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Das Unterrichtsfach Informatik im Kontext informatischer Bildung

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KAPITEL 3. LERNTHEORETISCHE GRUNDLAGEN 31<br />

<strong>Das</strong> Lernen konzentriert sich auf die reine Wiedergabe vorgegebener Lerninhalte. Typisch<br />

behavioristisches Lernen ist gezieltes Prüfungslernen. SchülerInnen lernen für Prüfungen<br />

auswendig und vergessen nach absolvierter Prüfung den gelernten Stoff wieder. Dieses<br />

Wissen kann als zusammenhangloses, träges Wissen bezeichnet werden.<br />

„Träges Wissen ist die Bezeichnung für Wissen, das durch Unterricht erworben<br />

wurde und in Unterrichtssituationen auch reproduziert werden kann, in der<br />

Anwendungssituation den Lernenden aber nicht zur Verfügung steht.“ (Fri)<br />

Für einfache Problemstellungen oder für Aufgaben, bei denen Memorieren von Fakten <strong>im</strong><br />

Vordergrund steht, kann der behavioristische Ansatz durchaus Sinn machen. Im Bereich<br />

von <strong>Informatik</strong> und eLearning spielen „behavioristische Positionen vor allem bei der Integration<br />

tutorieller Komponenten eine Rolle“ (Blu98, Seite 111).<br />

3.2.3 Unterrichtseinheit<br />

Die Theorie des Behaviorismus lässt sich dann <strong>im</strong> Unterricht gut einsetzen, wenn die Lernziele<br />

klar vorgegeben sind, wenn es sich um ein „Drill and Practise“-Lernen handelt. In<br />

der Lerneinheit „Speichern einer Präsentation“ (siehe Seite 100f) wird den SchülerInnen<br />

anhand eines Rezepts vermittelt, wie sie vorgehen müssen, um eine Präsentation zu speichern.<br />

Wenn sie diese Vorgangsweise verinnerlichen, erfüllen sie die Anforderungen des<br />

ECDL.<br />

3.3 Kognitivismus<br />

KognitivistInnen sind der Ansicht, Lernen geschehe durch Einsicht.<br />

Die wichtigsten Vertreter des Kognitivismus sind Jean Piaget, Jerome Bruner und Lew<br />

Wygotsky. Der Kognitivismus kann historisch als Gegenbewegung zum Behaviorismus gesehen<br />

werden.<br />

Die Denkprozesse des Lernens treten in den Mittelpunkt und wollen von den KognitivistInnen<br />

erkannt und erklärt werden. Die KognitivistInnen beschäftigen sich <strong>im</strong> Gegensatz<br />

zu den BehavioristInnen auch mit der „Black Box“, also den inneren Vorgängen in einem<br />

Individuum (vgl. Wera).<br />

Lernen wird <strong>im</strong> Kognitivismus als ein Informationsverarbeitungsprozess angesehen. Entsprechend<br />

einem technischem System verarbeitet das Gehirn demnach Eingaben und erstellt<br />

daraus Ausgaben.<br />

„Dadurch wird der individuellen ’Verarbeitung’ durch die Schülerin be<strong>im</strong> Lernen<br />

eine hohe Bedeutung zugemessen. Dennoch gehen die Ansätze von starken<br />

Wechselwirkungen zwischen internen Verarbeitungsprozessen und externen<br />

Präsentationen aus. Es handelt sich um ein Ein-/Ausgabe-Modell <strong>im</strong> Sinne der<br />

Verarbeitung von Symbolen.“ (Hum03, Seite 39)

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