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hardware<br />
netzwerke<br />
GrundlaGen heimvernetzunG<br />
hausmannskost<br />
Wozu im Zeitalter des WLANs noch großartig über Vernetzung reden? Nun, dafür gibt es gute<br />
Gründe – nicht zuletzt, weil die drahtlose Datenübertragung sehr schnell an ihre Grenzen stößt.<br />
Schnelle und übertragungsichere Alternativen zeigt der folgende Beitrag.<br />
von Günter Pichl<br />
Den Nutzen eines Netzwerks im privaten<br />
Haushalt oder kleinen Büroumgebungen<br />
dürfte inzwischen wohl kaum noch jemand<br />
in Frage stellen. Die Zeiten, in denen ein einsamer<br />
Desktop-<strong>PC</strong> als einziges Datenverarbeitungsgerät<br />
am Schreibtisch logierte, sind<br />
längst vorbei. In einem modernen Haushalt<br />
wollen <strong>PC</strong>s, Notebooks und Drucker ebenso<br />
ins Netz genommen werden wie Handys und<br />
Unterhaltungselektronik. Denn inzwischen<br />
kann jeder moderne Fernseher, jede Settopbox<br />
und natürlich jeder Media-Client am Datenverkehr<br />
teilhaben. Zudem erfreuen sich<br />
zentrale Datenspeicher in Form eines Homeservers<br />
oder eines NAS-Systems wachsender<br />
Beliebtheit.<br />
Wellenreiter<br />
Die übliche Minimalausstattung – bestehend<br />
aus einem WLAN-Router – kommt da recht<br />
schnell an ihre Grenzen. In der Regel bieten<br />
WLAN-Router neben dem drahtlosen Zugang<br />
zwei bis vier Ethernet-Anschlüsse, die jedoch<br />
oftmals nur <strong>mit</strong> 100 MBit/s arbeiten. Für den<br />
Internetzugang ist das allemal ausreichend,<br />
für den schnellen Datentransfer – z.B. von<br />
einem Rechner zu einer NAS – ist das jedoch<br />
ein Flaschenhals. Wenn Sie in den Genuß des<br />
vollen GBit-Ethernet-Tempos kommen wollen,<br />
sollten Sie zusätzlichen einen GBit-Ethernet-<br />
Switch anschaffen. Einfacher GBit-Switches<br />
<strong>mit</strong> 8-Anschlüssen (Ports) gibt es ab 25 Euro.<br />
Bummelstreik<br />
In punkto schneller Datenübertragung ist die<br />
drahtlose Verbindung via WLAN nur die zweite<br />
Wahl. Selbst ein schnelles 802.11n-Netz<br />
<strong>mit</strong> nominell 300 oder gar 450 MBit/s erreicht<br />
nach ein paar Wänden nur mehr Bummeltempo.<br />
Wer <strong>mit</strong> WLAN halbwegs erträgliche<br />
Übertragungsraten erreichen will, muss einen<br />
möglichst zentralen Aufstellort für den WLAN-<br />
Router bzw. Access-Point wählen. Doch hier<br />
beginnt in vielen Haushalten bereits das<br />
Drama. Denn nicht selten findet der Router,<br />
schlicht aus pragmatischen Gründen, sein<br />
finales Plätzchen in un<strong>mit</strong>telbarer Nähe der<br />
TAE-Dose – schlimmstenfalls im Keller. Halbwegs<br />
flott ist WLAN jedoch nur bei direkter<br />
Sichtverbindung. Jedes Hindernis dämpft<br />
die Funkwellen und senkt so<strong>mit</strong> die Übertragungsrate.<br />
Während die hochfrequenten<br />
WLAN-Funkwellen Gips- oder Ziegelwände<br />
noch einigermaßen durchdringen, stellt eine<br />
Stahlbetondecke bereits ein ernst zu nehmenden<br />
Hindernis dar. Wenn überhaupt noch<br />
Netz-Kontakt zustande kommt, dann ist dieser<br />
langsam und unzuverlässig.<br />
Entsprechend kann es es bereits schwierig<br />
werden, <strong>mit</strong> einem WLAN-Router eine größere<br />
3-Zimmer-Wohnung voll abzudecken – von<br />
einem Einfamilienhaus ganz zu schweigen.<br />
Die Industrie bietet Lösungen, die Reichweite<br />
eines drahtlosen Netzwerkes zu erhöhen.<br />
Gerne genannt werden hier Richtantennen,<br />
deren Wirkung in Innenräumen jedoch nach<br />
unserer Erfahrung eher bescheiden ausfällt.<br />
Durchaus wirkungsvoll sind WLAN-Repeater.<br />
<strong>PC</strong> <strong>Magazin</strong> 10/2011 www.pc-magazin.de