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Lautdivergenzen im Dialekt der Region Sursee x x

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Maturitätsarbeit 2011 <br />

<strong>Lautdivergenzen</strong> <strong>im</strong> <strong>Dialekt</strong> <br />

<strong>der</strong> <strong>Region</strong> <strong>Sursee</strong> <br />

2. Theoretische Grundlagen <strong>der</strong> Arbeit 2.1 <strong>Dialekt</strong>ologische Interessengebiete <br />

Ein zweiter wichtiger Faktor innerhalb <strong>der</strong> dialektologischen Linguistik für die Untersu-­chung<br />

ist die <strong>Dialekt</strong>geographie 44 . In ihr ist die Lautphysiologie, angewendet auf einen <br />

geographischen Raum, enthalten. Durch die Systemhaftigkeit von Lautgesetzten, beein-­flusst<br />

durch aussersprachliche Einflüsse 45 , müssen in zwei getrennten Orten mit unter-­schiedlichen<br />

Faktoren auch verschiedene Lautungen auftreten. Überprüft werden diese <br />

Theorien jeweils mittels Spracherhebungen und <strong>der</strong>en Festhaltung in Sprachatlanten. <br />

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem <strong>Dialekt</strong> in <strong>der</strong> <strong>Region</strong> <strong>Sursee</strong> und dessen <br />

Lautgesetzen. Sie untersucht, ob sich die Aussprache von Lauten in <strong>der</strong> <strong>Region</strong> <strong>Sursee</strong> <br />

verän<strong>der</strong>t hat mittels eines eigens dafür konzipierten Vergleichs zweier Altersgruppen. <br />

Die <strong>Dialekt</strong>geographie wird zusätzlich herangezogen, um zu untersuchen, ob sich mit <br />

einer eventuellen Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Lautung auch die dialektgeographische Situation <br />

geän<strong>der</strong>t hat. <br />

Ob von einem systemhaften Lautwandel gesprochen werden kann, muss in <strong>der</strong> Untersu-­chung<br />

betrachtet werden. <br />

2.1.2 Interessengebiete in <strong>der</strong> Schweiz <br />

Damit die Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> dialektgeographischen Situation in <strong>der</strong> <strong>Region</strong> <strong>Sursee</strong> erst <br />

beurteilt werden kann, muss eine als Vergleichspunkt dienende frühere Untersuchung <br />

zu Hilfe gezogen werden. Um wie<strong>der</strong>um eine Einteilung <strong>der</strong> Schweizerdeutschen Dialek-­te<br />

vornehmen zu können, ist die Aufzeichnung und Auswertung von <strong>Dialekt</strong>en aller Re-­gionen<br />

in <strong>der</strong> Schweiz eine essentielle Grundlage. <br />

In <strong>der</strong> Geschichte <strong>der</strong> Schweiz unternahm einen solchen Versuch zum ersten Mal Franz <br />

Josef Stal<strong>der</strong> (1757 – 1833), ein Dekan aus dem luzernischen Entlebuch. 46 Er sammelte <br />

dazu mit Hilfe von Bekannten das Vokabular aller Deutschschweizer <strong>Dialekt</strong>e und fasste <br />

sie in mehreren Werken zusammen. 47 Obwohl er zu seiner Zeit damit Pionierarbeit lei-­stete,<br />

ist das Werk heute vom wissenschaftlichen Standpunkt her stark zu kritisieren. 48 <br />

Einerseits besass seine Ortswahl keinerlei Systematik; die westliche Deutschschweiz <br />

44 Vgl. Heinrich Löffler, „<strong>Dialekt</strong>ologie: eine Einführung“, Tübingen 2003, S. 25 – 30. <br />

45 Ebda., S. 22. <br />

46 Vgl. Andreas Lötscher, „Schweizerdeutsch – Geschichte, <strong>Dialekt</strong>e, Gebrauch“, Frauenfeld 1983, S. 16. <br />

47 Ebda., S. 16. <br />

48 Ebda., S. 18. <br />

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