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geht es darum, die missbräuchliche Nutzung<br />
von Daten zu verhindern. Schon jetzt setzen<br />
Anbieter von Cloud-Diensten etliche effiziente<br />
Sicherheitsmechanismen ein, um den<br />
Zugriff auf die Daten in der Wolke zu regeln.<br />
Doch Kritiker sind nicht ganz ohne Grund<br />
besorgt, dass die Online-Datenspeicherung<br />
Sicherheitslücken aufreißen wird. Denn auch<br />
die Nutzer müssen Ihre Daten sichern, etwa<br />
indem sie besonders sensible Daten vor dem<br />
Speichern verschlüsseln. Wenn man bedenkt,<br />
dass etliche Anwender schon bei der lokalen<br />
Speicherung erhebliche Schwierigkeiten haben<br />
– was soll dann erst passieren, wenn alle<br />
Daten im Netz stehen?<br />
Schließlich sehen Kritiker der Cloud auch<br />
technische Probleme. Die Infrastruktur der<br />
Dienste-Anbieter wird wohl in aller Regel einwandfrei<br />
funktionieren. Ausschließliche Datenspeicherung<br />
im Netz setzt jedoch voraus,<br />
dass der Anwender immer online ist. Doch<br />
noch sind Internetverbindungen an jedem<br />
Ort und zu jeder Zeit nicht garantiert. Unser<br />
Praxistest hat gezeigt, dass derzeit kein ausschließliches<br />
Arbeiten in der Cloud möglich<br />
ist, ohne dass wichtige Daten parallel lokal gespeichert<br />
werden. Dass zum Beispiel Dropbox<br />
automatisch eine Datenspiegelung auf jedem<br />
Client vornimmt, ist insofern äußerst hilfreich.<br />
Wie wir die Cloud-Dienste ausprobiert haben,<br />
lesen Sie im Kasten oben.<br />
Speicherplatz und mehr<br />
Kernidee der Cloud ist die Datenspeicherung<br />
im Netz. Ein paar GByte Online-Speicherplatz<br />
sind bei verschiedenen Anbietern kostenlos<br />
erhältlich. Wer jedoch richtig viel Speicherplatz<br />
braucht, muss dafür bezahlen (siehe<br />
Tabelle auf Seite 44).<br />
Weitere Cloud-Dienste haben sich entwickelt.<br />
Der Plan: Wenn schon alle Daten im Netz<br />
gespeichert werden, kann man sie ja auch<br />
gleich online bearbeiten. So gibt es mehr<br />
und mehr attraktive Webanwendungen, die<br />
kleine Teile der großen Wolke bilden, etwa<br />
Office-Lösungen, Bildverwaltungs- und Bildbearbeitungs-Tools<br />
sowie Programme zur Termin-<br />
und Kontaktverwaltung (Personal Identification<br />
Manager, kurz: PIM). Hinzu kommen<br />
Online-Anwendungen für E-Mail, die den<br />
Einsatz eines lokalen E-Mail-Clients überflüssig<br />
machen – GMX (www.gmx.de) und Web.<br />
de (www.web.de) sind die bekanntesten im<br />
deutschen Sprachraum.<br />
Der Test: Wie gut sind kostenlose Cloud-Dienste?<br />
<strong>PC</strong> <strong>Magazin</strong> hat die im Artikel vorgestellten Cloud-Dienste im Arbeitsalltag getestet.<br />
Wir haben drei Testumgebungen gewählt, in denen wir alle kostenlosen Dienste<br />
ausprobiert haben:<br />
• Desktop: iMac <strong>mit</strong> Mac OS X Lion,<br />
• Notebook: Samsung Netbook <strong>mit</strong> <strong>Windows</strong> 7 Home,<br />
• Smartphone: iPhone 4 <strong>mit</strong> iOS 4.3.3<br />
Am Desktop-Rechner arbeiteten wir über einen DSL-Anschluss (6 MBit/s). Das Notebook<br />
und das Smartphone haben wir bestimmungsgemäß <strong>mit</strong> auf Reisen genommen.<br />
In einem Hotel gingen wir per WLAN online. Während einer Zugfahrt in einem Inter-<br />
City testeten wir den Cloud-Zugriff per 3G/UMTS.<br />
Testergebnisse<br />
Funktionalität/alltaGStauGlichkEit: Alle kostenlosen Cloud-Dienste sind für<br />
das tägliche Arbeiten am Desktop-Rechner und <strong>mit</strong> dem Notebook sehr gut geeignet.<br />
Smartphone-Nutzer können zumindest die Speicher-Dienste effektiv nutzen. Cloud-<br />
Anwendungen stehen in den Browsern der Smartphones nur eingeschränkt oder gar<br />
nicht zur Verfügung.<br />
GESchwinDiGkEit: Die Cloud-Dienste liefen unter allen bestehenden Internetverbindungen<br />
flüssig. Speichern in der Cloud und Abrufen der Daten funktionierten in<br />
guter bis akzeptabler Geschwindigkeit.<br />
MoBilität: Systembedingt konnte nur ein Teil der Dienste auf dem iPhone ausprobiert<br />
werden. Leider gab es Verbindungsprobleme während der Zugfahrt, die ein Arbeiten<br />
in der Cloud unmöglich machten.<br />
Speicher und ist bis heute einer der am einfachsten<br />
zu bedienenden Services dieser<br />
Art. Zwei GByte Online-Speicher sind für jedermann<br />
kostenlos, 50 GByte kosten 9,99<br />
US-Dollar und 100 GByte 19,99 US-Dollar pro<br />
Monat. Gut gefällt die schnelle Einrichtung<br />
der Dropbox: Einfach den Client für die jeweilige<br />
Plattform herunterladen, den Installationsassistenten<br />
ausführen und Zugangsdaten<br />
eingeben – fertig. Bei der ersten Installation<br />
kommt noch das Anlegen des Benutzerkontos<br />
hinzu, für das nur eine E-Mail-Adresse und ein<br />
Passwort benötigt werden.<br />
Im Web-Interface<br />
<strong>Windows</strong> Live SkyDrive<br />
lassen sich Dateien<br />
verwalten. Word-<br />
Dokumente können in<br />
der lokal installierten<br />
Textverarbeitung oder<br />
direkt im Browser <strong>mit</strong><br />
dem Word Web App<br />
bearbeitet werden.<br />
Gut: Dropbox legt auf allen verknüpften <strong>PC</strong>s<br />
und Macs einen speziellen Ordner an, der <strong>mit</strong><br />
dem Online-Speicher synchron gehalten wird.<br />
So können alle Daten auch ohne bestehende<br />
Internetverbindung erreicht werden. Das Einrichten<br />
einer FTP- oder WebDAV-Verbindung<br />
entfällt.<br />
25 GByte gratis: SkyDrive<br />
Kein anderer Cloud-Dienst bietet mehr kostenlosen<br />
Speicher als <strong>Windows</strong> Live SkyDrive<br />
(www.windowslive.de/skydrive/). 25 GByte<br />
stehen jedem Nutzer des Microsoft-Dienstes<br />
Einfach und gut: Dropbox<br />
Wer das Speichern von Daten in der Cloud<br />
ausprobieren will, landet meist bei Dropbox<br />
(www.dropbox.com). Der Online-Dienst<br />
war Vorreiter in Sachen kostenloser Online-<br />
www.pc-magazin.de <strong>PC</strong> <strong>Magazin</strong> 10/2011