Come together – Nähe, Distanz und deren Folgen für die Behandlung
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Sex & Drugs & Rock`n´Roll Vol. XIX<br />
<strong>Nähe</strong>, <strong>Distanz</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Folgen</strong> - <strong>die</strong> Praxis der <strong>Behandlung</strong><br />
Arbeitsgruppenangebot<br />
AG1<br />
Let it Be<br />
Vom Loslassen (nicht nur) in der Therapie<br />
Susanne Strenge, Bedburg-Hau<br />
Als allzeit fleißige, einfühlsame, sorgfältige, nährende Behandler in der Forensik tun wir uns mit dem Loslassen oft schwer.<br />
Dennoch kommt der Tag, an dem unsere Patienten soweit sind, Mauern <strong>und</strong> <strong>die</strong> Versorgung hinter sich zu lassen.<br />
Daran haben wir doch auch all <strong>die</strong> Jahre gearbeitet. Das Ziel der <strong>Behandlung</strong> ist es doch, dass wir überflüssig werden, oder?<br />
Aber ist auch wirklich alles erreicht, was zu erreichen ist?<br />
Kann denn da auch wirklich nichts mehr passieren?<br />
Wenn aber <strong>die</strong>se oder jene Situation auftritt, was geschieht dann?<br />
Herr W. kommt wegen einer brenzligen Situation eigenständig früher aus dem Urlaub zurück <strong>und</strong> will mit uns sprechen.<br />
Es gibt keine Garantie, dass nichts mehr passieren wird, bei einer Lockerung, bei einer Beurlaubung, bei einer bedingten Entlassung.<br />
Aber unsere (selbstverständlich durch empirische Forschung abgesicherte) Einschätzung ist: Die Sache ist r<strong>und</strong>. Lass<br />
mal laufen:<br />
Frau X braucht nicht mehr jede Woche neu unsere Bestätigung <strong>für</strong> jeden kleinen Schritt <strong>und</strong> wirkt dabei ganz zufrieden.<br />
Herr Y legt uns seine Pläne dar <strong>und</strong> kann ohne Hilfe erklären, was realistisch ist <strong>und</strong> was nicht, wo ein Gefahrenpotential erkennbar<br />
ist.<br />
Frau Z. schafft es von ganz alleine, sich runterzufahren. Sie grinst, wenn man sie darauf anspricht.<br />
In <strong>die</strong>sem Workshop möchte ich mich gern mit um unserem eigenen Umgang mit dem Loslassen, durchaus auch in einem Zen-<br />
Sinn, im Sinne des Kohelet (Jegliches hat seine Zeit), <strong>und</strong> im Sinne der sieben Phasen der Trauer beschäftigen.<br />
Und es soll natürlich auch darum gehen, wann <strong>für</strong> uns eigentlich eine Maßregel „fertig“ ist, wann <strong>für</strong> uns das Ziel der Maßregel,<br />
nämlich ein Zustand maximaler Ges<strong>und</strong>ung bei minimaler Gefährlichkeit des Patienten erreicht wurde.<br />
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