Wolfgang Scholl und Ulrich G. Wurzel ... - DIW Berlin
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tionierten Innovationsprojekten werden für neue, als aussichtsreich bewertete Aktivitätsfelder<br />
gezielt zusätzliche relevante Akteure „angeworben“, um innerhalb des Gesamtnetzwerks besser<br />
auf die hohen Innovationsanforderungen reagieren zu können.80<br />
Ein hoher Druck des Marktes in Richtung Veränderung <strong>und</strong> Innovation (M3 <strong>und</strong> M5) dürfte<br />
sich ebenfalls positiv auf das Lernverhalten <strong>und</strong> die Lernergebnisse bei den Netzwerkakteuren<br />
auswirken (E1). Umgekehrt müsste ein hohes Marktwachstum (M1), das auch weniger innovativen<br />
<strong>und</strong> wettbewerbserfahrenen Anbietern einen gewissen Markt- bzw. Umsatzanteil erlaubt,<br />
sich eher negativ auf das Lernen (E1), Innovationen (E2) <strong>und</strong> die Erweiterung des<br />
Netzwerks (E3) auswirken81 - wobei auch hier gilt, dass Unternehmen, die intelligente Strategien<br />
verfolgen <strong>und</strong> trotz scheinbar problemloser Marktentwicklung in Innovationen investieren,<br />
auch langfristig gute Chancen haben (weshalb diese Aussage nicht im Widerspruch zu<br />
den obigen Ausführungen steht). Daher werden hier zunächst keine eindeutigen Zusammenhänge<br />
angenommen.<br />
3.3. Regionale Bedingungen für den Netzwerkerfolg<br />
Die regionale Umwelt determiniert mittelbar oder unmittelbar den Rahmen für das ökonomische<br />
Handeln der Netzwerkakteure – <strong>und</strong> damit für den Netzwerkerfolg in Form von effizienten<br />
Such-, Lern- <strong>und</strong> Innovationsprozessen, die wiederum zu überdurchschnittlicher Arbeitsproduktivität<br />
<strong>und</strong> Wettbewerbsfähigkeit führen.82<br />
FuE- <strong>und</strong> Bildungseinrichtungen (U3, U4 <strong>und</strong> U5), die für die aktuellen bzw. geplanten Aktivitäten<br />
des Netzwerks einerseits notwendige innovative Problemlösungen entwickeln, andererseits<br />
qualifiziertes Fachpersonal zur Umsetzung dieser Lösungen in innovativen Produkten<br />
oder Dienstleistungen bereitstellen, sind eine zentrale Voraussetzung für den Informationsfluss<br />
(P2) <strong>und</strong> den Know-how-Transfer (P3) - zwei Variablen, die sich dann positiv auf den<br />
Netzwerkerfolg (hier E1, E2, E4) auswirken. Gerade die Existenz von adäquatem Humankapital<br />
(R 3), die durch diese drei Umweltbedingungen begünstigt wird, ist in technologiegetriebenen<br />
Branchen von entscheidender Bedeutung.83<br />
Ein gutes Image der Region (U1), also eine positive Wahrnehmung von Eigenschaften der<br />
Region durch Personen <strong>und</strong> Organisationen innerhalb <strong>und</strong> außerhalb der Region, trägt zur<br />
Ansiedlung von qualifiziertem Personal <strong>und</strong> von Studenten <strong>und</strong> Lehrlingen (R3) sowie zur<br />
Ansiedlung von weiteren kompetenten Wirtschaftsakteuren, die bei der Erweiterung des<br />
Netzwerks relevant sein können (E3), bei. Für letzteres (E3) ist auch das Vorhandensein einer<br />
guten regionalen Infrastruktur (U2) ausschlaggebend. Diese umfasst sowohl gr<strong>und</strong>legende<br />
allgemeine Infrastrukturelemente bzw. infrastrukturelle Versorgungs- <strong>und</strong> Dienstleistungen<br />
als auch spezifische Infrastrukturelemente <strong>und</strong> -leistungen, die für die aktuellen <strong>und</strong>/oder geplanten<br />
Aktivitäten des Netzwerks oder von Netzwerkakteuren relevant sind. Ein gutes Image<br />
der Region (U1) <strong>und</strong> eine gute regionale Infrastruktur (U2) erleichtern auch die Beschaffung<br />
von Finanzen (R1).<br />
Eine hohe bzw. steigende regionale Wirtschaftskraft (U6), die eine kritische Masse erreicht<br />
hat, ist insbesondere für die Beschaffbarkeit von Ressourcen aller Art (R1-R3) wichtig, spielt<br />
aber auch wieder bei der Erweiterung des Netzwerks infolge von Neugründungen oder Ansiedlungen<br />
in der Region (E3) eine Rolle.<br />
80 Interview mit einem InnoRegio-Geschäftsstellenleiter, <strong>Wurzel</strong> (Juli 2001).<br />
81 Vgl. Porter (1990).<br />
82 Vgl. u.a. Eßer et al. (1994), Becattini (1990), Brusco (1990), Nadvi, Schmitz (1994), Breschi (1997).<br />
83 Vgl. auch Drewello, <strong>Wurzel</strong> (2001).<br />
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