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Probleme des Übersetzens Berndeutsch – Hochdeutsch - Sursee

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Mehr dazu unter dem Abschnitt über die konnotative Äquivalenz (3.2.5.).<br />

Pedro Lenz‘ Ziel war es, dass man beim Lesen von „Dr Goalie bin ig“ das Gefühl bekommt, der Goalie<br />

würde einem gegenübersitzen und seine Geschichte erzählen. 12 Dass dies Pedro Lenz‘ Ziel war, spürt man<br />

beim Lesen, denn man fühlt sich als Leser/Leserin sofort in die Geschichte einbezogen und ist nach der<br />

ersten Seite bereits mitten im Geschehen. Dies liegt auch an den bereits erwähnten an die Leser/Leserinnen<br />

gerichteten Kommentaren.<br />

3.2.3. Textnormative Äquivalenz<br />

„[Alle Texte] folgen hinsichtlich Auswahl und Verwendungsweise sprachlicher Mittel im syntaktischen und<br />

lexikalischen Bereich bestimmten sprachlichen Normen (Stilnormen), deren Einhaltung in der Übersetzung<br />

Herstellung textnormativer Äquivalenz bedeutet.“ 13<br />

Welche Normen fallen bei „Dr Goalie bin ig“ auf?<br />

Der Rhythmus und die Melodie eines Textes sind für Pedro Lenz sehr wichtig. Dies ist auch ein Grund dafür,<br />

warum er auf Mundart und nicht auf <strong>Hochdeutsch</strong> schreibt. Schreibt er auf Schweizerdeutsch, hat er einen<br />

bestimmten Klang, einen Rhythmus oder eine Melodie im Ohr und kann mit der Sprache besser<br />

experimentieren. 14 Es ist für ihn sehr wichtig, dass der Rhythmus bei seinen Texten stimmt. 15 So denkt er<br />

beim Schreiben erst einmal ans gesprochene Wort, also ans Vortragen und ans Hören seiner Texte und nicht<br />

primär ans Lesen. 16<br />

Bei „Dr Goalie bin ig“ hat er den Sound der Sprache zuerst entdeckt, daraus entstand anschliessend die<br />

Geschichte. 17 Bis schliesslich der Rhythmus und der Klang stimmten, musste er lange am Text herum<br />

schrauben. 18 Dieser Rhythmus hat den Effekt, dass man nach einer Lesung von Pedro Lenz „noch genau<br />

[hört], wie es geklungen hat, auch wenn man sich an die genaue Wortwahl nicht mehr erinnern mag.“ 19<br />

Pedro Lenz liest den Text ziemlich schnell und flüssig vor, wodurch das Ganze sehr lebendig und menschlich<br />

wirkt. Auch Emotionen, wie Wut oder Enttäuschung werden sehr authentisch transportiert. Beschreibende<br />

Sätze (zur Uhrzeit oder zum Wetter) werden hingegen eher monoton vorgetragen, wodurch diese<br />

Informationen leicht in den Hintergrund treten und somit wichtigen Sachen wie Gefühlen oder speziellen<br />

Handlungen eine besondere Dominanz verliehen wird.<br />

3.2.4. Denotative Äquivalenz<br />

Der Begriff ‚Denotation‘ steht für die „neutrale Bedeutung (Grundbedeutung) und damit für den inhaltlichen<br />

Kern eines Wortes“ 20 . In der Kategorie der denotativen Äquivalenz ist die Lexik von zentraler Bedeutung. 21<br />

12 Vgl. Spörri, Susanna. 2011. Pedro Lenz – Das Erfolgsrezept <strong>des</strong> Berner Autors.<br />

http://pedrolenz.ch/index.php/pl/beitrag/titelstory_pedro_lenz_das_erfolgsrezept_<strong>des</strong>_berner_autors. verwendet am 10. Oktober<br />

2012.<br />

13 Koller, Werner. 1992. Einführung in die Übersetzungswissenschaft. Quelle und Meyer. Heidelberg. S. 247.<br />

14 Vgl. Sternstunde Philosophie „Gesprochen wie geschrieben? Mundart und <strong>Hochdeutsch</strong> in der Schweiz“. SF 1. 4. März 2012.<br />

15 Vgl. ebd..<br />

16 Vgl. Altorfer, Sabine. 2012. Ich selber lache nie auf der Bühne.<br />

http://pedrolenz.ch/index.php/pl/beitrag/ich_selber_lache_nie_auf_der_buehne_grosses_interview_zum_kulturpreis_2012_<br />

.verwendet am 4. Juli 2012.<br />

17 Vgl. Hasler, Michael. 2011. „Ich finde, ich erfinde nicht.“<br />

http://pedrolenz.ch/index.php/pl/beitrag/ich_finde_ich_erfinde_nicht/.verwendet am 4. Juli 2012.<br />

18 Vgl. ebd..<br />

19 Stadtanzeiger Olten. Pedro Lenz gibt den Rhythmus vor. http://www.stadtanzeiger-olten.ch/aktuell/campus/artikelseitecampus/?tx_ttnews%5Btt_news%5D=18149&cHash=3bf191b8f1a3a19d770d4f98a68b760d.<br />

verwendet am 15. Juli 2012.<br />

20 Wikipedia. Denotation. http://de.wikipedia.org/wiki/Denotation. verwendet am 10. Oktober 2012.<br />

21 Vgl. Koller, Werner. 1992. Einführung in die Übersetzungswissenschaft. Quelle & Meyer. Heidelberg. S. 228.<br />

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