Journal 3-2013.pdf
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Wir und alle für den<br />
Patienten<br />
<strong>Journal</strong> 3 - 2013<br />
St.-Antonius-Hospital<br />
Akademisches<br />
Lehrkrankenhaus<br />
der RWTH Aachen<br />
Katholische<br />
Kirchengemeinde<br />
St. Peter und Paul<br />
Dechant-Deckers-Str. 8<br />
52249 Eschweiler<br />
Tel.: 02403 / 76 -0<br />
www.sah-eschweiler.de<br />
Aktuelles aus dem St.-Antonius-Hospital
EDITORIAL<br />
INHALT<br />
EIN TAG MIT VIELEN GEWINNERN<br />
VIEL FREUDE + VIEL HILFE = TAG DER FANFARENTROMPETER<br />
Sehr geehrte Leserinnen und Leser,<br />
sehr geehrte Patienten, Besucher und Mitarbeiter,<br />
nachdem wir gerade ein großes, musikalisches Fest der Freude<br />
und Hilfe erleben durften, möchte ich die Gelegenheit nutzen,<br />
mich bei allen Akteuren des Fanfarentages für Ihr unglaubliches<br />
ehrenamtliches Engagement zu bedanken. Als erstes seien hier<br />
die Mitglieder der Eschweiler Fanfarenkorps genannt, die<br />
wochenlange Vorbereitungen auf sich genommen haben, um<br />
den Eschweiler Bürgern ein unvergessliches Erlebnis zu<br />
ermöglichen. Hier sei stellvertretend Herr Dieter Kaltenbach als<br />
musikalischer Gesamtleiter genannt. Weiterhin bedanken wir<br />
uns bei Herrn Wohnaut für die großzügige Unterstützung der<br />
Sparkasse und bei Herrn Lothar Müller, der obendrein noch die<br />
Moderation am Tag der Fanfarentrompeter übernommen hat.<br />
Unser weiterer Dank gilt Herrn Bürgermeister Rudi Bertram,<br />
der für diese Veranstaltung die Schirmherrschaft übernommen<br />
hat. Der Erlös aus der großen Losaktion kommt, wie auch schon<br />
bei den vergangenen 6 Fanfarentagen, zu 100 % den an Krebs<br />
erkrankten Menschen unseres Hospitals zu Gute. Hier den Losverkäufern<br />
ebenfalls ein herzlichen Dankeschön!<br />
Ein besonderes Lese-Erlebnis wird der 3. Teil unserer Serie 160<br />
Jahre St.-Antonius-Hospital sein. Die ersten 2 Teile haben schon<br />
großes Interesse gefunden und der jetzige Teil ist nicht minder<br />
lesenswert.<br />
Weiterhin können Sie sich über zwei Abteilungen unseres<br />
Hauses informieren, die in diesem Jahr ihr 10-jähriges Bestehen<br />
feiern. Die Abteilungen Kardiologie und Gefäßchirurgie, beide<br />
wurden im Jahre 2003 gegründet.<br />
Fanfarentag 3-4<br />
10 Jahre Kardiologie 5-8<br />
Ambulante<br />
Kardiologische Reha 9<br />
Kirche im Hospital 10<br />
Historie 11-13<br />
10 Jahre Gefäßchirurgie<br />
und Endovaskuläre<br />
Chirurgie 14-17<br />
Lachen ist gesund 18<br />
GourMed 19<br />
Die Energie- und<br />
Wärmeverorgung 20-21<br />
Reise nach Tansania 22-23<br />
Hier ist was los 24-26<br />
Vor 24 Jahren erlebte er seine Premiere: der „Tag der Fanfarentrompeter<br />
in Eschweiler“, der seit 1989 im olympischen<br />
Zeitrhythmus von vier Jahren stattfindet und auf Initiative des<br />
damaligen Bürgermeisters Günter Wagner und des früheren<br />
Gebietsdirektors der Sparkasse, Josef Stiel, auf den Weg<br />
gebracht wurde.<br />
Ein Weg, der bereitet wurde, durch beispielhaftes Engagement<br />
quer durch alle Schichten der Gesellschaft. Er ist für die<br />
Zuhörer kostenfrei, aber traditionell gekoppelt mit einem<br />
mehrmonatigen Losverkauf zugunsten einer ganz besonders<br />
guten Sache. So kommen sämtliche Erlöse aus Losverkauf und<br />
Spenden zum Fanfarentag dem „Förderverein Regionaler<br />
Onkologischer Schwerpunkt Eschweiler e.V.“ zugute.<br />
Wie immer wurde der Startschuss zum Losverkauf bei der<br />
Auftaktveranstaltung gegeben, diesmal am 23. April. Fortan<br />
konnten die Lose nicht nur im Hospital, sondern auch bei der<br />
Sparkasse erworben werden. Denn ob zu den Markttagen<br />
oder bei anderen Aktionen in der Stadt: zahlreiche ehrenamtlich<br />
Engagierte – allen voran der 1. Vorsitzende des<br />
Onkologischen Fördervereins, Elmar Wagenbach, und der<br />
Chefarzt der Klinik für Hämatologie und Onkologie, PD Dr.<br />
Peter Staib – stellten sich, bepackt mit Losblocks, in den<br />
Dienst der guten Sache und hätten mit ihrem Verkaufstalent<br />
sicher manchen Verkäufer vom Hamburger Fischmarkt glatt in<br />
den Schatten gestellt. Sie durften sich ebenso wie viele<br />
begeisterte Zuhörer am letzten Samstag, dem 13. Juli, nicht nur<br />
von der erstklassigen musikalischen Unterhaltung der<br />
Eschweiler Fanfarencorps und ihrer Jugendcorps verwöhnen<br />
lassen, sondern fieberten auch gemeinsam dem Abschluss-<br />
Laridah mit der Ermittlung der drei Endziffern für die Gewinnlose<br />
entgegen.<br />
Alle Losbesitzer, die ein Los mit den Endziffern 063 haben,<br />
dürfen sich jetzt schon über einen Gewinn von 50,- Euro<br />
freuen.<br />
Diesen Betrag können sie bei der Abschlussveranstaltung am<br />
8. August, um 19 Uhr in der Sparkasse Eschweiler, Marienstraße<br />
entgegennehmen oder von einer bevollmächtigten<br />
Person abholen lassen. Doch damit nicht genug, zusätzlich<br />
werden aus allen eingereichten Gewinnlosen an diesem Abend<br />
Geldpreise zwischen 50,- und 1000,- Euro ausgelost.<br />
Freudenspender<br />
Der Fanfarentag kennt keine Verlierer. So freuten sich auch<br />
alle Loskäufer, die kein Gewinnlos haben, nicht nur am tollen<br />
Programm unter der musikalischen Gesamtleitung von Dieter<br />
Kaltenbach, sondern auch darüber, dass sie mit ihrem<br />
Loskauf am Fanfarentag selber zu über 8 000 Losen und somit<br />
in Summe zu fast vollständig 50 000 verkauften Losen zugunsten<br />
des Onkologischen Fördervereins ROSE beigetragen haben.<br />
Schirmherr Bürgermeister Rudi Bertram bedankte sich zum<br />
Schluss des Abends sowohl bei allen ehrenamtlich engagierten<br />
Losverkäufern und Loskäufern als auch beim Hauptsponsor<br />
und weiteren Unternehmen, die mit ihren Spenden<br />
die Veranstaltung und die Gewinne ermöglicht haben sowie<br />
bei allen Spendern, die den Förderverein unterstützen.<br />
Ein ganz besonderer Dank ging aber auch an alle Fanfarencorps,<br />
die mit internationaler Musik im Bigband-Sound wieder<br />
für einen unvergesslichen Tag gesorgt haben. So war auch der<br />
7. Tag der Fanfarentrompeter ein voller Erfolg. Und wie schon<br />
bei den vorherigen Veranstaltungen gab es auch zahlreiche<br />
auswärtige Besucher, die gezielt zum Eschweiler Fanfarentag<br />
auf den Eschweiler Marktplatz gekommen waren, um hier<br />
nicht nur den Trompetensound „Die Weisweiler“, sondern<br />
ebenso die „Kaafsäck“ aus Dürwiß, die „Original Eschweiler“<br />
sowie die Nothberger Fanfarentrompeter, die Bergrather<br />
Regimentstrompeter und das Trompeterkorps der Hastenrather<br />
Eefelkank und deren Fanfaren-Jugendcorps zu erleben.<br />
Ich wünsche Ihnen<br />
viel Spaß beim Lesen.<br />
Patientenverfügung<br />
Organspenden 27-29<br />
Das Kontinenz- und<br />
Beckenbodenzentrum 30-31<br />
Kontaktdaten 32<br />
Lebensrettung,<br />
üben für Profis 33<br />
Veranstaltungen 34<br />
Ihr Elmar Wagenbach<br />
Geschäftsführender Vorstand<br />
Impressum 34<br />
* Aus Gründen der besseren Lesbarkeit haben wir statt<br />
geschlechtsspezifischer Formulierungen - beispielsweise<br />
Patientinnen und Patienten - die geschlechtsneutrale<br />
Formulierung - in diesem Beispiel Patienten - gewählt.<br />
2<br />
3
ROSE - REGIONALER ONKOLOGISCHER SCHWERPUNKT ESCHWEILER E.V<br />
10 JAHRE KARDIOLOGIE AM SAH<br />
Sie ist im wahrsten Sinne des Wortes das Herzstück der Klinik für Innere<br />
Medizin & Internistische Intensivmedizin: die Abteilung für Kardiologie,<br />
die am 1. Januar 2003 im Krankenhausplan des Landes ihre<br />
Anerkennung für 50 Betten erhielt.<br />
Nachdem der vorherige Leiter der Klinik, Prof. Dr. Carl-Johannes Schuster,<br />
diese zwölfte hauptamtlich geführte Abteilung des Hospitals als<br />
Herzensangelegenheit mit auf den Weg gebracht hatte, übernahm mit<br />
Beginn des Jahres 2005 Prof. Dr. Uwe Janssens die Leitung der Kardiologie.<br />
„ROSE“ ist gleichzeitig Symbol und<br />
inoffizielle Abkürzung des Fördervereins,<br />
der im Juni 1986 zur Unterstützung<br />
der krebskranken Patienten am St.-<br />
Antonius-Hospital gegründet wurde.<br />
Die Rose als Blume der Liebe symbolisiert<br />
auch Nächstenliebe und Einfühlungsvermögen,<br />
die sich wie ein roter<br />
Faden durch die Arbeit des Vereins<br />
ziehen. Denn die Hilfen sind äußerst<br />
vielseitig und umfassen mittlerweile<br />
nicht nur die Klinik für Hämatologie<br />
und Onkologie am Hospital, sondern<br />
auch das Euregio-Brust-Zentrum und<br />
das ProstataKarzinomZentrum.<br />
Stets im Dialog mit Betroffenen und<br />
Medizinern ermöglicht der onkologische<br />
Förderverein zahlreiche Verbesserungsangebote<br />
in der Betreuung krebskranker<br />
Patienten, die weit über die von den<br />
Krankenkassen getragenen Leistungen<br />
hinausgehen.<br />
Hierzu zählen beispielsweise psychosoziale<br />
Betreuung, Hilfe und Betreuung<br />
bei Problemen im familiären Umfeld<br />
von Krebspatienten sowie Infos<br />
zu Therapieangeboten, aber auch spezielle<br />
Seminarangebote. Außerdem<br />
steht bei einer bevorstehenden Entlassung<br />
eine Beratung hinsichtlich der<br />
Versorgung zuhause an - oft verbunden<br />
mit Informationen über soziale<br />
und finanzielle Hilfsmöglichkeiten.<br />
Ebenso gehört die Unterstützung bei<br />
Antragstellungen, auch zu Reha- und<br />
Nachsorge-Maßnahmen, zu den bereits<br />
seit langem realisierten Verbesserungen.<br />
Im Rahmen der ehrenamtlichen Patientenhilfe<br />
wird seit vielen Jahren ein<br />
wöchentlicher Patientenkaffee mit<br />
Kuchen angeboten. Auch begleiten die<br />
ehrenamtlichen Helferinnen die Krebs-<br />
erkrankten und ihre Angehörigen im<br />
häuslichen Umfeld und stehen sterbenden<br />
Patienten, aber auch deren<br />
Familien, mit Sitzwachen und Hausbesuchen<br />
bei.<br />
Eine weitere wichtige Säule zur Realisierung<br />
von Förderprojekten ist die ehrenamtliche<br />
Bastel- und Handarbeitsgruppe,<br />
deren Werke ganzjährig im<br />
Hospitalfoyer angeboten werden, aber<br />
auch zum traditionellen Adventsbasar<br />
zahlreiche Käufer finden.<br />
Erholungszone<br />
Nicht zuletzt konnten dank des onkologischen<br />
Fördervereins auch zahlreiche<br />
Verbesserungen in der Ausstattung der<br />
Klinik realisiert werden, beispielsweise<br />
nach dem 6. Tag der Fanfarentrompeter<br />
die Anschaffung eines Tele-Mikroskopier-Systems<br />
für die Klinik für Hämatologie<br />
und Onkologie.<br />
„Ein solches System gehört nicht zum<br />
Leistungsstandard der Kassen, obwohl<br />
es auch schnell und unkompliziert das<br />
Einholen weiterer Expertenmeinungen<br />
ermöglicht“, betont der Chefarzt der<br />
Klinik, PD Dr. Peter Staib und erläutert<br />
mit Elmar Wagenbach, dem 1. Vorsitzenden<br />
des Fördervereins, die geplante<br />
Verwendung aktueller Spendengelder:<br />
„Bei unseren derzeitigen Baumaßnahmen<br />
steht unter anderem ein neuer<br />
onkologischer Ambulanzbereich im 8.<br />
Obergeschoss an. Grundsätzlich ist auch<br />
in der ambulanten Krebstherapie nur<br />
eine gewisse Standard-Ausstattung<br />
vorgesehen. Doch gerade bei einer<br />
Chemotherapie, in der die Patienten<br />
bis zu 8 Stunden pro Behandlung in<br />
der Ambulanz verbringen, ist es wichtig,<br />
dass die Patienten Erleichterungen<br />
durch eine entspannende Einrichtung<br />
und Gestaltung finden können. Deshalb<br />
legen wir aktuell den Fokus auf die<br />
Anschaffung besonders komfortabler<br />
Therapiestühle und TV-Monitore für die<br />
onkologische Ambulanz. Aber auch mit<br />
Patientenliegen in einem neuen Ruhebereich<br />
wollen wir eine möglichst erholsame<br />
Atmosphäre unterstützen.“<br />
Der Förderverein Regionaler Onkologischer<br />
Schwerpunkt Eschweiler e.V.<br />
freut sich über neue Mitglieder und<br />
Förderer, die mit ihrer Mitgliedschaft<br />
oder Spenden helfen, die vielfältige<br />
Arbeit des Vereins fortzuführen.<br />
Weitere Infos zur Arbeit des Vereins<br />
gibt es entweder im Flyer, der im Hospital<br />
erhältlich ist, oder im Internet unter<br />
www.sah-eschweiler.de/foerderverein-onkologie/<br />
Spendenkonten:<br />
Förderverein Regionaler Onkologischer<br />
Schwerpunkt Eschweiler e.V.<br />
Sparkasse Aachen Nr. 1216431 BLZ 39050000<br />
Raiffeisenbank Eschweiler Nr. 2502682019 BLZ 39362254<br />
VR-Bank eG Nr. 6103449012 BLZ 39162980<br />
Pax-Bank eG Nr. 1017902012 BLZ 37060193<br />
Zuvor hatte der Facharzt für Innere Medizin<br />
mit dem Schwerpunkt Kardiologie als<br />
Chefarzt die Abteilung für Kardiologie,<br />
Pulmologie und Internistische Intensivmedizin<br />
im Caritas-Krankenhaus im badenwürttembergischen<br />
Bad Mergentheim<br />
geführt. Das Eschweiler St.-Antonius-Hospital<br />
war dabei keinesfalls ein vollkommen<br />
unbekanntes Terrain für Prof. Dr. Janssens,<br />
der während seiner ärztlichen Laufbahn<br />
fast 11 Jahre lang am Aachener Universitätsklinikum<br />
tätig war. So gab der erfahrene<br />
Kardiologe von Anfang an Vollgas<br />
beim Ausbau der Abteilung, in der bereits<br />
im Oktober 2005 der erste Herzkathetermessplatz<br />
in Betrieb genommen wurde und<br />
keine zwei Jahre später das zweite Herzkatheterlabor.<br />
Neben der Therapie akuter und chronischer<br />
Herzschwächen, des weit verbreiteten Bluthochdrucks<br />
sowie verschiedener Herzklappenerkrankungen<br />
und Herzrhythmusstörungen<br />
nimmt die Behandlung<br />
koronarer Herzerkrankungen auch heute<br />
einen bedeutenden Schwerpunkt in der<br />
Arbeit ein. Denn trotz modernster Therapiemöglichkeiten<br />
gelten Herz-Kreislauf-<br />
Erkrankungen nach wie vor als Todesursache<br />
Nr. 1 in Deutschland.<br />
Allerdings konnte die Sterblichkeitsrate<br />
nach einem Infarkt insgesamt erheblich<br />
gesenkt werden – jedoch mit regionalen<br />
Unterschieden in Deutschland. So gehört<br />
NRW zu den sechs Bundesländern mit den<br />
wenigsten Todesfällen nach einem akuten<br />
Herzinfarkt. Und Eschweiler liegt in der<br />
Rettungszeit deutschlandweit vorn.<br />
4<br />
5
Es ist uns eine<br />
Herzensangelegenheit,<br />
den Patienten mögliche<br />
Schwellenängste zu nehmen.<br />
Prof. Dr. med Uwe Janssens<br />
Umfassend und speziell –<br />
auch bei schwerem Bluthochdruck<br />
Zur kardiologischen Diagnostik und Therapie<br />
bietet das Team der Kardiologie rund<br />
um die Uhr sämtliche gängigen nichtinvasiven<br />
und invasiven kardiologischen<br />
Verfahren an.<br />
Speziell für Patienten mit schwer einstellbarem<br />
hohem Blutdruck, der sogenannten<br />
therapierefraktären arteriellen Hypertonie,<br />
werden seit einiger Zeit große Erfolge durch<br />
katheterbasierte Verödung der Nierennerven<br />
durch die Nierenarterien erzielt,<br />
um so den Bluthochdruck ausreichend<br />
zu senken.<br />
Neben dem umfassenden diagnostischen<br />
und therapeutischen Leistungsspektrum<br />
der Abteilung sind Aufklärung und<br />
Prävention weitere Herzensangelegenheiten<br />
des kardiologischen Teams. Denn<br />
oft kann durch gezielte Vorbeugung das<br />
weitere Fortschreiten einer Erkrankung der<br />
Herzkranzgefäße oder einer anderen Herz-<br />
Kreislauf-Erkrankung verhindert werden.<br />
Seit Bestehen der Abteilung wurde kontinuierlich<br />
mit wichtigen Maßnahmen eine<br />
Optimierung der Behandlungsmöglichkeiten<br />
fortgesetzt, die einem großen<br />
Einzugsgebiet zugute kommen. Sei es mit<br />
der Inbetriebnahme der Herzkatheterlabore,<br />
aber auch mit einem dreistufigen<br />
interdisziplinären Pflegesystem – gemeinsam<br />
mit der Klinik für Anästhesie und<br />
Operative Intensivmedizin.<br />
Dazu gehören neben einer hochmodernen<br />
Interdisziplinären Intensivstation auch die<br />
INA, die Internistische Notaufnahmestation<br />
mit „Chest-Pain-Unit“ zur Abklärung<br />
von unklaren Schmerzen im Brustbereich.<br />
Sowie als jüngster Spross des dreistufigen<br />
Pflegesystems die IMC, Intermediate Care<br />
Station, welche als Übergangsstation<br />
zwischen Normal- und Intensivstation<br />
optimal auf die Kontrolle von Patienten eingestellt<br />
ist, die zwar detailliert überwacht,<br />
aber nicht beatmet werden müssen.<br />
Fortschritte<br />
Derartige Erfolge wurden einerseits ermöglicht<br />
aufgrund modernster technischer<br />
Ausrüstung und organisatorisch optimierter<br />
Konzepte mit klar strukturierten Notfallmaßnahmen.<br />
Zunehmend werden auch<br />
bei über 80-jährigen Herz-Patienten minimalinvasive<br />
Eingriffe in den Herzkatheterlaboren<br />
durchgeführt.<br />
Der Anteil älterer Patienten bei den Herz-<br />
Kreislauf-Erkrankungen entspricht der<br />
demografischen Entwicklung der Gesellschaft.<br />
Doch allgemein liegt das Durchschnittsalter<br />
der Infarktpatienten bei<br />
unter 50 Jahren.<br />
„Wir haben hier auch schon einen 21-jährigen<br />
mit Herzinfarkt behandelt, ebenso immer<br />
wieder Patienten zwischen dem 30.<br />
und 40. Lebensjahr“, berichtet Oberarzt<br />
Dr. Andreas Niedeggen und erklärt: „Viele<br />
Menschen ignorieren die häufig propagierten<br />
Hinweise auf Risikofaktoren einfach.<br />
Das sind sowohl Raucher, aber auch<br />
übergewichtige und zuckerkranke Patienten<br />
sowie Betroffene mit hohem Blutdruck<br />
oder erhöhten Blutfetten. Entwöhnungen<br />
vom Rauchen oder Ernährungsumstellungen<br />
scheitern nicht selten am sozialen<br />
Umfeld, in dem weiter geraucht wird und<br />
weiter mit falscher Ernährung und fehlender<br />
Bewegung konstant an einer Schädigung<br />
der Herzkranzgefäße gearbeitet wird.<br />
Diese werden dann durch Ablagerungen<br />
von Cholesterin, Blutplättchen und Kalk<br />
derart verengt, dass der Herzmuskel nicht<br />
mehr richtig arbeiten kann und der Patient<br />
Druckschmerzen spürt.<br />
Leider werden auch diese oftmals noch<br />
nicht ernst genommen und es gibt erst<br />
Alarm, wenn eine Gefäßstelle durch die<br />
Ablagerungen verschlossen ist. Denn dann<br />
wird die Blutversorgung des Herzmuskels<br />
unterbrochen und es kommt zu einem<br />
Herzinfarkt.<br />
Keine Zeit verlieren<br />
Doch im Gegensatz zu verkalkten oder verstopften<br />
Leitungen in einem baulichen<br />
Rohrsystem können die filigranen Herzkranzgefäße<br />
nicht mal eben durch eine<br />
Rohrreinigung freigemacht werden oder<br />
sogar durch einen Austausch der Rohre<br />
ersetzt werden. Die Ablagerungen bleiben<br />
bestehen, obwohl dank modernster Technik<br />
mittels Stent-Einsatz und Ballon-Dilatation<br />
eine Engstelle gedehnt werden kann.<br />
Aber im Gegensatz zu verstopften Leitungen<br />
daheim duldet die Sanierung und<br />
Rettung des Herzens keinen zeitlichen<br />
Aufschub. Von Umwegen bei der Abklärung<br />
unklarer Brustschmerzen oder sogar dem<br />
Warten auf Feierabend bei typischen Warnzeichen<br />
für einen Infarkt rät die schnelle<br />
Eingreiftruppe um Prof. Dr. Uwe Janssens<br />
deswegen dringend ab. Denn der Kampf<br />
gegen den Tod durch Herzinfarkt ist auch<br />
ein Wettlauf mit der Zeit. Schon sechs Stunden<br />
nach dem Verschluss eines Herzkranzgefäßes<br />
stirbt die letzte Zelle des Herzmuskels<br />
ab, in der Zwischenzeit wird das<br />
Herz zunehmend irreparabel geschädigt.<br />
Wieder gut getaktet<br />
Bereits seit mehr als 20 Jahren werden am<br />
St.-Antonius-Hospital in Kooperation mit<br />
der Klinik für Allgemeinchirurgie erfolgreich<br />
Herzschrittmacher implantiert. Speziell<br />
zur detaillierten Diagnostik von Herzrhythmusstörungen<br />
führen die Experten elektrophysiologische<br />
Untersuchungen im<br />
Herzkatheterlabor mit mehreren Elektrodenkathetern<br />
durch.<br />
Dank modernster Ausstattung und entsprechend<br />
geschulter Mediziner arbeitet<br />
die Klinik für Kardiologie mit allen etablierten<br />
Schrittmacherverfahren; zudem<br />
werden seit Dezember 2006 auch eigenständig<br />
Automatische Implantierbare<br />
Cardioverter-Defibrillatoren, AICD, eingesetzt.<br />
Diese wurden speziell für Patienten<br />
mit schwerer Herzschwäche und einem<br />
erhöhten Risiko für plötzlichen Herztod<br />
sowie nachgewiesener bösartiger Rhythmusstörungen<br />
entwickelt.<br />
Während ein Herzschrittmacher das Herz –<br />
beispielsweise bei Patienten mit Vorhofflimmern<br />
- durch Stromimpulse unterstützt,<br />
im Rhythmus zu bleiben, erkennt der AICD<br />
lebensbedrohliche Rhythmusstörungen<br />
und gibt dann einen elektrischen Schock<br />
ab, um ein stark geschwächtes Herz wieder<br />
in den richtigen Takt zu bringen. Zudem<br />
gibt es je nach persönlicher Indikation die<br />
Möglichkeit, einen Dreikammer-ICD bei<br />
Patienten einzusetzen, die unter einer<br />
hochgradigen Herzschwäche leiden, welche<br />
medikamentös nicht genügend verbessert<br />
werden kann.<br />
Informationsfilme<br />
Die Klinik für Innere Medizin und Internistische Intensivmedizin hat<br />
Informationsfilme zum Thema "Herzinfarkt" sowie "Herzkatheter-<br />
Untersuchung" produziert, die Sie auf unserer Homepage im<br />
Bereich des Klinikauftritts einsehen können.<br />
www.sah-eschweiler.de/medizinische-fachbereiche/<br />
innere-medizin-und-internistische-intensivmedizin/informationsfilme<br />
6<br />
7
IM HERZKATHETERLABOR<br />
AMBULANTE KARDIOLOGISCHE REHA AM EUREGIOREHAZENTRUM<br />
Mit gleich zwei Herzkathetermessplätzen<br />
kommt der Kardiologie am<br />
St.-Antonius-Hospital regional wie<br />
überregional eine besondere Bedeutung<br />
zu. Denn mit der Hightech-Untersuchung<br />
im Herzkatheterlabor können<br />
sich krankhafte Veränderungen der<br />
Herzkranzgefäße ebenso erkennen lassen<br />
wie Beeinträchtigungen anderer<br />
Teile des Herzens.<br />
Dabei dient die sogenannte Koronar-<br />
Angiographie dazu, Art und Umfang<br />
der Herzerkrankung festzustellen.<br />
Doch wie funktioniert eine Herzkatheter-Untersuchung<br />
überhaupt und was<br />
müssen die Patienten vorher und nachher<br />
beachten?<br />
Um den Patienten mögliche Schwellenängste<br />
zu nehmen, setzt das Team<br />
unter der Leitung von Prof. Dr. Uwe<br />
Janssens auf gründliche Information<br />
und Beratung.<br />
Vor der Katheteruntersuchung<br />
Sofern die Patienten sich noch nicht<br />
stationär im Haus befinden, sollten sie<br />
sich auf jeden Fall zur Untersuchung<br />
bringen lassen. „Grundsätzlich sollten<br />
Medikamente – auch Aspirin – wie gewohnt<br />
mit etwas Wasser eingenommen<br />
werden.<br />
Ausnahmen bilden Blutverdünner wie<br />
Markumar sowie bestimmte Medikamente<br />
zur Behandlung von Blutzucker,<br />
besonders Metformin“, erklärt Oberarzt<br />
Dr. Andreas Niedeggen und<br />
betont: „Die Medikamente sollten mitgebracht<br />
werden; wir besprechen<br />
vorab alle Maßnahmen ausführlich –<br />
auch, ob die Patienten in der Arteria<br />
femoralis, der Oberschenkelarterie in<br />
Höhe der Leistenbeuge, punktiert werden<br />
oder wie zunehmend üblich in der<br />
Arteria radialis, der Handgelenksarterie.<br />
Die Patienten dürfen nichts<br />
essen und trinken vor der Untersuchung<br />
und sollten bis auf das Glas<br />
Wasser zu Medikamenten absolut<br />
nüchtern erscheinen.“<br />
Die Herzkatheteruntersuchung<br />
Vor der Untersuchung erfolgt eine<br />
örtliche Betäubung der Einstichstelle.<br />
Dann führt der Kardiologe einen sehr<br />
feinen Schlauch, den Katheter, bis zur<br />
linken Herzkammer. Durch diesen<br />
Schlauch wird gleichzeitig ein allgemein<br />
gut verträgliches Kontrastmittel<br />
gespritzt. Dadurch können die Herzkranzgefäße<br />
auf einem Röntgengerät<br />
gut dargestellt werden und Einengungen,<br />
sogenannte Stenosen, sowie<br />
Gefäßverschlüsse sind klar erkennbar.<br />
Anhand dieser Aufnahmen fällt eine<br />
Entscheidung entweder hinsichtlich<br />
einer medikamentösen Behandlung<br />
oder für eine Ballon-Dilatation, bei der<br />
eine Gefäßstelle ausgedehnt wird.<br />
„Da Verengungen der Herzkranzgefäße<br />
vielfach durch Ablagerungen von Fett<br />
und Kalk hervorgerufen werden, können<br />
wir durch eine Aufweitung wieder<br />
für einen ungehinderten Blutfluss<br />
sorgen. Um die Gefäßwand zu stabilisieren,<br />
wird oft ein Stent eingesetzt.<br />
Das ist ein kleines Gitterröhrchen aus<br />
Metall, auf dessen Oberfläche auch<br />
Medikamente haften können“, erläutert<br />
Dr. Niedeggen. Der Transport von Stent<br />
oder Ballon zum Herzen erfolgt dabei<br />
jeweils minimalinvasiv durch den<br />
speziellen Herzkatheter. Der Stent<br />
bleibt im Gefäß und heilt mit der Zeit<br />
ein. Nach der Untersuchung wird die<br />
Einstichstelle mit einem Druckverband<br />
oder einem Drucksystem verschlossen.<br />
Die Komplikationsrate bei und nach<br />
Herzkatheteruntersuchungen sei äußerst<br />
gering, betont Prof. Janssens.<br />
Allerdings müssen die Patienten sich<br />
auch nach der Untersuchung hierzu<br />
an wichtige Regeln halten.<br />
Nach der Untersuchung<br />
Zwar hat eine Punktion über die<br />
Arteria radialis mit einem reduzierten<br />
Blutungsrisiko, weniger Schmerzen<br />
und schnellerer Mobilität klare Vorteile,<br />
doch ist dieses Verfahren nicht<br />
für alle Patienten geeignet.<br />
Patienten, die über die Beinarterie<br />
punktiert wurden, dürfen sich in den<br />
ersten vier Stunden nach der Herzkatheteruntersuchung<br />
weder aufsetzen<br />
noch aufstehen. Das Bein auf der Einstichseite<br />
sollten sie in der Leiste<br />
gebeugt halten. Auch nach der Entlassung<br />
gilt 3-4 Tage lang absolute<br />
körperliche Schonung.<br />
„Beim Treppensteigen bitte vor allem<br />
das gesunde Bein belasten. Lasten<br />
heben, aber auch Fahrradfahren ist<br />
vier Wochen nach der Untersuchung<br />
streng verboten, damit die punktierte<br />
Stelle gut abheilen kann.<br />
Zudem sollten alle unsere Patienten<br />
die weiteren Kontrolltermine nicht<br />
versäumen und bei Unklarheiten lieber<br />
einmal zu viel nachfragen als etwas<br />
riskieren“, rät Dr. Niedeggen.<br />
Sie ist einzigartig in der Region und bietet die ideale Ergänzung zur Kardiologie mit den Herzkatheter-Laboren im<br />
St.-Antonius-Hospital: die ambulante kardiologische Rehabilitation am EuregioRehaZentrum, ERZ.<br />
Ob nach einem Herzinfarkt oder dem Einsatz von Stent, Bypass oder Herzklappe, 95% der Patienten<br />
in der kardiologischen Reha waren kürzlich von einer koronaren Herzerkrankung betroffen.<br />
Der Leiter des kardiologischen Bereiches im EuregioRehaZentrum, Dr. Matthias Ploch, und der Chefarzt des ERZ,<br />
Dr. Eberhardt Schneider, informieren aktuell über die kardiologische Reha im umfangreich sanierten und<br />
modernisierten EuregioRehaZentrum.<br />
Welche Vorteile bietet die ambulante kardiologische<br />
Reha am EuregioRehaZentrum<br />
für den herzkranken Patienten im Vergleich<br />
zu einer stationären Anschlussheilbehandlung?<br />
Dr. Ploch: „Sofern der Patient in seinem<br />
häuslichen Umfeld versorgt ist und zudem<br />
entsprechend mobil und körperlich belastbar<br />
ist, bietet unsere ambulante Rehabilitation<br />
gleich mehrere wichtige Vorteile.<br />
Denn hier können wir ihn wohnortnah und<br />
auf kurzen Wegen optimal wiedereingliedern.<br />
Die ambulante Reha wird ja nicht<br />
nur aus Kostengründen vom Gesetzgeber<br />
und den Rentenkassen grundsätzlich der<br />
stationären Reha vorgezogen, sondern<br />
auch und vor allem deswegen, weil die<br />
Patienten hier problemlos weiterhin<br />
Kontakte zu Familie, Freunden, aber auch<br />
zu Arbeitskollegen und zum Hausarzt<br />
halten können.“<br />
In den acht Jahren ihres Bestehens hat<br />
sich die ambulante kardiologische Rehabilitation<br />
am ERZ einen sehr guten Ruf<br />
aufgebaut. Wie stellen Sie kontinuierlich<br />
eine so hohe Qualität sicher?<br />
Dr. Schneider: „Da wir ebenfalls Mitglied<br />
im Kardiologischen Kompetenznetz der<br />
Uniklinik RWTH Aachen sind, steht<br />
Dr. Ploch dort sowohl als Internist und Arzt<br />
für Kardiologie wie auch als Arzt für Rehabilitationswesen<br />
in einem regelmäßigen<br />
Austausch mit anderen Experten.<br />
Dem Netzwerk unter der Leitung von Prof.<br />
Marx gehören neben Klinikärzten auch niedergelassene<br />
kardiologische Experten und<br />
Hausärzte an. So haben unsere Patienten<br />
immer die Gewähr, nach einheitlichen Kriterien<br />
verlässlich auf eine Rückkehr in ihr<br />
gewohntes Lebensumfeld vorbereitet zu<br />
werden. Die Zufriedenheit der Patienten,<br />
also das subjektive Erfolgsempfinden<br />
durch die ambulante Kardio-Reha, wird<br />
sowohl hausintern anonym und im Abschlussgespräch<br />
abgefragt wie auch extern<br />
– beispielsweise durch Rentenversicherungsträger.<br />
Die jeweilige Auswertung<br />
erfolgt unabhängig von renommierten Instituten.<br />
Aufgrund hervorragender Ergebnisse<br />
solcher externer Befragungen wurden<br />
wir auch von der Deutschen Rentenversicherung<br />
Rheinland für ein Präventionsprojekt<br />
ausgewählt. Dieser vorbeugende<br />
Aspekt unserer Arbeit rundet optimal das<br />
ganzheitliche Konzept unseres Hauses ab.“<br />
Was ist so besonders am Konzept der ambulanten<br />
kardiologischen Reha am ERZ<br />
und was ist typisch für die ERZ-Patienten?<br />
Dr. Ploch: „Es ist ein Konzept möglichst<br />
kurzer Wege und optimaler individueller<br />
Wiedereingliederung, bei dem Experten<br />
verschiedener Bereiche immer den Patienten<br />
im Mittelpunkt sehen.<br />
Das fängt an mit dem Reha-Service vor Ort,<br />
bei dem wir nach Anforderung über den<br />
Sozialdienst bereits beim stationären Aufenthalt<br />
in der Klinik mit dem Patienten eine<br />
Empfehlung für eine stationäre oder ambulante<br />
Reha besprechen.<br />
Der Sozialdienst des Hospitals steht mit<br />
Rat und Tat bei der Beantragung von Hilfen<br />
und dem Ausfüllen von Formularen zur<br />
Seite. Unsere Kardio-Reha-Therapiegruppen<br />
haben eine gut überschaubare Größe<br />
von maximal acht Patienten.<br />
So können alle Experten optimal auf den<br />
Einzelnen eingehen. Das ist ebenso wichtig<br />
in der ersten Woche, in der besonders<br />
sportlich untrainierte Patienten Motivation<br />
benötigen wie auch beim gemeinsamen<br />
Vorbereiten und Zubereiten gesunder<br />
Ernährung. Viele von ihnen haben sich jahrelang<br />
nicht sportlich betätigt und sind<br />
übergewichtig. Leider sind die Deutschen<br />
mittlerweile Europameister der Übergewichtigen.<br />
Hier setzen wir ebenso an<br />
mit Bewegung und gesunder Ernährung<br />
wie auch bei einem anderen Thema, dem<br />
Rauchen. Denn nach wie vor ist Rauchen<br />
der Risikofaktor Nr. 1 für einen Herzinfarkt.<br />
Aber auch die Kombination von familiärer<br />
Veranlagung und einem Risikofaktor wird<br />
oft unterschätzt. Hier versuchen wir, mit<br />
einem abwechslungsreichen Stundenplan<br />
das Bewusstsein für eine gesunde Lebensweise<br />
zu stärken.<br />
Damit dieser Erfolg möglichst nachhaltig<br />
ist, empfehlen wir auch die Beantragung<br />
von Zuschüssen für nachfolgende Maßnahmen,<br />
beispielsweise in einer Herzsportgruppe<br />
im Verein für Sport und Gesundheit<br />
am hiesigen Hospital oder bei<br />
einem geeigneten Angebot in Wohnortnähe<br />
der Patienten.“<br />
Wie groß ist der Einzugsbereich der ambulanten<br />
kardiologischen Reha und was<br />
schätzen die Patienten besonders an der<br />
Einrichtung?<br />
Dr. Ploch: „Der Einzugsbereich reicht über<br />
die StädteRegion Aachen und große Teile<br />
des Kreises Düren bis weit in den Kreis<br />
Heinsberg hinein, teilweise bis nach<br />
Erkelenz. Die nächsten ambulanten kardiologischen<br />
Reha-Einrichtungen sind in<br />
der Region Köln-Bonn und in Mönchengladbach.<br />
Die Patienten schätzen nicht nur die funktionelle<br />
Geräteausstattung und die freundliche<br />
Atmosphäre hier im Haus, sondern<br />
ebenso die gut erreichbare Lage im Herzen<br />
der Stadt und das oft familiäre Klima in<br />
den Therapiegruppen. In so angenehmer<br />
Umgebung macht nicht nur das Bewegungs-<br />
und Entspannungstraining Spaß,<br />
auch Inhalte wie Ernährungslehre lassen<br />
sich in unserer modernen Lehrküche prima<br />
theoretisch und praktisch vermitteln.“<br />
8<br />
9
160 JAHRE ST.-ANTONIUS-HOSPITAL<br />
TEIL 3<br />
Ruhepunkt<br />
MEDITATIVE<br />
ANDACHTEN<br />
Ruhepunkt. Das ist ein Ort, eine Zeit, zu verweilen, zur Ruhe zu kommen.<br />
Ein Tag fordert viel von uns. Seien wir Mitarbeitende des St.-Antonius-<br />
Hospitals, Patienten oder Angehörige von Patienten.<br />
Es tut gut, für eine Viertelstunde auszusteigen aus Anspannung und Hektik.<br />
In der Wochenmitte, mitten am Tag bieten wir an, den Tagesablauf zu<br />
unterbrechen, einen Ruhepunkt zu setzen.<br />
Eine Zeit, in der Sie, liebe Leserin, lieber Leser einmal nicht für andere da<br />
sein müssen, sondern Zeit nur für Sie - Zeit, Abstand zu gewinnen und<br />
zur Ruhe zu kommen - Zeit, Quellen der Kraft zu entdecken und aus<br />
ihnen zu schöpfen, um dann gestärkt in den weiteren Tag zu gehen.<br />
Der Ruhepunkt ist eine ökumenische meditative Andacht<br />
in der Hospitalkapelle. Biblische und meditative Texte, Musik,<br />
Fotos oder andere Bilder bilden wechselnde Schwerpunkte.<br />
In der Mitte ist immer eine Zeit der Stille.<br />
Die bisherigen Rückmeldungen zeigen, dass die ersten<br />
„Ruhepunkte“ als sehr wohltuend empfunden wurden.<br />
Ab Herbst wollen wir den Ruhepunkt regelmäßig anbieten:<br />
jeden Mittwoch, von 13.30 Uhr bis 13.45 Uhr in der Hospitalkapelle.<br />
Selbstverständlich kann man auch vor und nach der Andacht in<br />
Stille in der Kapelle verweilen, vielleicht für ein Gespräch mit Gott.<br />
Lassen Sie sich durch diese Seite anregen, sich heute einen Moment<br />
Zeit zu nehmen, um in Stille zu sein.<br />
Wir haben eine kleine Atemübung gefunden,<br />
die auch bei jedem Ruhepunkt praktiziert wird.<br />
Jedes Mal, wenn Sie ausgeatmet haben und bevor<br />
Sie wieder einatmen, finden Sie eine ganz natürliche Lücke –<br />
Ruhen Sie in dieser Lücke, in diesem offenen Raum.<br />
Und wenn Sie dann ganz natürlich<br />
wieder einatmen, konzentrieren Sie sich nicht<br />
speziell auf das Einatmen, sondern entspannen<br />
Sie sich in der Lücke, die sich auftut.<br />
Je achtsamer Sie dem Atmen gegenüber werden,<br />
desto mehr sind Sie in der Gegenwart.<br />
Sie bringen die vielen Augenblicke<br />
des Tages wieder zu einer Ganzheit<br />
zusammen.<br />
nach Sogyal Rinpoche<br />
Unruhig ist unser Herz in uns bis es<br />
Ruhe findet in dir, Gott.<br />
Augustinus<br />
Schweigen umhüllt mich<br />
mit seiner Zeitlosigkeit<br />
die mein Glück leuchten lässt<br />
zum vertrauenden Hiersein<br />
Stille lockt mich<br />
mit ihrem Klang der Ewigkeit<br />
die meinem Dasein<br />
die Melodie der Leichtigkeit schenkt<br />
Leere erfüllt mich<br />
mit ihrer Grundlosigkeit<br />
die in mir die Lebensweisheit<br />
des Geschehenlassens entfaltet<br />
Pierre Stutz<br />
Wenn die froststarren Nächte vorüber sind<br />
und es zu tauen beginnt tief in uns,<br />
wenn das Licht wächst<br />
und die Farben zurückkehren,<br />
wenn es nach Leben riecht,<br />
dann rühmen wir, Gott, Deine Kraft,<br />
die die Schwere<br />
von unseren Schultern nimmt<br />
und unsere Schritte befreit.<br />
Mit Aufatmen füllst Du uns,<br />
hüllst uns in Kleider der Freude.<br />
An der Hand Deines Engels<br />
brechen wir auf.<br />
Antje Sabine Naegeli<br />
Gott,<br />
du schenkst mir in der Mitte des Tages<br />
ein paar Minuten der Stille.<br />
Die Ruhe tut mir gut.<br />
Ich danke dir.<br />
aus dem EG<br />
1961 wurde das neue Klausurgebäude für die Ordensschwestern an<br />
der Englerthstraße eingeweiht. Im folgenden Jahr mussten die<br />
Kapelle mit dem Rektorhaus und das Mädchenwohnheim Platz<br />
machen für die anstehenden Neubaumaßnahmen des Hospitals.<br />
Deshalb diente eine Holzbaracke an der Seite zur Dechant-Deckers-<br />
Straße als Notkapelle. Mitte Oktober 1963 wurde die Urologie als<br />
Belegabteilung eingerichtet. Im selben Jahr war das Hospital, das<br />
bereits seit 1956 drei hauptamtlich geführte Fachabteilungen<br />
aufweisen konnte und somit über alle wichtigen Fachdisziplinen der<br />
Grundversorgung verfügte, vom lange als Belegkrankenhaus<br />
geführten Hospital zum allgemeinen Krankenhaus umgewandelt<br />
worden. In den nächsten Jahren bestimmten die umfangreichen Baumaßnahmen<br />
das Bild auf dem Hospitalgelände. Erschwert wurden<br />
die Arbeiten unter anderem durch die Gefährdung durch Fließsand<br />
in den tiefer gelegenen Gebäudeteilen – sogar Braunkohle wurde<br />
entdeckt. Der Grundwasserspiegel musste abgesenkt werden und der<br />
unterkellerte neue Gebäudeteil wurde als Wanne errichtet.<br />
1966 führte die nahe Inde erheblich Hochwasser, wodurch auch<br />
der Neubau in Mitleidenschaft gezogen wurde.<br />
Funktionell und schön<br />
Endlich konnte dann am 1. Mai 1967 das neue Hospital in Betrieb genommen<br />
werden, das Caritas-Direktor Prälat Dr. Firmenich als eines<br />
der schönsten und größten Krankenhäuser der Region bezeichnete.<br />
Großer Dank ging dabei sowohl an die Landtagsabgeordnete Anna<br />
Klöcker wie auch an Dechant Heinrich Kirschbaum, die sich beide<br />
maßgeblich für diesen vorbildlichen Neubau eingesetzt hatten.<br />
Bereits einen Tag nach der feierlichen Einweihung zogen die ersten<br />
200 Patienten in das 103 m lange, 15 m breite und 34 m hohe<br />
Bettenhaus. Dies war auf seiner Südseite komplett mit Loggien vor<br />
den Patientenzimmern ausgestattet und wie die anderen Teile des<br />
T-förmigen Gebäudekomplexes mit energiesparendem Isolierglasfenstern<br />
ausgestattet. Zudem hatten die Architekten Kahmke und<br />
Schopp auch die räumliche und technische Konzeption im Behandlungstrakt<br />
und im verbindenden Verkehrsturm nach neuesten<br />
Erkenntnissen ausgerichtet, um so kurze – und dank zahlreicher<br />
Aufzüge auch schnelle – Wege im Hospital zu ermöglichen.<br />
Vorreiterrolle<br />
Im Sommer verfolgten sehr viele Eschweiler den Abriss des alten<br />
Hauptgebäudes, der „Kaffeemöll“ – durchaus mit etwas Wehmut<br />
bei den Erinnerungen, aber auch mit Vorfreude auf die weitere<br />
Entwicklung des Hospitals. Denn hier war bereits Anfang April mit<br />
der Einrichtung der Urologie und Kinderurologie als vierter hauptamtlich<br />
geführter Fachabteilung ein weiterer wichtiger Schritt auf<br />
dem Weg zum Schwerpunkt-Krankenhaus vollzogen worden.<br />
Im April 1968 übernahm das St.-Antonius-Hospital mit einer hauptamtlich<br />
geführten Fachabteilung für Anästhesie eine besondere Vorreiterrolle<br />
in der Region. Denn damals gab es weder an der Aachener<br />
Uniklinik noch an einem anderen Krankenhaus des Kreises Aachen<br />
eine eigenständige Klinik für Anästhesie. Nur wenige Jahre später,<br />
1972, besetzte das Hospital mit der Übergabe eines neuen urologischen<br />
Behandlungszentrums und der ersten Einrichtung einer<br />
Dialyseabteilung in der Klinik für Innere Medizin abermals eine Vorreiterfunktion<br />
in der Region. Auch 1973 stand ganz im Zeichen des<br />
Fortschritts, diesmal mit der Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin<br />
als sechster hauptamtlich geführter Fachklinik und<br />
entsprechenden Räumlichkeiten zur nuklearmedizinischen Untersuchung.<br />
Zwei Jahre später wurde ein neues Personalwohnheim<br />
gebaut – mit eigenem Bewegungsbad sowie einer angegliederten<br />
Kindertagesstätte. 1976 erhielt die Klinik für Innere Medizin einen<br />
eigenständigen Bereich für Gastroenterologie. Außerdem wurde im<br />
gleichen Jahr das 8. Obergeschoss des Bettenhauses aufgestockt,<br />
um so Platz für die Bettenzentrale sowie zur Schaffung von Lagerflächen<br />
zu gewinnen. Am 1. Oktober 1977 kam eine gute Nachricht<br />
aus Aachen, in der das St.-Antonius-Hospital zum Akademischen<br />
Lehrkrankenhaus der RWTH Aachen ernannt wurde.<br />
Auch im November 1977 gab es erneut Grund zu Feiern, denn der<br />
1. Bauabschnitt des Erweiterungsbaus an der Englerthstraße war<br />
fertiggestellt worden. An Neujahr 1978 konnte die erste EDV-Anlage<br />
im Hospital in Betrieb genommen werden.<br />
Mit der Einrichtung der siebten hauptamtlich geführten Fachabteilung<br />
für Plastische Chirurgie, Hand- und Wiederherstellungschirurgie<br />
am 1. Oktober übernahm das St.-Antonius-Hospital<br />
abermals eine Vorbildfunktion in der Region.<br />
Für das Seelsorgeteam<br />
Ulrike Sommer, Pfarrerin<br />
10<br />
11
Gesundheitsförderung<br />
Immer im Wandel<br />
TEIL3<br />
1980 erhielt der OP-Bereich erstmals eine Patientenschleuse. Zudem<br />
wurde die Cafeteria zeitgemäß für Patienten und Besucher umgestaltet.<br />
Im Jahr 1981 standen der Aufbau des Rehabilitationssportes<br />
am Hospital sowie der Beginn einer Kooperation mit Behindertensportverband<br />
des Landes NRW an. Seit dem Sommer 1982 gehört<br />
eine Weiterbildungsstätte für Krankenpflegeberufe zum Hospital,<br />
die zur Erlangung der Fachpflege führt. Im selben Jahr konnte der<br />
2. Bauabschnitt des Erweiterungsbaus fertiggestellt werden, in dem<br />
unter anderem die neue Schilddrüsen-Therapieeinheit mit Bettenstation<br />
und Abklinganlage, eine internistische Intensiv-Behandlungseinheit<br />
mit 9 Betten sowie eine ausgebaute Zentrumsdialyse<br />
untergebracht waren.<br />
Zum Jahresbeginn 1984 wurde die Klinik für Hämatologie und Onkologie<br />
als achte hauptamtlich geführte Fachabteilung des Hospitals<br />
eingerichtet. Im gleichen Jahr wurden die Patientenzimmer des in den<br />
30er Jahren gebauten Isolierhauses neu gestaltet.<br />
1985 standen abermals umfangreiche Sanierungsarbeiten an, mit<br />
denen Untersuchungs-, Eingriffs- und Behandlungsräume für den<br />
chirurgischen Ambulanzbereich geschaffen wurden und gleichzeitig<br />
optimale Bedingungen für die neu geschaffene neunte hauptamtlich<br />
geführte Fachabteilung, die Klinik für Unfallchirurgie. Im folgenden<br />
Jahr wurde der erste Computertomograph aufgestellt, zudem wurde<br />
im Juni der „Förderverein Regionaler Onkologischer Schwerpunkt<br />
Eschweiler e.V.“ gegründet.<br />
Anfang 1987 nahm ein Limited-Care-Zentrum – ein Zentrum zur<br />
ambulanten Versorgung von Dialysepatienten seinen Betrieb auf.<br />
Außerdem konnten die Erweiterungs- und Sanierungsarbeiten am<br />
Elisabethheim abgeschlossen werden, in dem neben einem Schulungs-<br />
und Tagungszentrum nun auch Seniorenwohnungen untergebracht<br />
waren. Dem Geist der Zeit entsprechend hatte das Hospital<br />
bereits seit 1980 neue Wege beschritten und sich in Kooperation<br />
mit dem Stolberger Helene-Weber-Haus mit einem speziellen Kursprogramm<br />
zur Gesundheitsförderung präsentiert.<br />
Im April 1989 wurde dann – erst gemeinsam mit der Eschweiler<br />
Sport-Gemeinschaft (ESG) und später als „Sport und Gesundheit<br />
am St.-Antonius-Hospital e. V.“ – ein eigenständiger Verein für<br />
Reha-Sportgruppen gegründet. Aus diesen Angeboten entstand das<br />
Zentrum für Gesundheit und Sport am St.-Antonius-Hospital.<br />
Im Mai wurde eine neue Aufteilung der Zuständigkeiten in der<br />
Pflegedienstleitung vollzogen und die Zuständigkeit über die<br />
Pflegedienstleitung aus dem Bereich der Ordensoberin herausgenommen.<br />
Noch vor Jahresende erfolgte die Gründung einer eigenen<br />
Gesellschaft zum Betrieb von Energie- und sonstigen Versorgungsanlagen<br />
sowie zur Beschaffung und Verwaltung von nicht krankenhaus-spezifischen<br />
Anlagen und Einrichtungen.<br />
Zudem fanden umfangreiche Sanierungsarbeiten im Bereich der Versorgungs-<br />
und Gebäudetechnik statt, unter anderem die Umstellung<br />
von Niederdruck-Dampferzeugung auf ein Pumpen-Warmwassersystem.<br />
Im November 1988 wurde die „Fortbildungsakademie für<br />
Krankenpflegeberufe am St.-Antonius-Hospital Eschweiler“ als<br />
eingetragener Verein gegründet. Im gleichen Monat konnte im<br />
7. Obergeschoss des Behandlungstrakts eine operative Intensivpflege-<br />
und Behandlungseinheit sowie die Zentralsterilisation in<br />
Betrieb genommen werden.<br />
Genau auf den Tag 136 Jahre, nachdem durch das Königlich-Preußische<br />
Ministerium der Geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten<br />
die Konzession zum Betrieb eines Krankenhauses<br />
erteilt wurde, teilten am 19. Februar 1989 die Armen-Schwestern<br />
vom hl. Franziskus die Kündigung des Gestellungsvertrages zum<br />
31.03.1990 mit.<br />
Mit großem Dank der Bevölkerung wurden die Ordensschwestern<br />
vom Domkapitular und neuem Kuratoriumsvorsitzenden Peter<br />
Müllenborn im Frühjahr 1990 verabschiedet.<br />
Eine Ära war zu Ende gegangen, denn mehr als 130 Jahre lang hatten<br />
die Armen-Schwestern vom hl. Franziskus den Geist des Hospitals<br />
geprägt. Nicht zu Ende gegangen war jedoch die caritative Grundrichtung<br />
des Hospitals, die auch weiterhin mit dem Leitsatz<br />
„Wir und alle für den Patienten“ die Richtung vorgab.<br />
Fortsetzung, Teil 4 im nächsten <strong>Journal</strong><br />
Das Hospital im Wandel der Zeit, Teil 3 - 1961 – 1990<br />
12<br />
13<br />
1961 Neues Klausurgebäude für die Ordensschwestern<br />
1962 Abrissarbeiten und Notkapelle aufgrund<br />
anstehender Neubaumaßnahmen<br />
1963 Urologische Belegarztabteilung und Umwandlung<br />
des Hospitals vom Belegkrankenhaus<br />
zum allgemeinen Krankenhaus<br />
1966 Schäden an den Neubauten durch<br />
Hochwasser<br />
1967 Inbetriebnahme des Neubaus, Abriss der<br />
alten „Kaffemöll“ und mit Urologie und Kinderurologie<br />
Einrichtung einer vierten hauptamtlich<br />
geführten Abteilung<br />
1968 Anästhesie als fünfte hauptamtlich geführte<br />
Fachabteilung des Hospitals und erste hauptamtlich<br />
geführte Fachklinik in der Region<br />
1972 Neues urologisches Behandlungszentrum<br />
und Einrichtung einer Krankenhausdialyse<br />
1973 Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin<br />
als sechste hauptamtlich geführte Abteilung<br />
des Hospitals<br />
1975 Neues Personalwohnheim mit Bewegungsbad<br />
und Kindertagesstätte<br />
1976 Eigene Abteilung für Gastroenterologie in<br />
der Klinik für Innere Medizin und Aufstockung des<br />
Bettenhauses für Bettenzentrale und Lagerflächen<br />
1977 Ernennung zum Akademischen Lehrkrankenhaus<br />
der RWTH Aachen<br />
1978 Erste EDV-Anlage und Einrichtung der siebten<br />
hauptamtlich geführten Fachabteilung mit<br />
der Klinik für Plastische Chirurgie, Hand- und<br />
Wiederherstellungschirurgie<br />
1979 Aufbau des Zentrums für Sport und<br />
Gesundheit<br />
1979/80 Erste Gymnastikkurse in Kooperation mit<br />
dem Helene-Weber-Haus<br />
1980 Erste Patientenschleuse für OP-Bereich<br />
und Umgestaltung der Cafeteria<br />
1981 Aufbau des Rehabilitationssportes und<br />
Kooperation mit dem Behindertensportverband<br />
1982 Schaffung einer Weiterbildungsstätte für<br />
Krankenpflegeberufe und Fertigstellung des<br />
Erweiterungsbaus an der Englerthstraße<br />
1984 Einrichtung der Klinik für Hämatologie<br />
und Onkologie als achte hauptamtlich geführte<br />
Fachabteilung und Umgestaltung der Patientenzimmer<br />
im alten Isolierhaus<br />
1985 Umfangreiche Sanierungsarbeiten und<br />
neunte hauptamtlich geführte Fachabteilung<br />
mit der Klinik für Unfallchirurgie<br />
1986 Inbetriebnahme des ersten Computertomographen<br />
und Gründung des onkologischen<br />
Fördervereins<br />
1987 Ambulante Versorgung von Dialyse-Patienten<br />
mit der Limited-Care-Einheit, Fertigstellung<br />
der Erweiterungsarbeiten am Elisabethheim<br />
sowie Neuverteilung der Zuständigkeit für die<br />
Pflegedienstleitung und Gründung einer eigenen<br />
Gesellschaft für die Betriebs- und Versorgungsanlagen<br />
mit Zuständigkeit für die Beschaffung<br />
und Verwaltung nicht krankenhaus-spezifischer<br />
Anlagen<br />
1988 Weitere Sanierungsarbeiten, Gründung der<br />
Fortbildungsakademie und Einrichtung einer<br />
operativen Intensivpflege-und Behandlungseinheit<br />
im 7. OG sowie einer Zentralsterilisation<br />
1989 Aufbau Zentrum für Gesundheit und Sport<br />
1990 Ende einer Ära durch die Beendigung des<br />
Gestellungsvertrages der Armen-Schwestern vom<br />
hl. Franziskus
10 JAHRE GEFÄßCHIRURGIE UND ENDOVASKULÄRE CHIRURGIE<br />
Zwölf Jahre ist es her, dass die Gefäßchirurgie als elfte hauptamtlich geführte Abteilung<br />
des Hospitals gegründet und in der Anfangszeit noch unter der Gesamtorganisation<br />
der Klinik für Allgemein-, Thorax- und Gefäßchirurgie geführt wurde.<br />
„Der damalige Chefarzt der Klinik, Prof. Dr. Hans-Wolfgang Menges, war ja selbst unter anderem<br />
auch Gefäßchirurg. Der Ausbau der gefäßchirurgischen Arbeit lag ihm sehr am Herzen<br />
und ich bin heute noch froh, dass er mit seinem Einsatz den Grundstein für die<br />
Abteilung gelegt hat“, blickt Dr. Rudolf Müller zurück.<br />
Der Gefäßspezialist war ein Jahr zuvor vom Aachener Luisenhospital ans Eschweiler<br />
St.-Antonius-Hospital gekommen, um hier die Entwicklung<br />
der Gefäßchirurgie voranzubringen.<br />
Nur wenige Wochen nach der Gründung<br />
wurde die junge Abteilung ein wichtiges<br />
Mitglied im Kardiovaskulären Zentrum, in<br />
dem auch die Angiologie und die Kardiologie<br />
vertreten waren. Im Rekordtempo<br />
entwickelte sich der gefäßchirurgische<br />
Spross weiter, so dass relativ schnell<br />
eine Loslösung von der Klinik für Allgemein-<br />
und Thoraxchirurgie anstand.<br />
Zudem zeigte sich auch durch die demografische<br />
Entwicklung, dass der Bedarf für<br />
eine hauptamtliche Gefäßchirurgische<br />
Abteilung gegeben war – die auch heute<br />
noch die einzige eigenständige und anerkannte<br />
Fachabteilung ihrer Art im ehemaligen<br />
Kreis Aachen ist und ein Einzugsgebiet<br />
bis weit in den Kreis Düren hat. Von<br />
Anfang an bietet die Abteilung rund um die<br />
Uhr Facharztstatus, so dass auch im Notfall<br />
jederzeit die Patientenversorgung auf Facharztniveau<br />
gesichert ist.<br />
„Der schnelle Ablösungsprozess von der<br />
Allgemeinchirurgie war für alle Beteiligten<br />
nicht immer leicht und lässt sich durchaus<br />
vergleichen mit einem familiären Loslösungsprozess“,<br />
verdeutlicht Dr. Müller.<br />
Bereits zwei Jahre nach der Gründung unter<br />
den Fittichen der Allgemeinchirurgie<br />
erfolgte die Anerkennung der Gefäßchirurgie<br />
als eigenständige Abteilung mit 20<br />
Krankenhausbetten im Krankenhausbedarfsplan<br />
NRW. Zur Verstärkung kam ein<br />
langjähriger Kollege aus dem Luisenhospital<br />
Aachen nach Eschweiler: Dr. Peter<br />
Wallraff. „Der war zwar laut Aussage des<br />
damaligen Hospitalvorstandes für eine<br />
Oberarztstelle hier überqualifiziert, aber<br />
das ignorierte er, weil er mit mir zusammen<br />
hier in Eschweiler eine große Abteilung<br />
für Gefäßchirurgie aufbauen wollte.<br />
Wir wussten, dass wir im Team optimal<br />
zusammen arbeiten konnten und beide<br />
dieselbe medizin-ethische Philosophie<br />
vertreten. Die jahrelange gemeinsame<br />
Arbeit in der damaligen Gefäßchirurgie bei<br />
Herrn Dr. Stövchen hat uns geprägt “, erzählt<br />
Dr. Müller.<br />
Verantwortlich handeln<br />
Diese Philosophie orientiert sich am antiken<br />
Grundsatz „Primum nihil nocere“, den<br />
Patienten durch das ärztliche Handeln vorrangig<br />
vor Schaden zu bewahren. Bei der<br />
zeitgemäßen Auslegung sei die ärztliche<br />
Entscheidung besonders in Bezug auf langfristige<br />
Folgen für den Patienten abzuwägen.<br />
Zwar schrieben sich viele Chirurgen<br />
dieses bekannte Credo auf ihre Fahnen,<br />
doch gebe es leider immer wieder<br />
schwarze Schafe darunter, die dennoch<br />
operieren um jeden Preis.<br />
„Solche Operationen können zwar kurzfristig<br />
eine deutliche Besserung für den<br />
Patienten bringen, doch langfristig durchaus<br />
schwerwiegende Folgen haben.<br />
Wenn wir dem Drängen von Patienten und<br />
manchmal auch Ärzten nachgeben würden,<br />
könnten wir jährlich etwa 50 Bypass-<br />
Operationen mehr durchführen. Aus wirtschaftlicher<br />
Sicht für die Klinik und kurzfristig<br />
betrachtet meist auch für den Patienten<br />
eine verlockende Angelegenheit.<br />
Doch gerade jene Bypass-OPs sind längst<br />
nicht für jeden Patienten geeignet. Sie<br />
können nicht selten schon wenige Jahre<br />
später einen Gefäßverschluss mit fatalen<br />
Folgen für den Patienten verursachen, wie<br />
fundierte Studien zeigen. Diese belegen,<br />
dass Bypass-Patienten deutlich früher und<br />
häufiger ein Bein verlieren als Patienten,<br />
bei denen keine Bypass-Operation vorgenommen<br />
wurde“, erklärt Dr. Wallraff.<br />
Deshalb setzt die Deutsche Gesellschaft<br />
für Gefäßchirurgie, DGG, in ihren Leitlinien<br />
auf eine gründliche und langfristig orientierte<br />
Abwägung für den Einzelfall. Die<br />
Eschweiler Gefäßchirurgen im Euregio-<br />
Gefäß-Zentrum EGZ orientieren sich klar<br />
nach diesen Leitlinien. Im Jahr 2009 hat die<br />
DGG erstmals das EGZ am St.-Antonius-<br />
Hospital als interdisziplinäres Kompetenzzentrum<br />
zertifiziert.<br />
Im vergangenen Jahr wurde die erfolgreiche<br />
Rezertifizierung bescheinigt. Zudem besteht<br />
seit 2010 die volle Weiterbildungsermächtigung,<br />
so dass der Facharztstatus<br />
ohne Wechsel in eine andere Klinik hier<br />
erlangt werden kann. Sowohl Dr. Müller<br />
wie auch Dr. Wallraff sind von der DGG<br />
anerkannte Endovaskuläre Chirurgen und<br />
Spezialisten, die durch die Blutgefäße<br />
hindurch minimalinvasive Eingriffe fachgerecht<br />
durchführen.<br />
Das Euregio-Gefäß-Zentrum unter der<br />
Leitung von Dr. Rudolf Müller verfügt aktuell<br />
über 24 Betten und kooperiert hospitalintern<br />
und extern mit verschiedenen<br />
Kooperationspartnern, darunter nicht nur<br />
Abteilungen verschiedener Fachdisziplinen,<br />
sondern auch niedergelassene Ärzte. Eine<br />
besondere Kooperation besteht mit dem<br />
St.-Augustinus-Krankenhaus in Düren-<br />
Lendersdorf, wo Dr. Wallraff wöchentlich<br />
eine Gefäßsprechstunde abhält.<br />
Inzwischen ist das Facharztteam durch zwei<br />
weitere Oberärzte ergänzt worden. Dr. Jörg<br />
Harren und Dr. Klaus Fürste sind ebenfalls<br />
beide Fachärzte für Gefäßchirurgie und<br />
Endovaskuläre Chirurgie.<br />
Patientenwille<br />
Erkrankungen der Gefäße betreffen zwar<br />
vielfach ältere Menschen, sind aber kein<br />
reines Altersproblem. So treten sie auch<br />
zunehmend bei jüngeren Menschen auf,<br />
nicht nur bei erblicher Veranlagung – sondern<br />
vor allem bei Diabetes mellitus und bei<br />
Personen mit ungünstigen Ernährungsgewohnheiten<br />
oder Bewegungsmangel. Bei<br />
älteren und bettlägerigen Patienten in der<br />
letzten Lebensphase tragen verschiedene<br />
Gefäßerkrankungen oft zu schwierigen<br />
Situationen bei. Hier helfen oft Patientenverfügungen<br />
und genaue Absprachen mit<br />
Angehörigen und Hausärzten, um gerade<br />
den Patienten am Lebensende das optimale<br />
individuell angepasste Behandlungsschema<br />
zukommen zu lassen.<br />
„Natürlich ist das Alter relativ. Es gibt Patienten,<br />
die man auch mit weit über 80 Jahren<br />
noch erfolgreich und für den Patienten<br />
mit spürbaren gesundheitlichen Verbesserungen<br />
operieren kann“, stellt Dr. Müller<br />
klar und erklärt: „Durch die weitere Entwicklung<br />
hochmoderner minimal invasiver<br />
Dr. med. Rudolf Müller<br />
Dr. med. Peter Wallraff<br />
Techniken können wir vielen Patienten<br />
große traumatische Operationen ersparen<br />
und so auch ältere Patienten mit vielen Vorerkrankungen<br />
noch behandeln, ohne sie<br />
zu gefährden. In der Gefäßchirurgischen<br />
Klinik des SAH haben wir hierfür einen<br />
modernen Eingriffsraum, die sogenannte<br />
Angiosuite eingerichtet, in dem Stent-<br />
Implantationen und Kathetereingriffe kombiniert<br />
mit Operationsverfahren durchgeführt<br />
werden. Mit diesen modernen Techniken<br />
kann man in vielen Fällen von der<br />
Halsschlagader bis zu den Unterschenkelarterien<br />
das gesamte Gefäßsystem für den<br />
Patienten schonend minimal invasiv<br />
behandeln. Hier hat sich sicherlich in den<br />
letzten 15 Jahren ein Wandel vollzogen.<br />
Früher haben wir jeden Tag im OP gestanden,<br />
heute behandeln wir an zwei Tagen in<br />
der Woche Patienten lediglich mit Stents<br />
und Ballonkatheter. Entscheidend für den<br />
Erfolg in Eschweiler ist, dass das Therapiekonzept<br />
in einer Hand liegt. Sowohl die<br />
minimal invasiven Techniken als auch die<br />
großen Operationen werden vom Gefäßteam<br />
durchgeführt.“<br />
Unsinnige Operationen vermeiden<br />
Immer wieder wurde in letzter Zeit in der<br />
Presse darauf hingewiesen: Es wird zu viel<br />
operiert. Diesem Trend arbeitet das Team<br />
im Euregio-Gefäß-Zentrum, EGZ, konsequent<br />
entgegen. Die konsequente Marschrichtung<br />
des sensiblen Abwägens und Vermeidens<br />
von Operationen kommt den<br />
Patienten langfristig zugute, führt aber<br />
auch dazu, dass so manche Patienten nach<br />
einer Behandlung in einer anderen Klinik<br />
wieder ins EGZ zurückkommen. „Dies nicht<br />
nur wegen unseres breiten Leistungsspektrums,<br />
der hochmodernen Ausstattung<br />
sowie eines fachlich sehr gut aufgestellten<br />
Teams, sondern ebenso, weil manchem<br />
Patienten nach einiger Zeit klar wird, warum<br />
wir in seinem Fall von einem bestimmten<br />
Eingriff abgeraten haben. Bei uns gibt es<br />
zwar auch ganz viel moderne Technik, aber<br />
im Mittelpunkt steht immer der Patient<br />
und unsere Zielsetzung, ihn verantwortungsvoll<br />
zu behandeln, so dass er auch<br />
nach vielen Jahren noch mit uns zufrieden<br />
ist“, betont Dr. Wallraff.<br />
14<br />
15
LEBENSWICHTIGE UNTERSUCHUNGSANGEBOTE<br />
PERFEKTE VERNETZUNG IN DER ANGIOLOGIE<br />
Screeningtage<br />
Erkrankungen der Gefäße entwickeln sich<br />
oft schleichend und bleiben nicht selten<br />
vom Betroffenen unbemerkt. Deshalb können<br />
sie, wenn sie lange unentdeckt bleiben,<br />
sehr gefährlich und wie beim BAA,<br />
dem Bauchaorten-Aneurysma, sogar tödlich<br />
enden. Das Risiko für ein BAA, mit dem<br />
eine Erweiterung der Bauchschlagader<br />
bezeichnet wird, kann familiär bedingt sein,<br />
tritt aber zunehmend bei über 50-Jährigen<br />
auf. Männer sind häufiger betroffen als<br />
Frauen, Rauchen und Bluthochdruck gelten<br />
ebenfalls als große Risikofaktoren.<br />
Wenn eine stark erweiterte Bauchschlagader<br />
plötzlich platzt, ist in 70 Prozent der<br />
Fälle keine lebensrettende Hilfe mehr möglich<br />
– die Betroffenen verbluten innerlich.<br />
Umso wichtiger ist es, eine solche Erweiterung<br />
möglichst frühzeitig zu erkennen. Deshalb<br />
nimmt auch das EGZ jährlich im April<br />
am bundesweiten Bauchaorten-Aneurysma-Screening-Tag<br />
statt. Bei einem<br />
Screening-Tag richten sich die Mediziner<br />
darauf ein, viele Menschen – als orientierende<br />
Untersuchung – ohne Überweisung,<br />
Voranmeldung oder Terminabsprache<br />
hinsichtlich eines bestimmten Krankheitsbildes<br />
gezielt zu untersuchen.<br />
„Etwas Geduld sollte schon mitgebracht<br />
werden, da die Untersuchungen in der Reihenfolge<br />
des Erscheinens erfolgen. Bislang<br />
konnten wir je nach Wetterlage zwischen<br />
70 und 150 Personen bei den BAA-Screening-Tagen<br />
verzeichnen – die meisten kommen<br />
bei Regenwetter, bei Sonnenschein<br />
deutlich weniger“, erzählt Dr. Müller und<br />
wünscht sich: „Gut wäre es, wenn auch bei<br />
Sonnenschein mehr Menschen zum<br />
Screening-Tag kämen. Immerhin sind die<br />
Untersuchungen schmerzlos, strahlungsfrei<br />
und können helfen, Leben zu retten.<br />
Denn mit einem rechtzeitig erkannten BAA<br />
steigen auch die Chancen, noch viele<br />
Sonnentage zu erleben.“<br />
Neben dem BAA-Screening-Tag im Frühjahr<br />
führt das EGZ gemeinsam mit verschiedenen<br />
Kooperationspartnern jedes Jahr im<br />
Herbst einen Diabetes- und Gefäßtag im<br />
Eschweiler Rathaus durch.<br />
Hier gibt es zahlreiche Tipps und Infos zu<br />
Diabetes und Gefäßerkrankungen, aber<br />
auch die Möglichkeit kostenloser Tests<br />
zur Diabetes-Früherkennung sowie ein<br />
weiteres, möglicherweise lebenswichtiges<br />
Screeningangebot, wie Dr. Wallraff erklärt:<br />
„Zu diesem Tag bieten wir auch die Messung<br />
der Gefäßwanddicke der Halsschlagader<br />
an. Diese sogenannte Intima Media<br />
Stärke gibt Aufschluss darüber, ob ein<br />
Risiko für eine Gefäßerkrankung mit Durchblutungsstörungen<br />
oder sogar drohendem<br />
Schlaganfall oder Herzinfarkt besteht.“<br />
Der nächste Diabetes- und Gefäßtag findet am<br />
Samstag, 19. Oktober 2013 im Eschweiler Rathaus<br />
statt.<br />
Die Angiologie, die Gefäßheilkunde, ist<br />
zwar der jüngste Weiterbildungsschwerpunkt<br />
in der Inneren Medizin, aber besonders<br />
hinsichtlich der demografischen Entwicklung<br />
ein absolut wichtiger Bestandteil<br />
zeitgemäßer Patientenversorgung. Erst seit<br />
gut zwei Jahrzehnten wird mit der Anerkennung<br />
dieser Spezialisierung dem steigenden<br />
Bedarf angiologischer Diagnostik<br />
und Therapie in Deutschland entsprochen.<br />
Mit Oberärztin Sigrun Anne Rist verfügt das<br />
Euregio-Gefäß-Zentrum am St.-Antonius-<br />
Hospital seit Jahresbeginn über eine Vollblut-Angiologin,<br />
deren beruflicher Weg<br />
vom Knappschaftskrankenhaus in Bottrop<br />
nun nach Eschweiler führte.<br />
Organisatorisch gehört die Angiologie am<br />
Hospital zur Klinik für Innere Medizin und<br />
Internistische Intensivmedizin unter Leitung<br />
von Prof. Dr. Uwe Janssens. Die Räumlichkeiten<br />
zur angiologischen Untersuchung<br />
und Behandlung befinden sich im Euregio-<br />
Gefäß-Zentrum.<br />
„Dies erleichtert ja im wahrsten Sinne des<br />
Wortes die Zusammenarbeit mit den Gefäßchirurgen<br />
auf kurzen Wegen, um so den<br />
Patienten die individuell bestmögliche<br />
Behandlung zu gewährleisten.<br />
Mit Ausnahme der Herzkranzgefäße<br />
befasst sich die Gefäßheilkunde nicht nur<br />
detailliert mit der Diagnostik und Therapie<br />
nahezu aller Erkrankungen von Venen,<br />
Arterien und Lymphgefässen, sondern ebenso<br />
mit Mikrozirkulationsuntersuchungen der<br />
kleinsten Gefäße im Körper, der Kapillaren.<br />
Diese können dank modernster Geräte der<br />
Kapillarmikroskopie bildlich dargestellt<br />
werden und so beispielsweise im Bereich<br />
der Nagelfalz am Finger Indizien für<br />
eine entzündlich-rheumatische Erkrankung<br />
liefern“, erklärt Sigrun Rist.<br />
Ebenso wichtig wie die interne und externe<br />
Vernetzung mit Experten anderer Fachbereiche<br />
ist der Fachärztin die gute Zusammenarbeit<br />
mit niedergelassenen Ärzten.<br />
„Nicht zuletzt auch, um das Leistungsspektrum<br />
und die Bedeutung der Angiologie<br />
bekannter zu machen. Denn das erscheint<br />
ja oft paradox: Einerseits gehören<br />
Gefäßerkrankungen mit zu den häufigsten<br />
Todesursachen in Deutschland, andererseits<br />
reagieren viele Menschen auf den<br />
Begriff Angiologie wie auf „kariertes Maiglöckchen“<br />
– nie gehört, da können sie<br />
nichts mit anfangen“, erzählt Sigrun Rist.<br />
Von Kopf bis Fuß<br />
Dabei gibt es genug zu tun in diesem<br />
Bereich – quasi von Kopf bis Fuß: denn zur<br />
Angiologie gehört nicht nur die Diagnostik<br />
des gesamten arteriellen und venösen Gefäßnetzes<br />
durch schonenden Ultraschall,<br />
angefangen von den hirnversorgenden<br />
Arterien bis zu den Krampfadern in den<br />
Füßen. Ebenso eröffnet die Darstellung der<br />
Kapillare mithilfe modernster Verfahren<br />
zahlreiche Möglichkeiten, z. B. auch zur<br />
detaillierten Diagnostik bei Durchblutungsstörungen<br />
im Bereich von Händen<br />
und Füßen – dem sogenannten Raynaud-<br />
Syndrom.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der<br />
Untersuchung und Behandlung von<br />
Störungen des Lymphsystems, etwa bei<br />
chronischen Lymph-Ödemen. Zudem zählt<br />
das Aufspüren möglicher Verursacher von<br />
Blutgerinnungsstörungen zum Leistungsspektrum,<br />
sowie das Abklären von Shunt-<br />
Problemen bei Dialysepatienten sowie die<br />
Einbindung in die Diagnostik und Therapie<br />
chronischer Wunden, vor allem bei einem<br />
vorhandenen Diabetes mellitus.<br />
Keine Zeit verlieren<br />
Die Detektivarbeit im Aufspüren unterschiedlichster<br />
Gefäßerkrankungen und<br />
deren oft multimodale – also mehrere Fachbereiche<br />
betreffende – Behandlung geht<br />
einher mit der Notwendigkeit einer Verstärkung<br />
der Aufklärungsarbeit über die<br />
Gefahren sowie die Vermeidung und Früherkennung<br />
von Gefäßkrankheiten. „Gerade<br />
im Bereich der Gesundheitsvorsorge ist<br />
Deutschland vielfach noch ein Entwicklungsland.<br />
Zwar wurde die Sensibilisierung<br />
– etwa für Anzeichen von Herzinfarkt oder<br />
Schlaganfall – erheblich verbessert, doch<br />
führen Unkenntnis und Scheu oft zu einer<br />
verzögerten Diagnostik“, wie die Oberärztin<br />
am Beispiel der Arteriellen Verschlusskrankheit,<br />
AVK, erklärt. „Diese Erkrankung<br />
wird ja umgangssprachlich auch Schaufensterkrankheit<br />
genannt, weil die Betroffenen<br />
einen so großen Gehschmerz verspüren,<br />
dass sie beim Gang durch die Stadt<br />
häufig an Schaufenstern pausieren. Da neben<br />
den Schmerzen beim Gehen meist<br />
auch Rückenschmerzen zu spüren sind, holen<br />
sich viele Patienten – wenn sie sich<br />
endlich entschlossen haben, deswegen<br />
einen Arzt zu konsultieren – erst einen<br />
Termin beim Orthopäden. Dadurch geht oft<br />
wertvolle Zeit zur erfolgreichen Behandlung<br />
verloren und nicht selten auch<br />
Lebenszeit. Denn fast jeder 5. Patient mit<br />
arterieller Verschlusskrankheit stirbt innerhalb<br />
von 5 Jahren nach der Diagnose,<br />
die leider oft erst sehr spät gestellt wird.<br />
Wenn eine kritische Durchblutung mit<br />
Ruheschmerzen und schwarzen Zehen<br />
diagnostiziert wurde, liegt die 1-Jahres-<br />
Sterblichkeit sogar bei 20 %", mahnt die<br />
Angiologin.<br />
Ob bei den sogenannten Volkskrankheiten<br />
– zu denen für den Bereich der Angiologie<br />
auch Thrombosen und Krampfadern gehören<br />
– oder bei eher seltenen Krankheitsbildern,<br />
die erfahrene Angiologin und die<br />
gefäßchirurgischen Spezialisten des Euregio-Gefäß-Zentrums<br />
arbeiten gemeinsam<br />
mit einem Netzwerk kompetenter Kollegen<br />
anderer Fachbereiche an einer leitliniengerechten<br />
und möglichst schonenden<br />
Umsetzung moderner Diagnose- und Therapieverfahren,<br />
um so die körperlichen<br />
Netzwerke der verschiedenen Gefäße optimal<br />
gegen mögliche Gefahren zu rüsten.<br />
Weitere Informationen zum Euregio-Gefäß-Zentrum<br />
unter www.sah-eschweiler.de/zentren/euregiogefaess-zentrum/<br />
sowie im Flyer des EGZ.<br />
16<br />
17
Kirsch-Nuss-Kuchen<br />
DAS SAH-BILDRÄTSEL<br />
Auf dem unteren Bild,<br />
Café Gemeinsam<br />
sind 13 Fehler eingebaut.<br />
Viel Spaß bei der Suche!<br />
Auflösung im <strong>Journal</strong> 4-2013<br />
Zutaten:<br />
Knetteig:<br />
200 g Weizenmehl, 75 g Zucker,<br />
1 P. Vanillin-Zucker<br />
1 Pr. Salz, 1 Ei, 75 g Butter<br />
Füllung:<br />
2 Glas Sauerkirschen, 180 g Butter,<br />
180 g Zucker, 4 Eier,<br />
120 g gemahl. Haselnüsse,<br />
120 g gehackte Halbbitter-Kuvertüre,<br />
160 g Weizenmehl, 1 geh. TL Backpulver<br />
3 EL Aprikosenkonfitüre, 100 g Halbbitter-Konfitüre<br />
Gehackte Pistazienkerne<br />
Die Krankenschwester<br />
versucht, einen Patienten<br />
aufzuwecken.<br />
Fragt der Pfleger:<br />
"Was machen Sie denn da?"<br />
Die Schwester:<br />
"Ich muss ihn unbedingt<br />
wachkriegen, der Patient hat<br />
offensichtlich vergessen<br />
seine Schlaftabletten<br />
zu nehmen!"<br />
Lachen ist gesund<br />
Teigherstellung:<br />
Das Mehl in eine Rührschüssel sieben. Die übrigen Zutaten hinzufügen<br />
und alles gut vermischen. Anschließend die Masse auf der Arbeitsfläche<br />
zu einem glatten Teig verkneten. Die Hälfte des Teiges auf dem Boden einer<br />
Kuchenform (Ø 26 cm) ausrollen. Den übrigen Teig zur Rolle formen, an den<br />
Rand der Form legen und etwa 3 cm hochziehen.<br />
Für die Füllung die Sauerkirschen in einem Sieb abtropfen. Butter und Zucker<br />
mit einem Rührbesen geschmeidig rühren und die Eier, Nüsse, Kuvertüre und das<br />
mit dem Backpulver gemischte Mehl unterrühren. Zum Schluss die Sauerkirschen<br />
unterheben und die Füllung auf den Teigboden geben.<br />
Nun kann der Kuchen gebacken werden.<br />
Heißluft 160°C, Ober-/Unterhitze 180 °C, Backzeit 90 Minuten<br />
Kuchen auskühlen lassen und aus der Form lösen. Die Oberseite des Kuchens<br />
aprikotieren. Dazu die Konfitüre durch ein Sieb streichen, unter Rühren<br />
aufkochen und auf den Kuchen streichen. Danach für den Guss die Kuvertüre<br />
in Stücke brechen, in einem Topf im Wasserbad bei geringer Hitze verrühren.<br />
Die geschmeidige Masse auf den Kuchen mit einem Pinsel auftragen.<br />
Je nach Geschmack kann die Oberfläche vor dem völligen Erstarren der<br />
Kuvertüre nun noch mit Pistazien bestreut werden.<br />
Guten Appetit<br />
wünscht Ihnen<br />
Ihre Irene Djantar<br />
Irene Djantar,<br />
Bereichsleiterin Pflegeberatung<br />
im ServiceZentrum<br />
Häusliche Pflege<br />
Pflegeexpertin für Menschen<br />
mit Demenz<br />
WELCHE PERSON AUS DIESEM JOURNAL ERKENNEN SIE AUF DIESEM BILD?<br />
* Dr. Gabriele Küpper<br />
* Irene Djantar<br />
* Astrid Lichtenstein<br />
* Dr. Yvonne Commerscheidt-Hopp<br />
Richtige Antwort auf eine Postkarte<br />
schreiben und bis 30. August 2013<br />
versenden an: St-Antonius-Hospital<br />
Öffentlichkeitsarbeit,<br />
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Dechant-Deckers-Str. 8<br />
52249 Eschweiler<br />
Oder Email schreiben an:<br />
oeffentlichkeitsarbeit@sah-eschweiler.de<br />
Dem<br />
Gewinner<br />
winkt<br />
ein Gutschein<br />
über 25,- Euro<br />
im SAH-<br />
Restaurant<br />
Akzente<br />
PROF. DR.<br />
JOACHIM<br />
STEFFENS<br />
Prof. Dr. med. Joachim Steffens<br />
überreicht der Gewinnerin des Rätsels<br />
"Welche Person erkennen Sie auf<br />
diesem Bild?", Elisabeth Mathar,<br />
den Akzente-Gutschein.<br />
Der nächste Gewinngutschein<br />
wird von der auf Seite 18<br />
verpixelten Person übergeben.<br />
18<br />
19
MODERNISIERUNG UND OPTIMIERUNG DER ENERGIE- UND WÄRMEVERSORGUNG<br />
Mehr als ein Vierteljahrhundert lang<br />
hat es bereits gute Dienste im Hospital<br />
geleistet: das erste Blockheizkraftwerk,<br />
welches 1987 errichtet wurde. In<br />
demselben Jahr war auch die „Eschweiler<br />
Krankenhaus-Versorgungs- und Anlagenbetriebs-GmbH“<br />
gegründet worden,<br />
die ebenso mit dem Betrieb von<br />
Energieversorgungsanlagen und anderen<br />
Versorgungsanlagen betreut<br />
wurde wie mit der Beschaffung und<br />
Verwaltung nicht krankenhaus-spezifischer<br />
Anlagen und Einrichtungen.<br />
Vor zwanzig Jahren setzte die Erweiterung<br />
des BHKW um eine Kälteerzeugungsanlage<br />
mit dazugehöriger Absorptionskältemaschine<br />
ein deutliches<br />
Zeichen für eine ebenso umweltfreundliche<br />
wie wirtschaftlich vorteilhafte<br />
Ausnutzung von Primärenergie.<br />
Auch wurde 1993 ein gesplittetes<br />
Stromnetz eingerichtet, um eine separate<br />
Notstromversorgung zu gewährleisten.<br />
„Doch seitdem wurden in und<br />
um das Hospital zahlreiche Ausbauund<br />
Ausstattungsverbesserungen vorgenommen.<br />
Das Krankenhaus erhielt<br />
besonders in den letzten beiden Jahr-<br />
zehnten immer wieder hochwertige<br />
medizinische Spezialgeräte – beispielsweise<br />
in der Kardiologie, Radiologie<br />
sowie in der Urologie und Dialyse.<br />
Dazu kamen die neuen OP- und Intensivbereiche.<br />
All diese Hightech-<br />
Einrichtungen benötigen eine absolut<br />
verlässliche Energieversorgung, die<br />
zudem ökologisch und ökonomisch<br />
zeitgemäß ist“, erklärt Michael Deußen,<br />
Leiter der Technik.<br />
Ein paar Nummern größer<br />
Doch anders als in einem kleinen<br />
Privathaus, bei dem zur Sanierung der<br />
hauseigenen Wärme- und Energieversorgung<br />
meist innerhalb weniger Tage<br />
oder Wochen ein Austausch bzw. eine<br />
Ergänzung oder eine sinnvolle Generalüberholung<br />
bestehender Anlagen<br />
vorgenommen werden kann, sind die<br />
Anforderungen in einem Hospital<br />
ungleich größer und komplexer.<br />
So sollte neben der reinen Energieund<br />
Wärmeversorgung auch die Optimierung<br />
der Kälteversorgung erfolgen<br />
– die ebenfalls für die vielen klimatisierten<br />
Bereiche eines Krankenhauses<br />
von großer Bedeutung ist. Dabei musste<br />
der laufende Hospital-Betrieb während<br />
der mehrmonatigen Modernisierungsarbeiten<br />
gewährleistet bleiben. Eine<br />
große Herausforderung, die Michael<br />
Deußen angesichts der vielen wichtigen<br />
Einzelaspekte mit Operationen<br />
am offenen Herzen vergleicht: „Verglichen<br />
mit dem Herzen als Energiezentrale<br />
des menschlichen Körpers ist<br />
die Wärme- und Kälteerzeugung in<br />
einem Krankenhaus das Herzstück der<br />
Hospital-Energieversorgung. Eventuelle<br />
Beeinträchtigungen und Risiken<br />
müssen deshalb vorab sehr sorgfältig<br />
besprochen werden. Deshalb haben<br />
wir schon zu Beginn der Planungen ein<br />
Projektteam gebildet, das gemeinsam<br />
mit den Experten der Würselener Firma<br />
Neuefeind erfolgreich die „Operation<br />
Versorgungstechnik“ und ihre einzelnen<br />
Eingriffe vorbereitet und durchgeführt<br />
hat.“<br />
Neben den externen Fachleuten ermöglichte<br />
vor allem ein gut eingespieltes<br />
Handwerker-Team aus dem<br />
Hospital den erfolgreichen Ablauf der<br />
verschiedenen Eingriffe.<br />
Elmar Wagenbach<br />
Michael Deussen<br />
Jürgen Reindahl<br />
Diese fanden vorwiegend nachts und<br />
an Wochenenden statt, so dass es<br />
weder Beeinträchtigungen im OP- und<br />
Behandlungstrakt noch im Patientenbereich<br />
gegeben hat. „Dank unserem<br />
Lüftungstechniker Armin Hesse, unseren<br />
Installateuren Frank Selbmann und<br />
Helmut Brehmen sowie unserem Elektriker<br />
Thomas Tessmer haben wir alle<br />
energietechnischen Eingriffe ohne<br />
Komplikationen durchführen können.<br />
Dazu war es natürlich vorteilhaft, dass<br />
wir viele Aggregate in einem redundanten<br />
– also mehrfach verfügbarem<br />
und im Wechsel genutzten System –<br />
betreiben“, blickt Werkstattleiter Jürgen<br />
Reindahl stolz auf die gelungene<br />
„Operation Versorgungstechnik“ zurück.<br />
Zeitgemäß und zeitsparend<br />
Mit den Ergebnissen sind die Herren<br />
über Watt und Volt außerordentlich zufrieden.<br />
Das rundum modernisierte<br />
Blockheizkraftwerk im 2. Untergeschoss<br />
des Hospitals ermöglicht eine durchschnittliche<br />
Eigenerzeugung von 75 –<br />
80 % der benötigten Stromversorgung<br />
im Haus. „Die Schwankungen sind<br />
auch jahreszeitlich bedingt. Je nach<br />
Bedarf beziehen wir auch Energie vom<br />
Netzbetreiber, ebenso speisen wir<br />
überschüssige Energie unserer Anlage<br />
wieder ins Netz ein“, erklärt Michael<br />
Deußen und führt uns zum Herzstück<br />
der BHKW-Anlage: „Unter diesen großen<br />
Schallschutz-Hauben befinden sich<br />
unsere beiden gasbetriebenen 12-Zylinder-MAN-Motoren,<br />
die mit 24-V-Batterien<br />
gestartet werden.<br />
Zur bestmöglichen Auslastung laufen<br />
beide Module der Anlage gleichzeitig,<br />
jedoch im regelmäßigen Wechsel der<br />
Führungsmaschine.“ Die vorherigen<br />
Motoren erzeugten jeweils Energie für<br />
375 kW Wärme und 185 kW Strom.<br />
Nach der Modernisierung beträgt die<br />
Stromleistung jeweils 240 kW.<br />
Ein weiterer großer Vorteil des neuen<br />
Energieversorgungs-Herzstücks: sämtliche<br />
Maschinen und Aggregate sind<br />
vernetzt digital kontrollierbar, nicht nur<br />
direkt auf einem Monitor am Gerät,<br />
sondern ebenso von den PCs der Technikmitarbeiter<br />
aus. „Das erspart natürlich<br />
viel Wegezeit, obwohl tägliche<br />
Rundgänge fester Bestandteil der<br />
Arbeit bleiben. Etwaige Stör- oder<br />
Kontrollmeldungen werden direkt zu<br />
uns aufs Telefon geschickt, so dass immer<br />
jemand in kürzester Zeit reagieren<br />
kann“, betont Jürgen Reindahl und<br />
demonstriert anhand des BHKW-<br />
Monitors beispielhaft das Menü mit<br />
Betriebsbild, Einstellungen, Statistik,<br />
Service und manueller Ebene.<br />
Flexibel und bedarfsorientiert<br />
Mittelpunkt der Wärmezentrale sind<br />
die beiden ebenfalls redundant eingesetzten<br />
1900-kW-Heizkessel, die als<br />
2-Stoff-Brenner sowohl mit Gas als<br />
auch mit Öl befeuert werden können.<br />
Grundsätzlich werden die Heizkessel<br />
mit Gas betrieben. Doch sollte es zu<br />
einer Unterbrechung der Gasversorgung<br />
kommen, können die Techniker<br />
problemlos auf Ölbetrieb umstellen,<br />
damit ganzjährig eine verlässliche<br />
Wärmeversorgung des ganzen Hauses<br />
gewährleistet werden kann.<br />
Ganz neu im Bereich der Wärmeversorgung<br />
ist ein 30.000 Liter fassender<br />
Wärmepuffer, der nicht benötigte<br />
Wärme zwischenspeichern kann.<br />
Damit auch die Versorgung der Patientenzimmer<br />
mit warmem Wasser jederzeit<br />
gewährleistet ist, stehen zwei<br />
1000-l-Speicher zur Trinkwasserversorgung<br />
zur Verfügung.<br />
Parallel zur Wärmeversorgung mit den<br />
neuen Wärmepuffern wurde auch die<br />
Kälteversorgung des Hospitals den<br />
Anforderungen der Zeit angepasst.<br />
So präsentiert sich jetzt ein Kältemaschinen-Trio,<br />
zu dem nun neben dem<br />
alten 150-kW-Kompressor ein neuer<br />
150-kW-Kompressor sowie ein 240-kW-<br />
Kälteabsorber neuester Bauart gehört.<br />
„Damit gerade nicht genutzte Kälte<br />
sinnvoll zwischengespeichert werden<br />
kann, haben wir nun auch eine Kältepufferanlage<br />
mit sechs 1500-l-Tanks<br />
zur Verfügung. Sämtliche Anlagenteile<br />
sind mit Temperaturfühlern ausgestattet,<br />
zudem nutzen wir neben der<br />
Maschinenkühlung auch die Möglichkeiten<br />
der freien Kühlung. Das bedeutet,<br />
wenn die Außentemperatur unter<br />
8° C liegt, holen wir uns diese kühle<br />
Luft von außen und nutzen sie für<br />
unsere Kältepuffer“, informiert Michael<br />
Deußen, der wie seine Kollegen in der<br />
2,2-Millionen-Euro-Modernisierung der<br />
Strom-Wärme-Kälte-Versorgungsanlage<br />
ein wichtiges Standbein für eine zukunftsfähige<br />
und effiziente Energieversorgung<br />
sieht.<br />
Klima<br />
Heizung<br />
Rohrleitungsbau<br />
Leistungsspektrum:<br />
Planung, Ausführung und Instandhaltung von<br />
Klima- und Heizungsanlagen, Rohrleitungen,<br />
MSR- Technik und Versorgungstechnik.<br />
Planung<br />
Wartung<br />
Ausführung<br />
Leistungsprofil:<br />
Als technischer Generalunternehmer,<br />
Planer und ausführende Firma, finden wir<br />
für Ihre Gebäude die maßgeschneiderte<br />
Techniklösung.<br />
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20<br />
21
TANSANIA - EIN LAND, DAS UNSEREN BLICK VERDIENT<br />
Kilimanjaro, Serengeti und Sansibar – selten ist ein Land so gegensätzlich und<br />
gleichermaßen atemberaubend wie Tansania.<br />
Seine wundervolle Natur, die verblüffende Tierwelt und die in dem Land ansässigen Volksgruppen,<br />
die trotz ihrer unterschiedlichen Glaubensrichtungen friedlich miteinander leben,<br />
sind unbezahlbare Schätze, die das Land so besonders<br />
und liebenswert machen.<br />
Nachdenklich zieht der Facharzt Bilanz:<br />
„Die Krankenhäuser in den Städten sind<br />
dürftig ausgestattet, auf dem Land gibt es<br />
kaum Einrichtungen. Es fehlt an allem; an<br />
Medikamenten, Geräten, also der Möglichkeit<br />
der Diagnostik, der Therapie und vor<br />
allem an Fachleuten.“<br />
All das führt oft dazu, dass Heilungen verlangsamt<br />
oder gar verhindert werden. Dennoch<br />
hören die Ärzte keine Vorwürfe von<br />
den Patienten oder ihren Angehörigen; im<br />
Gegenteil. „Die Menschen hier wissen und<br />
sind sehr dankbar dafür, dass man im Rahmen<br />
seiner Möglichkeiten das Beste tut.<br />
Dennoch, das Land ist darauf angewiesen,<br />
dass die Medizin weiter aufgebaut wird!“<br />
Und genau dazu möchte der Leiter des<br />
EuregioRehaZentrums beitragen und entwickelt<br />
dahingehend bereits ein Konzept,<br />
das er bei seinem Eintritt in den Ruhestand<br />
umsetzen möchte.<br />
Dr. Schneider möchte vor Ort Strukturen<br />
auf- und ausbauen und mit Hilfe von<br />
Kooperationspartnern, wie der Deutschen<br />
Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische<br />
Chirurgie, internationale Verbindungen<br />
knüpfen. Neben der Arbeit im Krankenhaus<br />
soll ein Außenservice in einzelnen<br />
Dörfern eingerichtet werden, um<br />
Bedarfserhebungen durchführen und analysieren<br />
zu können.<br />
Im nächsten Schritt steht die Organisation<br />
von Material und Equipment im Vordergrund,<br />
die für optimale(re) medizinische<br />
Versorgungen zwingend erforderlich ist.<br />
Im Fokus steht die Nachhaltigkeit, also die<br />
Hilfe zur Selbsthilfe, um Abhängigkeiten<br />
zu vermeiden. Um ebendies zu gewährleisten,<br />
ist die Ausbildung von Fachpersonal<br />
ein zentrales Thema, dem sich Dr.<br />
Schneider hauptsächlich widmen möchte.<br />
„Ich sehe meine Schwerpunkte in der Lehre<br />
und als Multiplikator.“<br />
Die nächsten Schritte sieht der Facharzt in<br />
Waisenhausprojekten und in Projekten im<br />
Umgang mit körperlich und geistig behinderten<br />
Menschen, die gesellschaftlich<br />
stigmatisiert sind und die es aufgrund<br />
fehlender Infrastrukturen besonders<br />
schwer haben.<br />
Warum Afrika? „Der Kontinent verdient<br />
unseren Blick auf Augenhöhe; auch ein<br />
bisschen um unsertwillen. Man gibt Afrika<br />
oftmals keine Zukunft. Für mich ist das<br />
falsch gedacht. Afrika ist relativ nahe und<br />
wenn wir Afrika nicht hegen und pflegen,<br />
dann hat das Auswirkungen, auch für uns.“<br />
Es waren die freundlichen Menschen, die<br />
trotz Armut anpacken und im Rahmen ihrer<br />
Möglichkeiten versuchen, etwas zu bewegen,<br />
die Dr. Schneider mindestens genauso<br />
imponiert haben wie die beeindruckende<br />
Natur des Landes und vermutlich zu seinem<br />
Entschluss beigetragen haben, sich<br />
zukünftig noch intensiver in und für Tansania<br />
zu engagieren.<br />
Verabschiedet wurde Dr. Schneider mit:<br />
„Kommen Sie bald wieder,<br />
wir brauchen Sie!“<br />
Und genau das hat er vor.<br />
Die Rückseite der Medaille: Tansania ist<br />
ein armes Land. Zwar herrscht zumindest in<br />
den fruchtbaren Regionen des Nordens<br />
keine erkennbare Hungersnot, doch sind<br />
die Lebensbedingungen einfach bis ärmlich.<br />
Das betrifft die Wohnsituation, Kommunikationsmittel,<br />
Mobilität, Infrastruktur,<br />
aber auch das Gesundheitswesen. „Im Hinblick<br />
auf die Entwicklung des Gesundheitswesens<br />
liegt Tansania auf Platz Nummer<br />
160 der Welt, also ganz weit hinten“, berichtet<br />
Dr. med. Eberhardt Schneider, Ärztlicher<br />
Leiter des EuregioRehaZentrums gGmbH<br />
und Chefarzt der Klinik für Fachübergreifende<br />
Frührehabilitation. Er befasst sich intensiv<br />
mit Tansania, das er nicht nur als<br />
Tourist kennen und schätzen gelernt hat.<br />
Schon früh in seiner medizinischen Laufbahn<br />
hat Dr. Schneider bereits Dritte-Welt-<br />
Arbeit geleistet und war beinahe ein halbes<br />
Jahr in Süd-Ostasien in einem Leprahospital<br />
und als Dschungeldoktor aktiv.<br />
Nun hat sein Sohn Christian, Medizinstudent<br />
an der Heinrich-Heine-Universität<br />
Düsseldorf, einen Teil seines Praktischen<br />
Jahres in Nordtansania, im 1971 gegründeten<br />
Kilimanjaro Christian Medical Centre<br />
(KCMC) in Moshi, absolviert.<br />
Der Facharzt stattete seinem Sohn einen<br />
Besuch ab und nutzte den Aufenthalt in<br />
Moshi und Umgebung, um sich persönlich<br />
bei seinen Kollegen vor Ort über die medizinische<br />
Ist-Situation zu informieren und<br />
ehrenamtlich als Gastarzt im KCMC zu<br />
hospitieren.<br />
Krankheiten, mit denen man im St.-<br />
Antonius-Hospital nicht konfrontiert wird,<br />
wie Malaria oder Schlafkrankheit, sind hier<br />
keine Seltenheit. Eine Herausforderung für<br />
Gastärzte besteht darin, wieder mit den<br />
eigenen Händen ‚untersuchen‘ zu müssen.<br />
„Also sehen, tasten und vor allem mehr<br />
denken!“, beschreibt Dr. Schneider die<br />
Alternative zur in Europa üblichen<br />
apparativen Diagnostik, wie z. B. Kernspintomographie.<br />
Das Gute daran: „Die<br />
Reflexion hat meinem Sohn und mir gut<br />
getan und auch gezeigt, wie effektiv<br />
‚einfache Medizin‘ sein kann.“<br />
Durch Infektionen, Unfälle und Verbrennungen<br />
sind viele Menschen auf Prothesen<br />
und andere Hilfsmittel angewiesen,<br />
die es nur in einfacher Form gibt - zumindest<br />
für die, die es sich leisten können.<br />
Hier sieht Dr. Schneider sein zentrales<br />
Anliegen als Reha-Orthopäde.<br />
Nicht selten sind auch medizinische Standard-Hilfsmittel<br />
von nur geringem Nutzen.<br />
Man stelle sich beispielsweise einen Rollstuhl<br />
in einer Bergregion vor; zweifelsohne<br />
eher gefährlich als hilfreich, so dass<br />
derartige Hilfsmittel gerne kreativ nach den<br />
jeweiligen Bedürfnissen, also den umweltlichen<br />
Gegebenheiten entsprechend,<br />
umgebaut werden.<br />
Tansania Deutschland<br />
Einwohner 41 Millionen 81 Millionen<br />
Ärzte 300 300.000<br />
Pflegepersonal 10.000 600.000<br />
Lebenserwartung 50 Jahre 80 Jahre<br />
Am Eingang des Kilimanjaro<br />
Christian Medical Centre steht<br />
eine Preistafel für OPs, Prothesen<br />
und sonstige Behandlungen.<br />
22<br />
23
HIER IST WAS LOS<br />
Ihre<br />
Wünsche<br />
sind wichtig<br />
für uns!<br />
Liebe Patientin, lieber Patient,<br />
liebe Angehörige, liebe Besucher,<br />
wir wollen unsere Leistungen ständig verbessern,<br />
damit Sie mit uns zufrieden sind.<br />
Dazu bitten wir Sie um Ihre Hilfe:<br />
Sagen Sie uns Ihre Meinung, Ihre Kritik, Ihr Lob!<br />
Ihre kritischen Hinweise sind für uns nützliche Anregungen.<br />
Sie helfen damit auch zukünftigen Patienten.<br />
Herzlichen Dank!<br />
Fachrichtung:<br />
Station Ambulanz<br />
Datum:<br />
Ich bin Patient/in Angehörige/r Besucher/in<br />
St.-Antonius-Hospital<br />
macht stark gegen Keime<br />
"Aktionstag<br />
Saubere Hände"<br />
Im Alltag begegnen wir<br />
ihnen überall: ob auf Türklinken,<br />
Haltegriffen, Gegenständen –<br />
überall lauern sie – Krankheitserreger<br />
in Form von Viren und<br />
Mikroorganismen wie Bakterien<br />
oder Pilze. Sie werden im wahrsten Sinne des Wortes von<br />
Hand zu Hand gereicht. Bis zu 80 Prozent aller Infektionskrankheiten<br />
werden über die Hände übertragen.<br />
Richtig eingesetzte Hygienemaßnahmen helfen jedoch, die<br />
Gesundheit langfristig zu schützen.<br />
Aus diesem Anlass fand Ende Juni in unserem Hospital der<br />
diesjährige Tag der Händehygiene statt.<br />
Zahlreich erschienene Besucher, Patienten und Angehörige erhielten<br />
Informationen rund um die richtige Händehygiene.<br />
Zur besseren Demonstration konnten die Hände unter einer<br />
sogenannten Schwarzlichtlampe gehalten werden, um die<br />
Schwachstellen der Händedesinfizierung aufzuzeigen.<br />
Weiterhin wurden wichtige Hinweise zu den Themen „Hautschutz<br />
und Hautpflege“ gegeben sowie umfangreiches Informationsmaterial<br />
zum Thema "Händehygiene“ angeboten.<br />
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie auf der<br />
Homepage: www.sah-eschweiler.de im Bereich Patienten/<br />
Hygiene<br />
Um noch besser auf die Wünsche unserer Patienten eingehen<br />
zu können, wurde das Lob- und Beschwerdemanagement im<br />
St.-Antonius-Hospital neu strukturiert und auf alle klinischen<br />
Bereiche ausgeweitet.<br />
Unter dem Motto „Ihre Wünsche sind wichtig für uns“ bitten<br />
wir ab sofort unsere Patienten, Angehörigen und Besucher<br />
direkt vor Ort, also auf allen Stationen und in allen ambulanten<br />
Bereichen, ihre Meinung schriftlich darzulegen und diese<br />
direkt mit Hilfe der installierten Briefkästen (siehe Foto) an die<br />
jeweiligen medizinischen Teams weiterzuleiten.<br />
So erhalten die verantwortlichen Stations- und Bereichsleitungen<br />
kontinuierlich und zeitnah ein Patientenfeedback und<br />
können gemeinsam mit den Ärzten und der Klinikleitung<br />
schnell auf Missstände reagieren. Neben der Schilderung<br />
negativer Erlebnisse bietet das Rückmeldesystem aber auch<br />
Raum für Lob und Anregungen. Oft haben unsere Patienten<br />
nämlich direkt konkrete Verbesserungsvorschläge, die wir<br />
dankbar annehmen. Auch lobende Äußerungen sind wichtige<br />
und motivierende Rückmeldungen für unsere Teams und können<br />
auf diese Weise transparent dargestellt werden.<br />
Die ersten Wochen haben bereits eine gute Akzeptanz gezeigt.<br />
Wir bedanken uns schon jetzt für die vielen Anregungen,<br />
die wir auf diese Weise von unseren Patienten erhalten haben<br />
und hoffen im Sinne unserer zukünftigen Patienten auch weiterhin<br />
auf eine rege Nutzung.<br />
Herzlichen Glückwunsch:<br />
Große Freude im ServiceZentrum Häusliche Pflege am St.-Antonius-Hospital Eschweiler:<br />
die Qualitätsprüfung nach §112/114 SGB XI durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen<br />
Nordrhein wurde erneut mit der bestmöglichen Note bewertet!<br />
In allen geprüften Teilbereichen für die „pflegerischen Leistungen“, die „Durchführung von ärztlich<br />
verordneten pflegerischen Leistungen“ und die „Dienstleistung und Organisation“ sowie bei der<br />
Befragung der Kunden erhielt die Häusliche Pflege im dritten Jahr in Folge ein „sehr gut“.<br />
Floristik<br />
Garten &<br />
LandschaftsBau<br />
NEU<br />
Verabschiedung in den Ruhestand<br />
Seit 1926<br />
T A S C H E N<br />
Anfang Juni wurde Elke Jodat im Rahmen einer kleinen<br />
Feierstunde in den wohlverdienten Ruhestand entlassen.<br />
Nach mehr als zwei Jahrzehnten im Dienste des Hospitals<br />
freut sie sich nun auf die neue Lebensphase.<br />
Das St.-Antonius-Hospital dankt ganz herzlich für ihre<br />
treuen Dienste und wünscht ihr alles Gute und<br />
Gottes Segen für den neuen Lebensabschnitt!<br />
CHEMISCHE REINIGUNG<br />
MIETSERVICE • VOLLREINIGUNG<br />
Kölner Straße 51 • 53937 Schleiden-Gemünd<br />
Tel.: 02444 - 2240 • Fax 02444 - 3434<br />
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Grabenstraße 25 • 52249 Eschweiler<br />
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24 25
SPORT UND GESUNDHEIT<br />
AM ST.-ANTONIUS-HOSPITAL<br />
RECHTZEITIG: BESTIMMEN, WIE ES WEITERGEHEN SOLL<br />
Mitgliederversammlung „Sport und Gesundheit am St.-<br />
Antonius-Hospital Eschweiler e.V.“ zieht Bilanz: Positive<br />
Entwicklung – 861 Mitglieder und insgesamt 1149 Rehasport-Teilnehmer<br />
- Trend weiterhin aufwärts.<br />
Neu im Boot: 1. Vorsitzender, Oberarzt Norbert Schallenberg,<br />
Internist, Reha- und Sportmediziner im EuregioRehaZentrum<br />
– viele Mitglieder kennen ihn bereits aus eigener Erfahrung<br />
als Patient.<br />
Den größten Anteil an der Mitgliederentwicklung haben zweifelsohne<br />
die „Herzsportler“: An 19 Trainingsterminen in der<br />
Woche treffen sie sich in verschiedenen Gruppen, um Herz und<br />
Kreislauf zu trainieren. Rehasport wird darüber hinaus in zahlreichen<br />
Rücken-Trainingsgruppen angeboten – hier wird die<br />
gesamte Skelettmuskulatur gekräftigt und gedehnt.<br />
Die Angebotspalette des Vereins umfasst weitere Sportgruppen:<br />
in der „Lungensportgruppe“ haben Personen mit<br />
chronischen Atemwegserkrankungen (COPD) wie Bronchitis<br />
und Emphysem die Gelegenheit zu moderatem Ausdauertraining.<br />
Atem- und Entspannungsübungen sowie spezielle<br />
Dehnungsübungen gehören ebenfalls in dieses spezielle<br />
sporttherapeutische Programm.<br />
Sport in der Krebsnachsorge, Herz- und Gefäßtraining mit<br />
schwerpunktmäßigem Training der Beinmuskulatur, Sport für<br />
Parkinson-Betroffene, Sport bei Diabetes und Sport bei<br />
Arthrose und Osteoporose sind weitere Rehabilitationssportangebote<br />
des Vereins. Bei Knie- und Hüftgelenksarthrose<br />
– auch nach bereits erfolgter Operation – ist ebenfalls die<br />
Teilnahme an speziellen Rehasport-Angeboten möglich.<br />
Das Eschweiler Kontinenz-und Beckenbodenzentrum, die<br />
anerkannte Beratungsstelle der Deutschen Gesellschaft für<br />
Kontinenz e.V. bietet gezielte Beckenbodengymnastik über<br />
das Zentrum für Sport und Gesundheit am SAH an.<br />
Ab Ende Juli startet das „Sommerprogramm“: In eigens eingerichteten<br />
4-6-wöchigen-Sommerkursen ist so die Gelegenheit<br />
gegeben, in den Gesundheitssport „hineinzuschnuppern“.<br />
Nähere Informationen und Beratung sind auch telefonisch<br />
möglich unter Tel. 02403/76-1155.<br />
Ob Unfall oder Schlaganfall: Oft sind es<br />
Sekunden, die ein Leben einschneidend<br />
verändern und selbst bei jungen<br />
Menschen dazu führen können, dass<br />
sie keine eigenen Entscheidungen<br />
mehr treffen oder mitteilen können.<br />
Doch wie soll es nach einem solchen<br />
Lebenseinschnitt weitergehen? Wer<br />
trifft wichtige Entscheidungen über<br />
das weitere Leben – beispielsweise als<br />
schwer Pflegebedürftiger zuhause<br />
oder in einem Pflegeheim?<br />
Wer entscheidet, ob bei einem – von<br />
mehreren Ärzten diagnostizierten –<br />
tödlichen Krankheitsverlauf oder einem<br />
altersbedingt eingesetzten Sterbeprozess<br />
das Lebensende nur noch<br />
durch künstliche Beatmung, eine dauerhafte<br />
Magensonde oder eine Dialyse<br />
hinausgezögert werden kann?<br />
Nicht wenige Menschen fassen bei<br />
dem Besuch unheilbar kranker Angehöriger,<br />
deren Leben nur noch künstlich<br />
erhalten wird, für sich den Entschluss:<br />
„So möchte ich nicht sterben.<br />
Das ist für mich nur eine Verlängerung<br />
von Leiden, ein herausgezögertes<br />
Sterben.“<br />
Doch die meisten Menschen verlassen<br />
sich immer noch darauf, dass sie die<br />
möglichen Folgen bei Einschränkung<br />
oder Verlust ihrer Entscheidungsfähigkeit<br />
mal mit dem Partner oder der<br />
Familie besprochen haben und wähnen<br />
sich in der trügerischen Sicherheit,<br />
dass damit alles geregelt sei.<br />
Doch dies ist ein weitverbreiteter Irrtum.<br />
Schon bei der anstehenden Frage<br />
nach einer Vertrauensperson – die<br />
gegebenenfalls nicht nur die persönlichen<br />
und finanziellen Angelegenheiten<br />
sowie Fragen hinsichtlich einer<br />
Heimunterbringung regelt, sondern<br />
auch im Sinne des Patienten die rechtliche<br />
Betreuung übernimmt – herrschen<br />
oft Unklarheiten oder familiäre<br />
Unstimmigkeiten infolge fehlender<br />
Vorsorge- oder Betreuungsvollmachten.<br />
„Sofern keine geschäftsfähige Person<br />
als Vertrauensperson in einer entsprechenden<br />
Vollmacht benannt ist, muss<br />
das Betreuungsgericht einen gesetzlich<br />
bestimmten Betreuer bestellen.<br />
Eine durch Vollmacht benannte und<br />
geeignete Vertrauensperson kann<br />
hingegen sofort bei einer Einwilligungsunfähigkeit<br />
im Sinne des Patienten<br />
entscheiden“, erklärt Anita<br />
Palm von der Pflegedirektion des St.-<br />
Antonius-Hospitals.<br />
Auch ist es möglich, jeweils eine Vertrauensperson<br />
für gesundheitliche und<br />
finanzielle Entscheidungen einzusetzen<br />
oder in einer Betreuungsverfügung<br />
festzulegen, wer auf keinen Fall als<br />
Betreuer eingesetzt werden soll.<br />
Schon für rund 20 Euro kann jeder eine<br />
Vorsorgevollmacht und Betreuungsverfügung<br />
beim Zentralen Vorsorgeregister<br />
der Bundesnotarkammer registrieren<br />
lassen und so sicher gehen,<br />
dass bei Verlust oder Einschränkung<br />
der persönlichen Entscheidungsfähigkeit<br />
möglichst in seinem Sinne<br />
gehandelt wird.<br />
VOLLMACHT<br />
Empfehlungen und Internet-Links:<br />
„Da sein, wenn die Nacht kommt“<br />
Zweite Beauftragungsfeier zum ehrenamtlichen<br />
Seelsorgedienst für die Nacht<br />
Seit November 2012 haben Männer und Frauen, motiviert aus<br />
ihrem christlichen Glauben heraus, den ehrenamtlichen Seelsorgedienst<br />
in der Nacht im St.-Antonius-Hospital begonnen.<br />
Die Rückmeldungen von allen Beteiligten sind sehr positiv.<br />
Es ist ein sehr wichtiger und wertvoller Dienst am Menschen.<br />
Anfang Mai wurden in der Kapelle des St.-Antonius-Hospitals<br />
die Männer und Frauen des zweiten Ausbildungskurses für<br />
den Ehrenamtlichen Seelsorge Bereitschaftsdienst für die<br />
Nacht in einem ökumenischen Gottesdienst beauftragt.<br />
Sie haben Zeit übrig? Sie wollen etwas Sinnvolles tun? Sie<br />
wollen sich ehrenamtlich engagieren? Sie können gut zuhören?<br />
Sie können sich selbst zurücknehmen? Sie haben eigene<br />
Trauererfahrungen gemacht und verarbeitet? Sie haben Interesse,<br />
sich auf etwas Neues einzulassen? Es macht Ihnen<br />
Freude, in einer Gruppe etwas Neues zu lernen?<br />
Dann sind Sie genau der bzw. die Richtige beim Kreis ehrenamtlicher<br />
Seelsorger für die Nacht am St.-Antonius-Hospital,<br />
denn dieser kümmert sich um Kranke, Sterbende und deren<br />
Angehörige in den Abend und Nachtstunden.<br />
Weitere Informationen gibt es beim Team der Krankenhausseelsorger,<br />
Tel.: 02403/ 76-1180.<br />
Alexandra Gasper, Leiterin des Sozialdienstes<br />
am St.-Antonius-Hospital, empfiehlt<br />
konkret:<br />
"Was Sie über die Vorsorgevollmacht und<br />
das Betreuungsrecht wissen sollten.<br />
Grundzüge der gesetzlichen Regelungen<br />
und Möglichkeiten der Vorsorge für den<br />
Betreuungsfall"<br />
Herausgeber: Justizministerium des Landes<br />
NRW - online zu bestellen über www.<br />
justiz.nrw.de<br />
"Patientenverfügung - Leiden, Krankheit,<br />
Sterben. Wie bestimme ich, was medizinisch<br />
unternommen werden soll, wenn ich entscheidungsunfähig<br />
bin?"<br />
Herausgeber: Bundesministerium der Justiz<br />
- online zu bestellen über www.bmj.de<br />
"Betreuungsrecht. Mit ausführlichen Informationen<br />
zur Vorsorgevollmacht"<br />
Herausgeber: Bundesministerium der Justiz<br />
- online zu bestellen über www.bmj.de<br />
Links:<br />
www.betreuungen.nrw.de<br />
www.vorsorgeregister.de<br />
26<br />
27
DIE ORGANSPENDE<br />
WICHTIG – DIE PATIENTENVERFÜGUNG<br />
Die Patientenverfügung<br />
Ganz wichtig bei entscheidenden<br />
Fragen zu lebensverlängernden Maßnahmen<br />
– sowohl bei unheilbaren<br />
Krankheiten als auch bei einem eingesetzten<br />
unfall- oder altersbedingten<br />
Sterbeprozess – ist eine eindeutige<br />
Patientenverfügung.<br />
Diese Verfügung muss jedoch mit den<br />
gesetzlichen Bestimmungen vereinbar<br />
sein, etwa hinsichtlich der passiven<br />
Sterbehilfe. Hier kann jeder ganz nach<br />
eigenem Ermessen festlegen, ob im<br />
Falle des begonnenen Sterbeprozesses<br />
– beispielsweise bei einer unheilbaren<br />
Krankheit – lebenserhaltende<br />
oder lebensverlängernde Maßnahmen<br />
überhaupt eingesetzt oder unter bestimmten<br />
Umständen abgebrochen<br />
werden.<br />
LEBEN SCHENKEN MIT ORGANSPENDE<br />
Er misst gerade mal 85 x 55 cm<br />
und ist doch weitaus wertvoller als<br />
jede Scheckkarte: der Organspende-<br />
Ausweis. Doch seit den Skandalen um<br />
Wartelisten-Manipulationen im vergangenen<br />
Jahr ist die Organspende-<br />
Bereitschaft in der Bevölkerung stark<br />
rückläufig.<br />
Die Bundesregierung reagierte unter<br />
anderem mit einer Überarbeitung des<br />
Transplantationsgesetzes, die Krankenkassen<br />
befragen aktuell ihre Mitglieder<br />
bezüglich einer eventuellen<br />
Organspendebereitschaft und der CKiD<br />
– der Fachverband Christlicher Krankenhäuser<br />
in Deutschland – bietet,<br />
unterstützt von der Bundeszentrale für<br />
gesundheitliche Aufklärung – mit seiner<br />
Aktion „Leib und Leben – ein Geschenk“<br />
ein sensibles Informationsangebot zu<br />
diesem viel diskutierten Thema.<br />
Im St.-Antonius-Hospital sind Dr. Yvonne<br />
Commerscheidt-Hopp – leitende Oberärztin<br />
der Klinik für Anästhesie und<br />
„Zwar halten laut Umfragen 70 Prozent<br />
aller Deutschen eine solche Patientenverfügung<br />
für sehr wichtig, doch nur<br />
etwa 10 Prozent haben entsprechend<br />
schriftlich vorgesorgt“, erklärt Prof. Dr.<br />
Uwe Janssens – Chefarzt der Klinik für<br />
Innere Medizin und Internistische Intensivmedizin<br />
am SAH und Sektionssprecher<br />
Ethik für die Deutsche Interdisziplinäre<br />
Vereinigung für Intensivund<br />
Notfallmedizin, DIVI – und erläutert:<br />
„Eine eindeutige, schriftliche<br />
Patientenverfügung ist absolut empfehlenswert,<br />
damit Mediziner bei<br />
einer Entscheidungsunfähigkeit des<br />
Patienten ganz in seinem Sinne handeln<br />
können. Denn mündliche Äußerungen<br />
sind oft nicht klar nachweisbar<br />
und bieten den Ärzten deshalb keinerlei<br />
Sicherheit. Und selbst formulierte<br />
Erklärungen sind leider in der Ausdrucksweise<br />
häufig recht schwammig<br />
Operative Intensivmedizin – sowie<br />
Dr. Andreas Niedeggen – Oberarzt der<br />
Klinik für Internistische Intensivmedizin<br />
und Kardiologe – seit 2007 als<br />
ehrenamtliche Transplantationsbeauftragte<br />
bestellt.<br />
Seitdem konnten in zwei Fällen, bei<br />
denen ein Hirntod diagnostiziert<br />
wurde, Organspenden durch die DSO –<br />
die Deutsche Stiftung Organspende –<br />
und der im niederländischen Leiden<br />
ansässigen Stiftung Eurotransplant,<br />
die für die Koordinierung der potentiellen<br />
Spenden verantwortlich zeichnet,<br />
ermöglicht werden. „Beide Male<br />
mit positivem Ausgang für die Empfänger.<br />
Doch bei zwei anderen Hirntod-Patienten<br />
scheiterte die Organspende<br />
letztendlich an einem<br />
fehlenden Organspende-Ausweis und<br />
Unsicherheiten bei den Angehörigen“,<br />
bedauert Dr. Niedeggen. Dabei stehen<br />
immer noch 75 % aller Bundesbürger<br />
einer Organspende positiv gegenüber.<br />
Doch nur jede 5. hat diese sehr persönliche<br />
Entscheidung auch in einem<br />
Organspende-Ausweis dokumentiert.<br />
und erweisen sich dann oft als unbrauchbar.<br />
Aber es gibt eine Vielzahl<br />
unterschiedlich ausführlicher Vordrucke,<br />
die entweder einzeln oder<br />
zusammen mit Formularen für Vorsorge-<br />
und Betreuungsvollmachten<br />
erhältlich sind. Außerdem bieten viele<br />
Experten, die aktuell mit der Thematik<br />
befasst sind, vor Ort professionelle<br />
Hilfe an – beispielsweise bei Krankenkassen,<br />
in Arztpraxen oder Seniorenund<br />
Betreuungszentren. Eine Kopie der<br />
Verfügung kann dann direkt beim behandelnden<br />
Arzt verbleiben, weitere<br />
Exemplare sollten an bevollmächtigte<br />
Vertrauenspersonen oder enge Angehörige<br />
verteilt werden, die dann auch<br />
regelmäßig besprechen sollten, ob<br />
eventuell eine Aktualisierung einer<br />
alten Erklärung angebracht ist.“<br />
Klarheit schaffen – Leben retten<br />
Mit der nun laufenden Abfrage durch<br />
die Krankenkassen soll bessere Klarheit<br />
über die Organspende-Bereitschaft<br />
herrschen. Denn das Ja zur Organspende<br />
kann bedeuten, bis zu sieben<br />
Leben zu retten – das heißt, je nach<br />
Einwilligung und Eignung können nach<br />
einem Hirntod bis zu sieben noch<br />
künstlich vital erhaltene Organe entnommen<br />
und anderen Patienten transplantiert<br />
werden. „Ob und welche Organe<br />
oder auch Gewebe im Falle eines<br />
Hirntodes transplantiert werden können,<br />
kann jeder selbst entscheiden. Hier<br />
kommen sowohl Herz, Lunge, Leber,<br />
Nieren als auch die Bauchspeicheldrüse<br />
und der Dünndarm infrage, dazu auch<br />
Knochen- oder Hornhautverpflanzungen.<br />
Die Spenderausweise ermöglichen die<br />
umfassende Einwilligung als auch die<br />
grundlegende Ablehnung zur Organspende,<br />
aber ebenso eingeschränkte<br />
Varianten für bestimmte Organoder<br />
Gewebeentnahmen“, erklärt Dr.<br />
Commerscheidt-Hopp.<br />
Doch immer herrschen große Verunsicherungen<br />
und teilweise falsche Vorstellungen<br />
über Organspenden. Einerseits,<br />
weil viele Menschen mit dem Tod<br />
vor allem den Herztod – die Beendigung<br />
der Herzvitalität verbinden. „Der<br />
Hirntod, bei dem aufgrund von Medikamenten<br />
und Medizintechnik die<br />
Funktion der anderen Organe bis zu einer<br />
möglichen Organentnahme aufrecht<br />
erhalten werden kann, ist für<br />
viele immer noch schwer zu begreifen<br />
– weil der Brustkorb sich ja noch hebt<br />
und senkt und der Betroffene auch<br />
noch eher eine rosige Hautfarbe hat.<br />
Sobald die technischen Maßnahmen<br />
zur Vitalerhaltung des Herz-Kreislauf-<br />
Systems abgestellt werden, sind auch<br />
die typischen Todeszeichen erkennbar“,<br />
verdeutlicht die Transplantationsbeauftragte<br />
und fügt hinzu: „Deshalb<br />
ist es uns – ebenso wie dem<br />
speziell anreisenden Koordinator der<br />
DSO – sehr wichtig, den ganzen<br />
Prozess von den Gesprächen mit den<br />
Angehörigen über die Transplantation<br />
unter Operationsbedingungen und<br />
dem würdevollen Vorbereiten des<br />
Leichnams für die Beerdigung – einfühlsam<br />
zu begleiten.<br />
Dr. med. Yvonne Commerscheidt-Hopp<br />
Dr. med. Andreas Niedeggen<br />
Nach den Skandalen im vergangenen<br />
Jahr wird verschärft darauf geachtet,<br />
dass das Spenderorgan demjenigen<br />
Empfänger transplantiert wird, der es<br />
am dringlichsten braucht und bei dem<br />
durch entsprechende Tests auch festgestellt<br />
wurde, dass sein Körper dieses<br />
Organ wahrscheinlich nicht abstößt.<br />
Positiv erwies sich ebenso für unsere<br />
beteiligten Mitarbeiter wie auch für die<br />
Angehörigen, dass es einige Monate<br />
nach den Transplantationen Rückmeldungen<br />
der DSO über das Befinden<br />
der Empfänger gab. Der Verlust eines<br />
geliebten Menschen ist immer eine<br />
schwierige persönliche Situation. Hier<br />
einen ebenso transparenten wie würdevollen<br />
Umgang – sowohl mit dem<br />
verstorbenen Spender als auch mit<br />
den Hinterbliebenen – zu gewährleisten,<br />
gehört zu den Leitlinien christlicher<br />
Krankenhäuser.“<br />
Frei entscheiden<br />
„In Österreich gilt grundsätzlich die Regelung,<br />
wer nicht ausdrücklich einer<br />
Organentnahme schriftlich widersprochen<br />
hat, kommt im Falle eines Hirntodes<br />
als möglicher Organspender in Betracht“,<br />
erzählt Dr. Niedeggen. Ganz<br />
anders in Deutschland, hier zählt der<br />
erklärte Wille als persönliche Entscheidung.<br />
Der Hirntod muss dabei<br />
stets unabhängig von zwei verschiedenen<br />
Ärzten festgestellt worden sein.<br />
Das Ja oder Nein bezüglich einer eventuellen<br />
Organspende bleibt eine freie<br />
Entscheidung. Diese sollte aber jeder<br />
möglichst schon zu Lebzeiten treffen,<br />
um im Falle eines Falles die Situation<br />
für die Angehörigen nicht noch zu erschweren.<br />
Auch ethische oder religiöse<br />
Aspekte spielen oftmals eine Rolle –<br />
sowohl bei Ablehnung als auch bei Befürwortung<br />
einer Organspende, mit der<br />
bei eingetretenem Hirntod einem oder<br />
mehreren schwerkranken Menschen<br />
ein längeres Leben geschenkt werden<br />
kann. Die Stiftung Eurotransplant koordiniert<br />
als Service-Organisation die<br />
Zuteilung von Spenderorganen innerhalb<br />
sieben europäischer Länder. Alleine<br />
in Deutschland stehen derzeit<br />
etwa 12 000 schwerkranke Patienten<br />
auf den Wartelisten.<br />
Weitere Infos zur Organspende sind – zusammen<br />
mit einem Organspenderausweis – in allen Wartezonen,<br />
Ambulanzen und bei der Information<br />
des St.-Antonius-Hospitals erhältlich.<br />
28<br />
29
KBZ: DAS KONTINENZ-UND-BECKENBODENZENTRUM<br />
Kaum eine andere Erkrankungsform hat einen derart großen Tabustatus in der Unterhaltung,<br />
sei es in der Familie, im Freundes- und Bekanntenkreis oder beim Hausarzt.<br />
Denn laut einer Umfrage aus dem Jahr 2009 ist es fast jedem vierten Deutschen unangenehm<br />
oder sogar sehr unangenehm, über das Thema Inkontinenz zu reden.<br />
Dabei sind mindestens 5 Millionen Einwohner von einem dauerhaften oder vorübergehenden Verlust<br />
über die kontrollierte Entleerung von Blase oder Darm betroffen.<br />
Experten rechnen zudem mit einer recht hohen Dunkelziffer. Die Deutsche Kontinenz Gesellschaft<br />
hat es sich zum Ziel gesetzt, über dieses Thema mit besonderer Hemmschwelle offen zu reden,<br />
um so den Sprung aus der Tabuzone zu schaffen und den vielen Betroffenen<br />
maßgeschneiderte Therapien aufzuzeigen.<br />
Mit dem im vergangenen Jahr auf den<br />
Weg gebrachten Kontinenz- und Beckenbodenzentrum<br />
am St.-Antonius-Hospital<br />
steht kontinenzgeschwächten Patienten<br />
ein interdisziplinäres Expertenteam<br />
mit modernsten Diagnostik- und Therapiemöglichkeiten<br />
zur Verfügung.<br />
Nach einer positiven Resonanz auf die<br />
erste Patienteninformationsveranstaltung<br />
zum Thema „Kontinenz- und<br />
Beckenbodenschwäche“ fand auch die<br />
kürzlich angebotene Infoveranstaltung<br />
zum Thema „Kontinenz“ anlässlich der<br />
Weltkontinenzwoche regen Anklang<br />
bei Betroffenen und Angehörigen.<br />
„Denn oft sind es die Angehörigen, die<br />
es nach langem Zögern wagen, offen<br />
über dieses für viele Menschen<br />
schwierige Thema zu reden“, erzählt<br />
Dr. Gabriele Küpper – Chefärztin der<br />
Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe<br />
am St.-Antonius-Hospital – die<br />
gemeinsam mit ihren Chefarzt-Kollegen<br />
aus der Klinik für Urologie und Kinderurologie<br />
sowie der Klinik für Allgemeinund<br />
Thoraxchirurgie das KBZ leitet.<br />
Federführend koordiniert wird das Kontinenz-<br />
und Beckenbodenzentrum von<br />
Dr. Jennifer Kranz aus der urologischen<br />
Klinik sowie Oberärztin Perihan Sözer<br />
aus der Gynäkologie.<br />
Individuell therapieren<br />
„Dabei gibt es nicht die klassische<br />
Inkontinenz, sondern ganz viele Formen<br />
dieser mangelnden Fähigkeit, den<br />
Inhalt von Blase oder Darm selbstbestimmt<br />
und kontrolliert zu entleeren.<br />
Umso wichtiger ist eine genaue diagnostische<br />
Abklärung der jeweiligen<br />
Kontinenzschwäche und ihrer Ursachen“,<br />
erklärt Prof. Dr. Joachim<br />
Steffens, Chefarzt der Klinik für Urologie<br />
und Kinderurologie.<br />
Hierzu setzt das KBZ-Team auf bewährte<br />
interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />
im Hospital und gemeinsame<br />
Diagnostik zur Einleitung der individuell<br />
empfehlenswertesten therapeutischen<br />
Maßnahmen.<br />
Je nach Form der Inkontinenz bieten<br />
sich unterschiedliche Formen von konservativen<br />
Therapien an. Hierzu gehören<br />
sowohl medikamentöse Behandlungen,<br />
Hormontherapien und Toilettentraining<br />
wie auch Beckenbodengymnastik<br />
und der Einsatz von Pessaren<br />
als Hilfsmittel.<br />
Andere Formen der Kontinenzschwäche<br />
erfordern unterschiedlichste Operationsverfahren.<br />
„Hierzu können je nach Patient und<br />
Krankheitsbild neben der Unterspritzung<br />
des Schließmuskels oder<br />
Injektionen in die Harnblase ebenso<br />
Bauch- und Vaginal-Operationen so-<br />
Dr. med. Gabriele Küpper<br />
Prof. Dr. med. Joachim Steffens<br />
wie laparoskopische Operationsverfahren<br />
- also Eingriffe im Rahmen einer<br />
Bauchspiegelung - in Betracht kommen“,<br />
erläutert Oberärztin Sözer und<br />
weist auch auf die wöchentliche Kontinenzsprechstunde<br />
des KBZ hin, die<br />
jeweils mittwochs von 13 bis 15 Uhr<br />
angeboten wird.<br />
Das KBZ ist anerkannte Beratungsstelle<br />
der Deutschen Gesellschaft für<br />
Kontinenz e.V. und bietet gezielte<br />
Beckenbodengymnastik über das<br />
Zentrum für Sport und Gesundheit am<br />
St.-Antonius-Hospital an.<br />
Hemmschwellen überwinden<br />
Schätzungen zu Folge sind etwa 25<br />
bis 30 Prozent aller über 60-jährigen<br />
Frauen von einer Kontinenzschwäche<br />
betroffen. Neben gezielter Ernährungsberatung<br />
gehören Beckenbodengymnastik,<br />
Biofeedback und Elektrostimulation<br />
zu den festen Bestandteilen<br />
vieler Therapien.<br />
„In Zusammenarbeit mit dem Zentrum<br />
für Sport und Gesundheit am St.-Antonius-Hospital<br />
e.V. bieten wir gezieltes<br />
Beckenbodentraining an“, erklärt<br />
Dr. Küpper. Aber auch die Herren der<br />
Schöpfung werden sich zunehmend<br />
der Bedeutung einer optimalen Therapie<br />
bewusst, denn die männliche Harninkontinenz<br />
ist fast ausschließlich<br />
Folge einer Prostatakrebs-Operation<br />
und kann durch Implantation von Kunststoffbändern<br />
oder eines künstlichen<br />
Schließmuskels verbessert werden.<br />
Auch wenn manche Werbespots im TV<br />
dies auf den ersten Blick suggerieren:<br />
eine Heilung oder Linderung, beispielsweise<br />
auch bei der Problematik<br />
des nächtlichen Wasserlassens, wird<br />
oft verzögert durch lange Selbstmedikation<br />
und das Herausschieben einer<br />
fachärztlichen Abklärung. „Dabei richtet<br />
sich auch hier die Therapie ausschließlich<br />
nach der zugrunde liegenden<br />
Erkrankung und sollte nicht durch<br />
langwierige Einnahme frei verkäuflicher<br />
Arzneimittel unnötig herausgeschoben<br />
werden. Glücklicherweise<br />
trauen sich auch betroffene Herren<br />
endlich, über dieses vielfach noch tabuisierte<br />
Thema zu sprechen, nicht nur<br />
in unserer Prostata-Selbsthilfgruppe“,<br />
freut sich Prof. Dr. Joachim Steffens.<br />
Nähere Informationen zum Kontinenzund<br />
Beckenbodenzentrum unter:<br />
www.sah-eschweiler.de/zentren/<br />
kontinenz-und-beckenbodenzentrum/<br />
Email: kbz@sah-eschweiler.de<br />
sowie telefonisch unter<br />
02403/76-1262 oder -1236<br />
30<br />
31
WIR SIND FÜR SIE DA!<br />
Krankenhausvorstand<br />
Dipl.-Betriebswirt Elmar Wagenbach 76 – 1101<br />
Geschäftsführender Vorstand<br />
Dipl.-Kaufmann Sebastian Baum 76 – 1103<br />
Kaufmännischer Direktor<br />
Privatdozent Dr. Alexander D. Bach 76 – 1256<br />
Ärztlicher Direktor<br />
Roswitha Brenner 76 – 1152<br />
Pflegedirektorin<br />
Dr. med. Eberhardt Schneider 76 – 1701<br />
Stv. Ärztlicher Direktor<br />
Medizinische Kliniken<br />
Allgemein-, Viszeral-, Thoraxchirurgie<br />
Kommissarische Leitung<br />
Dr. med. Christoph Küntzel 76 – 1208<br />
Anästhesie & Operative Intensivmedizin<br />
Chefarzt<br />
PD Dr. med. Michael Dück 76 – 1291<br />
Fachübergreifende Frührehabilitation<br />
Chefarzt<br />
Dr. med. Eberhardt Schneider 76 – 1701<br />
Gefäßchirurgie<br />
und Endovaskuläre Chirurgie<br />
Chefarzt<br />
Dr. med. Rudolf Müller 76 – 1810<br />
Gynäkologie und Geburtshilfe<br />
Chefärztin<br />
Dr. med. Gabriele Küpper 76 – 1236<br />
Hämatologie und Onkologie<br />
Chefarzt<br />
PD Dr. med. Peter Staib 76 – 1282<br />
Innere Medizin und<br />
Internistische Intensivmedizin<br />
Chefarzt<br />
Prof. Dr. med. Uwe Janssens 76 – 1227<br />
Plastische Chirurgie, Hand- und<br />
Wiederherstellungschirurgie<br />
Chefarzt<br />
PD Dr. med. Alexander D. Bach 76 – 1256<br />
Unfallchirurgie und<br />
Orthopädische Chirurgie<br />
Chefärzte<br />
Dr. med. Oliver Heiber 76 – 1207<br />
Dr. med. Ture Wahner<br />
Urologie und Kinderurologie<br />
Chefarzt<br />
Prof. Dr. med. Joachim A. Steffens 76 – 1261<br />
Hals-Nasen-Ohren Belegabteilung 76 – 0<br />
MVZ RNR Eschweiler - Radiologie,<br />
Strahlentherapie, Nuklearmedizin 76 – 0<br />
Operatives Notfallzentrum 76 – 1201<br />
Internistische Notaufnahmestation<br />
Chest-Pain-Unit 76 – 1501<br />
Zentren<br />
Euregio-Brust-Zentrum 76 – 1236<br />
Euregio-Gefäß-Zentrum 76 – 1811<br />
EuregioRehaZentrum gGmbH 76 – 1701<br />
Kontinenz- und Beckenbodenzentrum 76 – 1236<br />
ProstataKarzinomZentrum 76 – 1262<br />
Regionales Traumazentrum 76 – 1207<br />
Weitere Bereiche<br />
Akademisches Lehrkrankenhaus 76 – 1794<br />
Apotheke 8780 – 0<br />
Fortbildungsakademie 76 – 1369<br />
Hygiene 76 – 1758<br />
Notfallpraxis MQN 76 – 1111<br />
Öffentlichkeitsarbeit 76 – 1725<br />
Qualitätsmanagement 76 – 1383<br />
Patientenverwaltung 76 – 1110<br />
Personalwesen 76 – 1794<br />
Podologie 76 – 1888<br />
Restaurant „Akzente“ 76 – 1120<br />
Seelsorge 76 – 1180<br />
ServiceCenter 76 – 1134<br />
ServiceZentrum Häusliche Pflege 76 – 1175<br />
Sozialdienst 76 – 0<br />
Sport und Gesundheit 76 – 1155<br />
Tageseinrichtung für Kinder 76 – 1182<br />
Sie hatte Schlagzeilen gemacht und nicht<br />
nur in Fachkreisen für großes Interesse gesorgt:<br />
Die erste gemeinsame Übung zur<br />
Rettung mehrfach- und möglicherweise<br />
schwerverletzter – sogenannter polytraumatisierter<br />
– Unfallopfer, die im letzten<br />
Herbst gemeinsam vom regionalen Traumzentrum<br />
am SAH und der Feuer- und Rettungswache<br />
durchgeführt wurde.<br />
Das Eschweiler Traumazentrum gehört zum<br />
grenzüberschreitend arbeitenden Trauma-<br />
Netzwerk®EURegioAachen, welches eines<br />
von 43 Netzwerken dieser Art in der<br />
deutschlandweiten Initiative TraumaNetzwerke®<br />
der Deutschen Gesellschaft für<br />
Unfallchirurgie ist. Diese hat sich dem Ziel<br />
verschrieben, dass jeder der mehr als<br />
35000 Schwerverletzten pro Jahr in<br />
Deutschland an jedem Ort, zu jeder Zeit<br />
rund um die Uhr die gleiche Überlebenschance<br />
haben soll.<br />
Gemeinsame Übungen zu Großschadensereignissen<br />
gab und gibt es regelmäßig.<br />
Ganz anders war dies hingegen bei gemeinsamen<br />
Übungen zu häufigen Unfallszenarien<br />
mit einem oder mehreren Polytraumatisierten.<br />
Besonders das Training<br />
zusammen mit beteiligten Klinik-Mitarbeitern<br />
hatte bislang absoluten Seltenheitswert.<br />
Doch schon kurz vor der Eschweiler<br />
Premiere erschien im neu überarbeiteten<br />
Weißbuch der Schwerverletztenversorgung<br />
die Empfehlung, diese häufigen Unfallszenarien<br />
von der Alarmierung bis zur Übergabe<br />
im Schockraum regelmäßig gemeinsam<br />
zu proben, um so bestmögliche und<br />
Versorgungsabläufe in jeder Situation zu<br />
gewährleisten.<br />
LEBENSRETTUNG: ÜBEN FÜR PROFIS<br />
„Denn Lebensrettung hängt nicht nur von<br />
technischen und strukturellen Voraussetzungen<br />
sowie persönlichen Kompetenzen<br />
ab, sondern auch von Helfern, die sich in einer<br />
Fachsprache optimal im Einsatz verständigen<br />
können und die auch die Einsatzanforderungen<br />
der jeweils anderen<br />
Helfer verstehen – beispielsweise beim<br />
Einsatz von schwerem Gerät zur Bergung<br />
aus einem Fahrzeug“, betont Dr. Oliver<br />
Heiber, Chefarzt der Unfallchirurgie und Orthopädische<br />
Chirurgie. Für das Traumazentrum<br />
hatte er gemeinsam mit Joachim<br />
Kexel, Facharzt für Allgemeinchirurgie und<br />
Unfallchirurgie, sowie dem Chefarzt der Klinik<br />
für Anästhesie und Operative Intensivmedizin,<br />
PD Dr. Michael Dück, und dessen<br />
Planungs-Sonderkomission aus Oberarzt<br />
Jochem Quickstedt, Dr. Theresa Kaminski<br />
sowie den weiteren anästhesiologischen<br />
Fachärzten und Notfallmedizinern Rolf<br />
Overs-Frerker und Judith Haake die mehrmonatigen<br />
Vorbereitungen gemeinsam mit<br />
der „Soko Gemeinsame Übung“ der Feuerund<br />
Rettungswache koordiniert.<br />
Ausnahmsweise: Zuschauer zugelassen<br />
Zusammen mit den anderen Mitgliedern<br />
des Vorbereitungsteams aus der Feuer-und<br />
Rettungswache Eschweiler und des Traumazentrums<br />
freut er sich auch über die Anerkennung<br />
der Gemeinschaftsübung mit<br />
Fortbildungspunkten. Doch nicht nur in<br />
Fachkreisen zeigte sich reges Interesse,<br />
deshalb wurde diesmal ein separater Zuschauerbereich<br />
ausgewiesen.<br />
Ebenso erfolgte eine TV-Berichterstattung,<br />
so dass alle Interessierten Einblicke in diesen<br />
besonderen Übungstag erhalten konnten.<br />
Nach kurzen Erläuterungen zu den wichtigsten<br />
Grundlagen und Verfahrensweisen<br />
begann der mit Spannung erwartete<br />
Übungsteil – komplett in Echtzeit und mit<br />
genauer Dokumentation aller Abläufe. Weil<br />
der echte Schockraum im St.-Antonius-<br />
Hospital rund um die Uhr für reelle Einsätze<br />
bereit stehen muss, wurde zum Übungstag<br />
wieder ein Teil der Feuerwehr-Fahrzeughalle<br />
als Schockraum umfunktioniert.<br />
Im Außenbereich warteten entsprechend<br />
präparierte Schrottfahrzeuge mit gut vorbereiteten<br />
Unfall-Darstellern. Dabei stand<br />
ebenso eine Unfallsituation mit mehreren<br />
Unfallwagen und mehreren Verletzten an<br />
wie ein Szenario mit einer schwerverletzten<br />
Person bei einem Auffahrunfall mit ungesicherter<br />
Ladung sowie ein weiteres Fallbeispiel<br />
mit einem Unfallwagen, mindestens<br />
einer verletzten Person und der<br />
anfangs unklaren Lage, ob sich eventuell<br />
ein Säugling im Wagen befindet.<br />
„Drei ganz unterschiedliche, aber leider gar<br />
nicht seltene Situationen, die immer wieder<br />
passieren und bei denen trotz teilweise erschwerter<br />
Bedingungen für die Helfer auch<br />
immer die sogenannte „Golden Hour of<br />
Shock“ zu beachten ist. Dazu gehört einerseits<br />
eine strukturierte Einschätzung<br />
innerhalb von 1-2 Minuten, ob der sich der<br />
Patient in einem kritischen Zustand befindet.<br />
Außerdem soll ein möglichst früher<br />
und schneller Transport angestrebt werden,<br />
bei dem eine achsengerechte Ruhigstellung<br />
gewährleistet wird“, betonte<br />
Brandamtsrat Axel Johnen.<br />
32<br />
33
4<br />
DAS SAH-<br />
BILDRÄTSEL<br />
Auflösung aus<br />
SAH-JOURNAL<br />
2-2013, Seite 24<br />
Auf dem Bild,<br />
waren diese<br />
15<br />
Fehler<br />
eingebaut.<br />
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15<br />
2<br />
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9<br />
13<br />
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8<br />
1<br />
6<br />
7<br />
11<br />
12<br />
H I N W E I S E V E R A N S T A L T U N G E N<br />
Termine:<br />
Blutspenden im SAH Donnerstag, 25. Juli - 11.30-16.30 Uhr<br />
Ort: Elisabethheim, Gemeinschaftsräume Sport und<br />
Gesundheit. Veranstalter: Deutsches Rotes Kreuz<br />
Informationsabend Geburtshilfe<br />
Montag, 5.August, 2.September, 7.Oktober, 4.November,<br />
20 Uhr mit anschließender Kreißsaalführung und Stationsbesichtigung.<br />
Treffpunkt: Restaurant Akzente<br />
NEU: Informationsveranstaltung Geburtshilfe am<br />
Samstagvormittag:<br />
27. Juli, 21. September, 23. November, 11 Uhr<br />
Gesprächsrunde für an Brustkrebs erkrankte Frauen<br />
Selbsthilfegruppe „Lichtblick“<br />
Montag, 5. August, 2. September, 7. Oktober, 19 Uhr<br />
Ort: Elisabethheim, Seminarraum 4<br />
Kreißsaalführung, Dienstag, 20. August, 17. September,<br />
15. Oktober, 20. November, 18 Uhr,<br />
Treffpunkt: Gynäkologische Ambulanz, 4. Etage<br />
Gesprächsrunde zum Thema Prostatakrebs<br />
Dienstag, 6. August, 3. September, 8. Oktober, 18 Uhr<br />
Prostatakrebs Selbsthilfegruppe PSG Eschweiler<br />
Ort: Elisabethheim, Seminarraum 5<br />
Kurse Familiale Pflege<br />
Samstag, 02., 09. und 16. August, jeweils 9.45 - 12.45 Uhr<br />
Informationen: 02403/76-1152, pdl@sah-eschweiler.de<br />
Ort: Elisabethheim, Seminarraum 4<br />
Samstag, 31. August, 11-12 Uhr. Aktion zugunsten Interplast e.V.<br />
im dm-Drogeriemarkt in Eschweiler, Grabenstraße.<br />
Ein Interplast-Team kassiert in dieser Zeit; diese Einnahmen<br />
gehen 1:1 an Interplast e.V.<br />
Café Gemeinsam - Ein Treffpunkt für Menschen mit Demenz<br />
Freitag, 2. August, 6. September, 4. Oktober, 8. November,<br />
an jedem ersten Freitag im Monat von 15-17 Uhr<br />
Informationen unter Tel.: 02403/76-1175<br />
Abschlussveranstaltung zum Tag der Fanfaren am 13. Juli in der<br />
Sparkasse Eschweiler, Marienstr., Donnerstag, 08. August, 19 Uhr.<br />
Woche der Wiederbelebung, 16. bis 22. September<br />
Mehrere Informationsveranstaltungen der Klinik für Anästhesie<br />
Seminar "7000 Leben retten (ist) kinderleicht"<br />
Mittwoch, 18. September, 19 Uhr. in der VHS Eschweiler, Anmeldung<br />
direkt bei der VHS. Weitere Informationen in der Tagespresse<br />
Brustaktionstag 2013, Dienstag, 01. Oktober, 14.30-18 Uhr<br />
Veranstalter: Euregio-Brust-Zentrum<br />
Diabetes- und Gefäßtag, Samstag, 19. Oktober<br />
Informationsveranstaltung mit Beteiligung des Euregio-Gefäß-<br />
Zentrums und der Klinik für Innere Medizin, im Eschweiler Rathaus<br />
Bitte vormerken:<br />
Samstag, 12. Oktober: 50 Jahre Urologie am SAH! Wir feiern dies mit<br />
einem Tag der offenen Tür in der Klinik für Urologie und Kinderurologie!<br />
Freitag, 11. Oktober:<br />
Euregionaler Thementag der Selbsthilfegruppe Prostatakrebs<br />
I M P R E S S U M<br />
Herausgeber: St.-Antonius-Hospital Eschweiler<br />
Redaktion:<br />
Elmar Wagenbach, v.i.S.d.P.<br />
Claudia Oehms, SAH-Öffentlichkeitsarbeit<br />
Dr. med. Eberhardt Schneider<br />
Roswitha Brenner<br />
projekt marketing eschweiler<br />
Marijke Düttmann, Layout, Foto<br />
Gerhard Brée, Foto<br />
Roswitha Eichberg, Text<br />
Carla Rodrigues, Text<br />
Archiv Eschweiler Geschichtsverein e. V., (Fotos 160 Jahre SAH)<br />
Druck: Kuper-Druck GmbH, Eschweiler<br />
Auflage: 5000 Exemplare<br />
„Ein Abend, an dem sich alle Anwesenden<br />
völlig einig sind, ist ein verlorener Abend.“<br />
Albert Einstein<br />
…in diesem Sinne: Ihre Meinung ist uns<br />
wichtig! Sagen, schreiben, mailen Sie uns<br />
Ihre Kritik zu unserem Hospital-<strong>Journal</strong>.<br />
Schicken Sie uns Ihre Anregungen, Tipps,<br />
Vorschläge. Nur so kann es zu einem<br />
<strong>Journal</strong> für und von uns allen werden!<br />
Wir freuen uns auf alle Rückmeldungen:<br />
HOSPITAL JOURNAL<br />
Claudia Oehms, Tel. 02403/761725<br />
claudia.oehms@sah-eschweiler.de<br />
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