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Wolfgang Scholl und Ulrich G. Wurzel ... - DIW Berlin

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wieweit die angenommenen Effekte auch auf den Einzelfall zutreffen. Auf dieser Ebene können<br />

nicht nur die Fragebogendaten in Bezug auf erwartete überdurchschnittliche oder unterdurchschnittliche<br />

Ausprägungen untersucht werden, sondern hier können besonders auch die<br />

Interviews zur qualitativen Interpretation möglicher Abweichungen von den Erwartungen<br />

herangezogen werden <strong>und</strong> so die Prüfung <strong>und</strong> Überarbeitung des Kausalmodells anleiten. Für<br />

alle drei Varianten - statistische Teilmodelle, Blockmodelle <strong>und</strong> qualitative Fallstudien - ist<br />

die detaillierte theoretische Ausarbeitung, die hier vorgelegt wird, eine unverzichtbare Basis.<br />

2.2. Die Gr<strong>und</strong>elemente des InnoRegio-Modells<br />

Das hier vorgestellte Modell, das der wissenschaftlichen Begleitforschung zur InnoRegio-<br />

Initiative des BMBF zugr<strong>und</strong>e liegt, orientiert sich streng an der Programmphilosophie von<br />

InnoRegio, also den für die Förderung angenommenen Wirkungszusammenhängen. Im Rahmen<br />

der wissenschaftlichen Begleitung von InnoRegio soll sowohl die Umsetzung der Inno-<br />

Regio-Konzepte in den einzelnen Regionen als auch die Wirksamkeit des Förderansatzes insgesamt<br />

analysiert <strong>und</strong> bewertet werden. Dazu müssen sowohl die im engeren Sinne technologische<br />

als auch die soziale Dimension der über die Netzwerkförderung stimulierten Innovationen<br />

<strong>und</strong> die auf dieser Gr<strong>und</strong>lage freigesetzten ökonomischen Effekte betrachtet werden.<br />

Ziel der InnoRegio-Initiative ist es, die Innovationsfähigkeit der Unternehmen in den neuen<br />

B<strong>und</strong>esländern <strong>und</strong> <strong>Berlin</strong> zu fördern <strong>und</strong> damit Impulse für die Stärkung von Wachstum <strong>und</strong><br />

Beschäftigung in Ostdeutschland zu geben. Dazu wird die Bildung regionaler Innovationsnetzwerke,<br />

sogenannter InnoRegios, angeregt. Bei diesem Ansatz steht der Ausbau tragfähiger<br />

Kontakte <strong>und</strong> Austauschbeziehungen der regionalen Unternehmen untereinander sowie<br />

zwischen diesen <strong>und</strong> Forschungs- oder Bildungseinrichtungen in der jeweiligen Region im<br />

Vordergr<strong>und</strong>. Es geht also um die Modernisierung <strong>und</strong> Dynamisierug einer Anzahl ausgewählter<br />

ostdeutscher Regionen, die neben der Förderung konkreter, als zukunftsträchtig eingeschätzter<br />

technologischer Innovationsfelder vor allem auch soziale Innovationen im Sinne<br />

der Erprobung <strong>und</strong> Etablierung von neuen institutionellen Arrangements (Organisations- <strong>und</strong><br />

Steuerungsformen, Kommunikations- <strong>und</strong> Interaktionsmuster) bewirken soll.<br />

Der für die InnoRegio-Initiative des BMBF aus den theoretischen Zusammenhängen abgeleitete<br />

Wirkungszusammenhang lässt sich in geraffter Form folgendermaßen darstellen: (i) Die<br />

Förderung von regionalen Netzwerkaktivitäten innovativer Akteure führt zur Etablierung<br />

neuer bzw. Stärkung bereits in Ansätzen existierender regionaler branchen-, markt- oder technologiespezifischer<br />

Innovationssysteme. (ii) Die durch die Förderung erfolgte Stärkung der<br />

regionalen Systeme erhöht die regionale Innovationsfähigkeit, die Innovationsaktivitäten der<br />

individuellen Akteure erfolgen umfangreicher, dynamischer <strong>und</strong> effizienter. (iii) Eine quantitative<br />

Zunahme <strong>und</strong> erhöhte Effizienz der i.w.S. technologischen Such-, Lern- <strong>und</strong> Innovationsprozesse<br />

(unterstützt durch soziale Innovationen infolge der Netzwerkinteraktion) lässt<br />

mittel- bis langfristig die regionale Wertschöpfung <strong>und</strong> Wettbewerbsfähigkeit steigen <strong>und</strong><br />

führt damit auch zur Ausweitung der Beschäftigung in der Region.<br />

Die Förderwirkungen von InnoRegio werden unter Zugr<strong>und</strong>elegung dieser Wirkungszusammenhänge<br />

auf verschiedenen Analyseebenen sichtbar: (i) Auf der Mikroebene der einzelnen<br />

Akteure anhand der Steigerung der einzelwirtschaftlichen Effizienz <strong>und</strong> Wettbewerbsfähigkeit<br />

der Unternehmen in den Regionen; (ii) auf der sogenannten Mesoebene, konstituiert<br />

durch die Interaktion der individuellen Akteure <strong>und</strong> die dabei etablierten Institutionen <strong>und</strong><br />

Organisationen, anhand der in den Netzwerken realisierten Innovationserfolge; (iii) auf der<br />

Makroebene anhand der erhöhten regionalen Wettbewerbsfähigkeit, die sich in gesteigerter<br />

Wertschöpfung, höherem Wirtschaftswachstum, einer verbesserten regionalen Exportbilanz<br />

sowie steigender Beschäftigung in der Region widerspiegelt.<br />

Zentrale Fragestellungen der Untersuchung zu den Erfolgsaussichten <strong>und</strong> Wirkungen der Fördermaßnahme<br />

InnoRegio sind vor diesem Hintergr<strong>und</strong> vor allem: (i) Ist es möglich, unter<br />

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