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GESUNDES LEBEN
In den Achzigern galt es unter den Yuppies noch
als chic, Stress zu haben. Heute, wo wir beruflich
und privat mehr denn je unzähligen Belastungen
ausgesetzt sind, soll nach außen hin alles ganz
easy aussehen. Burnout heißt dann oft die ernüchternde
Diagnose. Drei steirische „Stress-Profis”
verraten, wie Sie aus negativem positiven Stress
machen.
Dr. Sabine Oberreither ist
Stress-Coach, besser gesagt
Trainerin für Stress- und
Zeitmanagement. Gelassen sitzt
sie mir gegenüber und man
möchte nicht glauben, dass der
zweifachen Mutter gerade das
Auto eingegangen ist. „Wissen Sie,
ich plane es immer ein, eine Viertelstunde
zu früh bei einem Termin
zu sein. Denn Pannen passieren
jedem. Es kommt nur darauf
an, wie man mit ihnen umgeht”,
erklärt sie mit einem Achselzucken.
Genauso selbstverständlich
ist es für die vielseitig Interessierte,
Arbeiten zwei Tage vor Abgabetermin
fertig zu haben,
Dinge nach Wichtigkeit zu listen
und Unwichtiges zu vernachlässigen.
Das klingt ja alles ganz leicht,
warum funktioniert es in der Praxis
nicht? „Weil man bei sich
selbst betriebsblind ist”, so die
ernüchternde Antwort.
Stress empfindet
jeder anders
In Tagesseminaren zu den
Themen Zeitmanagement oder
Stressbewältigung mit oft bis zu
15 Teilnehmern fungiert Oberreither
als Moderatorin. „Hier
werden enorm viele systemische
Lösungsansätze gefunden”, ist
sie überzeugt. Denn was den
einen stresst, dafür hat ein anderer
oft ein einfaches Patentrezept
parat, während ein dritter das
nicht einmal ansatzweise als
Stress empfindet. Diese einfachen
Tipps und Strategien, aber
auch tiefgreifende Änderungsansätze,
die bis an die Basis der
Lebensplanung gehen, werden
hier gemeinsam erarbeitet. Ziel
ist es, durch weniger Stress ein
Mehr an Gesundheit und Lebensfreude
zu erzielten.
Dr. Sabine Oberreither, Seminar-
und Spezialtermine, Geschenksgutscheine:
0664/25 22
880, oberreither@utanet.at.
Liebenswerte Rituale
gegen Stress
Der gesundheitliche Schwerpunkt
steht auch beim steirischen
Stressforscher Sepp Porta im Mittelpunkt.
Und obwohl er Stressreaktionen
im Körper bis in die
„kleinste” Zelle erforscht, ist sein
Wundermittel dagegen schlichtweg
entzückend: „Liebe!”
Er rät dazu, wieder liebenswerte
Rituale in sein Leben einzuplanen.
Das kann der abendliche
Spaziergang, das sorgfältig zubereitete
Essen mit der Familie oder
die Auszeit in der Badewanne
Nr. 05/08-03-2004
Seite 24
Die große Reportage mit Test zur Selbstdiagnose
Testen Sie Ihre Stressbelastung!
Für Entspannung sorgen „liebenswerte” Rituale wie
regelmäßige Spaziergänge, am besten mit der Familie!
Ihr Stresstest: Wie belastet sind Sie wirklich
immer manchmal selten
1. Ich weiß, wie mein Leben
in 20 Jahren aussehen soll A B C
2. Meinen Tagesplan erstelle ich am Vortag A B C
3. Am Tagesende habe ich das Gefühl,
wirklich Wichtiges nicht bearbeitet zu haben C B A
4. Am liebsten mache ich alles selbst C B A
5. Ich kenne meine persönliche Leistungskurve
und mein Tagesablauf entspricht ihr A B C
Trainings
Oberreither Sabine ©
6. Ich mache mehrere Dinge gleichzeitig
(und bin stolz darauf) C B A
7. Ich unterbreche meine Tätigkeit, um andere
zu unterstützen, wenn sie mich brauchen C B A
8. Ich arbeite und lebe nach dem Motto:
„Das Genie beherrscht das Chaos“ C B A
9. Ich verplane maximal 2/3 meiner Zeit A B C
10. Ich bin ein Perfektionist/
eine Perfektionistin C B A
Die Auflösung finden Sie im Kasten auf der nächsten Seite
Foto: MEV