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Vorlesungsskript Computergraphik II - IWR

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1.3. COOK & TORRANCE MODELL 9<br />

Im Fall a) hat der Betrachter V vollen Einblick auf alle Facetten und auch das Licht L scheint aus<br />

einem Winkel auf die Fläche, der wenig von der mittleren Normalen N abweicht und erzeugt daher<br />

keine Schatten. Meist ist das sogar für Betrachter- sowie Lichtwinkel von bis zu 70 ◦ der Fall. Sollte<br />

aber der Betrachter wie in Fall b) sehr flach auf die Fläche blicken, kann ein Teil der Mikrofacetten<br />

nicht eingesehen werden. Dieser Anteil b (blind) ist aus Symmetriegründen beim Vertauschen von V<br />

und L auch genau der Bereich, der vom Licht nicht erreicht wird, wie in Fall c). Die geometrische<br />

Abschwächung G wird also Werte zwischen G = 0 (totale Beschattung) und G = 1 (volle Einsicht)<br />

annehmen müssen. Für die jeweiligen Fälle bedeutet das<br />

G a = 1 und G b = G c = 1 − b l = l − b ,<br />

l<br />

wobei l die Länge der (eindimensionalen) Mikrofacette und b den aus Betrachter oder Lichtrichtung<br />

verschatteten Bereich bezeichnet. Die geometrische Abschwächung ist dabei von der Größe und Steigung<br />

der Mikrofacetten unabhängig (ausführlich beschrieben von Blinn, 1977 [Bli77]). Diese Oberflächeneigenschaften<br />

sind bereits in die Verteilungsfunktion D eingegangen und auch vollständig<br />

abgehandelt. Jetzt modelliert man<br />

und entsprechend<br />

G b =<br />

G c =<br />

2(N · H)(N · V )<br />

(V · H)<br />

2(N · H)(N · L)<br />

(L · H)<br />

und berücksichtigt, dass (L · H) = (V · H) per Definition des Halfway-Vektors H gilt. Dann lässt<br />

sich für geometrische Abschwächung schließlich schreiben<br />

{<br />

G = min 1,<br />

2(N · H)(N · V )<br />

,<br />

(V · H)<br />

}<br />

2(N · H)(N · L)<br />

.<br />

(V · H)<br />

1.3.4 Fresnelterm<br />

Bisher wurde noch nicht modelliert, dass das Maximum des Highlights nicht mit der Reflektionsrichtung<br />

R übereinstimmt, dass also Intensität und auch Farbe des reflektierten Lichts von der Brechung<br />

des Lichts an der Schichtgrenze abhängt. Ein Teil der Energie wird bei Lichtbrechung geschluckt, so<br />

dass der reflektierte Teil mit geänderter Wellenlänge eine Intensitäts- und Farbverschiebung bedeutet.<br />

Der französischen Physiker Auguste Jean Fresnel (1788 - 1827) entdeckte, dass die Brechung des<br />

Lichts an Schichtgrenzen nur vom Einfallswinkel und nicht von der Dicke des Materials abhängt.

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