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Come together – Nähe, Distanz und deren Folgen für die Behandlung

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LVR-Klinik Bedburg-Hau<br />

Fachbereich Forensik<br />

Sehr geehrte Damen <strong>und</strong> Herren,<br />

liebe Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen,<br />

Vorwort<br />

Was hat das Lied der Beatles „<strong>Come</strong> <strong>together</strong>“ mit einer<br />

forensischen Fachtagung zum Thema „<strong>Nähe</strong> <strong>und</strong> <strong>Distanz</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>deren</strong> <strong>Folgen</strong>“ zu tun?<br />

Vielleicht nähern wir uns einer Antwort, indem wir unseren<br />

Phantasien über den Text von John Lennon in uns Raum<br />

geben.<br />

Denn, zumindest zu Beginn des therapeutischdiagnostischen<br />

Prozesses, befinden wir uns im Bereich der<br />

Phantasie.<br />

Der „Patient“ ist zunächst das, was wir aus ihm machen.<br />

Genauso sind auch „Wir“ genau das, was der Patient auf<br />

Gr<strong>und</strong> seiner Erfahrungen <strong>und</strong> Erlebnisse aus uns macht.<br />

Über <strong>die</strong> notwendigen Gr<strong>und</strong>lagen der Therapie haben sich<br />

<strong>die</strong> Vorstellungen <strong>und</strong> Ansichten geändert. So besteht<br />

Übereinstimmung darin, dass <strong>die</strong> <strong>Behandlung</strong> nicht mehr<br />

in einer ausschließlich dyadischen Form der Beziehungsgestaltung<br />

stattfinden kann.<br />

An <strong>die</strong> Stelle der Paarbeziehung ist <strong>die</strong> <strong>Behandlung</strong> im<br />

Rahmen einer sozialen Matrix getreten.<br />

Diese soll zum einen dazu <strong>die</strong>nen, dem Patienten im therapeutischen<br />

wie im stationären Alltagsraum in seiner vielschichtigen<br />

Art der Wiederholung begegnen zu können.<br />

Dazu müssen <strong>die</strong> vielen Wirkfaktoren aber bekannt sein<br />

<strong>und</strong> klar beschrieben werden.<br />

Der therapeutische Rahmen selbst wird daher wie <strong>die</strong> cotherapeutischen<br />

Methoden <strong>und</strong> Werkzeuge immer feingliedriger<br />

auf den Patienten zugeschnitten. Dieser hat sich<br />

dann nicht mehr einer Methode anzupassen.<br />

Dennoch ist immer wieder zu beobachten, dass schon der<br />

Aufbau einer therapeutischen Arbeitsbeziehung (<strong>und</strong> nicht<br />

nur <strong>die</strong> <strong>Behandlung</strong> selbst) trotz formal guter struktureller<br />

Voraussetzungen scheitert.<br />

Vielleicht erklärt sich <strong>die</strong>ses Scheitern dadurch, dass das<br />

selbstverständliche Pendeln zwischen den Beziehungspolen<br />

<strong>Nähe</strong> <strong>und</strong> <strong>Distanz</strong> nicht möglich ist.<br />

Wir haben es im Maßregelvollzug mit Menschen <strong>und</strong> <strong>deren</strong><br />

frühen Pathologien, <strong>deren</strong> strukturellen Störungen zu tun.<br />

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