22.03.2014 Aufrufe

Come together – Nähe, Distanz und deren Folgen für die Behandlung

Come together – Nähe, Distanz und deren Folgen für die Behandlung

Come together – Nähe, Distanz und deren Folgen für die Behandlung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

LVR-Klinik Bedburg-Hau<br />

Fachbereich Forensik<br />

AG5<br />

Die Angst hinter Mauern <strong>und</strong> Gittern <strong>–</strong> Jeden Tag zittern?<br />

Harald Rehner , Rostock<br />

In unterschiedlichem Ausmaß ist Angst in der Arbeit mit unseren Patienten ein ständiger Begleiter. Die Einschätzung der Gefährlichkeit<br />

ist davon beeinflusst, ebenso Lockerungsmaßnahmen, <strong>die</strong> Frage der Behandelbarkeit überhaupt. Erscheint ein<br />

Patient extrem Angst einflößend, bleibt oft nur <strong>die</strong> Verlegung in den Vollzug <strong>–</strong> oder ein Minimum an <strong>Behandlung</strong>, <strong>die</strong> fast der<br />

Verwahrung gleichkommt. Vielleicht scheint <strong>die</strong> ökonomisch durchaus begründbare Verwendung von standardisierten <strong>Behandlung</strong>sprogrammen<br />

dem “heimlichen Lehrplan“ zu folgen, <strong>die</strong> Angst der an der <strong>Behandlung</strong> Beteiligten vor einer direkten Auseinandersetzung<br />

in der therapeutischen Beziehung zu reduzieren.<br />

Patienten verstehen es durchaus, uns mittels der ihren Störungsbildern eigenen Psychodynamik (Entwertung, Drohung <strong>und</strong><br />

auch reale Übergriffe) zu kontrollieren. Angst auf beiden Seiten verhindert Veränderung <strong>und</strong> damit <strong>die</strong> Chance, über <strong>Behandlung</strong><br />

eine Reduktion von Gefährlichkeit zu erreichen, welche <strong>die</strong> Voraussetzung <strong>für</strong> <strong>die</strong> Resozialisierung sind.<br />

AG6<br />

„Wo bin ich im Kontakt mit meinem Gegenüber?“ oder<br />

Das Spiel mit den inneren <strong>und</strong> äußeren Grenzen des professionellen Dialoges<br />

Professor Johannes Junker, Nürtingen <strong>und</strong> Agne Rozlapa, Riga<br />

Die Dramatherapie eignet sich besonders, um ganz praktisch mit inneren <strong>und</strong> äußeren Grenzen zu experimentieren. Im Spiel<br />

des „Tun als ob“ gibt es keine Fehler, sondern Erfahrungen, <strong>die</strong> zu anderem Handeln, Denken <strong>und</strong> Fühlen führen können.<br />

Praktische Übungen, Rollenspiele <strong>und</strong> neue Erfahrungsmomente sollen den Teilnehmern <strong>die</strong> eigenen inneren <strong>und</strong> äußeren<br />

Abstände bewusst werden lassen. Mit dramatherapeutischen Methoden kann jeder sich neu „einjustieren“ <strong>und</strong> selbst ausprobieren,<br />

wie was wirkt. Auch das bewusste Einsetzten der körperlichen Berührung wird erläutert <strong>und</strong> Gegenstand von kleinen<br />

Experimenten sein.<br />

Das Ziel ist ein gutes ausgelotetes Pendel des therapeutisch wirksamen Dialogs zu gestalten.<br />

20

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!