<br />
(z. B. Bübchen Calendula Wundschutz<br />
Creme, babylove Calendula Wundschutzcreme,<br />
Weleda Calendula Babycreme).<br />
Auch wenn der Po nur leicht gerötet ist,<br />
erholt sich die Haut damit schnell.<br />
Zeigen sich schon offene Stellen, ist Zink<br />
das Mittel der Wahl (z. B. in Penaten<br />
Wundschutzcreme, HiPP Babysanft<br />
Panthenol- & Zink-Creme, babylove<br />
Wundschutzcreme mit Zinkoxid). Heilend<br />
wirken auch Dexpanthenol (Bepanthen<br />
Wund- und Heilsalbe) und Linolensäure<br />
(Linola fett).<br />
28<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2013
H<br />
Empfohlen von: Bei der Pfl ege von zarter Babyhaut<br />
ist die Wahl der optimalen Pfl egeserie<br />
entscheidend. Bübchen Pfl egepro dukte<br />
geben der Babyhaut genau das, was sie für ihre gesunde<br />
Entwicklung braucht, und schützen sie zuverlässig.<br />
„Aktiv-Hautschutz-Komplex“<br />
natürliche Pfl ege- und Wirkstoffe<br />
hautverträglich<br />
®<br />
Jetzt scannen: Informationen zu Babys Haut
GESUNDHEIT Medizin<br />
Antibiotika sind<br />
wichtige Medi kamente<br />
zur Behandlung von<br />
bakteriellen Erkrankungen<br />
wie z. B. Harnwegsinfekten.<br />
Gegen Viren sind<br />
sie aber machtlos<br />
Antibiotika: Was stimmt?<br />
Kaum hat der Arzt dem Kind Antibiotika verschrieben, hören die<br />
Eltern die typischen Vorurteile. Dr. Ulrich Fegeler, Kinder- und Jugendarzt<br />
in Berlin, beantwortet die häufigsten Fragen zu diesen Arzneimitteln<br />
Meine Tochter hat eine Mittelohrentzündung. Muss sie<br />
wirklich ein Antibiotikum nehmen?<br />
Eine Studie hat gezeigt, dass Kindern zu viele Antibiotika verschrieben werden,<br />
insbesondere bei Mittelohrentzündungen. Je nach Krankheitsursache kann es<br />
sinnvoll sein, erst einmal abzuwarten oder andere Maßnahmen zu ergreifen.<br />
Am besten vertrauen Eltern hier ihrem Kinderarzt.<br />
Ab wann dürfen<br />
Kinder Antibiotika<br />
nehmen?<br />
Prinzipiell kann der Arzt<br />
Kindern in jedem Alter<br />
Antibiotika verschreiben –<br />
im Notfall sogar Neugeborenen.<br />
Ein Antibiotikum,<br />
das im Rahmen einer<br />
ambulanten Behandlung<br />
verordnet wird, ist in der<br />
richtigen Dosierung für den<br />
Körper unschädlich.<br />
Seitdem mein Kind Antibiotika<br />
nimmt, hat es Durchfall. Soll ich<br />
das Medikament besser absetzen?<br />
Nein, nicht grundsätzlich. Ein etwas dünnerer<br />
Stuhlgang als Nebenwirkung ist nicht schlimm.<br />
Der Mensch lebt eben nicht alleine: Auch Bakterien<br />
tummeln sich im Körper und das fast ausschließlich<br />
im Darm. Bekommt Ihr Kind ein Antibiotikum,<br />
werden auch die Darmbakterien angegriffen.<br />
Das kann dessen Gleichgewicht durcheinanderbringen<br />
und Ihr Kind bekommt dünneren<br />
Stuhlgang. Geben Sie Ihrem Kind Joghurt zu essen<br />
und viel zu trinken – das kann helfen.<br />
Wer verschreibt<br />
am häufigsten?<br />
Kindern wird häufiger als Erwachsenen<br />
ein Antibiotikum verschrieben. Laut<br />
einer aktuellen Studie* bekommen im<br />
Schnitt 33 % der Erwachsenen pro<br />
Jahr diese Medizin. Im gleichen Zeitraum<br />
erhielten 38 % aller Kinder und<br />
Jugendlichen (0 bis 18 Jahre) ein<br />
Antibiotikum. Durchschnittlich am<br />
häufigsten werden sie bei den 3- bis<br />
6-Jährigen verordnet: Im Jahr 2009<br />
erhielten 51 % der Kinder dieser<br />
Altersgruppe ein Antibiotikum.<br />
Auch zwischen den Bundesländern gibt<br />
es Unterschiede: Am häufigsten<br />
bekamen sie Kinder in Sachsen-Anhalt<br />
(51 %), Saarland (46 %) und Thüringen<br />
(44 %), am seltensten in Schleswig-<br />
Holstein. Hier erhielten nur 31 % der<br />
Kinder und Jugendlichen ein Antibiotikum.<br />
* QUELLE: STUDIE „ANTIBIOTIKA-VERORDNUNGEN BEI<br />
KINDERN“, IM AUFTRAG DER BERTELSMANN STIFTUNG<br />
AUF BASIS VON DATEN DER BARMER GEK.<br />
30<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2013
Kann ich das Antibiotikum auch<br />
unter den Pudding mischen?<br />
Am besten ist es, das Antibiotikum mit Wasser<br />
vor dem Essen zu nehmen. So wird sichergestellt,<br />
dass die Medizin gut und schnell aufgenommen<br />
wird. Manche Antibiotika gehen schlecht in den<br />
Körper über, wenn sie mit Milchprodukten eingenommen<br />
werden. Das ist eher selten und steht<br />
dann in der Packungsbeilage.<br />
Endlich<br />
ruhige<br />
Nächte!<br />
Helfen Antibiotika überhaupt<br />
noch, wenn man sie mehrfach<br />
bekommen hat, oder ist<br />
mein Kind dann schon resistent?<br />
Nicht der Körper Ihres Kindes wird resistent, sondern<br />
allenfalls der Erreger. Aber grundsätzlich ist<br />
diese Sorge schon berechtigt. Meiner Meinung<br />
nach wird in Deutschland zu häufig mit einem<br />
Antibiotikum behandelt. Deshalb sollte der Arzt<br />
sicher sein, dass es sich um eine bakterielle Erkrankung<br />
handelt. Denn nur dann kann das Antibiotikum<br />
helfen.<br />
Dank des Antibiotikums geht es<br />
meinem Sohn deutlich besser.<br />
Kann ich jetzt aufhören, ihm den<br />
Antibiotika-Saft zu geben? Wie<br />
lange muss man Antibiotika denn<br />
überhaupt nehmen?<br />
Oft fühlen sich Kinder schnell besser, wenn sie<br />
Antibiotika geschluckt haben. Aber Ihr Sohn<br />
sollte das Medikament in der entsprechenden<br />
Dosierung trotzdem so lange nehmen, wie es ihm<br />
der Arzt verordnet hat. Üblich ist im Allgemeinen<br />
eine Behandlungsdauer von fünf bis zehn Tagen.<br />
TEXT: BIRGIT HENRICH; FOTOS: F1 ONLINE, PRIVAT; ILLUSTRATIONEN: SHUTTERSTOCK<br />
Meine Nachbarin meint,<br />
Antibiotika schwächen das<br />
Immunsystem. Stimmt das?<br />
Nein, Antibiotika haben primär mit dem Immunsystem<br />
gar nichts zu tun. Sie wirken nur auf den<br />
Erreger und greifen nicht in irgendwelche körpereigenen<br />
Prozesse ein.<br />
Antibiotika haben doch schwere<br />
Nebenwirkungen. Soll ich sie<br />
meinem Kind trotzdem geben?<br />
Antibiotika sind eher arm an Nebenwirkungen<br />
und recht gut verträglich. Aber manchmal können<br />
sie auch dünnere Stuhlgänge oder Hautausschlag<br />
verursachen. Gehen Sie zum Arzt, wenn<br />
Sie solche Nebenwirkungen bemerken. Er wird<br />
entscheiden, ob Ihr Kind das Medikament weiter<br />
einnehmen kann oder nicht. Aber bitte nie das<br />
Antibiotikum auf eigene Faust absetzen!<br />
Unser<br />
Experte<br />
Dr. Ulrich Fegeler,<br />
Sprecher des<br />
Berufsverbandes<br />
der Kinder- und<br />
Jugendärzte in<br />
Deutschland<br />
Der große Extra-Ratgeber<br />
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Das Elternmagazin
GesundLE<br />
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DEN EXPERTEN<br />
Lieber später<br />
zur U8?<br />
Die Spanne vom 43. bis<br />
zum 48. Monat für die U8<br />
kommt mir ziemlich groß<br />
vor. Macht es einen Unterschied,<br />
ob ich den Termin<br />
für Leo früher oder später<br />
vereinbare?<br />
Dr. Hermann-Josef Kahl,<br />
Berufsverband der Kinderund<br />
Jugendärzte, antwortet:<br />
Vereinbaren Sie den Termin<br />
für die U8 möglichst nahe<br />
an Leos Geburtstag. Auf<br />
diesen Zeitpunkt sind die<br />
Befunde zur Entwicklung<br />
der Kinder ausge richtet.<br />
Natürlich kalku lieren meine<br />
Kolleginnen und Kollegen<br />
das ein, wenn Eltern ihre<br />
Kinder schon im 43. oder<br />
44. Monat vor stellen. Trotzdem<br />
machen Mütter und<br />
Väter sich öfter Sorgen,<br />
wenn ihr Nachwuchs dann<br />
den einen oder anderen<br />
„Meilenstein“ (noch) nicht<br />
erreicht hat – nur um zwei,<br />
drei Monate später zu<br />
erleben: Jetzt klappt‘s doch.<br />
Solche unnötigen Aufregungen<br />
kann Ihnen ein<br />
späterer Termin ersparen.<br />
Globuli statt Pillen<br />
Immer mehr Krankenkassen bezahlen auch<br />
homöopathische Mittel — zur Freude der Eltern. Hier sind<br />
die wichtigsten Infos zu Globuli & Co.<br />
„Die Wirkung der Globuli hängt nicht von<br />
der Dosis ab, sondern davon, wie der Körper<br />
auf diesen Reiz reagiert“, erklärt der<br />
Kinderarzt und Homöopath Dr. Patrick<br />
Kreisberger. Statt „dreimal täglich“ bekommt<br />
das Kind deshalb erst einmal<br />
zwei oder drei Kügelchen, dann heißt es<br />
genau hingucken. Geht es ihm schnell<br />
besser – manchmal schon nach zehn Minuten,<br />
spätestens nach einem halben Tag<br />
oder einer Nacht? Dann können Eltern<br />
die weitere Genesung abwarten. Wenn<br />
nicht, lohnt sich ein zweiter Versuch.<br />
„Wenn der dann ebenfalls fehlschlägt,<br />
braucht das Kind ein anderes Mittel“, betont<br />
Dr. Kreisberger.<br />
Worauf Eltern außerdem achten sollten:<br />
Globuli unabhängig von den Mahlzeiten<br />
(und vom Zähneputzen) geben. 15 bis<br />
30 Minuten Abstand genügen.<br />
Vorsicht mit homöopathischen Tropfen.<br />
Sie enthalten Alkohol.<br />
Keine Krankheit verschleppen! Globuli<br />
<strong>ohne</strong> ärztlichen Rat deshalb nur bei<br />
leichten Beschwerden und aufgrund<br />
eigener Erfahrung geben.<br />
FOTOS: FOTOLIA.COM, HERSTELLER (6)<br />
32<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2013
RATGEBER GESUNDHEIT & PFLEGE<br />
BEN<br />
Zu diesem Arzt<br />
möchte jedes Kind<br />
gehen. Und wenn<br />
dann noch die<br />
nette Krankenschwester<br />
da ist ...<br />
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Was passiert mit<br />
dem Gummibärchen in<br />
meinem Bauch?<br />
Was sind Bazillen?<br />
Wozu brauchen wir<br />
Knochen? Prof. Dietrich<br />
Grönemeyer beantwortet<br />
in „Mein großes<br />
Buch vom Körper“<br />
Kindern ab 3 die<br />
spannendsten Fragen.<br />
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Babys Po ist wund?<br />
Was jetzt hilft,<br />
finden Sie auf<br />
Seite 26<br />
Vor dem<br />
Baden<br />
waschen<br />
Das Gesicht ihres Babys reinigen Eltern<br />
am besten, bevor sie das Kind ins<br />
Badewasser setzen, erklärt Ulrike<br />
Hildebrand, Kinderkrankenschwester<br />
und Expertin des Pflegemittel-<br />
Herstellers Bübchen: „Damit keine<br />
Stuhlreste vom Popo ins Gesicht<br />
gelangen.“ Fürs Gesicht genügen klares<br />
Wasser und ein Waschlappen, fürs<br />
Badewasser empfiehlt die Fachfrau<br />
einen milden Baby-Badezusatz.<br />
HUSTENSAFT<br />
Genau hinschauen!<br />
Vorsicht beim Kauf von rezeptfreien<br />
Hustensäften für Kinder,<br />
rät die Deutsche Gesellschaft<br />
für Kinder- und Jugendmedizin.<br />
Manche enthalten noch veraltete<br />
Antihistaminika, die<br />
den Husten zwar stillen, aber<br />
das Kind auch einschläfern.<br />
In der Zutatenliste zu erkennen<br />
als Doxylamin, Diphenhydramin,<br />
Dimenhydrinat (Diphenhydramintheophyllinat)<br />
oder<br />
Promethazin.<br />
Homöopathie – so wünschen<br />
sich Eltern Gesundheit.<br />
Sanft ist uns nicht genug, wenn es um die Gesundheit<br />
der ganzen Familie geht. Wir wollen<br />
auch Nachhaltigkeit.<br />
Eine gesunde Familie: nichts ist kostbarer.<br />
Homöopathie ist dabei Ihr Begleiter und<br />
Beschützer – durch ausnahmslos alle Phasen<br />
des <strong>Leben</strong>s. Wenn wir krank werden,<br />
lernt unser Immunsystem eine wichtige<br />
Lektion. Homöopathische Arzneien regen<br />
den Körper dazu an, eigene, in telligente<br />
Lösungen in einer gesundheit lichen Krise<br />
zu finden. Die Mittel aktivieren die Selbstheilungskräfte<br />
und können im Akut stadium<br />
schnell helfen. Einsatzgebiete u. a.:<br />
• Erkältung & grippale Infekte<br />
• Fieber<br />
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Union Karlsruhe<br />
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ERNÄHRUNG Vitamine<br />
VITAMIN D<br />
Das Sonnenvitamin<br />
Ab jetzt heißt es wieder: nichts wie raus an die frische Luft.<br />
Denn im Frühling beginnt für unsere Haut die beste Zeit, mithilfe<br />
der Sonnenstrahlen Vitamin D zu bilden<br />
Unser<br />
Experte<br />
Prof. Dr. Reichrath<br />
Klinik für Dermatologie,<br />
Venerologie<br />
und Allergologie,<br />
Universitätsklinikum<br />
des Saarlandes<br />
Kinder brauchen Vitamin D.<br />
Es macht ihre Knochen<br />
stark, ist gut fürs Skelett und<br />
für die Abwehrkräfte. Wissenschaftler<br />
vermuten, dass es auch<br />
verschiedene Krankheiten positiv beeinflusst.<br />
Deshalb hat die Deutsche<br />
Gesellschaft für Ernährung im Jahr<br />
2012 die Referenzwerte für eine ausreichende<br />
Versorgung mit Vitamin D<br />
erhöht. Für Kinder und Jugendliche<br />
haben sie sich vervierfacht – auf 20<br />
Mikrogramm pro Tag.<br />
Aber wie bekommen Kinder genug<br />
Vitamin D? Da gibt es zwei Möglichkeiten:<br />
Sonne tanken oder <strong>Leben</strong>smittel<br />
mit viel Vitamin D essen, wie etwa<br />
fettreichen Fisch; eine Portion Lachs<br />
(100 Gramm) enthält zum Beispiel<br />
16 Mikrogramm des Vitamins. Am<br />
wichtigsten ist aber, dass Kinder viel<br />
draußen spielen. Denn über die Sonnenstrahlen<br />
auf der Haut werden 80<br />
bis 90 Prozent des notwendigen Vitamin<br />
D gebildet. Im Frühjahr und Sommer<br />
klappt das am besten, weil dann<br />
genügend UVB-Strahlen da sind, um<br />
die Bildung anzuregen.<br />
Für Babys kommt ein Sonnenbad aber<br />
nicht infrage. Ihre Haut ist noch zu<br />
empfindlich für die Sonne. Deshalb<br />
wird Eltern empfohlen, ihrem Baby<br />
ab der ersten <strong>Leben</strong>swoche bis zum<br />
Ende des ersten <strong>Leben</strong>sjahres Vitamin-D-Tabletten<br />
zu geben. Das gilt<br />
auch noch in den Wintermonaten des<br />
zweiten <strong>Leben</strong>sjahres. In Mutter- und<br />
Säuglingsmilch sowie in Brei ist das<br />
Vitamin zwar auch enthalten, aber die<br />
Menge reicht nicht aus. Übrigens: Je<br />
besser die Mutter mit Vitamin D versorgt<br />
ist, desto höher ist auch der Gehalt<br />
in der Muttermilch.<br />
Der Hautarzt Prof. Jörg Reichrath aus<br />
Homburg/Saar empfiehlt, Kinder von<br />
März bis September drei- bis fünfmal<br />
pro Woche bis zu zehn Minuten lang<br />
<strong>ohne</strong> Schutz in die Sonne zu schicken.<br />
„Sonnencreme schützt zwar vor Sonnenbrand,<br />
aber gleichzeitig verringert<br />
sie auch die Vitamin-D-Bildung. Bei<br />
sehr empfindlicher Haut oder wenn<br />
sie im Sommer länger draußen spielen,<br />
werden die Kleinen als Schutz vor<br />
Sonnenbrand am besten mit einer<br />
Kinder-Sonnencreme oder physikalischen<br />
Sonnenmilch eingecremt.“ Die<br />
erkennt man an den Zusatzstoffen<br />
Titandioxid oder Zink oxid. „Ein Lichtschutzfaktor<br />
von 12 bis 15 reicht in der<br />
Regel aus“, so Prof. Reichrath.<br />
Obwohl der Vitamin-D-Bedarf gedeckt<br />
werden kann, wenn Kinder oft<br />
und lange genug draußen sind, rät<br />
Prof. Reichrath, auch nach dem ersten<br />
<strong>Leben</strong>sjahr zusätzlich Vitamin-D-<br />
Präparate zu geben. Er geht dabei über<br />
die offiziellen Referenzwerte hinaus<br />
und empfiehlt wie die amerikanischen<br />
Endokrinologen für Kinder von einem<br />
bis drei Jahren 10 bis 25 Mikrogramm<br />
(400 bis 1000 Inter nationale Einheiten)<br />
Vitamin D.<br />
birgit henrich<br />
FOTOS: ISTOCKPHOTO.COM, PRIVAT<br />
STUDIEN<br />
62 % der Jungen und 64 % der Mädchen<br />
im Alter von drei bis 17 Jahren sind nicht ausreichend<br />
mit Vitamin D versorgt. Rund vier Prozent dieser Altersgruppe haben einen<br />
schweren Vitamin-D-Mangel.<br />
QUELLE: ROBERT-KOCH-INSTITUT, 2012<br />
34<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2013
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den katholischen Glauben und über die Kirche<br />
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Die Lieferung erfolgt mit Rechnung an:<br />
Vertragspartner: Bayard Media Gmbh & Co. KG, Böheimstr. 8, 86153 Augsburg; Geschäftsführer: Horst<br />
Ohligschläger; HRA 15029 Amtsgericht Augsburg. Wir nutzen Ihre anlässlich von Bestellungen anfallenden<br />
Daten nur für die Bestellabwicklung und für Werbezwecke. Sie können der Nutzung oder der<br />
Übermittlung Ihrer Daten für Zwecke der Werbung oder der Markt- oder Meinungsforschung jederzeit<br />
widersprechen. Sie können Ihre Bestellung innerhalb von zwei Wochen seit Lieferungserhalt <strong>ohne</strong> Begründung<br />
oder durch Rücksendung der Lieferung an die Bayard Media GmbH und Co. KG, Böheimstraße 8,<br />
86153 Augsburg, widerrufen. Zur Fristwahrung genügt die rechtzeitige Absendung. Paketversandfähige<br />
Sachen sind auf unsere Kosten und Gefahr zurückzusenden. Bitte frankieren Sie die Rücksendung im Fall<br />
des Widerrufes ausreichend, wenn der Rücksendewert € 40,00 nicht übersteigt oder Sie bei höherem<br />
Wert noch keine Zahlung geleistet haben und die Lieferung der Bestellung entspricht.<br />
Ihr Bestellschein<br />
Ja, ich bestelle versandkostenfrei<br />
(bitte Anzahl eintragen)<br />
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03000213<br />
»Feel the Spirit« für je € 6,90<br />
04000213<br />
Ja, ich bin damit einverstanden, dass Bayard Media<br />
mich zukünftig per Telefon und/oder E-Mail über<br />
interessante Angebote und Aktionen informiert.<br />
Einfach Bestellschein ausfüllen und einschicken<br />
an: •Bayard Leserservice, c/o Auer Verlag GmbH,<br />
Heilig-Kreuz-Straße 16, 86609 Donauwörth<br />
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Telefon (für evtl. Rückfragen)<br />
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• Tel.: 0906/705816-260<br />
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Mehr Tipps zum Thema Stillen<br />
finden Sie auf Seite 38<br />
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„Kinder und Gift”<br />
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LE0313
ERNÄHRUNG Stillen<br />
Leichter<br />
stillen<br />
Drei Expertinnen erklären, was<br />
bei kleinen Problemen hilft<br />
Unsere<br />
Expertinnen<br />
Brigitte Benkert<br />
ist Stillberaterin und<br />
Autorin zahlreicher<br />
Ratgeber zu diesem<br />
Thema. Sie arbeitet<br />
im Kantonsspital<br />
Baden/Schweiz<br />
Regine Gresens<br />
ist Hebamme in<br />
Hamburg<br />
(www.stillkinder.de)<br />
und Beauftragte für<br />
Stillen und Ernährung<br />
im Deutschen<br />
Hebammenverband<br />
Utta Reich-Schottky<br />
arbeitet als Stillberaterin<br />
in Bremen und<br />
für die Arbeitsgemeinschaft<br />
Freier<br />
Stillgruppen<br />
Meine Brustwarzen sind<br />
gerötet und rissig; beim<br />
Stillen habe ich Schmerzen.<br />
regine gresens: Die häufigste<br />
Ursache dafür sind<br />
Fehler beim Anlegen des<br />
Babys. Achten Sie darauf,<br />
dass Ihr Kind möglichst<br />
viel Brust im Mund hat.<br />
Wenn Sie mögen, können<br />
Sie zusätzlich mit Wollfett<br />
(Lanolin) nachhelfen.<br />
Hilfe, meine Brust läuft<br />
über! Gestern hatte ich<br />
Flecken in der Bluse …<br />
utta reich-schottky: Sehen<br />
Sie‘s positiv: Das zeigt,<br />
dass der Milchspendereflex<br />
gut funktioniert!<br />
Schutz bieten Stilleinlagen.<br />
Übrigens tritt<br />
dieses Problem eher zu<br />
Beginn der Stillzeit auf –<br />
es wird seltener!<br />
Schon kurz nach dem<br />
Stillen fühlen sich meine<br />
Brüste wieder prallvoll an.<br />
Habe ich zu viel Milch?<br />
utta reich-schottky: Vielleicht<br />
haben Sie so viel<br />
Milch, weil Sie Ihr Baby<br />
bei jeder Mahlzeit an<br />
beiden Brüsten anlegen?<br />
Lassen Sie Ihr Baby am<br />
besten so lange an der<br />
ersten Brust trinken, bis<br />
es aufhört. Wenn es dann<br />
noch trinken möchte, darf<br />
es sofort an die andere<br />
Brust – sonst erst bei der<br />
nächsten Mahlzeit. Die<br />
zweite Brust können Sie<br />
dann vorsichtig von Hand<br />
so weit entleeren, dass sie<br />
wieder weich ist.<br />
Anfangs klappte es prima<br />
mit dem Stillen, aber jetzt,<br />
nach sechs Wochen, habe<br />
ich den Eindruck, dass Felix<br />
nicht mehr satt wird.<br />
brigitte benkert: Nach<br />
sechs Wochen lassen sich<br />
viele Babys leichter ablenken.<br />
Möglicherweise<br />
braucht Felix jetzt auch<br />
mehr Nahrung und möchte<br />
deshalb öfter an die<br />
Brust. Durch die Nachfrage<br />
wird auch die Milchbildung<br />
gesteigert. Falls<br />
Felix aber weniger nasse<br />
Windeln abliefert, nicht<br />
mehr zu- oder sogar<br />
abnimmt, ungewohnt viel<br />
schläft und/oder<br />
apathisch wirkt, fragen<br />
Sie Ihre Nachsorgehebamme<br />
oder eine Stillberaterin<br />
um Rat.<br />
Lara trinkt gut an der<br />
Brust, beginnt aber oft<br />
kurz nach dem Stillen zu<br />
schreien und lässt sich<br />
nicht beruhigen.<br />
brigitte benkert: Vielleicht<br />
schluckt Lara beim Stillen<br />
zu viel Luft. Oder der<br />
Verschluss ihres Magens<br />
arbeitet noch nicht zuverlässig,<br />
sodass Mageninhalt<br />
in die Speiseröhre<br />
zurückschwappt. Das<br />
kommt oft vor und verwächst<br />
sich meist in<br />
den ersten drei Monaten.<br />
Das hilft:<br />
• eine aufrechte Haltung<br />
des Babys<br />
• sanfte Rückenmassage<br />
von unten nach oben<br />
• leichte Hochlagerung<br />
des Oberkörpers in den<br />
ersten zwei Stunden<br />
nach dem Stillen.<br />
Lucy hat drei Zähne und<br />
beißt damit beim Stillen<br />
manchmal heftig zu. Kann<br />
ich das verhindern?<br />
regine gresens: Das passiert<br />
meist gegen Ende der<br />
Mahlzeit, wenn die Kinder<br />
fast satt sind, nicht mehr<br />
so konzentriert saugen<br />
und die Zunge zurückziehen,<br />
die beim Stillen<br />
sonst wie ein Polster<br />
zwischen der Zahnleiste<br />
und der Brust liegt.<br />
Platzieren Sie vorsorglich<br />
einen Finger in der Nähe<br />
von Lucys Mundwinkel.<br />
Dann können Sie ihn, falls<br />
sie zubeißt, schnell zwischen<br />
ihre Kiefer schieben<br />
und sie von der Brust abnehmen.<br />
Sagen Sie dazu<br />
ernst und deutlich: „Nein,<br />
das tut mir weh!“<br />
HIER GIBT’S HILFE<br />
• www.afs-stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen, Hotline 02 28/92 95 99 99)<br />
• www.bdl-stillen.de (Berufsverband Deutscher Laktationsberaterinnen IBCLC)<br />
• www.lalecheliga.de (LaLecheLiga Deutschland)<br />
FOTOS: F1 ONLINE, PRIVAT (3)<br />
38<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2013
Ihr instinktiver<br />
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Wichtiger Hinweis: Stillen ist das Beste für Ihr Baby. Wenn Sie eine Säuglingsanfangsnahrung<br />
verwenden wollen, sprechen Sie bitte mit Ihrer Klinik, Ihrer Hebamme oder Ihrem Kinderarzt.<br />
Sicherheit für Ihr Baby.<br />
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RATGEBER ERNÄHRUNG<br />
GesundLEBEN<br />
40<br />
GEMÜSE<br />
Die tollen 5<br />
„Jedes Gemüse ist Spitze“, sagt Beate Laumeyer von der<br />
Initiative Bewusste Kinderernährung (www.beki-bw.de)<br />
und verweist auf die Nährstoffe. „Deshalb ist jede Sorte für<br />
Kinder ein Gewinn, auch wenn’s anfangs nur zwei oder<br />
drei sind.“ Als Mutter weiß sie aber, dass Kinder bei einigen<br />
Sorten besonders gern zugreifen:<br />
Erbsen<br />
Leicht süßlich,<br />
frische Farbe<br />
und toll, um<br />
damit auf dem<br />
Teller zu<br />
spielen<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2013<br />
Karotten<br />
Süßlicher<br />
Geschmack,<br />
attraktive<br />
Farbe. Anfangs<br />
gekocht,<br />
später als<br />
Rohkost zum<br />
Knabbern<br />
geben<br />
Gurken<br />
Herrlich saftig.<br />
Kinder mögen<br />
sie am liebsten<br />
in Scheiben<br />
oder Stifte<br />
geschnitten<br />
Tomaten<br />
Schön rot.<br />
Kleine Sorten<br />
anbieten, am<br />
besten selbst<br />
gezogen (geht<br />
auch in einem<br />
Kübel auf dem<br />
Balkon)<br />
Brokkoli<br />
Attraktive<br />
Bäumchen.<br />
Bio-Ware<br />
schmeckt oft<br />
weniger<br />
„kohlig“<br />
Viele Kinder mögen auch Kürbis, Kohlrabi (roh!)<br />
und Mais. Und einige stehen sogar auf<br />
Rosenkohl (schöne „Bällchen“),<br />
Schwarzwurzeln oder Fenchel<br />
Der Teller ist ein Haus,<br />
der Becher die Sonne.<br />
Witziger als mit dem<br />
Landscape Dinner Set<br />
(aus Melamin)<br />
können Eltern ihren<br />
Kindern das Essen<br />
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DIE EXPERTIN<br />
Mit dem Milchbrei<br />
starten?<br />
Miriam (4 Monate) schläft<br />
seit ein paar Tagen nicht<br />
mehr durch. Deshalb riet<br />
mir die Ärztin bei der U4,<br />
ihr abends Milchbrei zu<br />
geben und erst später mit<br />
Gemüsebrei anzufangen.<br />
Dr. Ute Alexy, Ernährungswissenschaftlerin,<br />
antwortet:<br />
us gutem Grund sehen<br />
A die Ernährungspläne<br />
hierzulande als erste B(r)eikost<br />
einen Gemüsebrei vor.<br />
Er versorgt Babys gut mit<br />
Eisen. Miriams Schlafprobleme<br />
wären für mich<br />
kein Grund, von diesen<br />
Plänen abzuweichen. Zumal<br />
es bisher keinerlei Beleg<br />
dafür gibt, dass Babys nach<br />
einer solchen Abendmahlzeit<br />
besser durchschlafen.<br />
Das hängt eher von anderen<br />
Einflüssen ab, vor allem<br />
vom Einschlafritual und<br />
einem geregelten Tagesablauf.<br />
Wenn Miriam tagsüber<br />
tatsächlich mehr Kalorien<br />
braucht, erreichen Sie das<br />
mit einem Gemüsebrei genauso<br />
gut.<br />
LESER-<br />
SPRECHSTUNDE<br />
Sie haben Fragen<br />
zum Thema<br />
Ernährung? Dann<br />
rufen Sie unsere<br />
Expertin an! Dr. Ute Alexy ist<br />
Ernährungswissenschaftlerin<br />
am Forschungsinstitut für<br />
Kinder ernährung in Dortmund.<br />
Sie erreichen sie am<br />
27. Februar, 10 bis 12 Uhr,<br />
Tel. 0821/45 5481-52<br />
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Jetzt<br />
am Kiosk<br />
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mit wertvollen Tipps und Spiel- und Beschäftigungsideen<br />
für die ersten drei Jahre<br />
Das Elternmagazin<br />
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Information und Bestellmöglichkeit unter Tel. 0180/5260141 Nur 14 Cent/Min. Festnetz; maximal 42 Cent/Min. Mobilfunk<br />
oder per E-Mail: Einzelhefte@guell.de
LeichterL<br />
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Warum mit dem Frühjahrsputz auf das Frühjahr<br />
warten? Starten Sie gleich, dann können Sie die ersten<br />
warmen Tage entspannt genießen<br />
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Das ARD Buffet<br />
Haushalts-1 x 1. Über<br />
200 Tipps für den<br />
modernen Haushalt.<br />
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Haushaltsfrage wird<br />
hier beantwortet!<br />
Ausmisten Flecken entfernen Ordnung halten<br />
Spenden, verkaufen, wegwerfen:<br />
Danach werden<br />
Kleider, Krimskrams, Spielsachen<br />
sortiert. Nur zu,<br />
nicht zögern, es tut gut,<br />
das alte Zeugs loszuwerden.<br />
Besonders, wenn Sie dabei<br />
Gutes tun: Erkundigen Sie<br />
sich, was Sozialkaufhäuser,<br />
das Rote Kreuz, Kindergärten<br />
oder Mütterzentren<br />
brauchen können.<br />
Saft auf dem Teppich: wird<br />
von einem mit destilliertem<br />
Wasser angefeuchteten<br />
Frotteetuch aufgesaugt.<br />
Aufkleber am Fenster:<br />
Föhnen und dann abziehen.<br />
Alleskleber im Pulli: mit<br />
Waschbenzin aufweichen,<br />
ausreiben. Gekritzel an der<br />
Wand: Der Schmutzradierer<br />
macht’s weg – und dreckige<br />
Turnschuhe wieder sauber.<br />
Unmöglich mit Kindern im<br />
Haus. Aber mit Schubläden,<br />
Boxen und Kisten samt<br />
Deckel können Sie so tun<br />
als ob. Als Grundregel gilt:<br />
Alle Dinge brauchen ihren<br />
festen Platz – und dahin<br />
werden sie stets wieder<br />
zurückgebracht. Und: Nicht<br />
alles auf morgen schieben,<br />
sonst steht es übermorgen<br />
noch immer im Weg.<br />
42<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2013
RATGEBER GELD, TEST & SERVICE<br />
BEN<br />
Das freut die Vögel<br />
im Frühling: bunte Nistkästen.<br />
Die Anleitung zum<br />
Selberbauen gibt‘s auf<br />
Seite 69<br />
FOTOS: FOTOLIA.COM, GETTY IMAGES, HERSTELLER<br />
910 von<br />
Haushalten in<br />
Deutschland<br />
haben mindestens<br />
ein Handy.<br />
QUELLE:<br />
STATISTISCHES BUNDESAMT<br />
Runter mit<br />
der Box<br />
Nach den Winterferien<br />
kommt die<br />
Dachbox sofort<br />
wieder in die Garage,<br />
denn: Pro 100 km<br />
schluckt das Auto<br />
etwa 2 l mehr Benzin.<br />
Endlich<br />
ein Mann, der gerne spült!<br />
John Boy von vigar,<br />
www.das-tropenhaus.de;<br />
8,70 Euro<br />
Tipp<br />
Mein Handy<br />
– mein Design<br />
Bildschirmfotos vom<br />
Baby hat jeder. Aber ein<br />
Foto vom Baby als<br />
Handyhülle nur Sie.<br />
Gestalten Sie Ihre Hülle<br />
(auch fürs Tablet oder<br />
den mp3-Player).<br />
www.designskins.de,<br />
ab 14,95 Euro<br />
Wohin mit Mieze?<br />
Der Urlaub ist gebucht. Aber was ist mit<br />
Katze und Papagei? Auch für diese Familienmitglieder<br />
müssen Sie rechtzeitig buchen<br />
Bei der Aktion „Nimmst du mein Tier, nehm ich dein<br />
Tier“ organisieren die örtlichen Tierschutzvereine<br />
die Koordination von möglichen Tauschpartnern<br />
(Infos: www.tierschutzbund.de).<br />
Ganz individuell: Bei www.betreut.de stellen sich<br />
mögliche Tiersitter mit einem Steckbrief kurz vor.<br />
Das Tier auch in den Urlaub schicken. An vier Standorten<br />
in Deutschland nimmt das Pfötchenhotel<br />
tierische Gäste auf. (www.pfoetchenhotel.de).<br />
Unter www.tierpension.net können Tierhalter<br />
eine Urlaubsbetreuung in der Nähe finden.<br />
Wer schreibt, spart<br />
Das Wort klingt so altmodisch: Haushaltsbuch.<br />
Doch wenn Sie alle Einnahmen und Ausgaben<br />
notieren, werden Sie erstaunt sein.<br />
Darüber, wie viel Sie ausgeben – aber auch darüber,<br />
wie viel Sie mit dieser Methode sparen.<br />
1<br />
2<br />
Ein<br />
kostenloses<br />
Heft gibt es<br />
bei der Sparkasse<br />
unter<br />
www.geldundhaushalt.de<br />
KURZURLAUB<br />
App „Mein<br />
Haushaltsbuch“,<br />
im iTunes-Store;<br />
0,89 Euro<br />
Baden mit Berg-Blick<br />
3<br />
„WISO<br />
Haushaltsbuch“<br />
mit<br />
CD; 14,90<br />
Euro<br />
Die Kinder sausen die Schlinge-Schlange-Röhrenrutsche<br />
runter. Lassen sich durchs Strömungsbecken treiben.<br />
Hüpfen durch den Schnee ins Außenbecken. Stärken sich<br />
im Restaurant Genussallee. Erholen sich beim Basteln in<br />
der Kinderbetreuung. Und jetzt kommt Ihre Chance: Schnell<br />
hoch in den Ruhebereich mit den Sonnenbalkonen im Freien<br />
oder hinter Glas. Dort, mit Blick auf die Gipfel des Nationalparks<br />
Hohe Tauern, schauen Sie in Bikini und Bademantel<br />
den dick eingemummelten Skifahrern zu. Herrlich!<br />
Tauern Spa Kaprun, Österreich,<br />
www.tauernspakaprun.com<br />
FRAGE AN<br />
DIE EXPERTIN<br />
Ein<br />
gebrauchter<br />
Radhelm?<br />
Meine Nachbarin, die einen<br />
Fünfjährigen hat, „vererbt“<br />
mir viel für meinen<br />
Sohn (1 ½). Kann ich auch<br />
den alten Fahrradhelm<br />
weiter verwenden?<br />
Dr. Bettina Hierath,<br />
Sprecherin ADAC, antwortet:<br />
W<br />
ir raten von gebrauchten<br />
Fahrradhelmen<br />
für Kinder ab. Das<br />
hat verschiedene Gründe.<br />
Zum einen ist das Material<br />
nicht ewig haltbar, nach<br />
etwa fünf Jahren sollte ein<br />
Helm <strong>ohne</strong>hin ausgetauscht<br />
werden, selbst wenn er<br />
äußerlich noch ganz intakt<br />
wirkt. Zum anderen kennen<br />
Sie die Vorgeschichte des<br />
Helmes nicht, beispielsweise<br />
nach einem Sturz<br />
gehört er gleich entsorgt.<br />
Auch ein wichtiger Punkt:<br />
Um wirklich sicher zu sein,<br />
muss der Helm dem Kind<br />
genau passen. Dafür sollten<br />
Sie sich im Fachhandel beraten<br />
lassen und mehrere<br />
Formen aus probieren, am<br />
besten ein paar Minuten<br />
lang. Denn der Helm darf<br />
nicht verrutschen oder<br />
drücken. Es muss übrigens<br />
auch nicht immer der teuerste<br />
Helm sein: Es gibt im<br />
Handel gute und günstige<br />
Modelle, die den Kopf zuverlässig<br />
schützen.<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2013 43
GELD Vorsorgen<br />
Sparen<br />
fürs Baby<br />
Wenn die Eltern das Geld clever<br />
anlegen, freut sich später ihr Kind.<br />
Was sinnvoll ist — und was nicht<br />
Wünsche erfüllen, Chancen<br />
eröffnen, Sicherheit<br />
geben: Für das Baby<br />
möchten viele Eltern, Paten, Omas<br />
und Opas einen soliden finanziellen<br />
Grundstein legen. Das ist<br />
prima: Denn wird Geld über Jahre<br />
und Jahrzehnte angelegt, kann<br />
auch aus relativ bescheidenen<br />
Summen ein kleines Vermögen<br />
werden.<br />
„Wer langfristig für den Nachwuchs<br />
investiert, sollte sich jedoch<br />
nicht zu sehr festlegen“, gibt<br />
Max Herbst von der unabhängigen<br />
FMH-Finanzberatung aus Frankfurt<br />
zu bedenken. Denn bis das<br />
Kind volljährig ist, studiert oder<br />
sogar ein Haus baut, kann viel<br />
passieren. Gut, wenn Anleger<br />
auf eine anziehende Inflation,<br />
auf Zinssteigerungen oder<br />
finanzielle Durststrecken<br />
der Familie reagieren können.<br />
Auch Wünsche wie ein teurer<br />
Schüleraustausch oder ein wertvolles<br />
Musikinstrument halten<br />
sich nicht an festgelegte Auszahlungstermine.<br />
Eine Geldanlage<br />
für Kinder sollte deswegen neben<br />
einer guten Rendite auch Flexibilität<br />
bieten. Und sie sollte auf den<br />
Namen des Kindes laufen, „denn<br />
dann sind Kapitalerträge bis<br />
801 Euro steuerfrei“, rät Finanzexperte<br />
Max Herbst.<br />
florian junker<br />
DREI GELDANLAGEN,<br />
DIE GEWINN<br />
VERSPRECHEN<br />
FÜR SPRUNGHAFTE<br />
Tagesgeld<br />
WIE FUNKTIONIERT DAS?<br />
Auf ein Tagesgeldkonto kann man<br />
beliebig ein- und auszahlen. Es ist<br />
ideal für Eltern, die noch überlegen,<br />
wie sie das Geld für ihr Kind<br />
langfristig anlegen sollen.<br />
WAS BRINGT ES?<br />
Momentan bis zu über zwei Prozent<br />
Zinsen pro Jahr. Die Konditionen<br />
für die täglich verfügbaren<br />
Gelder können sich jedoch schnell<br />
ändern und langfristig sind andere<br />
Anlagen meist rentabler.<br />
Für Minderjährige gibt es auch<br />
bessere Angebote. Achten Sie<br />
dabei aber auf die maximale<br />
Anlagehöhe und wie lange<br />
die Sonderkonditionen gelten.<br />
IST DAS RISKANT?<br />
Deutsche Tagesgeldkonten<br />
gehören zu den extrem risikoarmen<br />
Geldanlagen. Auch bei<br />
Banken in der EU sind Einlagen<br />
bis 100 000 Euro staatlich vor<br />
Pleiten geschützt.
FÜR SPIELER<br />
Fonds<br />
FOTOS: FOTOLIA.COM, ISTOCKPHOTO.COM, JONAS RATERMANN<br />
FÜR DAUERLÄUFER<br />
Sparplan<br />
WIE FUNKTIONIERT DAS?<br />
Monatliche Sparbeträge ab 10 Euro.<br />
Je länger eingezahlt wird, desto<br />
mehr Zins oder Bonus gibt es.<br />
„Aber achten Sie beim Abschluss<br />
eines Vertrags auf Anpassungsund<br />
Kündigungsmöglichkeiten“,<br />
empfiehlt Finanzexperte<br />
Max Herbst, „denn oft wird<br />
das Geld früher als geplant<br />
benötigt oder es ist sinnvoll,<br />
die Sparrate zu verändern.“<br />
WAS BRINGT ES?<br />
Bis aus einem Baby ein junger<br />
Erwachsener wird, können Eltern<br />
mit einem Sparplan ein kleines<br />
Vermögen ansammeln. Halten sie<br />
bis zum Schluss durch, kann<br />
die durchschnittliche Jahresrendite<br />
deutlich über drei Prozent<br />
liegen. Aus monatlich 50 Euro<br />
werden so zum Beispiel bis zum<br />
18. Geburtstag über 14000 Euro.<br />
IST DAS RISKANT?<br />
Sparpläne gelten als sehr sichere<br />
Anlageform, ähnlich wie Tagesgeldkonten<br />
oder Sparbücher.<br />
WIE FUNKTIONIERT DAS?<br />
Anleger nutzen die Chancen der<br />
Börse mit Sparbeträgen ab 25 Euro<br />
schon fürs Baby. Mit Aktienfonds<br />
können sie mit kleineren Beträgen<br />
in mehrere Unternehmen investieren.<br />
Das ist besser, als nur auf eine<br />
Karte zu setzen, was als besonders<br />
riskant gilt. Gerade Onlinebanken<br />
bieten günstige Konditionen für<br />
den Kauf von Fonds.<br />
WAS BRINGT ES?<br />
Langfristig gesehen war die Börse<br />
in der Vergangenheit meist<br />
die beste Wahl für Spargroschen.<br />
„Achten Sie beim Kauf aber auch<br />
auf den Ausgabeaufschlag und<br />
jährliche Managementgebühren<br />
der Fonds, die können sonst über<br />
die Jahre die Rendite drücken“,<br />
rät Max Herbst. Alternative:<br />
ETF-Fonds, die es für viele verschiedene<br />
Anlagekategorien gibt,<br />
kommen <strong>ohne</strong> teures aktives<br />
Management aus, sind in der Regel<br />
kostengünstiger und haben oft<br />
sogar eine bessere Rendite.<br />
IST DAS RISKANT?<br />
Ja, Verluste sind am Aktienmarkt<br />
trotz guter Chancen nie ausgeschlossen.<br />
Und es gibt keine<br />
Garantie, dass die Kurse genau in<br />
18 Jahren günstig für den Führerschein<br />
stehen!<br />
Unser Experte<br />
Max Herbst ist Inhaber der unabhängigen<br />
FMH-Finanzberatung in Frankfurt<br />
FÜR KINDER<br />
EHER NICHT<br />
BAUSPARVERTRÄGE<br />
Erst ab dem<br />
16. <strong>Leben</strong>sjahr gibt<br />
es eine staatliche<br />
Förderung und <strong>ohne</strong><br />
Förderung sind sie<br />
selten rentabel.<br />
GOLD<br />
Gerade kleine Münzen<br />
und Barren sind<br />
vergleichsweise<br />
teuer. Der Goldpreis<br />
müsste noch mal<br />
kräftig steigen, um<br />
allein die Kosten für<br />
den Kauf reinzuholen,<br />
und Verzinsung<br />
gibt es auch keine.<br />
SPARBUCH<br />
Zu niedrige Zinsen<br />
im Vergleich zu<br />
flexibleren Tagesgeldkonten.<br />
AUSBILDUNGS-<br />
VERSICHERUNG<br />
& CO.<br />
Zu teuer und unflexibel.<br />
Die Kombination<br />
aus Sparan lage und<br />
Versicherungsschutz<br />
mit hohen<br />
Abschlusskosten<br />
lohnt sich meist<br />
nicht.<br />
Besser: Risiken extra<br />
versichern und<br />
woanders sparen.<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2013 45
NEUE SERIE<br />
Das geheime Wissen der<br />
TEIL 1: SCHWANGERSCHAFT | TEIL 2: GEBURT | TEIL 3: DIE ERSTE ZEIT MIT DEM BABY<br />
TEIL 1 | SCHWANGER<br />
So geht’s<br />
Ihnen gut<br />
Der Test ist positiv: Vor Ihnen<br />
liegen neun spannende Monate<br />
voller Vorfreude aufs Baby.<br />
Bestimmt haben Sie jetzt viele<br />
Fragen. Hier sind die Antworten<br />
46 <strong>Leben</strong> e<br />
n&<br />
<strong>erziehen</strong> ehen<br />
3/2013<br />
3
Hebammen<br />
Ab wann ist der Test<br />
sicher?<br />
Zwei bis drei Tage nach<br />
Ausbleiben der Regel enthält<br />
der Urin das Schwangerschafts<br />
hormon HCG.<br />
Am besten funktioniert<br />
der Test mit Morgen-Urin.<br />
Wann muss ich<br />
dem Chef sagen, dass<br />
ich schwanger bin?<br />
Eine Mitteilungspflicht<br />
besteht nicht, aber<br />
Ihr Chef sollte es so früh<br />
wie möglich erfahren.<br />
So können Sie beide<br />
rechtzeitig die Weichen<br />
für die Babypause stellen.<br />
Was sollte ich nun<br />
nicht mehr essen?<br />
Lassen Sie <strong>Leben</strong>smittel<br />
aus rohem und geräuchertem<br />
Fleisch liegen,<br />
ebenso rohe Wurst<br />
(Salami) und Pasteten,<br />
rohe oder nicht durchgekochte<br />
Eier. „Viele Erreger<br />
im Fisch können kurze<br />
Garzeiten überleben“,<br />
sagt Silvia Höfer,<br />
„Schwangere sollten deshalb<br />
Sushi, Austern und<br />
Räucherfisch meiden.“<br />
Was tun bei<br />
Übelkeit?<br />
Täglich ein Stück<br />
frischen Ingwer in<br />
der Knoblauchpresse<br />
zerkleinern und<br />
einen Teelöffel<br />
davon einnehmen.<br />
Darf ich meine<br />
Allergiemedikamente<br />
weiter einnehmen?<br />
Sprechen Sie darüber mit<br />
Ihrem Arzt. Antihistaminika,<br />
etwa Loratadin<br />
oder Cetirizin, sind in<br />
der Regel unbedenklich,<br />
ebenso Cromoglicinsäure<br />
und minimal dosiertes<br />
Cortisonspray bei allergischem<br />
Asthma.<br />
Ab welcher Woche<br />
ist der Ultraschall<br />
zuverlässig?<br />
Schon wenige Tage nach<br />
Ausbleiben der Regel<br />
sehen Sie im Ultraschall<br />
die Fruchthöhle in der<br />
Gebärmutter. Ob es ein<br />
Mädchen oder ein Junge<br />
wird, erkennt der Arzt<br />
meist beim zweiten Ultraschall<br />
um die 20. Woche.<br />
Darf ich jetzt noch die<br />
Wohnung renovieren?<br />
„Besser nicht. Denn eine<br />
Studie des Leipziger Umweltforschungszentrums<br />
belegt, dass sich durch<br />
Renovieren während<br />
der Schwangerschaft<br />
das Risiko für Kleinkinder<br />
bis vier Jahren erhöht, an<br />
Bronchitis zu erkranken“,<br />
sagt Nora Szász.<br />
Wie viel darf ich<br />
zunehmen?<br />
Das richtet sich nach<br />
dem Body-Mass-Index.<br />
Haben Sie Untergewicht<br />
(BMI unter 19), können Sie<br />
12,5 bis 18 kg zunehmen.<br />
Bei Normalgewicht<br />
(BMI 19 – 26) 11,5 bis<br />
16 kg, bei Übergewicht<br />
(BMI 27 – 30) 7 bis 11,5 kg,<br />
bei starkem Übergewicht<br />
(30 und mehr) max. 7 kg.<br />
Kann ich wie bisher<br />
ins Büro radeln?<br />
Ja, denn Radfahren<br />
schont die Gelenke,<br />
trainiert Herz, Kreislauf<br />
und Muskeln und ist<br />
der ideale Sport in der<br />
Schwangerschaft. Aber<br />
bitte nur auf ebenen Radwegen,<br />
um Erschütterungen<br />
zu vermeiden.<br />
Soll ich auf die Sauna<br />
verzichten?<br />
„Im ersten Schwangerschaftsdrittel<br />
ja, denn ab<br />
einer Körpertemperatur<br />
von über 38,9 Grad steigt<br />
das Risiko, dass Babys<br />
mit einem offenen<br />
Rücken zur Welt kommen“,<br />
sagt Nora Szász.<br />
„Danach ist gegen entspannende<br />
Saunagänge<br />
nichts einzuwenden. Sie<br />
sollten allerdings jeweils<br />
nur maximal zehn Minuten<br />
dauern.“<br />
Unsere<br />
Expertinnen<br />
Silvia Höfer<br />
ist freiberufliche<br />
Hebamme in Berlin<br />
Nora Szász<br />
ist Hebamme und<br />
Fachärztin für<br />
Frauenheilkunde und<br />
Geburtshilfe in Kassel<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2013 47
NEUE SERIE<br />
Das geheime Wissen der Hebammen<br />
TEIL 1: SCHWANGERSCHAFT | TEIL 2: GEBURT | TEIL 3: DIE ERSTE ZEIT MIT DEM BABY<br />
Buchtipp<br />
Hebammen-<br />
Gesundheitswissen<br />
Ein Ratgeber mit<br />
vielen praktischen<br />
Tipps für Schwangerschaft,<br />
Geburt und<br />
die ersten Wochen<br />
mit dem Baby.<br />
Von Silvia Höfer<br />
und Nora Szász,<br />
Gräfe und Unzer;<br />
24,99 Euro<br />
Ich trage gerne<br />
High Heels. Kann ich<br />
das weiterhin machen?<br />
Besser nicht, denn<br />
Schwangere knicken<br />
leicht um. Dies liegt<br />
am Hormon Relaxin.<br />
Es lockert nicht nur den<br />
Muttermund, sondern<br />
auch Gelenke und Bänder.<br />
Also besser umsteigen<br />
auf schöne Sneakers und<br />
Ballerinas.<br />
Darf ich Fiebermittel<br />
einnehmen?<br />
Ja, bei über 38,5 Grad können<br />
Sie Paracetamol nehmen,<br />
bis zur 30. Woche<br />
auch Ibuprofen.<br />
Was tun, wenn<br />
die Haut am Bauch<br />
und an der Brust<br />
spannt und juckt?<br />
Massieren Sie den Bauch<br />
täglich leicht in kreisenden<br />
Bewegungen mit<br />
einem Massageöl. Für<br />
die Brustmassage verteilen<br />
Sie etwas Mandelöl<br />
in der Hand und verreiben<br />
es spiralförmig<br />
vom Brustansatz zur<br />
Brustmitte hin. Die Brustwarzen<br />
bitte aussparen.<br />
Ich habe Sodbrennen.<br />
Was hilft?<br />
Kauen Sie zwei bis drei<br />
Mandeln, bis daraus Brei<br />
geworden ist, und<br />
schlucken Sie den dann<br />
hinunter. Das bindet die<br />
Magensäure. Abhilfe verschaffen<br />
auch Heilerde-<br />
Kapseln. Ansonsten: öfter<br />
kleine Portionen essen<br />
und gründlich kauen.<br />
Ich würde gern<br />
noch mal in<br />
die Disco gehen.<br />
Schadet das<br />
meinem Baby?<br />
Nein, Tanzen entspannt<br />
und macht<br />
locker. Auf Sprünge<br />
und Stampfen verzichten<br />
Sie aber<br />
besser. Was die Lautstärke<br />
angeht: Ihr<br />
Baby hört alles stark<br />
gedämpft. Wird es<br />
ihm trotzdem zu<br />
laut, wehrt es sich<br />
mit heftigem Strampeln.<br />
Achten Sie auf<br />
eine rauchfreie Umgebung.<br />
Ich habe Hämorriden.<br />
Haben Sie einen Tipp?<br />
Fast 50 Prozent aller<br />
Schwangeren haben<br />
Hämorriden. Das ist oft<br />
hormonell bedingt. Bei<br />
Beschwerden helfen<br />
Zäpfchen mit dem<br />
Wirkstoff Hamamelis<br />
(z. B. Hametum mono).<br />
Ich liebe Kaffee. Wie<br />
viele Tassen sind okay?<br />
Mehr als zwei Tassen<br />
sollten es nicht sein.<br />
Besser: Steigen Sie auf<br />
koffeinfreien Kaffee oder<br />
auf Getreidekaffee aus<br />
gerösteter Gerste oder<br />
Malz um.<br />
Spürt das Baby,<br />
wenn wir Sex haben?<br />
Ja, es spürt ein sanftes,<br />
angenehmes Schaukeln.<br />
Keine Sorge: Ihrem Baby<br />
schadet auch wilder Sex<br />
nicht. Es schwebt sicher<br />
und geschützt im Fruchtwasser.<br />
Soll der Airbag im Auto<br />
deaktiviert werden?<br />
Auf keinen Fall. Achten<br />
Sie aber darauf, dass<br />
der Abstand zum Lenkrad<br />
mindestens 25 Zentimeter<br />
beträgt. Auch in<br />
der Schwangerschaft gilt<br />
Anschnallpflicht.<br />
Was hilft bei<br />
Verstopfung?<br />
Täglich eine Tasse<br />
Löwenzahntee oder<br />
ein Glas Pflaumensaft<br />
und mindestens acht bis<br />
zehn Gläser Wasser<br />
trinken; geschroteten<br />
Leinsamen mit Joghurt<br />
und Obst mischen und<br />
essen; regelmäßig flott<br />
spazieren gehen. Silvia<br />
Höfer verrät einen<br />
Geheimtipp: ein bis zwei<br />
Teelöffel Flohsamenpulver<br />
(z. B. Mucofalk<br />
Orange) mit Flüssigkeit<br />
oder Joghurt mischen.<br />
margret nussbaum<br />
FOTOS: F1 ONLINE, FOTOLIA.COM, ISTOCKPHOTO.COM (3), PRIVAT (2)<br />
48<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2013
Hier erzählen unsere Leserinnen und Leser, wie sie den Namen für ihr Kind gefunden haben<br />
Unser Kind heißt...<br />
Enno Jarne<br />
[ 12 Wochen ]<br />
Betti<br />
[7 Monate ]<br />
Für uns war klar, dass wir den Kindern<br />
nordische Namen geben wollen. Genau<br />
wie bei unserer Tochter Lena Janneke<br />
wollten wir einen kurzen, unkomplizierten<br />
Namen. Wir entschieden uns für<br />
Enno und als zweiten Vornamen Jarne,<br />
das passt auch gut zu Janneke.<br />
Claudia Zantopp, Wesenberg<br />
Die Kollegin meines Mannes hat eine<br />
Foto-Collage ihrer Tochter Betti an die<br />
Pinnwand im Büro gehängt. Mein Mann<br />
verliebte sich sofort in den Namen. So<br />
war klar, dass unser Mädchen auch<br />
Betti heißen sollte: Ein kurzer niedlicher<br />
Name, deutsch und kaum falsch zu<br />
schreiben. Andrea Buknat, Rostock<br />
Kleine<br />
Helden<br />
Erinnern Sie sich<br />
noch an die Namen<br />
der Helden Ihrer<br />
Kindheit? Lassen Sie<br />
sich doch von<br />
diesen Hauptfiguren<br />
in Kinderbuch-<br />
Klassikern bei<br />
der Namenwahl<br />
inspirieren.<br />
Pippi und<br />
Ronja<br />
[ FÜR STARKE MÄDCHEN ]<br />
Tom und<br />
Michel<br />
[ FÜR GANZ<br />
UNERSCHROCKENE KERLE ]<br />
Ryan Noah<br />
[ 6 Tage ]<br />
Dass unser Sohn Ryan heißen soll,<br />
stand fest. Mein Mann ist Amerikaner,<br />
daher brauchen wir für sämtliche<br />
Papiere einen zweiten Vornamen. Da<br />
wir uns nicht einigen konnten, haben<br />
wir schließlich eine Münze geworfen.<br />
Mein Vorschlag gewann, deshalb freuen<br />
wir uns jetzt über einen Ryan Noah.<br />
Anya Adkins, Maisach-Überacker<br />
Maximian-Gordon<br />
[ 6 Monate ]<br />
Meine Frau und ich sind eine Mischung<br />
aus fünf Kulturen. Nicht einfach, einen<br />
Namen zu finden, der in mehreren<br />
Sprachen auszusprechen ist. Dann sind<br />
wir auf den römischen Kaisernamen<br />
Maximian gestoßen. Da in Schottland<br />
unsere kirchliche Hochzeit war, kam der<br />
schottische Name Gordon hinzu.<br />
Guido-Gordon Henco, Garbsen<br />
Emil,<br />
Bernard und<br />
Bianca<br />
[ FÜR MUTIGE SPÜRNASEN ]<br />
Alice und<br />
Jim<br />
[ FÜR ZUKÜNFTIGE<br />
WELTENTDECKER]<br />
Momo und<br />
Heidi<br />
[ FÜR SELBSTSTÄNDIGE<br />
PERSÖNLICHKEITEN ]<br />
FOTOS: ISTOCKPHOTO.COM, PRIVAT (4); ILLUSTRATION: FOTOLIA.COM<br />
Machen Sie mit!<br />
Wollen Sie auch Ihre Geschichte erzählen? Dann schrei ben Sie uns und schicken Sie ein Kinderfoto oder Familienfoto* mit.<br />
Bitte das Alter des Kindes auf dem Foto, die Adresse und für Rückfragen die Telefonnummer angeben.<br />
ADRESSE: <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> | Kennwort: Name | Böheimstr. 8 | 86153 Augsburg | E-Mail: namen@bayard-media.de<br />
*Wir schicken Fotos gern zurück, wenn Sie einen frankierten Rückumschlag beilegen<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2013 49
Das erste Mal<br />
nach der Geburt<br />
… fühlt sich manchmal an wie das allererste Mal. Weil der letzte Sex<br />
so lang her ist, weil der Mann, mit dem man zusammen ist, jetzt Papa ist,<br />
weil‘s weh tut. Vier Paare berichten von ihren Erfahrungen<br />
„Die Lust ist wie weggeblasen“<br />
helena (25), musikstudentin aus münchen,<br />
1 kind (3 monate)<br />
Ich liebe Markus und ich finde auch, dass er ein<br />
wunderbarer Vater ist. Trotzdem ist meine Lust<br />
wie weggeblasen. Eigentlich schon seit Mitte der<br />
Schwangerschaft. Da war der dicke Bauch im Weg<br />
und ich wollte nur noch kuscheln. Markus hat das<br />
geduldig ertragen. Aber auf die Dauer ist das na-<br />
türlich doof für ihn. Er beklagt sich nicht direkt.<br />
Seit der Wochenfluss vorbei ist, versucht er allerdings<br />
immer wieder, mich dazu zu bringen, mit<br />
ihm zu schlafen. Dazu streichelt er hauptsächlich<br />
meine Brustwarzen und meine Scheide, was mich<br />
sofort abtörnt. Als ob er einen Ausschalter drücken<br />
würde. Sagen will ich es ihm nicht, ich habe<br />
Angst, ihn damit zu kränken.<br />
50<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2013
Lust & Liebe PARTNERSCHAFT<br />
„Ich spüre ihn<br />
nicht mehr!“<br />
maria (44), landwirtschaftliche<br />
helferin aus würzburg,<br />
4 kinder (1, 3, 14, 17)<br />
Mein Mann und ich hatten uns oft und<br />
gern geliebt. Umso schlimmer trifft es<br />
uns, dass ich nach den Geburten unserer<br />
zwei jüngsten Kinder beim Sex<br />
nichts mehr spüre. Ich habe das Gefühl,<br />
meine Scheide ist so groß wie ein Eimer.<br />
Die übliche Rückbildung hat bei mir<br />
überhaupt nichts gebracht. Manchmal<br />
tut es auch weh, wenn wir miteinander<br />
schlafen, weil mein Mann mit dem<br />
Penis an den Muttermund stößt. Wehtun<br />
will er mir natürlich nicht. Deshalb<br />
hat er sich zurückgezogen und schläft<br />
jetzt im Wohnzimmer. Wir sind beide<br />
ganz verzweifelt! Das kann doch nicht<br />
so bleiben!<br />
markus (27), helenas freund<br />
Früher konnten wir nicht genug voneinander kriegen,<br />
kamen am Wochenende kaum aus dem Bett.<br />
Nun hatten wir eine gefühlte Ewigkeit überhaupt<br />
keinen Sex. Jetzt, wo es wieder ginge, liegt Helena<br />
starr wie ein Brett im Bett, sobald ich sie anfasse,<br />
und lässt meine Zärtlichkeiten über sich ergehen.<br />
Ein Kumpel von mir ist in dieser Situation zum<br />
ersten Mal fremdgegangen. Auch wenn das für<br />
mich nicht infrage kommt, kann ich ihn irgendwie<br />
verstehen …<br />
DIE LÖSUNG<br />
Frauen, die noch nicht erregt sind, finden es meist<br />
unangenehm, direkt an Brustwarze oder Klitoris<br />
angefasst zu werden. Sie möchten umgarnt, verführt<br />
und überall liebkost werden. Außerdem sind<br />
ihre Brüste besonders empfindlich, wenn sie stillen.<br />
Besser ist es, wenn Helena es ihm sagt und<br />
ihm dabei gleich zeigt, was ihr gefällt. Dann ist er<br />
an der Reihe, sich was zu wünschen. Entdecken<br />
Sie sich spielerisch aufs Neue. Manche Paare sagen<br />
später: „Für uns war es wie beim allerersten Mal.“<br />
ann-marlene henning, sexologin<br />
Unsere<br />
Expertinnen<br />
Ann-Marlene<br />
Henning<br />
Sexologin, behandelt<br />
in ihrer Praxis in<br />
Hamburg Paare mit<br />
Sexualproblemen.<br />
Viele kennen sie<br />
durch ihre Auftritte in<br />
TV-Talkshows und ihr<br />
Aufklärungsbuch<br />
Professor Dr.<br />
Gerlinde Debus<br />
ist Chefärztin der<br />
Frauenklinik Dachau<br />
und Spezialistin in<br />
Sachen Beckenboden<br />
DIE LÖSUNG<br />
Bei etwa jedem zweiten Paar, das nach<br />
der Geburt Probleme mit der Liebe hat,<br />
sind Schäden an der Beckenboden-<br />
Muskulatur oder einem Nerv die Ursache.<br />
Dazu kann es sowohl im letzten<br />
Schwangerschaftsdrittel als auch während<br />
der Geburt kommen. Die normale<br />
Rückbildung bei einer Hebamme hilft<br />
in solchen Fällen nicht. Zum Glück spezialisieren<br />
sich immer mehr Ärzte und<br />
Krankengymnasten auf das Thema Beckenboden.<br />
Weil jeder Fall anders liegt,<br />
muss sehr genau untersucht und die<br />
richtige Therapie gesucht werden. Bei<br />
jungen Frauen, deren Kinderwunsch<br />
noch nicht abgeschlossen ist, setzen<br />
wir eher auf gezielte Krankengymnastik.<br />
Spezialisierte Krankengymnastinnen<br />
finden Sie im Internet: www.<br />
ag-ggup.de. Andernfalls straffen wir<br />
den Beckenboden auch in einer OP.<br />
Manchmal haben wir auch den umgekehrten<br />
Fall: ein Dammschnitt wurde<br />
zu stramm vernäht. Das korrigieren<br />
wir dann vorsichtig.<br />
professor dr. gerlinde debus,<br />
Frauenärztin<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2013 51
PARTNERSCHAFT Lust & Liebe<br />
„Ich fühle mich<br />
zurückgesetzt“<br />
jan (45), selbstständiger<br />
ingenieur aus braunschweig,<br />
2 kinder (1 und 3 ½)<br />
Wir sind seit sechs Jahren zusammen.<br />
Und seit fast vier Jahren herrscht für<br />
mich quasi Dürre! Erst habe ich wegen<br />
der Schwangerschaft Rücksicht genommen.<br />
Als unser Sohn auf der Welt<br />
war, hielt ich mich zurück, weil Tina<br />
kaputt war von den unterbrochenen<br />
Nächten und vom Stillen. Das erste Mal<br />
schliefen wir wieder miteinander, als<br />
unser Sohn anderthalb war. Ganz so<br />
wie vorher wurde es aber nie mehr. Mit<br />
Kind ist man nicht so spontan. Außerdem<br />
ging die Initiative immer von mir<br />
aus. Bald wurde Tina wieder schwanger<br />
– trotz Kondom. Nun läuft wieder<br />
nichts. Tina fehlt der Sex anscheinend<br />
auch gar nicht, während ich zwischen<br />
Wut und Verzweiflung schwanke. Ich<br />
bin schließlich auch nur ein Mensch<br />
und habe meine Bedürfnisse.<br />
tina (37), jans frau<br />
Ich habe schon ein extrem schlechtes<br />
Gewissen gegenüber Jan. Er kommt<br />
einfach zu kurz. Aber das <strong>Leben</strong> mit<br />
den Kindern strengt mich so an, dass<br />
ich null Bedürfnis nach Sex verspüre.<br />
Außerdem habe ich einfach Angst, ein<br />
drittes Mal schwanger zu werden. Aber<br />
nun beginnen Jans Vätermonate und<br />
ich nehme die Pille. Vielleicht finden<br />
wir dann mehr Zeit füreinander.<br />
DIE LÖSUNG<br />
Manche Paare sind nur noch Mutti und<br />
Vati und verlieren ihre Partnerschaft<br />
komplett aus den Augen. Im Extremfall<br />
schlafen sie nur noch miteinander,<br />
damit die Frau wieder schwanger wird.<br />
Das ist natürlich auf Dauer keine Basis<br />
für eine gute Beziehung. Wer sein Liebesleben<br />
nach der Geburt wieder neu<br />
mit <strong>Leben</strong> füllen will, muss aktiv etwas<br />
dafür tun: Zeitinseln für gemeinsame<br />
Aktivitäten schaffen. Regelmäßig einen<br />
Babysitter engagieren. Liebevolle<br />
und prickelnde Rituale einführen. Versuchen,<br />
den anderen wieder als Mann<br />
zu sehen – und nicht nur als Vater seiner<br />
Kinder. Und neu Intimität herstellen.<br />
Das kostet Mühe und Kraft, aber es<br />
lohnt sich.<br />
ann-marlene henning<br />
STUDIE<br />
WANN HABEN JUNGE ELTERN WIEDER SEX?<br />
Zu dieser Frage gibt es bisher nur sehr wenige umfassende Untersuchungen.<br />
An der Universität Frankfurt befasst sich aktuell ein Forschungsteam mit dem Thema Sexualität<br />
in der Schwangerschaft und nach der Geburt<br />
Als „normal“ gilt, dass sich<br />
das Liebesleben bei den<br />
meisten Paaren innerhalb<br />
eines halben Jahres nach<br />
der Geburt wieder einspielt.<br />
Allerdings schlafen die<br />
jungen Eltern seltener mi t-<br />
einander. Während sie nach<br />
einer Studie in der Schwangerschaft<br />
drei bis vier Mal<br />
im Monat Verkehr haben,<br />
sind es nach der Geburt<br />
ihres Kindes noch ein bis<br />
drei Mal. „Diese Daten sind<br />
für junge Mütter und Paare<br />
entlastend“, sagt die Psychologin<br />
Dr. Silvia Oddo.<br />
Sie befasst sich an der Unifrauenklinik<br />
Frankfurt zusammen<br />
mit Professor<br />
Frank Louwen mit dem<br />
Thema Sexualität in der<br />
Schwangerschaft und nach<br />
der Geburt. Allerdings weiß<br />
Jede dritte Frau<br />
hat nach der Geburt<br />
ihres Kindes kein<br />
oder nur selten<br />
sexuelles Verlangen<br />
QUELLE:<br />
UNIFRAUENKLINIK<br />
FRANKFURT<br />
sie auch, dass etliche<br />
Paare über eine längere<br />
Zeit Probleme haben.<br />
Traumatische Geburtserlebnisse<br />
oder eine<br />
Wochenbettdepression<br />
behindern das Wiederaufkeimen<br />
der Lust.<br />
Auch die Hormone, die<br />
der weibliche Körper<br />
beim Stillen produziert,<br />
wirken anscheinend<br />
kontraproduktiv. Der Rat<br />
der Psychologin: „Holen<br />
Sie sich kompetente<br />
Hilfe, bevor sich das<br />
Problem verfestigt.“<br />
Nutzen Sie Angebote wie<br />
psychologische Sprechstunden<br />
an Geburtskliniken,<br />
an Beratungsstellen<br />
zu Schwangerschaft<br />
und Geburt oder<br />
an Frauenzentren.<br />
52<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2013
INTERVIEW<br />
DAS KUSCHEL-HORMON<br />
KILLT DIE LUST<br />
Ann-Marlene Henning ist Deutschlands erste<br />
Sexologin. Ihr Aufklärungsbuch „Make love“<br />
(Rogner & Bernhard; 22,95 Euro) ist ein Bestseller<br />
TEXT UND PROTOKOLLE: ANDREA SCHMIDT-FORTH; FOTOS: CORBIS, ISTOCKPHOTO.COM (2), GUNNAR MEYER, PRIVAT<br />
„Mir tut der Sex oft weh“<br />
anna (25), sozialpädagogin aus winsen,<br />
1 kind (6 monate)<br />
Neun Wochen nach der Geburt hat es irgendwie<br />
„Klick“ gemacht und die Lust war wieder da. Seitdem<br />
schlafen wir wieder fast so oft miteinander<br />
wie zuvor. Das einzige Problem ist, dass meine<br />
Scheide oft so trocken ist. Dann tut es weh.<br />
DIE LÖSUNG<br />
Das ist ganz normal und eine Folge der Hormonumstellung.<br />
Ich rate zu Gleitgel. Damit flutscht die<br />
Sache und es gibt auch keine Risse in der Scheide.<br />
Die haben nämlich doppelt Nachteile: Erstens<br />
brennt es, zweitens gibt es eine Art Schmerzgedächtnis,<br />
das uns dann die Lust am Sex nimmt.<br />
Und das wäre doch schade. Außerdem hilft ein<br />
bisschen Geduld, denn im Laufe der Zeit normalisiert<br />
sich das mit der Feuchtigkeit in der Scheide<br />
wieder. Wenn der Penis gegen den Muttermund<br />
stößt, empfehle ich den Tuch-Trick: Man faltet ein<br />
Seidentuch zum Dreieck, rollt es zu einem schmalen<br />
Band und wickelt es um die Peniswurzel. So<br />
wird ihm quasi etwas von der Länge genommen<br />
und er kann wieder frei stoßen.<br />
ann-marlene henning<br />
Wie war‘s bei Ihnen nach der<br />
Geburt? Tauschen Sie sich mit<br />
anderen aus auf unserer Website<br />
www.leben-und-<strong>erziehen</strong>.de<br />
Wie viele Paare haben<br />
Prob leme mit dem Sex,<br />
sobald Nachwuchs kommt?<br />
Bei nahezu allen Paaren<br />
verändert sich der Sex und<br />
bei fast jedem dritten Paar<br />
hört er beinahe auf. Leider<br />
outen sich nur wenige bei<br />
einem Therapeuten. Schade,<br />
denn wir können gut helfen.<br />
Was bewegt die Paare dazu,<br />
zu Ihnen zu kommen?<br />
Meistens sind es die Männer,<br />
die sagen: „Seit die<br />
Kinder da sind, hat meine<br />
Frau gar keine Lust mehr.“<br />
Wie erklären Sie sich<br />
diese Probleme?<br />
Sex heißt loslassen können.<br />
Damit tun sich Mütter oft<br />
schwer. Sie hängen gedanklich<br />
irgendwie immer beim<br />
Baby. Ihre Lust ist außerdem<br />
störanfälliger und das<br />
hat für mich hormonelle<br />
Gründe. Bei Männern ist<br />
der Testosteronspiegel von<br />
Natur aus mindestens<br />
20- bis 30-mal höher als bei<br />
Frauen. Deshalb „können“<br />
sie eigentlich immer.<br />
Frauen hin gegen sind nur<br />
ein Mal in ihrem Zyklus<br />
hormonell gut versorgt,<br />
nämlich um den Eisprung<br />
herum. Nach der Geburt<br />
passiert noch etwas. Beim<br />
Versorgen und Knuddeln<br />
des Babys holt sich die Mutter<br />
viel Zärtlichkeit. Das<br />
lässt ähnlich wie das Stillen<br />
den Oxytozin-Spiegel im<br />
Blut ansteigen. Viel von<br />
dem Kuschel-Hormon durch<br />
das Kind bedeutet aber:<br />
Ich brauche den Mann nicht<br />
mehr dafür! Und schon wird<br />
der Körperkontakt weniger.<br />
Wie lange kann so eine<br />
Sexflaute dauern?<br />
Ich hatte ein Paar in<br />
Behandlung, das fünf Jahre<br />
lang nicht mehr miteinander<br />
geschlafen hatte. Aber<br />
das haben wir wieder gut<br />
hingekriegt!<br />
Wie helfen Sie den Paaren?<br />
Wir sprechen über die Bedürfnisse<br />
der Männer und<br />
Frauen und auch über das,<br />
was ihnen weniger gefällt.<br />
Das wissen sie nämlich oft<br />
nicht voneinander. Außerdem<br />
sensibilisiere ich sie<br />
dafür, wahrzunehmen,<br />
wann sie Lust haben. Vor<br />
allem Frauen fehlt dazu oft<br />
das nötige Körpergefühl.<br />
Mit ihnen mache ich dazu<br />
auch Übungen.<br />
Soll man auch miteinander<br />
schlafen, wenn man<br />
eigentlich keine Lust hat?<br />
Auch beim Sex gilt oft die<br />
Devise: Der Appetit kommt<br />
mit dem Essen. Es muss und<br />
kann ja auch nicht immer<br />
das Gourmet-Menü sein.<br />
Hausmannskost oder Fast<br />
Food sind auch okay.<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2013 53
LEBEN MIT KINDERN<br />
Luis –<br />
ganz groß!<br />
Das Projekt „Töpfchen“ läuft an,<br />
der Fuhrpark wächst und Luis beißt sich<br />
auch alleine durch. Was der Zweijährige<br />
sonst so treibt, erzählt seine Mama<br />
Silke Weiher (32) in ihrem Tagebuch<br />
54<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2013
Luis 25. bis 27. Monat<br />
donnerstag, 15. märz<br />
Die Lage hat sich entspannt:<br />
Luis ist zwei und wir sind<br />
langsam aus dem Gröbsten<br />
raus. Wir haben keine Angst<br />
mehr vor der Nacht. Wir<br />
wissen, dass Trotzanfälle<br />
vorübergehen. Wir kennen<br />
(fast alle) Eltern-Tricks. Uns<br />
schockt so leicht nichts mehr.<br />
Wir überlegen gerade, ob wir<br />
ein zweites Kind kriegen oder<br />
mal wieder Freunde zum<br />
Essen einladen.<br />
freitag, 16. märz<br />
Wir haben uns für die Freunde<br />
entschieden: Simone und<br />
Christian wollen ein Wochenende<br />
<strong>ohne</strong> Kind in München<br />
verbringen, bevor das Zweite<br />
kommt. Wir laden sie zum<br />
Essen ein. 20 Uhr! Endlich mal<br />
wieder Erwachsenen-Talk!<br />
19.00 Uhr: Es klingelt. Ich bin<br />
in der Jogginghose. Die Küche<br />
sieht aus wie immer, wenn wir<br />
noch nicht mit den Gästen<br />
rechnen und angefangen<br />
haben, für mehrere Leute zu<br />
kochen, während wir nebenbei<br />
Luis bespaßen, vergeblich<br />
das klingelnde Telefon suchen,<br />
die Wohnung halbwegs aufräumen,<br />
duschen, Bier kaltstellen,<br />
Wein aus dem Keller<br />
holen und zum Supermarkt<br />
rennen, weil wir eine wichtige<br />
Zutat vergessen haben. Vor<br />
der Tür stehen Simone und<br />
Christian. Mit Kind.<br />
19.01 Uhr: Oh.<br />
19.01 Uhr, 10 Sekunden:<br />
„Hallo! Schön, dass ihr da seid!<br />
Und MIT DEM KLEINEN! So<br />
eine ÜBERRASCHUNG!!!“ –<br />
„Tut uns leid, die kurzfristige<br />
Planänderung“, entschuldigt<br />
sich der Freund. „Wir haben<br />
angerufen, habt ihr die Mailbox<br />
nicht abgehört?“<br />
STECKBRIEF<br />
grösse<br />
92 cm<br />
gewicht<br />
14 Kilo,<br />
plusminus Windel<br />
lieblingsessen<br />
Alles,<br />
außer Kinderteller<br />
beste freunde<br />
Jakob, Elena, Johanna<br />
und alle,<br />
die Gummibärchen<br />
anbieten<br />
19.03 Uhr: „Ach, kein Problem!<br />
Guckt mal, wie Luis sich freut!<br />
Jetzt hat er jemanden zum<br />
Spielen. Später schicken wir<br />
die Kinder ins Bett und wir<br />
können reden! Wir machen<br />
ganz schnell hier fertig und<br />
ihr setzt euch schon mal! Was<br />
wollt ihr trinken?“<br />
19.05 Uhr: Bernhard scheint<br />
meine Frage missverstanden<br />
zu haben: Er steht gemütlich<br />
mit Christian auf dem Balkon<br />
und trinkt Bier.<br />
Die Kinder wollen Limo! Nur<br />
noch den Tisch decken, Bier<br />
kaltstellen, Wein entkorken,<br />
umziehen und kochen.<br />
Ich versuche beim Anblick<br />
der Wohnung nicht zu heulen:<br />
Die Kinder leeren sämtliche<br />
Spielzeugkisten aus. Im<br />
Wohnzimmer! Zwei Stunden<br />
aufräumen für die Katz.<br />
19.45 Uhr: „ESSEN IST FER-<br />
TIG!!!!!!“<br />
19.50 Uhr: „Mama, ich will<br />
Ketchup!“ – „Ich mag keinen<br />
Mais!“ –„Ist das heiß?“ – „Ich<br />
mag noch mehr! Nein, doch<br />
nicht mehr!“ –„Mama, spielst<br />
du mit mir?“<br />
20.15 Uhr: Der Sohn unserer<br />
Freunde will ins Bett. In sein<br />
eigenes.<br />
20.20 Uhr: Die Freunde beschließen,<br />
heimzufahren.<br />
20.30 Uhr: Bernhard und ich<br />
schließen die Tür hinter ihnen<br />
und sehen uns an: „Wenn uns<br />
die Freunde schon stressen,<br />
sollten wir mit dem zweiten<br />
Kind lieber noch warten.“<br />
montag, 19. märz<br />
Kleiner Nachteil, wenn<br />
das Kind zwei ist: Es lässt sich<br />
nicht mehr wickeln. Na gut,<br />
kaufen wir eben ein Töpfchen!<br />
dienstag, 20. märz<br />
Wow! Wussten Sie, dass es<br />
batteriebetriebene Toilettensitze<br />
gibt, die Fanfaren abfeuern,<br />
wenn das Kind Aa macht?<br />
mittwoch, 21. märz<br />
Wenn man bei amazon<br />
das Wort „Töpfchen“ eingibt,<br />
erhält man 940 Treffer. Um<br />
halbwegs informiert zu sein,<br />
hätte ich mich schon in<br />
der Schwangerschaft in<br />
dieses Thema einlesen<br />
müssen. Warum sagt<br />
einem das keiner?<br />
donnerstag,<br />
22. märz<br />
Habe einen Albtraum:<br />
Bernhard und ich stehen<br />
im Babyfachgeschäft „1 001<br />
Töpfchen“. Der Verkäufer<br />
zeigt uns seit sechs Stunden<br />
Einwegtöpfchen, Designertöpfchen,<br />
den Sitz-Fritz und<br />
diverse Auto-Töpfchen. Im<br />
Raum nebenan üben<br />
Hallo,<br />
jetzt<br />
komm ich!<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2013 55
LEBEN MIT KINDERN<br />
Kinder beim zweitägigen<br />
Intensiv-Töpfchentraining mit<br />
Leo Lausemaus und dem Klo-<br />
König für ein <strong>Leben</strong> <strong>ohne</strong><br />
Windel. Im dritten Raum outet<br />
sich ein Fünfjähriger: „Mein<br />
Name ist Luis und ich bin<br />
Windelträger.“ Panisch rennen<br />
mein Mann und ich aus dem<br />
Laden. Der Verkäufer hinterher.<br />
Er trägt eine Windel. Ich<br />
wache schweißgebadet auf.<br />
freitag, 23. märz<br />
15.30 Uhr: Luis hat im<br />
Drogeriemarkt ein Töpfchen<br />
entdeckt. Es ist blau und<br />
kostet drei Euro. Er will es<br />
haben. Ich liebe ihn!<br />
17 Uhr: Fanfare!!!!! Luis hat<br />
sein erstes Geschäft ins Töpfchen<br />
gemacht! Hose runter,<br />
Ladung rein – na, das war ja<br />
einfach! Autotöpfchen ... ts!<br />
dienstag, 3. april<br />
Das Größerwerden hat auch<br />
Schattenseiten: Luis will<br />
alleine schaukeln! Statt mit<br />
Alibi auf dem Schoß durch<br />
die Luft zu fliegen, bin ich<br />
jetzt Anschubserin. Mir ist<br />
langweilig.<br />
sonntag, 8. april<br />
Proportional zum Kind wächst<br />
sein Besitz: Luis’ Fuhrpark<br />
sprengt die Dimensionen unserer<br />
Dreizimmerwohnung:<br />
Kinderwagen, Buggy, Laufräder,<br />
Dreirad, Mini-Einkaufswagen,<br />
Puppenwagen, Lauflernwagen,<br />
Rutschauto. Wenn<br />
wir morgens zum Bäcker<br />
gehen wollen, sagen wir am<br />
Abend vorher Bescheid, damit<br />
Luis sich für ein Fahrzeug entscheiden<br />
kann. Egal, was er<br />
nimmt, nach 200 Metern<br />
sattelt er um: „Papa tragen!“<br />
donnerstag, 19. april<br />
Luis hat herausgefunden, dass<br />
man mit Charme weiterkommt<br />
als mit Trotz. Ist mir<br />
egal, ob sein Hundeblick eine<br />
Masche ist. Nachdem ich im<br />
letzten Jahr auf Supermarkt-<br />
Fußböden und Straßenbahngängen<br />
mit Luis gerungen<br />
habe, rücke ich gerne Gummibärchen<br />
für ein paar feuchte<br />
Küsschen raus.<br />
montag, 23. april<br />
In der Krippe ist Luis nicht so<br />
zahm: „Heute hat er Leopold<br />
gebissen!“, sagt die Erzieherin,<br />
als ich ihn abhole.<br />
mittwoch, 25. april<br />
14.30 Uhr: „Schon wieder<br />
gebissen – diesmal<br />
den Alexander!“ –„Oh.“<br />
Auf dem<br />
Töpfchen<br />
ist Zeit<br />
zum Lesen<br />
donnerstag, 26. april<br />
14.30 Uhr: „Heute hat er Ella<br />
gebissen!“ – Na immerhin<br />
wechselt er die Kinder durch.<br />
freitag, 27. april<br />
14.30 Uhr: Kann man wegen<br />
Beißens aus der Krippe<br />
fliegen?<br />
samstag, 28. april<br />
16 Uhr: Bekomme eine leise<br />
Ahnung, wie’s in der Krippe<br />
läuft: Wir sind bei Freunden.<br />
Gemütlich Kaffeetrinken,<br />
während Luis und Jakob zusammen<br />
spielen – so der Plan.<br />
Stattdessen halten wir zwei<br />
ehemals händchenhaltende<br />
Jungs vom Raufen ab. Müllauto,<br />
Bagger, Staubkorn – was<br />
der eine hat, will der andere<br />
auch. „Meins!“ – „Nein,<br />
MEINS!!“ Boing!!!<br />
18.30 Uhr: Bernhard und<br />
ich sind erledigt. Wir trennen<br />
die beiden Raufbolde und<br />
fahren heim. Als wir aus<br />
Auf Rädern<br />
gern<br />
ist Luis<br />
unterwegs<br />
Mal Freund,<br />
mal Feind,<br />
dann bester<br />
Freund.<br />
Das wechselt<br />
„Aus dem Weg,<br />
Ente! Ich komme“<br />
56<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2013
FOTOS: GEORGIOS PHOTOGRAPHY (4), PRIVAT (3)<br />
der Einfahrt biegen, seufzt es<br />
von der Rücksitzbank: „Schön<br />
war’s mit Jakob!“ – Luis strahlt.<br />
Ich möchte nicht wissen, was<br />
Jungs in seinem Alter mit<br />
ihren Feinden anstellen.<br />
montag, 7. mai<br />
„Mama, kommen!“ …<br />
„Maaaaaaaama! SPIELEN!“ …<br />
„MAAAAAMAAAAA!!!“ –<br />
„Luis, was sollst du sagen,<br />
wenn du etwas von mir möchtest?“<br />
–„Bidde, Danke, Donnawetter,<br />
jetzt aber schnell!“<br />
freitag, 11. mai<br />
Dass Luis größer wird, erkennt<br />
man auch an seinem Appetit.<br />
Bisher aß er im Lokal immer<br />
bei uns mit. Jetzt ernähren<br />
Bernhard und ich uns von der<br />
Salatgarnitur. Zeit, dass Luis<br />
sein eigenes Menü bekommt.<br />
sonntag, 13. mai<br />
Heute hat er uns „Silkä“ und<br />
„Pernhard“ genannt, statt<br />
Mama und Papa. Wenn das so<br />
weitergeht, nimmt er sich bald<br />
eine eigene Wohnung.<br />
donnerstag, 17. mai<br />
Luis hat einen Schnuller-<br />
Ersatz entdeckt: Lutscher! Hat<br />
ihm Bernhard an der Tankstelle<br />
gekauft. Ja, ich weiß –<br />
schlecht für die Zähne. Aber<br />
gut für die Ohren: Danach<br />
herrschte 20 Minuten lang<br />
himmlische Ruhe im Auto.<br />
samstag, 26. mai<br />
Mist: Luis hat herausgefunden,<br />
dass man die Lutscher<br />
beißen kann ...<br />
freitag, 8. juni<br />
Eine Liste der Beilagen, die wir<br />
in den vergangenen Wochen<br />
im Restaurant von unserem<br />
Sohn gereicht bekamen: „Kinderschnitzel<br />
mit Pommes“,<br />
„Superman Spaghetti“, „Garfield-Teller“,<br />
„Käpt’n Blaubär<br />
Fischstäbchen“ und jetzt sitze<br />
ich gerade vor einer Portion<br />
„Seppis Gaudi Chicken Wings“,<br />
die Luis mir nach zwei Bissen<br />
überlassen hat. „Okay, mein<br />
Freund: Schluss mit der Extrawurst!<br />
Du isst wieder bei uns<br />
mit! Eine Salatgarnitur-Diät<br />
würde deinem Vater und mir<br />
nicht schaden …“<br />
samstag, 9. juni<br />
Das mit dem Töpfchen ist<br />
auch nicht ganz so einfach.<br />
Zuerst lief alles wie am<br />
Schnürchen: Luis erledigte<br />
seine Geschäfte und komponierte<br />
seine eigene Fanfare<br />
(„Happy birthday, lieber<br />
Penis!“). Nach einer Woche<br />
wurde die Sache etwas chaotisch:<br />
Luis betrat die Toilette<br />
nur noch zur Lektüre, sonst<br />
behielt er die Hosen an. Seit<br />
sämtliche Klamotten in der<br />
Wäsche sind, trägt er wieder<br />
Windeln. „Lass ihm Zeit, er ist<br />
Für Luis sind<br />
seine Eltern jetzt<br />
„Silkä“ und<br />
„Pernhard“<br />
gerade erst zwei geworden“,<br />
sagt meine Mutter. – „Kauft<br />
ihm doch so ein batteriebetriebenes<br />
Töpfchen, das<br />
Musik macht, wenn man reinmacht!“,<br />
rät meine Freundin.<br />
Sie hat mir ein Buch geschenkt:<br />
Der kleine Klo-König.<br />
montag, 11. juni<br />
Luis wird wohl doch noch eine<br />
Weile bei uns w<strong>ohne</strong>n bleiben.<br />
Folgende Indizien weisen<br />
darauf hin: Er schläft nachts<br />
zwischen uns, korrigiere: auf<br />
uns. Er will wieder gefüttert<br />
werden. Gestern ist er nachts<br />
um drei aufgewacht und<br />
wollte Milch haben. Im Fläschchen!<br />
Als ich ablehnte, bekam<br />
er einen Trotzanfall. Fast war<br />
ich froh darüber. Ich weiß<br />
nicht, ob ich konsequent<br />
geblieben wäre, wenn er<br />
die Schmusenummer durchgezogen<br />
hätte …<br />
Und das<br />
lesen Sie im<br />
nächsten<br />
Tagebuch:<br />
Luis wandert<br />
nachts aus,<br />
gerät in die<br />
Hände von<br />
Mücken und<br />
setzt auf<br />
Trennkost<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2013 57
LEBEN MIT KINDERN Fahrzeuge<br />
5x<br />
zu gewinnen<br />
Für die<br />
Verbrecherjagd<br />
4 Spiel-Ideen<br />
Kippschutz hinten<br />
und vorne<br />
Wächst mit<br />
Bobby-Car-Classic<br />
Polizei<br />
Ergo Rutscher<br />
+ Bike<br />
Initio II<br />
Happytrike Air<br />
Rocket<br />
ANBIETER<br />
BIG<br />
ANBIETER<br />
Chicco<br />
ANBIETER<br />
Smoby<br />
ANBIETER<br />
Kettler<br />
BESONDERHEITEN<br />
Im Polizeiauto-Design mit<br />
Blaulicht und Sound, robust<br />
und widerstandsfähig<br />
BESONDERHEITEN<br />
Vielseitig: zum Rutschen<br />
mit und <strong>ohne</strong> Hilfe,<br />
Schieben und Biken<br />
BESONDERHEITEN<br />
Kompakt, wendig und leicht,<br />
auch als Lauflernhilfe<br />
benutzbar<br />
BESONDERHEITEN<br />
Vierfach verstell- und<br />
teilbarer Rahmen, an Höhe<br />
anpassbare Schubstange<br />
PREIS<br />
44,95 Euro<br />
PREIS<br />
99,99 Euro (UVP)<br />
PREIS<br />
19,99 Euro<br />
PREIS<br />
94,99 Euro (UVP)<br />
Abgefahren<br />
Kleine Raser auf der Überholspur<br />
Rutscherauto<br />
Dreirad<br />
Laufrad<br />
Die Einjährigen<br />
werden langsam<br />
mobil –<br />
Rutscherauto,<br />
Trike und Laufrad<br />
unterstüzen sie<br />
dabei<br />
Für flotte Flitzer<br />
• Was ist es? 4-Rad-Auto<br />
• Für wen? Für Jungs und<br />
Mädels, die flotter vom<br />
Wohn- ins Kinderzimmer<br />
kommen wollen. Das<br />
Tempo wird über die Kraft<br />
in den Beinen bestimmt.<br />
• Was lernen die Kinder<br />
dabei? Rutschfahrzeuge<br />
schulen das Gefühl für<br />
Geschwindigkeit und stärken<br />
die Beinmuskulatur.<br />
Außerdem wird trainiert,<br />
mehrere Dinge gleichzeitig<br />
zu tun: abstoßen und in die<br />
richtige Richtung lenken.<br />
• Alter: ab 1 Jahr, wenn die<br />
Kinder sicher sitzen und<br />
selbstständig auf- und absteigen<br />
können<br />
Für Muskelpakete<br />
• Was ist es? 3-Rad-Fahrzeug<br />
mit Pedalantrieb<br />
• Für wen? Für junge<br />
Cruiser, die es bequem<br />
mögen, sich beim Fahren<br />
auch mal zurücklehnen und<br />
lieber kräftig in die<br />
Pedale treten.<br />
• Was lernen die Kinder<br />
dabei? Zu lenken und die<br />
Geschwindigkeit selbst zu<br />
regulieren. Der Pedalantrieb<br />
ist ein gutes Training für die<br />
Beinmuskulatur. Wer schon<br />
mit Pedalen umgehen kann,<br />
dem fällt das auch beim<br />
Fahrradfahren leichter.<br />
• Alter: ab 2 Jahren<br />
Für künftige Rennradfahrer<br />
• Was ist es? Fahrrad <strong>ohne</strong><br />
Pedale<br />
• Für wen? Ideal für größere<br />
Kinder, die schon das<br />
Gleichgewicht halten<br />
können.<br />
• Was lernen die Kinder<br />
dabei? Laufräder sind eine<br />
ideale Vorbereitung fürs<br />
Fahrradfahren. Zudem<br />
trainieren Kinder beim<br />
Lenken, Beschleunigen,<br />
Bremsen und Balancehalten<br />
die Koordination.<br />
• Alter: ab 2 Jahren<br />
58<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2013
Mit vielen<br />
Extras<br />
Mit tiefem Einstieg<br />
5x<br />
zu gewinnen<br />
Besonders<br />
leicht<br />
Ladefläche<br />
zum Kippen<br />
Dreirad Fresh<br />
3-in-1<br />
Dreirad SX-2<br />
Laufrad Spirit Air<br />
LR M<br />
ANBIETER<br />
Smart Trike<br />
BESONDERHEITEN<br />
Mit Stange, Rückenlehne<br />
und Sonnenschutz<br />
PREIS<br />
107,98 Euro<br />
www.amazon.de<br />
ANBIETER<br />
Hudora<br />
BESONDERHEITEN<br />
Verstellbarer Sitz mit Auflage<br />
und Gurt, Handbremse<br />
und Schubstange<br />
PREIS<br />
ca. 60 Euro<br />
ANBIETER<br />
Kettler<br />
BESONDERHEITEN<br />
Tiefeinsteiger mit Trittbett,<br />
ergonomischer Sattel, kindgerechte<br />
Handbremse<br />
PREIS<br />
69,99 Euro (UVP)<br />
ANBIETER<br />
Puky<br />
BESONDERHEITEN<br />
Mit Softreifen,<br />
Laufradsattel und<br />
Sicherheitslenkergriff<br />
PREIS<br />
65,99 Euro (UVP)<br />
Safety First<br />
• Stabilität<br />
Bei einem breiten Radabstand<br />
und einem tiefen Schwerpunkt<br />
liegen die Fahrzeuge besser in<br />
der Kurve (Kippsicherheit).<br />
• GS-Zeichen<br />
Es garantiert Eltern, dass<br />
die Fahrzeuge wirklich sicher<br />
konstruiert sind.<br />
• Sitzhöhe<br />
Perfekt, wenn das Kind mit<br />
beiden Füßen auf den Boden<br />
kommt.<br />
• Räder<br />
„Scheibenräder verringern die<br />
Verletzungsgefahr für Hände<br />
und Füße“, erklärt Dr. Susanne<br />
Woelk, Geschäftsführerin der<br />
Aktion „Das sichere Haus“, die<br />
unter anderem die Broschüre<br />
„Mobile Kinder“ erstellt hat.<br />
Dr. Woelk empfiehlt außerdem:<br />
„Wer auf Schotterwegen<br />
unterwegs sein will, nimmt<br />
besser Luftreifen.“<br />
• Outdoor-Training<br />
Draußen besser immer mit<br />
Helm fahren und nur abseits<br />
vom Verkehr üben.<br />
• Aufprallschutz<br />
Wie einen Airbag bei den<br />
Großen brauchen Laufrad und<br />
Dreirad ein Polster am Lenkrad<br />
als Puffer.<br />
• Dreirad<br />
Auch bei voll eingeschlagenem<br />
Lenker sollte das Fahrzeug<br />
noch stabil stehen. Die Freilauffunktion<br />
verhindert<br />
Verletzungen beim Kind.<br />
2-in-1 Dreirad<br />
Baby Driver<br />
ANBIETER<br />
Smoby<br />
BESONDERHEITEN<br />
Die abmontierbare Stange ist<br />
mit dem Vorderrad verbunden,<br />
so kann auch von hinten<br />
gelenkt werden<br />
PREIS<br />
99,99 Euro<br />
3x<br />
zu gewinnen<br />
Mama<br />
lenkt mit<br />
TEXT: BIRGIT HENRICH; FOTOS: HERSTELLER<br />
Gewinnspiel<br />
Wir verlosen fünfmal das Bobby-Car-Classic Polizei von BIG, dreimal das 2-in-1 Dreirad Baby Driver<br />
von Smoby und fünf Spirit Air Laufräder von Kettler (Gesamtwert: ca. 875 Euro).<br />
SCHREIBEN SIE BIS 6. MÄRZ 2013 AN: <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> | Kennwort: Kinderfahrzeug | Böheimstr. 8 |<br />
86153 Augsburg | Fax 08 21/45 54 81-13 | E-Mail: redaktion@bayard-media.de.<br />
Bitte geben Sie neben Ihrer Adresse und Telefonnummer auch an, welches Fahrzeug Sie gewinnen wollen.<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2013 59
Ritze,<br />
Ratze,<br />
Hannes Teddybär geht<br />
mit Kindern gern schlafen!<br />
Von Steiff; ca. 50 Euro<br />
Miezekatze<br />
Bär, Katze, Schaf & Co. begleiten Kinder durch<br />
den Tag und helfen ihnen beim Einschlafen. Lustige<br />
Spiele und Reime mit den Kuschelfreunden<br />
Katzenwecker<br />
Morgens früh um acht weckt mich leis und sacht<br />
mit dem weichen Tätzchen mein liebes Kuschelkätzchen.<br />
Streichelt meinen Bauch und das Ärmchen auch.<br />
Streichelt mein Bein. Ei, wie ist das fein!<br />
Mein<br />
kleiner Bär<br />
[Mit dem Baby auf dem<br />
Schoß schaukeln]<br />
Mein Bär mag<br />
gerne Honig,<br />
Gelee und Apfelkraut.<br />
Und wenn sein<br />
Bäuchlein voll ist,<br />
dann brummt<br />
mein Bärchen laut:<br />
Brumm, brumm ...<br />
Mein Bär mag<br />
gerne Pudding,<br />
Bonbons und Erdbeereis.<br />
Und wenn sein<br />
Bäuchlein voll ist,<br />
dann brummt<br />
mein Bärchen leis:<br />
Brumm, brumm ...<br />
Melodie:<br />
Ein Mops ging in die Küche<br />
TEXT UND IDEEN: MARGRET NUSSBAUM; FOTOS: HERSTELLER (3), MASTERFILE<br />
60<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2013
Spielen & fördern LEBEN MIT KINDERN<br />
Wir<br />
gehen zu<br />
Bett<br />
Mein Kätzchen Babett<br />
geht nun ins Bett.<br />
Wir decken es zu,<br />
dann schläft es im Nu.<br />
Mein Schäfchen<br />
— wie nett —<br />
geht nun ins Bett.<br />
Das Kätzchen,<br />
ich und du,<br />
wir decken<br />
das Schäfchen zu.<br />
Tiermärchen<br />
Immer wenn in der Geschichte<br />
von einem Tier erzählt wird,<br />
nimmt Ihr Kind es in die Hand<br />
und macht mit Ihrer Hilfe den<br />
passenden Laut nach.<br />
Es war einmal<br />
ein Schäfchen.<br />
[mäh-mäh]<br />
Das hatte<br />
einen Freund.<br />
Der Freund<br />
war ein Hund.<br />
[wau-wau]<br />
Da besuchten<br />
die beiden Freunde<br />
– das Schäfchen<br />
[mäh-mäh]<br />
und der Hund –<br />
[wau-wau]<br />
die kleine Katze.<br />
[miau-miau]<br />
Und dann gingen<br />
das Schäfchen,<br />
[mäh-mäh]<br />
der Hund<br />
[wau-wau]<br />
und die Katze<br />
[miau-miau]<br />
spazieren.<br />
Süß, die Katze von<br />
Teddy-Hermann.<br />
Im Fachhandel; 19,50 Euro<br />
TIERISCHE LIEDER<br />
Ritze, Ratze, Mäusetatze<br />
heißt die Miezekatze,<br />
heißt die Miezekatze.<br />
Maunzt ihr Katzenlied:<br />
Miau, ich hab dich lieb.<br />
Zottelig und bunt<br />
ist mein kleiner Hund,<br />
ist mein kleiner Hund.<br />
Bellt sein Hundelied:<br />
Wau-wau, ich hab dich lieb.<br />
Bärenmärchen<br />
Schatzsuche<br />
Auf geht’s zur Schatzsuche<br />
mit dem Kuscheltier!<br />
Immer den Pfeilen<br />
nach, die Sie vorher mit<br />
Kreide auf den Gehweg<br />
gemalt haben. Die Pfeile<br />
führen zu einem Strauch.<br />
Darunter liegt ein Päckchen<br />
mit zwei winzigen<br />
Überraschungen — für Ihr<br />
Kind und für sein Kuscheltier,<br />
zum Beispiel zwei<br />
Gummibärchen.<br />
Melodie: Alle meine Entchen<br />
Bringt alle zum Lachen:<br />
Zirkusaffe Cara Mello.<br />
Von Käthe Kruse; 29,95 Euro<br />
Hoppe Reiter,<br />
Teddybär<br />
Es war einmal<br />
ein Teddybärchen<br />
mit braunen<br />
Zubbel-Härchen.<br />
Da besuchte<br />
es ein Affe<br />
mit seiner Tante,<br />
der Giraffe.<br />
Affe und Giraffe<br />
erzählten dem<br />
Teddybärchen<br />
mit den braunen<br />
Zubbel-Härchen<br />
ein klitzekleines<br />
Bärenmärchen:<br />
Es war einmal ...<br />
Hoppe Reiter, Teddybär!<br />
Wir reiten bis ans große Meer.<br />
Wir reiten auf dem Pferde<br />
einmal um die Erde.<br />
Wir reiten bis zum Mond,<br />
wo der Sandmann wohnt.<br />
Hoppe Reiter, Teddybär!<br />
Im Galopp, das ist nicht schwer!<br />
Wir reiten nach Amerika,<br />
dort wohnt die liebe Omama.<br />
Brumm, brumm, brumm –<br />
wir kehren wieder um!<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2013 61
LEBEN MIT KINDERN Kindergarten<br />
Aber ich bin doch<br />
seine<br />
Mama!<br />
Es nagt und zwickt, wenn das eigene Kind<br />
die Erzieherin scheinbar lieber hat als<br />
seine Mutter. Auch Andrea macht das zu schaffen<br />
E-Mails zwischen Andrea (32), Mama von Jannis (2),<br />
und ihrer Freundin Anne (37), Mama von Louisa (knapp 6) und Frieda (3)<br />
landrea@Anne<br />
Betreff: Bin ich hysterisch?<br />
PROTOKOLL: SILVIA SCHMID; FOTOS: ISTOCKPHOTO.COM, PRIVAT<br />
Liebe Anne,<br />
„Läuft alles gut?“, hast du mich vorhin<br />
am Telefon gefragt. Ich habe „Ja“<br />
gesagt, aber das war gelogen. Weil es<br />
mir schwerfällt, über meine Sorgen<br />
zu reden – und weil mir selbst die<br />
Sache so lächerlich vorkommt. Aber<br />
wenn ich‘s weiter stillschweigend<br />
runterschlucke, platze ich: Mich quält,<br />
wie sehr Jannis seine Erzieherin Eva<br />
liebt. Ich habe dir doch erzählt, dass<br />
ich ihn seit einem Monat in die Kita<br />
am Jägerweg bringe. Eigentlich ein<br />
Riesenglück, dass ich da einen Platz<br />
bekommen habe. Vom ersten Tag an<br />
ist Jannis gerne dort geblieben. Kein<br />
Wunder, vor allem Eva ist wirklich<br />
nett. Sie macht mit den Kindern<br />
Ausflüge, singt mit ihnen,<br />
bastelt ...<br />
Weil Jannis momentan<br />
der Kleinste in der<br />
Gruppe ist, gibt sie sich mit ihm<br />
besonders viel ab.<br />
Und ich könnte getrost ins Büro<br />
fahren, weil ich weiß, dass Jannis gut<br />
aufgehoben ist. Ich könnte. Wäre da<br />
nicht schon morgens dieser Kloß im<br />
Hals. Jannis geht – und wenn ich es<br />
tippe, kommt es mir noch lächerlicher<br />
vor – zu gerne hin. Er fliegt regelrecht<br />
in Evas Arme, wenn sie da ist. Und<br />
wenn ich ihn nachmittags hole, weint<br />
er, weil er noch bleiben will. Stell dir<br />
das mal vor: Ich komme und er läuft<br />
vor mir weg und schreit „nicht heim!“.<br />
Für mich ist das ein Stich ins Herz.<br />
Außerdem habe ich das Gefühl, viel<br />
zu viel zu verpassen. Er lernt ständig<br />
dazu, neue Wörter, die Treppe hochklettern,<br />
sogar die Nudeln selber mit<br />
der Gabel aufpiksen. Und ich bin bei<br />
diesen Versuchen nicht dabei. Nicht<br />
ich zeige es ihm, sondern eben Eva.<br />
Ich sollte mich über seine Fortschritte<br />
freuen, aber stattdessen finde ich es<br />
furchtbar, was er alles <strong>ohne</strong> mich<br />
lernt. „Sei nicht albern“, ist Stefans<br />
einziger Kommentar. Und Eva direkt<br />
darauf anzusprechen, habe ich bislang<br />
vermieden. Hältst du mich jetzt auch<br />
für hysterisch?<br />
Deine Freundin Andrea
DIE ERZIEHERIN<br />
ANSPRECHEN?<br />
Drei Fragen an Joachim<br />
Armbrust, Erziehungsberater,<br />
Familientherapeut<br />
und Autor*<br />
*„Konfliktfelder in der Kita“,<br />
Vandenhoeck & Ruprecht; 17,99 Euro<br />
Wieso reagieren Mütter<br />
eifersüchtig, wenn ihr Kind<br />
die Betreuerin gerne mag?<br />
Es ist wie ein Alarm: Das<br />
Kind wagt sich weiter raus,<br />
als die Mutter das gewohnt<br />
ist. Und in der neuen Umgebung<br />
kommt etwas zum<br />
Klingen, was sich daheim<br />
nicht zeigt. Das ziept. Doch<br />
das gehört dazu. Eltern<br />
müssen ständig in ihrer<br />
Rolle wachsen, sich auch<br />
durch Gefühle wie Eifer-<br />
sucht weiterentwickeln.<br />
Aber: Die Bindung entsteht<br />
in der Familie. Kinder machen<br />
mal zwei Schritte vor,<br />
dann wieder einen zurück –<br />
und dann ist Mama wieder<br />
ganz wichtig.<br />
Kann auch das schlechte<br />
Gewissen, das Kind nicht<br />
selber zu versorgen,<br />
eine Rolle dabei spielen?<br />
Natürlich. Vor allem, wenn<br />
man sich selbst nicht sicher<br />
ist, fühlt man sich schlecht.<br />
Entscheidend ist aber, ob<br />
die Mutter auch aktiv am<br />
<strong>Leben</strong> des Kindes in der Kita<br />
teilnimmt. Eltern, die aufmerksam<br />
sind, müssen kein<br />
schlechtes Gewissen haben.<br />
Sie geben ihr Kind nicht<br />
weg, sondern begleiten es.<br />
Sollten Mütter die Erzieherin<br />
darauf ansprechen?<br />
Ja, die Erzieherin spürt ja<br />
auch, dass die Mutter etwas<br />
belastet – und ist froh über<br />
eine Erklärung.<br />
lanne@andrea<br />
Betreff: Kopf hoch, du bleibst die Nummer eins!<br />
landrea@Anne<br />
Betreff: Lieblingsmensch<br />
Liebste, unglückliche Andrea,<br />
natürlich bist du nicht hysterisch.<br />
Du bist jetzt eben Mama und Mamas<br />
reagieren manchmal komisch. Geht<br />
mir doch nicht anders. Und deine<br />
Situation kann ich gut nachvollziehen.<br />
Mit Frieda hab ich ja auch so eine<br />
Maus, die am liebsten unterwegs ist.<br />
Sogar im Urlaub würde sie alleine im<br />
Kinderclub bleiben, so zutraulich ist<br />
sie. Aber weil ich auch das Gegenteil<br />
kenne, finde ich gerade das meistens<br />
ganz angenehm.<br />
Du erinnerst dich doch, wie schwierig<br />
Louisa war – und zum Teil noch ist.<br />
Nicht mal bei meinen Eltern wollte sie<br />
bleiben, geschweige denn bei ihrer<br />
Tages mutter. Das war so ein Drama,<br />
dass wir nach drei<br />
Wochen Gebrüll und Festklammern<br />
aufgegeben<br />
haben. Ich musste mir eine<br />
Spielgruppe suchen, bei der<br />
die Eltern dabeibleiben konn-<br />
ten. Auch nicht schön. Kein freier Vormittag,<br />
geschweige denn ein freies<br />
Wochenende. Immer war sie um mich<br />
rum, das war echt anstrengend.<br />
Gerade deshalb genieße ich es, wie<br />
aufgeschlossen Frieda ist. Das ist doch<br />
ein gutes Zeichen, wenn ein Kind so<br />
mutig in die Welt geht. Ich weiß, das<br />
ist nur ein schwacher Trost. Niemand<br />
kann aus seiner Haut, vor allem, wenn<br />
es ums eigene Kind geht.<br />
Ich muss ehrlich sagen, dass ich gar<br />
keinen echten Ratschlag für dich habe.<br />
Du kannst ja kaum die Erzieherin<br />
bitten, weniger nett zu Jannis zu sein.<br />
Nur eines kann ich dir als Mutter von<br />
zwei Kindern mit Sicherheit sagen:<br />
In Jannis‘ Alter ändern Kinder rasend<br />
schnell ihre Meinung. Vielleicht ist es<br />
plötzlich eine andere Erzieherin oder<br />
ein größeres Kind, an das er sich<br />
hängt. Oder er beschließt, dass er gar<br />
nicht mehr in die Kita will. Hab ich<br />
auch schon erlebt. Du stehst hilflos da,<br />
der Chef wartet, dein Kind klebt an<br />
deinem Bein. Mal ehrlich: Dann doch<br />
lieber einen kleinen Kerl haben, der<br />
ein bisschen in die nette Erzieherin<br />
verliebt ist, oder? Kopf hoch. Du bist<br />
Jannis‘ Mama und damit für immer<br />
seine Nummer eins!<br />
Kommt doch nächste Woche mal zum<br />
Kaffee, dann können wir das ausführlicher<br />
besprechen.<br />
Anne<br />
Liebe Anne,<br />
ja, ja, ja, du hast mit allem recht. Mein<br />
Kopf weiß das inzwischen auch, nur<br />
mein Herz muss ich noch überzeugen.<br />
Sogar mein Mann versteht zurzeit,<br />
was mein Problem ist. Denn er ist<br />
momentan total abgemeldet bei<br />
seinem Sohn. Aus heiterem Himmel<br />
heißt es bei Jannis plötzlich nur noch<br />
„die Mama“. Nur ich darf ihm beim<br />
Anziehen helfen, mit ihm Lego bauen,<br />
seine Windeln wechseln. Und Stefan<br />
reagiert tatsächlich überraschend<br />
eifersüchtig. Und was sag ich zu ihm?<br />
„Sei nicht albern!“ Glaub mir, dieser<br />
Satz hat ihm genauso wenig gefallen<br />
wie mir ...<br />
Jetzt bin ich mal gespannt, wen Jannis<br />
in nächster Zeit zu seinem Lieblingsmenschen<br />
macht. Mal abwarten.<br />
Grüß bitte deine Familie lieb von mir!<br />
Bis nächste Woche, ich freu mich<br />
schon auf deinen Rat und auf deinen<br />
Marmor kuchen!<br />
Andrea<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2013<br />
63
Die Seite fü<br />
DIE MUTIGEN GÄNSEKINDER<br />
Gick und Gack freuen sich: Der Schnee ist Doch hinter dem Baum lauerte der Fuchs.<br />
geschmolzen, das Eis getaut. Und der kleine Er wollte das Gänschen fangen und in seine<br />
Bach plätschert munter vor sich hin. Gick Höhle schleppen. Schnapp – packte er es<br />
zieht Stiefel und Mütze an, Gack den dicken an der Schwanzfeder! Da flatterten plötzlich<br />
Wollschal und die Gänsemutter nimmt einen die vier anderen Gänschen laut schnatternd<br />
Regenschirm. Denn es weht ein frischer Wind heran. Wütend hackten sie mit ihren spitzen<br />
und am Himmel sind dicke Wolken zu sehen. Schnäbeln auf den Fuchs ein. Der schrie:<br />
Die Gänsekinder und ihre Mama springen auf ,O je! O je! Es tut so weh!‘ Seitdem macht<br />
die drei Baumstümpfe im Bach. Sie lassen der Fuchs immer einen großen Bogen um<br />
Papierschiffchen schwimmen und singen mit jede Gans. Denn er weiß nun, wie stark<br />
den Fischen. Dann erzählt Mama Gans ihren Gänse sein können.“<br />
Kindern eine Geschichte:<br />
Gick und Gack schnattern: „Sind wir auch<br />
„Es war einmal eine Gänsemutter, die hatte so stark wie die Gänschen in der Geschichte?“<br />
fünf Kinder. Tag für Tag schwammen<br />
Die Gänsemutter lacht: „Ja, ihr seid auch<br />
die Gänschen über den großen See. Eines war stark! Aber ihr solltet trotzdem aufpassen.<br />
besonders neugierig und watschelte an Land. Denn mit Füchsen ist nicht zu spaßen.“<br />
64<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2013
Kinder<br />
Das Kind ist<br />
beschäftigt –<br />
1o Minuten Pause<br />
für die Eltern<br />
PAARE SUCHEN<br />
In der Sockenschublade von Familie Gans ist alles durcheinander.<br />
Hilfst du Mama Gans, die richtigen Paare zu finden?<br />
TEXT: MARGRET NUSSBAUM; ILLUSTRATIONEN: ANKE WECKMANN<br />
SUPPE FÜR DAS GÄNSCHEN<br />
Mmh, Großmutter kocht Suppe! Aber da liegen<br />
ein paar Sachen, die nicht hineingehören. Welche sind das?<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2013 65
www.leben-und-<strong>erziehen</strong>.de<br />
MARTINAS<br />
TAGEBUCH<br />
Martina<br />
Dankof-Decker ist<br />
eure Ansprechpartnerin<br />
im Netz<br />
[Username:<br />
Redaktion]. In ihrem<br />
Blog erzählt sie<br />
von ihren Kindern<br />
Benjamin<br />
und Anna-Carolin<br />
MEIN NEUES<br />
LEBEN<br />
MIT BABY<br />
Kathrin Hochmuth<br />
berichtet regelmäßig<br />
in ihrem Blog, wie sich<br />
ihr Alltag seit der<br />
Geburt ihrer Tochter<br />
Celina verändert hat<br />
Umfrage<br />
Spielzeug: Was sind<br />
die Favoriten im<br />
Kinderzimmer?<br />
58%<br />
Bausteine und<br />
Spielwelten (wie<br />
Playmobil, Lego<br />
etc.)<br />
23%<br />
Alles zum<br />
Malen und<br />
Basteln<br />
19%<br />
Puppen<br />
und<br />
Kuscheltiere<br />
QUELLE: WWW.LEBEN-UND-<br />
ERZIEHEN.DE<br />
INS RESTAURANT MIT KLEINKIND?<br />
Mami_35 Mein Freund und ich gehen<br />
gerne zum Essen. Unser Sohn (16 Monate)<br />
kann aber nicht lange still sitzen.<br />
Wie macht ihr das? Und bestellt ihr eine<br />
extra Portion fürs Kind oder isst es bei<br />
euch mit?<br />
miatinka Mein Mann oder ich haben<br />
ein Essen bestellt, das nicht besonders<br />
gewürzt ist und das die Kinder gut mitessen<br />
können. So lernen die Kinder auch<br />
mal andere Gerichte kennen. Eine<br />
eigene Portion (auch Kinderportion)<br />
lohnt sich in diesem Alter nicht. Immer<br />
im Gepäck: Bilderbücher und kleine<br />
Kuscheltiere zur Unterhaltung am Tisch.<br />
SuCoNe In dem Alter haben wir meist<br />
Knödel mit Soße oder Spätzle bestellt.<br />
Und immer was zum Spielen dabei<br />
gehabt, damit keine Langeweile aufkommt.<br />
Bonsai Unsere Kinder haben meist<br />
einen Kinderteller nach Karte gegessen<br />
oder von uns was bekommen. Was meinen<br />
beiden schon immer wichtig war:<br />
der eigene Teller! Wir nehmen bis heute<br />
immer Malbücher, Stifte, kleine Autos,<br />
Puppen und Bücher mit in Restaurants!<br />
aquamarin Es gibt ein Süppchen oder<br />
irgendeine Kleinigkeit für Püppimaus.<br />
Sie kann sich eine Ewigkeit mit einer<br />
Serviette beschäftigen.<br />
LieschenMuller Wir sind immer<br />
zum Chinesen – weil es schnell geht.<br />
Und dort gibt's Fische in einem Aquarium,<br />
die die Kids beobachten können.<br />
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66<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2013
Auch Silke Weiher geht mit<br />
ihrem zweijährigen Sohn Luis<br />
gern in ein Restaurant. Was sie<br />
dabei erlebt, schreibt sie<br />
in ihrem Tagebuch ab S. 54<br />
Haben eure Kinder<br />
Kosenamen?<br />
nini81<br />
Hase oder Muffl<br />
mirkina<br />
Mausi und Murkel<br />
3xLumpi<br />
Kobold oder Frau L.<br />
Glühwurmchen<br />
Emerling und<br />
Schnutlivchen<br />
suemi<br />
Hase und Lieschen<br />
sweetchoclat<br />
Stinker, Floh und Keks<br />
mamaBea<br />
Schnubbelbutz<br />
und Butziwutzi oder<br />
Bandone<br />
WANN WIEDER IN<br />
DEN JOB EINSTEIGEN?<br />
tinalow Seit Emely 3 Monate alt ist, arbeite ich wieder.<br />
Ich konnte mir echt nicht vorstellen, 6 Monate oder<br />
ein Jahr zu Hause zu bleiben. Momentan arbeite ich<br />
30 Stunden pro Woche. Das ist viel, aber ich komme klar<br />
damit. Mein Umfeld glaubt das nicht und will mich auf<br />
20 Stunden drücken. Wie seht ihr das? Was denkt ihr,<br />
wann ist die beste Zeit, wieder arbeiten zu gehen?<br />
ronny Wenn man wieder will, denke ich. Bei mir war<br />
das einmal nach 3 Monaten und einmal nach 5 Wochen.<br />
grisu66 Ich gehe erst wieder arbeiten, wenn die Elternzeit<br />
rum ist. Und dann Vollzeit.<br />
Rocknrollmamma74 Ich persönlich finde 3 Jahre<br />
genau richtig.<br />
Floh Der beste Zeitpunkt ist gekommen, wenn man<br />
entweder nicht mehr mit dem vorhandenen Geld klarkommt<br />
oder einfach wieder „Bock“ aufs Arbeiten hat.<br />
FOTOS: FOTOLIA.COM, ISTOCKPHOTO.COM (2), MARCUS LECHNER, PRIVAT; ILLUSTRATION: ISTOCKPHOTO.COM<br />
AB WANN OHNE SCHNULLER?<br />
2fach-Mama-0611 Ab welchem Alter habt ihr<br />
euren Kindern den Nucki abgewöhnt?<br />
Tigerhase Wir haben Lorrain allein entscheiden<br />
lassen. Sie hat den Schnuller von sich aus kurz vor<br />
ihrem dritten Geburtstag abgegeben. Allerdings<br />
hatten wir ab dem zweiten Geburtstag die Regel, ihn<br />
nur beim Schlafen zu benutzen.<br />
mumslike Mit 2 ½ Jahren habe ich meinen Großen<br />
langsam vom Nuppi entwöhnt. Am Anfang gab es<br />
noch zum Schlafen einen, dann fiel er beim Mittagsschlaf<br />
weg und dann war er ganz weg.<br />
Alicon Mein Großer hat ihn <strong>ohne</strong> Probleme mit<br />
3 Jahren abgegeben. Bei uns kam in der Nacht<br />
die Schnullerfee.<br />
Fleischmann Meine beiden haben zum zweiten<br />
Geburtstag das Buch „Ich brauche keinen Schnuller<br />
mehr” bekommen. Das habe ich abends vorgelesen<br />
und es hat funktioniert. Ich bin der Meinung, wenn<br />
man den Schnuller schrittweise abgewöhnt, ist es<br />
einfacher als von heute auf morgen.<br />
Crazymummy Bei meiner Großen bin ich nach<br />
7 Monaten wieder arbeiten gegangen. Aber nur an<br />
3 Nachmittagen in der Woche. Bei meinem Kleinen erst<br />
nach 2 ½ Jahren. Aber dann auf eine halbe Stelle.<br />
MissPiggy Habe immer wieder direkt von daheim aus<br />
gearbeitet und nur erst mal Stunden reduziert. Mittlerweile<br />
haben wir ein Aupair. Ich bin kein Heimchen und<br />
hasse Hausarbeit.<br />
Bonsai Beim ersten Kind bin ich nach 12 Monaten und<br />
beim zweiten nach 8 Monaten wieder eingestiegen.<br />
Beim ersten Kind mit 40 Stunden, beim zweiten Kind<br />
mit 30 Stunden. Durch die Arbeit bin ich ausgelasteter<br />
und damit zufriedener.<br />
Kind und Job – das<br />
funktioniert. Wann<br />
der Zeitpunkt zum<br />
Wiedereinstieg<br />
gekommen ist,<br />
muss jede Frau<br />
selbst entscheiden<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2013 67
RÄTSEL<br />
VERLOSUNG<br />
Croozer Kid for 1<br />
Ob Ein- oder Zweisitzer: Ein Croozer<br />
macht Eltern mobil. Ist er doch Buggy,<br />
Walker und Fahrradanhänger zugleich.<br />
Und die Kinder lieben ihn als Schatzkiste,<br />
als Spielplatz, als Kuschelecke ...<br />
Kein Wunder, dass der Croozer seit über<br />
10 Jahren in ganz Europa zu den erfolgreichsten<br />
Kindertransportern zählt.<br />
oder Croozer Kid for 2<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> verlost den Croozer<br />
Kid for 1 oder den Croozer Kid for 2.<br />
Bitte angeben, welches Modell Sie<br />
gewinnen möchten.<br />
Schicken Sie uns die Lösung des Kreuzworträtsels bis 6. März 2013. Bitte geben Sie für Rückfragen Ihre Telefon nummer und Ihre Adresse an.<br />
Redaktion <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> | Kennwort: Rätsel | Böheimstr. 8 | 86153 Augsburg | Fax: 08 21/45 54 81-13 | E-Mail: redaktion@bayard-media.de<br />
1<br />
ital.<br />
Modeschöpferin<br />
(Miuccia)<br />
gleichgültig<br />
(das ist<br />
mir ...)<br />
grünliche<br />
kleine<br />
Zitrusfrucht<br />
Abk.:<br />
Straße<br />
Lösung<br />
Teil der<br />
Scheune<br />
Titel<br />
von<br />
Beamtinnen<br />
Abk.:<br />
angeblich<br />
ugs.: sich<br />
sehr anstrengen<br />
Küchengerät<br />
Stechinsekt<br />
Abzählreim:<br />
... mene<br />
muh<br />
feines<br />
Wollgewebe<br />
(frz.)<br />
Honigwein<br />
Aufbrühhilfe<br />
amerik.<br />
Kleinkuchen<br />
im<br />
Förmchen<br />
Schwermetall<br />
Südstaat<br />
der USA<br />
Seemannslohn<br />
Hochschule<br />
(Kurzwort)<br />
morsch<br />
Luft<br />
holen<br />
Zauberkunst<br />
Ackergerät<br />
Zeitmessgerät<br />
Handmähgerät<br />
weiße,<br />
glasierte<br />
Irdenware<br />
Beingelenk<br />
Abk.:<br />
Milliarde<br />
Lösung<br />
Abk.:<br />
Volkshochschule<br />
sandfarben<br />
Vorrichtung<br />
am Reitstiefel<br />
Einfühlungsvermögen<br />
(engl.)<br />
Krankheitserreger<br />
Abk.: siehe<br />
dort<br />
Elendsviertel<br />
Geburtsschmerz<br />
Sportgerät<br />
der<br />
Werfer<br />
entfernt<br />
engl.<br />
Schulstadt<br />
glänzendes<br />
Gewebe<br />
Abk.:<br />
rund<br />
svd1816.32-49<br />
Auflösung aus <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 02/13: Helau und Alaaf<br />
Flachland<br />
keilförmiges<br />
Stück<br />
in Kleidungen<br />
Krümmung,<br />
Kurve<br />
Fragewort<br />
spanische<br />
Anrede:<br />
Frau<br />
Kf.: United<br />
States<br />
griech. Vorsilbe:<br />
gleich<br />
Telefonbenutzer<br />
heiter,<br />
vergnügt<br />
Haarschmuck<br />
Getreideeiweiß<br />
Bindewort<br />
Getreideart<br />
kurz für:<br />
in das<br />
Monogamie<br />
erblicken<br />
kurz für:<br />
von dem<br />
große<br />
Henkeltasche<br />
Kopfbedeckung<br />
im<br />
Orient<br />
Abk.:<br />
Satellit<br />
7 4 5 1<br />
3<br />
5 8 1 4 2 7<br />
2 7 8 4<br />
8 1 5<br />
1 6 8 9<br />
2 6 5 3 1 8<br />
5<br />
8 1 3 6<br />
68<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2013
Kreativ FAMILIE<br />
Reihenhaus für<br />
Familie Vogel<br />
Da freuen sich Meise, Sperling und der Kleiber: endlich einziehen<br />
ins eigene Heim. Und dann noch mit so netten Nachbarn<br />
Zum<br />
Selbermachen<br />
FOTO: CHRISTOPHORUS VERLAG<br />
Das brauchen Sie<br />
■ 3 Fichten- oder Tannenholzbretter,<br />
18 mm dick;<br />
20 x 200 cm, 28 x 170 cm<br />
und 14,4 x 68,4 cm<br />
■ elektrische Laubsäge,<br />
Bohrmaschine<br />
■ Lochsäge-Aufsatz für<br />
Bohrmaschine<br />
(für die Einfluglöcher)<br />
■ Schleifpapier<br />
■ Holzleim, wasserfest,<br />
Haftgrund<br />
■ Pinsel (Stärke 10, 16),<br />
Rundpinsel (Stärke 1)<br />
■ 70 verzinkte Schrauben,<br />
ca. 30 mm lang<br />
■ Acrylfarben in Hellgelb,<br />
Gelb, Rosa, Pink, Hellblau,<br />
Dunkelblau, Bambus,<br />
Hellgrün, Maigrün, Dunkelgrün,<br />
Braun, Schwarz<br />
So wird’s gemacht<br />
1. Bauteile zusägen<br />
Rückseite und Front:<br />
740 x 280 mm (nach Vorlage),<br />
4 x Front mit 4 Einfluglöchern,<br />
Ø je 32 mm |<br />
2 Seiten teile: 144 x 190 mm |<br />
3 Zwischenwände, innen:<br />
144 x 172 mm | 1 Bodenplatte:<br />
684 x 144 mm | 1 Dachteil<br />
links: 200 x 190 mm | 6 Dachteile<br />
Mitte: 200 x 127 mm |<br />
1 Dachteil rechts: 200 x<br />
172 mm | 2 Deko-Dachgiebel<br />
(nach Vorlage)<br />
2. Für Front und Rückseite<br />
jeweils die 4 x nebeneinandergesetzte<br />
Vorlage für<br />
Sattel dach-Häuser, inklusive<br />
der Biegung, am Stück aussägen.<br />
In jedes Haus fünf<br />
Lüftungslöcher bohren.<br />
Die Bodenplatte und äußeren<br />
Seitenteile an die Rückwand<br />
schrauben, dann die Trennwände<br />
und Frontplatte hinzufügen.<br />
Zuletzt die Dachbretter<br />
anschrauben. Kanten<br />
mit Schleif papier glätten.<br />
3. Alle Teile mit Haftgrund<br />
grundieren, dann jedes Dach<br />
und jedes Haus in einer Farbe<br />
bemalen. Fenster, Türen und<br />
Blumentöpfe aufmalen. Die<br />
Deko-Giebel wie auf dem<br />
Foto bemalen.<br />
4. Einige Konturen hervorheben<br />
durch feine, mit dem<br />
Rundpinsel und leicht verdünnter<br />
schwarzer Farbe<br />
aufgemalte Linien. Die beiden<br />
Dekoteile zur Rückseite<br />
bündig auf die Dächer<br />
kleben.<br />
Die Vorlagen für die farbenfrohen Reihenhäuser finden Sie als kostenlosen<br />
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Buch-Tipp<br />
Noch mehr Luft-<br />
Schlösser für<br />
anspruchsvolle<br />
Vögel finden Sie im<br />
Buch „Designer-<br />
Nistkästen“,<br />
christophorus;<br />
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<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2013 69
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GLOSSE<br />
Haarige Zeiten<br />
Süß, wenn die Locken der Kleinen sprießen! Und eine Herausforderung<br />
für Friseurin Mama. Über schräge „Topffrisur“-Manöver<br />
und das heimische Mulitmedia-Haarschneideunterhaltungs-Komitee<br />
ILLUSTRATION: MASCHA GREUNE; FOTO: CHRISTINE BARTHEL<br />
An mein Wuschelköpfchen<br />
lass ich keinen Fremden ran<br />
Haben Sie schon einmal versucht,<br />
einer hüpfenden Putte die Engelslöckchen<br />
zu stutzen? Falls nicht, will<br />
ich Sie vorwarnen: Verzichten Sie<br />
unbedingt auf Minischaumküsse als<br />
süße Bestechung fürs Stillhalten!<br />
Gerade habe ich mir das zermatschte<br />
Zuckerzeugs aus den Haaren<br />
geschäumt. Mein Sohn Ferdinand<br />
hatte mir beim heimischen Haarschneidetermin<br />
damit blitzschnell<br />
den Scheitel einbalsamiert („Mama,<br />
auch schön macha!“) – und das,<br />
bevor ich auch nur ein Strähnchen in<br />
die Finger bekommen habe!<br />
Danach der zweite Versuch. Denn dass<br />
Ferdinands Thomas-Gottschalk-<br />
Gedächtnismähne dringend einen<br />
Feinschliff braucht, ist spätestens klar,<br />
seit er beim Aufsetzen des Fahrradhelms<br />
vor lauter Strähnen die Welt<br />
nicht mehr sieht. Da muss ich durch.<br />
Denn jemand Fremden an meinem<br />
geliebten Wuschelköpfchen herumschnippeln<br />
lassen? Nein! Was, wenn<br />
mein kleiner Sonnenschein plötzlich<br />
merkwürdig fremd aussieht oder noch<br />
schlimmer: „erwachsener“?<br />
Da lege ich doch lieber selbst Hand an<br />
– aber vorsichtig! Schließlich zappelt<br />
und zetert Ferdinand temperamentvoll,<br />
sobald er die neue Haarschere nur<br />
sieht. Da braucht es schon ein paar<br />
meiner besten Tricks, um den kleinen<br />
Rabauken im Salon Mama bei Laune zu<br />
halten! Ich schnappe mir das geliebte<br />
Kristina Junker ist freie Journalistin und Mutter<br />
von Leopold (4) und Ferdinand (2)<br />
Janosch-Bilderbuch mit den Musik-<br />
Tasten. Ideal, wenn der Spatz später<br />
fürs Nackenstutzen nach unten<br />
gucken soll. Für alle Fälle (speziell<br />
Ponyschneiden!) steht schon mein<br />
Laptop mit brandneuer „Pettersson<br />
und Findus“-DVD bereit – da muss der<br />
Süße gebannt nach vorne schauen!<br />
Mit meiner Lieblingstupperschüssel –<br />
danke Mama für diesen 70er-Jahre-<br />
Trick – wird der Pony garantiert auch<br />
gerade. Und gegen abgeschnittene<br />
Kitzelhärchen leihe ich uns das<br />
Spiderman-Kostüm meines Großen,<br />
inklusive Schutzbrille und Umhang.<br />
Leider habe ich bei meinem schlauen<br />
Plan nicht mit meinem interaktiven<br />
Publikum gerechnet! Pettersson und<br />
Findus kommen super an – aber leider<br />
rutscht Ferdinand die Tupperschüssel<br />
ständig über die Augen und ich stehe<br />
beim Ponyschneiden im Bild.<br />
Der Janosch-Sound ist uninteressant,<br />
sobald die Schere ins Spiel kommt.<br />
Und überhaupt möchte<br />
Ferdinand heute viel lieber<br />
das süße Marienkäfer-Kostüm<br />
anziehen, natürlich inklusive<br />
Haarreif mit Glitzerfühlern ...<br />
Gerade mal ein unter Protestgeschrei<br />
freigesäbeltes Ohr und einen<br />
schiefen Pony später<br />
sehe ich es ein:<br />
Ich brauche<br />
doch professionelle<br />
Unterstützung!<br />
Ich hebe<br />
also meinen<br />
Zappelphilipp beim<br />
Friseur meines Vertrauens<br />
in den coolen Traktor-Kinderstuhl<br />
und sehe neidvoll, wie<br />
Ferdinand sich sofort seelenruhig<br />
dem Begrüßungspicknick aus Schokokeks<br />
und Apfelsaftschorle widmet.<br />
20 Minuten später hat die Friseurin<br />
die Wuschelmähne gekonnt in<br />
einen frechen Kleinjungenschnitt<br />
verwandelt. „Da ist aber Bewegung<br />
drin!“, strahlt die Meisterin anerkennend,<br />
als sie zum Abschluss noch<br />
einmal die gestutzten Kringellöckchen<br />
meines Söhnchens durch ihre<br />
Hände gleiten lässt. Wie recht<br />
sie doch hat!<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2013 71
IMPRESSUM<br />
erscheint in der Bayard Media GmbH & Co. KG, Augsburg<br />
www.bayard-media.de<br />
Anschrift Verlag und Redaktion:<br />
Böheimstraße 8, 86153 Augsburg, Tel. 08 21/45 54 81-51,<br />
Fax 08 21/45 54 81-10 (Verlag), -12 (Redaktion)<br />
E-Mail: redaktion@bayard-media.de, www.leben-und-<strong>erziehen</strong>.de<br />
ISSN 0047-4274<br />
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Martina Kaiser (verantwortlich)<br />
Redaktion und Mitarbeiter:<br />
Martina Dankof-Decker,<br />
Birgit Henrich, Gitta Hopp,<br />
Gerda Klier, Margret Nußbaum,<br />
Josef Pütz, Silvia Schmid,<br />
Andrea Schmidt-Forth,<br />
Beate Spindler, Silke Weiher<br />
Creative-Direktion:<br />
Klaus Springer<br />
(Agentur2, München)<br />
Grafik:<br />
Robert Erker (Artdirector),<br />
Laura Hermann,<br />
Verena Kernstein, Sabine Meyer<br />
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Ab August haben Eltern einen<br />
Rechtsanspruch auf einen<br />
Kita-Platz. Doch viele werden<br />
eine Absage bekommen.<br />
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sich wehren können und<br />
wann sich eine Klage lohnt<br />
Tricks<br />
gegen<br />
den Trotz<br />
Doch, die gibt’s<br />
tatsächlich! Hier erzählen<br />
Familien: „So tricksen<br />
wir den Trotz aus!“<br />
72<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 3/2013
VORSCHAU<br />
Neugeborene erkennen<br />
Rot besser als jede andere<br />
Farbe. Spannend, was<br />
Wissenschaftler<br />
herausgefunden haben<br />
Ein<br />
Baby<br />
sieht<br />
rot<br />
Auch die Kleinen<br />
haben schon<br />
Lieblingsfarben.<br />
Wir verraten,<br />
welche das sind<br />
und wie sich das<br />
Sehen entwickelt<br />
IM RATGEBER<br />
Mit<br />
Poster<br />
Was unser <strong>Leben</strong><br />
leichter macht<br />
Tee hilft heilen<br />
Welche Sorten bei Bauchweh,<br />
Fieber oder Husten guttun<br />
Haustiere<br />
Was Kinder von ihnen lernen<br />
Gesund essen<br />
In der Schwangerschaft:<br />
die wichtigsten Nährstoffe<br />
und <strong>Leben</strong>smittel<br />
Baby-Pflege<br />
Nägel schneiden, Haare<br />
waschen, Zähne putzen:<br />
die besten Tipps von Mamis<br />
Wir freuen<br />
uns auf Ostern<br />
DAS NEUE<br />
HEFT IST AB<br />
13.3.<br />
IM HANDEL<br />
Baby-Pflege<br />
Die besten Tipps<br />
von Müttern<br />
Weitere<br />
Themen<br />
Ostereier<br />
Ob vom Huhn oder aus<br />
Schokolade: Wie viele Eier<br />
Kinder essen dürfen<br />
Tanz mit mir!<br />
Neue Bewegungsspiele<br />
und Ringelreigen<br />
Die Schweiger<br />
Wenn Kinder nichts vom<br />
Kindergarten erzählen<br />
Au, heiße Herdplatte<br />
Erste Hilfe bei<br />
kleinen<br />
Verbrennungen<br />
Schuhe für<br />
den Frühling<br />
Farbe an die Füße:<br />
Wir stellen die neuen<br />
Sneaker und Sandalen<br />
für Kinder vor<br />
Hallo,<br />
Hase!<br />
Die schönsten Ideen zum<br />
Basteln, Backen und Dekorieren<br />
+ kleine Geschenke fürs Nest<br />
Allein <strong>erziehen</strong><br />
Wie junge<br />
Mütter mit dem Geld<br />
klarkommen<br />
Andere Mütter kennenlernen,<br />
sich mit Eltern austauschen,<br />
schnelle Antwort auf Fragen:<br />
Alles in unserer Community<br />
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Vertragspartner: Bayard Media GmbH & Co. KG, Böheimstraße 8, 86153 Augsburg, HRA 15029<br />
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Quelle: IMS, VIP, Verordnungen 2006–2009, Insight Health, Verordnungen 2010–2011<br />
Linola® Fett Wirkstoff: ungesättigte Fettsäuren. Anwendung: unterstützende Anwendung bei leichten bis mittelschweren Formen des<br />
atopischen Ekzems (Neurodermitis) im subakuten bis chronischen Stadium. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage<br />
und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. DR. AUGUST WOLFF GmbH & Co. KG Arzneimittel, 33532 Bielefeld