Prospektive Arbeitsplatzbewertung an flexiblen ... - ISF München
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Entwicklungsbedingungen und -restriktionen personenunabhängig<br />
erfassen. Diese Verfahren sowie die ihnen zugrundeliegenden<br />
persönlichkeitstheoretischen und allgemeinpsychologischen<br />
Modelle werden in Kapitel 4 dargestellt.<br />
Abschließend wollen wir hier noch eine Konsequenz neuer Technologien<br />
in unserer Wirtschaftsverfassung aussprechen, die die<br />
Beschäftigten neben den qualitativen Konsequenzen existentiell<br />
betrifft: die Arbeitsplatzvernichtung. Sol<strong>an</strong>ge die Schere<br />
zwischen Wirtschaftswachstum (derzeit 1-3 Prozent) und Produktivitätswachstum<br />
(3-5 Prozent) weiterhin um die 2-Prozent-Marke<br />
klafft, stellen die neuen Automationstechnologien eine Bedrohung<br />
für die abhängig Beschäftigten dar. Ein gleichziehendes<br />
Wirtschaftswachstum, könnte es erreicht werden, wäre ökologisch<br />
aber kaum zu verkraften.<br />
Gewerkschaftliche Prognosen rechnen für das Jahr 1990 bei<br />
2-3 Prozent Wachstum mit vier Millionen Arbeitslosen (MARTH<br />
1980, S. 434). Die wegen der Unruhe <strong>an</strong>läßlich ihres Erscheinens<br />
schnell wieder aus dem Verkehr gezogene Siemens-Studie<br />
"Büro 1990" gab auch aus Arbeitgebersicht zu, daß 25-30 Prozent<br />
der Büroarbeitsplätze automatisiert, das heißt von den<br />
5 Millionen Arbeitsplätzen etwa 1,5 Millionen wegfallen werden,<br />
wie BRIEFS (1980, S. 70 und 192) berichtet.<br />
Hohe negative Beschäftigungseffekte ergeben sich auch beim<br />
Einsatz der FFS. Durchschnittlich wird der Personalbedarf<br />
allein durch die Verkettung um 50 Prozent reduziert, eine<br />
weitere erhebliche Reduktion ergibt sich beim Fahren einer<br />
dritten, "m<strong>an</strong>narmen" oder bedienerlosen Schicht. Bis 1990<br />
ergeben sich, 20-40 Prozent Zuwachsraten bei der Verbreitung<br />
von FFS vorausgesetzt (ISI/IAB/IWF 1981, S. 35), <strong>an</strong><br />
fiktiven (rechnerischen) Freisetzungen 1.200 bis 3.300 Beschäftigte,<br />
unter bestimmten Bedingungen bis zu 6.000 (ISI/IAB/IWF<br />
STUDIE 1981, S. 513 ff.). Absolut gesehen erscheinen diese<br />
Zahlen recht gering, doch ist zu berücksichtigen, daß hier<br />
nur ein kleiner Ausschnitt aus dem Rationalisierungsgeschehen<br />
dargestellt wird.<br />
Moldaschl/Weber (1986): <strong>Prospektive</strong> <strong>Arbeitsplatzbewertung</strong> <strong>an</strong> <strong>flexiblen</strong> Fertigungssystemen.<br />
URN: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-100724