Come together – Nähe, Distanz und deren Folgen für die Behandlung
Come together – Nähe, Distanz und deren Folgen für die Behandlung
Come together – Nähe, Distanz und deren Folgen für die Behandlung
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
LVR-Klinik Bedburg-Hau<br />
Fachbereich Forensik<br />
Zu wenig Liebe <strong>für</strong> unsere Söhne?<br />
Vortrag von Prof. Dr. Christian Pfeiffer<br />
Prof. Dr. Christian Pfeiffer, geb.<br />
1944, war von Dez. 2000 bis März<br />
2003 Justizminister in Niedersachsen.<br />
Seither leitet er wie vorher das<br />
Kriminologische Forschungsinstitut<br />
Niedersachsen <strong>und</strong> lehrt Kriminologie,<br />
Strafvollzug <strong>und</strong> Jugendstrafrecht<br />
an der Universität Hannover. Pfeiffer stu<strong>die</strong>rte als<br />
Stipendiat der Stu<strong>die</strong>nstiftung des Deutschen Volkes<br />
Rechtswissenschaften, Sozialpsychologie <strong>und</strong> Kriminologie<br />
in München <strong>und</strong> London. Danach war er wissenschaftlicher<br />
Assistent an der Universität München <strong>und</strong> Heisenberg-<br />
Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Pfeiffers<br />
aktuelle Forschungsschwerpunkte sind Gewaltkriminalität,<br />
Strafzumessung <strong>und</strong> Viktimologie. Neben dem<br />
B<strong>und</strong>esver<strong>die</strong>nstkreuz am Bande erhielt Pfeiffer <strong>für</strong> seine<br />
Arbeiten noch zahlreiche weitere Auszeichnungen, darunter<br />
1984 als Vorsitzender des Vereins Brücke e.V. den Sozialpreis<br />
des Freistaates Bayern. 1997 gründete er in Hannover<br />
<strong>die</strong> erste Bürgerstiftung Deutschlands nach <strong>deren</strong><br />
Vorbild inzwischen mehr als 40 entsprechende Stiftungen<br />
entstanden sind.<br />
Über das Ausmaß <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Folgen</strong> der Benachteiligung von<br />
Jungen in der familiären <strong>und</strong> institutionellen Kindererziehung<br />
Das KFN hat im Rahmen von vier eigenen Untersuchungen<br />
<strong>und</strong> weiteren, <strong>die</strong> von an<strong>deren</strong> Instituten durchgeführt<br />
worden sind, klare Hinweise <strong>für</strong> eine Benachteiligung der<br />
Jungen gef<strong>und</strong>en. Im Vergleich zu den Mädchen erhalten<br />
sie heute von den <strong>für</strong> ihre Erziehung verantwortlichen<br />
Personen (Eltern, Erzieherinnen, Lehrer(innen) weniger<br />
Zuwendung. Soweit Längsschnittdaten vorliegen, zeigt sich<br />
ferner, dass es sich hier um ein neues Phänomen handelt.<br />
Früher sind eher <strong>die</strong> Mädchen zu kurz gekommen. Im<br />
Rahmen des Vortrags werden Erklärungen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Ungleichbehandlung<br />
angeboten. Es wird erörtert, welche<br />
<strong>Folgen</strong> daraus <strong>für</strong> <strong>die</strong> Betroffenen erwachsen. Und schließlich<br />
liegt ein Schwerpunkt bei der Frage, welche Konsequenzen<br />
<strong>die</strong> dargestellten Erkenntnisse im Hinblick auf <strong>die</strong><br />
Familie, Kinderkrippen, Kindergärten <strong>und</strong> Schulen haben<br />
sollten.<br />
10