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Das Unterrichtsfach Informatik im Kontext informatischer Bildung

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KAPITEL 3. LERNTHEORETISCHE GRUNDLAGEN 35<br />

Jede/r Lernende konstruiert demnach sein/ihr Wissen und sein/ihr Abbild der Wirklichkeit<br />

selbst. Er/sie ist dabei <strong>im</strong>mer an die Konventionen seiner/ihrer Kultur und Zeit gebunden<br />

(vgl. Werb). Laut Konstruktivismus ist „das Subjekt (als lebendes System) alleiniger Urheber<br />

des Wissens, seiner Konstitution und Konstruktion. Der Mensch konstruiert seine<br />

Welt, in der er lebt“ (Gud03, Seite 46f.).<br />

Nach der konstruktivistischen Lerntheorie wird neues Wissen <strong>im</strong>mer in Bezug auf bereits<br />

vorhandenes Wissen konstruiert. Daher ist das Vorwissen des/der Lernenden von entscheidender<br />

Bedeutung.<br />

„Be<strong>im</strong> Lernen spielt die Aktivierung von Vorkenntnissen, ihre Ordnung, Korrektur,<br />

Erweiterung, Ausdifferenzierung und Integration eine entscheidende Rolle.“<br />

(Iri, Seite 15)<br />

Für Theo Byland und Peter Gloor bedeutet Konstruktivismus die Erfüllung folgender<br />

sieben Aspekte (BG02, Seite 35):<br />

• Wissen wird individuell erworben.<br />

• Wissen wird in sozialen Bezügen erworben.<br />

• Wissen erfolgt in mehrd<strong>im</strong>ensionalen Bezügen.<br />

• Wissen basiert auf Vorverständnis.<br />

• Wissen ist <strong>im</strong>mer unabgeschlossen.<br />

• Wissen wird mit wenig Fremdsteuerung erworben.<br />

• Wissenserwerb ist nicht vorhersehbar.<br />

3.4.1 Didaktische Ansätze<br />

Der/die LehrerIn wird <strong>im</strong> Konstruktivismus zum Coach, der den individuellen Lernprozess<br />

anregt und begleitet. Die konstruktivistische Auffassung vom Lernen und Lehren kann wie<br />

folgt zusammengefasst werden (Thi97, Seite 118, zitiert nach (Blu98)):<br />

• Lernen ist aktive Wissenskonstruktion in Verbindung mit bereits bestehendem Wissen.<br />

• Lernen ist individuell. Der jeweilige Lernweg ist nicht vorhersehbar.<br />

• Der Lernprozess beginnt mit der Anregung der richtigen Fragen be<strong>im</strong>/bei der Lernenden.<br />

Erst wenn der/die Lernende die Fragen und das Problem versteht, ist er/sie<br />

für den Lernstoff und die Antworten bereit.<br />

• Lernen ist die Konstruktion und Verfeinerung mentaler kognitiver Landkarten.<br />

• Wissen an sich ist durch den/die LehrerIn nicht vermittelbar. Der/die Lernende konstruiert<br />

das Wissen selbst. Der/die LehrerIn hilft durch sein/ihr Tun, durch Hinweise<br />

und Informationen.

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