Lautdivergenzen im Dialekt der Region Sursee x x
Lautdivergenzen im Dialekt der Region Sursee x x
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Maturitätsarbeit 2011 <br />
<strong>Lautdivergenzen</strong> <strong>im</strong> <strong>Dialekt</strong> <br />
<strong>der</strong> <strong>Region</strong> <strong>Sursee</strong> <br />
2. Theoretische Grundlagen <strong>der</strong> Arbeit 2.2 Glie<strong>der</strong>ung des Schweizerdeutschen <br />
verschiedenen Vokalen zu einem Doppellaut, was <strong>im</strong> übrigen deutschen Sprachraum <br />
geschah, aufgrund <strong>der</strong> geographischen Situation nicht durchgemacht haben. 74 <br />
Weil diese Grenzen jedoch hauptsächlich entlang den Voralpen verlaufen, werden sie in <br />
<strong>der</strong> Untersuchung nicht berücksichtigt. <br />
2.2.2 West-Ost-Gegensätze <br />
Es lassen sich nicht nur horizontale <strong>Dialekt</strong>grenzen durch die Deutschschweiz ziehen, <br />
son<strong>der</strong>n auch vertikale. Bekannt sind diese West-‐Ost-‐Grenzen auch als alte Kulturgren-zen<br />
innerhalb <strong>der</strong> Schweiz. 75 Während beispielsweise auf <strong>der</strong> einen westlichen Seite mit <br />
französischen Jasskarten gespielt wird, werden auf <strong>der</strong> östlichen Seite deutsche ver-wendet.<br />
76 Aber auch hier zeigen sich die Gegensätze nicht klar auf einer gemeinsamen <br />
Linie, son<strong>der</strong>n kommen wie bei den Nord-‐Süd-‐Gegensätzen gestaffelt vor. 77 Zahlreiche <br />
Isoglossen konnten durch die Untersuchung des SDS erfasst werden, 78 wovon auch eini-ge<br />
durch die <strong>Region</strong> <strong>Sursee</strong> verlaufen. 79 <br />
Diese bilden die Basis für die vorliegende Arbeit. Es ist einleuchtend, dass solche Isog-lossen<br />
nur grob gezogen werden können; entlang den Grenzen zweier sprachlicher Aus-prägungen<br />
entstehen dadurch sogenannte Übergangs- und Mischzonen 80 , in welchen die <br />
klare Zuteilung auf eine Seite nicht möglich ist, weil sich die zwei Variationen vermi-schen.<br />
<br />
Da die <strong>Region</strong> <strong>Sursee</strong> sich bezüglich Aussprache etlicher Wörter in o<strong>der</strong> nahe von sol-chen<br />
Mischzonen befindet, ist eine Zuteilung zu einer Seite nicht gegeben. Trotzdem ist <br />
in den Lautkarten von Rudolf Hotzenköcherle in den meisten Fällen eine klare Grenze <br />
gesetzt. Der Kern <strong>der</strong> folgenden Untersuchung ist es, herauszufinden, ob eine solche Zu-teilung<br />
heute noch möglich ist. Unterschieden werden dazu zwei Altersgruppen. Eine, <br />
74 Vgl. Arthur Baur, „Schweizerdeutsch – woher und wohin?“, Rohr 1990, S. 13 – 14. <br />
75 Vgl. Helen Christen, „Kleiner Sprachatlas <strong>der</strong> deutschen Schweiz“, Frauenfeld 2010, S. 30. <br />
76 Ebda., S. 30. <br />
77 Vgl. Andreas Lötscher, „Schweizerdeutsch – Geschichte, <strong>Dialekt</strong>e, Gebrauch“, Frauenfeld 1983, S. 153. <br />
78 Vgl. Rudolf Hotzenköcherle, „Die Sprachlandschaften <strong>der</strong> deutschen Schweiz“, Aarau 1984, S. 51 – 67. <br />
79 Vgl. dazu die Ausführungen <strong>im</strong> Kapitel 3.1. <br />
80 Vgl. Andreas Lötscher, „Schweizerdeutsch – Geschichte, <strong>Dialekt</strong>e, Gebrauch“, Frauenfeld 1983, S. 153. <br />
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