Braunschweigisches Jahrbuch 67.1986 - Digitale Bibliothek ...
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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />
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BR.AUNSCHWEIGISCHES JAHR.BUCH
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GEDRUCKT MIT FÖRDERUNG DER<br />
NORDDEUTSCHEN LAN DES BAN K<br />
GIROZENTRALE<br />
HAN NOVER - BRAUNSCHWEIG
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BRAUN SCHWEl GIS CHES<br />
JAHRBUCH<br />
IM AUFTRAGE DES<br />
BRAUNSCHWEIGISCHEN GESCHICHTSVEREINS<br />
HERAUSGEGEBEN VON<br />
G ÜNTER SCHEEL<br />
Der ganzen Reihe<br />
BAND 67<br />
1986<br />
Selbstverlag des Braunschweigischen Geschichtsvereins
<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />
Schriftleitung:<br />
Ltd. Archivdirektor Dr. Günter Scheel, Wolfenbütte1, Forstweg 2<br />
(Niedersächsisches Staatsarchiv)<br />
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Tausch und Vertrieb der Vereinsveröffentlichungen:<br />
Braunschweigischer Geschichtsverein e. V.<br />
Tauschstelle<br />
3340 Wolfenbüttel, Forstweg 2<br />
(Niedersächsisches Staatsarchiv)<br />
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ISSN 0068-0745<br />
UNIVEK~ITÄTS_<br />
BIBLIOTHEK .<br />
Gedruckt in der Waisenhaus-Druckerei GmbH Braunschweig<br />
http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042606
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Inhalt<br />
Siedlungs geographische Beiträge zur vor- und frühstädtischen Entwicklung<br />
von Braunschweig<br />
von Prof. Dr. Wolfgang Meibeyer, Braunschweig ........ .<br />
7<br />
Beiträge zur Gründungs- und frühen Besitzgeschichte des Braunschweiger<br />
Benediktinerkloster St. Marien/St. Aegidien<br />
von Dr. Bemd Sc h n eid müll er, Braunschweig . . . . . . . . . . . . .<br />
41<br />
Die Anfänge des Klosters Riddagshausen und der Zisterzienserorden<br />
von Prof. Dr. Joachim Ehlers, Braunschweig ........... .<br />
59<br />
Das Bibelwerk Herzog Karls I. von Braunschweig-WolfenbütteJ 1735-1780<br />
von Dr. Hermann 0 e r tel, Braunschweig . . . . . . . . .. ' . . . . . . .<br />
87<br />
Fortschrittsglaube oder Zukunftsangst. Die soziale Frage in der öffentlichen<br />
Meinung des Herzogtums Braunschweig 1830-1865<br />
von Dr. Gerhard Schi Idt, Braunschweig<br />
113<br />
Strukturwandel der Volksschullehrerausbildung 1927-1952.<br />
Das Beispiel Braunschweig<br />
von Prof. Dr. Uwe Sandfuchs, Braunschweig<br />
141<br />
Bibliographie zur braunschweigischen Landesgeschichte<br />
Bearbeitet von Sibylle We i t kam p, Wolfenbüttel . . . . . . . . . . . . . . . " 171<br />
Chronik des Braunschweigischen Geschichtsvereins vom<br />
Oktober 1985-0ktober 1986<br />
Verstorbene Mitglieder ................ .<br />
229<br />
232
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ANSCHRIFfEN DER AUTOREN<br />
Prof. Dr. Joachim Ehlers, Historisches Seminar der Technischen Universität, Schleinitzstr.<br />
13,3300 Braunschweig<br />
Prof. Dr. Walfgang Meibeyer, Institut für Geographie der Technischen Universität, Langer<br />
Kamp 19c, 3300 Braunschweig<br />
Dr. Hermllnn Oertel, Kollwitzstr. 2, 3300 Braunschweig<br />
Prof. Dr. Uwe Sandfuchs, Sauerbruchstr. 55, 3300 Braunschweig<br />
Dr. Gerhard Schildt, Historisches Seminar der Technischen Universität, Schleinitzstr. 13,<br />
3300 Braunschweig<br />
Dr. Bernd Schneidmüller, Historisches Seminar der Technischen Universität, Schleinitzstr.<br />
13,3300 Braunschweig<br />
Sibylle Weitkamp, Nds. Staatsarchiv Wolfenbüttel, Forstweg 2,3340 Wolfenbüttel
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Siedlungsgeographische Beiträge zur vor- und frühstädtischen<br />
Entwicklung von Braunschweig l )<br />
Von<br />
Wolfgang Meibeyer<br />
I. Einleitung<br />
Die schriftliche Ouellenüberlieferung aus frühmittclalterlicher Zeit ist für den Braunschweiger<br />
Raum sehr karg. Die Genese der ländlichen Kulturlandschaft und die darin vollzogene<br />
Entwicklung Braunschweigs, ausgehend von wegen ihrer Unscheinbarkeit auch in<br />
den Diözesan-Grenzbeschreibungen 2 ) an der Oker nicht einmal der Erwähnung für wert<br />
gehaltenen Anfängen bis hin zur glänzenden Residenz Heinrichs des Löwen um die Mitte<br />
des 12. Jahrhunderts, können nur indirekt aus mittelbaren Quellen aufzuhellen versucht<br />
werden. Die Vorgänge im Jahrhundert nach 1031, dem Jahr der ersten schriftlichen Überlieferung<br />
des Stadtnamens 3 ), sowie die vorangehenden Jahrzehnte mit der Einrichtung bedeutsamer<br />
Marktstandorte im übrigen Sachsen 4 ) waren bereits vor 1900 Gegenstand vor<br />
allem lokaler historischer Forschungstätigkeit. Vehemente und nicht ohne Schaden für die<br />
Sache persönlich-emotional geführte Auseinandersetzungen der Beteiligten bekunden das<br />
große Interesse an der Fragestellung nach den "Anfängen der Stadt Braunschweig".5)<br />
Die vorliegenden Ausführungen möchten hierzu einen Beitrag leisten aus siedlungsgeographischer<br />
Sicht. Das hedeutet nicht nur die Anwendung betont riiumlich orientiert vor- _<br />
gehender sog. topographisch-genetischer Arbeitsmethoden, wie dieses in der Braun-<br />
1) Der Beitrag ist die erweiterte Fassung des am 16. Januar 1986 im Städtischen Museum zu<br />
Braunschweig vor dem Braunschweigischen Geschichtsverein gehaltenen Vortrages .. Frühe Entwicklung<br />
der Stadt Braunschweig. Topographie und Chronologie aus siedlungsgeographischer Sicht".<br />
Die Arbeit ist dem Gedächtnis Georg Niemeiers gewidmet, der das Fachgebiet Geographie an<br />
der Technischen Hochschule Braunschweig von 1955 bis 1966 vertreten hat. Die historische und regionale<br />
Stadtgeographie war ihm ein besonderes Anliegen.<br />
2) VB d. Hochstifts Hildesheim, Teil 1 , Nr. 40 und Nr. 51 sowie MGH. DO III. Nr. 243.<br />
3) VB d. Hochstifts Halberstadt, Teil 1, Nr. 71 und VB der Stadt Braunschweig 2/1, Nr. 1.<br />
4) H. Stoob (1962) nennt frühe Marktsiedlungen u. a. in Minden, Hildesheim, Goslar, Quedlinburg,<br />
Halberstadt sowie in Magdeburg.<br />
5) Kontrahenten von z. T. erbittert geführten Streitigkeiten waren inshesondere der Direktor<br />
des Herzog\. Museums Geheimrat Prof. Dr. Paul Jonas Meier einerseits sowie Oberstleutnant z. D.<br />
Heinrich Meier und der Stadtarchivar Dr. Heinrich Mack andererseits.<br />
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schweiger Stadtforschung bislang fast nur von dem zu seiner Zeit methodisch sehr fortgeschrittenen<br />
P. J. Meier in der Bearbeitung Braunsehweigs, zuletzt im Niedersächsischen<br />
Städtcatlas 1926, erbracht wurde. Zum Programm der historischen Siedlungsgeographie<br />
gehört darüber hinaus der siedlungs- und agrarökologische Ansatz etwa im Sinne der von<br />
Georg Niemeier (1968) als "Landschaftstest" benannten Arbeitsweise: Alle erfaßbaren<br />
Daten z. B. einer ländlichen Siedlung oder Wüstung werden in das Geofaktorensystem der<br />
Naturlandschaft (Lagebeziehung insbesondere zu Relief, Böden, Gewässern) sowie der<br />
Kulturlandschaft hineinprojiziert und kritisch auf ihre Vereinbarkeit mit dem jeweiligen<br />
integralen Wirkungsgefüge des vorgegebenen Landschaftsraumes systematisch überprüft.<br />
Die Maßstäbe für den Landschaftstest werden aus den entsprechenden Beziehungszusammenhängen<br />
benachbarter Siclllungen und Wüstungen im Arbeitsgebiet u. a. auch durch<br />
Feldarbeit abgeleitet. Dieses vom zumeist rein topographischen Raumverständnis vieler<br />
Historiker abweichende Vorgehen führt in die methodische Nachbarschaft der grabenden<br />
Archäologie, als deren Vertreter H. Rötling der Braunschweiger Stadtforschung seit<br />
1976 durch zahlreiche Grahungen tatkräftig zu wesentlichen neuen Erkenntnissen verhilft.<br />
Um jedoch von vornherein fachliche Eigenständigkeit von Beobachtungen und Argumentation<br />
zu wahren und um Zirkelschlüsse durch womöglich unzeitiges wechselseitiges "Abstützen"<br />
der Befunde seitens der Siedlungsgeographie und -archäologie zu vermeiden, sollen<br />
deren Ergebnisse (ungeachtet ihrer Bejahung durch den Verfasser) hier nicht argumentativ<br />
stützend herangezogen, sondern ggf. nur berichtend hinzugefügt werden.<br />
Während die Erkenntnisse der Siedlungsarchäologie aus quasi eigenständigen unabhängigen<br />
Quellen hervorgehen, vermag eine Separierung zwischen historischer Siedlungsbzw.<br />
Stadtgeographie einerseits und der Stadt-Historie andererseits nicht leicht eingehalten<br />
werden. Dieses wird nicht nur verursacht durch die Benutzung oftmals der gleichen<br />
Karten- und SchriftquelJen. Trotz unterschiedlicher Fragestellungen und Vorgehensweisen<br />
liegen die Aussagequalitäten kategorial oft doch so eng benachbart, daß eine kritischvergleichende<br />
Diskussion ihrer Methodik und Interpretationen unerläßlich ist. Nach den<br />
zurückliegenden Arbeiten des Historikers Fritz Ti m m e mit besonderem Schwergewicht<br />
auf der "Wik-Frage" ist zum speziellen Themenbereich der frühstädtischen Entwicklung<br />
Braunschweigs auf die Studien von N. Kamp und M. Last (beide 1982) als genuine<br />
neuere Abhandlung zu verweisen. In ihrer ganzheitlichen Sicht und räumlichen Betrachtungsweise<br />
noch nicht wiederholt oder übertroffen bilden die Untersuchungen P. J. Meie<br />
rs insbesondere zu Entwicklung und Struktur der Braunschweiger Stadtflur einen Ausgangspunkt<br />
unserer Untersuchungen und Anlaß zu kritischer Überprüfung des ländlichen<br />
Siedlungsbildes im Umfeld der Stadt.~)<br />
6) Zu velWeisen ist vor allem auf P. J. Meiers zusammenfassende Darstellung der Siedlungsverhältnisse<br />
Braunsehweigs in der 2. Auflage des Niedersächsischen Städteatlas von 1926.<br />
Über den aktuellen Kenntnisstand orientiert übersichtlich R. Moderhack (1985).<br />
8
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11. Fragenkreise der Untersuchung<br />
Die Untersuchung umfaßt die folgenden Fragenkreise der vor- und frühstädtischen<br />
Entwicklung Braunschweigs 7 ):<br />
a) Inmitten dcr heutigen Innenstadt liegt die von Heinrich dem Löwen im 12. Jdht.<br />
repräsentativ ausgebaute Burg Dankwarderode auf dem westlichen Ufer der vor dem mittelalterlichen<br />
Ausheben der Umflutgräben die Stadt südnördlich mitten durchfließemkn<br />
Okcr. Die Burg trägt einen erstmalig \067 als "Thoncguarderoth" überlieferten Namen H ),<br />
der als Ortsnamensbildung an eine ländliche Siedlung denken läßt, wie sie als Dörfer mit<br />
ähnlichen Namensbildungen in der Braunschweiger Gegend nicht eben selten sind, z. B.<br />
Gliesmarode, Melverode, etc. Als P. J. Meier daranging, die Existenz eines ehemaligen<br />
Dorfes Dankwarderode durch den Nachweis einer zugehörigen Feldflur wahrscheinlich zu<br />
machen, wurde dieses Vorhabcn von H. Mack (1922) auf das heftigste bekämpft, obgleich<br />
Meier darüherhinaus alls der Überlieferung des Klosters Steterburg stammende - wenn<br />
auch erst sehr späte - Belege für das Bestehen einer Feldflur beibringen konnte. M. Last<br />
(1982) vermutete freilich ohne neue Argumente als Ursprungdes Namens Dankwarderode<br />
ehenfalls eine dörfliche also bäuerliche Siedlung.<br />
Diese Frage erhält ihre hesondere Redeutung für die frühe Entwicklung der Stadt,<br />
weil die Burg als Residenz des Brunoncngeschlechts hinsichtlich Alter und Entstehung<br />
noch ungekHirt ist. Wieso erhielt die Burg den Namen eines (benachbarten) Dorfes? Dessen<br />
Lage und Feldflur werden von P. J. Meier freilich teilweise fragwürdig hegründet, die<br />
OrtsInge nach heutiger Interpretation der Feldrisse um 1750 geradezu an unwahrscheinlicher<br />
Stelle angegeben. Die Erörterung dieser Frage soll angesichts der historischen Quellenarmut<br />
einerseits, wegen der Überbauung zahlreicher für Felduntersuchungen in Betracht<br />
kommender Teile des Stadtgebietes andererseits vermittels einer siedlungsgeographischen<br />
Analyse des westlich der Oker liegenden Teils der Braunschweiger Stadtflur neu aufgenommen<br />
werden.<br />
h) Eine Untersuchung des östlich der Oker gelegenen Stadtflur-Teils mit Hinblick auf<br />
die Ahgrenzung von Feldfluren ehemaliger mittelalterlicher Dörfer wird durch den besondcren<br />
Ortsnamen nahegelegt , den die 1031 infolge der Weihe der Magnikirche zum zentralen<br />
Kirchspielort für weitere 17 Orte aufgestiegene Ansiedlung "Rrunesguik" trägt. Dieser<br />
Ortsname enthiilt nehen dem Personennamen Brun (mit Bezug auf das Brunonenge-<br />
7) Im Sommersemester 1986 habe ich zusammen mit den Herren Professor Dr. Ehlers und<br />
Archäologieoberrat Rötling eine gemeinsame Übung "Quellen zur frühen Stadtentwicklung Braunschweigs"<br />
am Historischen Seminar der Technischen Universität Braunschweig durchgeführt. Mehrere<br />
der hier berührten Fragenkreise sind dort auch angesprochen worden. Allen Beteiligten danke<br />
ich für konstruktiv-kritische Anregungen.<br />
8) "Aecc1esie Thoncguarderoth" (1067), UB der Stadt Braunschweig, Bd. IV, Nachträge, Nr.<br />
1 und "castrum Tanquarderoth" (1134), MGH. DL III, Nr. 67.<br />
9<br />
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schlecht)
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2. Grundstücksverkehr und daraus sich ergehende Veründerung und Üherformung der ursprünglichen<br />
häuerlichen Flurtopographie hesonders hei klösterlichem Grundeigentumi.),<br />
3. Flurformenveränderungen durch Eingriffe der Braunschweigischen Generallandesvermessung(174n-R4)1\<br />
4. Üherhauung und Reliefveriinderung durch Straßcn- und Rahnhau, Planierungen und Ansch[ittungen.<br />
Der Stellenwert von unmittelharen Feldüherprüfungen tritt zugunsten eines diffizilen Studiums<br />
historisch-kartographisch üherlieferter Topographie sowie der Analyse archivalischer Informationen<br />
vor allem von Besitz- und Zehntherechtigungen notwendig in den Hintergrund. I ") Zahlreiche Aussagen<br />
können daher nur durch vorsichtiges, weitgehendes Auslegen der hescheidenen Quellen getroffen<br />
werden ohne die Möglichkeit sonst selhstverständlkher Verifikation im Gelände. Es scheint dcshalh<br />
und wegen der hesseren Ühersichtlichkeit angeraten, hier eine knappe Ühersicht üher das methodische<br />
Vorgehen auf dem Felde der Wüstungserforschung unter hesonderer Berücksichtigung der hiesigen<br />
Umstünde zu hieten, um im ferneren jeweils darauf zurückverweisen zu können.<br />
1. ExiSIl'IlZ/1l1chWl'isl' für Wiisllll/gl'll agrarischer Siedllll/g('"<br />
I. I. Direkte Nachweise für Ortsw[istllngen:<br />
1. 1. 1. Vorliegen eines als solchen gesicherten Siedlungs-/Ortsnamens in Schriftquellen, Flur-, Straßen-,<br />
Brücken- oder sonstigen Namen nach kartographischer oder mündlicher Üherlieferung.<br />
I. I. 2. Siedlungskennzeichnung üherhaupt (z. B. als villa) undioder Arthezeichnung als agrarischer<br />
Siedlungsplatz (Dorf, Hof, Vorwerk, u. ä.) zumeist durch Schriftquellen oder üherkommenes<br />
Namensgut.<br />
I. I. 3. Auffinden unmittelharer materieller Spuren der Siedlungstiitigkeit von archäologischer Relevanz<br />
(Bodenfllnde, Keramik-Lesefunde, Baureste u. ii.) sowie mittelharer, z. B. hodenchemischer<br />
Nachweise (Phosphatgehalt u. a. m.).<br />
I. 2.<br />
I. 2. I.<br />
Indirekte Hinweise auf Ortswüstungen:<br />
Vorliegen notwendig auf eine ahgegangene agrarische Siedlung hindeutender sonstiger Fakten.<br />
inshesondere Nachweis einer Wüstungsflur d. h. einer allsgren7haren seihständigen Feldflur<br />
mit agrarökologisch im Vergleich zu den Fluren henachharter hestehender Dörfer angemessenen<br />
Lageheziehungen (Landschaftstest).<br />
14) Geistliche Institutionen, vor allem die Klöster St. Ägidien und Riddagshausen sowie die<br />
Stifte St. Blasien und Cyriacus und schließlich das Hospital B. M. V., haben den größten Teil des<br />
Feldlandes in der Braunschweiger Stadtflur zu eigen.<br />
15) Über die siedlungsgeographisch relevanten Auswirkungen der Generallandesvermessung<br />
vgl. H. Kraatz (1975).<br />
16) Da eine parzellenrichtige Gesamtkarte der Braunschweiger Stadtflur auf der Grundlage der<br />
Braunschweigischen Generallandesvermessllng (hier 1751 - 54) nicht existiert, wurde diese durch Zusammenfügen<br />
der Feldrisse der Stadtflur von meinem studentischen wissenschaftlichen Mitarbeiter<br />
K. Bozella zeichnerisch erstellt. Als Grundlage standen die für den Historischen Atlas der Stadt<br />
Braunschweig vorgesehenen Drucke bzw. Lichtpausen dieser Feldrisse dank freundlichen Entgegenkommens<br />
des städtischen Vermessungsamtes zur Verfügung. Herrn Städt. Vermessungsdirektor<br />
Preußner sowie insbesondere Herrn Weiß danke ich sehr für mehrfach geleistete tatkräftige Unterstützung.<br />
In die genannte Kartengrundlage wurde das gesamte in den Felclheschreihungen (Nieders.<br />
Staatsarchiv Wolfenbüttel: 20 Alt 61 Bd. 1- 3) enthaltene Grundeigentum 1751154 sowie alle Zehntberechtigungen<br />
parzellenweise eingetragen. Aus dieser Arbeitskarte sind die beigefügten Karten 1<br />
und 2 abgeleitet.<br />
11<br />
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1. 2. 2. Im Vergleich zur Siedlungsdichte des Gebietes unüblich große Distanzen zwischen bestehenden<br />
Dörfern bzw. größere siedlungsleere Freiräume trotz vergleichhmersiedlungs-/agrarökologischer<br />
Eignung (Land~chaftstest).<br />
1. 2. 3. Ahweichungen von raumspezifisch charakteristischen Lagemerkmalen im Verteilungsbild<br />
der hestehenden Dörfer, z. B. dem im Braunschweiger Gehiet hiiufig auftretenden paarweisen<br />
Gegenüherliegen von Dörfern zu heiden Seiten der Niederungen von Oker und Wabe.<br />
I. 3. Direkte Nachweise für Wüstungsfluren:<br />
1. 3. 1. Vorliegen von topographisch fixierbaren kartographischen und/oder Schriftquellen-Unterlagen<br />
mit Überlieferung von Größe und Grenzen sowie llImeist auch des Ortsnamens.<br />
1. 4. Indirekte Hinweise auf Wüstungsfluren:<br />
(bzw. deren Abgrenzung untereinander sowie gegen die Fluren bestehender Dörfer)<br />
1. 4. I. Größere räumlich zusammenhängende Feldflur-Bereiche gleicher Zehntberechtigung innerhalb<br />
einer Flur sowie im räumlichen Vergleich damit hinsichtlich der Verteilung des größeren<br />
Grundeigentums (insbesondere von Klöstern und anderen klerikalen Institutionen) koinzidente<br />
Verbreitungsmuster.<br />
1. 4. 2. Die nach dem vorigen Abschnitt 1.4.1. ermittelten Flur-Bereiche lehnen sich an natürliche<br />
Grenzsäume inshesondere Niederungen an. (Diese sind auch im weiteren Braunschweiger<br />
Raum ursprünglich bevorzugte Feldmark-Grenzen.)<br />
I. 4. 3. Infolge von Grenzfestlegung ringsum henachharter Feldflur-Bereiche von Wüstungen und<br />
bestehenden Dörfcrn kann durch quasi räumliche Differenzbildung ein solches "Restgehiet"<br />
als Wüstungsflur ausgeschieden und wahrscheinlich gemacht werden.<br />
1. 4. 4. "Doppelte" Dreizeigenwirtschaften in den Feldfluren hestehender Dörfer sowie üherhaupt<br />
auffällige Kumuliemng von (größerem) landeigentum und -hesitz in einzelnen Teilhereichen<br />
von Feldfluren.<br />
2. Jdentifikarion von Wt"isrungen<br />
ergiht sich aus der Notwendigkeit, hei positivem Existenznachweis einer Wü,tungsflur hzw. einer hekannten<br />
oder wahrscheinlichen ehemaligen Ortslage deren Identität namentlich zu bestimmen.<br />
2. 1. Erwähnung von Siedlungsnamen in der schriftlichen Überlieferung mit allgemeinen Hinweisen<br />
auf ihre Lage unter Bezugnahme auf bekannte Objekte wie Gewässer, Höhenzüge, Nachbarschaften<br />
sowie gemeinsame Grenzen mit bestehenden Orten.<br />
Mitunter lassen sich Zusammenhänge z\\ischen der Reihenfolge der Aufziihlung mehrerer<br />
Orte und deren räumlicher Lage zueinander wahrscheinlich machen I7 ).<br />
2. 2. Auf einen früheren Siedlungsn
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In Betracht kommen für den Landschaftstest inshesondere folgende<br />
a) naturgeographische Aspekte: Lagcheziehungen der Ortslage zu Reliefformen, Hiihenlage,<br />
Böden, Vegetation und Gewässern,<br />
h) siedlungsgeographische Aspekte: Lagcheziehungen der Ortslage im Sictllungsnctz, zu<br />
Verkehrswegen aller Art, zu den unterschiedlichen agrarischen Nutzflächen und Waldungen<br />
sowie den Flurformen und ggf. Landwehren.<br />
111. Existierte ein Dorf Dankwarderode?<br />
In dem auf dem westlichen Okerufer gelegenen Teil der Braunschweiger Stadtflur<br />
hatte P. J. Meier die drei Dorfwüstungen Dankwarderode, Münstedt und Molenherg mit<br />
ihren Fluren erkennen wollen und darüherhinaus im Norden am Eichtal den wüsten Hof<br />
Ekthe. 1R ) Während Identifizierung und Lokalisierung des quellenmäßig gut helegten +<br />
Münstedt unheanstandet hliehen, hestritt H. Mack (1922) nachdrücklich die Existenz eines<br />
Dorfes Dankwarderode, hezweifelte darüberhinaus ein ehemaliges Bauerndorf Molenherg<br />
sowie die Lage von + Ekthe nördlich der Stadt. + Molenherg nahm er lediglich als<br />
Standplatz von Mühlen an der Broitzemer Heerstraße l9 ) südwestlich der Stadt an. Nachträgliche<br />
Zustimmung fand P. J. Meiers Postulierung eines Dorfes Dankwarderode hei H.<br />
Kleinau (1967) sowie bei M. Last (1982) jedoch ohne Be1egung.<br />
Da P. J. Meier u. a. methodisch den Nachweis der Flur + Dankwarderodes durch<br />
Ausgrenzen mithilfe benachbarter Fluren versuchte 20 ), wird im folgenden eine Üherprüfung<br />
der Wüstungsverhältnisse in der westlichen Stadt flur insgesamt unumgänglich: +<br />
Münstedt ist namens- und lilgemäßig gesichert. Die Ausdehnung seiner ehemaligen Gemarkung<br />
auf städtischem Grund wird deutlich erkennhar durch die räumliche Verteilung<br />
des Grundeigentums insbesondere des St. Blasienstiftes (Karten 1 und 3). Diese sich aus<br />
den Landeigentumsverhältnissen ergebende Abgrenzung der Flur stimmt in nordöstlicher<br />
stadtwärtiger Richtung mit der noch im 18. Jhdt. auch an Anger- und WiL:senfliichen im<br />
Nutzungsgefüge der Stadt flur erkennbaren Niederung östlich des Weinherges am Gödehrunnen<br />
signifikant iiherein 21 ). Hier in der Niihe der .. Münster Brücke" ist westlich der<br />
Senke die alte Ortslage zu suchen. Die Abgrenzung der Wüstungsflur nach Norden ist unscharf<br />
und liegt gegen Lehn(\orf in dem ausgedehnten Angergehiet "Das Altfeld"; gegen<br />
Osten wird sie mithilfe der am "Lafferts Camp" endenden Zehnthercchtigung von Kl. Stcterburg<br />
wieder exakt linien haft deutlich (Karte 2). Oh sich gegen Südwesten eine weitere<br />
18) P. J. Meier (zuletzt 1926), S. 20ffund Karte (S. 22).<br />
19) Der Flurname "Am Wind-Mühlen-Berge" wird auf Blatt 3729 Braunschweig der Karte des<br />
Landes Braunsehweig im 18. Jhdt. wiedergegeben.<br />
20) vgl. Wüstungsmethodik Abschnitt 1.4.3.<br />
21) P. J. Meier (1926), S. 21 und Karte (S. 22) sowie BI. 3729 der Karte des Landes Braunschweig<br />
im 18. Jhdt.<br />
13<br />
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Wüstungsflur 22 ) oder die angestammte Broitzemer Gemarkung anschließt, ist hier ohne<br />
weiteren Belang.<br />
Anders steht es mit + Molenherg. H. Macks Bedenken gegenüber einem mittelalterlichen<br />
Bauerndorf (also mit Fcldflur) dieses Namens werden gestützt durch das Fehlen jeglicher<br />
Hinweise im Sinne der Wüstungsmethodik2:\). In keiner Weise wird quellenmäßig ein<br />
Zusammenhang zwischen dem in den Vizedominatsrechnungen des Domstifts St. Blasien<br />
seit dem frühen 14. Jahrhundert mit Zinszahlungen genannten "Mulleckenberg an te civitatem"2~)<br />
und einer dörflichen Siedlung erkennhar. Mack vermißt wohl nicht zu unrecht jeden<br />
"Schimmer eines Beweises" für P. J. Meiers Versuche, Begüterungen des Cyriacus<br />
Stiftes mit einem + Molenberg zu verbinden, für dessen Flur dieser indessen auch keine<br />
nachvollziehbaren Abgrenzungsmerkmale gegenüber seiner + Dankwarderoder Flur beibringen<br />
kann. 25 • Andererseits dürfte er in den in jener Gegend überlieferten Flurbezeichnungen<br />
"In den tiefen Höfen" (1520) und "Sandhöfen" (1495) unbedenklich (bäuerliche)<br />
Wohnplätze gesehen und diesen Flurnamen damit eine ühergroße Beweislast als Wüstungsindikatoren<br />
zugemutet haben 26 ). Der Flurname "Am Wind-Mühlen-Berge" sowie<br />
ähnliche Namensüberlicferungen und Ortshinweise in den St. Blasien-Rechnungen beschränken<br />
Meiers Wüstungspostulat mit hoher Wahrscheinlichkeit auf einen oder mehrere<br />
Windmühlen-Plätze und sprechen gegen ein bäuerliches Dorf dieses Namens zumal in der<br />
von ihm angenommenen topographischen Lage. Eine plausible Flurausgrenzung ist ebenfalls<br />
nicht vorhanden. Hingegen gibt es Indizien für eine andere Wüstung unweit davon:<br />
Es können zwischen der Ostgrenze der + Münstedter Feldflur und der Oker einerseits<br />
sowie der südwestlichen Stadtbcfestigung am Wilhclmitor und der Rüninger Gemarkung<br />
andererseits Hinweise auf einen selbständig erscheinenden und als Wüstungsflur zu interpretierenden<br />
Feldflur-ßezirk kaum übersehen werden 27 ) (Karte 3). Daß Niederungs- und<br />
Senkengebiete bevorzugt für die Grenzziehung von mittelalterlichen Feldmarken herangezogen<br />
wurden, hat sich für unseren Raum im Falle der Nordostgrenze der + Münstedter<br />
Feldmark bereits gezeigt. Dieses trifft auch für das nun in Betracht stehende Gebiet zu,<br />
welches nach Osten an die Niederung der Oker anstößt. Im Norden berührt es ebenfalls<br />
eine natürliche, vom alten Bahnhof üher den Gieselerwall bis zur Wilmerdingstraße rei-<br />
22) Die Broitzemer Gemarkung enthält zwei räumlich voneinander getrennte Drei-Zelgen-Systerne<br />
(vgl. Wüstungsmethodik, Abschnitt 1.4.4.). Eines der beiden liegt vom Dorf aus gesehen jenseits<br />
der von der Braunschweiger Landwehr benutzten Niederung und grenzt an die Stadtflur bzw. die<br />
Wüstungsflur von + Münstedt. Auch der Flächenumfang der drei Zeigen könnte für die Flur eines<br />
ehemaligen selbständigen Dorfes sprechen. Direkte Wüstungshinweise sind bisher keine bekannt.<br />
23) vgl. Wüstungsmethodik Abschnitte 1.1.1. bis 1.1.3. und 1.2.1.<br />
24) Goetting, H. und H. Kleinau (1958), S. 28.<br />
25) P. J. Meier (1926), Karte (S. 22).<br />
26) P. J. Meier (1926), S. 21. Die in Flurnamen gelegentlich enthaltene Bezeichnung "Hof" ist<br />
keinesfalls notwendig als bewohnter Platz zu verstehen. In Kombinationen mit anderen Begriffen wird<br />
das deutlich: Obsthof, Grashof o. ä. Meist handelt es sich dann jedoch um eingefriedete Grundstücke.<br />
"Sandhof" dürfte hier nichts anderes als Sandentnahmestelle, Sandkuhle bedeuten. Nicht selten sind<br />
Hof-Flurnamen auch mißverstanden aus "Hop". Dieses kommt im Sinne von feuchte Senke, Niederung<br />
etwa nördlich Braunschweig im Papenteich öfters vor.<br />
27) vgl. Wüstungsmethodik 1.4.1. bis 1.4.4.<br />
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http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042606<br />
chendc westgerichtete Ausbuchtung der Okerniederung, welche die Altstadt im Süden umgibt~R).<br />
Zumindest ein Teil dieser Senke wird im Degedingebuch der Altstadt 1345 29 ) als<br />
früheres, schließlich zugeschüttetes Teichgebiet bezeugt. Dagegen scheint das Gebiet nach<br />
Süden hin durch die Stadtflurgrenze gegen die Rüninger Gemarkung abgeschlossen zu werden.<br />
Man bemerkt jedoch, daß jenseits der Stadtflurgrenze im nördlichsten Teil der Rüninger<br />
Gemarkung (d. s. die 7. Wanne des Winterfeldes "Am-Mittel-Wege" und die 9. Wanne<br />
des Sommerfeldes "Im Füller Campe") vor allem das Hospital B.M.V. und die Familie v.<br />
Laffcrt mit ca. 96 bzw. 101 Morgen Feldland als stadtbraunschweigische Grundeigentümer<br />
noch um 1750 über den weitaus größten Teil des Landes verfügen:lO). Damit unterscheiden<br />
sich die beiden Rüninger Wannen auffällig von allen anderen der Gemarkung. Es hat den<br />
Anschein, daß hier eine nach Andeutung von Besitz- und Zehnt rechten ehemals zusammengehiirige<br />
Einheit durch die sekundäre Grenzziehung zwischen Stadtflur und Rüninger<br />
Gemarkung zerschnitten wird. Es kommt bei Wüstungsfluren nicht selten vor, daß sie zwischen<br />
Nachbargemeinden aufgeteilt wurden. Der auf der Stadttlur liegende umfangreichere<br />
Teil des sich als Wüstungsflur abzeichnenden Gebietes gehört im weitaus größten<br />
Maße zum Grundeigentum des Stiftes St. Cyriacus, vor allem aber die zusammenhängende,<br />
unmittelbar an die Okeraue anschließende Feldfliiche von "Bergfeld" und "Mühlen-"<br />
und "Ihlenpfuhls-Camp":lI) (Karte 1). Auf dem "Lafferts Camp" westlich davon setzen<br />
sich parallel dazu die Eigentumsverhiiltnisse von der Rüninger Feldmark in die Stadtflur<br />
ähnlich fort. Die Annahme älterer Zusammengehörigkeit des Grundeigentums wird<br />
dadurch unterstrichen.<br />
Diese Wüstungstlur stimmt räumlich mit der nur teilweise überein, die P. J. Meier für<br />
das von ihm postulierte aber nicht verifizierbare + Molenhergangegeben hatte. Sie braucht<br />
auch nicht nur mit der Plausibilität ihrer Abgrenzung begründet zu werden. Denn die für<br />
sie als Kernflurteile mit entsprechender Lagebeziehung zu einem okernah zu erwartenden<br />
bäuerlichen Dorf in Frage kommenden Flurbereiche passen auch im Sinne eines positiven<br />
Landschaftstests gut zu vergleichharen Verhältnissen bestehender Dörfer. Das trifft<br />
ehenso für die freilich nur noch ansatzweise zu heurteilende Flurform zu.<br />
Hinweise für eine namentliche Identifikation lassen sich hypothetisch von dem als<br />
(Wasser-)Mühlensiedlung überlieferten Eisenhüttel (Fysenbutle, um 1200) ahleiten:l~).<br />
28) Dieses von N. Stegmann (1969) geologisch erarbeitete und von H. Rötting (1985) in<br />
seinen kartographisch niedergelegten vorläufigen Rekonstruktionsversuch der orohydrographischen<br />
Strukturen der Altlandschaft im Braunschweiger Stadtgebiet aufgenommene Senkengebiet ist freilich<br />
durch die mittelalterlichen und neuzeitlichen Stadtbefestigungen und Folgebaumaßnahmen erheblich<br />
umgestaltet worden.<br />
29) UB der Stadt Braunschweig, IV, S. 162: »Spacium ante montem sancti Ciriaci predictum et<br />
valvam sancti Myehaelis quondam fuit laeus, quod domini consules euidam fratri Boboni adinplendum<br />
dederunt ... "<br />
30) Daß dieses nicht erst ein Resultat der Braunschweigischen Generallandesverrnessung ist,<br />
geht aus folgenden Archivalien hervor: NiedcTS. Staatsarchiv Wolfenbüttel: K 3549, K 3551,20 Alt<br />
326.<br />
31) vgl. BI. 3729 Braunschweig der Karte des Landes Braunschweig im 18. Jhdt.<br />
32) H. Kleinau (\967/68), S. 169. Die Abschnitte 1.2.2. und 1.1.3. derWüstungsmethodik sind<br />
nicht erfüllt.<br />
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http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042606<br />
Dahei braucht die Bemerkung O. Hahnes (1954) nicht zu stören, der alle hraunschweigischen<br />
-hüttel-Orte nur als MühlenpHitze kennt: Die Siedlungsgeographie zeigt indessen,<br />
daß diese primär häuerliche Gruppensiedlungen waren, die erst durch Wüstungsvorgänge<br />
sekundär EinzelsteIlen, Mühlen, Güter o. ä. geworden sind. So kommt ein um<br />
1000 hestehendes Eisenhüttel an der Oker als zu der ausgegrenzten Flur gehöriges Dorf in<br />
Betracht. Nach dessen Auflassen hlieh sein Ortsname mit der Mühle erhalten. Tatsächlich<br />
lassen sich Hinweise auf eine ehemalige Ortslage in der Nachharschaft finden. Ca. 200 -<br />
300 m nördlich der Wassermühle liegen die "Hohe Wohrts Wiese" und "Hohe Wohrt", d.<br />
h. Flurnamen, wie sie mit Word, Wörden u. ä. gehildet oft in Wüstungsnähe beobachtet<br />
werden. Die topographische Lagesituation würde hier am Rande der Okeraue für ein ehemaliges<br />
Bauerndorf einen geeigneten Standort ahgeben. Die quellen mäßige Bclegung eines<br />
ausdrücklich als Dorf o. ä. bezeichneten + Eisenhüttels ist aher nicht hekannt.<br />
Wenn demnach an einem ehemaligen Dorf Eisenhütte! festgehalten werden soll, ist<br />
Ausschau nach möglichen Gründen für das Fehlen einer entsprechenden Üherlieferung zu<br />
halten: Die Mühle Eisenhüttel erscheint ehenso wie wohl der üherwiegende Teil der benachharten<br />
Wüstungsflur früh im Eigentum des Cyriacus-Stiftes. Wenn bei dessen Gründung<br />
durch Markgraf Ekhert TI. in der 2. Hiilfte des 11. Jahrhunderts Dorf und Flur Eisenhüttel<br />
diesem als Dotation üherlassen worden sein sollten, wie es später ähnlich heim Kloster<br />
Riddagshausen geschah, als dieses hei seiner Gründung mit dem Dorf ausgestattet<br />
wurde, auf dessen Gemarkung es entstanden war, so wäre auch darin ähnlich ein Fingerzeig<br />
auf ein haldiges Wüstfallen des bäuerlichen Dorfes und der Nutzung seiner Flur als Eigenland<br />
des darauf gelegenen Stiftes bzw. seines Wirtschaftshofes zu erblicken. Eine Dotationsurkunde<br />
ist nicht vorhanden, in der eine "villa" Eisenbütte! erwähnt wäre. Für die<br />
Erwähnung als Dorf besteht wie gezeigt für die Folgezeit kaum noch Anlaß. Eine Erwähnung<br />
aus früherer Zeit ist angesichts der Quellenarmut nicht unbedingt zu erwarten. Auch<br />
das als Dorfsiedlung wohlbezeugte benachbarte + Münstedt erfuhr seine älteste Namensüherlieferung<br />
als "Munnenstidde" erst 1219 - 25 33 ) •.<br />
Tn der Frage des Hofes Ekthe ist m. E. P. J. Meier darin zu folgen, daß dieser, in<br />
Verhindung mit einer Gerichtsstiitte westlich der Oker am Eichtal zu suchen istJ.4). Eine<br />
räumliche Verknüpfung + Ekthes mit dem ehenfalls in derChronik des Steterhurger Propstes<br />
Gerhard 1187 genannten herzoglichen Wirtschaftshof in der Burg Dankwarderode<br />
bzw. mit dessen zehntharen Wirtschaftsfliil:hen ist aus der TextsteIle nicht herauszulesenJ~).<br />
Die allem Anschein nach nur hegrenzten Wirtschaftsflächen von Ekthe/Eichtal:l(,)<br />
in und am Rande der hreiten Okeraue nördlich der Stadt bzw. deren Grenzverlauf zu he-<br />
33) H. Kleinau (1967/68), S. 410.<br />
34) Die Frage nach Bedeutung und Lage + Ekthes wird im Zusammenhang mit einer eigenen,<br />
bereits fortgeschrittenen Untersuchung der frühen ländlichen Siedlungsverhältnisse im Braunschweiger<br />
Gebiet erneut behandelt werden<br />
35) Annales Stederburgenses, S. 219 f.<br />
36) Lt. P. J. Meier (1926), S. 21 ist das allodium Eichtal1241 nur "cum pratis et hortis" aber<br />
ohne Feldland verpfändet worden. Das Fehlen von Feldland würde Meiers Identifizierung Ekthe<br />
Eichtal stützen können.<br />
16
Karte 1: Die Inhaber größeren Grundeigentums auf der<br />
Braunschweiger Stadtflur um 1750<br />
<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />
N<br />
f<br />
s<br />
~<br />
~<br />
Kloster Riddagshausen<br />
Kloster St. Ägidien<br />
Stift St. Blasien<br />
Stift St. Cyriacus<br />
Hospital B, M, V, in Braunschweig<br />
Familien v, Strombeck<br />
Quelle : Beschreibungen der Feld- und Gartenländerei ,. ,<br />
von Braunschweig t 751 - 54, (Nieders, Staatsarchiv<br />
WolfenbUttel : 20 Alt 61 Bd. 1-3)<br />
Feldland<br />
Wiesen<br />
[·····:::/1<br />
Gärten<br />
Anger I Trift<br />
D<br />
o 100 500 1000 m<br />
b r-1 e-"'1 e-j r---, e"'""!<br />
Kartengrundlage : Neu gezeichnet von K. BozeHe noch gedruckter Wiedergabe von sechs Einzel-Feldrissen<br />
(1751 - 54) im Monstob 1 : 5000 durch die Bouverwaltung der Stadt Braunschweig (19661. In der Innenstadt<br />
natürliche Okerläufe und Okerniederung hinzugefügt.<br />
http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042606
<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />
http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042606
<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />
Karte 2: Die Zehnten im Feldland auf der<br />
Braunschweiger Stadtflur um 1750<br />
N<br />
f<br />
s<br />
~ -=-- - - - - -<br />
zehntfrei<br />
- CJ<br />
VlJJ<br />
Vicarie St. Crucis<br />
Kloster Steterburg<br />
Kloster Steterburg und<br />
Vicarie SI. Nicolai<br />
Kloster Steterburg und<br />
Kirche Broitzem<br />
Hospital B. M. V. in Braunschweig<br />
Kirche Broitzem<br />
Kirche B. M. V. in Wolfenbütlel<br />
Quelle: Beschreibu ngen der Feld· und Gartenländerei ...<br />
von Brau nschweig t75t - 54. (Nieders. Staats·<br />
archiv WolfenbUttel : 20 Alt 61 Bd. 1-3)<br />
I I Feldland I I Gärten<br />
!::··:t/\::::\l Wiesen ~ - - - -~ Anger I Trift<br />
o 100 500 1000 m<br />
Mt=j t=1 ,......., t""""j Cj<br />
Kartengrundlage. Neu gezeichnet von K. 802ell0 noch gedruckter Wiedergabe von sechs Einzel-Feldrissen<br />
11751 - 54) im Manstob 1 : 5000 durch die Bouverwaltung der Stadt Brounschweig (1966). In der Innenstadt<br />
noturllche Okerläufe und Okernlederung hinzugefügt.<br />
http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042606
<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />
http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042606
<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />
http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042606<br />
Karte 3 : Die Gliederung der Braunschweiger Stadtflur um 1750<br />
nach mittelalterlichen Alt- und Wüstungsfluren<br />
N<br />
f<br />
s<br />
I<br />
I<br />
I<br />
I<br />
I<br />
I<br />
I<br />
/<br />
/<br />
/<br />
---<br />
+ Huneshem<br />
~--\~~~==:.--~'PL<br />
~<br />
cq<br />
als topographisch wahrscheinlich<br />
erschlossene Grenzverläufe<br />
( vgl. Karten 1 und 2)<br />
als topographisch möglich anzunehmende<br />
Grenzverläufe<br />
Grenzverlauf nach P. J. Meier (1926)<br />
vielleicht Thuringesbüttel oder Everikesbüttel<br />
vielleicht Reindagerode und loder Friederiksrode<br />
I I Feldland f . >1 Gärten<br />
!::r\}}}fl Wiesen t = -=<br />
-3 Anger I Trift<br />
o 100 500 1000 m<br />
M Cj r-"1 t="1 t=1 r--1<br />
Kartengrundlage : Neu gezeichnet von K. Bozello noch gedruckter Wiedergabe von sechs Einzel - Feldrissen<br />
11751 - 51.1 im Maßstab 1 : 5000 durch die Bouverwaltung der Stadt Brounschweig {19661. In der Innenstadt<br />
naturliehe Okerlöufe und Okerniederung hinzugefügt.
<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />
http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042606
<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />
http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042606<br />
nachbarten Gemarkungen sind für die folgenden Überlegungen ohne nennenswerten Belang.<br />
Innerhalb der Stadtflur westlich der Oker umschließen die uns bekannt gewordenen<br />
Wüstungsfluren von + Münstedt und + Eisenbüttel zusammen mit der Lehndorfer Gemarkung<br />
J7 ) ein Restgebiet, das in grundsätzlicher Übereinstimmung auch mit P. J. Meiers<br />
Üherlegungen für die Flur eines ehemaligen Dorfes Dankwarderode gehalten wird. Das<br />
Gebiet wird üherwiegend von natürlichen Grenzen gesäumt; seine Lagebeziehungen im<br />
natürlichen Raumgefüge ähneln denen Eisenhüttels. Wie dieses bedarf es der Sicherung<br />
seiner namentlichen Identität und darüberhinaus in besonderem Maße der Bemühungen<br />
um die Lokalisierung seiner Ortslage. Deren topographische Lageheziehung zur Burg<br />
dürfte von besonderer Bedeutung sein.<br />
Die Identifizierung als Wüstungsflur eines ehemaligen Dorfes Dankwarderode ergibt<br />
sich aus der Steterhurger Chronik des Propstes Gerhard von 1187, aus dem Erhregister des<br />
gleichen Klosters von 1578 sowie aus den Akten eines um 1680 zwischen dem Kloster und<br />
der Braunschweiger Familie v. Stromheck wegen Zehntansprüche auf der Braunschweiger<br />
Stadtflur geführten ProzessesJ~). Der 1187 erwähnte "mittlere" Zehnt über den herzoglichen<br />
Wirtschaftshof hei der Burg Dankwarderode wird als "interiacens" d. h. doch wohl in<br />
engster räumlicher Beziehung, wenn nicht gar parzellenweiser Gemengelage, mit dem<br />
"größeren" bereits im Besitz von Steterhurg befindlichen Zehnt des Hofes des St. Blasienstiftes<br />
bezeichnet. JQ ) Die Flächen des Stiftshofes finden bei ihrer Veräußerung u. a. 1345<br />
Erwähnung im westlichen Nachbargebiet der Burg,40) also in dem hier als Dankwarderoder<br />
Feld zu verifizierenden Gebiet. Das Erbregister erwähnt nicht ausdrücklich ein Dankwarderoder<br />
Feld, bezeichnet aber den "Braunschweiger Zehnt, der Große genannt: .. belegen<br />
uf dem Stattfelde für Br. ... zwischen S. Michaels und S. Peters Thore"41). Den Zusammenhang<br />
mit dem Dankwarderoder Feld stellt direkt das Steterhurger Corpus bonorum<br />
von 1675 her (" vor Br. zwischen den Hohen undt Michaelis Thore belegener Zehendte uff<br />
den Dankwürderöhder Velde genanndt")42) sowie sinngemäß Zeugenprotokolle des o. a.<br />
Prozesses. Es verbleiben trotz des erheblichen zeitlichen Abstandes der Namensbelcgung<br />
zu den hochmittclalterlichen Vorgängen keine Zweifel an der Identität der Dankwarderoder<br />
Wüstungsflur. Wie zuvor betont wird auch + Dankwarderode ebenso wie + Eisenbüttel<br />
nicht als "villa" o. ä. überliefert. Größe und Lage der Flur sowie die dem zwischenzeitlich<br />
insbesondere durch die Anlage ausgedehnter Gärten im Vorfeld der Stadt nicht uner-<br />
37) Die Abgrenzung gegen die Lehndorfer Gemarkung kann nicht streng erfolgen, weil in dem<br />
niedrig gelegenen Angergebiet "Das Altfeld" keine Anhaltspunkte für einen ehemaligen Grenzverlauf<br />
vorhanden sind.<br />
38) Nieders. Staatsarchiv Wolfenbüttel: 19 Alt 191 (Erbregistervon 1578); 11 Alt Steterburg m,<br />
1 (Der Zehnte auf dem Dankwarderöder Felde, 1690); 11 Alt Steterburg 11,1 (Corpus bonorum),<br />
1675).<br />
39) vgl. Fußn. 35<br />
40) VB der Stadt Braunschweig, IV, S. 179 f.<br />
41) Nieders. Staatsarchiv Wolfenbüttel: 19 Alt 191, Seite 130.<br />
42) Nieders. Staatsarchiv Wolfenbüttel: 11 Alt Steterburg II,I darin »Specification der Kom-Zehendten".<br />
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heblich veränderten Parzellenhild doch noch zu entnehmenden Rückschlüsse auf die ursprüngliche<br />
Flurform deuten ähnlich wie bei vergleichharen bestehenden Dörfern auf eine<br />
charakteristische primär langstreifig gegliederte bäuerliche Fluranlage hin (Klirten 1 - 3).<br />
Alles spricht für die Existenz eines ehemaligen häuerlichen Dorfes. Ob dessen frühes Wüstflillen,<br />
ehenso wie in Riddagshausen und für Eisenbüttel vermutet, mit der Einrichtung der<br />
Wirtschaftshöfe der Burg und des SI. Blasienstiftes in Verhindung zu hringen ist, ist hier<br />
nicht zu entscheiden.<br />
In der Lokalisierung der ehemaligen Ortslllge kann P. J. Meier gar nicht gefolgt werden.<br />
Dieser vermutet sie "In den Langen Hoefen" und erliegt hier wie zuvor erneut der<br />
Gleichsetzung von "Hof" und bäuerlichem Siedlungsplatz. Freilich zeigt das in diesem<br />
Stadtflurteil von der Braunschweigischen Generallandesvermessung unangetllstet helassene<br />
Plirzellierungsmuster trotz der (sekundären) Querteilungen deutlich einen Langstreifenverband,<br />
also Hinweise auf einen Flurkern. Die siedlungsökologischen Bedingungen<br />
lassen eine Dorfanlage hier nicht erwarten (negativer Landschaftstest). Eine mit Meier<br />
womöglich zu vermutende Reihen-Dorfanlage mit langgestreckten Höfen (Flurname!) ist<br />
mit Flurform und Lagebeziehung ehenfalls nicht zu vereinharen.<br />
Da sich die spätere Altstadt und jüngerer Stadtaushau auf der alten Dankwarderoder<br />
Flur ausgehreitet hahen, wird eine geländemäßige direkte Ortslagenfeststellung erschwert.<br />
Die siedlungsökologische Raumanalyse verweist bei der Suche danach im Vergleich zu<br />
bestehenden Dörfern auf die Niederungsränder. Es kommen die flache Senke am Gödebrunnen<br />
und die Okeraue in Betracht, die heide von der Wüstungsflur berührt werden.<br />
Dahei ist der Lage an der Oker m. E. der Vorzug zu gehen u. a. wegen der dort weiträumigeren<br />
Möglichkeit zur Anlage von Wiesen. Weiter wäre hier das "als Lageregel" häufiger<br />
vorkommende Gegenüberliegen von zwei Dörfern beiderseits der Niederung (Dankwarderode<br />
- Siedlung bei SI. Magni, s. u.) erfüllt. Schließlich könnte auch das Vorhllndensein<br />
des Okerühergangs einer alten Straße (heim spiiteren Kohlmarkt) die Auswahl der Ortslage<br />
mit beeinflußt hahen. Auch im Vergleich mit H. Röttings Altlandschaftsrekonstruktion<br />
im westlichen Randgebiet der Okeraue würde als Siedlungsplatz dlls Gebiet des Kohlmarktes,<br />
d. h. am Übergang von der trockenen Niederterrasse zur Aue siedlungsökologisch<br />
nach Lagebeziehung zur Höhenlage, Relief und Hydrogeographie den Bedingungen<br />
henachharter Dörfer und einer gegenüherliegenden Siedlung im östlichen Anschluß an SI.<br />
Magni exakt entsprechen. Eine andere Lagemöglichkeit des Dorfes etwas weiter nördlich<br />
am nach Meinung H. Röttings buchtenartig gegliederten (geomorphologisch-genetisch<br />
schwer zu interpretierenden) Auenrand4~) wäre m. E. ebenflills nicht von der Hand zu<br />
weisen, beinhaltet aber weniger günstige Lagevoraussetzungen für die Beziehungen von<br />
Dorflage und Kernflur.<br />
Die von H. Rötting im Verlauf der Stadtgrahung 21 (1979/81) auf dem Kohlmarkt<br />
nachgewiesene Siedlung des 9. Jahrhunderts halte ich für identisch mit Dankwardcrodes<br />
Ortslage .44)<br />
43) H. Rötting (1985a), darin Karte mit Rekonstruktionsversuch der Altlandschaft in der<br />
Braunschweiger Innenstadt.<br />
44) H. Rötting(1985b), S. 113 Cf.<br />
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IV. Die angestammte Feld·F1ur von ßrunswik<br />
Im jenseits der Oker gelegenen östlichen Teil der Stadtflur interessieren hier die als<br />
Grenznaehharn einer nachzuweisenden Flur des 1031 ersterwähnten Ortes Brunswik in<br />
Frage kommenden Wüstungen. Durch die Weihe-Urkunde von St. Magni sind alle damals<br />
hestehenden Dörfer des Brallnschweiger Raumes zwischen Oker und SchunterlWahe bekannt.<br />
Wenn eine Anzahl von wüstgefallenen unter ihnen zwar nur ihrer ungefähren Lage<br />
nach vermutet werden kann, so bestehen dennoch weiter Identifikationsprohleme für<br />
einige Wüstungsfluren sowie Lokalisationschwierigkeiten für mehrere namentlich hekannte<br />
ahgegangene Dörfer.4~)<br />
Das Bestehen einer eigenen Ackerflur Brunswiks ist 1031 mit der Dotation von Land<br />
für die Kirche wahrscheinlich, jedoch nicht sicher4~). Ausgrenzllng und Nachweisung einer<br />
Feld-Flur werden erleichtert durch die Kartierung der Besitzverhältnisse und Zehntrechte<br />
um 1750. Das Hospital B. M. V. in Braunschweig tritt nicht nur als üherwiegender Grundeigentümer<br />
in dem fraglichen Flurhezirk auf, es ist auch im Besitz der Zehntrechte nahezu<br />
des gesamten Feldlandes (Karten 1 u. 2). Beide in das 13. Jahrhundert zurückzuverfolgenden<br />
Besitzungen 47 ) hegründen in klarer räumlicher Koinzidenz eine deutliche Abgrenzung<br />
der Flur gegen die südlich anschließende von + Limbach sowie gegen eine südöstlich gelegene<br />
Wüstungsflur ohne gesicherte namentliche Identifikation. Beide werden jeweils<br />
durch eine unterschiedliche Grundeigentumsstruktur sowie andere Zehntberechtigungen<br />
von Brunswiks Feldmark ahgchohen (Karte 3).<br />
Nach Osten und Norden hingegen versagt diese Methode der Flurahgrenzung, weil<br />
die dort liegenden Gärten in Streueigentum und wie ühlich ohne Zehntpflicht sind. Hinzu<br />
kommt Verbreitung von ausgedehnten Angerweideflächen im Hagenhruch. Als benachbarte<br />
Wüstungen sind + Huneshem (Lage wohl beim Lünischteich an der Wabe gegenüber<br />
Riddagshausen) und + Ottenrode (Lage am Fuße des Nußberges an der Wabe gegenüher<br />
Gliesmarode) zu berücksichtigen 4R ). Gegen + Huneshems Feldflur kann von Brunswik aus<br />
das Hagenbruch teilweise als natürlich vorgegebene Grenzziehung angenommen werden.<br />
Die Grenzziehung gegen + Ottenrode ist nllrvermutungsweise anzugeben: Der Gartenbezirk<br />
"Der liebe Frauen Camp" enthiilt im Unterschied zum südlich benachbarten Flurteil<br />
"Am Giersberge" praktisch kein Grundeigentum des Hospitals B. M. V. Die sich so zwischen<br />
beiden ergehende Begrenzung fluchtet auffällig mit einer jenseits der "Alte Wieeks<br />
Weyde" verlaufenden Gemarkungsgrenze zwischen Riddagshausen und der Stadtflur und<br />
käme als mögliche Grenze Brunswik/+ Ottenrode in Betracht. 49 ) Die so abgegrenzte +<br />
Ottenroder Feldflur würde sich ihrerseits plausibel gegen die von + Marquarderode im<br />
Norden und eine weitere im Nordwesten ohne namentliche Identifikation absetzen mithilfe<br />
45) H. Dürre (1869).<br />
46) vgl. Fußn. 11.<br />
47) vgl. dazu P. J. Meier (1926), S. 19.<br />
48) vgl.dazuH. Dürre (1869),P.J. Meier(I926)sowie Fußn.34.<br />
49) vgl. Karten 1 bis 3 sowie BI. 3729 Braunschweig der Karte des Landes Braunschweig im 18.<br />
Jhdt.<br />
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der in den Karten 1 und 2 dargestellten Zehnt- und Eigentumsverhältnisse. Sehr wahrscheinlich<br />
reicht die + Ottenroder Feld-Flur von der Ortslage des Dorfes an der Wabe<br />
rückwärtig bis an die Okerniederung heran und hegreift den nördlichen Teil des hier freilich<br />
höhergelcgenen Hagenhruchs in vollem Umfang ein. Die ehemalige Ortslage von +<br />
Ottenrode ist an der Wahe nördlich des Nußherges gewiß.<br />
Ungeachtet des nicht streng zu führenden Nachweises für die nördliche Markungsgrenze<br />
kann eine hinsichtlich Größenordnung und Lageheziehung üherzeugende angestammte<br />
Feldflur für Brunswik nachgewiesen und dieses somit als in seinem Ursprung häuerliche<br />
Siedlung vorausgesetzt werden (Karte 3).<br />
V. Das Alter des Dorfes Dankwarderode<br />
Als von archäologischen Grahungsergebnissen unahhängiges Hilfsmittel zur Bestimmung<br />
des Alters, d. h. des Siedlungsheginns unserer Dörfer steht i. a. fast allein die Untersuchung<br />
der Ortsnamen (ON) zur Verfügung. Dabei hat sich das in der älteren Siedlungsgeographie<br />
vor allem von O. Schlüter vertretene Prinzip der Altersklassifizierungvon Siedlungen<br />
hauptsächlich auf Grund ihrer Namensendungen (Grundworte) vielfach als zu<br />
starr, zeitlich unscharf und daher oftmals als impraktikahel erwiesen~(l). Wenn auch die<br />
Ergehnisse der philologischen und historischen Ortsnamensforschung durchaus nicht immer<br />
unumstritten sind, so hat doch die üher die frühcre "Grundwort-Forschung" weit hinausgehende,<br />
suhtile Erforschung von Bestimmungswortcn sowie darin enthaltener Personennamen<br />
hinsichtlich ihrer Zeitgehundenheit, ethnischen und dynastischen Zuordnung<br />
(z. B. Leitnamen von Adc1sgeschlechtern) methodische Fenster zu unverhofften neuen<br />
Erkenntnissen auch über die namenstragenden Siedlungen eröffnet ~1). So konnte H. Goetting<br />
(1950) in der Gandersheimer Nachharschaft des neu gegründeten liudolfingischen<br />
Hausklosters zahlreiche mit Personennamen dieses Ade1sgeschlechtes gebildete und damit<br />
als Gründungen dieser Zeit erkennhare Dörfer nachweisen. Nach R. Wenskus (1972,1976)<br />
waren -hausen-Benennungen gerade zur Zeit der Sachsenkriege in Südniedersachsen "in<br />
Mode". Auch hier ließen sich üher die Personen namen-Interpretation des ON-Bestandes<br />
Rückschlüsse auf den Besiedlungsahlaufund die wahrscheinlichen Gründungsgeschlechter<br />
ziehen.<br />
In den Auszügen des Sachsenkartulars der Fuldaer Traditionen findet sich unter nr. 99<br />
ein Turinc aus Sachsen, welcher dem Kloster im Gebiet des Derlingaues 52 ) ein offensichtlich<br />
nach sich selbst benanntes neugegründetes Dorf ("nouale") namens Duringesrod<br />
schenkt. Zusiitzlich ist dessen Lage nahe dem Okerfluß ( .. iuxta Fluuium onera") ange-<br />
SO) M. Born (1974) und H. Jäger (1963).<br />
51) u. a. L. Fiesel (1972) und R. Wensk us (1972,1976)<br />
52) Das Gebiet des Derlingaues wird gegen Westen durch den Verlauf der Okcr begrenzt. Nach<br />
Ausweis mit Gauangahe versehener Ortsnennungen reicht er im Süden nicht über das Große Bruch<br />
hinweg, während im Norden die Allerniederung erreicht wird. Nach Osten überschreiten Derlingau<br />
One nicht eine gedachte Linie zwischen Schöningen und Wolfsburg.<br />
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merkt.~~) Sehr wahrscheinlich ist ein auch dort unter nT. 104 genannterTurinc als Schenker<br />
von "hurg el Grasaloh" ehenfalls im Derlingau (GrasseI, Kr. Gifhorn und vielleicht die<br />
Hünenhurg hei Bevenrode P4) mit dem erstgenannten identisch und darüberhinaus nach<br />
R. Wenskus und E. Freise wohl auch mit dem in den Corveyer Traditionen auftretenden<br />
comes Thuring als Schenker wiederum von Gut im Derlingau (Kissenbrück und Neindorf,<br />
Kr. Wolfenbüttel)~~). Die letztgenannte Corveyer Schenkung erfolgte laut Wenskus um<br />
829, nach E. Freise möglicherweise etwas spüter. Thuring lebte demnach zweifelsfrei in der<br />
ersten Hälfte des 9. Jhdt.; das "nouale Duringesrod" muß zu seinen Lebzeiten gegründet<br />
worden sein.<br />
Die offensichtlich vergleichbare Namensbildung von Duringesrod und Dankwarderode<br />
legt es nahe, von der Gründungszeit Duringesrods in den ersten Jahrzehnten des<br />
9. Jhdts. sowie der Namensbeziehung zu seinem Gründer Turinc SSa ) auch auf ähnliche Zeitstellung<br />
und genetische Vorgänge bei Dankwarderode sowie den anderen -rode-Orten mit<br />
entsprechender ON-Bildung zu schließen. Die Berechtigung für einen derartigen Analogieschluß<br />
leitet sich zunächst aus der geringen Entfernung beider Orte her, die beide<br />
unweit voneinander nahe an der Oker gelegen haben müssen. Da im südlichen Lößgebiet<br />
okernahe -rode-Dörfer nicht angetroffen werden bzw. auch nicht als Wüstungen nachgewiesen<br />
werden konnten, muß Duringesrod als Wüstung unweit Braunschweig gesucht werden.<br />
56 ) Es wäre demnach räumlich-genetisch in die Nachbarschaft jener im Braunschweiger<br />
Nahraum liegenden und z. T. in der lO13er Urkunde genannten -rode-Orte zu stellen.<br />
Diese Raumannahme stimmt auch überein mit dem Streubereich der übrigen bekannten<br />
Schenkungsgüter des Turincrrhuring.<br />
Es mag gewagt erscheinen, trotz räumlicher Nachbarschaft von der Gründungszeit<br />
eines zufällig überlieferten -rode-Ortes auf die eines anderen schließen zu wollen, zumal<br />
-rode-Orte allgemein keine eng begrenzte Entstehungszeit besitzen. Deshalb ist es erfor-<br />
53) Trad. Fuld., Cap. 41, Nr. 99.<br />
54) Einen Hinweis auf die mögliche Identität der in den Trad. Fuld., Cap. 41, Nr. 104 genannten<br />
Burg und der Burgstelle Hünenburg zwischen GrasseI und Bevenrode verdanke ich Herrn Ortsheimatpflegcr<br />
Hildebrand, Braunschweig-Bevenrode. Eine archäologische Untersuchung der Burgstelle ist<br />
nicht erfolgt.<br />
55) Trad. Corb. A § 42/B § 255. dazu R. Wenskus (1976), S. 116f, E. Freise (1978), S. 1173.<br />
55.) Eine ähnliche Namensbczichung zwischcn Ortsnamen und wahrscheinlichem Ortsgründer<br />
wiederholt sich offensichtlich unter nr. 102 des Sachsenkartulars. Dort schenkt ein Turincwart de<br />
Saxonia in einer villa Turincwartesrot.<br />
36) + Duringcsrod kann untcr den vorgegebenen Lagebedingungen nicht lokalisiert werden.<br />
Es ergeben sich darüberhinaus auch Schwierigkeiten, angesichts der zahlreichen nach der 1031er Urkunde<br />
räumlich grob von H. Dürre lokalisierten Wüstungen bei Braunschweig überhaupt noch ein<br />
"Restgebict" für eine Duringesroder Wüstungsflur nachzuweisen. Auffälligerweise wird aber 1031<br />
auch ein Thuringesbutli aufgeführt, das nach Dürres Überlegungen nördlich der Stadt gelegen haben<br />
muß. Die -büttel-Orte sind jünger als die -rode-Orte angelegt worden (L. Fiesei, 1972). Es klingt<br />
zwar spekulativ, scheint doch nicht so abwegig, auf den identischen Personennamen in DuringesrodJ<br />
Thuringesbutli aufmerksam zu machen. Sind Beispiele nachträglicher Grundwortveränderung bekannt,<br />
auf Grund derer hier eine Identität DuringesrodJThuringesbutli in Betracht gezogen werden<br />
könnte?<br />
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derlich, einen Blick auf die Verbreitung und Ortsnamensbildung von -rode-Dörfern im<br />
Braunschweiger Raum sowie auf ihre Vergesellschaftung mit anderen ON-Bildungen zu<br />
werfen.<br />
-rode-Orte (unter Einschluß aller bekannten Wüstungen) treten besonders im engeren<br />
östlichen Nachbargebiet von Braunschweig auf. So vertreten diese mit sieben die größte<br />
ON-Gruppe unter den 18 Ortsnennungen der St. Magni·Urkunde von 1031; mindestens<br />
fünf von ihnen sind sicher mit Personen namen gebildet. Ihre räumliche Anordnung zeigt<br />
seltener geschlossene Gruppen (so jedoch Gliesmarode, + Ottenrode, + Marquarderode<br />
nordöstlich der Stadt). Dennoch ist unübersehbar, daß die -rode-Orte sich in einem schmalen<br />
Saum um den südöstlichen Papenteich, anders betrachtet um das dort geschlossene<br />
Verbreitungsgebiet der -büttel· Orte aufreihen. Ebenso treten mehrere im Vorfeld des<br />
nördlichen Elmrandes auf. Das räumliche Anordnungsmuster weist die -rode-Dörfer unzweifelhaft<br />
als Ausbauorte bzw. Rodungsanlagen im Randbereich damaliger Waldgebiete<br />
aus. Das ist im Falle des Elms ganz deutlich aber ebenso auch im südlichen und südöstlichen<br />
Vorfeld des Papenteiches, der im 9. Jhdt. noch als Nordwald 57) bezeichnet, später in kolonisationsähnlichem<br />
Vorgehen gerodet und mit -büttel-Orten besiedelt wurde5R). Die -rode<br />
Orte stellen gleichsam eine frühe randliehe "Pionierstufe" jener im späten 9. oder frühen<br />
10. Jhdt. erfolgten flächenhaften Erschließung des Nordwaldes dar. Dieser hat offensichtlich<br />
bis in das dicht mit -rode-Orten (bzw . -Wüstungen) besetzte Gebiet zwischen Oker und<br />
Schunter/Wabe nördlich der Stadt noch bis zum beginnenden 9. Jhdt. gereicht. Der Landschaftstest<br />
weist den -rode-Orten gegenüber Dörfern mit anderen Ortsnamen (besonders<br />
-heim, -dorf) überwiegend eine "zweite Platzwahl" zu, was die agrarökologische Qualität<br />
der von ihren Fluren eingenommenen Standorte betrifft. Daneben erweist sich ganz offensichtlich<br />
der Verlauf der Schunter als "Leitlinie" von -dorf-Orten und solchen mit älteren<br />
Namen wie Lehre (Lerin)5
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zehnten des 9. Jhdts. Es besteht keine Veranlassung, die gleiche Datierung nicht auch mit<br />
hoher Wahrscheinlichkeit als gültig für die Gründung des Dorfes Dankwarderode anzuwenden.<br />
Zur weiteren Untermauerung der Entstehungszeit und -umstände der -rode-Dörfer<br />
sei eine andere in den Fuldaer Traditionen enthaltene Notiz angeführt: Es schenken ein<br />
Marquart und seine Frau Engilburc Eigentum in Lerin (Lehre) an der Schunter.fil ) Nördlich<br />
Braunschweig ebenfalls an der Schunter liegt das wüstgefallene Marquarderode (Karte<br />
3), also unweit von bekanntem Besitz des genannten Schenkers, dessen Name mit dem im<br />
Ortsnamen enthaltenen Personennamen übereinstimmt. Er kann als Gründer des Ortes in<br />
Betracht kommen. Als Lebenszeit des Marquart wird die erste Hälfte des 9. Jhdts. erwogenfi~).<br />
Anscheinend zeichnet sich hier indizienhaft ein ähnlicher Vorgang wie im Falle von<br />
Turinc/Duringesrod in gleichem zeitlichen Rahmen ah.<br />
Bedauerlicherweise liegen für das Braunschweiger Gebiet keine Auswertungen der<br />
ON-Struktur vor wie von R. Wenskus für Südniedersachsenfi~). Werfen wir aber in unserem<br />
Raum dennoch einen Blick auf die in den ON enthaltenen Personennamen, so ergeben sich<br />
immerhin einige analoge Beobachtungen zu den Feststellungen H. Goettings (1950) im<br />
Gandersheimer Gebiet. Mehrfach finden sich Personennamen des hrunonischen hzw. liudolfingischen<br />
Hauses sowie wohl auch des immedingisehen Geschlechts. Ein Liudolf<br />
kommt als Namensbestandteil nicht vor. Entsprechen z. B. die Namenselemente von +<br />
Olt onroth und B ru nswik den Namen von zwei Söhnen des 860 verstorbenen dux Liudolffl.l)?<br />
Der dritte in der Chronik der Herzöge von Braunschweig mitgeteilte Name eines<br />
Liudolf-Sohnes Tan qua rdus würde sicher einen reizvollen Interpretationsansatz für<br />
Dankwarderode bieten, ist aber neben dem sonst bezeugten Namen Thancm a r nicht verifizierbar6<br />
5 ). Dennoch erwartet N. Kamp (1982) in Dankward einen nicht direkt überlieferten<br />
nahen Angehörigen des den Liudolfingern nahestehenden Brunonen-Geschlechts 66 ).<br />
ON-Bildungen mit dem Personennamen Brun finden sich im weiteren Umfeld in Gr. und<br />
Kl. Brunsrode sowie in Brunsbüttel.<br />
VI. Die Burg Dankwarderode<br />
Mit dem wahrscheinlichen Gründungsdatum eines Dorfes Dankwarderode deutet sich<br />
in der ersten Hälfte des 9. Jhdts. ein terminus post quem für die Entstehung der Burg an.<br />
Ihre Benennung wurde anscheinend primär als Lagebezeichnung verstanden und von dem<br />
Namen des nächsten benachbarten Dorfes hergeleitel. Damit muß sie fraglosjünger als das<br />
Dorf am Kohlmarkt sein. Überlegungen, die in ihr einen altsächsischen Edelingssitz sehen<br />
61) Trad. Fuld., Cap. 41, Nr. 1.<br />
62) R. Wenskus(1976),S.150.<br />
63) R. Wenskus(1972),S.3R3ff.<br />
64) R. Wenskus(1976),S. 70f.<br />
65) M. Last (1982), S. 31.: "Im Umfeld der Brunonenoder auch nur eines Bruno findet sich der<br />
Name Dankward nicht".<br />
66) N. Kamp(1982), S. 14.<br />
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wollten, von dem aus ein angestammtes Geschlecht siedlungsgründend tiltig wurde, erscheinen<br />
unter dem Gesichtspunkt ihrer relativen Altersstellung fragwürdig. Näher liegt<br />
es, die Begründer der Dörfer des Braunschweiger Raumes nach Auskunft der in den Ortsnamen<br />
enthaltenen Personennamen erst in den Geschlechtern der Liudolfinger bzw. Brunonen<br />
und/oder Immedinger zu suchen. Die Untersuchungen von R. Wenskus lassen den<br />
mehrfach erwähnten Thuring als Immedinger oder diesen sehr nahestehend erscheinen~7).<br />
Leitnamen aus den genannten adligen Familien werden in den ON unseres Gehietes mehrfach<br />
deutlich.<br />
Es mag die Frage erlauht sein, weshalh die Burganlage sich nicht den Namen Brunswik<br />
erwarh. Denn wenn ihre Benennung durch die Zeitgenossen unter dem leitenden Gesichtspunkt<br />
einer Information üher i~re regionale Lage, d. h. als Orientierungsmerkmal zu verstehen<br />
sein sollte, müßte die Benennung nach einem schon wegen seiner Handelsfunktion<br />
sicher weiter und hesser bekannten Wik-Ort eher erwartet werden als nach einem (einfachen)<br />
Dorf. Weil das aher augenscheinlich unterhliehen ist, wäre auch angesichts des<br />
Schweigens anderer Quellen jener frühen Zeit zu hezweifeln, daß Brunswik ZU dieser Zeit<br />
seine namenshestimmende Wik-Funktion üherhaupt schon ausgeüht hat.<br />
Direkte Angaben üher die Anlage der Burg existieren nicht. Es ist deswegen für diesen<br />
Zeitraum zwischen dem frühen 9. Jhdt. und der laut Braunschweiger Reimchronik um 1030<br />
durch den Hildesheimer Bischof Godehard (also vor 1038) vorgenommenen Kirchenweihe<br />
im Burgstift nach historischen Umständen für die Entstehung einer Burg hier westlich der<br />
Okerniederung zu suchen. Die topographische Lage erweist die Burgstelle als nieht in der<br />
feuchten Aue selbst, sondern auf einem spornähnlichen (?) Teil der sandigen Niederterrasse<br />
gelegen Nl ).<br />
P. J. Meier sieht die Burg als Anlage Heinrichs I. im Rahmen seines Burgensystems<br />
zur Ungarnabwehr an~
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drei genannten haben die gemeinsame Eigenschaft der Nachbarschaft bedeutender (und<br />
zu schützender) Okerühergänge. Vielleicht läßt sich auch im Falle Wolfenhüttels einmal<br />
hegründhar machen, daß die alte Burg dort ehenso wie in Braunschweig ihren Namen von<br />
einer henachharten dörflichen Siedlung ühernommen hat n ). Wenn diese Beobachtungen<br />
ebenso wie die Tatsache, daß über die Entstehung dieser Okerrandburgen keinerlei urkundliche<br />
Manifestationen vorliegen, als Ausdruck womöglich eiliger, unter dem Zwang<br />
äußerer Ereignisse kurzfristig gehotener Errichtung dieser Burganlagen interpretiert werden,<br />
würde die Notwendigkeit einer schnellen wirksamen Sicherung der Okerlinie im Zusammenhang<br />
mit der Ungarnahwehr nach wie vor ein sinnvolles Erklärungsmoment für<br />
das plötzliche Entstehen dieser nur für eine kurze Folgezeit als solche benötigten Schutzanlagen<br />
darstellen. Ungeachtet der die sog. Heinrichsburgen betreffenden z. Zt. kritischen<br />
historischen und archäologischen Forschungsmeinungen hleiht auch in der Zusammenschau<br />
mit der strategischen lage der Pfalz Werla ein genetischer Zusammenhang von<br />
Anlage und/oder Ausbau an den Okerübergängen gelegener Befestigungsanlagen mit der<br />
Frage der Burgen Heinrichs I. eine aktuelle Frage.<br />
Das Alter des Braunschweiger Okerüherganges wird zwar von vielen Autoren als erheblich<br />
jünger als das des mehrfach altbezeugten bei Ohrum angenommen. Dennoch ist<br />
mit O. Stelzer (1954) und anderen darauf zu verweisen, daß der Annahme eines solchen<br />
schon im 9. Jhdt. nicht nur nichts ernsthaft entgegensteht, sondern daß eine Reihe von<br />
Indizien eher dafür spricht. Als solche können u. a. die Standorte der frühen Kirchengründungen<br />
gelten"). Aher auch die Gründung des Helmstedter Benediktinerklosters schon<br />
im 9. Jhdl. sowie die notwendige Verkehrsverhindung mit seiner Mutter-Ahtei in Werden/<br />
Ruhr nötigen geradezu, die Existenz einer dem Verlaufe des Hellweges zuzuordnenden<br />
Altstraßenverbindung vorhei am nördlichen Elmrand und damit auch durch Braunschweiger<br />
Gehiet vorauszusetzen.<br />
VII. Brunswik - Altewiek - Herrendorf<br />
Im Jahre 1031 haftet anliißlich der Weihe der St. Magnikirche der Name "Brunesguik"<br />
allein an dieser "villa", deren Funktion als Handelsplatz durch das Grundwort -wik hezeugt<br />
wird und deren gleichzeitiger häuerlicher Charakter durch eine eigene Feldflur zum Ausdruck<br />
kommt. 1196 heißt die Siedlung um St. Magni "vetus vicus"74) (Altewiek) und ist<br />
nicht einbezogen in den Mauergürtel der sich Braunschweig nennenden, mit ihrem wirtschaftlichen<br />
Kern, dem Weichbild der Altstadt, auf der westlichen Okerseite gelegenen<br />
Stadt. Der ON Brunswik ist in der Zwischenzeit demgemäß von der Wik-Siedlung hei SI.<br />
Magni fort- und auf das westliche Okerufer hinübergewandert, wo ersich mit derim Gehiet<br />
des Dorfes Dankwardcrode entwickelten jüngeren Marktsiedlung, in der Braunschweiger<br />
n) Herrn Dr. K.-W. Ohnesorge sei Dank gesagt für zahlreiche gemeinsame Überlegungen zur<br />
Frage des Alters der Okerübergänge und ihrer benachbarten Burganlagen, besonders aher üher die<br />
Problematik der frühen Entwicklung Wolfcnbüttels.<br />
73) O. Stelzer (1954), S. 79 und Fr. Timme (1963), S. 37.<br />
74) H. Dürre (1861), S. 729.<br />
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Stadtforschung gemeinhin als "Kohlmarktsiedlung" hezeichnet, verhunden hat. Die Entwicklung<br />
einer aufhlühenden Handelssiedlung dort ergiht sich folgerichtig aus der Relativität<br />
der Bezeichnung des St. Magni-Gebietes als dem alt e n Wik wohl im Sinne eines von<br />
Bedeutungsminderung betroffenen Handelsplatzes. Hinweise für das Emporkommen des<br />
jungen Handelsplatzes westlich der Oker lassen sich in der nahezu gJcichzeitig mit der von<br />
St. Magni vollzogenen Weihe von St. Ulrich auf dem Kohlmarkt sowie der Kirche im Burgstift<br />
durch Bischof Godehard von Hildesheim erspüren. Was anderes als Konkurrenzstreben<br />
unter Mitwirkung der beiden nach N. Kamp (1982) auch an ihren Residenzen als eifrige<br />
Förderer der Kaufmannschaft bekannten Bischöfe 75 ) zeichnet sich angesichts der räumlichen<br />
und zeitlichen Nähe dieser Ereignisse hier ab? Das Bestehen einer Münzprägestätte<br />
in Braunschweig zur Zeit Ekbert H. (1068 - 90) unterstreicht die erfolgreichen Bemühungen<br />
um den jungen Handelsplatz im Vorfeld der Burg auch von der dynastischen Seite her.<br />
Neben den Namenshezeichnungen Brunswik und Altewiek findet sich um St. Magni<br />
eine weitere Ortsbezeichnung (erst im 15. Jhdt. erwähnt), das Herrendorf. Als bestehende<br />
Siedlung wird es zeitgenössisch nicht hezeugt, sondern nur als Merkmal zur Lageorientierung<br />
unter Bezugnahme auf Grundstücke u. ä. Für 1451 teilt H. Meier (1904) "das herendorpp<br />
belegen achter dem parhofe to St. Magnus" mit'~), eine Ortslage, die übereinstimmt<br />
mit bereits erkannten topographischen Lageheziehungen von Nachhardörfern am Rande<br />
der Okeraue. Da sich ein Herrendorf in der 1031 er die Siedlungen des neuen Parochialbezirks<br />
vollständig erfassenden Urkunde nicht aufgeführt findet, kann esggf. nur als Bestandteil<br />
des damaligen Brunswik angesehen werden, d. h. der Siedlung um St. Magni.<br />
Vor der Beschäftigung mit der Grundriß-Topographie des Altewiek-Gebietes sollen<br />
kurz die Merkmale für dessen frühe Handelsfunktion in Erinnerung gebracht werden: H.<br />
J. Querfurth hat 1971 anhand einer Untersuchung der Patrozinien der später allein nach St.<br />
Magnus, einem von friesischen Kaufleuten und Schiffern hevorzugten Schutzheiligen benannten<br />
Kirche auf die überregionale Handelsheziehung des Ortes aufmerksam gemacht.<br />
Auf die Anwesenheit von (friesischer) Kaufmannschaft deuten darüberhinalls die auf dem<br />
östlichen Okerufer in der westlichen Altewiek wieder aufgefundene Nicolaikirche in der<br />
Nähe des von Fr. Timme (1950, 19(3) beschriebenen Hafenplatzes an der Oker 77 ) sowie<br />
die Benennung der Friesenstraße nahe bei St. Magni hin.<br />
Die Lagebeziehung im System der alten Fernstraßen ergiht sich für die Siedlung bei<br />
St. Magni wie folgt: Von Westen kommen nach ihrer Bündc1ung im Gebiet des KohImarktes<br />
über die Straße Auf dem Damme die Fernwege vom Rheingehiet, dem nordwestlichen<br />
Harzrand, aus Hildesheim und aus dem Nordwesten über den in früher Zeit als Furt anzunehmenden<br />
Okerübergang. Die östliche Straße nach Magdeburg gcht durch das Magnitor<br />
hinaus. In Richtung der KlIhstraße verläuft die Verhindung nach Hornhurg und Oster-<br />
75) N. Kamp (1982), S. 20.<br />
76) H. Meier (1904), S. 48. Vgl. auch Fr. Timme (1963), S. 17.<br />
77) Die Nicolaikirche wurde 1948 durch A. Tode auf den Parzellen nr. ass. 2131 - 2134ausgegraben.<br />
Fr. Timme (1950), S. 43 ff diskutiert Alter und Bedeutung der Kirche.<br />
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wieck sowie Halherstadt1~). Offen hleiht die Frage nach der wichtigen nordgerichteten Altstraße<br />
von Bardowick und dem Ostseeraum. Diese Straße ist im mittelalterlichen Stadtgebiet<br />
mit dem Verlauf des Bohlweges identisch. Freilich wird dessen Trassenführung erst<br />
mit der Gründung des Hagen im 12. Jhdt. möglich. Denn dieser liegt in der sumpfigen<br />
Okerniederung, welche erst durch Meliorationsarheiten zur Zeit Heinrichs des Löwen erschlossen<br />
wurde 7Q ). Zuvor muß die Altstraße auf der östlichen Okerseite auf trockenen<br />
Böden gesucht und vor allem ihre Einführung in den Wikort ermittelt werden (Karte 4).<br />
Von allen denkharen Straßenverläufen der Altenwiek kommt dafür allein die Friesenstraße<br />
als Teilstück der Bardowicker Fernstraße in Frage. Der Nachweis für die Richtigkeit<br />
dieser Annahme kann nur mithilfe eines nordgerichteten Weiterverfolgens der Friesenstraße<br />
durch Stadtfiurgehiet und die Nachbargemarkung Rühme his hin zu einer als verläßlich<br />
anzunehmenden Einführung in die Fernstraßentrasse erfolgen. Karte 5 veranschaulicht,<br />
daß ein solcher Verlauf besteht: Die Verliingerung der Friesenstraße verläßt nehen<br />
dem alten Steintor, wo sie zuvor über ein eigenes, das "Vresendor", verfügte, das Gehiet<br />
des mittelalterlichen Braunschweig. Wegen der Aufführung der Stadthefestigungen kann<br />
ihre Fortsetzung erst nordöstlich des Fallcrsleber Tores wieder aufgenommen werden und<br />
verläuft weiter in den heutigen Straßen Bü1!enweg und Sparge1straße, deren Linienführung<br />
fast genau die Grenze zwischen den Wüstungsfeldmarken von + Ottenrodc und + Marquarderode<br />
im Osten und der der unhekannten Wüstung nördlich der Stadt an der Oker<br />
nachvollzieht RO ), um bei Rühme am Wenden turm den Landwehrdurchlaß der Fernstraße<br />
zu treffen. Alle Wegahschnitte sind in der als Grundlage für Karte 5 gewählten Heinemannsehen<br />
Karte (um 1825) zumindest noch als Feldwege erhalten. Es ist ebenso zu ersehen,<br />
daß der liingere nördliche Teil dieser Trasse zwischen Landwehr und Stadt mit dem Mittelweg<br />
als Verbindung zur Bohlweg-Achse benutzt wurde, bis letztlich die junge Neutrassierung<br />
der heutigen Hamburger Straße mit ihrer zweimal gebrochenen Zuführung zum<br />
Wendentor die alte Wegführung überfiüssig machte.<br />
H. Dürre (1861) hielt die nach H. Meier (1904) 1351 als "de Vresenstrate" erstmals<br />
erwähnte Friesenstraße für eine "Colonie von betriehsamcn Friesen ... , welche wollcne<br />
Waaren, namentlich Tuche verfertigten"RI). Als stadtnächstes Teilstück der Bardowicker<br />
Altstraße mit später noch hewahrtem eigenen Tordurchlaß hat die Friesenstraße als Verkehrsweg<br />
mit Sicherheit schon lange vor der Zeit bestanden, zu der L. Hänselmann<br />
(1897)~~) sie um die Wende des 12.113. Jhdts. ebenfalls von friesischen Wollwebern hesie-<br />
78) Straßennamen und Ortsbezeichnungen in der Stadt nach der Karte von Culemann (1798)<br />
sowie den von A. C. Haacke (1764 - 66) geschaffenen Distriktkarten des Innenstadtgebietes. Alle<br />
sind gedruckt im Historischen Atlas der Stadt Braunschweig sowie bei J. Mertens (1981).<br />
79) R. Moderhack (1985), S. 9.<br />
00) Der Verlauf der Altstraße ist auch im Wegesystem und Nutzflächengefüge der Stadtflur um<br />
1750 (Karte 1 bis 3) zu verfolgen, danach im Feldriß von Rühme von 1754. Dieser sowie die Grundlage<br />
für Karte 5 sind gedruckt im Historischen Atlas der Stadt Braunschweig.<br />
81) H. Dürre (1861), S. 733.<br />
82) Zitiert nach H. Meier (1904), S. 42 f. Dort findet sich auch der Hinweis auf die älteste<br />
Erwähnung sowie in der beigefügten Karte ("Braunsehweig um 1400") die Angabe des Friesentors<br />
neben dem Steintor.<br />
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&<br />
N<br />
Verlauf der FernstroOanobschnltta<br />
Grenze zw Mogm- und Agldlan<br />
Bouerschoft [nach w. Sonder (1930)<br />
Brounschwelg um 1400 (Kartell<br />
Karte 4: Das Grundrißgefüge der Altenwiek in der 2. Hälfte des 18. Jhdts.<br />
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Ursprünglicher Verlauf vor Gründung des Weichbildes Hagen und Anlage des Bohlwegs<br />
Verlauf nach Gründung des Hagen<br />
"Hamburger Straße" - Verlauf seit 18. Jhdt.<br />
Verkehrshinderliche sumpfige Okerniederung<br />
Karte 5: Älterer und jüngerer Verlauf der Fernstraße nach BardowicklLüneburg innerhalb der Landwehr<br />
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delt annimmt. Keineswegs auszuschließen ist, daß die Benennung dieser infolge des Durchbruchs<br />
der Georg-Eckert-Straße heute verstümmelten und unscheinbaren, einstmals aber<br />
für den frühen Handel Brunswiks hoch bedeutenden Straße zeitlich wesentlich weiter zurückreichen<br />
und in direkter Beziehung zu der von H. J. Querfurth (1971) aufgezeigten<br />
friesischen Beteiligung am Handel Brunswiks im 11. Jhdt. stehen kann83).<br />
Das Grundrißbild der Altenwiek, wie es in der Haackeschen Karte von 1765 als ältester<br />
exakter Aufmessung der historischen Stadt 84 ) vorliegt, zeigt deren Marktplatz mit dem<br />
alten Rathaus am Fuß des Köppenberges, auf dem 1115 das Ägidienkloster gegründet<br />
wurde. Er befindet sich auffällig abseits von der Magnikirche und wird weder von der die<br />
Altewiek durchquerenden West-Ost-Altstraße noch von der das Weichbild in Richtung<br />
Süden verlassenden Fernstraße berührt (Karte 4). Die den Ägidienmarkt berührende sehnenartige<br />
Straßen achse zwischen Damm und Kuhstraße kann als primärer Straßenverlauf<br />
ausgeschlossen werden: Denn der älteste Okerübergang verläuft mit Sicherheit im Zuge<br />
der durch ihre Namen als Kunstbauten ausgewiesenen Straßen an der schmalsten Stelle der<br />
Aue Auf dem Damme und Lange-Damm-Straße, also unter Betonung der wichtigen West<br />
Ost-Fernstraßenverbindung zwischen Rhein und Eibe. Demgegenüber überquert die den<br />
Ägidienmarkt berührende "Sehne" die Okeraue an ungünstigerer breiterer Stelle und nur<br />
mithilfe weiterer aufwendiger Bauten z. B. der Langen Brücke. Ihre Richtung weist von<br />
Westen kommend von der östlichen Zielrichtung der Magdeburger Handelsstraße ab. In<br />
dieser Lagebeziehung kann der Ägidienmarkt unmöglich als Handelsplatz des Brunswik<br />
von 1031 in Frage kommen. Über die Grundrißentwicklung der Altewiek liegen bisher<br />
keine Untersuchungen vor. P. J. Meier (1926) schließt mit der Belagerung der Altenwiek<br />
1200 in Zusammenhang zu bringende Grundrißveränderungen auch infolge der durch Otto<br />
IV. veranlaßten Befestigung des Weichbildes nicht aus8~).<br />
Dennoch zeichnen sich in dem überkommenen Grundrißbild des 18. Jhdts. Hinweise<br />
auf die Lage des Wik-Marktes ab. Die beiden Baublöcke A und B zwischen Lange-Damm<br />
Straße und Im Ölschlägern sowie der östlich davon Am Magni-Kirchhofe R6 ) gelegene Block<br />
C finden hinsichtlich ihres geringen arealen Umfangs sowie ihrer räumlichen Anordnung<br />
im Gefüge des sie umgebenden öffentlichen Straßenraumes im gesamten Stadtgebiet keine<br />
Entsprechung. Die Begrenztheit ihrer Grundstücksaufteilung verweist hier wie in vielen<br />
anderen Straßen Braunschweigs auf die drangvolle Enge und Knappheit an Baugrund in<br />
der Stadt. Fr. Timme (1940/41) begründet wohl zutreffend das "innerstädtische Wachstum"<br />
durch den Bau der sog. Buden, indem alle Flächenreserven des Stadtgebietes im 14.<br />
und 15. Jhdt. für bauliche Nutzung durch die stark anwachsende Bevölkerung ausgeschöpft<br />
wurden. Der extrem hohe Überbauungsgrad der drei Baublöcke ordnet diese in das gleiche<br />
Bild ein und gibt Veranlassung, sie als erst nachträgliche Bebauung freier und zuvor ande-<br />
83) Das scheint H. J. Querfurth (1971), S. 15 ebenfalls bedacht zu haben.<br />
R4) vgl. Fußn. 78.<br />
85) P. J. Meier (1926), S. 16.<br />
M) Diese drei Baublöcke werden in westöstlicher Abfolge von folgenden Grundstücken (nr.<br />
ass.) eingenommen: A = 2295-99, 2320a-23; B = 2286-2294,2324-30; C = 2248-55. Die<br />
Grundstücksbezifferung wurde der Karte von Culemann von 1798 entnommen.<br />
30
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http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042606<br />
ren Zwecken zugewendeter Flächen anzusehen 87 ). H. Dürre (1861)RI!) berichtet, daß der<br />
"Schild" genannte Platz vor der Einmündung der Friesenstraße 1449 im Degedingebuch<br />
der AItenwiek als Ziegenmarkt bezeichnet wurde.<br />
Kehren wir zu der Annahme eines vor dem späten Mittelalter dort unbebauten Areals<br />
zurück, so ergibt sich ein freier Raum von 30 bis (im Westen maximal) 53 m Breite und<br />
einer Länge von 150 m bis zur Einmündung der Friesenstraße bzw. unter Einschluß von<br />
Block C von knapp 200 m bis zum Magni-Kirchhof. Diese Freifläche liegt hervorragend<br />
exponiert zu den alten Fernstraßen: Die West-Ost-Verbindung überquert ihn, die Südverbindung<br />
erreicht ihn an seinem westlichen Rand, und darüberhinaus trifft ihn die als solche<br />
erkannte Fernstraßenverbindung nach Bardowkk in seinem östlichen Drittel bzw. an seinem<br />
Ostrand (Karten 4 und 5). Die topographische Lagebeziehung hart am Rande der<br />
sandigen Terrasse läßt Siedlungstätigkeit nördlich der Langedammstraße noch zu, während<br />
die südliche Seite bereits auf dem Anstieg zum Klint liegt 89 ). Unweit davon befindet<br />
sich der Okerhafen und in seiner Nähe die erst 1178 erwähnte, aber für wesentlich älter<br />
gehaltene dem Hl. Nikolaus geweihte Kirche.<br />
Im Vergleich mit der Grundrißtopographie anderer auch auf Grund überlieferter<br />
Marktprivilegien gut erforschter früher Handelsplätze wie Hildesheim, Münster, Halberstadt,<br />
Quedlinburg und Minden 90 ), legen diese Beobachtungen in Braunschweigs Altewiek<br />
hier einen Wik-Straßenmarkt nahe 91 ). Grundrißform und Exposition zu den Hauptverkehrswegen<br />
entsprechen in charakteristischer Weise anderen Kaufmannssiedlungen vor<br />
und um die Wende 10./11. Jahrhundert. Ganz besonders sei auf das Beispiel Mindens verwiesen,<br />
wo zwischen der Scharnstraße und der Hohnstraße ebenfalls eine schmale Bebauung<br />
den ehemaligen Straßenmarkt überdeckt hatte (Karte 6). Archäologische Untersuchungen<br />
haben dort für eine im Grundriß ähnliche Situation wie in der Altenwiek bestätigt,<br />
daß die Bebauung "erst später entstanden und ... auf frühere Verkaufsbuden zurückzuführen"<br />
ist, "die erst im Laufe der Zeit zu festen Wohn- und Geschäftshäusern ausgebaut<br />
worden sind" 92).<br />
Lage und Form der Handels- und Kaufmannssiedlung deuten unter Zugrundelegung<br />
der Kartenquellen des 18. Jhdts. und bei noch ausstehender Analyse und Rückschreibung<br />
der Parzellenstruktur vorläufig eine beidseitig von Baugrundstücken mit Ursprungsbreiten<br />
87) Die Haackesche Karte des Distriktes C gibt das Grundrißbild der Altenwiek wieder. Die<br />
Unterscheidung von überbauten Flächen sowie von Hofräumcn und Gärten darin zeigt für die Baublöcke<br />
A - C eine extrem hohe Überbauung, minimale Hofräume und gar keine Gartenflächen an.<br />
88) H. Dürre (1861), S. 733.<br />
89) vgl. Fußn. 43.<br />
90) vgl. dazu H. Stoob (1962) und Th. Hall (1978), S. 83 ff sowie S. 85, Abb. 21 B Minden.<br />
Der Straßenname Scharnstraße hebt die frühere Funktion und bauliche Nutzung des alten Straßenmarktes<br />
dort sinnfällig hervor (vgl. Karte 6).<br />
91) Anscheinend ist B. Sc h w i n e k ö per (1977) die besondere Grundrißtopographie der Blöcke<br />
A - C im gleichen Sinne aufgefallen, wenn er bemerkt, daß "die Führung der früheren Straßen Damm<br />
und Ölschlägern hier eine wahrscheinlich ehemalige Marktstätte erkennen läßt" (S. 134).<br />
92) Zitiert nach Th. Hall (1978), S. 84, Fußn. 20.<br />
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http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042606<br />
Karte 6: Minden. Das mittelalterliche Stadtgebiet nach einem Katasterplan von 1829 mit<br />
Ergänzung der Stadtmauer. Erläuterungen: I. Dom. 2. Bischofshof. 3. SI. Marien. 4. SI.<br />
Martini. 5. SI. Simeon. 6. SI. Moritz (seit dem 15. Jh.). 7. SI. Johannis Evangelista. 8.<br />
Wesertor. 9. Marientor. 10. Simeonstor. 11. Hahler Tor. 12. Rathaus. 13. Futtermauer. A.<br />
Markl. B. Obermarktstrasse. C. Schamstrasse. D. Hohnstrasse. E. Opferstrasse. F. Martinitreppe.<br />
G. Rinerstrasse. H. Kampstrasse. J. Hufschmiede. K. Bäckerstrasse.<br />
(Vorlage: Th. Hall, Mittelalterliche Stadtgrundrisse. 1978, S. 85 , Abb. 21 B. Hinweispfeil und<br />
Unterstreichung durch Verf.)<br />
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http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042606<br />
+--<br />
z. Rheingebiet<br />
Hildesheim. Goslor u.o.<br />
o<br />
r<br />
e d e 1I<br />
n. Bardowick<br />
L1<br />
N<br />
Bauerndorf<br />
am Lindenberg<br />
Wik - Stranenmarkt<br />
späterer<br />
" Ackerhof .,<br />
om Mogn i Kirchhoffe<br />
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Mogni-Kirche<br />
8J<br />
".<br />
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/<br />
n. Magdeburg<br />
Köppenberg<br />
1115 St. Ägidien Kloster<br />
o<br />
Zeichnung K. Bozello<br />
100 m<br />
i<br />
Karte 7: Hypothetisches Grundrißbild des Wikortes Brunswik 1031. Rekonstruktionsversuch auf der<br />
Grundlage der Haackeschen Karte von 1766.
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bis üher 20 m begrenzte Straßenmarktanlage im Zuge der West-Ost-Straße an (Karte 7).<br />
Diese stößt im Norden an die Okerniederung. Nach Süden könnte der gebogene Verlauf<br />
der Ritterstraße am Klint eine sinnvolle Erklärung erfahren als hefestigt zu denkende Kontur<br />
der Siedlung. Unzweifelhaft bildeten die Grundstücke am Ölschlägern (also der Südseite<br />
des Straßcnmarktes) bis zur Ritterstraße hin ursprünglich durchgehende Besitzeinheiten.<br />
Die zahlreichen "durchfluchtenden" Grundstücksgrenzen dürften kaum anders gedeutet<br />
werden!):1). Nach Westen zur Oker hin scheint die Nachbarschaft des Hafenplatzes<br />
modifizierend auf das Grundrißbild eingewirkt zu haben. In westlicher Verlängerung der<br />
Ritterstraße könnte die Fortführung eines Schutzwerkes entlang der Nordgrenze des späteren<br />
Ägidienmarktes und des Rosenhagens(!) his zur Oker gereicht hahen. Der Köppenherg<br />
verblieh außerhalh der Wiksiedlung. Das Baugchiet heiderseits der südlichen Kuhstraße<br />
muß als wesentlich jünger im Gefolge der Marktanlage vor St. Ägidien erst nach<br />
1200, aber spätestens bei Einbeziehung der Altenwiek in die Gesamtummauerung der<br />
Stadt erwartet werden. Nicht klar liegt wegen der von dem spiiteren Ackerhofverursachten<br />
Grundstücksveränderungen und der extremen SchmalparzelIierung entlang der Friesenstraße<br />
die dortige Grundrißstruktur. Ein üherhlicklich regelhaftes Grundrißhild zeichnet<br />
sich für den Wikort zwischen Okeraue und Magnikirche deutlich ab, wie es in Karte 7 darzustellen<br />
versucht wurde. Auffällig verläuft die Grenze zwischen der Magni- und Ägidien<br />
Bauerschaft (Karte 4): Mit Ausnahme nur randlicher Bereiche (an der Ritterstraße die<br />
jüngere "Rückseitenbehauung" der südlichen Straßenmarktzeile und Grundstücke am<br />
Ägidienmarkt sowie der südlichen Stoben straße ) scheint sie die südliche Kontur des Wikortes<br />
bewahrend nachzuzeichnen.<br />
Als sicher kann gelten, daß Grundrißdisposition und topographisehe Lageposition des<br />
herausgearheiteten Wikortes nicht auf die einer an gleicher Stelle zuvor bestehenden bäuerlichen<br />
Vorgängersiedlung zurückgeführt werden können. Denn ein Bauerndorf würde<br />
eine etwas höher gelegene Platzwahl für seine Ortslage erwarten lassen (Landschaftstest)<br />
im Unterschied zu der in niedrige, hei stärkeren Hochwässern nicht üherflutungssichere<br />
Terrassen-Randlage vorgeschohenen nördlichen Bauzcile des Wikortes'j4). Damit ist auf<br />
das sog. Herrendorf hei SI. Magni zurückzukommen, dessen auf die unmittelbare nördliche<br />
oder nordöstliche Nachbarschaft der Magnikirche bezogene Üherlieferung 95 ) eine für<br />
93) Die in Karte 7 angerissen eingetragenen Grundstücksgrenzen sind nicht das Ergebnis systematischer<br />
durch Rückschreibung gesicherter Rekonstruktion. Ihnen liegt vielmehr der anhand des<br />
Grundrißbildes unternommene Versuch zugrunde, mithilfe physiognomischer Interpretation der<br />
Grenzverläufe offensichtliche oder für sehr wahrscheinlich zu haltende sekundäre Grundstücksabteilungen<br />
(z. B. im Zusammenhang mit der Entstehung der Buden-Grundstücke) zu erkennen und zu<br />
eliminieren. Fr. Timmes Arbeit über das innerstädtische Wachstum (1940/41) war dafür hilfreich und<br />
ebenso eigene frühere Versuche mithilfe metrologischer Vorgehensweise u. a. in Vorsfelde.<br />
94) Mit F. Niquet habe ich als häufiger Besucher seiner Grabung am Ackerhof eine im Grabungsgelände<br />
verbreitet angetroffene ca. 5 cm starke gelbe Lehmschicht als Auswirkung der Auelehmsedimentation<br />
und Zeugnis eines außerordentlich starken spätmittelalterlich-frühneuzeitlichen<br />
Okerhochwassers diskutieren können. Eine eindrucksvol1e Erinnerung bewahren viele Braunschweiger<br />
wohl noch heute an das letzte verheerende Frühjahrshochwasser im Februar 1946. Über die eigentliche<br />
Okeraue hinaustretende Hochwässer haben sich wiederholt ereignet.<br />
~) H. Meier (1904), S. 48 f.<br />
34<br />
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ein Bauerndorf geeignete Ortslage am zur Okerniederung anfallenden Hang des Lindenherges<br />
anhietet. Auch Fr. Timme (1963) hat eine solche Lokalisierung für eine dörfliche<br />
Siedlung ins Auge gefaßt(Iti). Es spricht nichts dagegen, hier den bäuerlichen Teil des 1031<br />
komplexen, aus dem Wikort und einem Bauerndorf bestehenden Brunswik anzunehmen<br />
9 '). Die neu gegründete Magnikirche hat demnach mit ihrer Lage am Ostrand des Wikmarktes<br />
eine Position zwischen dem älteren, ctwas höher gelegencn Dorf und der weitestmöglich<br />
in Richtung auf den Okerhafen zu an den Terrassenrand vorgeschohenen jüngeren<br />
Marktsiedlung erhalten (Karte 7). Die Zcntralitiit des Wikortes ist fraglos entscheidend für<br />
die Standortwahl der jungen Pfarrkirche des großen, immerhin weitere 17 Siedlungsplätze<br />
umfassenden Pfarrnezirks gewesen.<br />
P. J. Meier (1926) aber auch Fr. Timme (1963) beziehen die für das Eckgrundstück<br />
Mandclnstraße/Kuhstraße (nr. ass. 2347/48) durch den Volksmund ünerlieferte Bezeichnung<br />
"das kleine Dorf" in ihre Überlegungcn zur Entwicklung der Altcnwiek ein und versuchen,<br />
darin ein möglicherweise rudimentäres Zeugnis für liltere Siedlungselemente zu<br />
erkennen 9R ). Das "kleine Dorf" ist für die Ortsentwicklung der Altenwiek gegenstandslos,<br />
denn es entpuppt sich als zeitgenössische Seherzhezcichnung für ein durch extrem große<br />
Anzahl seiner Bewohner bckanntes Grundstück: 1758 wohnten darauf nicht weniger als 65<br />
Personen(lQ) !<br />
Ex kurs: Siedlungsalter und Ortsnamenentwicklung von Brunswik<br />
Wenn von einer in einheitlichem Vorgang erfolgten Aufsiedlung im Braunschweiger Gehiet wiihrend<br />
der ersten Jahrzehnte des 9. Jhdts. nach Ahschluß der Sachsenkriege mit Bauerndörfern - wie<br />
gezeigt - auszugehen ist, so liegt die gleichzeitige Gründung eines solchen Dorfes auch im Gehiet der<br />
spüteren SI. Magnikirche, also als diirniche Ursprungssiedlung von Brunswik, nahe. Das kann einerseits<br />
deswegen erwartet werden, weil ehenso wie das westlich von Brunswik gelegene Dankwarderode<br />
auch die nördlich his südöstlich direkt henachharten Orte üherwiegend -rode-Namen (oder jüngere<br />
auf -hiittel) zu führen scheinen"NI). Denn als Rodungsdörfer deuten sie auf das Vorhandensein einer<br />
noch his in jene Zeit ziemlich geschlossenen Waldhedeck ung an der Oker hei Braunschweig hin. Für<br />
Rrunswiks Feldmark wird das auch gelten. Andererseits dürfte der mit Brun- verhundenc Ortsname<br />
erst nach den Sachsenkriegen, also zeitgleich mit den -rode-Dörfern, möglich geworden sein. Diese<br />
Indi7icn schließen freilich die Gegen
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So wird ein schon von P. J. Meier (1922) augurisicrtcs hypothetisches Brllnsrode als älterer Ortsname<br />
der ersten dörnichen Ansiedlung in der Altenwiek ltll ) sicher kaum jemals explizit heweishar<br />
sein, sich wohl aher konseljllent in die "Namenslandschaft" der im frühen 9. Jhdt. enstandenen Dörfer<br />
einfügen. Ein spiiter erfolgter Ersatz des Grundwortes -rode durch -wik ließe an eine sinnvolle (umgangssprachlich<br />
vollzogene?) Aktualisientng des Namen~ denken, nachdem sich in der Nachharschaft<br />
Brunsrodes die Marktsiedlung 7U entwickeln hegann und der Ort durch deren Funktion zunehmend<br />
seine Prägung erhielt.<br />
VIII. Zusammenfassender Überblick<br />
Abschließend sei der Versuch gewagt, in einer Zusammenschau der infolge der dürftigen<br />
Quellen notwendigerweise oftmals hypothetischen Schlußfolgerungen eine Synthese<br />
zu bewerkstelligen und den Ablauf der vor- hzw. frühstädtischen Entwicklung Braunschweigs<br />
aus siedlungsgeographischer Sicht, also unter hesonderer Betonung der Raumheziehungen<br />
nach dem derzeitigen Stande zusammenhängend darzustellen.<br />
1. In den ersten Jahrzehnten des 9. Jhdts. nach den Sachsenkriegen wird das vorhandene<br />
Siedlungsgcfüge erweitert durch die Rodung von W[ildern im Braunschweiger Okergehiet.<br />
Es entstehen dort im Zuge einheitlicher Besiedlungsvorgänge neue Dörfer hevorzugt<br />
mit dem ON-Grundwort -rode. Als Trüger der Besiedlung kommen die Adelsgeschlechter<br />
der Liudolfinger hzw. Brummen und/oder die Immedinger in Betracht. Das<br />
Dorf Dankwarderode und das dörfliche Siedlungselement Brunswiks sind diesen Neugründungen<br />
mit hoher Wahrscheinlichkeit zuzurechnen. Für die Existenz eines Fernstraßen<br />
Okcrühergangs sprechen indirekte Hinweise.<br />
2. Eine Burg wird am westlichen Okerauenrand offensichtlich zum Schutz des Okerüberganges<br />
in der Nachbarschaft von Dankwarderode angelegt und ühernimmt auch dessen<br />
Namen. Ihre Entstehungszeit und -umstände sind nicht geklärt. Als nächstliegende<br />
Erklärung hietet sich freilich nach wie vor an, sie als Element der auch für die Sicherung<br />
der Werla-Pfalz wichtigen Burgenlinie längs der Oker und somit als Anlage der Zeit Heinrichs<br />
1. im Rahmen der Ungarnabwehr anzusehen. Noch im 10. Jhdt. scheint die Burg<br />
Residenz des hrunonischen Adelsgeschlechtes geworden zu sein.<br />
3. In der zweiten Hülfte des 10. Jhdts. vollzieht sich wohl parallel zur hezeugten Einrichtung<br />
von Märkten und Verleihung von Marktprivilegien in anderen Orten Sachsens,<br />
hesonders aher Magdehurg, die Entwicklung einer Handelssiedlung auf dem östlichen<br />
Okerufer im Vorfeld der dortigen Dorfsiedlung, deren ursprünglicher Name dadurch wohl<br />
erst nachträglich zu "Brunswik" verändert wurde. Die Standortheziehungen des Wikortes<br />
sind durch die sich im Bereich des Okerüherganges treffenden Fernstraßen aus verschiedenen<br />
Richtungen sowie durch die Schiffharkeit der Oker außerordentlich gut. Der Grundriß<br />
des Wikortes wird von einem dafiir zeittypischen rechteckigen Straßenmarkt mit heidseitiger<br />
Besiedlung auf hreiten Grundstücken geprägt. Diese Grundstückselemente lassen sich<br />
noch im Grundrißhild des 18. Jhdts. wiederfinden. Die mit der Wikfunktion verbundene<br />
101) P. J. Meier (1922), S. 5.<br />
36
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Zentralität führte 1031 zur Auswahl als Kirchort und Gründung der Magnikirche unter<br />
Beteiligung des hrunonischen Grafen Liudolf aher auch unter Einflüssen wohl am Ort ansässiger<br />
(friesischer) Kaufleute.<br />
4. Nach H. Stooh (1902) "wächst eine Welle topographisch eigenständiger Marktanlagen<br />
zwischen 1000 und 1050 in allen nichtagrarischen Zentren Sachsen heran" I!~). Um<br />
1030 werden auf der westlichen Okerseite vielleicht in Konkurrenz zu dem älteren östlichen<br />
Wik Initiativen historisch erkennbar, die vom Kohlmarkt als dem Siedlungsplatz des Dorfes<br />
Dankwarderode mit der (Neu-)Weihe der Ulrichskirche als ecclesia forensis (?) ausgehen<br />
und his ca. 1130 sich zu dcr frühstädtischen Siedlung entwickeln, aus der heraus dann<br />
die Gründung der planmiißigen Altstadt realisiert wurde. Es wäre historisch zu analysieren,<br />
oh ein Handelsplatz auf bischöflich Hildesheimer Okerseite günstigere Standorthedingungen<br />
entwickeln konnte als der iiltere Wik auf der Halherstädter Seite. Sicher war diesem<br />
gegenüher die Dankwarderode- oder Kohlmarktsiedlung im Sinne des "topographischen<br />
Dualismus" hevorzugt. Damit kommt zum Ausdruck, "daß die Voraussetzung für die Entstehung<br />
einer Stadt im Sinne des Hoch- und Spätmittc\alters sowohl eine hefestigte Kernanlage<br />
als auch eine Kaufleutesiedlung gewesen sei ... Der hefestigte Kern gewährte jenen<br />
Schutz und jene Stahilität, die eine Voraussetzung für die Entstehung einer permanenten<br />
Besiedlung gewesen sind" 1111). Die Wanderung des Brunswik-Namens vom östlichen auf<br />
das westliche Okerufer spiegelt den schnellen BedeutungszIlwachs dieser Marktsiedlung<br />
zu Lasten der älteren wider: Schon die Münzstiitte, welche unter Ekhert 11. (1069 - 90)<br />
Münzen mit der Umschrift "Brunesivvic" priigtell~), ist auf der westlichen Seite zu suchen.<br />
Die Siedlung östlich der Oker reminisziert ihre llandclsfunktion nur noch als "vicus vetus",<br />
Altewiek.<br />
5. Nach dem als weitgehend zu vermutenden Verlust ihrer Handelsbedeutung sinkt<br />
die Altewiek anscheinend wieder üherwiegend auf dörfliche Verhältnisse ah. Die randliehe<br />
Dorflage wird spiitestens als Siedlungsplatz aufgegehen worden sein, als das Weichbild<br />
nach 1200 eine neue verbesserte Befestigung erhielt l05 ) und diese das Dorfgebiet wenigstens<br />
teilweise mit in Anspruch genommen haben dürfte. Das Baugebiet des Wiks westlich<br />
von St. Magni wird für die Raumhedürfnisse der Weichhildhevölkerung vorerst ausgereicht<br />
hahen. Mit "Herrendorf" scheint diese ihre Erinnerungan den ursprünglichen dörflichen<br />
Kern ihres Siedlungsgehietes bewahrt zu haben.<br />
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39
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40
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Beiträge zur Gründungs- und frühen Besitzgeschichte<br />
des Braunschweiger Benediktinerklosters St. Marien/St. Aegidien<br />
Von<br />
Bernd Schneidmüller<br />
Eine unübersehbare Menge von Äbten, Pröpsten, Klerikern wie Laien war am 1. September<br />
1115 in der Braunschweiger Altenwiek zusammengekommen, um gemeinsam mit<br />
der letzten brunonischen Herrschaftsträgerin, der Markgräfin Gertrud (t 1117), ihrer<br />
Tochter Richenza und ihrem Schwiegersohn, dem sächsischen Herzog Lothar von Supplinburg,<br />
der Errichtung und Weihe eines Marienklosters beizuwohnen, die vom zuständigen<br />
Halberstädter Diözesanbischof Reinhard gemeinsam mit dem päpstlichen Legaten Dietrich<br />
vorgenommen wurde 1. Die Nachricht über dieses Ereignis wie die Kunde von derweiteren<br />
Geschichte der jungen Gründung verdanken wir der ausführlichen Narratio eines<br />
1134 ausgestellten Kaiserdiploms des 1115 anwesenden Sachsenherzogs Lothar, der inzwischen<br />
als Lothar III. das römische Kaisertum erlangt hatte 2. Die ausführliche, heute im<br />
Niedersächsischen Staatsarchiv Wolfcnbüttel verwahrte Urkunde 3 befaßt sich mit drei Gegenständen<br />
und kann als typisches Produkt einer Zeit gelten, die verstärkt auf schriftliche<br />
Fixierung von Rechtsakten Wert legte. In einer ausführlichen Narratio wird zunächst der<br />
Gründungsakt beschrieben, eine auch im sächsischen Bereich seit dem 12. Jahrhundert<br />
häufiger praktizierte Methode, historiographische Notizen in Urkundenform zu kleiden,<br />
dadurch zwar eine Aufblähung der jeweiligen Pergamenturkunde in Kauf zu nehmen,<br />
gleichzeitig aber auch die Verbindlichkeit lokaler Geschichtsüberlieferung zu garantieren.<br />
I) ..• Gertrudis marchionissa fi/ia Ekeberti marchionis monasterium deo et sanctt; dei genitrici<br />
Marü; in loco Bruneswich dicta t;dificavit et ad monastict; vitt; regulam perhenniter delegavit et consensu<br />
heredum suorum, ut moris est, de hereditate sua dotavit et ditavit atque domno Heinrico abbati de Buresfelde<br />
commendavit. Cuius industria et bont; lundatricis impensa felici t;dilflicio le/iciter consummato<br />
anno dominict; incamationis MCXV, indictione Vlll Romant; fcc/esif legatum domnum Tidericum nec<br />
non venerabilem Haluerstedensis t;celesif episcopum Reinhardum ad consecrandum idem monasterium<br />
invitavit. Qui videlicet viri venerabiles i116 venientes, nobis etiam cum carissima coniuge nostra Rikenza<br />
eiusdem marchionissf filia presentibus nec non innumera abbatum prepositorum eleri populique astante<br />
caterva, die kalendarum septembrium idem monasterium sollempniter ad honorem lesv Christi eiusque<br />
genitricis dedicaverunt (MG DiplregimpGerm 8, 21957, Nr. 67, S. 104; Or. NStA Wolfenbüttel, 9 Urk<br />
1, vgl. Abb. 1).<br />
2) Das Diktat stammt nicht von einem sonst in der Kanzlei nachgewiesenen Geistlichen, jedoch<br />
wurde die Echtheit des Stücks von den Herausgebern nachdrücklich unterstrichen (vgl. Vorspann in<br />
der MGH-Edition, S. 103 f.).<br />
3) Die Urkunde eröffnet die Reihe der Originale im Niedersächsischen Staatsarchiv Wolfenbüttel,9Urk.<br />
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Ähnlich wie in den Gründungsurkunden von Rastede 4 und Reinhausen 5 werden in der<br />
Kaiserurkunde Lothars erste historiographische Traditionen mit Besitzbestätigungen und<br />
der Festlegung der Rechts- und Verfassungsordnung zusammengefaßt. Während nun die<br />
Besitzbestätigung ein bekanntes und ganz übliches Mittel der jeweiligen Urkundenpolitik<br />
ist, muß die gleichzeitige Festsetzung der Rechtsverhältnisse, insbesondere die Formulierung<br />
des Verhältnisses von Gründerfamilie und geistlicher Kommunität, als Produkt von<br />
Entwicklungen betrachtet werden, die im gesamten 11. Jahrhundert das Miteinander von<br />
Adel und Kirche zum Problem werden ließen. Obgleich die Bcsitz- und Verfassungsgeschichte<br />
6 wie auch die Baugeschichte 7 des Braunschweiger Benediktinerklosters St. Marien,<br />
seit 1146 auch als St. Aegidien belegt 8 , vielfältig angesprochen und abgehandelt<br />
4) Vgl. die beiden Urkunden Papst Calixts (1124 September 27) und Erzbischof Adalberos von<br />
Hamburg-Bremen (1130-1137 Februar 24) im Oldenburgischen Urkundenbuch 4, bearb. Gustav<br />
R ü t h n i ng, Oldenburg 1928, Rastede Nr. 2-3, S. 7-11.<br />
S) Or. Niedersächsisches Hauptstaatsarchiv Hannover, Cal. Or. 100, Reinhausen Nr. 2 (stark<br />
verderbt). Druck: Edmund Frh. von U sla r- G le i che n, Geschichte der Grafen von Winzenburg,<br />
Hannover 1895, Anhang S. 308-312. Der ausführliche Gründungsbericht wird als Urkunde des ersten<br />
Abts Reinhard formuliert, entstanden um 1153, spätestens 1156. Auf diese "Groß-Narrationes" verweist<br />
Hans Pa tze, Klostergründung und Klosterchronik, in: BlldtLG 113, 1977, S. 89-121, S. 97 f.<br />
zu Reinhausen, S. 98 f. zum Braunschweiger Aegidienkloster. Patze faßt zusammen: "Wir können<br />
festhalten, daß es Urkunden gibt, die stark narrative oder protokollähnliche Züge annehmen, weil sie<br />
in einer Zeit zunehmender schriftlicher Rechtsbeweise nachträglich nicht vorhandene oder verlorengegangene<br />
Beweismittel ersetzen sollen" (S. 99). V gl. auch den s., Adel und Stifterchronik. Frühformen<br />
territorialer Geschichtsschreibung im hochmittelalterlichen Reich, in: BlldtLG 100, 1964, S.<br />
8-81 (bes. S. 46 ff.); 101, 1965, S. 67-128; dens., Neue Typen des Geschäftsschriftgutes im 14.<br />
Jahrhundert, in: Der deutsche Territorialstaat im 14. Jahrhundert 1, hg. Hans Patze, Sigmaringen<br />
1970 (VortrForsch 13), S. 9 ff. Zur Entwicklung der Siegelurkunde im ostsächsischen Bereich vgl.<br />
Helmut Beumann, Beiträge zum Urkundenwesen der Bischöfe von Halberstadt (965-1241), in:<br />
ArchUrkforsch 16, 1939, S. 1-101; Klemens H onse I man n, Von der Cartazur Siegelurkunde. Beiträge<br />
zum Urkundenwesen im Bistum Paderborn 862 -1178, Paderborn 1939 (PaderbornStud 1). Zum<br />
Typus der sich entwickelnden Chartularchronik (mit vorwiegend süddeutschen Beispielen) Jörg<br />
K ast n er, Historiae fundationum monasteriorum. Frühforrnen monastischer Institutionengeschichtsschreibung<br />
im Mittelalter, München 1974 (MünchBeitrMedRenaissForsch 18).<br />
6) Hinweise auf die ältere Literatur geben die neueren Arbeiten von Joseph Got tschal k, Die<br />
Geschichte des Benediktinerklosters St. Aegidien und seines Münsters zu Braunschweig, Braunschweig<br />
1948; Roderieh Piekarek, Geschichte des Benediktinerklosters und der Kirche St. Aegidien<br />
zu Braunschweig, Braunschweig 1979; Ute Röme r-J 0 h a n nse n, Artikel "Braunschweig, St.<br />
Aegidien", in: Die Benediktinerklöster in Niedersachsen, Schieswig-Hoistein und Bremen, bearb.<br />
Ulrich Fa ust, St. Ottilien 1979 (GerrnBened 6), S. 33-56. Vgl. außerdem die bciden Ausstellungskataloge:<br />
St. Aegidien zu Braunschweig 1115-1979, hg. Ute Römer-Johannsen Hildesheim<br />
1979; Ute Röm e r-J oh an nsen - Christof Röme r, 800 Jahre St. Aegidien, Braunschweig 1979<br />
(VeröfffiraunsehLdmuseum 22).<br />
7) Peter Gi e sau, Die Benediktinerkirche St. Ägidien zu Braunschweig. Ihre Baugeschichte<br />
von 1278 bis 1478 und ihre Stellung in der deutschen Architektur des 13. bis 15. Jahrhunderts, Braunschweig<br />
1970 (QuellForschBraunschGesch 18).<br />
8) Erstmals 1146 in der Urkunde Heinrichs des Löwen tauchen fratres sancti Egidii auf (vgl.<br />
unten Anm. 47). Zur Interpretation der Patrozinienentwicklung von der Gottesmutter als vornehmster<br />
Heiligen zum spezielleren Patron sind die Bemerkungen von Peter Mo r a w, Ein Gedanke zur<br />
Patrozinienforschung, in: ArchmrhKiG 17,1965, S. 9-26, heranziehen.<br />
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wurde, sollen in diesem kleinen Beitrag zwei Aspekte, noch stärker als bisher geschehen,<br />
in den Blickpunkt des Interesses treten. Zunächst muß erneut auf die Umstände der Gründung<br />
abgehoben werden, dann auf die frühe Besitzgeschichte der Institutionen, die uns<br />
wiederum Einblicke in die Güterstruktur der brunonischen Gründerfamilie gewähren<br />
kann.<br />
Das brunonische Haus, mit dem liudolfingischen Königtum offenbar in engeren Familienbeziehungen<br />
stehend 9 , vermochte sich nicht nur auf vielfältige Herrschaftsrechte vor<br />
allem in Osts achsen und um Braunschweig zu stützen 10, sondern versuchte, auf Grund der<br />
Versippung mit der stirps regia Anfang des 11. Jahrhunderts selbst nach der Königskrone<br />
zu greifen 11, ein Unterfangen, dem freilich kein Erfolg beschieden war. Erst im 11. Jahrhundert<br />
treten einzelne Angehörige des Hauses, vor allem die beiden letzten männlichen<br />
Amtsträger Ekbert I. und Ekbert TI., deutlicher hervor und können in dem Beziehungsgefüge<br />
des sächsischen Adels wie in der Opposition gegen das salische Kaisertum genauer<br />
verortet werden 12 •<br />
Zudem sind die geistlichen Fundationen des Hauses Gradmesser für den Fortschritt<br />
wie für die politische Realität einer kirchlichen Reformbewegung, die vor allem im sächsischen<br />
Episkopat des 11. und 12. Jahrhunderts Zentren des Widerstandes gegen das Königtum<br />
entstehen ließ. Daß diese Reformbewegung in den Monographien von Fenske und<br />
Bogumil ausführlichere Würdigung erfuhr 13, mag nicht zuletzt in einem grundsätzlichen<br />
Interesse am Fortschreiten spiritueller Impulse und ihrer Umsetzung in die Realität begründet<br />
liegen. Freilich waren die Gründungen der Brunonen in und bei Braunschweig<br />
wenig dazu geeignet, die religiösen Neuerungen der Zeit, das Aufkommen der Zisterzienser<br />
wie die starke Förderung regulierter Chorherrengemeinschaften vor allem in der Halberstädter<br />
Diözese, zu exemplifizieren. Vielleicht blieben die drei großen Fundationen der<br />
9) Vgl. zuletzt Reinhard Wen s k u s, Sächsischer Stammesadel und fränkischer Reichsadel,<br />
Göttingen 1976 (AbhandlAkadWissGöttingen, phil.-hist. Kl. III 93), S. 297,379 f., 393 f., Trotz vielfach<br />
unhaltbarer Thesen ist die material reiche Darstellung von Heinrich Bö t t ger, Die Brunonen,<br />
Vorfahren und Nachkommen des Herzogs Ludolf in Sachsen ... , Hannover 1865 weiterhin zu konsultieren.<br />
10) Vgl. grundsätzlich Ruth Schöl kop f, Die Sächsischen Grafen (919-1024), Göttingen 1957<br />
(StudVorarbHistAtlNds 22), S. 104 ff.; Herbert W. Vo g t, Das Herzogtum Lothars von Süpplingenburg<br />
1106-1125, Hildesheim 1959 (QuellDarstGeschNds 57), S. 42 ff., 57 ff., bes. 71 ff.<br />
11) Die Quellen (Vita Meinwerci und Vita Bernwardi, nicht Thietmar) bei S ch ö I k 0 P f, S. 106f.<br />
12) Vgl. Ernst Karpf, Art. .. Ekbert 1., Ekbert 11.", in: LexMA 3, Ug. 8 (1986), Sp. 1761 f. Zu<br />
den Zusammenhängen Wolfgang Gi e s e, Der Stamm der Sachsen und das Reich in ottonischer und<br />
salischer Zeit. Studien zum Einfluß des Sachsenstammes auf die politische Geschichte des deutschen<br />
Reichs im 10. und 11. Jahrhundert und zu ihrer Stellung im Reichsgefüge mit einem Ausblick auf das<br />
12. und 13. Jahrhundert, Wiesbaden 1979, S. 149 ff.<br />
13) Lutz Fe n s k e, Adelsopposition und kirchliche Reformbewegung im östlichen Sachsen. Entstehung<br />
und Wirkung des sächsischen Widerstands gegen das salische Königtum während des Investiturstreits,<br />
Göttingen 1976 (VeröffMPIGesch 47). - Karlotto Bog um i I, Das Bistum Halberstadt im<br />
12. Jahrhundert. Studien zur Reichs- und Reformpolitik des Bischofs Reinhard und zum Wirken der<br />
Augustiner-Chorherren, Köln-Wien 1972 (MitteldtForsch 69). - Vgl. zudem C1audia Borgotte,<br />
Studien zur Klosterreform in Sachsen im Hochmittelalter , Phil. Diss. Braunschweig 1976.<br />
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Brunonen darum häufig außerhalb des Betrachtungskreises einer Historiographie, die den<br />
Kräften der Beharrung weniger Aufmerksamkeit zuwandte als der Ausbildung reformerischen<br />
Gedankengutes.<br />
Im 11. Jahrhundert wurde die offenkundige Stellung Braunschweigs als Herrschaftsmittelpunkt<br />
der Brunonen 14 dadurch unterstrichen, daß gleich zwei weltliche KoJlegiatstifte<br />
hier eingerichtet wurden. Das eine, das spätere Domstift St. Blasius l5 , war dem fortifikatorischen<br />
Hcrrschaftsmiuelpunkt der Burg (Dankwarderode) auf einer Halbinsel im<br />
Sumpfgelände der Oker funktional zugeordnet; das andere und kleinere, St. Cyriacus vor<br />
den Mauern der späteren Stadt Braunschweig 16, blieb, obgleich es zur Grablege des Stifters<br />
wurde, immer im Schatten der Schwestergründung. Beide Stifte sind bereits in ihrer Anlage<br />
als Instrument adliger Familienpolitik zu betrachten. Sie sollten nicht nur die geistliche<br />
Versorgung, sondern auch die Familientradition der Gründerfamilie in der Memoria wie<br />
als Grablege sichern, erfüllten also typische Aufgaben eines dynastisch geprägten Kollegiatstiftes,<br />
wie sie von Moraw prägnant definiert wurden 17. Auch die Errichtung dieser<br />
bei den brunonischen Stifte muß im größeren Zusammenhang gleicher Bemühungen zahlreicher<br />
Adelsfamilien begriffen werden, die sich aus solchen Fundationen nicht nur die<br />
Sicherung ihres Seelenheils und die Unterweisung der Untertanen, sondern auch tätige<br />
Hilfe bei einer sich immer stärker schriftlich vollziehenden Herrschafts- und Verwaltungspraxis<br />
versprachen 18. Darum dürfen wir die Braunschweiger Gründungen des 11. J ahrhunderts<br />
in die von Moraw aufgestellte Typengruppe einer "alteuropäisch-territorialen" Stiftsgründungsphase<br />
stellen 19. Zu unterstreichen bleibt der besondere Charakter des Burgstiftes<br />
als geistliche und intellektuelle Zentrale einer sich entfaltenden adligen Landesherrschaft<br />
20 •<br />
Schon bezüglich der beiden brunonischen Stiftsgründungen muß hervorgehoben werden,<br />
daß religiöse Motive der ausstattenden Familie nicht ausgeschlossen werden dürfen,<br />
(4) Vgl. - mit älterer Literatur - Martin Last, Artikel "Braunschweig", in: LexMA 2 (1983),<br />
Sp. 584-586; d e rs., Die Anfänge der Stadt Braunschweig. Mittelalterliche Tradition im Lichte moderner<br />
Forschung, in: Folgebd. zur Festschr. Brunswiek 1031 - Braunschweig 1981, hg. Gerd S pi e s,<br />
Braunschweig 1982, S. 25-35; Berent Schwineköper, Königtum und Städte bis zum Ende des<br />
Investiturstreits. Die Politik der Ottonen und Salier gegenüber den werdenden Städten im östlichen<br />
Sachsen und in Nordthüringen, Sigmaringen 1977 (VortrForsch, Sonderbd. 11), S. 130 ff.<br />
lS) Ernst D ö 11, Die Kollegiatstifte St. Blasius und St. Cyriacus zu Braunschweig, Braunschweig<br />
1967 (Braunschweiger Werkstücke 37).<br />
(6) Ebd.<br />
(7) Mit einer Zusammenfassung früherer Forschungen Peter Mo r a w, Über Typologie, Chronologie<br />
und Geographie der Stiftskirche im deutschen Mittelalter, in: Untersuchungen zu Kloster und<br />
Stift, Göttingen 1980 (VeröffMPIGesch 68), S. 9-37; vgl. auch Irene Crusi us, Das weltliche Kollegiatstift<br />
als Schwerpunkt innerhalb der Germania Sacra, in: BlldtLG 120, 1984, S. 241-253.<br />
(8) Vgl. neben Mora w noch Bernd Sch n ei d m ü Ile r, Verfassung und Güterordnung weltlicher<br />
Kollegiatstifte im HochmiUelalter, in: ZsRechtsgesch, kan. Abt. 103, 1986, S. 115-151.<br />
(9) Moraw(wieAnm.17),S.31f.<br />
20) Vgl. Gerhard S t re ich, Burg und Kirche während des deutschen Mittelalters. Untersuchungen<br />
zur SakraItopographie von Pfalzen, Burgen und Herrensitzen 1, 21le., Sigmaringen 1984 (VortrForsch,<br />
Sonderbd. 29), S. 486 ff.<br />
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daß aber beide geistliche Institute nicht in den Kontext einer Reformbewegung gehören,<br />
die - von Cluny und Hirsau ausgehend 21 - im 11. Jahrhundert auch deutsche Gründungen<br />
nachdrücklich zu bestimmen sich anschickte.<br />
Dieser retardierte Charakter muß schließlich auch der Klostergründung der Markgräfin<br />
Gertrud von 1115 zugesprochen werden. Zwar hatte die Kirchenreform in Sachsen,<br />
vorangetrieben durch häufig stammesfremde Bischöfe, auf dem Höhepunkt der Auseinandersetzungen<br />
von Kirche und Reich die Gründung eines weltlichen Kollegiatstiftes unter<br />
dem Eindruck der reformerischen Diskussion zeitweise unmöglich werden lassen. Aber<br />
selbst die dritte und letzte der großen brunonischen Stiftungen im Braunschweiger Raum<br />
war weder dem neuen Geist der regulierten, nach der Augustinusregellebenden Chorherren<br />
noch den Reformidealen der von Citeaux ausgehenden Bewegungen verpflichtet. Als<br />
einzige Möglichkeit zur herrschaftlichen Einbindung in den brunonischen Machtbereich<br />
bot sich die Errichtung eines Instituts an, das sehr deutlich aus den Traditionen der Eigenklosterschaft<br />
geprägt war. Über die Verfassungsgrundlage des Benediktinerklosters sind<br />
wir glücklicherweise ebenfalls sehr ausführlich durch das Kaiserdiplom von 1134 unterrichtet.<br />
Während die geistliche Ausrichtung durch den Bezug auf Abt Heinrich von Bursfelde<br />
bestimmt war, blieb die herrschaftliche Anbindung der ministerialischen Klostervogtei an<br />
den jeweiligen Besitzer der Burg Dankwarderode, dem brunonischen Machtzentrum, unter<br />
Ausschaltung jeglicher lehnrechtlicher Vergabe überdeutlich 22. Die Bestimmungen der<br />
Markgräfin über die Kirchenvogtei können als Modell für eine Vogteipolitik der Brunonen,<br />
Supplinburger und Welfen im 12. Jahrhundert betrachtet werden 23, die erst durch den<br />
faktischen Aufstieg der welfischen Ministerialität und durch das Auftreten quasi\ehnrecht<br />
Iicher Bindungen seit der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts ausgehöhlt wurde.<br />
Die außerordentliche Betonung des amtsrechtlichen und ministerialischen Charakters<br />
der Klostervogtei läßt uns der Betonung der reformerischen Ausrichtung der Klostergründung<br />
nur mit Reserve begegnen. Darum erscheint es hilfreich, einen Blick auf die Bezie-<br />
21) Dazu Hermann Jak 0 b s, Die Hirsauer. Ihre Ausbreitung und Rechtsstellung im Zeitalter<br />
des Investiturstreites, Köln - Graz 1961 (KölnerHistAbh 4), zu Braunschweig: S. 72, 113 f.<br />
22) Die entsprechende Bestimmung in der Urkunde Lothars IH. lautet: Advoeatiam vero t;eelesit;<br />
iuri nostro heredique nostro, euius ditioni eastrum illud Tanquarderoth eum suis appendiciis mancipatum<br />
fuerit, reservantes, per unum ministerialem nostrum absque aliquo benefieii iure amministrari<br />
deeernimus, qui videlieet ter in anno placitum teneat et ad servicium suum, sieut bone memorit; Genrudis<br />
marehionissa instituit, percipiat, sei/ieet unum poreum vel solidum unum, tres modios panis, Vamphoras<br />
eervist;, LX manipulos ad pabulum. Quod si vel in rebus vel in eausis monasterii abbati ae fratribus<br />
violentiam inferre temptaverit ve/ iniustas exaetiones exereuerit, seeundo ae tercio eommonitus, si non<br />
emendaverit, ab advoeatia removeaturet alius quem prineeps, sub euius potestate loeus est, utilem monasterio<br />
iudieaverit, subrogetur(D Lo 67 [wie Anm. 1], S. 105). Zum Problem der Eigenklosterherrschaft<br />
zuletzt - mit Hinweisen auf die Diskussion im Gefolge der Arbeiten von Ulrich S tut z - Rudolf<br />
Sch i efe r, Artikel .. Eigenkirche, -nwesen", in: LexMA 3, Lfg. 8 (1986), Sp. 1705-1708.<br />
23) Vgl. Vo gt (wie Anm. 10), S. 53 ff.; Inge Maren Pet e rs, Heinrich der Löwe als Landesherr,<br />
in: Heinrich der Löwe, hg. Wolf-Dieter Mohrmann, Göttingen 1980 (VeröffNdsArchivverw 39), S.<br />
85-126. Zu Braunschweig Bernd Sch n eid müll e r, Welfische Kollegiatstifte und Stadtentstehung<br />
im hochmittelalterlichen Braunschweig, in: Rat und Verfassung im mittelalterlichen Braunschweig,<br />
Braunschweig 1986,S. 253-315.<br />
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hungen Gertruds zur ostsächsischen Opposition wie zur Kirchenreform in dieser Region zu<br />
werfen. Die Tochter Ekberts I. war in drei Ehen mit besonders einflußreichen sächsischen<br />
Herrschaftsträgern verheiratet und überlebte ihre drei Ehemänner. Über die vielfältigen<br />
Verflechtungen sind wir durch die Studien Fenskes unterrichtet, auf die wir uns in der Folge<br />
beziehen können. In erster Ehe wurde Gertrud mit Graf Dietrich 11. von Katlenburg (t<br />
1085) verheiratet, einem wichtigen Mitglied des sächsischen Hochadels, dessen Beziehung<br />
zu Heinrich IV. in einem ambivalenten Licht erscheint 24. Der aus dieser Ehe hervorgegangene,<br />
1106 verstorbene Sohn, Dietrich IH., ist durch sein Eintreten für die kirchliche Reformpartei<br />
wie für enge Beziehungen zum Kloster Lippoldsberg bekannt 25 • In der Nachfolge<br />
seines Vaters, der um 1080 in Einbeck ein Kanonikerstift begründet hatte, richtete<br />
Dietrich III. auf seinem Stammsitz in Katlenburg ein Augustinerinnenkloster ein, das 1105<br />
vom Mainzer Erzbischof geweiht wurde 26 • Zeigen schon diese beiden Fundationen die<br />
Spannbreite adliger Kirchengründungen , so rundet sich das Bild, bezieht man die Stiftertätigkeit<br />
der Familie des zweiten Gemahls Gertruds ein, nämlich des Grafen Heinrich (d.<br />
Fetten) von Northeim, des ältesten Sohns Ottos von Northeim. Aus dieser Eheverbindung<br />
sollte letztlich die Vereinigung der brunonischen und northeimischen Hausgüter resultieren<br />
27.<br />
Aus der Ehe mit Heinrich gingen drei Kinder hervor, Otto, Richenza und Gertrud;<br />
über Richenza sollten die brunonischen Güter an Lothar IH. und schließlich an die Welfen<br />
geraten 28. Zwei Stiftungen Heinrichs und Gertruds sind von besonderer Bedeutung, nämlich<br />
die 1099 erfolgte Errichtung eines Kanonikerstifts in Northeim, das 1117 in ein Benediktinerkloster<br />
umgewandelt wurde 29 , und die Gründung des von reformerischen Impulsen<br />
getragenen Klosters Bursfdde 30 • In diesem Kloster, über dessen frühe Verfassung wir<br />
auf Grund einer umfangreichen Fälschungstätigkeit des 12. Jahrhunderts nur sehr lückenhaft<br />
unterrichtet sind 31, sollte die Frage der Familienvogtei und die Forderung klösterlicher<br />
Freiheit eine zentrale Rolle spielen 32, eine Rolle freilich, die nicht auf die Tochtcrgründung<br />
in Braunschweig ausstrahlte. Es wäre noch anzufügen, daß aus der Familie der Northeimer<br />
24) Im Bericht des Annalista Saxo rangiert Dietrich auf gleicher Ebene wie Otto von Northeim,<br />
vgl. Fenske (wie Anm. 13), S. 79.<br />
25) Ebd., S. 149 ff.; Karl-Heinz La n ge, Der Herrschaftsbereich der Grafen von Northeim, 950<br />
bis 1144, GÖllingen 1969 (StudVorarbHistAtlNds 24), S. 118 f.<br />
26) Vgl. die (gefälschte) Bestätigungsurkunde Erzbischof Ruthards von Mainz von angeblich<br />
1105 November 11, Mainzer Urkundenbuch 1, bearb. Manfred Sti m m i ng, Darmstadt 1932 (Arb<br />
HistKommVolksstaatHessen), Nr. 424, S. 329-332, zur Fälschung S. 330.<br />
27) Vgl. Fenske (wie Anm. 13), Stammtafel4, S. 376; Vogt(wie Anm. 10),S. 38ff.<br />
2R) Dazu Karl J 0 r dan, Heinrich der Löwe. Eine Biographie, München 1979, S. 16 ff.<br />
29) Jürgen Asch, Artikel "Northeim, St. Blasius", in: GermBened6 (wie Anm. 6), S. 363-385.<br />
30) Walter Ziegler, Artikel "Bursfelde" ,in: ebd., S. 80-100. Josef Fleckenstein , Die Gründung<br />
von Bursfelde und ihr geschichtlicher Ort, Göttingen 19R3 (Bursfelder Universitätsreden 2).<br />
31) Dazu Gustav Lu n t 0 w sk i, Die Bursfelder Urkundenfälschungen des 12. Jahrhunderts, in:<br />
ArchDipl5/6, 1959/60, S. 154-181.<br />
32) Ders., Zur Verfassungs- und Wirtschaftsgeschichte der ehemaligen Benediktinerabtei<br />
Bursfelde im Mittelalter, Phi\. Diss. (masch.) Berlin 1954; Zie gl e r (wie Anm. 30).<br />
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noch das Zisterzienserkloster Amelungsborn begründet und damit die Spannbreite adliger<br />
Kirchenstiftung und reformerischer Ausrichtung erwiesen wurde 33.<br />
Schon durch ihre Biographie war Gertrud also mit den Möglichkeiten adliger Kirchenpolitik<br />
vertraut und hatte wichtige Reformrichtungen der Wende zum 12. Jahrhundert zumindest<br />
rezeptiv kennengelernt. Es bleibt freilich hier wie in vielen anderen Fällen offen,<br />
in welchem Maß die Ideale der Kirchenreform den sie fördernden Adel existentiell erfüllten.<br />
Vielfach muß nämlich vermutet werden, daß die kirchliche Reformbewegung vom<br />
ostsächsischen Adel aus den politischen Implikationen einer Opposition zum salischen Kaisertum<br />
befördert wurde, ohne daß die letzten und eigentlichen Ziele der Theoretiker in<br />
praktische Politik umgesetzt wurden. Diese vorsichtige Wertung läßt sich auch aus den<br />
Gründungsumständen des Braunschweiger Marienklosters begründen.<br />
Ganz sicher war es auch der Erfolg des Schwiegersohns Lothar von Supplinburg in der<br />
Schlacht am Welfesholz über Heinrich V. im Jahr 1115, der die Klostergründung Gertruds<br />
beflügelte. Und die verwitwete Markgräfin bediente sich auch führender Reformkräfte<br />
ihrer Zeit, neben dem Halberstädter Bischof Reinhard 34 auch eines päpstlichen Legaten<br />
wie des von der Hirsauer Reform beeinflußten, der Markgräfin gleichwohl eng vertrauten<br />
Abts von Bursfelde. Die Eingliederung der Neugründung in die ostsächsische Reformbewegung<br />
sollte sich unter der Tochter und Erbin, der gleichnamigen Pfalzgräfin, noch verstärken.<br />
Sie stattete die Familiengründung nicht nur mit weiterem Land aus, sondern sorgte<br />
auch für die Bestellung eines Abts aus dem führenden Reformklosterder Region, aus I1senburg.<br />
Der dortige Abt Herrand kann mit Fug und Recht als geistiges Haupt der ostsächsischen<br />
Reformbewegung gelten, der schließlich zum Halberstädter Bischof aufsteigen<br />
sollte 35. Doch auch diese Konstellation, die Einsetzung eines I1senburger Reformmönches<br />
durch den Verdener Bischof, sollte unter der zweiten Generation der GTÜnderfamilie dem<br />
neuen Kloster nicht hauptsächliche Elemente klösterlicher Freiheit, nämlich freie Wahl<br />
des Abts und des Vogts, bringen. Beide Rechte verblieben vielmehr auch in der Folge in<br />
den Händen der Erben der Brunonen, zunächst der Pfalzgräfin Gertrud, dann schließlich<br />
bei der durch Tausch in die Besitzung gelangten Schwester Richenza mit ihrem Mann Lothar<br />
und durch deren Tochter bei den Welfen.<br />
Nachdem es aus der Tradition der kirchlichen Reformforderungen und Angriffe gegen das<br />
adlige Eigenkirchenrecht seit dem 11. Jahrhundert zunehmend schwerer geworden war,<br />
die welfische Kirchen- und Klosterherrschaft aus reinen Besitztiteln heraus zu begründen,<br />
griff auch das Herzogsgeschlecht schon bald nach dem vorläufigen Abschluß der entsprechenden<br />
Diskussion in der kanonistischen Literatur zum neuen Rechtstitel des Patronats.<br />
Dieses war nach zunächst unterschiedlicher Bewertung im Gefolge Gratians nicht mehr als<br />
33) Vgl. Lange (wie Anm. 25),S. 36ff.<br />
34) Vgl. Bogumil(wieAnm.13); Fenske(wieAnm.13),S.I64ff.ZumpäpstlichenLegaten<br />
Dietrich vgl. Otto Sc h u man n, Die päpstlichen Legaten in Deutschland zur Zeit Heinrichs IV. und<br />
Heinrichs V. (1056-1125), Phil. Diss. Marburg 1912, S. 96 ff.<br />
35) Ebd., S. 63 ff. Zum Braunschweiger Benediktinerkloster dort S. 73 f. Vgl. auch Fe ns ke, S.<br />
133 ff.<br />
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reines ius spirituale definiert worden, das nach dem Simonieverbot nicht mehr in Laienhände<br />
geraten dürfe. Vielmehr hatte man es in einer eigenartigen Mischung geistlicher und<br />
weltlicher Elemente, der politischen Praxis folgend, zu bestimmen gesucht und es damit<br />
einem allcrdings bcschränkten Zugriff durch die Laien eröffnet 36. Dic Feinheiten der Diskussion<br />
im Gefolge Gratians und Rufins mochten zwar dem welfischen Eigenkirchenherrn<br />
weitgehend entgangen sein, gleichwohl griffen die neuen Amtsinhaber Begriffe der sich<br />
entwickelnden Lehre auf.<br />
Besonders aufschlußreich ist in dieser Hinsicht ein Blick auf die leider vielfach ungedrucktcn<br />
Urkunden dcs ältesten Sohns Heinrichs des Löwen, des rheinischen Pfalzgrafen<br />
und sächsischen Herzogs Heinrich (1195/96-1227), der gleich in mehreren Stücken seine<br />
Herrschaftsrechte über die ursprünglich brunonischen Gründungen exakt zu definieren<br />
vermochte. Er legte dabei nicht nur die Verfassungs- und Besitzverhältnisse in den beiden<br />
Kollegiatstiften St. B1asius und St. Cyriacus 37 fest, sondern führte in Arengen von Urkunden<br />
für St. Aegidien Näheres zur wclfischen Klostcrherrschaft aus. 1220 verwies Heinrich<br />
auf die Gründung seiner Vorfahren und die herrschaftliche Unterordnung des Klosters<br />
unter die welfische Hoheit 38, 1226 bezeichnete er sich als protector des Klosters, das sich in<br />
nostra iurisdietione befinde 39 , im gleichen Jahr behauptete er auf Grund ererbten Rechts<br />
die eura und den patronatus über St. Aegidien 40.<br />
Diese Zeugnisse mögen genügen für den Nachweis, in welcher Kontinuität das Klostcr St.<br />
Marien1St. Aegidien noch weit über die Gründungszcit und den Abschluß der Reformdebatten<br />
von der Stifterfamilie als Eigenkloster betrachtet wurde. Zu erklären bleibt dieser<br />
Sachverhalt, der sich von der Entwicklung in den dem Herrschaftszentrum ferneren geistlichen<br />
Instituten unterscheidet, wohl hauptsächlich aus der engen räumlichen Bindung zu<br />
der sich ausbildenden Pfalzresidenz wie aus der Bedeutung der Kirchenherrschaft für die<br />
welfische Stadtherrschaft über die entstehende Bürgergemeinde in Braunschweig 41 • Diese<br />
Nähe bewirkte die Kontinuität direkter Einflußnahme über alle Reformdiskussionen hinaus<br />
und unterstreicht die Funktionalität zentraler kirchlicher Institutionen für die entste-<br />
36) Zur Entwicklung in der kirchenrechtlichen Literatur zusammenfassend Peter La n d a u, Jus<br />
patronatus. Studien zur Entstehung des Patronats im Dekretalenrecht und der Kanonistik des 12. und<br />
13. Jahrhunderts, Köln - Wien 1975 (ForschkirchlRechtsgeschKirchenrecht 12).<br />
37) Quellen und Literatur bei Sch n e idm Ü lIer (wie Anm. 23).<br />
38) eum omnium ecclesiarum profectibus intendere debeamus, illarum tamen utililatibus propensius<br />
invigilare nos oportet, que spetialius pre ceteris nobis sunt subjecte et a progenitoribus nostris fundate,<br />
Deum devolius pro no bis interpellant: has siquidem majori sollicitudine et studio fovere tenemur<br />
beneficiis et pro viribus defensare (Nach dem Original im NStA Wolfenbüttel, 9 Urk 7, gedruckt von<br />
Lothar von He i n e man n, Heinrich von Braunschweig, Pfalzgraf bei Rhein. Ein Beitrag zur Geschichte<br />
des staufischen Zeitalters, Gotha 1882, Anhang, NT. 12, S. 330. Regest: Urkundenbuch der<br />
Stadt Braunschweig 2, hg. Ludwig Ha e n se Im a n n, Braunschweig 1900, Nr. 55).<br />
Zum Rechtsgeschäft vgl. unten Anm. 50.<br />
39) ... , ur loea, que a nostris progenilOribus fundata sunt, quorum nos protectores esse tenemur<br />
ampliori affectione diIigamus (NStA Wolfenbüttel, 9 Urk 8)<br />
40) ... annuente Domino jure hereditario et curam gerimus et patronatum (NStA Wolfenbüttel, 9<br />
Urk 9).<br />
41) Quellen und Literatur mit dem Versuch einer Deutung der Vogteiproblematik im 12. Jahrhundert<br />
bei Sc h n eid müll e r (wie Anm. 23).<br />
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Papst Alexander TII. bestätigt den Besitz des Braunschweiger Klosters St. Marien/St. Aegidien<br />
1179 Juli 8 (Nds. Staatsarchiv Wolfenbüttel 9 Urk 5)
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Kaiser Lothar TIl. bestätigt den Besitz des Brauns~hweiger Klosters St. Marien. 1134<br />
(Nds. Staatsarchiv Wolfenbuttel9 Urk 1)
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hende adlige Landesherrschaft, deren Reformpolitik stärker als manchmal geschehen in<br />
ihrer politischen Zweckgebundenheit zu bewerten ist.<br />
Wenn wir uns nun in einem zweiten Schritt einigen wenigen Aspekten der frühen Besitzgeschichte<br />
des Klosters St. Marien/St. Aegidien zuwenden, so muß zunächst mit Nachdruck<br />
auf die bereits vorliegenden Skizzen vor allem von Ute Römer-Johannsen und Roderich<br />
Piekarek verwiesen werden 42, die es hier in einigen Punkten zu enfalten gilt.<br />
Zwei große schriftliche Zeugnisse des 12. Jahrhunderts sind es, die die Basis unserer Kenntnisse<br />
der klösterlichen Besitzgeschichte abgeben, das schon mehrfach genannte Diplom<br />
Lothars III. von 1134 mit seinen Nachrichten über die Gründungsausstattung von 1115 und<br />
über die Besitzvermehrung durch die Pfalzgräfin Gertrud und ein sehr umfangreiches Diplom<br />
Papst Alexanders III. von 1179. Auf diese Papsturkunde wurde in der einschlägigen<br />
Literatur zwar vielfach bezug genommen, freilich wurde sie in ihren Eigenheiten für die<br />
landeshistorische Forschung noch nicht hinreichend herausgestellt. Zudem liegt seit dem<br />
fehlerhaften Abdruck Rehtmeyers keine kritische Edition der Urkunde vor, die zur<br />
Grundlage einer weiterführenden Beschäftigung werden könnte. Das am Anfang der urkundlichen<br />
Überlieferung stehende Diplom Lothars III. von 1134 orientiert nicht nur über<br />
Gründungsvorgang, frühe Geschichte und Verfassung des Klosters, sondern gibt auch genauere<br />
Hinweise über die Erstausstattung mit Besitz, wie wir sie nur für wenige vergleichbare<br />
Institute besitzen.<br />
Aus ihrem brunonischen Hausgut gewährte die Stifterin nämlich 38 Hufen in Mönchevahlberg,<br />
von denen vier zehntfrei waren, 10 Hufen in Beierstedt sowie ein 20 Mark abwerfendes<br />
Gut im friesischen Morheim. Über letzteres sind wir nur unzureichend unterrichtet,<br />
da es aus der späteren Klosterüberlieferung verschwindet; vielleicht ist die Vermutung Piekareks<br />
richtig, daß dieses Gut aus einer friesischen Sühnezahlung für die Ermordung von<br />
Gertruds Gemahl Heinrich stammen könnte, das nur einmalig die genannte Summe für die<br />
Mönche abwarf 43 •<br />
Die Pfalzgräfin Gertrud vermehrte diese Erstausstattung ihrer Mutter noch um zehn Hufen<br />
in Berchem, vermutlich Berkum bei Peine 44 • Diese Bewidmung mit insgesamt 58 Hufen<br />
Land und einer Summe von 20 Mark hat bis 1134 Bestand gehabt, auch nachdem Lothar<br />
und seine Gemahlin Richenza durch Tausch in den Besitz des Klosters gelangt waren.<br />
Für die folgende Zeit gibt es durchaus einige einschlägige Zeugnisse, aber diese vermögen<br />
kein geschlossenes Bild der weiteren Besitzentwicklung zu bieten. Auf jeden Fall reichen<br />
die Aussagen der uns überlieferten Quellen nicht aus, die Besitzvermehrung von 1134 bis<br />
zu jenem Stand, den die Papsturkunde von 1179 spiegelt, zu dokumentieren. Die spärlichen<br />
Nachrichten sollen zunächst zusammengetragen werden!<br />
42) Vgl. Anm. 6. Sehr materialreich vor allem Pie kare k, S. 84 ff.<br />
43) Ebd., S. 37 f.<br />
44) Dazu die Kaiserurkunde von 1134: Postea vero quam eadem marchionissa Gertrudis mundo<br />
excessit, fili~ eius Gertrudi palatin~ in parte hereditatis accepta idem monasterium in tutelam cessit. Qu~<br />
non minorem malri in provehendo eodem monasIerio fervorem arripiens, X mansos in Berchem cum<br />
mancipiis utriusque sexus dedit et eundem locum proprio abbate decorare volens de Hilsinneburch eleclum<br />
et expelilum venerabi/t'm virum Gozwinum prefecit et a venerabili Fardensis ~cclesi~ episcopo Titmaro<br />
in eodem monasterio presente coniuge noslra ordinari fecit (D Lo III 67, S. 104 f.).<br />
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Aus dem Jahr 1136 ist uns die Bestätigung Lothars III. über eine Landschenkung des Hildesheimer<br />
Ministerialen Reinger überliefert, der an läßlich des Klostereintritts seiner beiden<br />
Söhne den Besitz in Berkum bei Peine um dreieinhalb Hufen vermehrte 45 • Die<br />
Kaiserurkunde von 1136 unterstreicht zum einen die herrschaftliche Stellung Lothars über<br />
das Kloster, verdeutlicht zum anderen aber auch die Struktur jener Personengruppe, aus<br />
der die geistlichen Institute ihren Nachwuchs rekrutiert haben dürften. Wie bei den Kollegiatstiften<br />
greifen wir nämlich die bischöfliche oder herzogliche Ministerialität als denjenigen<br />
Personenkreis, der nachgeborene Söhne dem geistlichen Dienst widmete und damit<br />
das enge Verhältnis der Fundationen zu den jeweiligen adligen Landesherren auch personell<br />
festigte. Mit der gebotenen Vorsicht soll auf die Namensgleichheit des ministerialischen<br />
Stifters von 1136 und des die Papsturkunde von 1179 empfangenden Abtes hingewiesen<br />
werden, was unter Umständen auf eine längere Bindung der entsprechenden Ministerialenfamilie<br />
zum Kloster hindeuten könnte; für verbindliche Aussagen freilich bleibt das<br />
prosopographische Material viel zu lückenhaft.<br />
Nur indirekt sind wir über Besitzungen des Benediktinerklosters, hier erstmals als Aegidien<br />
kloster bezeichnet, in Riddagshausen unterrichtet. Die Bestätigungsurkunde Heinrichs<br />
des Löwen über die ministerialische Gründ ung des Zisterzienserklosters Riddagshausen<br />
enthält nämlich auch einige Nachrichten über Umstände jener Gründung, nach denen<br />
der ministerialische Stifter Ludolf (von Dahlum)46 als kärgliche Erstausstattung sechs Hufen<br />
einbrachte. Vier dieser Hufen hatte der als herzoglicher Vogt amtierende Ludolf vom<br />
Kloster St. Aegidien gegen ein anderes Gut in Beierstedt oder in Mönchevahlberg getauscht,<br />
wodurch das Benediktinerklostcr seine Besitzungen in einem dieser beiden Dörfer<br />
abgerundet haben dürfte 47 •<br />
45) Notum esse voto presentibus etfuturis Christi fldelibus, qualiter Reingerus, unus ministerialium<br />
Hildinesheimensis fcclesif, partem hereditatis sUf, tres videlicet mansos el dimidium in villa qUf dicitur<br />
Bercheim cum septem mancipiis utriusque sexus, sanctf Marif dei genitrici fratribusque in Bruneswie<br />
sub monastiea eonversatione Deo servientibus eum duobus flliis suis ilIie dei servituris eontulerit et quidem<br />
impetrato consensu ellicentia domini sui Berenhardi scilicet Hildineshemensis episeopi el eomministerialium<br />
suorum seeundum morem et ritum terrf predictos tres mansos et dimidium in predieta vi/la<br />
Bercheim in presentia nostri et eonsortis nostrf Rikenzen super altare beatf Marif astantibus et laudantibus<br />
omnibus heredibus suis legitime deposuit (D Lo III 85, S. 134).<br />
46) Jetzt ausführlich zu den Vorgängen Joachim Ehlers, Die Anfänge des Klosters Riddagshausen<br />
und der Zisterzienserorden (in diesem Band). Die ältere Literatur zur Familie von Dahlum bei<br />
Schneidmüller (wie Anm. 23).<br />
47) Pretera Liudolfus, euius machinatione et peticione istud inchoatum est, eisdem fratribus contulit<br />
VI mansos in eadem villa, quorum IlIlo, eambivit a fratribus saneti Egidii, dans eis aliud predium<br />
situm in villa, qUf dicitur Begerstede, quod ab Ippone ministeriali nostro eomparavit, reliquos duos a<br />
fllio sororis sUf nomine Reinoldo dato precio eonquisivit (MG Die Urkunden Heinrichs des Löwen,<br />
bearb. Karl J 0 rd an, 21957, Nr. 7, S. 13). Es wurde bisher kaum beachtet, daß die beiden original<br />
erhaltenen Ausfertigungen (beide im NStA Wolfenbüttcl, 24 Urk 2-3) nicht nur unterschiedliche<br />
Schreibweisen der Personennamen aufweisen, sondern sich auch in der Ortsnamennennung unterscheiden.<br />
Während die vom Hg. als A bezeichnete Urkunde Beierstedt als den Ort bezeichnet, gibt<br />
die zweite (A') Mönchevahlberg (Ualeberche) an. Es muß offen bleiben, wo St. Aegidicn tatsächlich<br />
seinen Besitz erweitern konnte, jedenfalls sind mit bei den Ortsnamen di~ ursprünglichen Zentren der<br />
klösterlichen Güterkonzentration angegeben.<br />
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Die erste Urkunde eines Abtes des Aegidienklosters stammt aus dem Jahr 1158, als<br />
Heinrich den Rautheimer Gläubigen in ihrer Kirche Tauf- und Begräbnisrecht zugestand.<br />
Die dortige Kirche war von Heinrichs Vorgänger errichtet und vom Hildesheimer Bischof<br />
geweiht worden, schuldete dem Pfarrer von St. Magnus aber obedientia atque justicia 48 , der<br />
ebenso wie der Diözesanbischof der Urkunde Aht Heinrichs die Zustimmung gewährte.<br />
Aus der engen Bindung mit den Pfarrkirchen in St. Magnus in der Braunschweiger Altenwiek<br />
wie in Rautheim läßt sich schon der Beginn klösterlicher Kirchenherrschaft erkennen,<br />
deren Ausmaße aus der Papsturkunde von 1179 bekannt werden.<br />
Als letztes Zeugnis vor dem Güterprivileg Alexanders Hr. ist eine Bestätigungsurkunde<br />
Heinrichs des Löwen auf uns gekommen, in der der Herzog einen Landkauf des<br />
Klosters von Ludolf von Peine beurkundet. Die für insgesamt 12 Hufen - 11 lagen in Erkerode,<br />
eine in der Wüstung torne Rothe nahe Sambleben - gezahlte Summe von 100 Mark<br />
Silber läßt den wirtschaftlichen Aufschwung der Abtei erkennen, die aus ihren Besitzungen<br />
wohl schon größere Geldsummen ziehen konnte 49. Einige Besitzungen, die schon im Papstdiplom<br />
von 1179 vorkommen, lassen sich genauer erst aus späteren Urkunden bestimmen<br />
50 , und ebenso kann die Errichtung eines klösterlichen ViIIikationssystems im verstreuten<br />
Besitz vor allem im Osten Braunschweigs erst aus Urkunden des 13. Jahrhunderts<br />
erschlossen werden 51.<br />
Eine umfangreiche Besitzbestätigung sämtlicher Erwerbungen der ersten sechzig<br />
Jahre der Klostergeschichte wurde in dem Diplom Alexanders III. von 1179 vorgenommen,<br />
das in seiner außerordentlichen Bedeutung für die frühe Besitzgeschichte des Klosters<br />
zwar vielfach angesprochen, jedoch bisher nicht durch eine kritische Edition gewür-<br />
48) UB Braunschweig 2 (wie Anm. 38), Nr. 11, S. 6 f.<br />
49) Notum sit igitur universis fidelibus «Im fUluris quam presentibus, qualiter Ludolfus de Peine in<br />
villa, qu~ dicitur Er[iJkeroth, Xl mansos et unum mansum in villa, que dicitur tomI' Rothe, cum capella<br />
in Erikeroth et tribus molendinis aquis earumque meatibus ac decursibus silvius ac nernoribus cum suis<br />
utilitatibus pratis et pascuis et eorum iusticiis ~cclesi~ beat~ virginis Mari~ et sancti Egidii in Bruneswich<br />
et fratribus inibi deo sub monastica professione famulantihus accepti~ ah eis centum marcis puri argenti<br />
vendiderit concurrente in hanc venditionem nostra permissione et legitimorum heredum suorum conpromissione<br />
(D HdL 105, S. 160). Auch in dieser Urkunde wird auf Anstrengungen der Mönche zur<br />
Erlangung des Privilegs verwiesen.<br />
SO) SO etwa in der villa Limbech (wüst. südlich Braunschweig). Otto IV. bestätigt dem Kloster<br />
1216 Dezember 14 den Besitz von neun Hufen, der von Bernhard von Dorstadt erworben worden war<br />
(Asseburger Urkundenbuch 1, hg. J. Grafv. Boch 0 I t z- A sse bu rg, Hannover1876, Nr. 87, S. 62).<br />
Vgl. die Bestätigungsurkunde des Pfalzgrafen Heinrich bei Rhein von 1220, siehe oben Anm. 38.<br />
SI) Deutlich wird dies aus einer Zeugenreihe einer Urkunde des Abts Albert von St. Aegidien,<br />
die als Original ohne Siegel und Datum üherliefert ist (NStA Wolfenhüttel, 9 Urk 7 a, der Abtname<br />
als Hinweis für die ungefähre Datierung des Stücks wird nur in der Anm. 38 abgedruckten Urkunde<br />
des Pfalzgrafen Heinrich belegt; das hier herangezogene Stück ist also 1216/1220 einzuordnen). Das<br />
beurkundete Gütergeschäft wird unter anderem testiert von BernardlLY villiclLY de Algo/testorpe, R ...<br />
bertus, Martinus et alii quamplures ecclesie nostre litones. Grundsätzlich zu vergleichen ist Martin<br />
Las t, ViIIikationen geistlicher Grundherren in Nordwestdeutschland in der Zeit vom 12. bis zum 14.<br />
Jahrhundert (Diözesen Osnabrück, Bremen, Verden, Minden, Hildesheim), in: Die Grundherrschaft<br />
im späten Mittelalter, hg. Hans Pa tze, Sigmaringen 1983 (VortrForsch 27), S. 369-450.<br />
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digt wurde, die zu bieten wesentliches Anliegen unseres kleinen Beitrags ist 52. Das Stück<br />
gehört in eine ganze Reihe ähnlicher Papsturkunden dieser Jahre, die die päpstliche Kanzlei<br />
vor allem für Empfänger im deutschen Reichsgebiet nach dem Frieden zwischen Alexander<br />
In. und Kaiser Friedrich I. Barbarossa fertigte. Dureh die Beilegung des Schismas<br />
von 1159 wie durch die endgültige Anerkennung Alexanders IH. dureh den Kaiser 53 war<br />
der Weg für eine allgemeine Akzeptanz dieses Papstes im Reich geebnet, und überall bemühte<br />
man sich um Urkunden der römischen Kurie, die auch im ostsächsischen Raum<br />
vielfach ähnliche Stücke des von Friedrich I. unterstützten Papstes Viktor IV. ersetzten 54.<br />
Ein Güterprivileg Viktors IV. für St. Aegidien liegt zwar nicht vor, aber man darf davon<br />
ausgehen, daß auch die geistlichen Institute im Herrschaftsbereich Heinrichs des Löwen<br />
sich um entsprechende Güterprivilegien Alexanders IH. bemühten, in denen der jeweilige<br />
gesamte Besitz genannt und garantiert wurde. Auch darin kann man das sich im 12. Jahrhundert<br />
verstärkende Interesse an der urkundlichen Fixierung eigener Rechtsansprüche<br />
und -positionen erkennen, die gerade für die Papst kanzlei zu einer außerordentlichen Ausdehnung<br />
der ausgestellten Urkundenmenge sowohl von der Anzahl wie vom Umfang der<br />
Stücke führte. Erst kürzlich hat Dietrich Lohrmann auf diese zum Teil sehr umfangreichen<br />
Enumerationes bonorum als eigenständigen Bestandteil der jeweiligen Dispositiones hingewiesen<br />
55 und darin eine Besonderheit vor allem des zisterziensischen Strebens nach Besitzsicherung<br />
gesehen. In diese Typenreihe darf aber auch das Stück für St. Acgidien gerechnet<br />
werden, das verbindlich die errungenen Rechtspositionen zusammenfaßte und feierlich<br />
bestätigte, vermehrt noch um Gnadenerweise des Papstes für kirchliche Belange.<br />
Die päpstliche Kanzlei weist ganz ausdrücklich darauf hin, daß die Zusammenstellung vom<br />
empfangenden Petenten vorgenommen 56 und vom Kanzleischreiber, der mehrfach über<br />
ihm fremde Ortsnamen zu stolpern drohte, nur in ein entsprechendes Formular gebracht<br />
wurde. Ausgefertigt wurde 1179 schließlich ein großes Privileg mit den Unterschriften von<br />
Papst und Kardinälen. Es ist freilich nicht ausgemacht, ob die ausstellende Kanzlei über die<br />
genaue Verfassung des Benediktinerklosters unterrichtet war, denn im benutzten Formu-<br />
52) Die Papsturkunde von 1179 Juli 8, die im Anhang abgedruckt wird, ist als Original überliefert<br />
(JIIStA Wolfenbüttel, 9 Urk 5). Die Ergänzung einzelner Lücken in den FaltsteIlen wird ermöglicht<br />
durch eine Abschrift aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts (ohne Unterschriften des Papstes und<br />
der Kardinäle), die offenbar als Vidimus konzipiert war, jedoch keine Spuren der angekündigten Besiegelung<br />
aufweist. An den Text der Papsturkunde wird nämlich ein entsprechender Vermerk der<br />
beiden Stiftsdekane Engelbert von Medingen, von 1316 bis 1332 als Dekan des Stifts St. Blasius belegt<br />
(Dö II [wie Anm. 15), S. 188), und Friedrich, Dekan von St. Cyriacus und bisher (Döll, S. 192) für<br />
die Jahre 1312, 1335 und 1339 bezeugt, angehängt. Daraus ergeben sich die Jahre 1316 bis 1332 als<br />
Entstehungszeit der Kopie, die wiederum einen weiteren Beleg für die von D öl I noch vorsichtig bezweifelte<br />
kontinuierliche Amtsdauer des Stiftsdekan Friedrich bietet.<br />
53) Vgl. (mit Hinweisen auf Quellen und Literatur) Joachim Eh I e rs, Artikel HAlexanderIII.",<br />
in: TheolRealenc 2 (1978), S,. 237-241.<br />
54) Im Urkundenbestand des Zisterzienserklosters Mariental (NStA Wolfenbüttel, 22 Urk) haben<br />
sich entsprechende Papsturkunden Eugens III. (22 Urk 1-2), Hadrians IV. (22 Urk 3), Viktors<br />
IV. (22 Urk 4 von 1160) und Alexanders 111. (22 Urk 9 von 1180) erhalten.<br />
55) Dietrich Lohrmann, Formen der Enumeratio bonorum in Bischofs-, Papst- und Herrscherurkunden<br />
(9. -12. Jahrhundert), in: ArchDipl26, 1980, S. 281-311.<br />
56) In quibus hoc propriis duximus exprimenda vocabulis (vgl. Anhang).<br />
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lar - der Beginn der Arenga kehrt in diesen Monaten außerordentlich häufig wieder 57 -<br />
finden sich Elemente des sonst für Zisterzienser- und hirsauische Reformklöster benutzten<br />
Konzepts, so das Zehntverbot wie das Recht der Aufnahme von Klerikern wie Laien 58.<br />
Leider werden im Besitzverzeichnis zwar sehr ausführlich die Orte benannt, in denen<br />
die Klostergüter lagen, nicht aber die Größe, so daß wir über den Umfang des Landbesitzes<br />
nicht orientiert sind. Die bisher referierten Größenordnungen aus den Erwerbungen vor<br />
1179 lassen freilich die Vermutung zu, daß St. Aegidien bis zum genannten Datum zu einem<br />
mittelgroßen Landbesitz von zunächst etwa 100 Hufen gelangte, der freilich in der Folgezeit<br />
ausgebaut wurde 59. Die Orte konzentrieren sich im Osten und Südosten Braunschweigs<br />
im Bereich von Elm und Asse, also im Derlingau bis zum Großen Bruch, sind aber<br />
in größerer Zahl auch im Westen im Peiner Raum zu finden und erstrecken sich jedenfalls<br />
als Streubesitz bis hinauf zur Aller. Hinzu kommt eine genaue Aufzählung der klostereigenen<br />
Pfarrkirchen, auf die offensichtlich besonderer Wert gelegt wurde. Gesichert wird damit<br />
nämlich die Einbindung eines Parrochialsystems in den klösterlichen Herrschaftsverband,<br />
wobei Kirchen- und Landbesitz vielfach Hand in Hand gingen.<br />
Vergleicht man die etwa 50 Ortsnamen der Papsturkunde mit den aus anderen Urkunden<br />
bekannten Besitzungen des Klosters, so fällt die außerordentliche Vermehrung auf,<br />
die sicherlich aber nicht mit der Multiplikation des Landesbesitzes einher ging. Vielmehr<br />
bleibt anzunehmen, daß in zahlreichen, bisher nicht benannten Orten nur kleiner Streubesitz<br />
erworben wurde, worüber keine schriftlichen Zeugnisse ausgestellt oder erhalten sind.<br />
Keineswegs muß dieser ganze Besitz aus brunonischem Allodialvermögen stammen, das<br />
über den Supplinburger an die Welfen geriet. Jedenfalls kann von der Art des Erwerbs wie<br />
von seiner Größe her die Besitzkonzentration in Mönchevahlberg 60 wie in Beierstedt nicht<br />
mit der in +Twelken verglichen werden.<br />
Es bleibt gleichwohl bedauerlich, daß wir über die vielleicht nur symbolisch getätigten<br />
Übergaben von Schenkungen an St. Aegidien, über die in der Mehrzahl offenkundig vor<br />
1179 keine schriftliche Fixierung vorliegt, so unzureichend unterrichtet sind, da die Kenntnis<br />
des frühen Besitzes des Benediktinerklosters, gekoppelt mit unserem Wissen über die<br />
Güterausstattung der brunonischen Kollegiatstifte, wichtige Hinweise auf die exakte Lage<br />
des brunonischen Allodialbesitzes gewähren könnte.<br />
Für die beiden Kollegiatstifte sicht die einschlägige Quellenlage sehr unterschiedlich<br />
aus. Während wir für St. Blasius erst seit dem 14. Jahrhundert über Besitz- und Einkünfte-<br />
57) Dazu das entsprechende Initienverzeichnis im Register der Regesta pontificum Romanorum<br />
2, ed. Philippus Ja ff e u. a., Leipzig 1888, S. 813 f.<br />
58) Zur Zehntproblematik im 12. Jahrhundert Giles Con st a b le, Monastic Tithes from their<br />
Origins to the Twelfth Century, Cambridge 1964 (Cambridge Studies in Medieval Life and Thought<br />
10), S. 99 ff.<br />
59) Vgl. die Entwicklung der Besitzgeschichte bei Pi ek a re k (wie Anm. 6), S. 92 ff.<br />
60) Noch heute sind die entsprechenden Baukomplexe im Ortsbild auszumachen.<br />
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verzeichnisse verfügen 61 und die originale Urkundenüberlieferung mit dem Jahr 1196 einsetzt<br />
62 , besitzen wir für das kleinere Cyriacus-Stift eine ähnlich günstige Quellenlage wie<br />
für St. Aegidien. Obgleich für St. Cyriacus die originale Urkundenüberlieferung erst im 13.<br />
Jahrhundert beginnt 63 (und größere Verluste aus dem 12. Jahrhundert vermutet werden<br />
dürfen), steht an ihrem Anfang ein großes Pergamentblatt mit rückseitig eingehängten Siegeln<br />
des Stifts wie des welfischen Patrons, freilich ohne Formular, Datierung und Zeugen<br />
abgefaßt, das gleichwohl in urkundlicher Form den Besitz des Stifts wie auch die jeweiligen<br />
Mensen der Dignitäre festhäIt64. Dieses Besitzverzeichnis, das sicher in die Jahre 1196/97<br />
datiert werden kann, verweist auf die Gründung durch die Brunonen und gibt vor, zunächst<br />
die ursprüngliche Ausstattung durch Ekbert 11. vorzuführen, die ebenfalls über viele Orte<br />
verstreut ist 65.<br />
Nach unserer Analyse der Besitzentwicklung von St. Aegidien müssen wir dieser Meldung<br />
freilich mit Vorsicht begegnen, da der Kompilator aus St. Cyriacus durchaus den am Ende<br />
des 12. Jahrhundert erreichten Besitzstand auf die brunonische Gründungszeit in die<br />
zweite Hälfte des 11. Jahrhunderts zurücktransportiert haben könnte. Daß diese Zurückhaltung<br />
berechtigt erscheint, zeigt der Vergleich der Besitzungen des Braunschweiger Benediktinerklosters<br />
von 1134 und 1179. Ähnliche Besitzvermehrungen, vor allem beim<br />
Streubesitz, werden sicherlich auch in St. Cyriacus vom 11. bis zum späten 12. Jahrhundert<br />
vorgekommen und nicht mehr exakt nachweisbar sein.<br />
Vergleicht man nun aber die Besitzungen des Stifts St. Cyriacus, die DölI recht zuverlässig<br />
in einer Karte zusammengestellt hat 66, mit den Gütern des Klosters St. Aegidien von<br />
1179, so fällt sogleich eine große Ähnlichkeit der Besitzstreuung ins Auge. Charakteristisch<br />
sind nur wenige Unterschiede, so etwa das Fehlen von Stiftsbesitz in Mönchevahlberg, dem<br />
Ort mit der dichtesten Güterkonzentration des Klosters, das keinen weiteren Inhaber neben<br />
sich aufkommen ließ.<br />
Die grundsätzliche Beobachtung gilt aber auch für Besitz westlich der Oker und nördlich<br />
von Braunschweig, ein Befund, der mit der nötigen Vorsicht den Allodialbesitz der Brunonen<br />
zu charakterisieren hilft. Nimmt man die Nachrichten über gräfliche Rechte und Besitzungen<br />
aus den Zeugnissen des 11. Jahrhundert 67 wie das zwar gefälschte, vielleicht aber<br />
bei dcr Güteraufzählung auf echten Traditionen beruhende Ausstattungsprivileg Erzbi-<br />
61) Ediert und ausgewertet von Hartmut Hoffmann, Das Braunschweiger Umland in der<br />
Agrarkrise des 14. Jahrhunderts, in: Deutsches Archiv 37,1981, S. 162-286, hier S. 256-264; vgl.<br />
auch: Die Vizedominatsrechnungen des Domstifts St. Blasii zu Braunschweig 1299-1450, hg. Hans<br />
Goe tti n g - Hermann K I e in a u, Göttingen 1958 (VeröffNdsArchivverw 8).<br />
62) Am Anfang stehen drei Urkunden des Pfalzgrafen Heinrich von 1196/97 (NStA Wolfenbüttel,<br />
7Urk 1-3).<br />
63) NStA Wolfenbüttel, 8 Urk 3 (um 1225).<br />
64) Beschreibung, Datierung und Edition bei Sc h n eid müll e r (wie Anm. 23), Anhang 4.<br />
65) Der Stiftername ist zwar verderbt, es besteht jedoch Einigkeit in der Zuweisung an Ekbert<br />
11., vgl. den Text (wie Anm. 64), Anhang 4 B.<br />
66) D Ö I1 (wie Anm. 15), Karte 2. Vgl. auch dort (Karte 1) die Verzeichnung des Besitzes von<br />
SI. Blasius mit ähnlicher geographischer Streuung.<br />
67) Vgl.dieAufstellungbei Schölkopf(wieAnm.lO),S.l04ff.<br />
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schof Ruthards von Mainz für Bursfelde von 1093 mit genannten Schenkungen Gertruds<br />
aus brunonischem Besitz 68 hinzu, so vermögen die aus dem 12. Jahrhundert überlieferten<br />
Güterverzcichnisse zweier brunonischer Gründungen ein über den bisherigen Kenntnisstand<br />
hinausgehendes Bild der Verankerung eines der vornehmsten Adelsgeschlechter<br />
Sachsens im Gebiet vor allem östlich, aber auch westlich der Oker wie nördlich der Schunter<br />
um den sich ausbildenden Herrschaftsmittelpunkt der Braunschweiger Burg zu zeichnen.<br />
Zur Festigung unseres Wissens kann die Kenntnis der frühen Besitzentwicklung des<br />
Braunschweiger Benediktinerklosters St. Marien/St. Aegidien aber allenfalls begrenzt beitragen.<br />
Ziel der vorstehenden Ausführungen kann es darum nur gewesen sein, den Weg für eine<br />
Untersuchung der mittelalterlichen Besitzgeschichte des Braunschweiger Aegidienklosters<br />
wie für eine kritische Abhandlung zur brunonischen Geschichte vom 9. bis zum 12.<br />
Jahrhundert zu weisen.<br />
Anhang<br />
Papst Alexander Ill. bestätigt den Besitz des Braunschweiger Klosters SI. Aegidien<br />
und regelt gottesdienstliche Belange<br />
Or.<br />
Kop.<br />
Tusculum, 1179 Juli 8<br />
(A): NStA Wolfenbüttel, 9 Urk 5, Pergamenturkunde mit Bleibulle an Seidenschnüren,<br />
44 em breit, 62,5 em hoch, Plika 2 cm. Rückvermerke: de confirmatione<br />
bonorum Allexandri pape A (mittelalterliche Hand), neuzeitliche Archivvermerke.<br />
(B): NStA Wolfenbüttel, 9 Urk 5, als Vidimus in den Jahren 1316 bis 1332 (vgl.<br />
oben Anm. 52) konzipiertes Pergamentblatt ohne Siegel, 33 cm breit, 23,5 cm<br />
hoch.<br />
Druck: Philipp Julius Rehtmeyer, Antiquitates ecclesiasticae inclytae urbis Brunsvigae,<br />
oder: Der Beruhmten Stadt Braunsehweig Kirchen-Historie, Braunschweig 1707,<br />
Beilage, S. 38-40 (mit falscher Datierung auf 1178).<br />
Regest: Ute Römer-Johannsen - Christof Römer, 800 Jahre St. Aegidien (wie oben<br />
Anm. 6), Nr. 7, S. 17. UB Braunschweig 2, (wie oben Anm. 38), Nr. 21, S. 9.<br />
• Alexander episcopus, servus servorum Dei, dilcctis filiis Rcngcro electo monasterii<br />
sancte Marie et beati Egidii in Bruneswich a) eiusquc fratribus tarn prcscntibus quam futuris<br />
quam futuris regulare vita b) professis in perpetuum.·<br />
Religiosam vitam eligentibus apostolicum convenit adesse presidium, ne forte cuiuslibet<br />
temeritatis incu[rsus aut eos]c) a proposito revocet aut rabur, quod absit, sacre religionis<br />
enervet. Eapropter dilecti in Domino filii vestris iustis d ) postulationibus[c]lement[er] an-<br />
31).<br />
68) Mainzer VB 1 (wie Anm. 26), Nr. 385, S. 289-293, zur Fälschung L un towsk i (wie Anm.<br />
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nuimus et monasterium vestrum, in quo divino mancipati estis obscquio, sub beati Petri et<br />
nostra proteetione suscipimus et presentis scrip ti privilegio eommunimus. Statuentes ut<br />
[qu ]aseumque possessiones, quecumque bona idem monasterium impresentiarum e) rationabiliter<br />
possidet aut in futurum concessione pontifieum, largitione regum vel prineipum,<br />
oblatione fidelium seu aliisf) iustisg) modis h ) prestante i ) Domino poterit adipisei, firma vobis<br />
vestrisquej) succcssoribus et iIlibata pcrmancant. In quibus hee propriis duximus exprimenda<br />
voeabulis:<br />
Loeum ipsum, in quo monasterium vestrum k) eonsistit Bruneswieh I) I) eum omnibus suis<br />
edificiis et maneipiis utriusque sexus, molendinis, areis, agris, ortis, silvis et pratis adiaeentibus.<br />
EecJesiam saneti Magnj2), eecJesiam saneti Nieholai m) in [eodem vico 3)] eum earum<br />
parroehiis et dotibus omnibusque aliis pertinentiis. EecJcsiam in Rohtna n) 4) eum omnibus<br />
suis pertinen[ tiis] , in eadem villa curtim fratrum usibus deputatam. M[ ortorp 5) eurtim] eum<br />
agris, pratis et silvis. Eeclcsiam in Erikeroth 0) 6) eum suis pertinentiis et eurtim ibidcm cum<br />
mancipiis utriusque sexus, agris, quoque silvis, pratis et pascuis, molendinis aqua[ rumque<br />
mea]tibus. EecJesiam in Lellenenp) 7) eum suis pertinentiis et curtim ibidem eum maneipiis<br />
utriusque q) sexus, agris, quoque silvis et paseuis. EecJesiam in Vallebereh r) 8) eum suis pertinentiis<br />
et eurtim [ib] idem eum mancipiis utriusque sexus, aliisque pluribus pertinentiis in<br />
silvis, pratis, pascuis et agris, e quibus quatuor mansi eum ipsa eurte non solvunt dccimam.<br />
In Algotesthorp') 9) eurtim eum mancipiis utriusque sexus, agris, quoque pratis et silvis et<br />
molendinum ibidem. In HesekestorplO), in Waekerslove t ) 11), in Sehaiscn u) 12), in Sulinge<br />
v) 13), in w) Crelinge 14), in Tviflinge x) 15), in Beiersteide y) 16), in Budenstide z) 17), in Ronstide<br />
aa) 18), in Suntstide ab) 19), in Seoderstide ac) 20), in Hukelem ad) 21), in Suthrem ae) 22), in<br />
Adenhcim al) 23), in Caltbcchteag) 24), in Lcehide ab) 25), Themaringerohpi) 26), in Taruttetheaj)<br />
27), in Maehtcrsheim ak) 28), in Tinberlo al) 29), in Brotseimam) 30), in Elsethean) 31), in<br />
Eiquarde ao) 32>, in Merem33), in Edenhusenap) 34), in Widcnhusenaq) 35), in Wirite ar) 36), in<br />
VoJcmarstorpas) 37), in Selestorp38), in ScJesken 39), in Svalenthorpat) 40), in TewiJekenau) 41)<br />
quoslibet redditus stipendiorum vestrorum. In Lindcn 42) eurtim eum pertinentiis agrorum,<br />
pratorum et silvarum. In BercJinge 43) eurtim eum suis pertinentiis. In Stochem av) 44), in<br />
Limbeke 45), in MeinolverohPw) 46) eurtes eum suis attinentiis. Villam Ededesheim ax) 47),<br />
villam Edezardesbutleay) 48) eum suis attinentiis tarn in agris quam in pratis, pascuis az ) et<br />
nemoribus. In Loehtenhusen 49) eurtim eum suis attinentiis tarn in maneipiis quam in agris,<br />
pratis, paseuis bb ) et nemoribus. In Eilstringe bc) 50) curtim eum mancipiis, agris, pratis et<br />
silvis. In Burehwide bd ) 51) domum unam eum agris et paseuis be ). In Dannebutle 52) domum<br />
unam eum pertinentiis agrorum, pratorum et nemorum. In Honloge bf) 53) areas, agros, silvas<br />
et pascua bg). Agros quoque mancipia, molendina, areas, silvas, prata, salinas, piscationes<br />
et redditus seu possessiones alias ubieumque ipsas iuste possidetis, vohis et eidern monastcrio<br />
sicut easdem possessioncs et redditus rationabiliter possidere dinoscimini, nichilominus<br />
confirmamus. Sane novalium vestrorum, que propriis manibus vel sumptibus colitis<br />
sive de nutrimentis animalium vestrorum nullus a vobis deeimas presumat exigere. Lieeat<br />
quoque vobis cJericos ei laieos e seeulo fugicntes, liheros et [absolutos] ad conversionem<br />
recipere et eos ahsque ullius eontradictione in vestro eollegio retinere. Cum autem generale<br />
interdictum terre fuerit, liceat vobis c1ausis ianuis, expulsis exeommunieatis ct interdie[ tis,<br />
non 1 pulsatis eampanis, subpressa voce bh) divina officia eelebrare. Sepulturam preterea<br />
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eiusdem loci liberam esse decernimus, ut eorum devotioni et [extreme] voluntati , qui se<br />
iIIie sepelire deliberaverint, nisi forte exeo[mmunieati vel inter]dieti si nt nullus obsistat<br />
salva tarnen iusticia iIIarum ecclesiarum, a quibus mortuorum corpora assumeruntur bi ).<br />
Decernimus ergo, ut nulli omnino hominum lieeat prefatum monasterium temere perturbare<br />
a[ ut] eius possessiones aufcrre vel ablatas retinere, minuerc seu quibuslibet bj) vexationibus<br />
fatigare, sed omnia integra conserventur eorum pro quorum gubernatione ae substentacione<br />
bk) concessa sunt usibus omnimodis profutura, salva sedis apostolice auetoritate<br />
et diocesani hl) episeopi eanoniea iustieia. Si qua igitur in futurum ecclesiastica secularisve<br />
persona hane nostre eonstitutionis paginam sciens contra eam temere venire temptaverit,<br />
secundo tereiove commonita nisi reatum suum digna satisfaetione eorrexerit potestatis honoris<br />
que sui dignitate eareat ream, que se divino iudieio existere de perpetrata iniquitate<br />
eognoseat et a saeratissimo eorpore ae sanguine Dei ae Domini redemptoris nostri Ihsu<br />
Christi aliena fiat atque in extreme examine distriete ulcioni [subia] eeat. Cunctis autem<br />
eidern loeo sua bm) iura servantibus sit pax Domini nostri Ihsu Christi. Quatinus et hie<br />
fruetum bone aetionis percipiant et apud distrietum iudieem premia eterne paeis inveniant.<br />
AMEN AMEN AMENhn).<br />
(R.) 00) Ego Alexander eatholiee eeclesie episeopus s(ub )s( eripsi) (BY)<br />
+ Ego Iohannes presbiter eardinalis sanetorum Iohannis et Pauli tituli Pamachii ss.<br />
+ Ego Petrus presbiter eardinalis tituli sanete Susanne ss.<br />
+ Ego Yiviarius presbiter cardinalis tituli saneti Stephani in Celio monte ss.<br />
+ Ego Hugo presbiter eardinalis tituli saneti Clementis ss.<br />
+ Ego Arduinus presbiter eardinalis tituli sanete erueis in Ierusalem ss.<br />
+ Ego Matheus presbiter eardinalis tituli saneti Mareelli ss.<br />
+ Ego Hubaldus Host[iensis e]piseopus ss.<br />
+ Ego Theodinus Portuensis et sanet[e] R[ufine] episcopus ss.<br />
+ Ego Hcnrieus Albanensis episeopus ss.<br />
+ Ego Berneredus Praenestinus episeopus ss.<br />
+ Ego Iaeobus diaeonus eardinalis sanete Marie in Cosmidyn ss.<br />
+ Ego Ardicio diaeonus eardinalis saneti Theodori ss.<br />
+ Ego Laborans diaeonus eardinalis sanete Marie in portieu ss.<br />
+ Ego Gratianus diaeonus eardinalis sanetarum Cosme et Damiani S5.<br />
+ Ego Iohannes diaeonus eardinalis saneti angeli ss.<br />
+ Ego Matheus sanete Marie Nove diaeonus eardinalis ss.<br />
+ Ego Bernardus diaeonus eardinalis sancti Nyeolai in eareere Tulliano ss.<br />
Datum Tuseulum bp) per manum Dauferi sanete Romane eeclesie subdiaeoni YIII idus bq)<br />
Iulii, indietione XH, inearnationis dominiee anno MOCL °XxoYIIIIo, pontifieatus vero domini<br />
Alexandri pape III anno XXObr).<br />
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a) B: Bruneswic b) A: regularem vita, B: regularem vitam c) Sämtliche Ergänzungen in der<br />
Folge nach B d) Ober Zeile geschrieben von einer Hand des 18. Jhs.: tis e) B: in presentiarum<br />
t) Hand des 18. Jhs. schreibt über die Zeile: iis g) Hand des 18. Jhs. schreibt über die Zeile: tis h)<br />
Hand des 18. Jhs. schreibt über die Zeile: dis i) Hand des 18. Jhs. schreibt über die Zeile: prodorantes<br />
j) Hand des 18. Jhs. schreibt über die Zeile: vestrisque k) Hand des 18. Jhs. schreibt über die<br />
Zeile: vestrum I) B: Bruneswic m) B: Nicolai n) B: Rotna 0) B: Erkerod p) B: Lelnem<br />
q) A: utrusque r) B: Valeberghe s) B: Alghestorp t) B: Wackersleve u) B: Sehusen v) B:<br />
Solinge w) B fügt hinzu: in Veltberge x) B: Twiflinge y) fehlt in B z) B: Bodenstide aa) B:<br />
Ronstede ab) B: Sunstede ac) B: Scodderstede ad) B: Hotscelum ae) B: Sotherum at) B:<br />
Adenem ag) B: Calbichte ah) B: Lechede ai) B: Themaringerod aj) B: Dructedhe ak) B:<br />
Machtersem al) B: Timberla am) B: Brotzem an) B: Ylsedhe ao) B: Equorde ap) B: Edhenhusen<br />
aq) B: Widhenhusen ar) B: Wirethe as) B: Volcmerstorp at) B: Svalendorp<br />
au) B: Tvelken av) B: Stockern aw) B: Melverod ax) B: Eddessem ay) B: Edersbutle az)<br />
B: paschuis bb) B: paschuis bc) B: Eylstringe bd) B: Borchwede be) B: paschuis bf) B:<br />
Hollaghe bg) B: paschua bh) subpressa voce fehlt in B bi) B: assumuntur bj) B: cuiuslibet<br />
bk) B: sustentacione bl) B: dyocesani bm) B: pia bn) B hat nur einmal amen bo) Rota,<br />
Bene Valete, Unterschriften des Papstes und der Kardinäle fehlen in B. Die Rota trägt die Umschrift:<br />
Demonstra michi vias tuas, Domine. bp) B: Tusculanense bq) B: ydus br) B schließt an: Et<br />
nos Enghelbertus Dei gratia decanus ecclesie sancti Blasii in Brunswic et Fredericus eadem gratia<br />
decanus sancti Ciriaci extra muros eiusdem civitatis vidimus Cl audivimus Iitteram papalem omnia<br />
supradicta continentem non obolitam nec in aliqua sui parte viciatam, quod sigillis nostris presentibus<br />
appensis publice protest am ur.<br />
1) Braunschweig - Altewiek 2) SI. Magnus in Braunschweig - Altewiek 3) SI. Nikolaus in<br />
Braunschweig - Altewiek 4) Rautheim (Stadt Braunschweig 5) + Mordorf, wüst bei Riddagshausen<br />
(Stadt Braunschweig) 6) Erkerode (Kreis Wolfenbüttel) 7) LeIm (Kreis Helmstedt) 8)<br />
Mönchevahlberg (Kreis Wolfenbüttel 9) Alversdorf (Kreis Helmstedt) 10) + Hesekendorf, wüst<br />
bei Oschersleben (DDR) 11) WackersIeben (Kreis Haldensleben, DDR) 12) See hausen (Kreis<br />
Wanzleben, DDR) 13) Söllingen (Kreis He1mstedt) 14) + Crelingen, wüst bei Jerxheim 15)<br />
Twieflingen (Kreis Helmstedt) 16) Beierstedt (Kreis Helmstedt) 17) Büddenstedt (Kreis Helmstedt)<br />
18) Runstedt (Kreis Helmstedt) 19) Sunstedt (Kreis Helmstedt 20) + Schoderstedt,<br />
wüst bei Königslutter 21) Hötzum (Kreis Wolfenbüttel) 22) Sottmar(Kreis Wolfenbüttel) 23)<br />
Ahlum (Kreis Wolfenbüttel) 24) Salzgitter-Calbecht 25) + LecheIn, wüst bei Wolfenbütte1<br />
26) + Themaringeroht, unbekannte Wüstung, vielleicht zwischen + Lecheln und Salzgitter-Drütte<br />
(vgl. Hermann Kleinau, Geschichtliches Ortsverzeichnis des Landes Braunschweig, Bd. 2, Hildesheim<br />
1968, S. 617) 27) Salzgitter-Drütte 28) Salzgitter-Lobmachtersen 29) Timmerlah (Stadt<br />
Braunschweig) 30) Broitzem (Stadt Braunschweig) 31) I1sede (Kreis Peine) 32) Equord (Kreis<br />
Peine) 33) Mehrum (Kreis Peine) 34) + Edenhausen, wüst bei Wendhausen 35) Wienhausen<br />
(Kreis Celle), unsicher 36) Wierthe (Kreis Peine) 37) Volkmarsdorf (Kreis Helmstedt) 38)<br />
Saalsdorf (Kreis Helmstedt) 39) entweder + Sehlecken, wüst nördlich Rümmer (Kreis Hclmstedt)<br />
oder + Se Ischen bei UhrsIeben (Kreis Neuhaldensleben, DDR), vgl. Kleinau (wie bei Anm. 26), S.<br />
569 40) + Schwalendorf, wüst bei Walbeck (Kreis Gardelegen, DDR) 41) + Twelken, wüst bei<br />
Schöppenstedt 42) Linden (Kreis Wolfenbüttel) 43) Berklingen (Kreis Wolfenbüttel) 44)<br />
Stöckheim (Stadt Braunschweig) 45) + Limbeck, wüst südlich Braunschweig 46) Melverode<br />
(Stadt Braunschweig) 47) + Eddesse, wüst nördlich Essehof (Kreis Helmstedt) 48) Edesbüttel<br />
(Kreis Gifhorn) 49) Lachtehausen (Celle) 50) + Eilstringe, wüst bei Schwicheldt (Kreis Peine)<br />
51) Burgwedel (Kreis Hannover) 52) Dannenbüttel (Kreis Gifhorn) 53) Hondelage (Stadt<br />
Braunschweig) .<br />
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Die Anfänge des Klosters Riddagshausen<br />
und der Zisterzienserorden<br />
Von<br />
Joachim Ehlers<br />
Es ist in mehrfacher Hinsicht sinnvoll, Untersuchungen zur Geschichte und Bedeutung<br />
eines Zisterzienserklosters auf dessen Anfänge zu konzentrieren: In Aufbruch, Neugründung,<br />
Rückbesinnung auf den guten Ursprung besteht ein großer Teil des zisterziensisehen<br />
Ordenspathos. Eines der ersten bedeutenden historischen Dokumente der Gemeinschaft,<br />
das Exordium magnum Konrads von Eberbach, läßt das erkennen, wenn es von<br />
Jesu Lehre als Quelle mönchischer Lebensform über die erste vita communis in der Urkirche<br />
einen großen Bogen zu den Vätern des eigenen Ordens schlägt, deren Werk auf Benedikts<br />
Regel und ihrer Rettung durch Odo von Cluny gegründet war I). Riddagshausen,<br />
dessen Gründung noch in die frühe Epoche des Ordens fällt, zeigt in besonders anschaulicher<br />
Weise, wie ein Programm auf die Realität des Lebens traf, sich unter ihrer Wirkung,<br />
ihrem Druck verwandelte, anpaßte, diese Anpassung zu legitimieren suchte im Bestreben,<br />
mit sich selbst identisch zu bleiben. Insofern ist Klostergeschichte auch ein Stück Anthropologie,<br />
vermittelt Einsicht in die humane Dialektik von idealem Willen und praktischer<br />
Begrenztheit, zeigt die Sehnsucht nach dem besseren, dem richtigeren, mitunter auch schöneren<br />
Leben 2) zugleich mit den unaufhebbaren Hindernissen. Sie legt aber auch den Wurzelgrund<br />
bloß, aus dem gerade diese Programmatik erwuchs und einem Antrieb greifhare<br />
Gestalt gab, der dem Menschen immer, auch uns heutigen, eigen war und sich nurinjeweils<br />
anderer Form artikuliert.<br />
Etwa 3 km östlich der brunonischen Burganlage auf dem jetzigen Braunschweiger<br />
Burgplatz begann ein sumpfiges Niederungsgebiet, das sich nach Norden bis zur Schunter<br />
erstreckte. Es wurde von der Wabe durchflossen, einzelne sandige Kuppen boten festen<br />
Grund, auf einem Damm schnitt die Fernstraße von Köln nach Magdeburg die Niederung.<br />
In diesem Gebiet gab es seit langem Siedlungsplätze mit landwirtschaftlich genutzten fläehen,<br />
und einen von ihnen übergab Lud 0 I f von Da h lu m, Ministeriale Heinrichs des<br />
1) Konrad von Eberbach, Exordium magnum Cisterciense sive Narratio de initio Cisterciensis<br />
ordinis, Disl. I, c. 1-11. Hrsg. von B. Griesser. (Series scriptorum s. Ordinis Cisterciensis, Bd. 2.)<br />
Rom 1961,48 ff. Dieser Teil des Werkes ist im letzten Jahrzehnt des 12. Jhs. entstanden.<br />
2) Dazu Johan H u i z i n ga, Herbst des \1ittclalters. 7. Aufl. Stuttgart 1953, 27 ff.<br />
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Löwen, im Jahre 1145 den Zisterziensern 3 ). Die Pöhlder Annalen, denen wir die Zeitangabe<br />
verdanken, berichten auch von Ludolfs Eintritt in die neue Mönchsgemeinschaft, der<br />
er als Konverse angehören wollte 4).<br />
Wenn 1145 seither als Gründungsjahr des Klosters Riddagshausen gilt, so ist das zwar<br />
nicht falsch, täuscht aber hinsichtlich der wahren Umstände darüber hinweg, daß wir es mit<br />
einem gestreckten Prozeß zu tun haben, einem Gründungsvorgang, der sich über Jahre<br />
hinzog. Ludolf von Dahlum hatte lange Vorbereitungen treffen müssen, um seinen Entschluß<br />
materiell und organisatorisch umsetzen zu können.<br />
Als erstes war die Grundausstattung zu beschaffen. Vom Aegidienkloster tauschte er<br />
vier Hufen ein und gab den Braunschweiger Benediktinern dafür ein Gut in Beierstedt (sw.<br />
Jerxheim)5), das er zuvor einem anderen Ministerialen Heinrichs des Löwen, Eppo von<br />
Braunschweig, abgekauft hatte. Zwei weitere Hufen erwarb er von seinem Neffen Reinhold,<br />
so daß er insgesamt sechs Besitzeinheiten übergeben konnte 6). Damit erfüllte er eine<br />
Forderung des Zisterzienserordens, der um die Mitte des 12. Jahrhunderts 6-9 Einheiten<br />
3) Die wesentliche Literatur zur Geschichte des Klosters wird im folgenden erfaßt und am gehörigen<br />
Ort genannt. Überholt sind die Arbeiten von Johann Georg Justus Ball e n s ted t, Geschichte<br />
des Klosters Riddagshausen bei Braunschweig. Schöningen 1809; Hermann La n ger fe I d t,<br />
Die Erwerbungen zum Kloster Riddagshausen. Braunschweig 1887; Clemens Lau fkö t e r, Die wirtschaftliche<br />
Lage der ehemaligen hraunschweigischen Zisterzienserklöster Michaelstein, Mariental<br />
und Riddagshausen bis zum Jahre 1300. (Beiträge z. Gesch. Niedersachsens u. Westfalens, Bd. 9.)<br />
Hildesheim 1919; Hans P fe i fe r, Das Kloster Riddagshausen bei Braunschweig. Wolfenbüttel1896;<br />
Rohert R us te n b ac h, Geschichte des Klosters Amelungsborn: Jb. d. Geschichtsvereins für d. Herzogtum<br />
Braunschweig 8,1909,48-129 und 9,1910,1 -61. Der Kommentar von Gottfried Z i m m e r<br />
man n zu seiner an sich verdienstvollen Übersetzung des Chronicon Riddagshusense (Heinrich Mciborns<br />
Chronik des Klosters Riddagshausen, 1145 - 1620. [Braunschweiger Werkstücke, Bd. 61.]<br />
Braunschweig 1983.) "beschränkt sich ... auf Erläuterungen der Namen, Daten, Fakten und Begriffe"<br />
(S. V). - Als Gründungstag wird häufig der 29. Juni genannt; vgl. Z i m me rm a n n 98. Diese Tagesnennung<br />
ist symbolisch, nicht als Termin zu verstehen, denn es handelt sich um das Peter und Pauls<br />
Fest und damit um das Gedenken an zwei Heilige, die seit C1uny das apostolische Vorbild der Reform<br />
bezeichnetcn.<br />
4) Locus in Redageshusen delegatus ordini monastico, LiudolJo ministeriali ducis inibi converso.<br />
Annales Palidenseszu 1145; MGH SS XVI, 81. Vgl. Sächsische Weltchronik c. 281: In den tiden<br />
ward dat eloster to Riddageshusen irhaven van Ludolve, des hertogen dienestmanne, de dar broder<br />
ward. MGH Dt. Chroniken 11,212 f. Herwig Lubenow, Die welfischen Ministerialen in Sachsen.<br />
Ein Beitrag zur Standesgeschichte der Stauferzeit. Diss. Ms. Kiel 1964, 171 hat diese Konversion bezweifelt,<br />
weil der in U HdL 10 (1147) für Königslutter unter den Zeugen genannte Ministeriale Ludol<br />
Jus als Ludolf von Dahlum identifiziert sei (vgl. das Register zu Jordans Edition der Urkunden Heinrichs<br />
des Löwen 236 s. v. "Liudolfus 1 "). Diese Identifikation ist aber keineswegs zwingend; vgl. nur<br />
den zweiten (nicht bestimmbaren) Träger dieses Namens in der Zeugenreihe von U HdL 7. Ludolfvon<br />
Dahlum stand 1145 in höherem Lebensalter, denn sein Sohn Baldewin ist 1158 zum letzten Mal nachweisbar:<br />
VB Hochstift Hildesheim. I. Teil. Hrsg. von K. Janicke. (Puhlicationen aus den Kgl. Preuß.<br />
Staatsarchiven, Bd. 65.) Leipzig 1896, 298 Nr. 313. Baldewins Sohn Ludolf (I1.) ist wiederum schon<br />
1154 als de Bruneswic (also wohl Vogt) genannt: V HdL 27.<br />
5) Begerstede: Geschichtliches Ortsverzeichnis des Landes Braunschweig. Bearb. von H.<br />
K lei na u. 3 Teile. (Veröff. d. Hist. Kommission f. Niedersachsen, Bd. 30.) Hildesheim 1967,49 Nr.<br />
194.<br />
6) VHdL 7.<br />
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als Erstausstattung verlangte 7). Viel mehr konnten die Gründungskonvente auch gar nicht<br />
brauchen, denn sie solIten den Boden selbst bearbeiten und durften sich nicht der Hilfe<br />
höriger Bauern bedienen. Aus ebendiesem Grunde war es aber auch notwendig, daß die<br />
Äcker an einem Tage vom Kloster aus erreichbar waren, weshalb Ludolf die erwähnten<br />
Gütertransaktionen vornehmem mußte, um Land in geeigneter Lage zu beschaffen.<br />
Mit sechs Hufen hielt sich Riddagshausen an der unteren Besitzgrenze und war damit<br />
nicht lebensfähig. Der Herzog schenkte deshalb im folgenden Jahr die villa Ritdageshusen<br />
an die Mönche, die dort ihren Gottesdienst versahen, in usum fratrum i b i dem deo servientum<br />
8 ): Wir erfahren bei dieser Gelegenheit, daß der Gründungskonvent bereits in Riddagshausen<br />
eingetroffen war. Schließlich tauschte Heinrich noch vom Blasiusstift den Riddagshausen<br />
benachbarten Ort Kaunum 9 ) ein, zu dem drei Hufen mit zusammen 24 solidi<br />
Ertrag gehörten 10), und fügte ihn der Schenkung bei.<br />
Ein großer Zeugenkreis wurde für dieses Rechtsgeschäft aufgeboten: Die Pröpste<br />
Eckhard von St. Blasien/Braunschweig, Bruno von St. AlexanderlWildeshausen und Sne\<br />
lard von Oelsburg, die herzoglichen KapelIäne Gerold (später Bischofvon Oldenburg) und<br />
Markward (der künftige Abt von St. MichaellLüneburg) sowie andere geistliche Personen,<br />
auf die später noch zurückzukommen sein wird. Die Reihe der Laienzeugen eröffnete Graf<br />
Poppo von Blankenburg 11), gefolgt von einem gewissen, nicht näher bestimmbaren<br />
Liuthardus, vom Hildesheimer vicedominus Bernhard und einem Liudolfus, über dessen<br />
Rang wir ebenfalIs keine näheren Angaben machen können außer, daß er wie die anderen<br />
drei Genannten edelfrei war. Das ergibt sich aus der Abgrenzung gegenüber der dritten,<br />
der ministerialischen Zeugengruppe. Sie umfaßt zehn Personen, von denen die Urkunde<br />
nur die Namen nennt: Zwei Männer namens Liudolfus, ferner Bertholdus, Anno, Burchardus,<br />
Baldwinus, Fridericus, Adelbertus, Rockerus und Yppo. Wir können sie (mit Ausnahme<br />
des einen der beiden Liudolfe, des Fridericus und des Adelbertus) freilich sicher<br />
7) Herwig Wolfram, Zisterziensergründung und Ministerialität am Beispiel Zwettls: Jb. d.<br />
Vereins f. Landeskunde von Niederösterreich 46/47,1980/81,1- 39 (hier 36 m. Anm. 197) gegen Heinrich<br />
K olle r, Die Entvogtung bei den Zisterziensern: Archiv f. Diplomatik 23, 1977,209-223 (hier<br />
214 ff.), der Beachtung der symbolischen Siebenzahl vermutete. Die Statuten von 1134 setzen einen<br />
Beschluß voraus, demzufolge Privilegien den Ordenssatzungen entsprechend zu gestalten waren: Statuta<br />
Capitulorum Generalium Ordinis Cisterciensis ab anno 1116 ad annum 1786. Bd. 1: 1116-1120.<br />
Hrsg. v. J. - M. Ca n i v e z. (Bibliotheque de la Revue d'Histoire ecclesiastique, Bd. 9.) Löwen 1933,<br />
20c.31.<br />
R) U HdL 7. Im 18. Jh. galt Heinrich der Löwe als Gründer, seine Urkunde als "Privilegium<br />
Henrici ducis de fundo c1austri Riddageshusen": Nieders. Staatsarchiv Wolfenbüttel VII B Hs 355, S.<br />
47 Nr. 144.<br />
9) Choenhem, heute wüst: K lei na u (wie Anm. 5) 330 Nr. 1155. Flurname "Im Kaulenfelde"<br />
und Kauleteich am Westrand der Buchhorst rechts der Wabe, "Im Kaulenwinkel" und Mönchteich am<br />
nw. Ortsrand von Klein Schöppenstedt.<br />
10) Eine Hufe bei Krelinge (Kreitliflgen, heute wüst bei Jerxheim: K le in a u [wie Anm. 5)352<br />
Nr. 1228), eine zweite bei Lettelenorsleue (nahe Alsleben oder Oschersleben), die dritte bei Chempenloue<br />
(Sambleben nö. Schöppenstedt: K le i n au 528 Nr. 1787).<br />
11) Über ihn Lutz Fe n s k e, Adelsopposition und kirchliche Reformbewegung im östlichen<br />
Sachsen. (Veröff. d. Max-Planck-Instituts f. Gesch., Bd. 47.) Göttingen 1977, 172 ff.<br />
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identifizieren, weil sie schon in früheren Urkunden aufgetreten sind und uns auch nach<br />
1146 noch oft begegnen.<br />
Die Reihe wird eröffnet mit Ludolf von Da h lu m (Liudolfus) , der zu den ältesten<br />
bekannten Mitgliedern der welfischen [amilia überhaupt gehört. Der Beiname de Dalem 12)<br />
bezieht sich auf Groß Dahlum w. Schöningen im Kreis Wolfenbüttel 13 ), und Ludolf war<br />
schon Ministeriale Lothars von Süpplingenburg gewesen 14), der ihn, wahrscheinlich im<br />
Zusammenhang mit Marktgründung und Siedlungserweiterung, in Braunschweig als Vogt<br />
eingesetzt hat 15). Sein Auftreten in U HdL 7 ist aus zwei Gründen signifikant: Ludolf muß<br />
so viel Eigengut und Vermögen besessen haben, daß er die genannten sechs Hufen erwerben<br />
und seiner Neugründung schenken konnte; zum anderen erscheint er als Mitglied einer<br />
Personengruppe, die schon unter Lothar von Süpplingenburg in wichtigen Positionen<br />
diente und bei Heinrich dem Löwen weiter tätig war.<br />
Zu ihr gehörte auch Be r t hol d von Pe i n e (Bertholdus) 16), der ebenfaIls aus der<br />
Ministerialität des Süpplingenburgers stammte 17) und vermutlich damals schon Grafenrechte<br />
in Peine ausgeübt hat 18). In den sächsischen Anfängen Heinrichs des Löwen war<br />
Berthold oft in der Umgebung des Herzogs und stand auch in Beziehung zum Bischof von<br />
Hildesheim 19).<br />
An no von He i m bur g (Anno) war einer der wichtigsten Amtsträger Heinrichs des<br />
Löwen und hatte schon das Vertrauen Lothars von Süpplingenburg besessen. Die Heimburg,<br />
nw. der Blankenburg am Ostharz gelegen, gehört zu den bei Lampert von Hersfeld<br />
genannten 20), durch Heinrich IV. angelegten Burgen, mit denen der König Sachsen seiner<br />
12) D Lo III 21 f.<br />
13) Kleinau (wie Anm. 5) 134 Nr. 429.<br />
14) DD Lo III 21 f., 59, 74, 86, 114. Zur Ministerialität Lothars Elmar Wadi e, Reichsgut und<br />
Königsherrschaft unter Lothar III. (1125 -1137). Ein Beitrag zur Verfassungsgeschichte des 12. Jahr·<br />
hunderts. (Schriften zur Verfassungsgesch., Bd. 12.) Reflin 1969, 161 ff.<br />
IS) Gründung des Altstadtmarktes mit Siedlung, der künftigen Altstadt. Dazu Manfred R. W.<br />
Ga rzm a n n, Stadtherr und Gemeinde in Braunschweigim 13. und 14. Jahrhundert. (Braunschweiger<br />
Werkstücke, Rd. 13.) Rraunschweig 1976, 30 ff. Als UudolJus (bzw. Liutolfus, Ludolphus) advocatus<br />
erscheint er in den DD Lo III 59(1134), 86 (1136) und 114(1137), als UudolJJusministerialisde Bruniz·<br />
wigk in U HdL 4 (1143), als UudolJus advocatus in U HdL 6.<br />
I~) de Pain (UU HdL 6 und 34, Or.), de Pagin (U HdL 27, Or.), de Peino (U HdL 4, Kop. 15.<br />
Jh.).<br />
17) D Lo III 59. Für die Auffassung von Wolfgang He i n e man n, Das Bistum Hildesheim im<br />
Kräftespiel der Reichs- und Territorialpolitik vornehmlich des 12. Jahrhunderts. (Quellen u. Darstellungen<br />
z. Gesch. Niedersachsens, Bd. 72.) Hildesheim 1968, 174, daß es sich um ein ursprünglich<br />
hildesheimisches Ministerialengeschlecht handele, sehe ich keine Grundlage.<br />
18) Herhert W. Vog t, Das Herzogtum Lothars von Siipplingenhurg (1106-1125). (Quellen u.<br />
Darstellungen z. Gesch. Niedersachsens, Bd. 57.) Hildesheim 1959,48 f.<br />
19) VU HdL 4 (1143), 6 (1144), 7 (1146), 8 f. (1147), 10 (1147); VB HHi (wie Anm. 4) 206 Nr.<br />
227 (1142).<br />
20) Lampert von Hersfeld, Annalen zu 1073; MGH SS rer. Germ. i. u. s. [3R), 159. Vgl. Fe n s k e<br />
(wie Anm. 11) 28 ff. und Friedrich S t 0 I b erg, Befestigungsanlagen im und am Harz von der Frühgeschichte<br />
his zur Neuzeit. (Forschungen u. Quellen z. Gesch. d. Harzgehietes, Bd. 9.) Hildesheim 19R3,<br />
160 Nr. 189; ferner Martin Las t, Burgen des 11. und frühen 12. Jahrhunderts in Niedersachsen: Die<br />
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Herrschaft zu unterwerfen hoffte. Lothar von Süpplingenburg behauptete den Platz gegen<br />
die Ansprüche Bischof Reinhards von Halberstadt, und am 25. Januar 1134 begegnet in D<br />
La III 59 erstmals Anno cubicularius, zweifellos identisch mit Anno ministerialis de Hennenburgk<br />
in U HdL 4 von 1143, denn die Heimburg war mit dem gesamten süpplingenburgischen<br />
Erbe an Heinrich den Löwen gefallen 21). In dessen Umgehung ist Anno<br />
von Heimburg häufig nachweisbar 22 ), bekleidete weiterhin das Amt des Kämmerers 23 )<br />
und wurde Vogt von Goslar 24 ). Eine genaue Bestimmung dieser Funktion ist, ebenso wie<br />
bei der Braunschweiger Vogtei 25) Ludolfs von Dahlum, nicht möglich. Sicherlich lagen die<br />
Aufgaben des Vogtes in Verteidigung, Verwaltung und Gerichtsbarkeit am jeweiligen<br />
Platz, aber wir können in dieser frühen Zeit ministerialischer Vögte ihre Amtswaltung nicht<br />
verfolgen. Im Falle Goslars wissen wir nicht einmal genau, wie die Herrschaftsverhältnisse<br />
lagen, d. h. ob Heinrich der Löwe seit 1152 die Reichsvogtei innehatte und sie im sächsischen<br />
Krieg 1166/68 wieder verlor, als die Stadt zu seinen Gegnern übertrat 26 ). Für eine<br />
Übergabe der Reichsvogtei Goslar an den Herzog, etwa als Kompensation für seine<br />
Stimme hei der Königswahl Friedrichs 1., gibt es kein direktes Quellenzeugnis, aber die<br />
mehrfachen Erwähnungen seines Ministerialen Anno von Heimburg als Vogt von Goslar27)<br />
und die Beziehung Heinrichs des Löwen zu Goslarer Stiften 28) lassen entsprechenden<br />
Vermutungen Raum 29 ).<br />
Burgen im deutschen Sprachraum. Ihre rechts- und verfassungsgeschichtliche Bedeutung. Hrsg. von<br />
H. Patze. (Vorträge u. Forschungen, Bd. 19,1.)Sigmaringen 1969, 383-513 (hier425 ff.) und Gerhard<br />
S t re ich, Burg und Kirche während des deutschen Mittelalters. Untersuchungen zur Sakraltopographie<br />
von Pfalzen, Burgen und Herrensitzen. (Vorträge u. Forschungen, Sonderhd. 29, 2.) Sigmaringen<br />
1984, 436 ff.<br />
21) Vgl. Vo gt (wie Anm. 18) 81. Anders Georg B ode, Die Heimhurg am Harz und ihr erstes<br />
Herrengeschlecht, die Herren von Heimburg. (Forschungen z. Gesch. d. Harzgebietes, Bd. 1.) Wernigerode<br />
1909, 171 f., der die Nennung in U HdL 7 auf Anno von Blankenburg beziehen möchte. Die<br />
Gegenargumente schon bei Otto H ae n dIe, Die Dienstmannen Heinrichs des Löwen. Ein Beitrag<br />
zur Frage der Ministerialität. (Arheiten z. dt. Rechts- u. Verfassungsgesch., Bd. 8.) Stuttgart 1930,20<br />
f.<br />
22) UU HdL 4 (1143), 6 (1144), 7 (1146), 10 (1147), 17 (vor 1152), 20 (1153?), 21 (1153),27<br />
(1154),33 f. (1156),39 (1157/58?), 48 (1161 ?), 64 (1163?), 73 (1166), 83 (1170).<br />
23) UU HdL 33, 48, 83.<br />
24) D F 110 (1152 Mai 9) für das Stift Georgenberg/Goslar nennt Anno advocatus Goslariensis.<br />
25) Über diese Garzmann(wieAnm.15)79ff. Vgl. Rernd Diestelkamp, Welfische Stadtgründungen<br />
und Stadtrechte des 12. Jahrhunderts: ZRG GA 81,1964,164-224 (hier 194 ff.) mit<br />
wichtigen methodischen Hinweisen.<br />
26) EI addita esl Goslaria principibus. Helmold von Bosau, Cronica Slavorum 11, 105; MGH SS<br />
rer. Germ. i. u. s. [32), 207.<br />
27) Außer D F 110: UU HdL 27 (1154), 39 (1157/58?), 64 (1163).<br />
2S) Vgl. UU HdL 27 (1154) und 39 (1157/58?) für Riechenberg, 32 (vor 1156 Fehr. 19) für Georgenberg.<br />
29) Zuerst bei Ludwig We i I a n d, Goslar als Kaiserpfalz: Hansische Geschichtsblätter 5,1984,<br />
3 - 36 (hier29 ff.). Zustimmend Kar! J 0 rd a n, Goslar und das Reich im 12. Jahrhundert: Niedersächs.<br />
Jb. f. LG 35, 1963,49-77 (hier 62 ff.). Im gleichen Sinne Sabine W i I k e, Das Goslarer Reichsgebiet<br />
und seine Beziehungen zu den territorialen Nachhargewalten. (Veröff. d. Max-Planck-Instituts f.<br />
Gesch., Bd. 32.) Göttingen 1970, 100 ff. gegen H ei n em a n n (wie Anm. 17) 236 ff. Zusammenfassung<br />
der Debatte bei Wolfgang Pet k e, Die Grafen von Wöltingerode-Wohldenberg. Adelsherr-<br />
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B u rch a rd von Wol fe n bü t tel (Burchardus) war ein mächtiger, bereits weit aufgestiegener<br />
Mann, dessen ministerialische Anfänge ebenfalls in die Zeit Lothars von Süpplingenburg<br />
zurückreichen 30). Die ersten Regierungsjahre Heinrichs des Löwen sahen Burchard<br />
immer wieder im Dienst des Herzogs 3 !), der sich vielleicht besondere Erfahrungen<br />
seines Ministerialen im Umgang mit kirchlichen Institutionen zunutze gemacht hat: Burchard<br />
war Vogt des Klosters Heiningen, das seit Otto III. das Recht der freien Vogt wahl<br />
hatte 32) und sicherlich nicht ohne Grund eine solche Entscheidung getroffen hat. Burchard<br />
von Wolfenbüttel gehörte zu den vornehmsten Ministerialen der Region und war mit den<br />
Kategorien üblicher Dienstmannschaft kaum mehr zu erfassen. Als er zwischen 1142 und<br />
1159 eine Urkunde des Heininger Propstes testierte, hatte er eigene milites bei sich 3) und<br />
muß folglich über Mittel verfügt haben, die den Unterhalt solcher Hilfskräfte erlaubten,<br />
vor allem aber wirft diese Begleitung Licht auf Burchards Stellung gegenüber seinem Herrn<br />
Heinrich dem Löwen.<br />
Dessen Wertschätzung genoß auch BaI d e w i n von Da h I u m (Baldwinus), Sohn<br />
Ludolfs und später Nachfolger seines Vaters in der Braunschweiger Vogtei 34). Die Familie<br />
schaft, Königtum und Landesherrschaft am Nordwestharz im 12. und 13. Jahrhundert. (Veröff. d.<br />
Instituts f. hist. Landesforsch. d. Univers. Göttingen, Bd. 4.) Hildesheim 1971, 303 ff. Seine eigene,<br />
schon bei Haendle (wie Anm. 21) 24 f. vorformulierte These, daß Anno von Heimburg in den<br />
Reichsdienst übernommen worden sei, setzt angesichts der Nennungen presente ... Annone ministeriali<br />
mev adl'ocato Goslariensi (U HdL 27) und beneficium Annonis ministerialis nostri et Goslariensis<br />
advocati (U HdL 39) Doppelministerialität voraus; diese ist im 12. Jh. selten und nicht zweifelsfrei, für<br />
Anno von Heimburg gar nicht nachweisbar. Zur Gesamtproblematik Wo I fr a m (wie Anm. 7) 22 ff.<br />
mit dem trefflichen Hinweis auf die Unzweckmäßigkeit des Terminus "Doppelministerialität". Sicherheit<br />
des Urteils wird es hinsichtlich der Goslarer Vogtei wohl nicht geben; vgl. schon Hans Pa tze,<br />
Kai~er Friedrich Barbarossa und der Osten: Probleme des 12. Jahrhunderts. Hrsg. von Th. Mayer.<br />
(Vorträge u. Forschungen, Bd. 12.) Konstanz 1968,337-408 (hier 355 f.) und die weitere Erörterung<br />
bei Herwig Lu ben 0 w, Heinrich der Löwe und die Reichsvogtei Goslar: Nieders. Jb. f. LG 45,1973,<br />
337-350; Wolfgang Petke, Pfalzstadt und Reichsministerialität: Blätter f. dt. LG 109, 1973,<br />
270-304 (hier 286 ff.); Karl Jordan, Der Harzraum in der Geschichte der deutschen Kaiserzeit.<br />
Eine Forschungsbilanz: FS Helmut Beumann. Sigmaringen 1977, 163-181.<br />
30) Jedenfalls wurde das in der zweiten Hälfte des 12. Jhs. so gesehen: D Lo III 127; vgl. dazu<br />
unten bei Anm. 39. Möglicherweise kommt die Familie aus der brunonischen Ministerialität und tritt<br />
mit Widukind von Wolfenbüttel in einer Urkunde Bischof Reinhards von Halberstadt 1118 zum ersten<br />
Mal hervor: UB Hochstift Halberstadt. 1. Teil. Hrsg. von G. Schmidt. (Publicationen aus d. Kgl.<br />
Preuß. Staatsarchiven, Bd. 17.) Leipzig 1883,110 NT. 143. Vgl. Cronica ducum de Brunswick e. 10;<br />
MGH Dt. Chron. 11,581: Cui (sc. der brunonischen Gräfin Gertrud) fiddis erat interalios ministeriales<br />
Widekindus de Wulferbutle, avus Ekherti, patris Guncelini, patris Borchardi de Asseborch, ... Diese<br />
Vorstufen würden Burchards hervorragende Stellung gut erklären, aber der genealogische Zusammenhangist<br />
nicht so sicher, wie vielfach angenommen wird, u. a. von Vog t (wie Anm. 18) 52 und82.<br />
31) UU HdL 6 (1144), 7 (1146), 9 (1147), 27 (1145).<br />
32) Bestätigung der Rechtsverleihung Ottos III. durch Heinrich 11.: D H 11 261 (1013).<br />
33) UB HHi (wie Anm. 4) 210 Nr. 230: Rurchardus advocatus eiusdpm prclpsip pt milites eius<br />
Burchardus de Thiethe et Reinwardus frater eius.<br />
34) UB HH (wie Anm. 30) 189 Nr. 219. Als advocatus de Bruneswich 1156 Juli 25 in U HdL für<br />
Amelungsborn. 1158 war Baldewin bei Bischof Brun von Hildesheim, als dieser der Braunschweiger<br />
Michaelskirche Dotationen bestätigte: UB HHi (wie Anm. 4) 298 Nr. 313.<br />
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blieb Riddagshausen weiterhin verbunden, wie die zahlreichen Rechtshandlungen zugunsten<br />
des Klosters zeigen, an denen Baldewins Sohn Ludolf (11.), ebenfalls Vogt von Braunschweig,<br />
beteiligt war 35 ).<br />
Sicherlich ist auch jener Fridericus zur Familie von 0 a h I u m zu rechnen, der in unserer<br />
Zeugenreihe unmittelbar auf Baldewin folgt. KarI Jordan hielt es für möglich, daß unter<br />
diesem Namen Friedrich von Volkmarode aufgeführt wurde 36 ), aber eine Güterbestätigung<br />
Bischof Rudolfs von Halberstadt für das Kloster Schöningen von 1147 Oktober 18<br />
nennt Baldewinus advocatus de Bruneswich et Frithericus frater eius 37) , und im 0 La III 127<br />
von 1130 November 13 treffen wir Liudolfus advocatus de Brunsuic et duo filii eius Baldewinus<br />
et Fridericus. Leider ist dieses Diplom eine bekannte Fälschung für die Kirche von<br />
Drübeck 38 ), mit Benutzung des Ricchenberger Archivs hergestellt und 0 Lo III 22 von<br />
1129 Juni 17 zum Muster nehmend. Die Zeugenliste beruht auf einer weiteren zeitgenössischen<br />
Vorlage, aber es können noch andere Namen aus der Zeit der Fälschung aufgenommen<br />
sein, die in die zweite Hälfte des 12. Jahrhunderts gehören dürfte 39). Die unmittelbare<br />
Folge des Namens Fridericus auf den Baldewins von Dahlum jedenfalls mag als Indiz für<br />
engere Zusammengehörigkeit bcider Personen genommen werden dürfen.<br />
Ebensowenig sicher ist, ob wir mit ROckerus einen Angehörigen des Ministerialengeschlechts<br />
von K n e i t I i n gen vor uns haben 40) und ob er identisch ist mit dem im Memorienbuch<br />
des Braunschweiger Blasiusstifts genannten Rokerus 41 ).<br />
Gut bekannt ist hingegen E p P 0 von B rau n s c h w ei g (Yppo): Abgesehen davon,<br />
daß er Ludolf von Dahlum jenes Beierstedter Land verkaufte, das dann ans Aegidienklo-<br />
3j) UU HdL44 (I HiO) , 45 (1160), 50(1161),110 (1175 -1179). Wenn hier und im folgenden von<br />
"Familie" gesprochen wird, so ist damit noch nichts über eine dem zeitgenössischen Adel vergleichbare<br />
"Bewußtheit der Verwandschaftsbindungen innerhalb der verschiedenen Gemeinschaften"<br />
(Karl Sc h m i d, Zur Problematik von Familie, Sippe und Geschlecht, Haus und Dynastie beim mittelalterlichen<br />
Adel: Ders., Gebetsgedenken und adliges Selbstverständnis im Mittelalter. Sigmaringen<br />
1983, 183 - 244; hier 209) gesagt, sondern nur der biologische Zusammenhang festgestellt.<br />
36) Fridericus (de Volcmariggerod) aus U HdL 27 von 1154 Juni 3. Vgl. Register zur Edition s.<br />
v. "Fridericus de Volcmariggerod".<br />
37) UB HH (wie Anm. 30) 189 Nr. 219.<br />
3R) Fritz von Re i nö h I, Die gefälschten Königsurkunden des Klosters Drübeck: Archiv f. Urkundenforsch.<br />
9, 1926, 123-140 (hier 132 f.).<br />
39) Sicherheit ist hier wegen der Überlieferungslage nicht zu gewinnen; vgl. die editorischen<br />
Vorbemerkungen von Hans Hirsch zu D Lo III 127.<br />
40) So Lu be n ow (wie Anm. 4) 151 af. Vgl. Lotte Hütte bräu ke r, Das Erbe Heinrichs des<br />
Löwen. Die territorialen Grundlagen des Herzogtums Braunschweig-Lüneburg von 1235. (Studien u.<br />
Vorarb. z. Hist. Atlas von Niedersachsen, Bd. 9.) Göttingen 1927,81. Kneitlingen im Kr. Wolfenbüttel:<br />
K lei n a u (wie Anm. 5)341 Nr. 1192. Die Familie ist im 13. Jh. noch mit Rocker (11.,1215-1240<br />
belegt), Wasmod (um 1226) und Lutbert (ebenfalls um 1226) im Dienst der Welfen vertreten: Lu benow<br />
a. a. O. 152 f.<br />
41) Rokerus laicus obiit, X sol. ad servicium: Die beiden ältesten Memorienbücher des B1asiusstiftes<br />
in Braunsehweig. Hrsg. von H. Dürre: Zs. d. His!. Vereins Niedersachsen 1884,67 -117 (hier<br />
78 Anm. 1).<br />
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ster vertauscht wurde, kam auch er aus der Ministerialität Lothars von Süpplingenburg 42)<br />
und diente Heinrich dem Löwen bis in die Mitte der 50er Jahre des 12. Jahrhunderts4~).<br />
Mit Ludolf und Baldewin von Dahlum, Berthold von Peine, Anno von Heimburg und<br />
Burchard von Wolfenbüttel fassen wir eine Ministerialengruppe, deren Bedeutung für das<br />
erste Jahrzehnt der Herrschaft Heinrichs des Löwen in Sachsen und zeitlich noch darüber<br />
hinaus sehr groß gewesen ist. Immer wieder treten ihre Mitglieder gemeinsam auf 44 ) und<br />
wie auch weitere Angehörige jener Familien ihre Plätze einnehmen, zeigt die glanzvolle<br />
Repräsentanz der Ministerialität Heinrichs des Löwen beim Reichstag von Goslar Anfang<br />
Juni 1154, auf dem der Herzog von Friedrich I. das berühmte und folgenreiche Investiturprivileg<br />
für die nordclbischen Bistümer erhielt 45 ). Ein solches gemeinsames Auftreten ist<br />
schon unter Lothar von Süpplingenburg belegt 46 ), und besonders aussagekräftig, weil<br />
gleichsam historiographisch kompiliert, ist hier die Zeugenliste des schon erwähnten gefälschten<br />
Diploms für Drübeck 47): Diese Gruppe wurde in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts<br />
nicht nur als solche gesehen, sondern schon für die Zeit Lothars als bestehend<br />
vorausgesetzt, so daß der Fälscher mit seiner Zusammenstellung keinen Anstoß zu erregen<br />
brauchte.<br />
Immer wieder sind auch Söhne dieser Ministerialen in wichtigen Funktionen tätig geworden.<br />
Ludolf von Peine, der Sohn Bertholds, wurde 1160 von Heinrich dem Löwen im<br />
Zuge des Aufbaus einer ministerial ischen Verwaltung des neu gewonnenen Obotritenlandes<br />
auf die Burg Malchow gesetzt 48) und war später Grafvon Peine 49 ). 1166 konnte er seine<br />
Tochter im Stift Steterburg unterbringen und dafür eine so beträchtliche Summe zahlen,<br />
(2) D Lo 11122 von 1129 Juni 17.<br />
(3) Mit dem Beinamen de Bruneswic ist Eppo Zeuge in U HdL 32 (vor 1156 Febr. 19) für das<br />
Stift Georgenberg/Goslar.<br />
(4) U HdL 4 (Königslutter 1143): Ludolf von Dahlum, Berthold von Peine, Anno von Heimburg.<br />
U HdL 6 (Braunschweig 1144 Juli 23): Ludolfvon Dahlum, Anno von Heimhurg, Berthold von Peine,<br />
Burchard von Wolfenbüttel.<br />
U HdL 8 (Braunschweig 1147): Anno von Heimburg, Berthold von Peine, Baldewin von Dahlum.<br />
U HdL 9 (Braunschweig 1147): Berthold von Peine, Baldewin von Dahlum, Burchard von Wolfenbüttel.<br />
U HdL 10 (Quedlinburg 1147 Nov. [oder Dez.?] 4): Anno von Heimhurg, Berthold von Peine.<br />
U HdL 20 (Königslutter [1153 April 29?]: Anno von Heimburg, Baldewin von Dahlum.<br />
(5) U HdL 27 (Guslar 1154 Juni 3): Anno von Heimburg, Burchard von Wolfenbüttel, Ludolf<br />
von Dahlum (Sohn Baldewins), Ecbert von Wolfenbüttel (Sohn Burchards), Burchard von Wolfenbüttel<br />
(Sohn Burchards [1.]), Sigebodo von Peine (Bruder Bertholds), Ludolfvon Peine (Sohn Berthulds).<br />
(6) D Lo III 22 (Goslar 1129 Juni 17): Ludolfvon Dahlum, Eppo von Braunschweig.<br />
D Lo III 59 (Goslar 1134 Jan. 25): Ludolfvon Dahlum, Anno von Heimburg, Berthold von Peine.<br />
(7) D Lo 111 127: Ludolf von Dahlum, Baldewin von Dahlum, Friedrich von Dahlum (Sohn<br />
Ludolfs), Berthold von Peine, Burchard von Wolfenbütte1, Anno von Heimburg.<br />
411) Helmold (wie Anm. 26) I, 88; S. 173.<br />
(9) Annales Stederburgenses zu 1175; MGH SS XVI, 213.<br />
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daß Propst Gerhard 11. dafür vier Hufen in Klein Schwülper kaufen konnte 50). Ludolf (11.)<br />
von Dahlum, ein Sohn Baldewins und nun schon als Dritter seiner Familie Vogt von Braunschweig,<br />
wurde ebenfalls im Jahre 1160 mit der Burg Quetzin betraut 51). Ekbert von Wolfenbüttcl,<br />
Sohn Burchards, zählte bereits zu den Großen im Lande und erhielt beim Aufbruch<br />
des Herzogs zu seiner Reise ins Heilige Land die Oberaufsicht über die gesamte<br />
herzogliche familia, vor allem aber oblag ihm der besondere Dienst bei der Herzogin Mathilde<br />
52 ).<br />
Unsere Betrachtung der Urkunde Heinrichs des Löwen für Riddagshausen hat uns bis<br />
jetzt einen Kreis von Familien gezeigt, die als ministeriales personal- und sachenrechtlich<br />
von anderen, adelsherrschaftlich-dynastisch herausragenden Personen abhängig waren 53).<br />
Persönlich unfrei, hatten sie durch qualifizierten Dienst an Bedeutung gewinnen können,<br />
d. h. Kompetenz in Verwaltung, Politik und militärischem Einsatz erworben, daraus folgend<br />
Gewinn an Besitz und Prestige. Kompetenz, Besitz und Ansehen verdichteten sich im<br />
Laufe der Zeit zum Rechtsanspruch, ablesbar an der Erblichkeit der Dienststellungen.<br />
Diese Entwicklung hatte als ein typisches Phänomen der deutschen Verfassungs- und<br />
Sozialgeschichte 54) schon mehr als eine Generation vor der Gründung Riddagshausens eingesetzt.<br />
Ministerialisches Selbstbewußtsein manifestierte sich 1104 in der Tötung des Grafen<br />
Sighard von Burghausen während des Regensburger Reichstages Heinrichs IV., dum<br />
ministris ius a senioribus antiquitus concessum denegare et demere vellet 55 ). Noch um die<br />
SO) Ann. Sted. (wie Anm. 49) 209 zu 1166. Über weitere Zuwendungen an Steterburg vgl. ebd.<br />
216 zu 1182,218 zu 1187,219 zu 1187. Verbindungen Ludolfs von Peine zu Riddagshausen zeigt seine<br />
Schenkung des Gutes Harvesse (Landkr. Braunschweig: K lei n a u [wie Anm. 5]246 Nr. 817) an das<br />
Kloster: U HdL 45 (1160).<br />
~1) Helmold (wie Anm. 26) I, 88; S. 173.<br />
52) Et non remansit quisquam maiorum, excepto Eckberto de Vulfelesbotele, quem constituit dux<br />
super omnem familiam suam, maxime tamen deputatus eSl in minislerium domne ducisse Mechlildis,<br />
... : Arnold von Lübeck, Chronica Slavorum I, 1; MGH SS rer. Germ. i. u. s. [14], 11. Wenn Arnold<br />
(12) weiter über Ekbert sagt: Sed res cesserunl aUter de eo. Ipse enim dedit maculam in gloriam suam et<br />
notam perfidie incurril. Unde graviler mulclatus es{., so muß es sich dabei nicht um während der Pilgerfahrt<br />
des Herzogs geübten Verrat, etwa Konspiration mit dem Kaiser (so Johannes Hall e r, Der<br />
Sturz Heinrichs des Löwen: Archiv f. Urkundenforsch. 3, 1911,295 -450; hier 329 ff.) handeln. Denkbar<br />
ist auch eine Projektion der späteren Ereignisse auf 1172 durch Arnold von Lübeck (so H ae nd le<br />
[wie Anm. 21]42 ff.), aber die Frage bedarf erneuter Prüfung.<br />
53) Es ist streng zwischen herzoglicher und persönlicher (billungischer, süpplingenburgischer,<br />
welfischer) Ministerialität zu unterscheiden. "Ministerialen des Herzogtums Sachsen" (so Karl B 0 s I,<br />
Die Reichsministerialität der Salier und Staufer. Ein Beitrag zur Geschichte des hoch mittelalterlichen<br />
deutschen Volkes, Staates und Reiches. 2 Teile. [Schriften der MGH, Bd. 10.) Stuttgart 1950/51, 119)<br />
gab es nicht.<br />
54) Grundlegend nach wie vor B os I (wie Anm. 53). Wichtige neue Aspekte bei Knut Sc h u I z,<br />
Die Ministerialität als Problem der Stadtgeschichte: Rheinische Vierteljahrsbll. 32, 1968, 184 ff.; Sabine<br />
W i I k e, Ministerialität und Stadt. Vergleichende Untersuchungen am Beispiel von Halberstadt:<br />
Jb. f. d. Gesch. Mittel- und Ostdeutschlands 25,1976,1 ff.; Josef Fle cke n s te i n, Ministerialität und<br />
Stadt herrschaft. Ein Beitrag zu ihrem Verhältnis am Beispiel von Hildesheim und Braunschweig: FS<br />
Helmut Beumann. Sigmaringen 1977,349 ff.<br />
55) Annales Augustani zu 1104; MGH SS III, 136.<br />
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Mitte des 12. Jahrhunderts war diese spektakuläre, formal einer Hinrichtung angeglichene~6)<br />
und damit über spontanen Totschlag bewußt hinausgehende Tat fest im Bewußtsein<br />
der Mitwelt verankert, gerade auch in ihrer rechtlichen Dimension: Der Graf, so heißt<br />
es in der Chronik Ottos von Freising 57 ), sei a familia principum qui ministeriales dicuntur,<br />
eo quod iusticiam eorum infringere diceretur, getötet worden.<br />
Es war mithin nicht ungefährlich, solche Dienstleute zu haben, deren militärische<br />
Qualifikation gepaart mit einem genossenschaftlichen Selbstbehauptungswillen leicht gegen<br />
den Herrn ausschlagen konnte, der erworbenes Recht kränkte. Als besonders problematisch<br />
erwies sich dabei die Tatsache, daß es ein präzises, einheitliches Ministerialendienstrecht<br />
nicht gab; ihre Stellung war nicht verbindlich definiert, wurzelte im Hofrecht,<br />
hatte sich durch lehnrechtliche Einflüsse verbessert 58) und ergab sich im Einzelfall aus persönlicher<br />
Fähigkeit, Einsatzfreude und Erfolg, auch aus Gunst und Rang des Dienstherrn.<br />
Um die Mitte des 12. Jahrhunderts leitete der Verfasser des Chronicon Ebersheimense die<br />
deutsche Ministerialität von Anordnungen Caesars ab, der seinen Sieg über die Gallier mit<br />
germanischen Hilfstruppen errungen und auf einem in Germanien abgehaltenen Hoftag<br />
die minores milites den Fürsten unter der Bedingung übergeben hätte, daß diese milites<br />
nicht servi et famuli sein, sondern den Fürsten als ihren domini und defensores Dienste,<br />
ministeria, leisten sollten 5Q). Damit aber, so folgerte der Chronist, seien in Deutschland die<br />
Ministerialen des Reiches und der Fürsten in ganz besonderer, im übrigen Europa unbekannter<br />
Weise gesichert.<br />
Dieser Bericht zeigt indessen nicht einen vorhandenen, sondern den erstrebten Zustand<br />
und spiegelt die Suche nach rechtlich bindender Formulierung vielfach mühsam errungener<br />
Positionen. 1146, also ein Jahr nach der Stiftung Ludolfs von Dahlum, gleichzeitig<br />
mit der Dotation Heinrichs des Löwen für Riddagshausen, traten zum Erstaunen zeitgenössischer<br />
Beobachter Ministerialen des Reiches und anderer Herren aus freien Stücken<br />
mehrfach zusammen und sprachen Recht in eigener Sache 60). Diese Versammlungen<br />
scheinen in Sachsen stattgefunden zu haben 61 ), was auf eine besondere Fortschrittlichkeit<br />
56) Sigehard durfte beichten und die Kommunion empfangen, bevor man ihn enthauptete. Zusammenstellung<br />
aller Quellen bei Gerold Me ye r von K non a u, Jahrbücher des Deuts,chen Reiches<br />
unter Heinrich IV. und Heinrich V. Bd. 5. Berlin 1904, 196 Anm. 3.<br />
57) Otto von Freising, Chronica sive Historia de duabus civitatibus VII, 8; MGH SS rer. Germ.<br />
i. u. s. (45),318.<br />
58) Bester Überblick bei Karl B 0 s I, Das "ius ministerialium". Dienstrecht und Lehenrecht im<br />
deutschen Mittelalter: Ders., Frühformen der Gesellschaft im mittelalterlichen Europa. München<br />
1964,277-326. Vgl. Knut Sc h u I z, Art. "Dienstrecht": Lexikon d. MA 3, 1985, Sp. 1005 f. Am 24.<br />
Juni 1156 verschenkte Heinrich der Löwe seinen Ministerialen Heinrich mit dessen gesamten Dienstgut<br />
an das Kloster Bursfelde: U HdL 33.<br />
59) Chronicon Ebersheimense c. 2; MGH SS XXIII, 432.<br />
60) Hoc anno res mira et hactenus inaudita in regno exorta est. Nam ministeriales regni et aliarum<br />
potestatum, non iussi ad colloquium sepius convenientes, inconsulto tam rege quam ceteris principibus<br />
iusticiam omnibus interpellantibus se iudiciali more fecerunt. Ann. Palid (wie Anm. 4) 82 zu 1146.<br />
61) Dafür sprechen der Standort des Berichterstatters und vielleicht auch der folgende Satz im<br />
Text, obwohl dessen Bezug auf die vorangehende Meldung nicht eindeutig ist: Rex pro iusticiafacienda<br />
Saxoniarn ingressus est, sed hoc ad effectum non pervenit.<br />
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dieser Region des Reiches im Hinblick auf Bewegungen weist, die wir im Zusammenhang<br />
mit der Riddagshäuser Gründung noch ein wenig besser charakterisieren werden. Heinrich<br />
der Löwe selbst hat die Lösung führender Dienstleute aus seiner [amilia erleben müssen,<br />
denn seit 1180 waren Ludolfvon Peine (der Sohn Bertholds) und Ludolf (11.) von Dahlum<br />
(der Sohn Baldewins) mit vielen anderen auf die Seite der Gegner übergetreten 62 ).<br />
Bevor wir aber den größeren sozial- und verfassungsgeschichtlichen Rahmen für diese<br />
Vorgänge beschreiben, fragen wir nach den Motiven Ludolfs von Dahlum für seine Gründung<br />
und stoßen dabei auf den zweiten Brennpunkt unseres Themas, den Zisterzienserorden.<br />
Wenn gesagt wurde, daß Ludolf als Konverse in das von ihm neu gegründete Kloster<br />
eingetreten ist, so haben wir einen in mehrfacher Hinsicht bedeutungsvollen Vorgang zu<br />
erklären. Er gehört in eine Frömmigkeitsbewegung, die seit dem ersten Viertel des 12.<br />
Jahrhunderts immer mehr Mitglieder des Laienadels erfaßte und sie bewog, Klöster oder<br />
Stifte neu zu gründen, regulierte Gemeinschaften auf jede Weise zu fördern, in letzter Konsequenz<br />
einer Anerkennung monastischer Lebensformen selbst aus der Welt zu gehen 63 ).<br />
Die Ursachen für dieses Verhalten weisen auf die c1uniacensischen Klosterrcformen 64) zurück,<br />
deren Erweiterung durch die allgemeine Kirchenreform des 11. Jahrhunderts und die<br />
Zuspitzung im Investiturstreit 6~) zu einer höheren Sensibilität weiter Kreise der Bevölkerung<br />
gegenüber der persönlichen Entscheidung in Glaubensfragen und ihren Auswirkun-<br />
62) Amold von Lübeck (wie Anm. 52) 11, 17; S. 58: Multi enim ministerialium eius, sine omni<br />
contradictione ipsi servierant, ur lfeinricus de Witha, Luppoldus de Hertesberch, Ludolphus de Pein na<br />
et alii plures, recesserunt ab eo et ad imperium se transtulerunt. Ludolf von Peine und Ludolf (11.) von<br />
Dahlum sind Zeugen in der Urkunde Bischof Adelogs von Hildesheim für Riddagshausen (1186/90):<br />
UB HHi (wie Anm. 4) 435 Nr. 447. Vgl. auch Ann. Sted. (wie Anm. 49) 225 ff. zu den Kämpfen der<br />
Jahre 1191-1194. Über die seit dem ersten Drittel des 13. Jhs. erkennbare Lehnsfähigkeit führender<br />
Ministerialenfamilien (Wolfenbüttel, Heimburg, Dahlum) gegenüber Herren außerhalb der welfischen<br />
potestas vgl. Lutz Fe n s k e, Ministerialität und Adel im Herrschaftsbereich der Bischöfe von<br />
Halberstadt: Herrschaft und Stand. Hrsg. von J. Fleekenstein. (Veröff. d. Max-Planck-Instituts f.<br />
Gesch., Bd. 51.) Göttingen 1977, 157-206. Cber die Familie von Dahlum im 13. Jh. Lothar von<br />
He i n e man n, Heinrich von Braunschweig, Pfalzgraf bei Rhein. Gotha 1882 und jetzt vor allem Lutz<br />
Fenske, Soziale Genese und Aufstiegsformen kleiner niederadliger Geschlechter im südöstlichen<br />
Niedersachsen: FS Josef Fleckenstein. Sigmaringen 19R4, 693 -726 (hier 698 ff.).<br />
63) Herbert G ru n d man n, Adclsbckehrungen im HochmittelaIter: FS Gerd TeIlenbach. Freiburg<br />
1968, 325-345.<br />
64) Guy de Valous, Le monachisme cIunisien des origines au XV' siecle. 2 Bde. 2. Aun.<br />
Paris 1970. Cluny. Beiträge zu Gestalt und Wirken der c1uniazensischen Reform. Hrsg. von H. Richter.<br />
(Wege der Forschung, Bd. 241.) Darmstadt 1975. Noreen H u n t, Cluny under Saint Hugh,<br />
1049-1109. London 1967.<br />
65) Über die sehr differenziert zu beurteilende Verbindung zwischen c1uniazensischer und gregorianischer<br />
Reform vgl. Hartmut Hoffmann, Von Cluny zum Investiturstreit: Archiv f. KuIturgeseh.<br />
45,1963,165-209. Theodor Schieffer, Cluny et la querelle des Investitures: Revue hist.<br />
225,1961,47-72. Alberic S t a cpoo I e, Hildebrand, Cluny and the Papacy: Downside Review (Bath)<br />
263,1963,142-164 und 264,1963,254-272. Herbert EdwardJohn Cowd rey, The Cluniacs and the<br />
Gregorian Reform. Oxford 1970.<br />
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gen auf das Leben geführt hatten 66). Wenn die Welt an monastischen Idealen gemessen<br />
und durch sie verändert werden sollte, dann war die Konversion zur entsprechenden Lebensweise<br />
ein notwendiger, aber schwer vollziehbarer Schritt. Schwer nicht nur angesichts<br />
der asketischen Forderungen und der Lösung aus sozialen Bindungen, denen der einzelne<br />
Mensch damals viel stärker verhaftet war als in der Gegenwart: Kompliziert wurde die<br />
persönliche Umkehr auch durch eine seit Gregor VII. rasch fortschreitende Klerikalisierung<br />
der Gesamtkirche. Von diesem Prozeß wurden auch die Orden erfaßt 67 ), so daß es<br />
dem Laien selbst bei gutem Willen kaum mehr möglich war, einen direkten Zugang zu<br />
monastischen Gemeinschaften zu finden, deren Mitglieder überwiegend Priester waren.<br />
Im übrigen genügten die älteren benediktinischen Konvente mit der Ausgewogenheit<br />
ihrer Lebensform einer rigorosen Rcformanschauung nicht mehr. Es waren deshalb vor<br />
allem die "neuen Orden", Zisterzienser und Praemonstratenser, denen sich diese ebenfalls<br />
neue Spiritualität zuwandte 68 ): Wir beobachten nicht nur eine große Zahl von Gründungen,<br />
sondern vor allem auch die Umwandlung von Burgen in Klöster und Stifte, das Aufgeben<br />
von Familiensitzen mit den daraus folgenden Kontlikten des Stifters mit seinen Angehörigen<br />
(9 ). Bringt die Initiative Ludolfs von Dahlum insoweit nichts Überraschendes, so<br />
ist doch zu beachten, daß die Träger der eben beschriebenen Bewegung aus dem Adel<br />
kamen, daß wir vorwiegend aristokratische Reaktionen auf die Herausforderung der asketischen<br />
Ideale kennen. Mit den Anfängen des Klosters Riddagshausen aber ist der Name<br />
eines Ministerialen verbunden: Antworteten die Zisterzienser vielleicht in besonderer<br />
Weise auf die Wünsche und Herausforderungen einer aufsteigenden, \cistungsstarken,<br />
aber in ihren Rechten noch ungesicherten und für die neue Spiritualität aufgeschlossenen<br />
Gruppe?<br />
Als Abt Robert von Molesme zu Anfang des 12. Jahrhunderts mit einigen Freunden<br />
sein Kloster verließ, um ein novum monasterium 70) zur strikteren Beachtung der Regel<br />
Benedikts zu gründen, konnte niemand die wahre Bedeutung dieses Schrittes ermessen.<br />
Citeaux in der burgundischen Diözese Chalon-sur-Saone war zunächst nichts anderes als<br />
einer der vielen Orte des Rückbesinnens auf ältere Grundsätze und apostolische Vorbil-<br />
66) Dazu sehr materialreich die Aufsatzsammlung von Etienne Delaruelle, La piete populaire<br />
au moyen äge. Turin 1975. Vgl. Giles Constable, Religious Life and Thought (11th-12th<br />
centuries). London 1979.<br />
67) Am c1uniazensischen Beispiel zeigt das Wolfgang Te s k e, Laien, Laienmönche und LaienbTÜderinder<br />
Abtei Cluny: Frühma. Studien 10, 1976,248-322 und 11, 1977,288-339. Fürdie Zisterzienservgl.<br />
unten SO.<br />
M) The Cistercian Spirit. Hrsg. von M. B. Pennington. (Cistercian Studies Series, Bd. 3.) Shannon<br />
1970. Hans Martin K I i n k e n be rg, C1teaux - Spiritualität und Organisation: Die Zisterzienser.<br />
Ordensleben zwischen Ideal und Wirklichkeit. Ergänzungsband. Köln 1982, 13-27. Raoul Manse<br />
11 i, Die Zisterzienser in Krise und Umbruch des Mönchtums im 12. Jahrhundert: ebd. 29-37.<br />
69) Joachim Ehlers, Adlige Stiftung und persönliche Konversion: Geschichte und Verfassungsgefüge.<br />
Frankfurter Festgabe für Walter Schlesinger. (Frankfurter Hist. Abhandlungen, Bd. 5.)<br />
Wiesbaden 1973,32-55.<br />
70) Exordium Cistercii c. 2; Les plus anciens textes de C1teaux. Hrsg. von J. de la Croix Bouton<br />
und J.-B. Van Damme. Ache11974, 109.<br />
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der 71 ). Erst mit der Abtszeit des Engländers Stephan Harding, die im Jahre 1109 begann,<br />
erhielt der Konvent von Citeaux festen Halt in einem ausformulierten Programm, vor allem<br />
aber wurden die Umrisse eines Ordens in Regelungen sichtbar, die auf erste Tochtergründungen<br />
angewandt wurden: La ferte (1113), Pontigny (1114), Clairvaux und Morimond<br />
(beide 1115) wurden zu "Primarabteien", indem ihnen die consuetudines von Citeaux<br />
als verbindlich vorgeschrieben und die Charta caritatis zur Grundlage einer festen<br />
Bindung weiterer Tochtergründungen an diese Mutterabteien gemacht wurde. Auf diese<br />
Weise entstand ein Filiationssystem, innerhalb dessen Riddagshausen als Tochter von<br />
Amelungsborn , das seinerseits 1135 von Alten kamp aus besiedelt worden war, letztlich auf<br />
Morimond zurückging: Von dort waren im Jahre 1123 die ersten Mönche nach Altenkamp<br />
gekommen 72). Dieses Filiationssystem wurde streng zusammengehalten durch die alljährlich<br />
stattfindenden Generalkapitel, zu denen alle Äbte nach Citeaux kommen mußten und<br />
auf denen eine förmliche Ordensgesetzgebung entstand, jeweils auf Veränderungen reagierend<br />
und allgemeinverbindlich 73).<br />
Auf dieser Basis wirkte ein charismatisch-spiritueller Impuls, den der neue Orden im<br />
Jahre 1112 durch den Eintritt des burgundischen Adligen Bernhard in Citeaux erhielt'4)<br />
und der für die weitere Ausbreitung entscheidend werden sollte: 1115 gründete Bernhard<br />
Clairvaux und im Jahr seines Todes, 1153, gab es bereits 166 Filiationen dieses Klosters bei<br />
einem Gesamtbestand von 344 Zisterzienserabteien. Dementsprechend hatte sich eine politische<br />
Bedeutung ergeben, für die nicht nur Bernhards Einfluß auf die Geschicke der<br />
westlichen Christenheit ein Zeichen ist 75), sondern auch das rasche Eindringen des Ordens<br />
in die Hierarchie der Gesamtkirche 76).<br />
Damit hatte sich ein deutlicher Widerspruch zu der erst eine Generation zurückliegenden<br />
Initiative Roberts von Molesme aufgetan. Sucht man ein treffendes Bild von der Le-<br />
71) Über die Frühgeschichte des Ordens, die hier nicht im einzelnen behandelt werden kann,<br />
Louis Julius Lekai, The Cistercians. Ideas and Reality. Kent, Ohio 1977. Die Cistercienser. Geschichte,<br />
Geist, Kunst. Hrsg. von A. Schneider. 2. Aufl. Köln 1974. Jürgen Mi e t h ke, Die Anfänge<br />
des Zisterzienserordens: Die Zisterzienser. Ordensleben zwischen Ideal und Wirklichkeit. Köln 1980,<br />
41-46; jeweils mit weiterführenden Literaturnachweisen.<br />
72) Eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Geschichte Amelungsborns fehlt. Vgl.<br />
einstweilen l"icolaus Carl Heutger, Das Kloster Amelungsborn im Spiegel derzisterziensischen<br />
Ordensgeschichte. Hildesheim 1968.<br />
73) Über die Generalkapitel lean-Berthold M ahn, L'Ordre Cistercien et son gouvernement<br />
des origines au milieu du XIII' siede (1098-1265). 2. Aufl. Paris 1951, 173 ff.<br />
74) Zu Bernhard vgl. R. G regoi Te, Art. "Bernhard von C1airvaux": Lexikon d. MA 1,1980,<br />
Sp. 1992-1995; Hans-Dietrich K a h I, Rernhard von Fontaines, Abt von Clairvaux: Gestalten der<br />
Kirchengeschichte. Hrsg. von M. Greschat. Bd. 3: Mittelalter I. Stuttgart 1983, 173-191; Jürgen<br />
Miet h k e, Bernhard von Clairvaux: Die Zisterzienser (wie Anm. 71), 47-55.<br />
7~) Vgl. die Zusammenstellung der Quellen bei Wilhelm Be rn h a rdi, Konrad III. (Jahrbücher<br />
d. dt. Gesch.) Leipzig 1883, 455 ff. (Pontifikat Eugens I1I.) und 518 ff. (zweiter Kreuzzug).<br />
76) Mit Eugen 111., einem Schüler Bernhards von Clairvaux, erlangte 1145 zum ersten Mal ein<br />
Zisterzienser das päpstliche Amt. Über ihn Helmut Gleber, Papst Eugen 111. (1145-1153) unter<br />
besonderer Berücksichtigung seiner politischen Tätigkeit. (Beiträge z. ma. u. neueren Gesch., Bd. 6.)<br />
Jena 1936, bes. 171 ff.<br />
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benswirklichkeit der Zisterzienser in den ersten Jahren ihrer Geschichte zu erhalten, so<br />
darf man sich schon angesichts der quantitativen Bedeutung des Ordens nicht mit einer<br />
Bestandsaufnahme dessen begnügen, was seine Gründer und Programmatiker wollten. Sicherlich<br />
sind einige grundsätzliche Forderungen, die immer wieder als besonders charakteristisch<br />
bezeichnet werden, auch befolgt worden, so Klosterstandorte im eremus, hohe Bewertung<br />
landwirtschaftlicher Kultivierungsarbeiten , die Eigenwirtschaft. Ebenso oft aber<br />
widerstrebte und hinderte der besondere Umstand, die spezielle Bedingung einer Stiftung,<br />
kurzum: die Realität der Welt 77). Auch von Riddagshausen wird niemand behaupten wollen,<br />
es habe in der Einöde gelegen.<br />
Es wäre auch ganz verfehlt, anzunehmen, daß die Arbeit um ihrer selbst willen geschätzt<br />
oder als ein Wert mit eigener Bedeutung anerkannt worden wäre. Die Statuten von<br />
1134 bestimmen zwar, daß "die Mönche unseres Ordens von ihrer Hände Arbeit, Ackerbau<br />
und Viehzucht" leben müssen 78), aber das hatte eine durchaus untergeordnete Funktion<br />
im Sinne eines monastischen Programms, das auf ältere, von Benedikt gesetzte Normen<br />
zurückgriff. Sie waren bei den Cluniazensern zugunsten einer prachtentfaltenden Liturgie<br />
in den Hintergrund gedrängt worden, und hiergegen richtete sich der zisterziensische<br />
Entwurf, der mit seinen Statuten als den Ausführungsbestimmungen die Benediktregel<br />
ergänzen, nicht verdrängen wollte 79). Eine "explizite Theorie, Philosophie oder gar Theologie<br />
der Arbeit" hat der Orden (wie das mittelalterliche Denken überhaupt) nicht hervorgebracht<br />
BO) , wohl aber klassifizierte er die Tätigkeiten: Landwirtschaft, Waschen, Nähen,<br />
Backen, Abschreiben von Büchern, Krankenpflege und Verwaltung galten als erlaubt,<br />
während künstlerische Arbeiten (Bildhauerei, Malerei, Illuminieren von Handschriften)<br />
ebenso verboten waren wie etwa die Aufzucht wirtschaftlich nicht nutzbarer Tiere. Vorläufer<br />
dieser Wertvorstellungen hat es schon zu Anfang des 11. Jahrhunderts gegeben, z. B.<br />
in der Eremitengemeinschaft des Romuald von Camaldoli 81), vor allem aber verfolgten im<br />
77) Im Überblick dazu Georges Des p y, Les richesses de la terre. Citeaux el Prcmonlrc devant<br />
I'cconomie de profit aux XIIe et XIIIe siec\es: Problemes d'histoire du christianisme. Hrsg. von J.<br />
Preaux. Bd. 5. Brüsse11975, 58-80. Exemplarisch Wilhelm Ja n sse n, Zisterziensische Wirtschaftsführung<br />
am Niederrhein. Das Kloster Kamp und seine Grangien im 12. -13. Jahrhundert: Villa -<br />
Curtis - Grangia. Landwirtschaft zwischen Loire und Rhein von der Römerzeit zum Hochmittelalter.<br />
Hrsg. von W. Janssen und D. Lohrmann. (Beihefte der FRANClA, Bd. 11.) München 1983,<br />
205-221. Für Frankreich Dietrich Loh rm a n n, Repartition et crcation de nouveaux domaines monastiques<br />
au XII< siede. Beauvaisis - Soissonnais - Vermandois: cbd. 242 - 259. Von den niedersächsischen<br />
Zisterzienserklöstern wurde keines "in eine völlig unberührte Wildnis gesetzt": Georg<br />
Sc h n a t h, Vom Wesen und Wirken der Zisterzienser in Niedersachsen im 12. Jahrhundert: Niedersächs.<br />
Jb. f. LG 35,1963,78-97 (hier 83). Vgl. Siegfried E p pe rl ein, Gründungsmythos deutscher<br />
Zisterzienserklöster westlich und östlich der EIbe im hohen Mittelalter und der Bericht des Leubuser<br />
Mönches im 14. Jahrhundert: Jb. f. Wirtschaftsgesch. 3, 1967,303-335.<br />
78) Canivez(wieAnm.7)1134c.5;S.14.<br />
79) Louis Julius Le kai, The Early Cistercians and the Rule ofSaint Benedict: Mittellatein. Jb.<br />
17,1982,96-107 (hier 97ff.).<br />
RO) Dietrich Kurze, Die Bedeutung der Arbeit im zisterzicnsischen Denken: Die Zisterzienser<br />
(wie Anm. 71),179-202; das Zitat dort 179.<br />
81) Wilhe1m Kurze, Campus Malduli. Die Frühgeschichte Camaldolis: Quellen u. Forsch. aus<br />
ital. Archiven u. <strong>Bibliothek</strong>en 44,1964,1-34.<br />
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12. Jahrhundert die Praemonstratenser solche Ziele und es fällt auf, daß knechtische und<br />
rechtsmindernde Arbeit, das opus servile, in den Mittelpunkt eines Mönchslcbens gestellt<br />
wurde, das sich damit von den gesellschaftlichen Normen seiner Zeit ebenso deutlich wie<br />
bewußt absetzte.<br />
Dieser krass formulierte Gegensatz zwingt uns, die Gründung Riddagshausens auch<br />
als politischen, näherhin sozialgeschichtlich höchst bemerkenswerten Vorgang zu verstehen:<br />
Was jahrhundertelang dem Adel und den Königen als besonderes Verdienst, als kennzeichnende<br />
Tugend angerechnet worden war, die fundatio eines KlostersR 2 ), wurde hicr<br />
von einem unfreien Dienstmann begonnen. Insofern gehört das Unterfangen Ludolfs von<br />
Dahlum in den Zusammenhang jener Aufstiegsbewegung, die vom serviens über den -<br />
immer noch unfreien - ministerialis zum Eintritt in den Adel führte; es ist Teil einer der<br />
wirkmächtigsten gesellschaftlichen Verschiebungen der alteuropäischen Geschichte, vergleichbar<br />
allenfalls mit der Vernichtung des Bürgertums im ersten Drittel unseres Jahrhunderts.<br />
Ludolf konnte nur deshalb als Gründer auftreten, weil ein Zisterzienserkloster ohne<br />
großen Aufwand ins Leben zu rufen war. Für Benediktinerabteien alten Stils waren ganz<br />
andere materielle Anstrengungen erforderlich 83), als sie eine Mönchsgemeinschaft<br />
brauchte, die von Eigenwirtschaft leben sollte und nur wenige der seltenen, teuren Arbeitskräfte<br />
besitzen durfte. Weil es erschwinglich war, konnte also auch der weniger Begüterte<br />
als Stifter auftreten und insoweit adliges Verhalten nachahmen, bis hin zur persönlichen<br />
Konversion im eigenen Haus. Daß die Familie von Dahlum in Riddagshausen eine Art<br />
Hauskloster gesehen hat, ergibt sich nicht nur aus den hier beschriebenen Handlungen<br />
Ludolfs und den noch nachweisbaren Schenkungen seiner Nachkommen 84), sondern auch<br />
aus einem Bericht des Caesarius von Heisterbach Ct 1240) im Dialogus miraculorum R5 ).<br />
Ihm zufolge ist auch Baldewin, mi/es und civitatis advocatus von Braunschweig, in Riddagshausen<br />
eingetreten, war aber den selbst auferlegten asketischen Übungen so wenig gewachsen,<br />
daß er voller Verzweiflung einen Selbstmordversuch unternahm und danach nie<br />
wieder ein klares Bewußtsein erlangte. Caesarius erzählt diese Geschichte als Beispiel für<br />
die üble Wirkung der acedia, einer von den Mönchen schon immer gefürchteten depressiven<br />
Verstimmung, deren Ursache meist in der Überzeugung lag, an sich selbst gestellten<br />
Forderungen nicht genügen zu können. Trotz dieser exemplarischen Absicht ist eine historische<br />
Grundlage anzunehmen, denn der Zisterzienserprior Caesarius hatte authentische<br />
Mitteilungen aus Riddagshausen, wußte auch über Heinrich den Löwen und seinen Ministerialen<br />
Heinrich von Weida zu berichten Rli ), so daß wir Baldewins trauriges Schicksal als<br />
82) Die historiographischen Spuren sicherte Hans Pa t z e, Adel und Stifterchronik. Frühformen<br />
territorialer Geschichtsschreihung im hochmittelalterlichen Reich: Blätter f. d!. LG 100, 1964,8-81<br />
und \01, 1965,67-128.<br />
83) Hans H i r5ch, Die Klosterimmunität seit dem Ivestiturstreit. Weimar 1913,99 f.<br />
84) Vgl. oben Anm. 35.<br />
85) Cacsarius von Heisterbach, Dialogus miraculorum IV, 45; hrsg. von J. Strange. 2 Bde. Köln<br />
1851, Bd. 1,212 f.<br />
86) Ebd. XI, 36; Bd. 2, 298 f. (Abt von Riddagshausen als Gewährsmann). H, 35, Bd. 1, 108 f.<br />
und VI, 10, Bd. 1,362 (Heinrich der Löwe). IV, 76, Bd. 1,243 f. (Heinrich von Weida).<br />
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Bestandteil einer Riddagshäuser Klosterüberlieferung verstehen dürfen. In solchen Traditionen<br />
lebte die Erinnerung an bestimmte Familien, denen auf diese Weise ein erster und<br />
auf lange Zeit auch einziger Anhaltspunkt für historisches Bewußtsein und Kontinuität<br />
gegeben wurde. KlostergTÜndung und agnatisches Familienbewußtsein des Adels gehörten<br />
eng zusammen 87); nun begannen hervorragende Dienstleute es ihren Herren gleich zu tun.<br />
Diese imitatio erstreckte sich natürlich auf alle Lebensbereiche, von der Bewaffnung über<br />
die Tischsitte zur Anerkennung ethischer und kultureller Muster, so daß im Verlaufe des<br />
hier nur anzudeutenden Wandlungsprozesses neue Standeskategorien entwickelt wurden,<br />
die im 13. Jahrhundert die angeseheneren Ministerialen in den Adel aufsteigen ließen 88).<br />
Wie diese Ministerialität sich ihren Weg gegen herrschende Auffassungen von Adel<br />
und Unfreiheit gebahnt hat, so mußte sich der Zisterzienserorden gegen das aristokratische<br />
benediktinische Mönchtum cluniacensischer und reichsklösterlicher Prägung durchsetzen,<br />
so daß die Verbingung beider Kräfte auf ihrem Weg gleichsam in der Natur der Sache lag.<br />
An dieser Stelle erhebt sich die Frage nach den rechtlichen Voraussetzungen der<br />
Handlungsweise Ludolfs von Dahlum und, darüber hinaus, nach der Reaktion Heinrichs<br />
des Löwen, exemplarisch für die Herrenschicht. Mußte Ludolf die Erlaubnis bekommen,<br />
und wie stand es mit seinen Besitzrechten? Ministerialen durften ihr freies Eigen grundsätzlich<br />
ja nur innerhalb ihrer Rechtsgenossenschaft vergeben, also nur an Ministerialen ihres<br />
Herrn. Sie brauchten dazu weder dessen Zustimmung noch dinglichen Vollzug, d. h. ein<br />
Gut mußte nicht durch die Hand des Herrn laufen 89). Eine solche Auflassung war nur nötig,<br />
wenn es sich um Besitz iure beneficiario, um Dienst- oder Lehnsgut handelte, und vollends<br />
anders lag es, wenn freies Eigen an einen Empfänger außerhalb der potestas des Herrn<br />
87) Patze (wie Anm. 82). Ursula Lewald, Burg, Kloster, Stift: Die Burgen im deutschen<br />
Sprachraum. Ihre rechts- und verfassungsgeschichtliche Bedeutung. Hrsg. von H. Patze. (Vorträge u.<br />
Forsch., Bd. 19, 1.) Sigmaringen 1976, ISS-ISO.<br />
88) Josef FI eck e n s t ein, Die Entstehung des niederen Adels und das Rittertum: Herrschaft<br />
und Stand. Untersuchungen zur Sozialgeschichte im 13. Jahrhundert. Hrsg. von J. Fleckenstein. (Veröff.<br />
d. Max-Planck-Instituts f. Gesch., Bd. 51.) Göttingen 1977, 17-39 (hier 23 ff.). Hans Patze,<br />
Hohes und spätes Mittelalter: Geschichte Thüringens. Hrsg. von H. Patze und W. Schlesinger, Bd. 2,<br />
1.) Köln und Wien 1974,274 ff. Hans K. Sch u I ze, Adelsherrschaft und Landesherrschaft. Studien<br />
zur Verfassungs- und Besitzgeschichte der Altmark, des ostsächsischen Raumes und des hannoverschen<br />
Wendlandes im hohen Mittelalter. (Mitteldeutsche Forschungen, Bd. 29.) Köln 1963,92 ff.<br />
John B. Freed, The Origins of the European Nobility. The Problem of the Ministerials: Viator 7,<br />
1976, 211 - 241, hat (213 f.) an den schon von Aloys Sc h u lt e, Der Adel und die deutsche Kirche im<br />
Mittelalter. Studien zur Sozial-, Rechts- und Kirchengeschichte. 2. Aufl. Stuttgart 1922,44 ff. und 261<br />
ff. beschriebenen Schwundprozeß erinnert, dem der deutsche Adel im Früh- und Hochmittelalter dadurch<br />
unterlag, daß bis zum Anfang des 13. Jhs. nahezu alle Bischöfe, Kanoniker und männlichen wie<br />
weiblichen Angehörigen des Benediktinerordens adlig waren. Die hier entstandenen gesellschaftlichen<br />
und politischen Leerräume wurden von den Ministerialen ausgefüllt. Eine erste Bestandsaufnahme<br />
für unser Gebiet lieferte Margarethe Moll, Die Ritterbürtigen im Braunschweiger Lande.<br />
Ein Beitrag zur Standesgeschichte des späteren Mittelalters: Zs. d. Hist. Vereins für Niedersachsen<br />
SO. 1915.207-315.<br />
89) Zur ganzen Frage am besten Hans Constantin Fa u ß n er, Die Verfügungsgewalt des deutschen<br />
Königs über weltliches Reichsgut im Hochmittelalter: DA 29,1973,345 -449.<br />
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vergeben werden sollte. In solchem Fall mußte der Herr nicht nur zustimmen, sondern<br />
mitunter auch selbst die dingliche Verfügung treffen 90).<br />
Was das im einzelnen für Riddagshausen bedeutet, in welcher Weise die Gründung<br />
mit dem Herzog abgesprochen war und welche Rechtsstellung sich für das Kloster schließlich<br />
ergeben hat, läßt der 1146 vom Empfänger urkundlich festgelegte Ablauf erkennen.<br />
Folgende Glieder einer Handlungskette sind in U HdL 7 dokumentiert:<br />
(1) Ludolf von Dahlum kauft dem Eppo von Braunschweig ein Gut in Beierstedt ab und<br />
(2) tauscht dafür vom Aegidienkloster 4 Hufen ein.<br />
(3) Er kauft seinem Schwestersohn Reinhold 2 Hufen ab und<br />
(4) schenkt den Mönchen 6 Hufen in Riddagshausen.<br />
(5) Er veranlaßt Heinrich den Löwen zur Tradition der villa Riddagshausen an die Mönche.<br />
(6) Heinrich der Löwe kauft dem Blasiusstift den Ort Kaunum mit 3 Hufen ab und<br />
(7) tradiert Kaunum und Riddagshausen an die Mönche.<br />
Die Zustimmung des Herzogs war schon für (2) notwendig 91 ), ebenso natürlich für<br />
(4). Obwohl die Urkunde nichts darüber sagt, ist eine Absprache Ludolfs von Dahlum mit<br />
Heinrich dem Löwen schon vor (1) anzunehmen, der Konsens kommt aber in (5) und (7)<br />
so klar zum Ausdruck, daß die gründende Tat zur bloßen Intervention herabgestuft wird:<br />
Was veranlaßte Heinrich und den Beraterkreis des damals etwa fünfzehnjährigen Herzogs,<br />
so stark auf die Wünsche seines Ministerialen einzugehen?<br />
Alle Beteiligten handelten in vergleichsweise offener Situation, einer wenig gefestigten<br />
politischen Großlage, in der neu geschaffene Tatsachen künftige Verhältnisse möglicherweise<br />
entscheidend bestimmen konnten. 1138, also vor wenigen Jahren, hatte mit<br />
Konrad IH. ein König aus dem staufischen Haus die Regierung angetreten, unter zweifelhaften<br />
Begleitumständen und in Sachsen bekämpft 92 ). Seit drei Jahren erst war Heinrich<br />
der Löwe nach dem überraschenden Tod seines Vaters, Heinrichs des Stolzen, und dem<br />
Konflikt mit Konrad IH. als Herzog in Sachsen eingesetzt 93 ); die Verfügung für Riddagshausen<br />
ist seine zweite selbständig ausgestellte Urkunde und gehört damit ganz an den<br />
Anfang seiner Tätigkeit 94 ). Beziehungen zu den Zisterziensern, besonders zu Bernhard<br />
von Clairvaux, waren dem jungen Herzog zwar eine vertraute Sache, hatte doch sein Großvater<br />
mütterlicherseits, Lothar IH., unter dem Einfluß Bernhards wichtige Entscheidun-<br />
90) Über das im 13. Jh. so genannte "Inwärtseigen" Paul Pu n t s c ha r t, Das "Inwärtseigen" im<br />
ästerreichischen Dienstrecht des Mittelalters: ZRG GA 43,1922,66-102 (bes. 79 ff.). Vgl. Bosl<br />
(wie Anm. 58) 223 und zum Fortleben der Einrichtung bis in die Gegenwart Fa u ßn e r (wie Anm. 89)<br />
355 f.<br />
91) Vgl. U HdL 105 zum Güterverkauf des Ludolfvon Peine an das Aegidienkloster (1175):eoneurrente<br />
in hane venditionem nostra permissione.<br />
92) Die Quellen bei Be rn h a rd i (wie Anm. 75) 7 ff.<br />
93) Annales s. Disibodi zu 1142; MGH SS XVII, 26. Karl J 0 rd a n, Heinrich der Löwe. Eine<br />
Biographie. München 1979,28 f.<br />
94) Voraus ging U HdL 6 vom 23. Juli 1144 für das Kloster Bursfelde, durch Eb. Heinrich I. von<br />
Mainz am 27. Juli desselben Jahres bestätigt.<br />
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gen getroffen 95) und das erste Diplom eines deutschen Königs für ein Zisterzienserkloster<br />
ausgestellt 96 ), aber erst unter Konrad III. scheint sich die Haltung der Reichsregierung<br />
gegenüber dem Orden geklärt zu haben 97): Vornehmlich im Dienst stau fischer Reichslandpolitik<br />
nahm der König als Vogt seine Schutzpflichten wahr und hoffte, damit einer Ausbildung<br />
geschlossener Landesherrschaften entgegenwirken zu können 98 ).<br />
Diesem Aspekt dürfte die Aufmerksamkeit des Herzogs in erster Linie gegolten haben,<br />
denn durch ihre Ordensvorschriften waren die Zisterzienser für den Landesausbau<br />
und die damit verbundenen politischen Absichten interessant geworden 99). Ferner legte<br />
die Verbindung des Ordens zur gehobenen Dienstmannschaft herrschaftliche Kontrollmöglichkeiten<br />
nahe, um weitere Selbständigkeit und Eigendynamik einer Entwicklung zu<br />
begrenzen, deren künftiger Verlauf vorerst nicht abzusehen war. Das mußte schon deshalb<br />
geboten sein, weil mit dem zuständigen Diözesanbischof eine weitere Größe ins Spiel kam,<br />
die mit ihrer eigenen Territorialpolitik Heinrich zwangsläufig entgegenstand. Die Ordensstatuten<br />
von 1134 machten jede Neugründung von der Zustimmung des Generalkapitels<br />
abhängig, und um diese zu erlangen, mußte der Gründer vorab den Bischof (in unserem<br />
Fall Rudolf von Halberstadt) und ein potentielles Mutterkloster (in unserem Fall Amelungsborn)<br />
für seinen Plan gewonnen haben 100).<br />
Rudolf von Halberstadt aber war den Welfen nicht wohlgesonnen. Unmittelbar nach<br />
dem Tod Lothars von Süpplingenburg trat er auf die stau fische Seite über und nahm als<br />
einziger geistlicher Fürst Ostsachsens am Kölner Hoftag Konrads III. teil 101). Mitwirkung<br />
95) Anerkennung Innuzenz'll., VerLieht auf Revisiun des Wurmser Konkurdates. Dazu Franz<br />
Josef Sch male, Studien zum Schisma des Jahres 1130. (Forschungen z. kirchI. Rechtsgesch. und<br />
zum Kirchenrecht, Bd. 3.) Köln und Graz 1961, 238 ff. Vgl. die Briefe Bernhards an Lothar (PL 182,<br />
col. 293 Nr. 139 und cul. 295 Nr. 140) und an Richenza (PL 182, col. 291 Nr. 137). Da mir die kritische<br />
Edition der Briefe Bernhards von Lec1ercqrralbot/Rochais derzeit nicht erreichbar ist, muß ich auf<br />
Migne verweisen.<br />
96) D Lo m 109 für Chiaravalle della Colomba, 1137. Die Verfügung gilt Bernardo venerabili<br />
Clareuallensium abbati . .. cuius consilium in rebus divinis multum valere gaudebamus.<br />
97) Das zeigt die Reihe der DD Ko 111 für Zisterzienserklöster: 33, 36, 42, 53, 72, 99 f., 102, 152<br />
f., 174 f., 189, 193,202,208 b, 260, 270 ab. Einen ersten Gesamtüberblick bietet Knut Sch u I z, Die<br />
Zisterzienser in der Reichspolitik während der Stauferzeit: Die Zisterzienser (wie Anm. 68),<br />
165-193.<br />
9H) Das Verdienst, Licht in die umstrittene Frage der kaiserlichen Zisterzienservogtei gebracht<br />
zu haben, gebührt Olto P. Clava d etsche r, Beiträge zur Geschichte der Zisterzienserabtei KappeI<br />
a. Albis. Zürich 1946, bes. 64 ff., der den territorialpolitischen Aspekt als erster herausgearbeitet hat.<br />
Ein Diplom Konrads 111. für Riddagshausen gibt es nicht.<br />
99) Für die Askanier untersucht von Wolfgang R i b b e, Zur Ordenspolitik der Askanier. Zisterzienser<br />
und Landesherrschaft im Elbe-Oder-Raum: Zisterzienser Studien I, 1975,77-96. Vgl. Ferdinand<br />
Eis e n e r, Zisterzienserwirtsehaft, Wüstung und Stadterweiterung am Beispiel Rapperswil: FS<br />
Eberhard Naujoks. Sigmaringen 1980,47 -71 mit der interessanten These, daß die Grangie nahe Rapperswil<br />
Bauern freisetzte, die in der Stadt angesiedelt werden konnten. Ob dergleichen auch für Riddagshausen<br />
und Braunschweig behauptet werden kann, müßte geprüft werden.<br />
100) Canivez (wie Anm. 7) 1134 c. 36; S. 22. Vgl. Georg Schreiber, Kurie und Kloster im<br />
zwölften Jahrhundert. 2 Bde. (Kirchenrechtl. Abhandlungen, Bd. 65 u. 66.) Stuttgart 1910 (hier Bd.<br />
1,83 ff. und 256 ff.).<br />
101) D Ko III 4 von 1138 April 10.<br />
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bei der Klostergründung mußte ihm schon deshalb wichtig sein, weil die Zisterzienser im<br />
Unterschied zu Cluny keine Exemtion anstrebten und deshalb langfristig in bischöfliche<br />
Territorialpolitik einbezogen werden konnten. Dieses Interesse läßt sich für Riddagshausen<br />
auch deutlich an den Halberstädter Urkunden zugunsten des Klosters ab\csen, deren<br />
Folge schon 1146 einsetzt, also gleichzeitig mit den herzoglichen Traditionen 102). Solche<br />
Förderung war nicht ungefährlich, denn die Bischöfe folgten dabei dem Brauch der Päpste<br />
und verbanden ihre Privilcgierung von Reformklöstern mit eigenkirchlich bestimmten Absichten<br />
103), so daß bei mehreren Zisterzienserabteien die Abhängigkeit vom Diözesanbischof<br />
groß war (Maulbronn, Lützel, Viktring, Aldersbach, Kaisersheim) 104).<br />
Wenn diesen Bestrebungen des Episkopats trotz im Prinzip günstiger Voraussetzungen<br />
doch kein durchschlagender Erfolg beschieden war, so lagen die Gründe dafür im<br />
Schutzbedürfnis der Zisterzen. Einerseits lehnten sie die herkömmliche Vogtei wegen der<br />
mit ihr verbundenen Nachteile für die Klöster ab, konnten aber ohne den weltlichen Arm<br />
nicht auskommen und warteten vergeblich auf bindende Regelungen, mit denen der Papst<br />
den Wunsch nach Vogtfreiheit hätte realisieren helfen sollen. Weil das Problem offensichtlich<br />
unlösbar war, schwieg die Kurie dazu, und ganz entsprechend enthält das Schutzprivileg<br />
Papst Eugens 111. für Riddagshausen von 1147 September 17 zwar eine Bestätigung des<br />
bisher erworbenen Besitzes sowie die ausdrückliche Feststellung der JurisdiktionsgewaIt<br />
Rudolfs von Halberstadt, schweigt aber zur Frage der Vogtei 105). Weil sie grundsätzlich<br />
offen blieb, entschied im Einzelfall der Zugriff desjenigen, dem seine Machtmittel ein<br />
Schutzgewähren erlaubten. Hier war Heinrich der Löwe in bester Position, denn die räumliche<br />
und bald auch personale Nähe zum Braunschweiger Hof ließ keinen Zweifel darüber<br />
zu, an wen sich das Kloster zu wenden haben würde 106). Für die zweite Aufgabe des Vogtes,<br />
das Gericht, haben wir aus der Anfangszeit keine Quellen, obwohl eine Regelung existiert<br />
haben muß. Das ergibt sich aus der gut erkennbaren Wirtschaftsverfassung des Klosters.<br />
Die Zisterzienser durften Gewässer, Wälder, Weinberge, Wiesen, Äcker und Nutztiere<br />
besitzen, nicht dagegen Kirchen, Altäre, Begräbnisse, Zehnten aus fremder Arbeit<br />
und Nahrung, Dörfer, Hörige, Einkünfte aus Ländereien, Backhäusern und Mühlen 107).<br />
Es waren also nur selbst erwirtschaftete Einkünfte zugelassen, indirekte Erträgnisse verboten,<br />
geschenkte Dörfer hätten aufgelöst und als Grangien bewirtschaftet werden müssen.<br />
\02) UB HH (wie Anm. 30) 183 Nr. 214(1146), 190Nr. 222 (1148), 191 Nr. 223 (1148, B. Rudolf),<br />
199 Nr. 233 (1150, B. Ulrich), 221 Nr. 255 (1160, Dompropst Reinhard).<br />
103) Hirsch (wie Anm. 83) 101 ff.<br />
1(4) Nachweise bei H i rsc h (wie Anm. 83) 103 ff.<br />
IO!I) JL 9137. Druck: Acta Pontificum Romanorum inedita. Hrsg. von J. v. Pflugk-Harttung. 1.<br />
Band: Urkunden der Päpste 748-1198. Tübingen 1881, 197 Nr. 215. Kurze Zusammenfassung des<br />
Forschungsstandes zur Zisterzienservogtei bei Werner Rösener, Reichsabtei Salem. Verfassungsund<br />
Wirtschaftsgeschichte des Zisterzienserklosters von der Gründung bis Mitte des 14. Jahrhunderts.<br />
(Vorträge u. Forsch., Sonderbd. 13.) Sigmaringen 1974, 16 ff.<br />
I()(,) Vgl. die Riddagshäuser Empfängerausfertigung U HdL 44 von 1160: ... pravitatibus malignantium<br />
0 bs i s ta mus (sc. d. Herzog) et quietem ettranquillilatem his, qui divino obsequito mancipali<br />
sum, providere satagamus.<br />
107) Canivez(wieAnm.,7)1134c.5u.9;S. 14u. 16.<br />
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Wollten die Mönche aher als Mönche leben und nicht von den ökonomischen Aufgaben<br />
verzehrt werden, so konnten sie diesen Forderungen nicht entsprechen. Die Überanstrengung<br />
der Benediktregel zeigte sich im Paradox eines Gebotes, das, um erfüllt zu werden,<br />
die Übertretung forderte. Zunächst hat der Orden das umgehen wollen, indem er Hilfskräfte<br />
zwar zuließ, sie aber als Konversen oder als Lohnarbeiter führte. Die größere Bedeutung<br />
für die Ordensverfassung kam den Konversen zu, über deren Status und eigentümliche<br />
Gruppenstruktur wir dank neuer Forschungen 1(8) wissen, daß es sich hei ihnen keineswegs<br />
immer um Arbeitskräfte aus der Unterschicht gehandelt hat. Das Beispiel Ludolfs<br />
von Dahlum ist insoweit keine Ausnahme, sondern steht für eine Vielzahl von Parallelfällen,<br />
die stärkere Differenzierung und damit Neubewertung verlangen 1(9). Konversen sind<br />
"Laien, ... die klösterlichen Gemeinschaften auf besondere Weise angegliedert waren und<br />
gleichwohl keinen Mönchscharakter besaßen" 110), die Einrichtung ist älter als der Zisterzienserorden<br />
und geht vermutlich auf Camaldoli, Fonte Avellana und Vallombrosa in der<br />
ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts zurück, auf eine Reformrichtung, die in der Hochschätzung<br />
als ursprünglich-monastisch empfundener Lebensformen den Zisterziensern verwandt<br />
war 111). Diese haben das Konverseninstitut zwar näher definiert 112), konnten aber,<br />
wie unter anderem Riddagshausen zeigt, ihr Programm nicht durchhalten:<br />
Weder wurden die geschenkten Dörfer in Grangien umgewandelt 113) noch lehnte man<br />
die Zehnten Bischof Rudolfs von Halberstadt in Riddagshausen selbst (1146) und in<br />
Querum (1148) ab 114); man nahm die Einkünfte in Groß-Dahlum, + Secker, + Runstedt,<br />
Rautheim, Sottmar, Sickte, Söllingen und Broitzem aus der Hand Heinrichs des Löwen 115)<br />
ebenso entgegen wie man sich das Gut Harvesse mit seiner Kirche und den zu ihr gehörigen<br />
10.«) Zuletzt Michael To e p fe r, Die Konversen der Zisterzienser. Untersuchungen über ihren<br />
Beitrag zur mittelalterlichen Blüte des Ordens. (Berliner Hist. Studien, Bd. 10. Ordensstudien, Bd.<br />
4.) Berlin 1983, mit kritischer Verarbeitung der älteren Literatur.<br />
1(9) "Ausnahmen" gesteht Hans Wo I t e r, Das nachgregorianische Zeitalter: Handbuch der<br />
Kirchengeschichte. Hrsg. von H. Jedin. Bd. 3,2: Vom kirchlichen Hochmittelalter bis zum Vorabend<br />
der Reformation. Freiburg i. Brsg. 1973,3-66 (hier 22) zu, hält aber aufs Ganze an der Auffassung<br />
fest, daß die Konverscn aus dem "einfachen Volk" stammten.<br />
110) Toepfer(wieAnm. 108)20.<br />
111) Kassius Hall i n ge r, Woher kommen die Laienbrüder?: Analecta Sacri Ordinis Cisterciensis<br />
12, 1956,1-104. Wilelm Kurze, Art. "Camaldoli": Lexikon d. MA 2, 1983, Sp. 1405 f.<br />
112) Jacques Du boi s, L'Institution des convers au XII e siede. Forme de vie monastique propre<br />
aux lales: Dcrs., Histoire monastique en France au XII< siede. London 1982. VI, 183-261 (hier 186<br />
ff. ).<br />
113) Die Aussage des Papstprivilegs von 1147 (vgl. Anm. 105), daß Riddagshausen grangiam,<br />
qu~ Counis dicitur besessen habe, orientiert sich an der Norm und sagt über den wahren Zustand nichts<br />
aus. Über weitere frühe Einschränkung der Vorschrift in unserem Raum Hans Wiswe, Grangien<br />
niedersächsischer Zisterzienserklöster. Entstehung und Bewirtschaftung spätmittelalterlich-frühneuzeitlicher<br />
landwirtschaftlicher Großbetriebe: <strong>Braunschweigisches</strong> Jb. 34, 1953, 5 -134 (hier 56 f.).<br />
V gl. Werner R öse n er, Zur Wirtschaftstätigkeit der Zisterzienser im Hochmittelalter: Zs. für Agrargesch.<br />
u. Agrarsoziologie 30, 1982, 117 -148 (hier 119 ff.).<br />
114) UB HH (wie Anm. 30) 183:-
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Harvesse<br />
•<br />
~<br />
o PEINE<br />
KÖNIGSLUTIER<br />
o<br />
(<br />
HELMSTEDT<br />
o<br />
+ Runstedt<br />
o<br />
DIE ERSTEN DOTATIONEN FÜR<br />
RIDDAGSHAUSEN (1146-1161)<br />
• Grundbesitz<br />
o Ertragsanteile<br />
t:. Zehnt<br />
o andere Orte, +Wüstung<br />
q ....<br />
'" H öckelhei m<br />
?===-.. E6==~' ....<br />
'9km<br />
Sottmar<br />
o<br />
.Sambleben<br />
SCHÖPPENSTEDT<br />
o<br />
o<br />
Groß-Dahlum<br />
SCHÖNINGEN<br />
o<br />
O""Sec ker<br />
.Kreitlingen<br />
o Söllingen<br />
+ Letteleners leue ---...
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Leuten von Ludolf von Peine schenken ließ 116). Riddagshausen hat von Anfang an Hiirige<br />
besessen, und diese Menschen brauchten einen weltlichen Gerichtsstand. Vermutlich erhielten<br />
sie ihn dadurch, daß diejenigen Güter, auf denen sie lebten, nicht von der Gerichtsgewalt<br />
Heinrichs des Löwen ausgenommen waren, eine Regelung, für die wir Beispiele aus<br />
Österreich, Bayern und Franken kennen, wo die zuständigen Grafen auch Klosterleute<br />
gerichtet haben, ohne ausdrücklich zum Vogt bestellt worden zu sein 117). Für die Stellung<br />
Riddagshausens in der Landesherrschaft Heinrichs des Löwen folgt daraus, daß gerade bei<br />
einer Ministerialengründung die Relation des Klosters zum Herzog sehr eng sein mußte,<br />
weil Ludolf von Dahlum auf Grund seines Rechtsstandes für die Ausübung der Hochgerichtsbarkeit<br />
nicht in Frage kam. Außerdem aber war durch den zisterziensischen Gedanken<br />
der Vogtfreiheit von vornherein ausgeschlossen, daß Riddagshausen durch freie Wahl<br />
eines anderen edelfreien Schutz- und Gerichtsherrn zum Fremdkörper inm:rhalb des angestrebten<br />
herzoglichen Territoriums werden konnte. Der große Vorteil bestand also darin,<br />
daß Frömmigkeitsimpulse auch minderbegüterter und -berechtigter Stifter geduldet werden<br />
konnten, ohne der werdenden Landesherrschaft Schaden zu tun. Im Gegenteil: Es ist<br />
festzusteHen, "daß den Klöstern der Herr, den sie im Eigenkirchenherrn, im Vogt und im<br />
Reich abgeschüttelt zu haben glaubten, im Territorium wieder erstanden ist. " 118)<br />
Wir können den hohen Rang und die ihm bald zugewiesene politische Bedeutung des<br />
Klosters Riddagshausen im Umkreis der Landesherrschaft Heinrichs des Löwen auch prosopographisch<br />
zeigen. Ludolf von Dahlum muß, um den Statuten zu genügen 119), den Abt<br />
von Amelungsborn gewonnen haben, nicht nur den Gründungsplan gutzuheißen, sondern<br />
auch persönlich das Gelände auf seine Eignung als Standort für ein Zisterzienserkloster zu<br />
prüfen. Das Generalkapitel ist dem Gutachtervorschlag gefolgt, und die ersten Mönche<br />
ließen sich unter Führung ihres Abtes Robert vorerst provisorisch nieder 120). Acht der<br />
116) U HdL 45 (1160). Der weitere bis 1161 erworbene Besitz ergibt sich aus U HdL 50 (1161):<br />
10 12 Hufen in Gliesmarode, 12 112 Hufen in + Ottenrode, je eine Hufe in + Harderode und in Höckelheim,<br />
6 Hufen in + Wentorf, 8 Hufen in Querum. Vgl. die Karte aufS. 79. Für liebenswürdige Hilfsbereitschaft<br />
beim Umsetzen des Entwurfs in die Druckvorlage danke ich Herrn Kollegen Wolfgang Meibeyer<br />
vom Institut für Geographie der Technischen Universität Braunschweig. Der eingezeichnete<br />
Okerlauf entspricht dem gegenwärtigen Zustand.<br />
117) Hirsch(wieAnm.83)129ff.<br />
IIR) H i rsc h (wie Anm. 83) 151. Zur Abhängigkeit Amelungsborns von den Grafen von Northeim<br />
K.-H. La n g e, Der Herrschaftsbereich der Grafen von Northeim. (Studien u. Vorarbeiten zum<br />
His!. Atlas Niedersachsens, Bd. 24.) Göttingen 1969,36 ff.<br />
119) Ca nivez (wie Anm. 7) 1134 c. 30; S. 19 f.<br />
120) ROtpertu.~ eiusdem cell~ in Reddageshusen abbas: UB HH (wie Anm. 30) 183 Nr. 214. Rodberto,<br />
abbati de Cella sancte Marie: JL 9137. Die von Meibom (in der Ausgabe von Zi m m e rm a n n<br />
[wie Anm. 3)17) ohne nähere Quellenangabe vertretene und seither häufig nachgeschriebene Auffassung,<br />
das Kloster sei zunächst im Kaulenfelde eingerichtet und später an seinen jetzigen Ort verlegt<br />
worden, hat der Wolfenbütteler Konsistorialrat Sc h m i d t - Phi se I d eck, Beitrag zur vaterländischen<br />
Geschichte, den Ursprung des Klosters Riddagshausen betreffend: <strong>Braunschweigisches</strong> Magazin<br />
1802, 30. Stück, Sp. 463 - 478 scharf und treffend widerlegt, ebenso die phantastische Erklärung<br />
des Namens Riddagshausen nach Riddag, einem (nirgendwo bezeugten) Bruder Ludolfs von Dahlum.<br />
Eine Aufnahme des heutigen Baubestandes findet sich in: Die Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises<br />
Braunschweig. Bearb. von P. J. Meier. (Die Bau- und Kunstdenkmäler des Herzogthums Braunschweig,<br />
Bd. 2.) Wolfenbüttell900, 121-179.<br />
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zwölf Amelungsborner Zisterzienser, die Robert statutengemäß an den neuen Ort ihres<br />
Wirkens folgten, stellt uns die Zeugenliste der ersten Urkunde Heinrichs des Löwen für<br />
Riddagshausen vor: Vergleichen wir die dort genannte Klerikergruppe Reingerus, Tammo,<br />
Benno, Liudolfus, Rockerus, Odelricus. Wernherus, Baldwinus mit den Zeugenlisten anderer<br />
Riddagshäuser Herzogsurkunden, so gibt sie sich als Verzeichnis eines Teils des<br />
Gründungkonventes zu erkennen 121).<br />
Dessen erste Jahre nach 1145 dürften mit den lebensnotwendigen Anfangsarbeiten<br />
ausgefüllt worden sein. Beim Tod Abt Roberts im Jahre 1150 122 ) aber zeigte sich, wie Heinrich<br />
der Löwe Riddagshausen in den Dienst seiner Politik stellen wollte. Nach dem Muster<br />
der deutschen Könige, die ihre Hofkapelle zur Pflanzstätte des Reichepiskopats und der<br />
Reichsverwaltung ausgebaut hatten 123), suchte der Herzog sich einen Verwaltungsklerus<br />
heranzuziehen, dessen Bildung und Prüfung auf persönliche Eignung wie Zuverlässigkeit<br />
möglichst nah am Braunschweiger Hof stattfinden sollten. Dem hatten bisher das Blasiusstift<br />
und das Aegidienkloster gedient, nun aber sollte Riddagshausen einbezogen werden.<br />
Mit Roberts Nachfolger Konrad wurde ein Mann an die Spitze des Konvents berufen,<br />
der sorgfältig ausgewählt und durch persönliche Empfehlung im Hofkreis bekanntgemacht<br />
worden war. Konrad kam aus vermutlich adliger schwäbischer Familie, sein Bruder Gerold<br />
stand seit langem im Dienst Heinrichs des Löwen und ist uns in der Zeugenliste der ersten<br />
Herzogsurkunde für Riddagshausen schon begegnet 124). Als Kapellan und Notar nennt ihn<br />
die erste Urkunde Heinrichs aus dem Jahre 1144 125 ), und diesem gebildeten Geistlichen<br />
war außer einem Kanonikat am Blasiusstift die Leitung der dort bestehenden Schule anvertraut<br />
126), d. h. in seinen Händen lagen Unterricht und Erziehung eines Klerikernachwuchses,<br />
der für Bischofs- und Verwaltungsämter im herzoglichen Machtbereich ausersehen<br />
121)<br />
Reingerus<br />
Tammo<br />
Benno<br />
Liudolfus<br />
R6ckerus<br />
Odelricus<br />
Wemherus<br />
Reingerus decanus<br />
Tammo<br />
Rockerus vicedominus<br />
Othalricus<br />
Reingerus decanus<br />
Tammo<br />
Rocherus vicedominus<br />
Othalricus<br />
Reingerus decanus<br />
Rocherus vicedominus<br />
Othelricus<br />
Baldwinus Baldwinus Baldewinus<br />
UHdL7 UHdL44 UHdL45 UHdL50<br />
(1146) (1160) (1160) (1161)<br />
Ausgewertet sind die Zeugenlisten aller Herzogsurkunden für Riddagshausen . UU HdL 51, 110 und<br />
126 nennen keine geistlichen Zeugen.<br />
122) Den 3. Juni als Todestag nennt Meibom (Ausgabe Zimmermann [wie Anm. 3)18) und stützt<br />
sich dabei möglicherweise auf das heute nicht mehr erhaltene Nekrolog des Klosters.<br />
123) Josef FI ec k e n s te i n, Die Hofkapelle der deutschen Könige. 2 Bde. (Schriften der MGH,<br />
Bd. 16/1, 2.) Sluttgart 1959/66.<br />
124) Vgl. oben Anm. 6.<br />
125) U HdL6.<br />
126) Helmold (wie Anm. 26) I. 80; S. 149.<br />
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war. Vergleichbar Brun von Köln zur Zeit Ottos des Großen sollte Gerold im Sinne der<br />
Herrschaft wirken, das Blasiusstift gleiche Funktion erfüllen wie sie Kaiser Heinrich IU.<br />
für St. Simon und Judas in Goslar bestimmt hatte 127). Aus dieser besonderen, ja überragenden<br />
Position Gerolds erklärt sich die Nominierung Konrads, erklärt sich freilich ebenso<br />
eine wachsende Überhäufung mit weltlich-politischen Tätigkeiten, die angesichts drängender<br />
Forderungen des Herzogs den Gedanken aufkommen ließen, zu einer spirituellen Lebensbestimmung<br />
zurückzufinden:<br />
"Er hatte auch die Absicht, als Mönch in das Kloster Riddagshausen einzutreten, unter<br />
Obhut des Abtes Konrad, dessen Bruder er nach dem Blute und nach der Liebe war.<br />
Am Herzogshofe nämlich hing er mehr mit dem Leib als mit der Seele", berichtet der Pfarrer<br />
und Chronist Helmold von Bosau, den herzliche Verehrung an seinen Lehrer Gerold<br />
band und dem wir deshalb genaue Kenntnis unterstellen können 128). In seinem Wunsch,<br />
vom Status des Kanonikers zum ordo monachorum überzutreten, mag Gerold durch die<br />
Nachricht von einer personalpolitischen Entscheidung Heinrichs des Löwen bestärkt worden<br />
sein, deren Vollzug er unbedingt entgehen wollte. Der Herzog hatte im Frühsommer<br />
1154 durch Friedrich I. das Recht erhalten, im Land nördlich der EIbe Bischöfe einzusetzen<br />
und in eroberten Gebieten neue Bistümer zu gründen 129). In diesem zukunftsträchtigen,<br />
expansionsfähigen Raum sah Heinrich den künftigen Schwerpunkt seiner Herrschaft und<br />
widmete ihm deshalb besondere Aufmerksamkeit. Als Bischof ViceHn von Oldenburg in<br />
der zweiten Jahreshälfte 1154 schwer erkrankte und am 12. Dezember starb 130), mußte<br />
dieses Bistum als eine Schlüsselposition sogleich neu besetzt werden, eine Maßnahme, die<br />
am Herzogshof angesichts der Hinfälligkeit und des absehbaren Todes Vicelins schon lange<br />
vorbereitet worden war, denn als der Fall eintrat, konnte die Herzogin sofortr handeln.<br />
Heinrich der Löwe selbst hatte den König auf dessen ersten Italienzug begleitet und war<br />
noch abwesend, als Clementia von Zähringen sich an Gerold wandte:<br />
"Wenn es dein Vorsatz ist, Gott durch ein hartes Leben zu dienen, so übernimm eine<br />
nützliche und fruchtbringende Arbeit: geh ins Slavenland und tritt in das Werk, dem BischofVicelin<br />
gedient hat." 131) Damit war Gerolds Argument, ein asketisches Leben sei nur<br />
außerhalb des herzoglichen Dienstes möglich, entkräftet, und in einem zweiten Schritt<br />
wurde klargemacht, daß von nun an auch das Kloster Riddagshausen selbst für Leistungen<br />
herangezogen würde.<br />
127) Vgl. Fleckenstein(wieAnm.123)2.28lff.<br />
128) Das Zitat Helmold (wie Anm. 26) I, 80; S. 149. Vgl. Praefatio zu I, S. 2: Nec ad hoc opus<br />
temeritas impulsat, sed preceptoris mei venerabilis Geroldi episcopi adduxir persuasio, ...<br />
129) 0 F I 80.<br />
130) Hclmold (wie Anm. 26) 1,78; S. 146.<br />
\31) Helmold I, 80; S. 149 f. Dort auch der Bericht vom Widerstand des Eb. von Bremen gegen<br />
diesen Kandidaten Heinrichs des Löwen. Vgl. Annales Stadenses zu 1155; MGH SS XVI, 344. Eine<br />
gute Darstellung der nordalbingischen Vorgänge gibt Walther La m m e rs. Das Hochmittelalter bis<br />
zur Schlacht von Bornhöved. (Geschichte Schleswig-Holstcins. Hrsg. von O. Klose. Bd. 4,1.) Neumünster<br />
1981, 337 ff.<br />
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Auf Gerolds erste Inspektionsreise nach Wagrien (1155/56) mußte Abt Konrad seinen<br />
Bruder begleiten, die unsäglichen Mühen und Gefahren in diesem Land kennenlernen und<br />
an den Verhandlungen mit dem Fürsten Pribislaw teilnehmen, die in einem ersten großen<br />
Missionserfolg gipfelten \32). Möglicherweise diente jener Auftrag an Konrad vorausschauenden<br />
Plänen des Herzogs, vielleicht auch hatte der Abt sich augenfällig bewährt: Wenige<br />
Jahre später, im Februar 1164, wurde er jedenfalls Nachfolger seines Bruders auf dem Bischofsstuhl,<br />
der mittlerweile (1160) von Oldenburg nach Lübeck transferiert worden war.<br />
Helmold von Bosau hat beschrieben, wie Heinrich der Löwe diese Erhebung mit harter<br />
Hand durchsetzte und zugleich eine Charakteristik Konrads gegeben:<br />
"Er war glänzend gebildet, beredt, leutselig, freigebig und besaß viele andere Gaben,<br />
die einem Würdenträger äußerlich wohl anstehen. Aber diese stattliche Erscheinung entstellte<br />
ein, wenn ich so sagen darf, unheilbarer Ausschlag: wankelmütig und wortgewandt,<br />
blieb er nie bei einer Meinung; er widersprach sich selbst, tat nichts mit Überlegung, war<br />
unzuverlässig bei Zusagen, bevorzugte die Fremden und benachteiligte die Seinen."!33)<br />
Der schwere Konflikt, in den Bischof Konrad bald darauf mit dem Herzog geriet, ist hier<br />
angedeutet und aus der Persönlichkeit des ehemaligen Abtes von Riddagshausen erklärt.<br />
Dieses psychologisierende Verständnis reicht freilich nicht in die Tiefe der Sache, denn<br />
Konrad fand sich in einer Lage, die seine Loyalität wohl überfordert hat.<br />
Mit dem Investiturrecht, das Heinrich dem Löwen übertragen war, verband sich der<br />
Anspruch auf Empfang der Lehnshuldigung durch den neuen Bischof. Dieses homagium<br />
leisteten die deutschen Bischöfe seit dem Wormser Konkordat dem König; die Frage, ob<br />
sie es nördlich der Eibe nun dem Herzog schuldeten, war strittig und hatte bereits zu scharfen<br />
Auseinandersetzungen geführt !34). Konrad mußte sich entscheiden, und gestützt auf<br />
seinen Metropoliten Hartwig von Bremen weigerte er sich. Leicht mag ihm das nicht gefallen<br />
sein, denn er wußte besser als andere, wozu Heinrich fähig war, kannte natürlich auch<br />
die Vorgeschichte dieses nordischen Investiturstreits. Seine bisherige Wirksamkeit als Abt<br />
von Riddagshausen dürfte Konrad aber in seiner Haltung bestärkt haben, und das hängt<br />
mit einer kirchenpolitischen Lage zusammen, die das Abendland seit mehreren Jahren<br />
bewegte.<br />
Im September 1159 war es zu einer zwiespältigen Papstwahl gekommen, die ein<br />
Schisma zwischen Alexander III. und Viktor IV. aufbrechen ließ. Es erweiterte sich schnell<br />
zum europäischen Konflikt, als der Zisterzienserorden sich für Alexander entschied und<br />
die westlichen Monarchien in diesem Sinne zu beeinflussen suchte, während der Kaiser für<br />
132) Helmold (wie Anm. 26) I, 83 f.; S. 15R ff.<br />
133) Helmold H, 97; S. 190.<br />
134) Karl Jordan, Die Bistumsgründungen Heinrichs des Löwen. Untersuchungen zur Geschichte<br />
der ostdeutschen Kolonisation. (Schriften d. MGH, Rd. 3.) Stuttgart 1939,85 ff. Manfred<br />
Ha ma n n, Mecklenburgische Geschichte. (Mitteldeutsche Forschungen, Bd. SI.) Köln 1968,68 ff.<br />
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Viktor IV. eintrat 135). Bei der engen Verbindung zwischen Friedrich I. und Heinrich dem<br />
Löwen war es kein Wunder, daß auch der Herzog zur Oboedienz Viktors gehörte, wie denn<br />
die öffentliche Meinung in Deutschland der Entscheidung des Kaisers weitgehend folgte,<br />
ja selbst deutsche Zisterzienserklöster hielten sich auf der Linie ihrer weltlichen Herren.<br />
Dennoch wirkte der lastende Spannungszustand mit seinen nicht endenden Polemiken,<br />
Drohungen und Denunziationen 136) auch auf Gegnerschaften ganz anderen Ursprungs,<br />
und es ist bemerkenswert, daß Konrad bei einem schließlich ergebnislosen Ausgleichsversuch<br />
mit dem Herzog außer Erzbischof Hartwig von Bremen noch Bischof Berno von<br />
Schwerin auf seiner Seite hatte: Zisterzienser auch er, aus Riddagshausens Mutterkloster<br />
Amelungsborn 137). Helmold von Bosau überliefert, daß viele Zisterzienser nach Frankreich<br />
emigrieren mußten, weil der Kaiser eine schriftliche Loyalitätserklärung zu Gunsten<br />
Viktors IV. von ihnen forderte und daß Bischöfe deshalb ihre Sitze aufgaben 138). Zu ihnen<br />
gehörte Konrad freilich nicht.<br />
1168 reiste er nach Frankreich zum Generalkapitel seines Ordens und traf dort mit<br />
Bischof Petrus von Pavia zusammen, der in Clairvaux im Exil lebte. Erst Petrus von Pavia<br />
hat Konrad für ein ausdrückliches Bekenntnis zu Alexander III. gewonnen und ihn bewogen,<br />
Verbindung zu diesem Papst aufzunehmen 139). Wie stark ein solcher Schritt von Konrads<br />
Anschluß an die sächsische Opposition gegen Heinrich den Löwen bestimmt war, zeigt<br />
die Tatsache, daß mit der erfolgreichen Vermittlung des Kaisers zwischen dem Herzog und<br />
seinen Gegnern auf dem Würzburger Hoftag im Juni 1168 auch eine Versöhnung mit Konrad<br />
einherging, der sich jetzt von Heinrich investieren ließ und daraufhin in seinen Sprengel<br />
zurückkehren durfte 140). Die Beziehung zum Herzog besserte sich in den folgenden Jahren<br />
so weit, daß Konrad 1172 mit ins Heilige Land reiste 141) und sicherlich das Wohlgefallen<br />
Heinrichs erregte, als er in Konstantinopel mit byzantinischen Theologen gewandt über die<br />
Frage disputierte, ob der Heilige Geist nur vom Vater (so die Griechen) oder aber vom<br />
Vater und vom Sohn ausgehe 142). Auf dieser Pilgerfahrt ist Konrad am 17. Juli 1172 in<br />
Tyrus gestorben und hat dort auch sein Grab gefunden 143). Über seine Nachfolge wurde<br />
ein Jahr später im Kapitelsaal des Braunschweiger Aegidienklosters entschieden 144).<br />
135) Martin Preiss, Die politische Tätigkeit und Stellung der Cistercienser im Schisma von<br />
1159-1177. (His!. Studien, Bd. 248.) Berlin 1934, 27 ff. Zur Lage in Deutschland Albert Hauck,<br />
Kirchengeschichte Deutschlands. Bd. 4. 2. Auf1. Leipzig 1903, 227 ff. und Karl J ord a n, Heinrich der<br />
Löwe und das Schisma unter Alexander 111: MIÖG 78,1970,224-235. Zu Alexander 111. Joachim<br />
Eh I ers, Art. "Alexander In. ": Theo!. Realenzyklopädie 2, 1977,237-241 mit der neueren Literatur.<br />
136) Preiss (wie Anm. 135) 113 ff.<br />
137) Hau c k (wie Anm. 135) 622 m. Anm. 3.<br />
138) Helmold (wie Anm. 26) 1,91; S. 177.<br />
139) Helmold n, 105; S. 206.<br />
140) Helmold H, 107; S. 210.<br />
141) Arnold von Lübeck (wie Anm. 52) 1,1; S. 11.<br />
142) Arnold von Lüheck I, 5; S. 19 f.<br />
143) Arnold von Lübeck I, 8; S. 23. Die dem Braunschweiger Bildhauer Jürgen Röttger (t 1623)<br />
zugeschriebene, an einem Pfeiler neben der Kanzel in der Klosterkirche angebrachte sog. "Geschichtstafel"<br />
spricht zum Jahr 1173 von Schenkungen Heinrichs des Löwen an Riddagshausen: A<br />
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Fragen wir abschließend, worin das historisch Bedeutende der Riddagshäuser Anfänge<br />
liegt, so müssen wir zuerst die frühe Gründung hervorheben. Sie gehört in die erste<br />
große Ausbreitungsphase des Zisterzienserordens und ist umso bemerkenswerter, als ja<br />
nicht ein weltlicher oder geistlicher Fürst mit internationalen Verbindungen den Anstoß<br />
gab, sondern ein Ministeriale, dessen Initiative der Herzog dann folgte. Das aber heißt:<br />
Die rechtliche, materieIle und geistige Bewegungsfreiheit der gehobenen Dienstmannschaft<br />
war so weit entwickelt, daß sie ein solches Unternehmen nicht nur ins Auge fassen,<br />
sondern bis zu einem bestimmten Punkt auch aIlein realisieren konnte.<br />
Der Zisterzienserorden bot diesen Wünschen Gelegenheit zur ErfüIlung, weil er eine<br />
geistliche Umwertung ankündigte, einen frömmigkeitsgeschichtlich epochemachenden<br />
Wandlungsprozeß, dem die gesellschaftliche Umschichtung entsprach, die mit dem Aufstieg<br />
der Ministerialität eingeleitet wurde.<br />
Mit der weittragenden Förderung durch Heinrich den Löwen und der folgenden Indienstnahme<br />
des Klosters sahen wir die Landesherrschaft eingreifen, die Bewegung auffangen<br />
und in eine Richtung lenken, die den Bedürfnissen des werdenden Territoriums entsprach.<br />
Heinrich der Löwe kam damit dem Bischof von Halberstadt zuvor, der ähnliche<br />
Ziele verfolgte und so bewies, daß die freie Existenz einer im radikalen Entwurf vorgestellten<br />
Gemeinschaft in dieser Welt nicht möglich war.<br />
Der Orden als Ganzes hat jenen Weg gleichsam zwangsläufig einschlagen müssen,<br />
weil seine atemberaubende Expansion zur Zeit Bernhards von Clairvaux mit der plötzlich<br />
entstandenen Quantität eine neue Qualität erreichte, die in der politischen Aktivität ihres<br />
Urhebers Ausdruck fand. Der zentral geführte Orden, aus dessen Reihen Bischöfe und<br />
Päpste hervorgingen, war selbst ein Stück politischer Realität geworden, die mit dem romantischen<br />
Bild vom bibergleich im Sumpf sein Kloster bauenden Mönch nicht treffend<br />
erfaßt wird.<br />
Solymis rediens accumulavit opes. Der Zusammenhang mit der Pilgerreise des Herzogs liegt auf der<br />
Hand; als Zeugnisse seiner Vergabung mitgebrachter Reliquien an das Blasiusstift, von der Arnold<br />
von Lübeck I, 12 (S. 30) spricht, können die als Bestandteile des Welfenschatzes im Berliner Kunstgewerbemuseum<br />
verwahrten Armreliquiare der HII. Theodorus (Inv.-Nr. W 20) und Innocentius (Inv.<br />
Nr. W 19) angesehen werden, vielleicht auch die Blasius-Reliquie in einem Ostensorium aus der zweiten<br />
Hälfte des 14. Jhs. (Inv.-Nr. W 44). Es ist unwahrscheinlich, daß Riddagshausen leer ausgegangen<br />
ist, wurde doch auch die Heiligkreuzkirche in Hildesheim beschenkt, und zwar mit einem Stück vom<br />
Kreuze Christi (U HdL 95); erhalten sehr wahrscheinlich im sog. "Kreuz Heinrichs des Löwen" aus<br />
einer Hildesheimer Werkstatt, um 1172, heute im Besitz der kath. Pfarrgemeinde zum Heiligen Kreuz<br />
in Hildesheim. Vgl. Stadt im Wandel. Ausstellungskatalog. Hrsg. von Cord Meckseper. Bd. 2. Stuttgart<br />
1985, 1200 f. Nr. 1042, m. Abb. Spuren von Reliquiengaben an Riddagshausen haben sich über<br />
die Zerstörungen seit 1492 nicht gerettet.<br />
144) An den Beratungen nahm Abt Sigebodo von Riddagshausen teil. Zum Bischof von Lübeck<br />
wurde Abt Heinrich von SI. Aegidien erhoben: Arnold von Lüheck (wie Anm. 52) I, 13; S. 31.<br />
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Das Bibelwerk Herzog Karls I. von Braunschweig-Wolfenbüttel<br />
1735-1780<br />
Von<br />
Hermann Oertel<br />
I. Die Bibelverordnung Herzog Karls I. von 1747<br />
Das Bibelwerk Karls I. ist eine Auswirkung des Pietismus. Philipp Jakob Spener, der<br />
Vater des Pietismus hielt das Lesen in der Heiligen Schrift für das wichtigste Mittel, die<br />
Frömmigkeit und die Kirche zu erneuern. Sein Hauptwerk "Pia Desideria" rief mit den<br />
Worten des Apostels Paulus im Colosserbrief, 3. Kapitel Vers 16, auf, "das Wort Gottes<br />
reichlicher unter uns zu bringen. Das Wort ist das kräftigste Mittel, in dem der Glaube aus<br />
dem Evangelio entzündet werden muß." Der Pietismus wurde dadurch zu einer Bibelbewegung.<br />
l )<br />
Diesem Aufruf diente am wirkungsvollsten der Hallische Pietismus August Hermann<br />
Franckes. Er gründete zusammen mit dem Freiherrn von Canstein im Jahr 1710 eine Bibelanstalt<br />
mit dem Ziel, "Gottes Wort denen Armen zur Erbauung um einen geringen Preis<br />
in die Hände zu bringen". Auch dem Ärmsten sollte mit einer billigen Oktavbibel ermöglicht<br />
werden, die Heilige Schrift zu kaufen. Auch Canstein und Francke begründeten ihr<br />
Bibelwerk mit den Paulusworten im Colosserbrief.<br />
Mit der Canstein-Bibel begann eine neue Epoche des Bibeldruckes. Alle deutschen<br />
Bibelverlage des 16. bis 18. Jahrhunderts waren private kommerzielle Unternehmen, die<br />
auf Gewinn arbeiteten. Die Hallische Bibelanstalt verzichtete auf jeden Gewinn. Ihre Oktavbibel<br />
unterbot alle auf dem Markt befindlichen Oktavbibeln im Preis und überbot die<br />
meisten in der Sorgfalt. Die Hallische Bibelanstalt wurde damit zur stärksten Konkurrentin<br />
sowohl des Bibelverlages der Sterne in Lüneburg, der im 17. Jahrhundert weithin den norddeutschen<br />
Bedarf gedeckt hatte, wie der kleinen, nur lokal bedeutenden Bibeldrucker.<br />
Diese waren in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts im nördlichen Harzvorland noch so<br />
zahlreich, daß Städte wie Wernigerode, Braunschweig, Hildesheim, auch Lemgo ihre eigenen<br />
Lutherbibeln hatten. In Braunschweig druckten 1704 die Erben Zilligers und 1722 Wilhelm<br />
Meyer Bibeln.<br />
Es fehlte somit im Herzogtum Braunschweig-Wolfenbütte\ wie in seinem Umkreis<br />
nicht an einem entsprechenden Angebot, weder auf dem Buchmarkt noch in den Familien,<br />
auch nicht in den ärmeren Familien, als sich im Jahr 1745 Herzog Karll. zu einem eigenen<br />
I) Köster, Beate, Die Lutherhibel im frühen Pietismus, Bielefeld 1984. Zur Zitierweise in<br />
diesem Aufsatz vgl. das Quellen- u. Literaturverzeichnis am Schluß.<br />
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Bibelwerk entschloß. Sein Bibc\druck war gedacht als ein Gewinn bringendes Unternehmen,<br />
als Instrument der Kapitalbeschaffung für die Finanzierung staatlicher Aufgaben, im<br />
besonderen der Armenpflege, verbunden mit dem pietistischen Ziel, daß ein jeder Untertan<br />
in seiner eigenen Heiligen Schrift lese.<br />
Am 26. April 1745 machte der Herzog Karll. den Oberprovisoren des Wolfenbütteler<br />
Waisenhauses folgende Mitteilung: "Euch bleibt hierdurch gnädigst unverhalten, daß wir<br />
zum Besten der Armut und der Schulen beschlossen haben, Bibeln drucken zu lassen, wovon<br />
euch der Plan zu seiner Zeit mitgeteilt werden soll. Es hat das Ansehen, daß dabei ein<br />
ziemlicher Vorteil herauskommen werde, welchen wir dem hiesigen Waisenhaus zugedacht<br />
haben. Wofern aber wider Erwarten die Sache nicht so reussieren sollte, so wollen<br />
wir den Schaden übernehmen und das Waisenhaus ratione des angewendeten Capita\cs<br />
und Interessen (Zinsen) völlig indemnissieren. Ihr habt inzwischen von des Waisenhauses<br />
Capitalien 500 Taler aufzukündigen und zu melden, wie bald selbige ganz oder zum Teil<br />
erfolgen können". Begründet wird das Bibelwerk mit der Fürsorge des Landesherrn für die<br />
Armen und die Schulen und mit der Hoffnung auf einen Gewinn zu Gunsten des Waisenhauses<br />
in der fürstlichen Residenz. Diese Rechtfertigung spricht mit den Begriffen "Armut,<br />
Schule" die Sprache des Pietismus, der sein tätiges Christentum mit der Gründung<br />
von Schulen, Armen- und Waisenhäusern bewies (15206 BI. 1).<br />
Die Mitteilung an das Wolfenbütteler Waisenhaus spricht wie alle fürstlichen Schreiben<br />
von einem persönlichen Beschluß des Herzogs. Er wird ihn schwerlich allein gefaßt<br />
haben. Es gibt aber bei den Akten weder ein Protokoll über entsprechende Beratungen im<br />
Geheimen Rat, der obersten Behörde des Landes, noch ein persönliches Gutachten Jerusalems,<br />
des damals einflußreichen Beraters des Herzogs. Das fürstliche Konsistorium, eine<br />
weltliche Verwaltungsbehörde des Herzogs für die äußeren kirchlichen Angelegenheiten,<br />
war an diesem Beschluß nicht beteiligt. Dies ergibt sich aus der Antwort der beiden Oberprovisoren<br />
des Wolfenbütteler Waisenhauses auf das Schreiben des Herzogs. Diese waren<br />
der Obersuperintendent HasseI, der erste Geistliche des Landes, zugleich Generalsuperintendent<br />
von Wolfenbüttel, und der Oberhofprediger Dreißigmarck, zugleich Abt von Riddagshausen.<br />
Beide sind Mitglieder des Konsistoriums. Ihre Antwort hat den Charakter<br />
einer ersten Kenntnis- und Stellungnahme.<br />
Hassel und Dreißigmarck bezeichneten in ihrer Antwort vom 19. Mai 1745 das geplante<br />
Bibelwerk als eine "heilsame Absicht", veschwiegen aber keineswegs ihre Zweifel.<br />
Ihre Einwände betrafen die Finanzierbarkeit und die Konkurrenzfähigkeit des Unternehmens.<br />
Sie gaben zu bedenken, "daß man einesteils Bibeln schon allbereits genug allenthalben<br />
und zwar ziemlich wohlfeil hat, zum Exempel Hallische Bibeln, das Exemplar in Quart<br />
18 gute Groschen (1 Taler = 24 gute Groschen), in Oktav 10 bis 12 Groschen, in Duodez 7<br />
bis 9 Groschen, (daß) andernteils ein nicht geringerer fond als das von dem seeligen Herrn<br />
von Canstein in vielen 1000 Talern bestehende legatum erforderlich werden dürfte". Die<br />
beiden hohen Geistlichen waren somit nicht überzeugt, daß Braunschweig den Druck einer<br />
Heiligen Schrift gewinnbringend finanzieren könne, die doch mindestens so billig und so<br />
gut sein müsse wie die Canstein-Bibel. Aber statt der Warnung Nachdruck zu verleihen,<br />
übten sie Selbstkritik. Ihre Stellungnahme schließt mit den Worten: "So will dem Waisen-<br />
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Ti tel der 1750 gedruckten Bibel<br />
(Herzog August <strong>Bibliothek</strong> Wolfenbüttel: Bi bel - S. 120) .
<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />
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im merlage bce 8{h'itf. mll'lii~n~\lIlß" mudJbrucftret), 176 9~<br />
T itel der 1769 gedruckten Bibel<br />
(Herzog August <strong>Bibliothek</strong> Wolfenbüttel: Bibel- S. 128).
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haus, das dabei schadlos bleiben soll, gebühren, zu glauben und aus dem gnädigsten verheißenen<br />
Plan sich zu überzeugen, daß Euer Durchlaucht nach dero hochweisesten Einsicht<br />
allen Mißhelligkeiten schon werden zuvorgekommen (sein) und abgeholfen haben". Im<br />
übrigen wurden die angeforderten 500 Taler zur Verfügung gestellt: 100 Taler sofort, 400<br />
Taler gegen Jahresende (15206 BI. 3). Der Herzog ging in seinem Antwortschreiben mit<br />
keinem Wort auf die vorgetragenen Bedenken ein, obwohl die beiden Sprecher der Wolfenbütteler<br />
Waisenhaus-Kommission führende Männer der Landeskirche waren. Er verlangte<br />
nur, die 100 Taler sofort, die 400 Taler so bald wie möglich einzuschicken (15206 BI.<br />
6).<br />
Die beiden Oberprovisoren des Wolfenbütteler Waisenhauses hatten, wenn auch bedingt,<br />
dem geplanten Bibelwerk zugestimmt. Diese Einstellung schlug ins Gegenteil um,<br />
als der Herzog dem Wolfenbütteler Waisenhaus dessen Durchführung antrug und mitteilte,<br />
daß er beabsichtige, den Untertanen den Kauf der Heiligen Schrift zur Pflicht zu<br />
machen. Die Kommission erklärte sich mit Schreiben vom 9. September 1745 bereit, die<br />
Aufsicht über den Druck und den Vertrieb der Bibel zu übernehmen, sprach gleichzeitig<br />
aber dem Bibelwerk jede Zukunft ab (15206 BI. 25 - 30).<br />
Hassel und Dreißigmarck trugen nochmals und diesmal viel schärfer in der Tonart und<br />
viel überzeugender in der Begründung ihre Bedenken vor. Die Finanzierung sei nicht gesichert.<br />
Das Wolfenbütteler Waisenhaus selbst könne mit gutem Gewissen nur 500 Taler zur<br />
Verfügung stellen; denn weitere Rückforderungen ausgeliehener Gelder beträfen "mißliche<br />
Schuldner", die dadurch ruiniert würden. Zum Absatz der Bibel sei zu bedenken, daß<br />
im eigenen Land fast jede wohlhabende Familie bereits eine Heilige Schrift besitze und in<br />
den umliegenden Ländern es so viele Ausgaben an Bibeln gebe wie Städte. Vor allem<br />
könne man die Hallische Bibel viel wohlfeiler kaufen als "wir verkaufen können". Am<br />
schärfsten wurde die erst jetzt erkennbare Absicht des Herzogs verurteilt, den Kauf der<br />
Bibel, in welcher Form auch immer, zur Pflicht zu machen. Der Kaufzwang überfordere<br />
die vielen Armen im Lande und erzeuge nur Widerwillen gegen das Wort Gottes. Mit einer<br />
unscheinbaren Nebenbemerkung wurde unausgesprochen gewarnt, dem Beispiel und dem<br />
Vorbild in Württemberg zu folgen. Dort hatte ein GeneraIreskript vom 13. Januar 1739<br />
unter Berufung auf das Pauluswort im Kolosserbrief angeordnet, "daß, weil denen Gemeinden<br />
nichts Heilsameres erfunden werden kann, als wenn sie das Wort Gottes reichlich<br />
unter sich wohnen lassen, von nun an allen und jeden Ncogamis (Neuvermählten) von euch<br />
und euren pastoribus gleich bei Suchung der Proklamation oder Kopulation nachdrucksamIich<br />
an die Hand gegeben werde, sich mit teutschen Bibeln als dcm ersten und seligsten<br />
Hausrat umso mehr zu versehen, als dieselben heutzutage so leicht und in geringem Preis<br />
zu haben sein". Diese vom Geist des württembergischen Pietismus erfüllte Verordnung<br />
sprach nicht von einem Zwang des Bibelkaufes und verurteilte ihn auch unausgesprochen,<br />
konnte aber nicht verhindern, daß im Einzelfall das Brautpaar zum Kauf genötigt wurde<br />
und somit Ärgernisse nicht ausblieben. 2 )<br />
2) Abdruck des Gen. Reskripts v. 13. 1. 1739: Sammlung derwürttembergischen Gesetze, hrsg.<br />
v. Dr. Reysch e r, 8. Bd. 1. T., Tühingen 1834, S. 602 ff. - Vgl. auch: ehr. Kol b, Die Bibel in der<br />
Evang. Kirche Altwürttembergs, Stuttgart 1917, S. 153.<br />
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Auffällig an der Stellungnahme der beiden Wolfenbütteler Geistlichen ist die Sicherheit,<br />
mit der sie von einer starken Verbreitung der Bibel im Volk sprechen, während ein<br />
Jahrhundert früher, unmittelbar nach dem Dreißigjährigen Krieg, die Generalkirchenvisitation<br />
von 1651 bis 1653 noch "in weiten Teilen des Landes auf völlige Unkenntnis der<br />
Bibel und des Katechismus stieß" .3) Ebenso ist auffällig, daß die Geistlichen die Kaufpflicht<br />
nur wegen der Armut im Volk ablehnen und nicht mit dem Hinweis auf dessen<br />
geringen Bildungsstand. Ein großer Teil der Bevölkerung konnte nicht lesen - ein Notstand,<br />
den zu beheben, die braunschweigische "Ordnung der Schulen auf dem Lande" von<br />
1753 dienen sollte.<br />
Der Herzog ließ sich auch auf diese zweite Warnung nicht ein. Er forderte vielmehr<br />
eine Aufstellung aller dem Wolfenbütteler Waisenhaus gehörenden Kapitalien und gab<br />
damit zu erkennen, daß er gewillt sei, dessen Vermögen noch stärker als bisher zur Finanzierung<br />
seines Bibelwerkes heranzuziehen. Den mißlichen Schuldnern mußte ohne Rücksicht<br />
auf ihre Notlage das Darlehen gekündigt werden (15206 BI. 31,42).<br />
Das Bibelwerk nahm trotz des Widerstandes führender Vertreter der Kirche seinen<br />
Lauf. Der Buchdrucker Papen in Blankenburg am Harz war bereits im Sommer 1745 mit<br />
der Vorbereitung des Druckes beauftragt worden. Am 18. März 1747 legte der Geheime<br />
Rat die Durchführungsbestimmungen des Unternehmens fest und erhielt das Konsistorium<br />
den Auftrag, in Absprache mit dem Obersuperintendenten Hassel "Das Nötige dieserhalb<br />
fordersamst zu verordnen" , d. h. die Geistlichen im Lande zu informieren. Die Öffentlichkeit<br />
wurde erst am 21. Dezember 1747 durch ein landesherrliches Avertissement, eine<br />
Form behördlicher Bekanntmachung, unterrichtet. Es klärte die Untertanen über Sinn und<br />
Vorschriften des Bibelwerkes auf und sollte den Predigern "die Mühe und Zeit ersparen,<br />
die sie sonst anwenden müssen, wenn sie jeglichem das Nötige mündlich eröffnen sollen".<br />
Ein Auszug aus dem Avertissement wurde in der Presse veröffentlicht. 4 )<br />
Das Avertissement beginnt mit dem für das Bibelwerk entscheidenden Satz: "Des<br />
Durchlauchtigsten Fürsten und Herrn, Herrn KarI ... gnädigste Willensmeinung geht dahin,<br />
daß 1. aUe diejenigen, die sich verheiraten, 2. die Catechumenen, weIche zum ersten<br />
Mal zum Tisch des Herrn zugelassen werden, ein Exemplar davon nehmen". Damit war<br />
jedem Konfirmanden und allen Brautleuten, der Braut wie dem Bräutigam, zur Pflicht<br />
gemacht, vor der Konfirmation und vor der Trauung eine braunschweigische Bibel zu erwerben,<br />
in der Regel durch den Pfarrer. Nur mitteUose Konfirmanden erhielten auf Attest<br />
des Geistlichen die Heilige Schrift kostenlos zu Lasten der Armenkasse. Copulanden und<br />
Konfirmanden, die bereits eine Bibel besitzen, sollten trotzdem nach Vermögen ein Exemplar<br />
erwerben und dieses für die Armen stiften. Diese Regelung diente dem hohen Wunsch<br />
des Landesfürsten, daß jeder Untertan eine eigene Bibel besitze, und sicherte zugleich<br />
dem Bibelwerk kommerziell den Absatz und bei entsprechendem Preis auch den erhofften<br />
Gewinn.<br />
3) Kuhr, Hermann: Kirchengeschichte. In: R. Moderhack (Hrsg.), Braunschweigische<br />
Landesgeschichte im Überblick, Braunschweig, 3. Auflage, 1979, S. 123.<br />
4) Verordnung vom 18. 3. 1747: 40 Sig 6901; LKA Br. Nr. 262; Verordnung vom 21. 12. 1747:<br />
40 Sig 7015; gedr. Braunschweiger Anzeiger 1748, 3. SI. S. 57.<br />
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Die Bibelverordnung stellte den Geistlichen vor neue und schwierige Aufgaben. Er<br />
mußte damit rechnen, daß Wohlhabende den Ankauf einer zweiten Bibel zu Gunsten der<br />
Armen verweigerten. Er sollte entscheiden, wem unter den Armen eine Freibibel zustand<br />
und ob beide Brautleute oder nur der Bräutigam ein Exemplar erwerben mußte. Wenn er<br />
im Wissen um die Armut seiner Pfarrkinder die Anordnung der Behörde stillschweigend<br />
umging, mußte er es vor seinem eigenen Gewissen verantworten. Im einzelnen war vorgeschrieben,<br />
daß der Pfarrer in jede Bibel den Namen des Besitzers mit dem Datum der<br />
Konfirmation oder Trauung eintrug, durch regelmäßigen Hausbesuch den Besitz und Gebrauch<br />
überprüfte und jedes Pfarrkind zur Bestrafung meldete, das die Bibel geschenkt<br />
erhalten, aber nicht mehr vorzeigen konnte, weil es diese Bibel z. B. verkauft hatte. Die<br />
Organisation des Vertriebes erforderte eine umständliche Buchführung: Der Pfarrer meldete<br />
seinen Bedarf an Konfirmanden- und Hochzeitsbibeln über die Spezialsuperintendenten<br />
und die Generalsuperintendenten an das Wolfenbütteler Waisenhaus, das ihm den Bedarf<br />
auf dem gleichen Dienstweg zustellte, und rechnete mit der nächst vorgesetzten<br />
Dienststelle über den Kauferlös ab.<br />
11. Das Neue Testament von 1747<br />
Bevor die erste Bibel des braunschweigischen Bibe\werkes Ende 1750 erschien, lag<br />
das Neue Testament als Teildruck vor. Es sollte zum Johannistag 1747 fertig sein und wurde<br />
auf dem Titelblatt auf 1747 datiert. Es ist aber frühestens Ostern 1748 ausgeliefert worden.<br />
Nach den Angaben im Avertissement vom 21. Dezember 1747 war der Druck des Neuen<br />
Testamentes Ende 1747 noch nicht abgeschlossen. Es heißt hier: "Wie das Neue Testament<br />
fertig, so werden die gebundenen Teile ausgeliefert" .5)<br />
Das Titelblatt hat folgenden Wortlaut: "Das Neue Testament unseres Herrn und Heilandes<br />
Jesu Christ Verdeutschet von D. Martin Luther. Zum Gebrauch der Kirchen und<br />
Schulen im Herzogtum Braunschweig und Lüneburg. Blankenburg, gedruckt bei Heinrich<br />
Adolph Papen, 1747."6)<br />
Das Neue Testament von 1747 ist eine Lutherbibel im Oktavformat. Die beigegebenen<br />
Orientierungs- und Verständnishilfen für den Leser sind für eine Oktavbibel reich.<br />
Der Leser erhält einen zweiseitigen Überblick über den Aufbau des Neuen Testamentes<br />
und für jedes Buch eine ausführliche, für jedes Kapitel eine kurze Inhaltsangabe. Es wurde<br />
in zwei Ausgaben, mit rotem oder mit schwarzem Großdruck der Kernstellen angeboten,<br />
eine Erfindung, von der sich der Buchdrucker Papen besonders viel versprach. Noch aufwendiger<br />
war das Angebot beim Einband: in feinem Schafsleder, in Franz, in einfachem<br />
5) Nach Beste, Geschichte der Braunschweigischen Landeskirche von der Reformation bis<br />
auf unsere Tage, Wolfenbüttel1889, S. 424, soll das Neue Testament erst 1749 erschienen sein.<br />
6) Exemplar des N. T. in der Stadtbibliothek Braunschweig. Eintrag des Pfarrers: "Jungfrt.<br />
Dorothea Magdalena] läselern ist unter göttlicher Gnade nach abgelegtem Glaubensbekenntnis in<br />
der evangelischen Wahrheit konfirmieret. Dom. Quasimodogeniti 1749 in der St. Andreaskirche.<br />
Offbg. Kap. 2, Vers 10: Sei getreu bis an den Tod, wo will ich dir die Krone des Lebens geben. J. W.<br />
Bokelem, Past. Andr." (Sign. 128/171)<br />
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schwarzen oder braunen Leder. Die teuerste Ausgabe war das Neue Testament in Schafsleder<br />
, mit Goldschnitt und roten Kernsprüchen. Sie kostete l3 gute Groschen oder 20 Mariengroschen,<br />
d. h. etwas mehr als einen halben Taler. Die billigste Ausgabe, in einfachem<br />
Leder und mit schwarzen Kernsprüchen, kostete 7 gute Groschen oder 11 Mariengroschen,<br />
d. h. knapp das Drittel eines Talers".7) WeIchen Gewinn dieser Preis für das Bibelwerk<br />
abwarf, konnte nicht ermittelt werden (Avertissement v. 21. 12. 1747).<br />
Die Konfirmanden und die Brautpaare erhielten somit bis zum Erscheinen der VolIbibel<br />
nur das Neue Testament, aber mit dem Versprechen, daß das Alte Testament nachgeliefert<br />
werde. Ob diese Zusage eingehalten wurde, ist aus den Akten nicht ersichtlich.<br />
Soweit die Akten von Schwierigkeiten bei der Durchführung berichten, kamen sie von<br />
seiten der Pfarrer. Sie waren säumig in der Meldung ihres Bedarfes und bei der Einsendung<br />
der aus dem Bibelverkauf erlösten Gelder. Die Bedarfsmeldungen der Pfarrer für die Konfirmation<br />
1748 waren bis zum Februar noch nicht bei Obersuperintendent Hassel eingegangen,<br />
obwohl er zwei- bis dreimal gemahnt hatte. Er beklagte sich deshalb bei dem Herzog:<br />
"Die Gemahnten hätten ihn nicht einmal der Antwort gewürdigt". Er bat um eine "geschärfte<br />
Verordnung" an die Geistlichen, "daß sie dem, was ich, der Obersuperintendent,<br />
an ihnen schreihe, Folge leisten sollen". Die Säumigen wurden vom Konsistorium bei Androhung<br />
einer Geldstrafe gemahnt. Ostern 1749 war es nicht viel besser; der Generalsuperintendent<br />
von Seesen hatte seine Meldung im März noch nicht eingeschickt. Ebenso langsam<br />
gingen die Gelder aus dem Bibelverkauf ein. Das Bibelwerk schuldete im Herbst 1750<br />
der Kontributionskasse in Blankenburg, die mit dem Drucker Papen über 9540 gelieferte<br />
Neue Testamente ahrechnete, rund 723 Taler (15207 BI. 1,5,30 - 35).<br />
Bevor die Voll bibel Ende 1750 erschien, vollzog sich im Bibelwerk eine entscheidende<br />
personale Veränderung. Ihr Rechnungsführer war Obersuperintendent Hassel gewesen.<br />
Im Sommer 1750 lieB sich der Sechzigjährige von dieser Aufgabe entbinden. Der Herzog<br />
dankte ihm mit Schreiben vom 21. Dezember: "Wir erkennen Eure bei dem Druck der<br />
Bibel und derselben distrihution bishero gehabte Bemühungen mit gnädigster Danknehmigkeit<br />
und befreien euch nunmehro von der weiteren Rechnungsführung". Hasseis Nachfolger<br />
war kein Geistlicher. Es wurde der Sekretär des Wolfenhütteler Waisenhauses, der<br />
Registrator Bähr. Der Herzog bewilligte ihm für seine zusätzliche Arbeit jährlich 24 Taler.<br />
Bähr sollte später zu einer schweren Belastung des Bibelwerkes werden (15207 BI. 23 - 29,<br />
39-41).<br />
111. Die Bibel von 1750<br />
Ende 1750 verkündete ein Avertissement, datiert vom 7. 12. 1750, "es habe nunmehr<br />
die ganze Bibel mit göttlicher Hilfe die Presse verlassen". Wie das Neue Testament wurde<br />
auch die Bibel mit roten und schwarzen Kernsprüchen und in drei Einbänden angeboten.<br />
7) 1 Reichs-Taler = 24 gute Groschen = 36 Mariengroschen. Vgl. Alb re c h t, Peter: Die Förderung<br />
des Landesausbaues im Herzogtum Braunschweig-Wolfenbüttel im Spiegel der Verwaltungsakten<br />
des 18. Jahrhunderts (1671-1806), Braunschweig 1980, S. 579<br />
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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />
http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042606<br />
Die teuerste Ausgabe, die Bibel mit roten Kernsprüchen im Schafsledereinband, kostete 1<br />
Taler 6 gute Groschen. Die billigste Bibel, mit schwarzen Kernsprüchen im einfachen Ledereinband,<br />
kostete 18 gute Groschen (40 Slg. 7373). Für den Preis der billigsten Bibel<br />
bekam man um 1740 im Weserbergland einen Himpten Weizen (e. 60 Pfund),s) Der Reingewinn<br />
für die Wolfenbütteler Bibelkasse betrug bei 1000 Exemplaren mit schwarzen<br />
Kernsprüchen 178 Taler, mit rotcn Kernsprüchen 260 Taler. 9 )<br />
Die Erstauflage dcr braunschweigischen Bibel, gedruckt in Blankcnburg, war Ostern<br />
1753 bei dem Verteilcr Bähr in Wolfenbüttel vergriffen. In der Generalsuperintendentur<br />
Hclmstedt konnte den Konfirmanden von 1753 sogar nur das Neue Testament ausgehändigt<br />
werdcn, da die zweite Auflage noch nicht ausgedruckt war (15210 BI. 23).<br />
Die Oktavbibel von 1750 ist eine Lutherbibel, aber ohne Luthcrs Vorredcn zu den<br />
bciden Tcstamenten und zu den einzelnen Büchern. Das Titelblatt lautet: "Die Heilige<br />
Schrift. Altes und Neues Testament. Verdeutschet von D. Martin Luther. Zum Gebrauch<br />
der Kirchen und Schulen im Herzogtum Braunschweig und Lüneburg. Blankenburg gedruckt<br />
bci Heinrich Adolph Papen, 1750". Die Herausgeber sind der Obersuperintendent<br />
Bernhard Hassel und der Konrektor Bcrnhard Sicheling in Blankenburg. Das von Hassel<br />
verfaßte Vorwort dankt dem Herzog für das Bibelwerk und gibt Rechenschaft über die<br />
Textfassung: "Man hat die bci Lebzciten Lutheri herausgekommenen Ausgaben überall zu<br />
Hilfe genommen, sich hauptsächlich nach dem Ausdruck dcr Ausgaben von 1543 und 1545<br />
gerichtet" und "ist sorgfältig gewesen, die Übersetzung Lutheri mit dem hebräischen und<br />
griechischen Grundtext genau zusammenzuhalten". Als Leschilfe ist jedem Testament,<br />
jedem biblischen Buch und jedem Kapitel eine Inhaltsangabe mitgegeben. Veraltete Wörter<br />
sind unter dem entsprechenden Vers erklärt. lO )<br />
Der Vertrieb hatte deutlich gezeigt, daß das Bibelwerk in Zukunft mit größeren<br />
Schwierigkeiten als bisher rechnen mußte. Die alten Schwierigkeiten blieben. Die Pfarrer<br />
versäumten ihre Bedarfsmeldungen. Der Erlös aus dem Verkauf ging weiterhin nur langsam<br />
bei dem Rechnungsführer des Bibelwerkes in WolfenbütteI ein. Am Ende des Jahres<br />
1751, des ersten Auslieferungsjahres der Vollbibel, klagte die Kommission des Wolfenbütteler<br />
Waisenhauses dem Herzog, daß noch insgesamt 662 Taler restierten, aus der Generalsuperintendentur<br />
Helmstedt allein 262 Taler, aus der Generalsuperintendentur Seesen 95<br />
Taler (15207 BI. 67 -72).<br />
8) Freist, Werner: Lichtenhagener Chronik, Bad Pyrmont 1981, S. 132 - Zum Hohlmaß<br />
Himpten vgl. Albrecht, Peter, a. a. O. S. 76 ff. u. 579 (1 stadtbraunschweigischer Himpten =<br />
31,044 I).<br />
9) Dieser Berechnung liegen Angaben in einem Pro Memoria des OS) Hassel vom August 1750<br />
zugrunde (15207/25-29). Nach diesem betrugen die Herstellungskosten (Papier, Löhne) für 1000<br />
ungebundene Bibeln mit roten Kernsprüchen 490 Taler, für 1000 ungebundene Bibeln mit schwarzen<br />
Kernsprüchen 322 Taler. Da ein ungebundenes Exemplar bei roten Kernsprüchen mit 27 Mgr., bei<br />
schwarzen Kernsprüchen mit 18 Mgr. verkauft wurde, erbrachten 1000 ungebundene Bibeln 750 bzw.<br />
500 Taler. Der Aufschlag für den Einband ging ohne Abzug an den Buchbinder.<br />
10) Exemplar der Bibel im Besitz dcr Herzog August-<strong>Bibliothek</strong>, Wolfenbüttel: AT 1750, NT<br />
1749 datiert (Sign. B - S. 120).<br />
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Die neuen Schwierigkeiten waren eine Folge des hohen Preises. Die billigste braunschweigische<br />
Oktavbibel kostete 18 gute Groschen, die billigste hallische Oktavbibel 10<br />
Groschen. Bei dieser Preisdifferenz war der Befehl des Herzogs, bei der Konfinnation und<br />
bei der Trauung nur braunschweigische Bibeln zu kaufen, den Untertanen wenig verständlich.<br />
Am meisten waren die änneren Schichten von dieser Regelung betroffen. Die Armut<br />
im Land sollte sich jetzt voll auf das Bibelwerk auswirken. Das erste Gesuch, von der Pflicht<br />
zum Kauf befreit zu werden, kam aus dem Harz. Die Gemeinde Stiege klagte mit Schreiben<br />
vom März 1751 dem Herwg ihre bittere Armut und bat, statt der Bibel ein Gesangbuch<br />
nehmen zu dürfen, weil in fast jedem Haus ein oder mehrere "Heilige Schriften" vorhanden<br />
seien, aber oft das Gesangbuch fehle. In dem Gesuch heißt es: "Wir sind an diesem nahrlosen<br />
Ort in schlechten Umständen, daß die mehrsten unter uns ohne Borg nicht vennögend,<br />
die nötigen Kleiderchen unseren Kindern anzuschaffen und dieserhalb denselben das Heilige<br />
Abendmahl öfters ein und mehr Jahre entziehen müssen". Das Konsistorium in Blankenburg<br />
bestätigte dem Herzog, "daß es den armen Leuten auf dem Harz freilich sauer<br />
wird, das Geld für diese Bibel aufzubringen". Das Gesuch wurde genehmigt (15207 BI. 47,<br />
49,51).<br />
Die Gemeinde Stiege war nur das erschütterndste Beispiel für die Armut im Harz. Im<br />
Februar 1752 berichtete das Konsistorium in Blankenburg, daß die Armenkassen sich ruinieren<br />
würden, wenn sie bei der übergroßen Zahl an Armenkindern für alle die Bibel bezahlen<br />
wollten und daß im Fürstentum Blankenburg und im Stiftsamt Walkenried Familien,<br />
die schon eine Bibel besitzen, sich weigerten, für ihre Konfirmanden eine weitere zu<br />
kaufen. Der Herzog war auch hier einsichtig. Er erließ den Konfirmanden von Ostern 1752<br />
beim Nachweis einer Hausbibel den Kauf. Die Freiexemplare für die armen Konfirmanden<br />
1752 mußte die Bibelkasse in Wolfenbüttel übernehmen, soweit die Mittel der Armenanstalten<br />
nicht ausreichten (15207 BI. 63-66).<br />
Das Konsistorium in Blankenburg bat den Herzog um Milderung der Bibelverordnung.<br />
In der Stadt Braunschweig wurde sie stillschweigend weitgehend übergangen. Zu<br />
Ostern 1752 wurden an die 360 Konfirmanden der Stadt "kaum etliche 90 Bibeln" abgesetzt.<br />
Ein Braunschweiger Pfarrer, der für das Bibelwerk eintrat, beklagte sich einmal in<br />
einem Schreiben an die Kommission des Wolfenbütteler Waisenhauses, daß einige seiner<br />
Amtsbrüder "sich scheuen, die Glieder ihrer Gemeinde gegen sich aufzubringen und ihnen<br />
Bibeln wider ihren Willen aufzudringen" . Selbst ein hoher Beamter des Landes, der Hofrat<br />
Burghoff, Direktor des Waisenhauses in Braunschweig und der Armenanstalt, überging<br />
die Anordnung. Er verteilte an die Konfinnanden seiner Anstalten Ostern 1751 hallische,<br />
Ostern 1752 hildesheimische Bibeln. Obersuperintendent Hassel trug den Fall dem Herzog<br />
vor. Burghoff, der vorgab, daß billige braunschweigische Exemplare nicht zur Verfügung<br />
gestanden hätten, erhielt einen strengen Verweis: Er habe eigenmächtig gehandelt und in<br />
Sachen des Bibelwerkes keinen guten Willen bewiesen (15207 BI. 89-96).<br />
Eine ständige Sorge für das Bibelwerk war die Garnisongemeinde in Braunschweig.<br />
Ihr Geistlicher bat im Februar 1752 den Herzog, für die Konfirmanden seiner Gemeinde<br />
die Kaufpflicht für immer aufzuheben. Die Anschaffung des Neuen Testamentes sei "bishero<br />
mit Bitten, Ermahnen und Verschenken noch bei einigen möglich" gewesen, aber,<br />
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"bei der notorischen Dürftigkeit der Garnisongemeinde" sei die Anschaffung der teuren<br />
Bibel "fast zur allgemeinen Unmöglichkeit geworden". Fünf Konfirmanden flehten in einem<br />
eigenen Gesuch den Herzog an, ihnen "um der Wunden Jesu" die Bibel zu schenken,<br />
"da unsere armen und dürftigen Eltern nicht vermögend sind, uns eine Bibel zu kaufen".<br />
Der Herzog ließ sich über jeden der 59 Konfirmanden von 1752 unterrichten und entschied,<br />
daß 12 Konfirmanden, deren Väter mit einer Ausnahme höhere militärische Dienstgrade<br />
bekleideten, eine Bibel kaufen müssen, die anderen ein Exemplar auf Kosten der Armenanstalt<br />
erhalten. Dem Antrag, die Garnisongemeinde für immer von der Kaufpflicht zu<br />
entbinden, wurde nicht stattgegeben. Der Herzog behielt sich vor, über alle weiteren unausbleiblichen<br />
Bittgesuche des Garnisonpredigers einzeln zu entscheiden. Noch schwieriger<br />
war es für den Garnisonprediger , die Soldaten zum Kauf zu bewegen. Viele verweigerten<br />
von Anfang an, bei der Trauung eine Bibel zu erwerben. Er klagte im Februar 1752 dem<br />
Herzog seine Not mit der Bemerkung: "daß die wenigsten (Soldaten) einen rechten Gebrauch<br />
von der Bibel machen können oder wollen, ein guterTeil nicht einmal lesen könne"<br />
(15211 BI. 4-13; 15207 BI. 73 -76).<br />
Zwei Vorgänge zeigen, mit welchen Druckmitteln sich das Bibelwerk durchsetzte,<br />
aber auch, mit welchen Pannen es rechnen mußte. Ein wohlhabender Bauer im Raum Thedinghausen,<br />
der sich weigerte, für seinen Sohn eine Konfirmandenbibel zu kaufen, wurde<br />
vom Geistlichen eigenmächtig von der Beichte ausgeschlossen, vom Konsistorium in Wolfenbüttel<br />
mit vier Tagen Haft bestraft. In der Generalsuperintendentur Helmstedt fehlten<br />
Ostern 1751 die Bibeln, weil der Postmeister in Braunschweig sie mehrere Wochen hatte<br />
liegen lassen. Seine Rechtfertigung lautete, "die Post würde dadurch zu sehr belastet"<br />
(15211 BI. 21-25; 15209 BI. 7-8).<br />
IV. Die Bibel von 1753<br />
Die zweite Auflage der braunschweigischen Bibel erschien im Oktober 1753. Der<br />
Druck erfolgte wieder in Blankenburg. In einem Teil der Ausgabe ist das Neue Testament<br />
von dem Hofbuchdrucker Matthäi in Wolfenbüttel gedruckt worden. lI ) Diese Heilige<br />
Schrift hat den Text, das Vorwort, den Kommentar der Ausgabe von 1750 (15210 BI. 24).<br />
Auch diese Ausgabe wurde mit roten und schwarzen großgedruckten Kernsprüchen<br />
und in drei verschiedenen Einbänden angeboten. Der Prcis blieb derselbe. Die Höhe der<br />
Auflage ist nicht belegt. Sie wird wie bei der ersten Auflage vermutlich 5000 Exemplare<br />
betragen haben, da das Bibelwerk mit einem Jahresumsatz von 3000 Stück rechnete und<br />
11) Matthäi erhielt die Lizenz zum Druck des Neuen Testamentes im Juni 1750. Als er ein Jahr<br />
später starb, beantragte die Kommission des WoWH, dessen Buchdruckerei zu erwerben, damit "dieser<br />
Bibeldruck nunmehro beim hiesigen Waisenhaus fortgesetzt werde". Der Herzog lehnte den Antrag<br />
mit der Begründung ab, die Anlegung einer Druckerei im Wo WH sei "nicht ratsam". Zu gleicher<br />
Zeit begann das Waisenhaus in Braunschweig, eine eigene Druckerei einzurichten (15207 BI. 14-16,<br />
53-56). - Exemplare der Bibel im Besitz des Landeskirchlichen Archivs in Braunschweig (A. T.<br />
1753, N. T. 1751 Drucker Matthäi) und der Herzog August-<strong>Bibliothek</strong> in Wolfenbüttel. (Sign. B-S<br />
122).<br />
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die zweite Auflage nach Ostern 1755 beim Waisenhaus in Wolfenbüttel fast vergriffen war<br />
(15207 BI. 79 - 84; 15211 BI. 39-41).<br />
Die zweite Auflage war fristgerecht in zwei Konfirmationsjahren abgesetzt worden.<br />
Aber der Widerstand bei den Geistlichen und in der Bevölkerung war bereits so groß, daß<br />
der Herzog zu strengen Maßnahmen greifen mußte, um seine widerspenstigen Geistlichen<br />
zur Raison zu rufen. Im Januar 1754 beauftragte der Herzog den Superintendenten Meyer<br />
in Braunschweig, in seiner Inspektion die strikte Durchführung der Bibelverordnung zu<br />
überwachen. Die Begründung lautete, "daß in der Stadt Braunschweig anhero so viele<br />
Bibeln wirklich nicht abgesetzt worden, als billig geschehen sollten und können, solches<br />
aber daher vornehmlich kommt, daß die hiesigen Prediger ... der Vorschrift nicht allemal<br />
gemäß verfahren, auch das Armendirektorium viele fremde Bibeln und Testamente mit<br />
unterlaufen lassen, und sonst wegen Anschaffung der Bibeln für Arme viele Schwierigkeiten<br />
machen soll". Der Auftrag an Superintendent Meyer schrieb die schärfste Kontrolle<br />
der Braunschweiger Geistlichkeit vor. Sie mußten ihrem Superintendenten jährlich die Liste<br />
der Konfirmanden, wöchentlich die Liste der Copulanden vorlegen. Sie durften nur<br />
vom Superintendenten "bezeichnete Bibeln" austeilen, damit keine auswärtigen Ausgaben<br />
unterliefen. Geistliche, die gegen die Verordnung verstießen, "sollen bei jedem vorkommenden<br />
Fall (der Konfirmation und Trauung) die Bibeln selbst nachbezahlen, die Bibeln<br />
aber den Armenanstalten überlassen" (15207 BI. 128-129; 40 Slg 7746). Der Unzuverlässigste,<br />
der Hofrat Burghofr, wurde durch eine eigene Verfügung gemahnt: "Ihr habt<br />
von demselben (Superintendent Meyer) die benötigten Bibeln für Arme in Empfang zu<br />
nehmen und solche an ihn zu bezahlen" (15207 BI. 126).<br />
Die Anordnung betraf die Geistlichen der Stadt Braunschweig. Seit Herbst 1754 galt<br />
sie für alle Prediger des Landes. Anfang September erhielt das Konsistorium die Weisung:<br />
"Ihr habt durch ein Circular-Reskript bekannt zu machen, daß derjenige Prediger, wenn<br />
ein Paar Eheleute getraut oder Kinder konfirmiert werden, und er dieselben dabei der<br />
Verordnung gemäß mit einer Bibel nicht versehen hat, solche jedesmal aus seinen eigenen<br />
Mitteln bezahlen soll, worüber ihr denn eures Ortes streng zu halten habt" (15211 BI. 32)<br />
Die strengste Maßregelung mußte der Generalsuperintendent von Hc1mstedt hinnehmen,<br />
Christoph Timotheus Seidel, Professor der Gottesgelahrtheit an der Universität<br />
Helmstedt, Abt von Königslutter und Mitglied des Konsistoriums. Er schuldete 1752 dem<br />
Bibelwerk 262 Taler und war 1754 mit 638 Talern im Riickstand. In seiner Inspektion war<br />
die Durchführung der Verordnung offenbar besonders schwierig. Die Bibeln blieben unverkauft,<br />
der Erlös aus dem geringen Bibelabsatz ging nur spärlich ein. Die Spezialsuperintendenten<br />
von Vorsfelde, Schöningen, Königslutter, Hessen schuldeten ihrem Generalsuperintendenten<br />
in Helmstedt insgesamt 305 Taler. Am betrüblichsten war die Lage in der<br />
Inspektion Vorsfelde, zu der die armen Dörfer im Drömling gehörten. Zu Ostern 1754<br />
waren in der Stadt Vorsfelde nur eine einzige Bibel, in der Inspektion 37 abgesetzt worden;<br />
dabei war der größte Teil nicht einmal bezahlt. Seidel bat daraufhin den zuständigen Superintendenten<br />
um eine Begründung des geringen Absatzes. Sie lautete: "vornehmlich die<br />
Armut der Untertanen, denen einen Taler aufzubringen sehr schwer fällt, zugleich weil sie<br />
vorgeben, schon etliche Bibeln im Hause zu haben und durch kein Zureden zu bewegen<br />
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sind, solche ferner vor ihre Kinder, wenn sie konfirmiert werden, zu kaufen, und bei Kopulation<br />
geht es ebenso schwer zu". Obwohl der mit der Klärung des Falles Seidel beauftragte<br />
Hofrat Lichtenstein von Anfang an den Generalsuperintendenten von jeder persönlichen<br />
Schuld freisprach, erreichte die Kommission des Wolfenbütteler Waisenhauses beim Herzog,<br />
daß er dem Generalsuperintendenten androhte, die Schuld in Raten von seinem Gehalt<br />
abzuziehen. Nur dank Lichtensteins unterblieb diese Maßnahme (15209 BI. 16-17;<br />
15210 BI. 28, 58-59, 66-71).<br />
Die verschärften Bibelverordnungen und die Strafandrohungen erreichten zwar, daß<br />
die zweite Auflage bereits zu Ostern 1755 fast abgesetzt war, aber das überwiegend negative<br />
Urteil der Geistlichkeit und der Bevölkerung über das Bibelwerk blieb. Der Herzog<br />
erfuhr es schonungslos aus einem Bericht des Braunschweiger Superintendenten Meyer.<br />
Als Anfang des Jahres 1755 abzusehen war, daß nach Ostern für längere Zeit Bibeln nicht<br />
mehr zur Verfügung stehen würden, warnte er nachdrücklichst, "aus Mangel an Vorrat<br />
eine mit so viel Sorge und Mühe, ja ich darf sagen, mit Verdruß, mit einem starken Aufwand<br />
an Zeit und sogar mit einem der Gesundheit nachteiligen Wortwechsel eingeführte<br />
Ordnung" zu unterbrechen; denn "wenn nach einmal unterbrochener Ordnung dieselbe<br />
wiederum aufs neue sollte eingeführt werden, werde es noch eine unsäglich größere Mühe<br />
und einen noch unangenehmeren Wortwechsel mit den Leuten kosten, als es bisher jemals<br />
gekostet hat" (15211 BI. 39-41).<br />
Berichte dieser Art, die Klagen der Armenanstalten, die regelmäßigen Bittgesuche<br />
der Armen und Kinderreichen bewirkten schließlich, daß der Herzog auf Anraten seines<br />
Konsistoriums wenigstens bei der Anschaffung der Konfirmandenbibcl eine Erleichterung<br />
gewährte. Jeder Konfirmand mußte zwar weiterhin eine eigene, mit seinem Namen gekennzeichnete<br />
Heilige Schrift besitzen, aber ihm war der Kauf einer braunschweigischen<br />
Bibel erlassen, wenn die Eltern "bereits einige, obschon anderwärts gedruckte Handbibeln<br />
in vormaligen Jahren erkauft haben", und dcm Konfirmanden "zum Gebrauch lassen oder<br />
anhero auch geben". Auch wurde eine Bibel anerkannt, die der Konfirmand von verstorbenen<br />
oder verheirateten Geschwistern geerbt hatte. Diese Regelung sollte zugleich die Armenanstalten<br />
entlasten. Die entsprechende Rundverfügung an die Generalsuperintendenten<br />
erging im August 1755. Sie wurde seit der Konfirmation Ostern 1756 von den Geistlichen<br />
so gehandhabt, daß der Absatz der Konfirmandenbibel und damit die Einnahme des<br />
Bibelwerkes spürbar zurückgingen (15211 BI. 33-35,54-61,69).<br />
Mit der Auslieferung der letzten Bibeln der zweiten Auflage endete die erste Epoche<br />
des Bibelwerkes. Druck und Bibelprivileg waren inzwischen an das Waisenhaus in Braunschweig<br />
übergegangen. Der äußere Grund war, daß dieses seit 1751 eine eigene Druckerei<br />
besaß.<br />
Seit Januar 1754 liefen in Braunschweig die Vorbereitungen für den neuen Bibeldruck.<br />
Am 28. Dezember 1754 übersandte die Kommission des Wolfenbütteler Waisenhauses<br />
die restlichen Exemplare der zweiten Auflage, insgesamt 612 Bibeln, an das Waisenhaus<br />
in Braunschweig mit der Erklärung, daß sie ihm "die fernere Besorgung dieses<br />
Bibc\geschäftes nunmehr lediglich überlassen" werde (15214 BI. 77). Damit hatte sich das<br />
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Direktorium des Wolfenbütteler Waisenhauses vom Bibelwerk getrennt. Die Verteilung<br />
der restlichen 612 Bibeln erfolgte bereits von Braunschweig aus. (15207 BI. 139; 15211 BI.<br />
37).<br />
Der Wechsel war bereits Anfang 1752 von Konsistorialrat Bütemeier vorgeschlagen<br />
worden. Das Wolfenbütteler Waisenhaus hatte unter der Voraussetzung einer Gewinnbeteiligung<br />
im Februar 1752 grundsätzlich, wenn auch, wie es später behauptete, mehr genötigt<br />
als freiwillig, zugestimmt. Seine Verzichtserklärung vermerkte vorsorglich, daß "zwar<br />
anfangs der Profit des Bibelwerkes klein war, jetzt aber bei einem jährlichen Absatz von<br />
voraussichtlich 3000 Bibeln ein Jahresgewinn von rund 560 Talern veranschlagt werden<br />
könne". Hinzu kam eine Jahreseinnahme von 70 Talern aus dem Verkauf der biblischen<br />
Schulbücher Jesu Sirach, Psalter, Römerbrief, der ebenfalls von Wolfenbüttel an Braunschweig<br />
abgetreten werden sollte. Auf Anweisung des Herzogs vom März 1753 wurde im<br />
Protokoll der Übergabeverhandlung vom 3. Dezember 1753 festgelegt, daß das Wolfenbüttel<br />
er Waisenhaus als Entschädigung für den Verlust des Bibelprivilegs, d. h. auch der<br />
vollen Einnahme aus dem Bibelwerk die Hälfte des reinen Überschusses von den künftigen<br />
Auflagen der Bibel und der drei biblischen Schulbücher erhalten sollte. Es konnte nach<br />
seiner Berechnung jährlich mit einer Einnahme von 315 Talern aus dem Bibelwerk rechnen.<br />
Der Vertrag zwischen den beiden Waisenhäusern bewährte sich nicht. Er wurde später<br />
die Quelle unerfreulicher Streitereien (15207 BI. 79 - 84,87 - 88; 453 BI. 171).<br />
Die Verhandlungen im Dezember 1753 hatten für das Wolfenbütteler Waisenhaus<br />
Obersuperintendent Hassel und Hofprediger Oldekop, für das Braunschweiger Waisenhaus<br />
der Jurist Koch und Pastor Zwicke geführt. Zwicke war Prediger und Schulinspektor<br />
am Waisenhaus in Braunschweig. Der Herzog hatte ihn 1750 vom Franckeschen Stift in<br />
Halle nach Braunschweig berufen.<br />
v. Die Bibel von 1756<br />
Die Oktavbibel von 1756 erschien Ende April 1756. Sie mußte deshalb den Osterkonfirmanden<br />
nachträglich ausgehändigt werden. Sie wurde zum bisherigen Preis in drei verschiedenen<br />
Einbänden, aber nur noch mit schwarz gedruckten Kernsprüchen angeboten.<br />
Die Höhe der Auflage blieb immer umstritten. Zwicke, der den Druck überwacht hatte,<br />
ging in seiner Abrechnung der Druckkosten von 8000 Exemplaren aus. Seine einzige<br />
Rechtfertigung war, daß "nicht nur der gewesene Faktor Henning ständig versichert hat,<br />
daß 8000 Exemplare gedruckt würden, sondern auch die sämtlichen Buchdruckergesellen<br />
in ihren Wochenzetteln jedesmal 8000 Exemplare berechnet haben". Die Kommission,<br />
die Zwickes Abrechnung überprüfte und erheblich beanstandete, entschied nach zweijähriger<br />
Untersuchung, daß nur der Druck von 7724 Bibeln nachweisbar sei. Hofrat Burghoff<br />
ging in einer Bilanz von Mitte 1759 von 7774 Exemplaren aus (452 BI. 74-75; 208 BI.<br />
26-31; 452 BI. 81-82;451 BI. 162).<br />
Die Bibel von 1756 ist ein Verdienst Zwickes, seit 1754 Superintendent. Mit ihm war<br />
Prof. Reichardt in Magdeburg für die Ausgabe verantwortlich. Dieser hatte die Korrektur<br />
gelesen, weil sich in Braunschweig kein Korrektor gefunden hatte und er damit eine alte<br />
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Geldschuld an das braunschweigische Waisenhaus "abverdienen" konnte. Seine Korrektur<br />
war aber wenig sorgfältig und mußte ständig angemahnt werden, so daß angeblich auch<br />
seinetwegen das Bibelwerk ein Jahr lang keine Bibeln hatte ausliefern können (15208 BI.<br />
1-3,7-8,15).<br />
Das Titelblatt der neuen Bibel bezeichnete sie als "erste braunschweigische Auflage,<br />
gedruckt im großen Waisenhaus 1756" .12) Wie die 1753 in Blankenburg gedruckte Ausgabe<br />
übernimmt auch sie aus der ersten Bibel von 1750 den Text, die Vorrede Hasseis und die<br />
Inhaltsangaben. Die Vorrede Hasseis ist jedoch in einem entscheidenden Punkt geändert.<br />
Hasseis Hinweis, daß jeder Konfirmand und Copuland zum Kauf verpflichtet sei, wird<br />
durch den Zusatz eingeschränkt "Wenn sie mit diesem unentbehrlichen Buch noch nicht<br />
versehen sind". Der Zusatz war erforderlich durch die Erleichterungen, die die Verfügung<br />
vom August 1755 gewährt hatte. Auch erfährt der Leser, daß der etwaige Überschuß des<br />
Bibelwerkes nunmehr "den Waisenhäusern zu Braunschweig und Wolfenbüttel gewidmet<br />
ist. Besonderen Wert legte die Ausgabe auf die Erklärung veralteter oder mißverständlicher<br />
Wörter in der Luthersprache. Diese Verständnishilfe in Anmerkungen unter dem laufenden<br />
Text wurde neu bearbeitet. Die Erklärungen waren nicht immer glücklich, oft zu<br />
modern. So wurden die Lutherworte "Bank" mit "Canapee" (Buch Esther 7/8), "teurer<br />
Landpfleger" mit .. hochwohlgeborener Landpfleger" (Apostelgeschichte 25/21) interpretiert.<br />
Verdeutlichungen dieser Art brachten der Bibel von 1756 den Spottnamen "Complimentierbibel"<br />
ein. Sie wurden in der nächsten Auflage von 1760 weggelassen. \3)<br />
Die Verlegung des Bibelwerkes aus der alten Residenz Wolfenbüttel in die neue Residenz<br />
Braunschweig brachte ihm keinen Gewinn. Die alten Absatzschwierigkeiten blieben.<br />
Die Nöte des Siebenjährigen Krieges kamen hinzu. Aus der erhofften kollegialen Zusammenarbeit<br />
beider Waisenhäuser wurde bald das Gegenteil. Wer ab 1756 die letzte Verantwortung<br />
für die Verteilung der Bibeln in der Generalsuperintendur Wolfenbüttel hatte,<br />
blieb ungeklärt. Aber die Schwierigkeiten begannen schon im Waisenhaus zu Braunschweig<br />
selbst. Der Vertrieb der Bibeln wurde zunächst, wenn auch unter Aufsicht Zwikkes,<br />
dem Faktor der Druckerei, WiIhelm Christoph Henning, übertragen. Im Herbst 1756<br />
gab aber Zwicke die Aufsicht über das Bibelwerk ab, und Faktor Henning wurde wegen<br />
Unverträglichkeit und Unzuverlässigkeit entlassen. Der neue Leiter der Druckerei wurde<br />
Faktor Rückling. Den Vertrieb übernahm der Faktor der 1755 gegründeten Waisenhausbuchhandlung,<br />
ab November 1756 Faktor Woltersdorff, ab Frühjahr 1758 der Faktor Geb<br />
Ier. Sie alle waren in der Buchführung wenig geschult oder wenig sorgfältig, so daß ihr<br />
höchster Vorgesetzter, Hofrat Burghoff , ihre Berichte nicht selten beanstandete. Die Zah-<br />
12) Exemplar der Bibel im Besitz der Herzog August-<strong>Bibliothek</strong> in Wolfenbüttel (Sign. B-S 123)<br />
und des LKABr (Sign. 1. 1173).<br />
\3) Joh. Melchior Go e z e bemerkt in seiner "Fortsetzung des Verzeichnisses seiner Sammlung<br />
seltener und merkwürdiger Bibeln", Hamburg - Helmstedt 1778 S. 102, daß die Bibel von 1756 wegen<br />
der oben angeführten Beispiele den Spottnamen "Excellenz-Bibel" erhalten habe. Er ist aber der<br />
Spottnamefür die Bibel von 1769. - Zuden beiden Spottnamen siehe: 8 es te, a. a. O. S. 426; 8 ie h<br />
ri n ger, Herzog Karll. v. Braunschweig, Wolfenbüttel1920 S. 139. - Das WoWH (Schreiben v. 25.<br />
10. 1765) spricht von der "Complimentierbibel" (15214 BI. 9-13).<br />
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lenangaben waren nur im ganzen richtig, damit aber auch die folgenden Zahlenangaben<br />
unserer Studie. Allerdings beurteilte Burghoff die Geistlichen nicht viel anders. Er klagte<br />
einmal: "Wir können trotz vielfacher Bemühungen nicht aufs Reine kommen, solange wir<br />
mit Geistlichen zu tun haben werden" (451 BI. 5,200; 455 BI. 62-63,66-68,97).<br />
Die ersten ungebundenen Exemplare der neuen Auflage wurden Ende April 1756 ausgeliefert<br />
(451 BI. 7, 28). Der Verkauf begann mit einer Enttäuschung. Die bisherigen<br />
Schwierigkeiten stellten sich sofort wieder ein. Da der Herzog angeordnet hatte, daß die<br />
zu Ostern 1755 und 1756 fehlenden Bibeln den Konfirmanden nachträglich ausgehändigt<br />
werden, hatte das Bibelwerk mit raschem Umsatz und baldigem Gewinn gerechnet. Aber<br />
bis Mitte August 1756 war noch kein Geld eingegangen, so daß der Herzog eingriff. Die<br />
Geistlichen wurden verwarnt und mußten den Bedarf ihrer Gemeinde an Konfirmandenund<br />
Hochzeitsbibeln für die beiden Jahre 1755 und 1756 berichten. Die Vermahnung war<br />
Aufgabe des Konsistoriums. Es erhielt vom Herzog am 24. August folgende Weisung: "Ihr<br />
habt durch schleunige Circulares darüber Verantwortung und zugleich Bericht zu fordern,<br />
wievie\ Bibeln in jeglicher Inspektion für die diesjährigen und vorjährigen Catechumenen,<br />
auch Neuverehelichten, annoch erfordert werden, und uns davon zu berichten". Die Weisung<br />
schließt mit dem Befehl, "gegen die Superintendenten und die Prediger, bei welchen<br />
es nötig, nach der Schärfe zu verfahren und dahin zu sehen, daß die Geistlichen einmal tun,<br />
was von ihnen gefordert wird" (15211 BI. 66).14) Der vom Herzog geforderte Bericht liegt<br />
nicht bei den Akten. Bewirkt hat die Maßnahme nichts. Anfang 1757 stand das Geld für<br />
2500 ausgelieferte Bibeln aus (451 BI. 30). Die ersten Gelder gingen im Juli 1757 ein: 242<br />
Taler (451 BI. 35). Als Ende März 1758 der Faktor Woltersdorff aus der Waisenhausbuchhandlung<br />
ausschied, rechnete er über 2390 Exemplare ab; nur für 549 Bibeln war der Erlös<br />
eingegangen, insgesamt 340 Taler. Die Hauptrestanten waren die Generalsuperintendenturen<br />
Braunschweig, Wolfcnbüttcl, See sen (451 BI. 45,48).<br />
Bibelverkauf und Eingang der Gelder entsprachen somit in keiner Weise den Erwartungen.<br />
Hofrat Burghoff sah die Schuld in der Verordnung vom August 1755, die Erleichterungen<br />
beim Bibelkauf gewährt hatte. Anfang 1758 bat er den Herzog um Aufhebung<br />
dcr Erleichterungen. In seinem Schreiben heißt es: "Von dem Anfang des 1756. Jahres an<br />
bis jetzt sind erst einige hundert Stück wirklich verkauft worden. Der schlechte Abgang der<br />
Bibeln rührt unstreitig daher, daß jctzt aufs neue so viele fremde und auswärts gedruckte<br />
Bibeln hereingebracht werden, seitdem die ersten der Bibel wegen ergangenen Verordnungen<br />
gemildert worden" (15211 BI. 67; 451 BI. 42). Superintendent Zwicke sah die<br />
Schuld vor allem bei dcn Geistlichen. "Ihrer viele haben sich nicht einmal bisher, da es<br />
ihnen möglichst erleichtert ist, um den Bibelabsatz bekümmert, und es gibt ganze Gegenden,<br />
in welchen noch keine von diesen Bibeln abgesetzt worden sind" (451 BI. 123). Die<br />
Verordnung wurde im April 1758 wieder verschärft. Bei der Konfirmation wurden fremde<br />
oder ausländische Bibeln nicht mehr anerkannt. Bei der Hochzeit genügte zwar der Nachweis<br />
der eigenen Konfirmandenbibel, aber "wohlhabende Einwohner in den Städten müs-<br />
14) Zirkularschreiben des Konsistoriums v. 2. 9. 1756: 40 Sig. 8124).<br />
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sen bei ihrer Verheiratung neue Bibeln nehmen, wenn sie gleich die bei der Konfirmation<br />
erhaltene Bibel noch hätten" (15211 BI. 71; 451 BI. 50; 40 Slg 8500).<br />
Die Verschärfung der Bibelverordnung hob zwar den Absatz wieder, verstärkte aber<br />
auch erneut die Abneigung gegen das Dibelwerk bei den Geistlichen und in der Bevölkerung.<br />
Im September 1758 drohte der Superintendent Zwicke, daß er sich, "wie der Herr<br />
Generalsuperintendent Meyer bereits getan hat, von der Bibelverteilung ganz losmachen"<br />
werde (451 BI. 56, 128). Ein Jahr später waren zwar rund 4550 Bibeln der dritten Auflage<br />
an die Verteiler ausgeliefert, aber nur der Erlös für rund 2550 Exemplare in Braunschweig<br />
eingegangen (451 BI. 146-158). Am 1. Juli 1761 konnte die Waisenhaus-Buchhandlung<br />
berichten, daß die dritte Auflage von 1756 bis auf einen Rest von 138 Stück ausgegeben sei<br />
und nur noch der Erlös für 1380 Bibeln ausstehe. Die lange Laufzeit bedeutete zusätzlich<br />
eine Minderung des Reingewinns. Das Bibelwerk mußte für fünf Jahre die Zinsen für aufgenommenes<br />
Darlehen zahlen. Es hatte für den Druck der dritten Auflage von beiden<br />
Waisenhäusern insgesamt 2100 Taler geliehen (15207 BI. 114,130; 15208 BI. 4, 13).<br />
Besonders ungünstig verlief der Absatz der dritten Auflage in der Generalinspektion<br />
WolfenbütteI. Von hier abgesetzten 1300 Exemplaren kam nicht viel mehr als die Hälfte<br />
des Erlöses in die Kasse des Bibelwerkes. Die Verteilung über die Spezialsuperintendenten<br />
an die Gemeinden war Aufgabe der Generalsuperintendenten. Nur in der Inspektion Wolfenbüttel<br />
war die Entwicklung von Anfang an anders verlaufen. Obersuperintendent Hassei<br />
hatte bereits 1750 die Rechnungsführung des Bibelwerkes abgegeben und als Generalsuperintendent<br />
auch den Vertrieb der Bibeln in seinem Aufsichtsbereich Wolfenbüttel<br />
dem Registrator Bähr überlassen. Bähr war während der Ausgabe der heiden ersten Auflagen<br />
von 1750 und 1753 der vom Herzog eingesetzte Rechnungsführer. Er übernahm zusätzlich<br />
die Verteilung innerhalb der Generalsuperintendentur Wolfenbüttcl als Untergebener<br />
HasscIs, der damals als Mitglied der Wolfenbütteler Waisenhaus-Kommission sein Vorgesetzter<br />
war. Bei dieser Sonderregelung für die Generalsuperintendentur Wolfenbüttel<br />
blieb es auch, als mit der dritten Auflage von 1756 das Bibelprivileg endgültig an das Waisenhaus<br />
in Braunschweig überging und Bähr damit von seinem Auftrag, die Bibeln im Herzogtum<br />
zu verteilen und abzurechnen, entbunden war. Ohne nachweisbaren ausdrücklichen<br />
Auftrag des neuen Wolfenbütteler Generalsuperintendenten Oldekop (1756 -1758)<br />
und ohne Mitwirkung der Wolfenbütteler Waisenhauskommission, die sich mit Schreiben<br />
vom 28. Dezember 1754 vom Bibelwerk losgesagt hatte, verteilte Bähr trotzdem in der<br />
Generalsuperintendentur Wolfenbüttel weiterhin die Bibeln. Bähr ließ sich 1756 von der<br />
Waisenhausbuchhandlung in Braunschweig 900 ungebundene Exemplare geben, hatte<br />
aber bei seinem Tod im April 1758 nicht "das Mindeste abgezahlt" (15214 BI. 78; 453 BI.<br />
92). Nachfolger Bährs wurde der Registrator Cordes am Armenhaus in Wolfenbüttel. Die<br />
Art seiner Ernennung zeigt, wie sehr das Ansehen des Unternehmens bei den Verantwortlichen<br />
gesunken war. Cordes übernahm mit Duldung des Wolfenbütteler Magistrates den<br />
Vertrieb durch Vermittlung des Gerichtsassessors Zum Felde. Dieser war zwar Mitglied<br />
der Wolfenbütteler Waisenhaus-Kommission, hatte aber nicht in deren Auftrag gehandelt,<br />
sondern aus persönlicher Sorge um das Bibelwerk, "weilen sich niemand darum bekümmert"<br />
(453 BI. 142 ff., 157 ff.). Die Kommission selbst hatte wenige Tage nach dem Tod<br />
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Bährs mit Schreiben vom 12. Mai 1758 an Burghoff ihre Erklärung vom 28.12. 1754 wiederholt,<br />
daß das Bibelwerk sie nichts mehr angehe (15214 BI. 77, nach 79;453 BI. 93-94). Die<br />
Generalsuperintendentur Wolfenbüttel war ebensowenig an der Berufung des Registrators<br />
Cordes heteiligt. Oldekop war 1758 gestorhen, sein Amt blieb bis 1766 unbesetzt. Cordes<br />
zahlte, zum Teil aus der Erbmasse Bährs, 363 Taler für 726 von Bährs 900 Bibeln ab<br />
und ließ sich von Braunschweig weitere 400 ungebundene Exemplare zur Verteilung geben.<br />
Nach 1759 forderte Cordes keine Bibeln mehr an, tilgte aber auch niemals die Restschuld<br />
für 574 Stück, die für Bährund für ihn insgesamt 287 Taler betrug (453 BI. 112,117).<br />
Cordes, der als trunksüchtig galt, starb zahlungsunfähig im Jahr 1766. Wann ihm der Vertrieb<br />
genommen wurde, konnte nicht festgestellt werden. Hofrat Burghoff nahm aber den<br />
Verlust nicht hin und machte später in einem Rechtsstreit die Kommission des Wolfenbütteler<br />
Waisenhauses für den Verlust verantwortlich.<br />
Der geringe Eingang der Bibelgelder seit 1756 erklärt sich auch aus den Belastungen,<br />
die der Siebenjährige Krieg der Bevölkerung auferlegte. Am deutlichsten ist seine Auswirkung<br />
für die Inspektion Seesen belegt. Ihr Generalsuperintendent Rockenfuß hatte im Jahr<br />
1756 600 ungebundene Bibeln erhalten, aber bis Anfang 1759 nicht eine einzige bezahlen<br />
können. Auf eine Mahnung im Juni 1758 berichtete er: "Es ist unmöglich gewesen, Gelder<br />
zu bekommen, sintemalen die Leute in diesen Gegenden also durch die Krieges troubles<br />
mitgenommen sind, daß die Obrigkeiten, der strengsten Exekution ohngeachtet, die herrschaftlichen<br />
Gefälle zu erhalten, nicht vermögend sind. Bei diesen Umständen haben die<br />
wenige Bibeln, so verwichene Ostern distribuiert, weil diejenigen, die bereits eine Bibel<br />
haben, von der ferneren Lösung dispensiert waren, in den Borg müssen hingegeben werden".<br />
Rockenfuß bat um Stundung der Gelder bis nach der Herbsternte. Aber auf die Not<br />
im Lande wurde keine Rücksicht genommen. Hofrat Burghoff ersuchte noch im gleichen<br />
Monat, ihm die Namen der Schuldner und deren Wohnort zu nennen, um "die schleunige<br />
Bcitreibung dieser Reste ohne Anstand besorgen zu können". Die Bibelgelder sollten also<br />
mit staatlichen Zwangsmitteln eingetrieben werden. Rockenfuß übersandte die Liste der<br />
Schuldner nicht. Die Exekution unterblieb auf seinen Einspruch, weil sie" zur schleunigen<br />
Bezahlung nichts beitragen würde und es künftig noch mehrere Mühe kosten würde, die<br />
Bibeln unterzubringen". Erst im Juni 1759 vermochte Rockenfuß, 173 Taler einzuschicken<br />
(451 BI. 60-66, 111, 164,181).<br />
Die finanzielle Lage des Bibelwerkes war stets angespannt. Hofrat Burghoffbenutzte<br />
sie, seine jährliche Zahlung an das Wolfenbütteler Waisenhaus zu verringern und sich von<br />
ihm unabhängiger zu machen. Er war seit 1756 verpflichtet, diesem die Hälfte des J ahresgewinns<br />
abzutreten und ihm damit Einblick in die Jahresabrechnung zu geben. Im Sommer<br />
1759 erreichte er die Genehmigung des Herzogs, daß er dem Wolfenbütteler Waisenhaus<br />
für die beiden Jahre 1757 und 1758 insgesamt 350 Taler und ab 1759 jährlich ein Fixum von<br />
200 Talern zu zahlen habe. Burghoff, der einst die Bibelverordnung wenig beachtet hatte,<br />
kannte auch jetzt nur seine eigenen Interessen. Die Wolfenbütteler Waisenhaus-Kommission<br />
erhielt während der Verhandlungen keinen ausreichenden Einblick in die Finanzlage<br />
des Bibelwerkes und stimmte der neuen, für sie ungünstigen Regelung nur zu, "um endlich<br />
aus der Sache zu kommen" (15208 BI. 34, 38-49; 15213 BI. 28-30).<br />
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VI. Die Bibel von 1760<br />
Die vierte, 1760 datierte Auflage der braunschweigischen Bibel war bereits im Februar<br />
1757 angedruckt worden, konnte aber erst Michaelis 1761 ausgeliefert werden. Für den<br />
Text und die Anmerkungen war wieder Superintendent Zwicke verantwortlich. Im Mai<br />
1757 hatte ihn der Herzog beauftragt, die Ausgabe von 1756 zu überprüfen; denn "in ihr ist<br />
angemerkt worden, daß verschiedene Anmerkungen und Übersetzungen befindlich, welche<br />
teils mit dem Grundtext nicht übereinstimmen, teils der Übersetzung keine mehrere<br />
Deutlichkeit geben". Damit waren unausgesprochen auch jene Anmerkungen gemeint,<br />
die der Ausgabe von 1756 den Spottnamen "Complimentierbibel" eingebracht hatten. Sie<br />
wurden gestrichen. Die auf den 16. Januar 1758 datierte, von Zwicke signierte Vorrede ist<br />
die fast unveränderte Vorrede zur Ausgabe von 1756. Auch deren Inhaltsangaben sind<br />
übernommen (451 BI. 4; 15208 BI. 36) 15)<br />
Die Auflage von 1760 hat vermutlich wieder 8000 Exemplare betragen. Belegt ist, daß<br />
bis Ende 1766 die Druckerei an die Waisenhaus-Buchhandlung 7100 Bibeln ausgeliefert<br />
hat. Für die folgenden drei Jahre fehlen bei den Akten entsprechende Unterlagen. Deshalb<br />
kann auch nicht festgestellt werden, wie weit der Landesbedarf über Ostern 1767 hinaus<br />
gedeckt war. Ende 1768 war die Auflage schon seit längerer Zeit vergriffen. Die nächste<br />
Auflage erschien erst Anfang 1770. Damit trat wieder eine Vakanz ein, in der die Bibelverordnung<br />
galt, aber die Bibeln fehlten. Der Bedarf konnte nur durch etwaige Restbestände<br />
bei den unteren Dienststellen gedeckt werden. (Die Jahresabrechnungen der Waisenhaus<br />
Buchhandlung von 1761 bis 1766: 451 BI. 219,230,305,320,337,319; 15215 BI. 7). Daß die<br />
Laufzeit der 4. Auflage mindestens 6 Jahre betrug, beweist nur, daß die bisherigen Absatzschwierigkeiten<br />
geblieben waren. Dem Herzog wurden sie auch ohne jede Beschönigung<br />
vorgetragen. In einem Schreiben vom 4. November 1763 an ihn stellte Generalsuperintendent<br />
Meyer von Braunschweig das Bibelwerk offen als überflüssig und unzumutbar hin:<br />
"Niemand mehr denn wir hören die herben Klagen über die Verbindlichkeit, bei dem Dasein<br />
wohlfeilerer , eine teurere und bei dem Besitz anderer eine entbehrliche Bibel zu kaufen,<br />
und wir auch leider nicht selten die Wahrheit der Drohungerfahren müssen, man wolle<br />
uns diese Ausgabe am Opfer und anderen Gebühren abziehen ... [und es sind] endlich<br />
auch noch rohe Bibeln genug in dem Waisenhaus-Buchladen und gebundene, weil diejenigen,<br />
welche solche bei der Konfirmation und Copulation nehmen müssen, sie bald hie,<br />
bald da und zu öfteren wohl gar auf dem Trödel wohlfeil zu verkaufen pflegen, häufig zu<br />
haben; so können wir nicht umhin, vorzustellen, ob es nicht nötiger und besser sei, daß wir<br />
auf die Verbesserung und neue Ausgabe des Gesangbuches vor die Hand nehmen" (15212<br />
BI. 56-59). Auf dem Lande war die Lage nicht anders. Pastor Bach in Klein-Rhüden bat<br />
in einem Schreiben vom 12. April 1764 den Herzog um Erleichterung für die kinderreichen<br />
Familien. Er schreibt: "Ehe die Bibeln in Blankenburg gedruckt worden, sind hiesigen<br />
Orts bereits die Leute dergestalt mit Bibeln versehen gewesen, daß nicht leicht ein Haus zu<br />
I~) Exemplar der Bibel im Besitz der Herzog August-<strong>Bibliothek</strong> in Wolfenbüttel (Sign. Wa<br />
1618), der Stadtbibliothek in Braunschweig (I 29/304), und der Waisenhausbuchdruckerei in Braunschweig.<br />
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finden, worin nicht eine oder mehrere derselben vorhanden. Nachhero sind sie auch ziemlich<br />
willig bei der Konfirmation der Kinder für ein jedes eine neue Bibel zu nehmen. Wenn<br />
aber die Eltern viele Kinder und bereits für 2 oder 3 derselben Bibeln angenommen haben,<br />
so beginnen sie der Bibeln überdrüssig zu werden und weigern sich, mehrere für ihre Kinder<br />
anzuschaffen. Ja, es fehlet jetzo nicht an solchen, welche es wollen darauf ankommen<br />
lassen, daß ihre Kinder dieserhalb von der Konfirmation zurückgewiesen werden". (15212<br />
BI. 68). Der Herzog genehmigte Bachs Gesuch. Generalsuperintendent Meyer erreichte<br />
nur, daß der Druck der neuen Auflage um ein Jahr verschoben wurde (15212 BI. 63 und 69).<br />
Der Verkauf der 4. Auflage fällt in das Jahrzehnt der Geldentwertung im Herzogtum<br />
Braunschweig-Wolfenbüttel. l6 ) Diese hat dem Volk nicht weniger geschadet als der Siebcnjährige<br />
Krieg. Das Bibelwerk verlor durch sie nach Burghoffs Bericht vom Februar<br />
1766 an den Herzog "ohne mindeste Concurrenz [Bcteiligung] des Wolfenbütteler Waisenhauses<br />
bereits weit über eintausend Taler" (15214 BI. 68). Diese Notlage erklärt, warum<br />
Burghoff mit kaum noch verständlicher Härte verlangte, daß die Geldentwertung bei den<br />
jährlichen Fixa an Wolfenbüttcl berücksichtigt werde und daß das Wolfenbütteler Waisenhaus<br />
die Bähr-Cordes-Schuld in Höhe von 287 Talern nebst Zinsen übernehme. Die vom<br />
Herzog Mitte 1765 angeordnete Untersuchung dieser Forderung zog sich über ein Jahr hin<br />
(15213 BI. 1). Burghoffbeharrte aufseiner Forderung, die Kommission des Wolfenbütteler<br />
Waisenhauses lehnte sie in immer umfangreicheren Stellungnahmen ab. Der erhoffte gütliche<br />
Ausgleich zwischen den beiden pia corpora wurde nicht erreicht. Das Wolfenbüttcler<br />
Waisenhaus verlangte sogar die Rückgabe des Bibelprivilegs und glaubte beweisen zu können,<br />
daß man in Wolfenbüttcl die Heilige Schrift billiger drucken könne als in Braunschweig<br />
(453 BI. 142-145; 15214 BI. 9-13; 26-30, 33-54, 65-68). Der mit der Untersuchung<br />
beauftragte Gerichtsassessor Flach konnte zur Bähr-Cordes-Schuld nur feststellen,<br />
daß die Verteilung der Bibeln seit 1756 in der Generalsuperintendentur Wolfenbüttel<br />
durch den Registrator Bähr ohne die notwendige Absprache unter den bei den Waisenhäusern<br />
erfolgt sei, daß sich das Wolfenbütteler Waisenhaus mit Schreiben vom 12. Mai 1758,<br />
damit vor der Cordes-Zeit, vom Bibelwerk losgesagt habe und daß die Höhe der Bähr-Cordes-Schuld<br />
erst nach Überprüfung beider Rechnungen festgesetzt werden könne (15214<br />
BI. 92-97). Im September 1766 entschied der Herzog, daß für die Bähr-Schuld das Wo 1-<br />
fenbütteler Waisenhaus, für die Cordes-Schuld das Braunschweiger Waisenhaus verantwortlich<br />
sei. Ausschlaggebend war die Erklärung der Commission des Wolfenbütteler Waisenhauses<br />
vom 12. Mai 1758, daß das Bibelwerk sie nichts mehr angehe (15214 Blatt nach<br />
79; 453 BI. 93-94). Seine entsprechenden früheren Erklärungen im Protokoll vom 3. Dezember<br />
1753 und im Schreiben vom 28. Dezember 1754 wurden nicht als klare Absage vom<br />
Bibelwerk anerkannt. Die streitenden Parteien erhielten einen schweren Tadel: "Beide<br />
haben es versehen. Die Irrungen würden nicht entstanden sein, wenn beide die gehörige<br />
Vorsicht und Bedachtsamkeit gebraucht hätten" (15213 BI. 38 - 39; 453 BI. 198 - 200). Der<br />
Herzog hatte erkannt, was seinem Bibelwerk fehlte: die vertrauensvolle Zusammenarbeit<br />
der beiden Waisenhäuser. Keine der streitenden Parteien hatte ihr Ziel erreicht. Das Wolfenbütteler<br />
Waisenhaus erhielt das Bibelprivileg nicht zurück und wurde für die Bähr-<br />
16) Zur Geldentwertung siehe: Frieda Bi e h ri nge r, a. a. O. S. 161 CC.<br />
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Schuld verantwortlich gemacht. Das Braunschweiger Waisenhaus mußte die für die Jahre<br />
1764 bis 1766 zurückgehaltenen fixa ungekürzt in vollwertiger Münze nachbezahlen, den<br />
Verlust der Cordes-Schuld hinnehmen und sich mit der Weisung des Herzogs begnügen,<br />
sich mit dem WolfenbüttcIcr Waisenhaus "freundschaftlich" über die Höhe der Bähr<br />
Schuld zu einigen. Burghoff hatte die Bähr-Schuld seit 1759 stets mit 87 Talern angegeben.<br />
Im März 1767 legte er jedoch dem Wolfenbüttelcr Waisenhaus eine Rechnung vor, nach<br />
der die Bähr-Schuld nebst Zinsen für 8 Jahre 240 Taler betrage (15214 BI. 115 -116). Dieses<br />
schickte die Rechnung dem Herzog zu. Er gab sie jedoch an Burghoffmit dem Vermerk<br />
zurück, daß "deren verständliche Erklärung euch wohl selbst Mühe machen sollte" (15214<br />
BI. 124-125; 453 BI. 232-233). Die beiden Waisenhäuser haben sich über die Höhe der<br />
Bähr-Schuld nicht einigen können. Die Schuldnerliste der Waisenhaus-Buchhandlung vom<br />
Juni 1794 führt immer noch Bähr als Restant mit 87 Talern an, aber auch Cordes mit 200<br />
Talern. Mit Verfügung des Herzogs vom 1. August 1794 wurde die Bähr-Cordes-Schuld<br />
schließlich als Verlust abgeschrieben (454 BI. 13 -16; 455 BI. 79 -80,97).<br />
VII. Die Bibel von 1769<br />
Die Vorarbeiten für die fünfte Auflage der braunschweigischen Bibel begannen, bevor<br />
die vierte Auflage erschienen war. 17) Am 6. Januar 1761 ließ der Herzog den Generalsuperintendenten<br />
Meyer von Braunschwcig wissen, wie er sich für die neue Auflage eine<br />
Revision des Kommentars wünsche und daß er es gern sehen würde, "wenn die neue Bibelauflage<br />
unter der Aufsicht Unseres hiesigen Geistlichen Ministerii gemacht würde". Es<br />
residierte in Braunschweig und war die Vertretung der Geistlichen an den sieben braunschweigischen<br />
Pfarrkirchen und an der Ägidienkirche unter dem Vorsitz ihres Generalsuperintendenten<br />
(15212 BI. 12 -13).<br />
Das Geistliche Ministerium trat am 26. Januar und am 2. Februar zusammen und beschloß:<br />
"Wenn das ministerium in corpore diese Arbeit übernehmen wollte, ein jeder das<br />
ihm zugeteilte pensum mit bearbeiten wolle". Den Beschluß faßten der Generalsuperintendent<br />
und zwölf Pfarrer. An der Revision beteiligten sich später auch die Pfarrer am<br />
Waisenhaus und in der Garnisongemeinde. Auf beiden Sitzungen wurden bereits die Aufgaben<br />
der Revisiun im einzelnen festgelegt. Oberste Gesichtspunkte waren die biblische<br />
Wahrheit und die grundsätzliche Angleichung an die Cansteinbibel sowohl im Text, in den<br />
Summarien der einzelnen Kapitel wie in der äußeren Gestalt, d. h. Gleichheit im Format<br />
und in den Kolumnen. Der Bibeltext sollte an den beiden Wittenberger Lutherbibeln von<br />
1534 und 1546, d. h. an der ersten und an der ersten postumen Lutherbibel, und an der<br />
Cansteinbibel überprüft werden. Im Kommentar sollten Scheinwidersprüche geklärt,<br />
Scheinwahrheiten in den Apokryphen als solche gekennzeichnet und die üblichen Lesehilfen<br />
wie Angabe der Parallelstellen, Erklärung der veralteten Wörter, Inhaltsangaben neu<br />
gefaßt werden. Neu war der Vorschlag einer tabellarischen Zusammenfassung der theologia<br />
dogmatica, moralis et paraclesica (Glaubens-, Sitten-, Trostlehre). Alle Verbesserungsvorschläge<br />
sind in der Bibel von 1769 auch verwirklicht worden. Mit der Einsetzung dieser<br />
17) Exemplarder Bibel im Besitz der Herzog August-<strong>Bibliothek</strong> i. Wolfenbüttel (Sign. B-S 128).<br />
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Kommission wurde für das braunschweigische Bibelwerk zum ersten Mal die Voraussetzung<br />
geschaffen, daß die vielseitigen Aspekte einer Bibeledition umfassend und angemessen<br />
durchdacht wurden. Bisher zeichnete immer nur ein einziger Geistlicher für die Ausgabe<br />
verantworlich: Obersuperintendent Hassel oder Superintendent Zwicke (15212 BI.<br />
3-11,41.<br />
Die Bibelkommission nahm ihre Arbeit ernst. In regelmäßigen Sitzungen trugen die<br />
Geistlichen die bearbeiteten Abschnitte ihres Pensums zur Begutachtung und gemeinsamen<br />
Beschlußfassung vor. Aber die Amtsgeschäfte und Krankheiten, vor allem die Kriegswirren<br />
und im Winter der Mangel an einem geeigneten heizbaren Raum, so klagte Meyer<br />
dem Herzog, verzögerten die Revision immer wieder. Als der Herzog am 25. Februar 1763,<br />
unmittelbar nach der Beendigung des Siebenjährigen Krieges, nach dem Stand der Revision<br />
fragte, konnte Meyer zwar druckfertige Bogen vorweisen, aber nicht in so großer Anzahl,<br />
daß sich der Beginn des Druckes gelohnt hätte. Er sollte spätestens Ostern 1764 beginnen,<br />
da er bei einer Auflagenhöhe von 8000 Exemplaren drei Jahre dauerte und mit dem<br />
Absatz der laufenden Auflage Ostern 1767 gerechnet wurde. Ende November 1763 wurde<br />
jedoch die Revision ausgesetzt und erst Anfang 1766 wieder aufgenommen. Generalsuperintendent<br />
Meyer hatte mit Schreiben vom 4. November 1763 dcm Herzog vorgestellt, daß<br />
wichtiger als das überflüssige und allen lästige Bibelwerk ein neues Gesangbuch sei. Der<br />
Herzog ging auf Meyers Urteil nicht ein, verordnete aber, den Bibeldruck um ein Jahr<br />
zurückzustellen und die schon früher begonnene Arbeit am neuen Gesangbuch fortzusetzen.<br />
Seine Begründung lautete, daß der Vorrat an Bibeln noch groß genug sei und man auf<br />
Senkung der Löhne und Papierpreise hoffen könne. Im Februar 1765 verschob der Herzog,<br />
wieder gegen den Einspruch des Hofrates Burghoff, den Druck um ein weiteres Jahr. Zugleich<br />
mußte geklärt werden, ob dem Antrag des Wolfenbütteler Waisenhauses, ihm das<br />
Bibelprivileg und damit den Druck der Bibel zurückzugeben, stattgegeben werden solle.<br />
Erst mit Reskript vom 13. Februar 1766 erlaubte der Herzog dem Braunschweiger Waisenhaus,<br />
mit dem Druck zu beginnen. Es lautete: Wir haben "beschlossen, den neuen Bibeldruck<br />
der hiesigen Waisenhausdruckerei zu überlassen. Ihr habt also vordersamst zu<br />
schreiten und die bei dem Papiermacher Steterkorn (in Oker) vorrätig liegenden 40 Ballen<br />
Papier anzunehmen. Wir setzen aber dabei als ungezweifeIt und ganz zuverlässig voraus,<br />
daß auf jeglicher Seite der neuen Bibel ebensoviel als auf jeglicher Seite der Cansteinschen<br />
Bibel zu stehen komme, mithin beide Bibeln sowie im Format also auch nach den paginis<br />
und derselben Inhalt, gänzlich und genau übereinkomme". Um mit der Cansteinschen Bibel<br />
konkurrieren zu können, befahl der Herzog die Angleichung. Vorbild für die braunschweigische<br />
Bibel von 1769 ist nach Angaben Meyers die Hallische Ausgabe im Quartformat<br />
von 1750. (15212 BI. 22-27,56-59,63,85-87; 15214 BI. 55; 15216 BI. 45)<br />
Eine besondere Beachtung verdient das Vorwort der neuen Auflage. Es spricht vom<br />
"Nutzen" der Bibel. Es "erheben und begeistern ihre Beispiele der Tugend, ihre Schilderungen<br />
der Größe Gottes in seiner Macht, Gerechtigkeit und Liebe, ihre Verheißungen<br />
der seligen Ewigkeit". Wie wenig sind dagegen die heidnischen Beispiele der Tugend, die<br />
I<br />
"Kenntnisse, die die Natur von Gott gibt", und der Vernunftbeweis der Unsterblichkeit.<br />
Der besondere "gegenwärtige Nutzen" ist, daß sie in allen ihren Lehren und Vorschriften<br />
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darauf abziele, gehorsame und gesittete Bürger zu bilden, daß sie die Person des Fürsten<br />
heilig macht und seinen Verordnungen das höchste verbindende Ansehen gibt". Der Nutzen<br />
der Bibel ist "allemal sehr groß". Er würde noch viel größer sein, wenn die Menschen<br />
weniger gleichgültig, die wahren Christen unter ihnen bekenntnisfreudiger und die Macht<br />
der Welt mit ihren Sorgen und Freuden nicht so mächtig wären. Die Vorrede beginnt mir<br />
einem Lob des Jahrhunderts, das wie "noch nie" die Bibel im Volk verbreitet habe, so daß<br />
"unter den Protestanten wenige Häuser" ohne eine Bibel anzutreffen sein werden, und<br />
schließt mit einem Dank an den Landesfürsten, daß er die "ihm von oben verliehene<br />
Macht" angewendet hat, die Bibel "bei seinen Untertanen in Achtung zu erhalten und ihre<br />
Erkenntnis zu befodern". Ein Nachwort gibt Rechenschaft, wie weit die Canstein-Bibel<br />
Vorbild war und der Bihelkommentar verbessert wurde. In dieser Vorrede ist Christus der<br />
Offenbarer und Lehrer, nicht der Gekreuzigte und Erlöser. Die Worte Sünde und Gnade<br />
fehlen in ihr.<br />
Die Vorrede ist nicht signiert. Ihr Verfasser ist Generalsuperintendent Meyer. Sein<br />
Entwurf mußte dem Geheimen Rat vorgelegt werden und ist auch nach den Wünschen des<br />
Geheimrats Schrader von Schliestedt, des leitenden Ministers, überarbeitet worden.<br />
Meyer wollte an den Anfang der Vorrede die Paulusworte aus dem Kolosserbrief "Laßt das<br />
Wort Gottes reichlich unter euch wohnen" stellen und damit die Tradition der Spener- und<br />
Francke-Canstein-Bibeln fortsetzen. Schrader riet von dieser Eröffnung ab, da Paulus<br />
noch nicht die Bibel gemeint haben könne. Schrader erwartete von einer Vorrede, daß sie<br />
"die mit einer äußerlichen Simplizität umhüllte göttliche Wahrheit" in der Bibel betone,<br />
mit der sie allen weltlichen Schriften überlegen sei, und von den "vornehmsten Hindernissen,<br />
wodurch die Kraft des Wortes Gottes in unseren Zeiten aufgehalten wird", spreche.<br />
Bciden Aufgaben wird Meyers Vorrede gerecht. Mit weIcher Eindringlichkeit Meyer und<br />
Schrader in der zweiten Hälfte des Jahres 1769 Fragen der Bibel und der Theologie miteinander<br />
erörtert haben, beweisen Schraders wiederholte Änderungswünsche für die Vorrede,<br />
eine zwanzig Seiten umfassende Abhandlung Meyers über den Lehrer und Offenbarer<br />
Christus und ein über 70 Seiten umfassendes Manuskript Schraders (15215 BI. 26- 27,<br />
42-43,44- 53, 55-92). Mit Recht trägt die Bibel der fünften Auflage den Namen "Exzellenzbibel"<br />
.<br />
Sie ist nach der Angahe auf dem Titelhlatt 1769 erschienen. Die ersten Exemplare sind<br />
aber erst im März 1770 ausgeliefert worden. Die Auflagenhöhe betrug 8000 Stück. Der<br />
Stückpreis hatte sich fast verdoppelt. Ein ungebundenes Exemplar kostete bisher einen<br />
halben Taler (12 gute Groschen), jetzt fast einen Taler (22g. Gr.). Das billigste gebundene<br />
Exemplar kostete bisher einen Dreiviertcltaler (18 g. Gr.), jetzt 1 Taler 5 g. Gr. Gerechtfertigt<br />
wurde die Verteuerung mit dem größeren Format und dem besseren Papier und mit<br />
der längeren Laufzeit der Auflage, die mit mindestens acht Jahren angesetzt wurde. (15215<br />
BI. 21-23, 100). Der neue Preis führte entgegen aller Befürchtung nicht zu einer noch<br />
stärkeren Belastung der Bevölkerung. Einen Monat nach dem Erscheinen der neuen Ausgabe<br />
wurde die Bibelverordnung des Herzogs vom 21. Dezember 1747 durch den Landtagsabschied<br />
vom 9. April 1770 in dem entscheidenden Punkt aufgehoben (40 Slg. 10064).<br />
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Der 6. Artikel des Landtagsabschiedes lautet: "Als Seine Durchlaucht den treugehorsamsten<br />
Ständen höchstderoselben Willensmeinung wegen der unterm 21. Dezember 1747<br />
gesetzten Catechumenorum und anderer, weIche Bibeln zu nehmen schuldig sein sollen,<br />
dahin gnädigst bekannt gemacht, daß nur von solchen, weIche noch keine Bibel haben, die<br />
Rede sei, den Wohlhabenden aber, wenn sie auch Bibeln hätten, deshalb von den Predigern<br />
zugeredet, sie aber nicht gezwungen werden sollen; so 5011 soIcherhalb eine fürstliche<br />
Deklarations-Verordnung ergehen". Mit dieser Regelung wurde der Zwang, bei der Konfirmation<br />
und bei der Hochzeit eine in Braunschweig gedruckte Bibel zu kaufen, ersetzt<br />
durch die Pflicht, überhaupt eine Ausgabe zu besitzen, weIcher Herkunft sie auch sei. Damit<br />
war dem Untertan, soweit er nicht schon eine Heilige Schrift besaß oder zu arm war,<br />
erlaubt, bei der Konfirmation oder Hochzeit statt der teuren herzoglichen Bibel die billigere<br />
Canstein-Bibel zu erwerben. Der Geistliche stand in der Praxis künftig kaum noch vor<br />
der Gewissensfrage, ob er eine Konfirmation oder Trauung verweigern dürfe, weil die<br />
grundsätzlich weiterbestehende Bedingung eines Bibelbesitzes nicht erfüllt war. Die versprochene<br />
Deklaration erging am 26. April 1770 an das Konsistorium mit dem Auftrag, die<br />
Superintendenten und Prediger entsprechend zu unterrichten. (40 Slg 10088). Diese Deklaration<br />
gesteht ein, daß es der "Absicht, die dahin gehabt, daß das Wort Gottes soviel<br />
möglich in die Hände der Untertanen gebracht werden möge, nicht gemäß" sei, wenn aus<br />
Gewinnabsichten der Besitzer einer Bibel zum Kauf einer zweiten Bibel gezwungen wird.<br />
Die Stände erreichten somit, was den Geistlichen in zwei Jahrzehnten mit zahlreichen Eingaben<br />
nicht gelang. Die Verhandlungen zu diesem Beschluß sind nicht rekonstruierbar.<br />
Der Landtagsabschied ist für die Prälatenkurie von einem Theologen (Abt Jerusalem) und<br />
zwei weltlichen Räten (Geh. Rat von Völker als Dechant von St. Blasii; Geh. Rat von<br />
Hoym als Kanonikus von St. Cyriaci) unterzeichnet. Alle drei gehörten der dem Herzog<br />
ergebenen Hofpartei an. 18 )<br />
Der hohe Preis der Bibel und die Aufhebung des Kaufzwanges verminderten schlagartig<br />
den Absatz. Nach den beiden Konfirmationen von 1770 und 1771 waren erst 700 Exemplare<br />
verkauft. Im Jahr 1773 wurden nur noch 109 Bibeln abgesetzt. (455 BI. 22-25,<br />
74-75). Ebenso verhängnisvoll wurde, daß die Auflage selbst sich nicht empfahl. Sie wimmelte<br />
von Druckfehlern. Das der Bibel mitgegebene "Verzeichnis der beträchtlichsten<br />
Druckfehler" führte 369 Fehler auf. Eine vom Herzog angeordnete Überprüfung durch die<br />
Alumnaten des Predigerseminars in Riddagshausen stellte "über die Hälfte mehr" an<br />
Druckfehlern fest. Professor Zachariä, der damalige Direktor der Waisenhausdruckerei,<br />
schlug deshalb im September 1771 dem Minister Schrader von Schliestedt vor, die gesamte<br />
Auflage "in Maculatur zu schlagen". Er beanstandete auch das Papier, den Druck und die<br />
Kommentare, die "für den gemeinen Mann wenig brauchbar" seien. Sein Vorschlag war,<br />
den Bedarf mit Canstein-Bibeln zu decken. Der Herzog selbst war "aufs äußerste befremdet",<br />
Ende September 1771 teilte er dem Konsistorium in Wolfenbüttel mit: "Wir sind<br />
noch nicht entschieden darüber, ob bei sotaner elender Beschaffenheit dieses Bibeldruckes<br />
derselben Ausführung unter die Catechumenos und Copulandos überhaupt zu gestatten<br />
sei". Dem Geistlichen Ministerium in Braunschweig aber sprach er sein "großes Mißfallen"<br />
IR) Albrecht, P., a. a. O. S. 20<br />
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aus, warf ihm "unverzeihliche Nachlässigkeit" vor und forderte von ihm Rechenschaft<br />
(15215/105 -108); (15216 BI. 1-2,9,11).<br />
Die Suche nach dem Schuldigen führte zu den schärfsten gegenseitigen Vorwürfen.<br />
Die Pfarrer, die anteilig die letzte Korrektur besorgt hatten, verteidigten sich in umfangreichen<br />
Rechenschaftsberichten und warfen den Setzern und Druckern Unfähigkeit und Faulheit<br />
vor. Der Faktor Rückling der Waisenhaus-Druckerei stellte beim Verhör die Gegenfrage,<br />
wie man von Geistlichen eine einwandfreie Korrektur erwarten könne, die sich selbst<br />
als überlastet und zum Teil auch als augenschwach verteidigt haben. Prof. Zachariä wagte<br />
sogar in seinem Abschlußbericht an den Herzog die Vermutung: "Auch scheinen nicht<br />
einmal drei Pastoren zu wissen, was eine Correktur ist". Herzog Kar! ließ die peinliche<br />
Angelegenheit schließlich auf sich beruhen. Die fünfte Auflage wurde nicht zu Maculatur<br />
geschlagen (15216 BI. 13-50,57-67).<br />
Ihr geringer Absatz zerstörte alle Gewinnberechnungen des braunschweigischen BibeIwerkes.<br />
In den sechs Jahren von 1770 bis 1776 wurden nur 1717 Bibeln von der Waisenhausbuchhandlung<br />
ausgegeben (455 BI. 22-26). Der Rest drohte in der Druckerei (5500)<br />
und in der Buchhandlung (783) zu verstauben. Konsequenzen wurden unvermeidlich. Bereits<br />
ab 1771 erhielt das Wolfenbütteler Waisenhaus als Gewinnanteil nicht mehr das bisherige,<br />
vom Umsatz unabhängige Jahresfixum, sondern nur noch 10 Taler für 100 verkaufte<br />
Bibeln (15215 BI. 104-107; 15216 BI. 3-9). Der Preis für ein ungebundenes Exemplar<br />
wurde im Jahr 1777 von 22 auf 16 gute Groschen, im Jahr 1781 unter dem Nachfolger des<br />
Herzogs Karl auf 12 gute Groschen herabgesetzt (15217 BI. 2-17; 455 BI. 36-44). Aber<br />
der Jahresumsatz besserte sich trotzdem nicht. Er lag in den Jahren von 1781 bis 1793 zwischen<br />
396 und 101 Exemplaren. (455 BI. 22-26). Mitte 1794 besaß die Druckerei noch<br />
2550 complete und 164 defekte Bibeln und schuldeten 19 Restanten der Buchhandlung<br />
noch 534 Taler für 838 Exemplare. 17 dieser Restanten, unter ihnen immer noch Bähr mit<br />
175 Bibeln und Cordes mit 400 Biheln, waren inzwischen verstorben, so daß deren Schuld<br />
in Höhe von 467 Talern als verloren betrachtet werden mußten. Der Herzog konnte die<br />
Verluste nur zur Kenntnis nehmen und ließ sie abschreiben (455 BI. 79-81, 97). Erst im<br />
Jahr 1802, nach einer Laufzeit von über drei Jahrzehnten, war die Auflage bis auf wenige<br />
Exemplare abgesetzt (455 BI. 1, 99 -100) .19).<br />
Die fünfte Auflage der braunschweigischen Bibel sollte auch ihre letzte sein. Die<br />
Druckerei beantragte zwar eine neue Auflage, weil es an Aufträgen fehlte, aber das Direktorium<br />
des Waisenhauses lehnte nach den gemachten Erfahrungen und wegen der wachsenden<br />
Teuerung ab.<br />
Die ersten Jahre nach den Befreiungskriegen schienen einer Wiederaufnahme des Bibeldruckes<br />
gerade in Braunschweig günstig. Im Jahr 1816 hatten die Bürger, dem Beispiel<br />
19) Im Jahr 1794 wurde dem Schulrat Campe, der 1786 in Braunschweig eine Schulbuchhandlung<br />
gegründet u. 1787 die Waisenhaus Buchhandlung erworben hatte, der Restbestand d. Bibeln angeboten.<br />
C. war zum Ankauf bereit, aber zu einem so niedrigen Preis, daß der Herzog ihn für "unannehmbar"<br />
erklärte (455 BI. 97).<br />
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der Württemberger Bibelanstalt von 1812 folgend, eine Gesellschaft zur Verbreitung der<br />
Bibel gegründet. Aber ein Bibeldrucker stand im ganzen Herwgtum nicht zur Verfügung.<br />
Alle im Herzogtum benötigten Bibeln mußten damals von auswärts bezogen werden, z. B.<br />
von Halle, Halberstadt, Wernigerode und Lemgo. Als im Jahr 1816 der Braunschweiger<br />
Drucker Meyer die Gründung der Bibelgesellschaft zum Anlaß nahm, den Geheimen<br />
Rat um die Bibeldrucklizenz zu bitten, schlug die Waisenhaus-Druckerei ihrerseits vor,<br />
den Druck wieder aufzunehmen. Aber das Direktorium des Waisenhauses blieb skeptisch<br />
(455 BI. 59, 101-107). Ein Gutachten vom Februar 1817 warnte eindringlich vor einer<br />
neuen Auflage durch das Waisenhaus in Braunschweig (455 BI. 104-107). Es heißt hier:<br />
"Es schweben mir hiebei die vom Waisenhaus in früheren Zeiten über fehlgeschlagene<br />
spekulativische Unternehmungen gemachten traurigen Erfahrungen so lebhaft vor Augen,<br />
als daß ich solche bei dieser Gelegenheit unberührt lassen könnte. Zu diesen Versuchen<br />
gehören: der in den Jahren 1751 (1756!) bis 1770 schon einmal stattgefundene Bibelverlag,<br />
wo bei den ersten Auflagen wenig oder gar nichts gewonnen, bei der dritten aber, obgleich<br />
der anfangs auf 22 Groschen festgesetzte Preis nach und nach bis auf 12 Groschen für das<br />
Exemplar herabgesetzt wurde, an die 600 Taler verlorengingen. Über die Debitierung dieser<br />
dritten Auflage, welche aus 8000 Exemplaren bestand, verstrich ein Zeitraum von nicht<br />
weniger als 32 Jahre, nämlich von dem Jahr 1770 bis 1802. Ferner gehören hiezu: die Etablierung<br />
einer Buchhandlung, die Anlegung von Maulbeerplantagen, der damit verbundene<br />
Seidenbau und die Fabrikation halbseidener Zeuge". Zu der soeben gegründeten<br />
Bibelgesellschaft bemerkt das Gutachten: "Der jetzige Zeitgeist, dieses Buch zu verbreiten,<br />
spricht zwar dafür; allein kann bei den sich schon hin und wieder gegen dieses Unternehmen<br />
erhebenden Widersprüchen der bisherige Eifer der Bibelbeförderer nicht erkalten"?<br />
Dem Urteil des Gutachters kann man sich anschließen: Das Bibelwerk Herzog<br />
Karls 1., das rund 35000 Bibeln umsetzte, gehört in die Reihe seiner vielfältigen Unternehmen,<br />
die in der Absicht lobenswert, in der Durchführung dilettantisch, wirtschaftlich ein<br />
Mißerfolg waren. Das Bibelwerk erhob sich in der Absicht über alle anderen Unternehmen,<br />
scheiterte aber schließlich, weil ein verordneter und zugleich teurer Bibelkauf nicht<br />
die Zustimmung der Geistlichkeit und der Bevölkerung finden konnte. Der absolutistische<br />
Staat aber hatte die Grenzen seiner Macht erfahren.<br />
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Quellen- und Literaturverzeichnis<br />
I. Quellen<br />
Nieder sächsisch es S taatsa rch iv Wo IJen büttel: 2 Alt (Geh. Rat) Nr. 15206-15217. Zitiert:<br />
15206; 40 Slg (Verordnungssammlung). Zitiert: 40 Slg.<br />
Stadta rchiv B ra u nsch weig: G IV 2 Nr. 451-455 (Großes Waisenhaus Braunschweig). Zitiert:<br />
451<br />
La n des k i rch li ch es A rch i v Brau nsch weig: Zitiert: LKA Br. Verordnungssammlung.<br />
2. Literatur<br />
Albrecht, Peter: Die Förderung des Landesausbaues im Herzogtum Braunschweig-Wolfenbüttel<br />
im Spiegel der Verwaltungsakten des 18. Jahrhunderts (1671-1806), Braunschweig 1980.<br />
Be s t e, Johannes: Geschichte der Braunschweigischen Landeskirche von der Reformation bis auf<br />
unsere Tage, Wolfenbüttel1889.<br />
Bi eh ri nger, Frieda: Herzog Karll. von Braunschweig, Wolfenbüttel1920, S. 139.<br />
D e t t m er, Vitus: Das Konsistorium zu Wolfenbüttel. Ein Beitrag zur Braunschweigischen Kirchengeschichte<br />
und Kirchenverfassungsgeschichte, Braunschweig 1922.<br />
Fredersdorff, Leopold Friedrich: Promtuarium der Fürstlich Braunschweig-Wolfenbüttelschen<br />
Landes-Verordnungen in einem wesentlichen Auszug, Braunschweig 1777/1785<br />
Fre is t, Werner: Lichtenhagener Chronik, Bad Pyrmont 1981.<br />
Goeze, J. Me\chior: Fortsetzung des Verzeichnisses seiner Sammlung seltener und merkwürdiger<br />
Bibeln, Hamburg-Helmstedt 1778.<br />
K Ö n i g, Joscph: Landesgescbichte. In: Moderhack, Braunschweigische Landesgeschichte im Überblick,<br />
Braunschweig 3 1979.<br />
K ö s t er, Beate Die Lutherbibel im frühen Pietismus, Bielefeld 1984.<br />
Kuhr, Hermann: Kirchengeschichte, In: Moderhack a. a. O.<br />
Le ist e, Johann Christoph: Repertorium der Verordnungen und Reskripte im Herzogthume Braunschweig,<br />
weIche in den Jahren 1750 bis 1804 erlassen sind, Braunschweig 1805.<br />
See baß -Fr eis t: Die Pastoren der Braunschweigischen Evangelisch-Lutherischen Landeskirche,<br />
Wolfenbüttel1969, Bd. 1<br />
S t ü b n er, Johann Christoph: Historische Beschreibung der Kirchenverfassung in den Herzog\.<br />
Braunschweig-Lüneburgischen Landen seit der Reformation, Goslar 1806.<br />
Suche I, Adolf: 700 Jahre Geschichte des Großen Waisenhauses BMV in Braunschweig 1245-1945,<br />
Braunschweig 1948.<br />
Trapp, Albert: 200 Jahre Waisenhaus-Buchdruckerei Braunsehweig 1751-1951, Braunschweig<br />
1951.<br />
Z i m m e r man n, Paul: Zur Geschichte der Waisenhausbuchhandlung in Braunschweig. In: Centralblatt<br />
für <strong>Bibliothek</strong>swesen 18. Jahrg. (1901) S. 193-208.<br />
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Fortschrittsglaube oder Zukunftsangst.<br />
Die soziale Frage in der öffentlichen Meinung des Herzogtums<br />
Braunschweig 1830 -1865<br />
Von<br />
Gerhard Schildt<br />
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts herrschte in Deutschland monarchischer Absolutismus,<br />
durchsetzt mit Elementen altständischer Ordnung, aber bald begannen erbitterte<br />
Kämpfe um Verfassungen, die als fürstliches Geschenk gewährt oder von einer bürgerlichen<br />
Opposition ertrotzt, von einer Revolution erkämpft oder von einer Regierung oktroyiert<br />
wurden. Die Spannweite solcher Konstitutionen reichte von landständischen Verfassungen<br />
mit umfangreicher und garantierter monarchischer Prärogative bis zur "bonapartistischen"<br />
Reichsverfassung von 1871, gewährt in der trügerischen Erwartung, das allgemeine<br />
Wahlrecht werde die Regierung plebiszitär unterstützen. Diese Veränderungen<br />
wurden von umfangreichen Gesetzeswerken begleitet, die den einzelnen z. B. auf den Gebieten<br />
des Armenwesens, der Ehegesetzgebung, der Freizügigkeit oder der Gewerbeordnung<br />
tief berührten. Mögen solche Veränderungen auch zunächst nur von einer relativ<br />
dünnen bürgerlichen Oberschicht angestrebt und ins Leben gerufen worden sein, so mußtcn<br />
sie doch das Bewußtsein der gcsamten Bevölkerung tief beeinflussen.<br />
Die sozialen Veränderungen waren womöglich noch einschneidender. Im Bereich der<br />
Arbeitsordnung bestimmte zu Jahrhundertbeginn das alte, patriarchalische Verhältnis die<br />
Vorstellungen: Herr und Knecht, Meister und Geselle arbeiteten gemeinsam, versammelten<br />
sich mittags am selben Tisch und schliefen unter einem Dach, und das gemeinsame<br />
Gebet oder der Handwerksspruch akzentuierten den Tageslauf. l ) Mochten diese Vorstellungen<br />
der Realität um die Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert nicht mehr ganz entsprechcn,2)<br />
so gaben sie doch den als normal empfundencn Zustand wieder. Ländliche und<br />
1) Einprägsam schildern z. B. Rudolf Stadelmann und Wolfram Fischer eine solche Idylle<br />
am Beispiel des Papiermachers Keferstein. Dies.: Die Bildungswelt des deutschen Handwerkers um<br />
1800. Studien zur Soziologie des Kleinbürgers im Zeitalter Goethes. Berlin 1955. S. 117 ff.<br />
2) Für das Herzogtum Braunschweig hat Peter Albrecht z. B. die hohe Zahl verheirateter<br />
Gesellen nachgewiesen, die also schon aus dem Haushalt ihrer Meister ausgeschieden waren. Ders.:<br />
Die Förderung des Landesausbaus im Herzogtum Braunschweig-Wolfenbüttel im Spiegel der Verwaltungsakten<br />
des 18. Jahrhunderts (1671-1806). (= Braunschweiger Werkstücke. Reihe A Bd. 16, der<br />
ganzen Reihe Bd. 58) Braunschweig 1980. S. 278 ff.<br />
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städtische Arbeitskräfte strebten jedoch aus den patriarchalischen Verhältnissen heraus.<br />
Sie empfanden die Beaufsichtigung als drückend, lösten sich von dem überkommenen Leitbild<br />
und stellten ein neues an seine Stelle. Nicht mehr untergeordnetes Glied einer Großfamilie,<br />
sondern gleichberechtigter Teil einer autonomen Kleinfamilie wollten sie sein. 3 ) Lebensgemeinschaft<br />
und Arbeitsgemeinschaft traten auseinander. Das vollzog sich in der<br />
Stadt eher und leichter, und die Verteidiger der patriarchalischen Ordnung auf dem Lande<br />
hatten deshalb das Gefühl der Bedrohung durch die städtische Arbeitswelt. "Das ländliche<br />
Gesindewesen, wie es bisher bestand und auf einem gewissen, patriarchalischen Verhältnisse<br />
zwischen dem Dienstherrn und seinen Leuten beruhte, geht mehr und mehr seinem<br />
völligen Zerfall entgegen", erklärte um die lahrhundertmitte der Land- und Forstwirtschaftliche<br />
Verein von Braunschweig. "Dieser Zersetzungsprozeß vollzieht sich um so rascher,<br />
je schneller sich der Kampf, den die Landwirtschaft in Bezug auf die Arbeitsverwertung<br />
mit der Industrie zu bestehen hat, zum Vorteil der letzteren entscheidet. "4)<br />
Das lahrhundertende zeichnete dann das Bild eines Millionenheeres von Arbeitern,<br />
die grau, müde und verdrossen durch die Fabriktore ziehen, gewerkschaftlich organisiert,<br />
ihren Parteiführern ergeben und von wildem Haß auf die "Ausbeuter" beseelt, und daneben<br />
das von Unternehmen, die nur auf die Maximierung ihres Profits bedacht sind, die die<br />
Bedrohung durch die Arbeiter fürchten und deshalb bei Thron und Altar Schutz suchen.<br />
Diese tiefgreifenden Veränderungen auf politischem und sozialen Gebiet wurden<br />
durch technische, wirtschaftliche und nicht zuletzt geistige Wandlungen ergänzt. In unzähligen<br />
Veröffentlichungen wurden die Neuerungen gepriesen oder beklagt, wurden Anregungen<br />
gegeben, sie zu fördern oder zu hemmen. Das zeitgenössische Bewußtsein be einflußte,<br />
ja lenkte die Entwicklung des gesellschaftlichen Lebens, das wieder auf das Bewußtsein<br />
zurückwirkte. 5 )<br />
Die Erscheinungen vollzogen sich ähnlich in ganz Deutschland, ja in Westeuropa und<br />
darüber hinaus. Es gab jedoch regionale Varianten. Schon aus geographischen Gründen<br />
herrschten in verschiedenen Regionen unterschiedliche Wirtschaftsweisen, und die lokalen<br />
Eliten hatten deshalb unterschiedliche Gründe, Neuerungen zu begünstigen oder zu<br />
3) Vgl. dazu Conze, Werner (Hrsg.): Sozialgeschichte der Familie in der i"euzeit Europas. (=<br />
Industrielle Welt 21) Stuttgart 1976. Darin besonders Mitterauer, Michael: Auswirkungen von<br />
Urbanisierung und Frühindustrialisierung auf der Familienverfassung an Beispielen des österreichischen<br />
Raumes. S. 53-146.<br />
4) 12 A Neu Fh. 5,6246, Niedersächsisches Staatsarchiv Wolfenbüttel. Wir verwenden künftig<br />
folgende Abkürzungen für die Archive: NStA = Niedersächsisches Staatsarchiv Wolfenbüttel, SA =<br />
Stadtarchiv Braunschweig, LKA = Landeskirchliches Archiv Braunschweig.<br />
5) In der Diskussion mit dem Marxismus liegt hier ein zentraler Punkt des Dissenses. Zwar<br />
leugnet der Marxismus die Wirkungen nicht, die das gesellschaftliche Bewußtsein auf die Gestaltung<br />
der realen gesellschaftlichen Gegebenheiten ausübt, aber er behauptet, daß .letzten Endes" die "entscheidenden"<br />
oder "bestimmenden" Einflüsse von der ökonomischen Basis ausgehen. (Marx' klassische<br />
Formulierung im Vorwort von "Zur Kritik der politischen Ökonomie" MEW Bd. 13, besonders<br />
S. 8 f.) Kennzeichnungen wie "letzten Endes", "entscheidend", "bestimmend" sind jedoch nicht operationalisierbar,<br />
also nicht nachweisbar. Wir beschränken uns deshalb auf die Feststellung wechselseitiger<br />
Beeinflussung.<br />
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hindern. Viele andere Faktoren erzeugten lokale Besonderheiten. Es ist deshalb sinnvoll,<br />
das gesellschaftliche Bewußtsein auch in einer kleinen Region wie dem Herzogtum Braunschweig<br />
zu erfassen.<br />
Der Aufsatz stellt sich deshalb die Aufgabe, zu verfolgen, mit welcher Haltung die<br />
öffentliche Meinung des Herzogtums Braunschweig die Veränderungen bei Beginn der<br />
Moderne begleitete. Wir beschränken uns auf die Jahrzehnte der sogenannten Protoindustrialisierung,<br />
beginnen mit dem Revolutionsjahr 1830 und enden mit dem Durchbruch der<br />
Industrialisierung etwa im Jahr 1865. Dabei wollen wir zunächst das geistige Selbständig<br />
Werden skizzieren, den Geist der Emanzipation von überlieferten Vorstellungen und Verhaltensweisen.<br />
Dazu gehört als Sonderfall die Lösung von der Autorität der Kirche. Der<br />
Fortschrittsglaube ist ein wesentliches Moment des neuen Geistes. Er herrscht jedoch nicht<br />
uneingeschränkt. Es gibt in Braunschweig wie anderswo retardierende Momente. Landwirte<br />
und Handwerker stemmen sich der aufkommenden Welt der Industrie entgegen.<br />
Schließlich stellt sich die soziale Frage als ein gewaltiges Problem dar, groß genug, um die<br />
überkommene soziale Ordnung insgesamt zu gefährden. 6 )<br />
I. Das Streben nach Emanzipation<br />
Das 18. Jahrhundert ist das klassische Zeitalter der Aufklärung. Aber diese Erscheinung<br />
ist älter, und sie währte länger. Der "Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten<br />
Unmündigkeit"7) ist ein fortlaufender Prozeß, der mindestens die neuere europäische<br />
Geschichte begleitet. Gegenwirkungen wie die Romantik gleichen Wellen, die den<br />
Strom hinauflaufen: sie erwecken den Eindruck, als kehrten sich die Wasser um, aber sie<br />
beeinflussen die Strömung nicht.<br />
Aufklärung ist nach dem Kantschen Wort eine geistige Erscheinung. Sie ist die geistige,<br />
durch selbständigen Gebrauch des Verstandes erzielte Loslösung von alten Autoritäten.<br />
Emanzipation umfaßt mehr. Sie erschöpft sich nicht im Räsonieren, wie es Kant als Kennzeichen<br />
der Aufklärung beschrieben hat,8) sondern wirkt sich auch auf das Verhalten aus.<br />
Emanzipation ist ein geistiger und praktischer Vorgang. Aufklärung zielt auf ein neues<br />
Denken, Emanzipation auf ein neues Handeln.<br />
Auf wirtschaftlichem Gebiet drückte sich die Emanzipation vor allem darin aus, daß<br />
der Versuch, Gewinn zu erzielen, alle anderen Motive zurückdrängte. "Das Streben der<br />
6) Der Aufsatz ski7ziert also die geistigen Rahmenbedingungen, unter denen sich u. a. die<br />
Klasse der Industriearbeiter herausgebildet hat. Diesen Prozeß habe ich für Braunschweig dargestellt<br />
in: Taglöhner, Gesellen, Arbeiter. Sozialgeschichte der vorindustriellen und industriellen Arbeiter in<br />
Braunschweig 1830-1880. (= Industrielle Welt 40). Stuttgart 1986. Dieser Aufsatz ergänzt die Darstellung,<br />
in der man zum politischen und sozialen Leben sowie zu vielen Einzelfragen der Mentalität<br />
weiteres Material findet.<br />
7) Kant, Immanuel: Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung. In: Kants gesammelte<br />
Schriften. Herausgegeben von der Königlich preußischen Akademie der Wissenschaften. 1. Abteilung:<br />
Werke. Bd. 8: Abhandlungen nach 1781. Ber1in 1912. S. 33-42.<br />
R) Ebenda<br />
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Menschen ist zur Zeit vorzugsweise auf den Besitzerwerb gerichtet. Der Grund davon<br />
möchte hauptsächlich in der allgemeinen Aufklärung liegen ... ", hieß es im Kreise Wolfenbüttel.<br />
9) Unter Zustimmung aller Landwirte erklärte Thaer, oberstes Ziel der Landwirtschaft<br />
müsse es sein, den höchstmöglichen Gewinn zu erzielen. Alles andere sei irrig. 10)<br />
Die städtischen Oberschichten waren von dem gleichen Geist ergriffen. Wer an Arbeit<br />
denke, erklärte Rieh11851, denke zuerst an den Gewinn. Niemanden locke noch die Arbeit<br />
als Selbstzweck um der Ehre willen oder für das allgemeine Wohl. Möglichst hoher Gewinn<br />
für einen möglichst geringen Arbeitsaufwand sei das allgemeine Ziel. Solange wir<br />
selbst nicht bereit seien, die Aufgaben und Beschränkungen unseres Standes zu akzeptieren,<br />
fuhr Riehl fort, dürften wir über die Proletarier nicht den Stab brechen, die aus demselben<br />
Gewinnstreben heraus, aus derselben Mißachtung ihres Standes vom Kommunismus<br />
träumen, von der großen Teilung des Besitzes und der Angleichung aller Lebensformen.<br />
Wir selbst seien Kommunisten. ll ) Mochten konservative Beobachter wie Riehl behaupten,<br />
in der Vergangenheit hätten die Menschen treu an der Sitte festgehalten, hätten sich redlich<br />
ihr tägliches Brot erworben, wie es ihrem Stand gemäß gewesen sei, ohne seine Grenzen<br />
überschreiten zu wollen, so war das im 19. Jahrhundert nicht mehr der Fall. Alles wurde in<br />
Frage gestellt, vor allem auch die persönliche Stellung in der Gesellschaft.<br />
Eine so biedere, wenig spektakuläre Zeitschrift wie das "Braunschweigische Magazin"<br />
(bis 1868) spiegelt diesen Geist aufs klarste wider. Es war ein offiziöses Organ, in dem die<br />
Stadt ihren Etat publizierte, das Statistische Büro die Ergebnisse von Volks- und Gebäudezählungen<br />
mitteilte, in dem das Collegium Carolinum l2 ) seine Vorlesungen ankündigte<br />
und die Eisenbahnverwaltung über ihre "Betriebsresultate" unterrichtete. Hier schrieben<br />
keine berühmten Geister, nicht einmal hauptberufliche Journalisten, sondern Dorfpfarrer<br />
und Landwirte, Handwerksmeister, Gymnasialprofessoren und Armenärzte, also Männer,<br />
die im Berufsleben standen und das, was ihnen mitteilenswert vorkam, ihren "verehrten<br />
Mitbürgern" zur Kenntnis gaben. Erbauliches und religiös Gestimmtes fand man hier<br />
ebenso selten wie reine Unterhaltung. Verstreut begegnen einem Bilder aus der konfessionellen<br />
oder der "vaterländischen" (welfisch-dynastischen oder städtisch-hanseatischen)<br />
Vergangenheit. Reine Belehrung, die keinem unmittelbaren Zweck diente, nahm einen<br />
größeren Raum ein, wurde aber in den Schatten gestellt von Beiträgen nützlichen Inhalts.<br />
Wie man Kartoffeln lagert, wie man Obstbaumreiser versendet, wie man Leimfarbe verstreicht,<br />
wie man Branntwein aus Rüben gewinnt - solche Artikel fand man in größter<br />
9) Nach Buchholz, Ernst-Wolfgang: Ländliche Bevölkerung an der Schwelle des Industriezeitalters.<br />
Der Raum Braunschweig als Beispiel. Stuttgart 1966. S. 24. Vgl. auch Conze, Werner:<br />
Vom "Pöbel" zum "Proletariat". In: Vierteljahrsschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichle 41<br />
(1954), S. 333-364, hier S. 352. Die von Buchholz angegebenen Archivaliensignaturen sind nach<br />
einer Umsignatur im Staatsarchiv Wolfenbüttel häufig nicht mehr zu verifizieren, so auch in diesem<br />
Fall.<br />
10) Thaer, Albrecht Daniel: Landwirtschaftliche Gewerbs-Lehre. Celle Neudruck 1967. 1.<br />
Aufl. Berlin 1815. S. 2 f.<br />
11) R i e h I, Wilhelm Heinrich: Die bürgerliche Gesellschaf1. Stutlgart 91897, besonders S. 390 f.<br />
12) Die Vorgängerin der Technischen Universität Braunschweig.<br />
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Zahl. So wurden Kenntnisse mitgeteilt, die neu waren, die die Erträge der eigenen Wirtschaft<br />
vermehrten, den Gewinn steigerten oder wohl gar die Möglichkeit für einen neuen<br />
Produktionszweig eröffneten. Was das Braunschweigische Magazin zu einer Fundgrube<br />
für das soziale Leben im Herzogtum macht, sind die zahlreichen Beiträge über gesellschaftliche<br />
Probleme. Über das Armenwesen, die Dienstbotenfrage, über Lehrerbesoldung,<br />
Stolgebühren 13) u. v. a. m. verbreiteten sich die Beiträge ausführlich und regten Erwiderungen<br />
und Gegenerwiderungen an. Die Tatsache solcher Diskussionen ist aufschlußreich<br />
genug. Keiner der Teilnehmer, mochte er auch die alten Zustände konservieren wollen,<br />
glaubte, daß die Gesellschaft gottgegeben und unabänderlich sei. Jeder wußte, daß sie zum<br />
Guten oder zum Schlechten verändert werden kann. Darum meldete er sich zu Wort. Alles<br />
erschien machbar. Erstaunlich war auch das Verantwortungsgefühl, das die Beiträger zur<br />
Feder greifen ließ. "Tua res agitur", scheinen sie gedacht zu haben. Sie hielten es nicht für<br />
die Aufgabe der Regierung oder der Abgeordneten-Versammlung allein, gesellschaftliche<br />
Probleme aufzugreifen und zu lösen, sondern fühlten sich selbst aufgerufen und fähig helfend<br />
einzugreifen. Den biederen Braunschweiger Bürgern, die diese Diskussionen durchaus<br />
mit Sachkenntnis führten, erschien nicht nur alles grundsätzlich machbar, sondern sie<br />
glaubten, daß es ihnen selbst, ihnen persönlich möglich sei, die richtige Lösung zu finden.<br />
Daß es sich für sie als Landwirte oder Handwerksmeister nicht schicke, in gesellschaftlichen<br />
Grundfragen das Wort zu ergreifen, kam auch den konservativsten nicht in den Sinn.<br />
Die Emanzipation hatte selbst die ergriffen, die ihr wehren wollten. Das war im Vormärz<br />
ebenso der Fall wie zwischen 1848 und der Reichsgründung.<br />
Der aus dem braunschweigischen Harz stammende Dichter Paul Ernst berichtete allerdings,<br />
der neue Geist rastlosen Vorwärtsstrebens, vor allem auf wirtschaftlichem Gebiet,<br />
habe erst nach 1871 die einfachen Leute ergriffen. Bis dahin seien sie ihrer alten Arbeitsund<br />
Lebensweise treu geblieben. Liebevoll schilderte Ernst zum Beispid einen Stubbenroder,<br />
der vergleichsweise wohlhabend war und doch, trotz schwerer Verletzungen, bis ins<br />
hohe Alter seine anstrengende und gefährliche Tätigkeit ausübte. Oder Ernst berichtete<br />
von den Bergleuten in St. Andreasberg, deren Grube wegen Verarmung der Lagerstätten<br />
geschlossen war und die in einer Farbrik Arbeit gefunden hatten: 1848 versammelten sie<br />
sich wieder in ihrer schwarzen Bergmannskleidung, nahmen die Grubenlampe zur Hand,<br />
stimmten alte Bergmannslieder an und zogen zum Schacht, um wieder einzufahren. "Gute<br />
Sitten, Ehrbarkeit und sittlicher Stolz, die in zwar furchtbar armen, aber sicheren und geachteten<br />
Verhältnissen sich durch Jahrhunderte entwickelten, gehen so schnell nicht verloren",<br />
so kommentierte Ernst dieses Ereignis. 14 ) Eindrucksvoll schilderte er einen alten<br />
Tischler: dieser sei es gewohnt gewesen, liebevoll das Holz auszusuchen, sich in die Maserung<br />
zu vertiefen, den Wuchs der Stämme nachzuvollziehen, um so für jedes Möbelstück<br />
und jede Funktion den geeigneten Werkstoff zu finden - als er zur Serienfertigung übergehen<br />
und die überkommenen Regeln seines Handwerks verletzten sollte, habe er sich das<br />
Leben genommen. 15 )<br />
13) Die Gebühren, die die Geistlichen für die Vornahme kirchlicher Handlungen erhoben, z. B.<br />
bei Austeilung des Abendmahls, bei Taufe, Hochzeit und Begräbnis.<br />
14) Ernst, Paul: Jugenderinnerungen. Hamburg 1929. S. 173 f., siehe auch S. 61.<br />
15) Ernst a. a. O. S. 217.<br />
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Nehmen wir an, daß Ernst die Motive seiner Personen richtig wiedergab, so bleibt<br />
doch festzuhalten, daß sie die Ausnahmen waren. Gerade dadurch fielen sie auf. Weil die<br />
weit überwiegende Zahl der Menschen als Produzenten oder Konsumenten nach Massenfertigung<br />
strebten, konnte sich der alte Tischler dieser Strömung nicht widersetzen. Die<br />
Hersteller wollten die neuen Verfahren, weil sie billiger waren und der schnellere Umsatz<br />
mehr Profit brachte, und die Kunden wollten die neuen Waren, weil ihr Preis erschwinglich<br />
war. Berichte über die eigene Jugend oder über die Zeit der Eltern oder Großeltern betonten<br />
die beschauliche Seite des Lebens. Darum sind Lebenserinnerungen wenig geeignet,<br />
uns den Zeitpunkt der Emanzipation von überkommenen Denk- und Lebensweisen vor<br />
Augen zu führen. Jeder sah die "gute alte Zeit" patriarchalischer Ordnung in seiner Jugend.<br />
Ein Braunschweiger Landmann, der 1835 im "Magazin" seine Philippika wider den<br />
modernen Zeitgeist veröffentlichte, glaubte, dieser habe sich seit 1780 ausgebreitet. Ihm<br />
gegenüber trat er für die einfachen Sitten der Altvorderen ein, um dadurch, und das ist eine<br />
moderne Zielsetzung, "reich zu werden".16)<br />
Emanzipation verbreitete sich in den verschiedenen Regionen Deutschlands sicher in<br />
unterschiedlichem Tempo. Der braunschweigische Harz, aus dem Ernsts Jugenderinnerungen<br />
stammen, mag zu den retardierten Gebieten gehört haben. Im allgemeinen wird<br />
man sagen können, daß die Realteilungsregionen im westlichen Deutschland besonders<br />
wach und Neuerungen gegenüber besonders aufgeschlossen waren. Je mehr Nachrichten<br />
und Meinungen die Menschen hörten, desto eher stellten sie die alten Auffassungen in<br />
Frage. Aufklärung und Emanzipation drängen deswegen von der Stadt aufs Land, von den<br />
Oberschichten zu den Unterschichten vor.<br />
Auch bei den Unterschichten wird man differenzieren müssen: Nach Partizipation, d.<br />
h. Teilhabe an der Leitung des Staates oder gar der Führung des Betriebes 17 ) verlangten sie<br />
erst in der zweiten Jahrhunderthälfte, während sie die Eß-, Trink- und Kleidungsgewohnheiten<br />
der "höheren Stände" schon im 18. Jahrhundert anzunehmen versuchten. Eher begnügten<br />
sie sich mit Surrogaten, als in diesen Punkten auf die Nachahmung der Oberschichten<br />
zu verzichten. IX) Bei der Bekleidung neigten die Unterschichten von jeher dazu, Standesgrenzen<br />
zu überspringen. Kleiderordnungen mußten immer wieder eingeschärft werden.<br />
Im Herzogtum Braunschweig unternahm der Staat 1759/60 den letzten Versuch, den<br />
16) Müller, Johann Heinrich: Wie kann der Landmann in den jetzigen Zeiten doch noch reich<br />
werden? Eine Rede des Altvaters Ackermannes Müller an die jüngeren Bewohner zu W ... dorf,<br />
gehalten im Kruge, aufgeschrieben vom Schulmeister daselbst. In: <strong>Braunschweigisches</strong> Magazin 48<br />
(1835) S. 169-176. Wir kürzen die Zeitschrift künftig BMag ab, die Zeitschrift "Mitteilungen des<br />
Gewerbevereins des Herzogtums Braunschweig" MGHB.<br />
17) Dazu Sc h i I d t, Gerhard: Ein Mitbestimmungsmodell im Kaiserreich. Die Magazinarbeiterkooperation<br />
bei der braunschweigischen Eisenbahn 1875-86. In: Archiv für Sozialgeschichte 21<br />
(1981) S. 77-96.<br />
IR) Für den Kaffeefkonsum gerade auch im Braunschweigischen hat Peter Albrecht dies besonders<br />
illustrativ nachgewiesen. (Ders.: Kaffee. Zur Sozialgeschichte eines Getränks. (Veröffentlichungen<br />
des Braunschweigischen Landesmuseums 23) Braunschweig 1980.<br />
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Dienstboten bestimmte Kleidungs- und Schmuckstücke zu untersagen, die nur ehrbaren<br />
Bürgern zukämen. Dieser Versuch l9 ) scheiterte, seitdem durften alle tragen, was sie wollten,<br />
auch wenn überkommene Vorstellungen das noch lange als ungehörig empfanden.<br />
In den großen Städten sei es sonntags zuweilen schwer, Dienstmädchen von Bürgertöehern<br />
zu unterscheiden, stellte 1847 ein Braunschweiger Beobachter empört fest. 20) Das<br />
Strehen nach Aufstieg, naeh sozialer Gleichstellung mit den Oberschichten war auf den<br />
unteren Stufen der Gesellschaft lebendig, mochte man das an der Kleidung ahlesen oder<br />
an einem Anspruch auf menschenwürdige Behandlung. Mägde und Knechte hegannen,<br />
eine "zarte Behandlung" zu fordern, berichtete ein Zeitgenosse. 21 ) Wer seine persönliche<br />
Zukunft verstellt sah, wollte wenigstens seinen Kindern ein besseres Dasein ermöglichen.<br />
Selbst die Roheren seien bestrebt, so hört man, ihre Kinder gut zu erziehen,22) und die<br />
Tagelöhner ließen die Kinder möglichst ein Handwerk lernen. Die Sehule förderte sie in<br />
diesem Vorhaben, so daß gute Tagelöhner schon knapp wurden,23)<br />
Es vollzog sich die Trennung der erwachsenen Kinder von den Eltern. Auch dies war<br />
nichts anderes als die Loslösung von einer Autorität und Aufsicht, wie sie sich ebenso<br />
zeigte, wenn die Handwerksgesellen das Haus ihres Meisters verließen oder die ländlichen<br />
Knechte als Tagelöhner "auf eigene Hand" wohnen wollten. Dies hatte einschneidende<br />
Konsequenzen für alle Beteiligten zur Folge. Die Eltern erhielten z. B. im Alter oft keine<br />
finanzielle Unterstützung ihrer Kinder. Dieser Zustand griff derartig um sich, daß die Armenverwaltung<br />
trotz der rechtlich fixierten Unterstützungspflicht der Kinder gar nicht<br />
mehr versuchten, diese zur Hilfeleistung heranzuziehen. 24 )<br />
Die Emanzipation von den altüberkommenen Banden der Familie konnte so weit gehen,<br />
daß sich einzelne auch von der engeren Kleinfamilie trennten. Der Status der "verlassenen"<br />
Frau tritt relativ häufig im Behördenschriftum auf. "Leider kommt es sehr häufig<br />
vor", mußte die städitsche Armenverwaltung in Braunschweig 1857 feststellen, "daß Personen<br />
in beschränkten Verhältnissen, welche doch wohl im Stande wären, ihre hilfsbedürftigen<br />
Eltern zu unterstützen, dies nicht nach Kräften tun, daß pflichtvergessene Familien-<br />
19) Auch dazu A I brecht, Peter: Die zunehmende Kleiderpracht der Mägde in den Städten des<br />
Herzogtums Braunschweig-Wolfenbüttel in der Mitte des 18. Jahrhunderts. In: BJb 60 (1979) S.<br />
99-108.<br />
20) Querner, Gottfried: Wodurch kann eine gründliche moralische Verbesserung von vielen<br />
der jetzigen Dienstmädchen herbeigeführt werden? In: BMag 60 (1847) S. 257-262,265-270. Bei<br />
dieser Aussage ist freilich auch zu beachten, daß die Unterscheidung zwar schwer. aber nicht unmöglich<br />
war, und daß im Alltag und in kleineren Orten Dienstmädchen immer noch sofort zu erkennen<br />
waren.<br />
21) Heusinger, H.: Die Dienstbotenklage.ln: BMag64 (1851) S. 293-299, hier S. 297.<br />
22) Koch, c.: Die Gewerbegesetzgebung des Herzogtums Braunschweig vom 3. August 1864<br />
nebst einem den Motiven der Herzoglichen Landesregierung und den landständischen Verhandlungen<br />
entnommenen Kommentare. Braunschweig 1865.<br />
2]) So der Kreisdirektor von Helmstedt 1840. NStA 125 Neu 100.<br />
24) Die Verwaltung stellte zwar noch fest, welche Kinder von armen Alten unterstützungspnichtig<br />
seien und in welchen Umständen sie lebten, uns ist jedoch kein Fall begegnet, daß sie versucht<br />
hätten, die Kinder zur Unterstützung ihrer Eltern zu zwingen.<br />
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väter ihre Familie hilflos verlassen oder ihren Verdienst leichtsinnig verprassen und ihre<br />
Angehörigen der Not preisgeben ... " 25)<br />
Die Lösung von überkommenen Mustern ging bis in das sexuelle Verhalten. Das<br />
Selbstbewußtsein des Individuums entzog sich der traditionellen sozialen Kontrolle und<br />
orientierte sich an selbstgewählten Vorbildern, die aus der Oberschicht genommen wurden.<br />
26 ) Die Morallehren der Kirche verloren ihre Verbindlichkeit.<br />
11. Die Entfremdung von der Kirche<br />
Wie die gesamte Aufklärung war auch die Lösung von der Kirche zunächst eine Erscheinung<br />
in den Oberschichten, die sich rasch verbreitete. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts<br />
war cs den Braunschweiger Beobachtern jedenfalls deutlich, daß sich die Führungsschichten<br />
der Gesellschaft von der Kirche praktisch getrennt hatten. Bei ihnen herrsche<br />
religiöse Gleichgültigkeit, so wurde von kirchlicher Seite behauptet, sie seien überheblich.<br />
Die Ansprache der Geistlichkeit, die Gebote der Kirche hörten sie mit Geringschätzung,<br />
soweit sie überhaupt noch bereit seien, zuzuhören. Sie bildeten sich ihr eigenes Urteil und<br />
ließen die Kirche nur noch als Autorität für andere, nicht mehr für sich selbst geIten. Hinzu<br />
trete bei ihnen oftmals ein krasser Egoismus, der sich im Lebensgenuß nicht stören lassen<br />
wolle. Die Braunschweiger Beobachter behaupteten, daß in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts<br />
die Laxheit der Ehesitten beim französischen Adel auf die heimischen Oberschichten<br />
übergegriffen habe, so daß aus vielen Gründen die Oberschichten für die Kirche verloren<br />
gegangen seien.<br />
Im Mittelstand, so hieß es, bestehe eine Scheu, sich zur Kirche zu bekennen. Außerdem<br />
verschütte der Drang, etwas zu geIten und eine bedeutendere Stellung einzunehmen,<br />
alle religiösen Neigungen. Das Bestreben, die Oberschichten nachzuahmen, entfremde<br />
den Mittelstand der Kirche. 27 )<br />
"Was nun die unterste Menschenklasse angeht", hieß es 1838, "so möchte die ... sichtbare Unkirchlichkeit<br />
nicht bloß ihrer krassen Unwissenheit in betreff der Religion, ihrem von Haus aus wenig<br />
für Gott und seine Anbetung erwärmten Herzen, sondern auch einer in der gegenwärtigen Zeit unter<br />
ihnen statthabenden größeren Depravation zuzuschreiben sein und einem in ihr sich überall hervortuenden<br />
Geiste der Widersetzlichkeit, der sich gegen alles Bestehende auflehnt. Dieser Geist des Widerstandes<br />
beginnt auch bei vielen unter den Landhewohnern, selbst in den von größeren Städten entfern-<br />
2.') Übersicht über die Verwaltung der städtischen Angelegenheiten nebst Exekutionsetat für<br />
die Jahre 1851-1864 und 1865-76. 2 Bde. Braunschweig o. J., Bd. 1 S. 6 f.<br />
26) Edward Shorter hat das vor allem gezeigt. (Speziell für Bayern: Ders.: "La vie intime".<br />
Beiträge zu seiner Geschichte am Beispiel des kulturellen Wandels in den bayrischen Unterschichten<br />
im 19. Jahrhundert. In: Lud z, Peter Christi an (Hrsg.): Soziologie und Sozialgeschichte. Aspekte und<br />
Probleme. Sonderheft 16 der Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie. S. 530-549.)<br />
27) Zur Entchristlichung der Ober- und Mittelschichten in Deutschland neuerdings G resc hat,<br />
Martin: Das Zeitalter der industriellen Revolution. Das Christentum vor der Moderne. (= Christentum<br />
und Gesellschaft 11) Stuttgart 19RO. Besonders S. 145 ff.<br />
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ten Ortschaften sich zu zeigen und gibt sich insbesondere seine Zügellosigkeit hinsichtlich der zu beobachtenden<br />
Kirehen- und Schuldisziplin auf mannigfaltige Weise zu erkennen. "28)<br />
Das braunschweigische Konsistorium hat in der Mitte der fünfziger Jahre eine große<br />
Untersuchung über die Unkirchlichkeit im Herzogtum anstellen lassen. Es stellte in seinem<br />
Resümee als allgemeine Ursache für die Lösung von der Kirche den Zeitgeist fest,<br />
der "seine Eigentümlichkeit im Streben nach falscher Autorität hat. Es wird die theonomische<br />
Seite in den Ordnungen der Kirche, des Staats, des Hauses nicht allseitig und gebührend respektiert.<br />
Und zwar ist der gebührende Respekt vor der Seite jener Ordnungen nicht nur aus ganzen Kreisen und<br />
Schichten des Volkes entwichen, sondern auch die, welche sie an den einzelnen Orten in Respekt zu<br />
erhalten den Beruf haben, sind vielfach nicht mit dem Respekt vor ihnen beseelt gewesen." 29)<br />
Mit den letzteren waren nicht nur die Hausväter gemeint, die Kinder und Gesinde<br />
erziehen und beaufsichtigen sollten, sondern auch die staatlichen und kirchlichen Organe.<br />
Klarer als das Konsistorium es tat, konnte man den Zeitgeist nicht beschreiben. Die "theonomische<br />
Seite der Ordnung" wurde nicht mehr anerkannt. Ordnungen, die sich nur auf<br />
den Willen Gottes berufen konnten, aber vor der autonomen Vernunft sich nicht als sinnvoll<br />
erwiesen, wurden in der Tat allgemein als lästig, ja als beschämend empfunden, und es<br />
ist bezeichnend, daß das Konsistorium sogar den kirchlichen Amtsträgern bescheinigen<br />
mußte, diese Einstellung zu teilen.<br />
Man kann die Abwendung von der Kirche in etwa auch zahlenmäßig mit Hilfe der<br />
sogenannten Kommunikantenziffern fassen. Sie geben an, wie oft das Abendmahl ausgeteilt<br />
wird, gemessen an der Zahl der Gemeindemitglieder.3()) Die folgende Tabelle zeigt<br />
deutlich, daß sich die entscheidende Veränderung in der Mitte des 19. Jahrhunderts ereignet<br />
hat. Ab 1880 nahm der Abendmahlbesuch weniger stark ab. (Erst nach dem 1. Weltkrieg<br />
sanken die Zahlen schnell weiter.)<br />
Zeitpunkt<br />
um 1842<br />
1862<br />
1880<br />
Gebiet<br />
44 Landgemeinden der Generalinspektion<br />
Wolfenhüttel<br />
Hzgt. Braunschweig<br />
Hzgt. Braunschweig<br />
Kommunikanten in %<br />
der Gemeindemitglieder<br />
86<br />
42<br />
29<br />
2S) K. W. F. F.: Über die Unkirchlichkeit unserer Zeit. In: Amtsbrüderliche Mitteilungen<br />
Braunschweiger Geistlichen 6 (1838) S. 9-13, hier S. 10. Vgl. auch: H. W. S.: Woher die große Zahl<br />
wilder Ehen zu unserer Zeit, und was kann die Geistlichkeit zur Verminderung derselben tun? In:<br />
ebenda 7(1838). S. 113-116.<br />
29) LKA S. 1912.<br />
30) Wenn also jedes Gemeindemitglied genau einmal im Jahr das Abendmahl nimmt, haben wir<br />
eine Kommunikantenziffcr von 100 %. Natürlich gibt es auch andere Formen kirchlichen Lebens und<br />
Glaubens. Die Einnahme des Abendmahls ist aber allein statistisch erfaßt, und deshalb dient die Kommunikantenziffer<br />
als, freilich unvollkommenes, "Maß für Frömmigkeit". Die braunschweigischen<br />
Zahlen sind leider schlecht überliefert. Für 1842: LKA K 900. Für 1862 und 1880: Rolffs, Ernst: Das<br />
kirchliche Leben in l'\iedersachsen. Tübingen 1917. S. 282.<br />
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Schon vor der Industrialisierung und vor dem Auftreten der Sozialdemokratie hat der<br />
größere Teil der Braunschweiger Bevölkerung der Kirche den Rücken zugewendet. Unter<br />
den möglichen Ursachen wird man in erster Linie die aufgeklärte Atmosphäre im Herzogtum<br />
während des 18. Jahrhunderts und das liberale Element seit 1830 nennen können,<br />
denn die Kommunikantenziffern in Braunschweig lagen immer niedriger als in der hannoverschen<br />
und preußischen NachbarschafPOa)<br />
111. Der Glauben an den Fortschritt<br />
Die Emanzipation von alten Lebens- und Denkgewohnheiten hatte alle ergriffen. Man<br />
konnte diesen Vorgang bedauern und ihn bekämpfen; man konnte ihn begrüßen; und man<br />
konnte eine vermittelnde Stellung beziehen, indem man den Fortschritt auf einigen Gebieten<br />
bejahte (z. B. auf technischem Gehiet) und die Veränderungen auf anderen Gebieten<br />
(z. B. sozialen) verurteilte. Es hat den Anschein, als ob in Braunschweig während der Jahrzehnte<br />
vor der Industrialisierung die Skeptiker die Mehn;ahl gebildet hätten. Im Braunschweigischen<br />
Magazin waren die Stimmen derer, die sich zum Gang der Entwicklung abwertend<br />
oder kritisch äußerten, häufiger zu vernehmen als die der fortschrittsgläuhigen<br />
Optimisten, Aber das Braunschweigische Magazin war womöglich nicht repräsentativ, weil<br />
hier die Beiträge der Landleute besonders zahlreich erschienen, während es den Honorationen<br />
der Stadt Braunschweig womöglich ausreichte, sich mündlich miteinander zu verständigen.<br />
Eine Institution wie der "Große Club", wo die Spitzen von Staat und Stadt, wo<br />
Adel und Geschäftswelt ungezwungen miteinander verkehrten, gab dafür ein ideales<br />
Forum ab. Trotzdem fehlte es auch in Braunschweig nicht an schriftlichen Äußerungen,<br />
die den Wandel der Lebens- und Denkweise begrüßten und förderten.<br />
Kurz nach der Revolution von lR30 meldete sich z. B. eine Stimme, die von einem neu<br />
zu schaffenden Landtag Gesetze erwartete, die Handel und Gewerbe begünstigen und die<br />
Schaffung eines "Fabrikwesens" ermöglichen sollten. In England, Frankreich und Holland,<br />
in geringerem Maße auch in Österreich und Preußen, lägen, so meinte der Schreiber,<br />
schon vorzügliche Erfahrungen mit Fabriken vor: die Menschen fänden Arbeit und Brot,<br />
es gehe deshalb in Fabrikgegenden wenig Arme und viele Hilfsmittel, ihnen zu helfen, die<br />
Löhne seien hoch, weil Arbeiter gesucht würden, ihre Moralität sei gut, weil keine Arbeitslosigkeit<br />
Müßiggang erzwinge, sondern eine Fahrikaufsicht die Arbeiter unablässig kontrolliere,<br />
und die Kapitalien der Reichen fänden günstige Anlegemöglichkeiten, während<br />
sie in den Agrargebieten bei den Banken "gleichsam tot" ruhten. 31 )<br />
Ein solches Lohlied auf die neuen Methoden des Produzierens und die damit verbundene<br />
Sozialordnung fand seine Entsprechung in einer Verherrlichung des geistigen Klimas,<br />
30.) Schildt, G.: Tagelöhner, GeseHen, Arbeiter. A. a. O. S. 102ff.<br />
31) Kei tel, F. W.: Über Zunft-, Gilde- oder Innungs-Gebräuche und Angelegenheiten der einheimischen<br />
Künstler und Professionisten, zur Verbesserung und Erleichterung der Betriebe ihrer Gewerbe.<br />
In: BMag 44 (1831) Sp. 649-662. Man vgl. z. B. auch Clasen, Adoph: Allgemeine Notizen<br />
über den Handelsverkehr. In: BMag57 (1844) S. 269 - 271. Anonym: Wirken die Maschinen durchaus<br />
nachteilig auf den Wohlstand der arbeitenden Klassen? In: MGIiD (1849) S. 107 f.<br />
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in dem solche Entwicklungen gediehen. Der Statistiker Dedekind versuchte es gleichsam<br />
zahlenmäßig zu fassen, indem er den Anteil der städtischen Bevölkerung als Maßstab für<br />
die Aufgeklärtheit eines Landes nahm. Er schrieb Anfang der dreißiger Jahre:<br />
Der Anteil der städtischen Bevölkerung "bildet gleichsam das Barometer, aus dessen höherem<br />
und niederem Stande sich die Beschaffenheit der geistigen Luft, welche in einem Lande weht, erkennen<br />
und wonach sich sehr gut beurteilen läßt, bis wieweit das alle Menschen anziehende und erwärmende<br />
Licht die Aufklärung, ewig und unvergänglich wie Sonnenlicht, die Nebel der Finsternis. weIche<br />
am schwersten und längsten auf den niedern Stufen der Zivilisation lasten, verscheucht hat. Je<br />
mehr Licht aber auf den höheren Stufen verbreitet ist, desto heller wird es auch auf den unteren ... "'2)<br />
Wollte man praktische Maßnahmen ergreifen, um das "anziehende und erwärmende<br />
Licht der Aufklärung" zu verbreiten, mußte man bei der Schule ansetzen. Es gab denn<br />
auch Aufklärer, die eine Verbesserung des Schulwesens anstrebten. Ihr Gewicht war jedoch<br />
nicht allzu groß, und sie hatten durchaus mit Klagen über zu große Aufklärung zu<br />
rechnen, die, wie es hieß, die Menschen unzufrieden und empfänglich für Revolutionen<br />
mache, die alte Einfachheit beseitige und zur Erhebung über den eigenen Stand verleite.<br />
Die Befürworter der Aufklärung verwiesen demgegenüber darauf, daß der Gebildete zufrieden<br />
sei, sich mit seinem Stand bescheide und dabei doch betriebsam und erfinderisch<br />
sei.)3) Eine solche Argumentation fand in Braunschweig Gehör. Man gab sich nach einer<br />
Schulreform der Hoffnung hin, daß die Maßnahme das Gewerbe befruchten werde, weil<br />
die Jugend fortan mit der Erforschung der Natur vertraut sei und die Forschungsergebnisse<br />
auf das Gewerbe anwenden werde. 34 )<br />
Als sich in den fünfziger Jahren der Ausbau des Gewerbes beschleunigte und zum<br />
ersten Mal das Gespenst der Arbeitslosigkeit seinen Schrecken verlor, wurde bald das Loblied<br />
auf den Fortschritt in hymnischen Tönen gesungen. Seit 1815 habe man 30 Jahre lang<br />
geklagt, hieß es z. B. im Braunschweigisehen Magazin, weil es keine Arbeit gebe. Man<br />
habe die Fabriken und Manufakturen angeklagt, weil ihre Maschinen den Armen die Arbeit<br />
weggenommen hätten. Inzwischen würden seit Jahren Arbeiter und Taglöhner gesucht,<br />
und zwar auf Dauer und gegen hohen Lohn. Gewaltig sei die Produktion gegen<br />
früher gestiegen, trotzdem könne sie kaum die Nachfrage der kleinen Leute befriedigen.<br />
Die Preise seien zwar hoch, aber die Löhne seien noch stärker gestiegen. Prosperität herrsche,<br />
wohin man blicke. 35 ) Man könnte solche Beschreibungen vermehren. Als sich in den<br />
sechziger Jahren die Industrialisierung in Braunsehwcig durchsetzte, bekamen die Beob-<br />
32) D ede kind, Otto: Einige Nachrichten über den früheren und wahrscheinlichen gegenwärtigen<br />
Stand der Bevölkerung im Herzogtum Braunschweig. In: BMag 45 (1832) S. 81-128, 134-142,<br />
145-170;hierS.118f.<br />
33) Brandes, Friedrich: Für und wider die verschiedenen Vorschläge zur Verbesserung der<br />
Volksschule im Herzogtum Braunschweig. In: BMag 47 (1834) S. 49-51, 65 -69, 73-80.<br />
34) Schröder, H. und Assmann, W.: Die Stadt Braunschweig. Ein historisch-topographisches<br />
Handbuch für Einheimische und Fremde. Braunschweig 1841. Besonders S. 166.<br />
35) Forke, Friedrich Wilhelm: Die gewerbliche Tätigkeit in Deutschland. In: BMag 70 (1857)<br />
S. 477-481. Rührend und gleichzeitig einleuchtend beschreibt er die Bahn als anschauliches Bild des<br />
Fortschritts: "Vielfach sieht man die langen Güter- und Eilgüterzüge nach Osten und Westen dampfen".<br />
(Ebenda S. 478).<br />
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achter das Gefühl, daß die Entwicklung immer stärker werde, und zum ersten Mal wurde<br />
in Braunschweig auch ein leiser Unterton von Furcht vernehmbar, als könne man die Geister,<br />
die man gerufen habe, nicht mehr beherrschen.<br />
,. ... wie aber die ewig schaffende Natur alles, was da ist, in einem fort verändert, wie der gewaltige<br />
Geist Tausende von Händen beseelt, Berge und Täler zu durchwühlen, um dem Dampfrosse neue<br />
Bahnen zu brechen, neue Erwerbsquellen mit dem Zauberstab: Wissenschaft! hervorsprudeln läßt,<br />
wie endlich Völker und Staaten, seIhst wider den Willen einzelner, dem nie verhallenden und nie zu<br />
beschwichtigenden Rufe: Vorwärts! folgen müssen ... "36)<br />
Wider Willen muß man dem nie verhallenden Ruf folgen - in einer solchen Reschreibung<br />
bekam der Fortschritt etwas Dämonisches, was zweifellos unserer modernen Einstellung<br />
weitgehend entspricht. Trotzdem ist nicht zu verkennen, daß auch diese Stimme den<br />
Fortschritt bejahte, und es ist eindrucksvoll zu sehen, wie mitreißend die Gewalt der technischen,<br />
wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Entwicklung empfunden wurde, noch bevor<br />
die Industrialisierung sich durchgesetzt hatte.<br />
IV. Das Lob des Landlebens<br />
Solange die Industrialisierung auf England und wenige kontinentaleuropäische Gebiete<br />
beschränkt war, konnte es den wirtschaftspolitisch interessierten Beobachtern so erscheinen,<br />
als könne man sich der Entwicklung erfolgreich widersetzen, die sich dort angebahnt<br />
hatte, ja, als solle und müsse man dies tun, weil das Fabrikwesen mit tausend Nachteilen<br />
verbunden sei. Es ist hier nicht der Ort, die Wirkung etwa der englist:hen Industriegebiete<br />
auf die kontinentalen Besucher zu beschreiben: es gibt einige euphorische Schilderungen,<br />
aber im allgemeinen wirkten die Fabrikgegenden beängstigend, niederdrückend<br />
und abstoßend. Besonders das Elend der Proletarier, die in Massen die Industriegebiete<br />
bevölkerten, erregte das Entsetzen der Besucher. Friedrich Engels' "Die Lage der arbeitenden<br />
Klasse in England"37) ist nur das bekannteste Ergebnis solcher Beobachtungen.<br />
Die Schlußfolgerungen, die aus solchen Beschreibungen gezogen wurden, waren allerdings<br />
fragwürdig, weil die Verfasser das Elend ihrer heimatlichen Agrargebiete nicht kannten<br />
oder ignorierten und weil sie ihre Feststellungen nicht völlig durchdachten. Engels stellte<br />
z. B. fest, daß die unterste Schicht der Fabrikarbeiter von irischen Einwanderern gebildet<br />
wurde, und es hätte doch die Frage nahegelegen, was denn die Iren veranlaßt haben<br />
könnte, das Elend der Industriegegenden aufzusuchen. Es konnte dafür nur eine Antwort<br />
geben, nämlich, daß bei ihnen zu Haus, fern aller Industrie, ein noch größeres Elend<br />
herrschte. Auch daß in Deutschland die Not größer war als in England, hat die zeitgenössische<br />
Wissenschaft gesehen. 38 )<br />
36) Lambreeht, A.: Das Herzogtum Braunschweig. Geographisch, geschichtlich und statistisch<br />
dargestellt zum Gebrauch für Haus und Schule. Wolfenbüttel1863. S. IIJ f.<br />
37) MEW Bd. 2, S. 224-506.<br />
38) Bruno Hildebrand hat in seiner Kritik des Engelsschen Werkes mit Recht den elenden<br />
Zustand der von keiner Industrie berührten oberhessischen Handwerker gegenüber der günstigen<br />
Lage der englischen Arbeiterschaft betont. (Ders.: Die Nationalökonomie der Gegenwart und Zukunft<br />
und andere gesammelte Schriften. Band 1. (= Sammlung sozialwissenschaftlicher Meister 22)<br />
Jena 1922. VorallemS.140ff.)<br />
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Wer in den industriellen Gebieten bessere Lebensbedingungen als in den agrarischen<br />
oder vorindustriell heimgewerblichen konstatierte, konnte eigentlich nur die Schlußfolgerung<br />
daraus ziehen, daß der Industrie eine freie Entfaltung ermöglicht werden müsse. Wer<br />
in den Industriegebieten schlechtere Lebensbedingungen als in nicht industriellen feststellte,<br />
konnte zu zweierlei Schlußfolgerungen kommen: entweder er plädierte dafür, diese<br />
Form industrieller Produktion, die kapitalistische, durch eine andere Form der industriellen<br />
Produktion, die sozialistische, zu ersetzen, wobei er erwartete, daß die Elendserscheinungen<br />
des Kapitalismus im Sozialismus nicht mehr auftreten würden, odcr er verwarf die<br />
industrielle Produktionsweise üherhaupt und forderte, an den handwerklichen und vor allem<br />
agrarischen Formen der Produktions- und Wirtschaftsweise festzuhalten. Schlußfolgerungen<br />
dieser Art wurden um so häufiger gezogen, je mehr die persönlichen Wirtschaftsinteressen<br />
mit der Landwirtschaft verbunden waren. Das war im nordwestlichen Deutschland<br />
vielfach der Fall, und so waren denn die Stimmen, die die industrielle Entwicklung<br />
kritisierten und die agrarische Wirtschaft priesen, auch in Braunschweig nicht selten.<br />
Besonders zahlreich waren die Vorwürfe, die ein Anonymus 1841 im Braunschweigischen<br />
Magazin ausgebreitet hat. 39 ) Zwar würden einige Eigentümer durch die Fabriken<br />
reich, so erklärte er, aber viele Menschen verarmten durch sie. Die Bodenpreise wüchsen<br />
in den Industriegebieten so, daß der kleine Mann kaum noch Land pachten könne, um dort<br />
nach Feierabend das Notwendige für seine Lebensbedürfnisse anzuhauen. Er müsse also<br />
vieles kaufen, was er früher selbst gewinnen konnte. Der größere Verdienst der Fabrikarbeit<br />
könne das nicht wettmachen, denn nicht alle Tagelöhner könnten in Fabriken Arbeit<br />
finden, weil sie dafür eine gewisse körperliche Gewandtheit brauchten, die nicht alle hätten.<br />
Außerdem machten die Maschinen immer mehr menschliche Arbeitskräfte entbehrlich,<br />
weshalb es in England und Frankreich ja auch schon zu Maschinenzerstörungen durch<br />
die verzweifelten Arbeiter gekommen sei. Die ungeheuren Mengen der in den Fabriken<br />
produzierten Waren, die wachsende Konkurrenz der Fabriken und die Tatsache, daß die<br />
Kunden eher niedrige Preise als bessere Qualität verlangten, veranlaßten den Fabrikeigentümer,<br />
die Löhne immer stärker zu drücken, so daß auch die Fabrikarbeiter verarmten.<br />
Außerdem seien sie großen gesundheitlichen Gefahren ausgesetzt. Wörtlich hieß es:<br />
"Man trete nur in eine Weberei! Welch ein erstickender Qualm schlägt entgegen! [!] Man gehe<br />
in einzelne andere Fabriken. Welche Glut dörrt die Arbeiter aus, wie ist die Luft mit Bestandteilen<br />
giftiger Stoffe geschwängert! Und an solchen Stätten des Verbrechens werden nicht allein die Erwachsenen,<br />
sondern selbst zarte Kinder gefesselt. Gefesselt - der Ausdruck paßt recht eigentlich. Die<br />
Unglücklichen müssen ihr Tagwerk oft vom Morgen bis zum Abende treiben oder gar noch bei nächtlicher<br />
Weile. Die Folgen zeigen sich in allen Fabrikörtern. Es lebt in ihnen ein welkes, verkrüppeltes,<br />
bald dem Tode verfallenes Geschlecht." 40)<br />
Folgende Vorwürfe wurden also der Industrie gemacht: Sie fördere die Armut der<br />
Bevölkerung, weil sie letztlich Arbeitskräfte freisetze, den verbliebenen den Lohn drücke,<br />
weil sie außerdem das Pachten von Land unmöglich mache und weil die Industrie gesundheitsschädlich<br />
sei.<br />
39) (anonym): Üher die zunehmende Verarmung. In: BMag 54 (1841) S. 407-415,417-421,<br />
hier besonders S. 418 f.<br />
40) Ebenda S. 419.<br />
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Zwei weitere Argumente wurden gelegentlich noch gegen die Industrie vorgebracht:<br />
Sie bewirke Bevölkerungswachstum, bevor sie Arbeitskräfte freisetze, und bei Arbeitslosigkeit<br />
bilde diese große, verzweifelte Arbeitermasse dann den besten Nährboden für sozialistische<br />
und kommunistische Ideen und gefährde den Staat und das Eigentum.<br />
Im Vergleich zu diesem düsteren Gemälde erstrahlte das Bild der ländlichen Gesellschaft<br />
in um so helleren Farben. "Es ist eine mit Recht zu bestreitende Grille, daß durch<br />
Handel und Fabrikindustrie ein Land wohlhabend werde; beide sind nur Nachhelferinnen<br />
eines Landbaues, der bis zur höchsten Vegetation und Rassenveredelunggetrieben werden<br />
muß ... "41)<br />
"Jeder bleibende Volkswohlstand muß sich stützen auf einen einträglichen Landbau".42)<br />
Aussagen solcher Art ließen sich beliebig aneinanderreihen, und auch an Begründungen<br />
fehlte es nicht. Wir entnehmen sie einer Denkschrift der Landes-Ökonomie-Kommission<br />
von 1849. Dort hieß es, die Konjunkturschwankungen im gewerblichen-industriellen<br />
Bereich seien erheblich und setzten die Arbeiter oft dem größten Elend aus. Dagegen<br />
sei der Erwerb in der Landwirtschaft sicher. Hier habe man auf jeden Fall sein Auskommen.<br />
Selbst ungünstige Zeiten wie die nach der Mißernte von 1846 überstehe man ohne<br />
große Not, und niemand solle deshalb in die Agrarverhältnisse störend eingreifen. Zwar<br />
gebe es eine zahlreiche unterbäuerliche Schicht, aber sie befände sich im Braunschweigischen<br />
in einer relativ günstigen Lage, und sollte sie einmal wirklich in Schwierigkeiten kommen,<br />
so könne man durch Abgabe billigen Pachtlandes jeder Not steuern, und zwar um so<br />
leichter, je mehr man den eigentlichen Bauernstand in einem kräftigen Wohlstand erhalten<br />
habe. Die Förderung eines gesunden Bauernstandes, so fährt die Denkschrift fort, scheint<br />
"gerade bei den in unserer Zeit zur Geltung gekommenen Grundsätzen über Staats verfassung<br />
und Volksvertretung einen nicht unwesentlichen Vorteil darzubieten, indem sie die Fortdauer eines<br />
mit seiner Lage zufriedenen zahlreichen Mittelstandes gewährleistet und auf diese Weise einesteils<br />
den jetzt oft schneidend hervortretenden Gegensatz zwischen den im Wohlstand und den in Armut<br />
lebenden Volksklassen in zweckmäßiger Art vermittelt, anderenteils aber den unruhigen und drängenden<br />
Bestandteilen der Bevölkerung, welche mit ihrer Lage unzufrieden, in jeder Weise eine Änderung<br />
des Bestehenden erstreben. weil sie davon zugleich eine Verbesserung ihrer Verhältnisse hoffen.<br />
ein ruhiges Element entgegenstellt, welches in den eigenen Interessen die dringende Notwendigkeit<br />
erblicken muß, dafür zu wirken, daß Ordnung und Gesetzmäßigkeit im Staate aufrechterhalten bleiben.<br />
"43)<br />
Die Bauern seien ein staatserhaltendes Element, eine gesunde Landwirtschaft verbessere<br />
auch die Lage der unterbäuerlichen Schicht, welche ohnehin besser gestellt sei als die<br />
Industriearbeiterschaft, und es beruhe der Wohlstand einer Volkswirtschaft auf einer blühenden<br />
Landwirtschaft - diese drei Aussagen wiederholten sich immer, wenn eine Förderung<br />
der Landwirtschaft empfohlen wurde. Besonders die dritte Aussage in ihrer allgemeinen<br />
Form war reine physiokratische Wirtschaftstheorie: Je mehr agrarische Produkte ein<br />
41) (anonym): Ackerbau und Handel in Hinsicht auf den Wohlstand eines Landes. In: BMag 47<br />
(1834). S. 72.<br />
42) (anonym): Die englischen Korngesetze im Fürund Wider. In: BMag47 (1834). S. 307-312.<br />
4J) NStA 12 A Neu Fb. 5, 3459<br />
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Land hervorbringe, desto mehr Menschen könne es ernähren, die dann ihrerseits gewerbliche<br />
oder kulturelle Güter erzeugen mögen; die Grundlage jeder Blüte sei jedoch die<br />
Landwirtschaft. In braunschweigischer Formulierung hieß das z. B.: "Erst gebe man den<br />
Völkern den blühendsten Ackerbau mit der vielfaehsten landwirtschaftlichen Produktion.<br />
Der Handel und die Fabriken müssen folgen, aber nicht vorausgehen. "44)<br />
Diese physiokratische Wirtschaftsauffassung war in der öffentlichen Meinung Braunschweigs,<br />
wenigstens soweit sie sich schriftlich niedergeschlagen hat, durchaus tonangebend.<br />
45 ) Sie vertrug sich durchaus mit der Loslösung von überkommenen ländlichen Wirtschaftsweisen.<br />
Gerade wer eine besonders blühende Landwirtschaft befürwortete, setzte<br />
sich auch für Neuerungen in der Landwirtschaftstechnik ein, etwa für den Anbau neuer<br />
Feldfrüchte, für Bodenverbesserungen und für neue Verarbeitungsmethoden (z. B. Rrennereien).<br />
Die physiokratische Wirtschaftsauffassung konnte sich mit einer Propagierung<br />
von Ablösung und Separation verbinden, also mit der Förderung der Bauernbefreiung. Es<br />
wäre also vorschnell, die niedersächsischen Physiokraten des 19. Jahrhunderts nur als Konservative<br />
zu sehen. Auf ihrem Gebiet der Landwirtschaft konnten sie durchaus den Geist<br />
des Gewinnstrebens, dem Geist ausgreifender wirtschaftlicher Expansion ergeben sein.<br />
V. Die Sorge um das Handwerk<br />
Das Handwerk erlebte vor der Industrialisierung durchaus kein goldenes Zeitalter,<br />
wie man beim Stichwort Biedermeier etwa glauben könnte. Immer noch gab es Reste der<br />
Zunftverfassung: Jedem Handwerk waren seine Produktions- und Vertriebsbefugnisse genau<br />
vorgeschrieben, erst nach Ablegung einer Meisterprüfung konnte man sich selbständig<br />
machen, und auch dann konnten die Behörden das verbieten, wenn ihres Erachtens das<br />
Handwerk überfüllt war. 46 ) Eine feste Begrenzung der Meisterzahl oder eine Vorschrift,<br />
in den einzelnen Betrieben die Zahl der Gesellen oder die Produktionsmenge nicht zu überschreiten,<br />
gab es in Braunschweig während des 19. Jahrhunderts nicht mehr.<br />
Glaubt man den Klagen des Handwerks, so befand es sich in der ersten Jahrhunderthälfte<br />
in einer eklatanten Notlage.<br />
44) (anonym): Ackerhau a. a. O. S. 72.<br />
45) In Hannover war das in noch höherem Maße der Fall. Hier wurde auch eine physiokratische<br />
Wirtschaftspraxis befolgt, indem der Steuerverein (bis 1854) der einheimischen Landbevölkerung die<br />
billigen englischen Industriewaren unverzollt zukommen ließ, so eine einheimische Industrie verhinderte<br />
und Agrarexporte nach England durch sein Freihandelsklima förderte. Eine musterhaft physiokratische<br />
Schrift hannoverscher Provenienz hietet v. Hat torf: Ist Verarmung und Not für einen Teil<br />
unserer Bevölkerung mit Grund zu besorgen, und was können wir tun, um einer etwaigen derartigen<br />
Befürchtung desto sicherer zu begegnen? Worte an alle Menschen- und Vaterlandsfreunde, ganz vorzüglich<br />
also an unsere landwirtschaftlichen und gewerblichen Vereine gerichtet. Hannover 1845.<br />
46) Diese Vorschrift galt bis zum Gewerbegesetz vom 24.1.1852, das im übrigen weitgehend die<br />
Gesetzesbestimmungen vom 29. 10. 1821 wiederholte. Volle Gewerbefreiheit entstand erst mit dem<br />
Gesetz vom 3.8.1864.<br />
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"Der geschickte und fleißige Handwerker, der sich mühsam durch Lehr- und Wanderjahre hindurch<br />
empor gearbeitet, der im Zeichnen, Architektur, Geom.:tri.: und Mathematik sich Kenntnisse<br />
erworben hat, steht leer und dürftig da und beneidet den Holzhacker, der, bloß mit Säge und Axt<br />
versehen, ein doppeltes (!) Tagelohn verdienen kann."47)<br />
Solche Aussagen ließen sich leicht vermehren. An drei Fronten hatten sich die Handwerksmeister<br />
gegen, wie sie meinten, unzulässige Übergriffe zu wehren. Zum einen wurden<br />
sie "von oben" eingeschränkt. Manufakturen und Fabriken waren noch wenig zahlreich,<br />
aber es gab sie, und die Arheit mit ungelernten statt mit gelernten Kräften, das Zusammenwirken<br />
verschiedener Handwerkszweige in einem Betrieb, die Serienfertigung, z.<br />
T. der Maschineneinsatz begünstigten oft die Fabrikarbeit. Erschwerend wirkte es, wenn<br />
auch der Staat solche Betriebe unterhielt, wie es im Herzogtum Braunschweig nicht unüblich<br />
war. Die Eisenbahnwerkstätte z. B. war Jahrzehnte lang das größte Unternehmen in<br />
der Stadt Braunschweig - ein Staatsbetrieb. An private Handwerker wurden möglichst<br />
keine Aufträge vergeben. Auch die Eisenbahner-Uniformen wurden von einer staatlichen<br />
Manufaktur gefertigt, ebenso die Uniformen des Militärs, die von Wehrpflichtigen, viele<br />
unter ihnen sicherlich gelernte Schneider, hergestellt wurden.<br />
In normalen Zeiten wagten die Handwerker nicht, gegen die Staatsbetriebe zu polemisieren,<br />
aber 1848 sprachen sie sich doch unumwunden für ihre Abschaffung aus. Gleichzeitig<br />
machten sie gegen die Fabriken Front. Jeder Gewerbetreibende sollte Mitglied einer<br />
Innung sein. Eine Geschäfts-Assoziation zwischen einem Innungsmeister und einem nicht<br />
innungsgebundenen Manne sollte verboten sein. Nur selbständige Handwerksmeister sollten<br />
diejenigen Fabrikarbeiten ausführen dürfen, die nicht unmittelbar dcr Herstellung des<br />
Fabrikats dienten. Gesellen sollten nur bei einem Meister ihres Fachs arbeiten dürfen. 4K )<br />
In dieser Tendenz, wenn auch nicht so weitgehend, äußerten sich die Handwerker auch<br />
sonst. 49 ) .<br />
Wären solche Wünsche erfüllt worden, hätte sich keine industrielle Entwicklung in<br />
Braunschweig vollziehen können. Das Interesse der Verbraucher an billigen, jederzeit vorrätigen<br />
gewerblichen Produkten, wie sie eben doch weitgehend nur der größere Betrieb<br />
herstellen konnte, wurde von der Polizeidirektion vertreten. Für die Kunden ist es unzumutbar,<br />
so argumentierte sie, wenn diese keine fertigen, fabrikmäßig hergestellten Waren<br />
mehr kaufen können, sondern jedes Stück, z. B. Kleidung, Schuhe, Möbel, als Sonderanfertigung<br />
beim Handwerksmeister bestellen müssen. 50)<br />
47) So Cuers, C. H.: Der Notstand der Handwerker, insbesondere der hiesigen Tischlermeister.<br />
In: BMag 45 (lR32) S. 573 - 576, hier S. 575 f.<br />
48) Entwurf einer Handwerker- und Gewerbeordnung für das Herzogtum Braunschweig, beraten<br />
und beschlossen im braunschweigischen Handwerker-Kongresse, abgehalten vom 5. bis9. November<br />
1848 zu Wolfenbüttel, nebst einer Anlage, enthaltend die Motive. Wolfenbüttel1R49. §§ 53, 2, 48,<br />
47,32. Der Braunschweiger Entwurflehnte sich weitgehend an den gesamtdeutschen an, der in Frankfurt/Mo<br />
vom deutschen Handwerker-Kongreß verabschiedet worden ist.<br />
49) Man vgl. etwa den erwähnten Aufsatz von Cuers a. a. O. oder die zahlreichen Handwerkereingaben<br />
in der Akte NStA 125 Neu 107.<br />
SO) NStA 125 Neu 107.<br />
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Die Handwerksbetriebe litten jedoch nicht nur unter einer Konkurrenz "von oben",<br />
sondern auch unter einer "von unten". Zahlreiche wenig qualifizierte "Landmeister" ,die<br />
keine eigentliche Meisterprüfung abgelegt hatten, arbeiteten auf dem Lande und nahmen<br />
den städtischen Meistern Kunden weg. Die Auseinandersetzungen zwischen städtischen<br />
und ländlichen Handwerkern führten wiederholt bis zu Handgreiflichkeiten. 51 )<br />
Viele Gesellen führten illegal auf eigene Faust selbständige Arbeiten durch. Andere<br />
arbeiteten "auf Meisterschein" , d. h. ein armer Meister bekundete offiziell, die Gesellen<br />
arbeiteten bei ihm, obgleich sie faktisch selbständig arbeiteten. Viele Handwerksarbeiten<br />
wurden auch von Ungelernten ausgeführt. In der Fabrik war das legal, im Hause des Privatmannes<br />
war das illegal, wenn die Arbeiter nicht dauernd dort beschäftigt waren. Zu kontrollieren<br />
war das kaum.<br />
Besonders laute Klagen führten die Schneider über die Schneiderinnen. Diese waren<br />
ungelernt. Sie nahmen den Schneidern im 19. Jahrhundert allmählich die Herstellung der<br />
Frauenkleidung ab, völlig unberechtigt, wie die Schneider meinten. 52 )<br />
Schließlich litten die Handwerker unter der Konkurrenz ihrer eigenen Kollegen, von<br />
denen viele offenbar weniger als je geneigt waren, sich an die strengen Abgrenzungen der<br />
Gewerbebefugnisse zu halten. Schon immer hatte es erbitterte Auseinandersetzungen gegeben<br />
zwischen Bäckern und Konditoren, zwischen Sattlern und Riemern, zwischen Altschuhmachern<br />
und Schuhmachern, zwischen Schlachtern, Gassenschlachtern und Knochenhauern,<br />
um nur einige zu nennen. Die Gildearchive sind voll von diesen Konflikten.<br />
Im 19. Jahrhundert wurden die Übertretungen anscheinend noch ungenierter. Maurer erledigten<br />
anscheinend auch Malerarbeiten. Die Brauer griffen in die Rechte der Böttcher<br />
ein und stellten ihre Fässer selber her. 53 )<br />
Die meisten Handwerksmeister hingen angesichts dieser Erscheinungen immer noch<br />
den Idealen der alten Zunftordnung an. Sie träumten von einer gleichsam statischen Wirtschaftsordnung,<br />
die die etablierten Meister vor der Konkurrenz durch unzünftlerische Arbeit<br />
schützte, mochte diese nun von einer Fabrik vor den Toren der Stadt oder von einem<br />
Taglöhner im Hinterhof ausgeübt werden. Auch auf den Handel sahen die Handwerker<br />
mit Argwohn, weil er die Produkte unzünftlerischer Herstellungsweisen überall verkaufte.<br />
Ihn einzuschränken war ein wesentliches Anliegen der Meister. 54)<br />
Solche Vorschläge wären nicht nur auf Kosten der Verbraucher gegangen. Gelitten<br />
hätten auch alle, die sich nicht als Meister niederlassen durften. Mit Klauen und Zähnen<br />
51) So in Schöppenstedt 1831. NStA 12 A Neu Fb. 5, 6197.<br />
52) Neben NStA 125 Neu 107 und 125 Neu 1546 z. B. die Akte SA G VIII A 471 Vol. 11.<br />
53) NStA 125 Neu 103 und NStA 125 Neu 107. Die Kämpfe um Abgrenzung der Befugnisse<br />
machen einen großen Anteil am Archivgut aus, im Staatsarchiv Wolfenbüttcl·z. B. große Tcile der<br />
Abteilung 126 Neu.<br />
54) Eine der großen Eingaben der Braunschweiger Gilden: NStA 23 "'eu Fb. 1,1515. Verwiesen<br />
sei auch noch einmal auf den erwähnten Entwurf einer Handwerker- und Gewerbeordnung sowie auf<br />
die Stellungnahme der Polizeidirektion. Nicht ganz so rückgewandt eine Erklärung der Braunschweiger<br />
Handwerkergilden in der "Zeitung für das deutsche Volk" Nr. 61, 1848.<br />
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versuchten die meisten Handwerke, die Zahl der niedergelassenen Meister möglichst klein<br />
zu halten. Wer nicht aus der Stadt Braunschweig stammte, hatte wesentlich geringere<br />
Chancen, sich hier niederlassen zu dürfen. Er mußte schon eine Meisterwitwe oder -tochter<br />
heiraten oder wesentlich mehr Vermögen als die Einheimischen nachweisen, wenn er das<br />
Widerstreben der angesessenen Meister gegen seine Niederlassung überwinden wollte. 55)<br />
Bestrebungen, eine Zunftverfassung gesetzlich zu sanktionieren, und die physiokratische<br />
Auffassung, der gesellschaftliche Reichtum beruhe ausschließlich oder in erster Linie<br />
auf der Landwirtschaft, konnten sich miteinander verbinden. Es entstand dann eine Front,<br />
die überhaupt keinen wirtschaftlichen Wandel zulassen wollte. Mitte der vierziger Jahre<br />
erklärte z. B. ein Anonymus, man müsse eisern an den Zuständen der Vergangenheit festhalten<br />
oder sie wieder herstellen, indem man jeden großen Konkurrenten des kleinen<br />
Handwerkers gesetzlich ausschließe, diesen besonders vor Juden und Ausländern schütze,<br />
die Geschlossenheit des bäuerlichen Besitzes noch stärker fixiere und die überschüssige<br />
Bevölkerung jeweils zur Auswanderung veranlasse. Die Ziele einer solchen Politik faßte<br />
der Anonymus folgendermaßen zusammen:<br />
Der mäßig wohlhabende Meister in der Stadt und Hofbauer auf dem Lande sind ['1 eine ehrbare,<br />
sittliche, kräftige Rasse von jeher gewesen und wird es bleiben. Ein kleines Eigentum, eine gesunde<br />
Familie, eine sichere Kundschaft, ein ehrenhaftes Gewerbe, heitere, sittliche Gebräuche machen den<br />
Menschen bieder. Sind sie aber den Nahrungssorgen preisgegeben und von hartherzigen Fabrikherren<br />
abhängig, wie sollen Edelmut und Frohsinn in ihren Herzen wohnen? Solange die Gewerbe zünftig<br />
waren und die Zünfte auf eine strenge Sittenzucht hielten, solange das Landvolk wohlhabend war und<br />
alte Tracht und Sitte ehrte, hörte man keine Klagen über die Branntweinpest, keine Klagen über<br />
kommunistische Schwärmerei, waren keine Mäßigkeitsgesellschaften nötig, ging alles von selbst seinen<br />
guten Gang." 56)<br />
Wer wie dieser Anonymus das Rad der wirtschaftlichen Entwicklung festhalten oder<br />
zurückdrehen wollte, befand sich in tiefem Widerspruch zu den Verfechtern einer liberalen<br />
Wirtschaftstheorie, die dem Fortschritt Bahn brechen wollten, indem sie alle gesetzlichen<br />
Hemmnisse eines ungehinderten Handels- und Gewerbebetriebes beseitigten.<br />
VI. Die Furcht vor dem Pauperismus<br />
Stärker aber als mit der Lage der Landwirtschaft und des I landwerks beschäftigte sich<br />
die öffentliche Diskussion mit der Situation der Unterschichten. Dazu bestand auch aller<br />
Anlaß. Das Elend überstieg oft genug das Erträgliche. Nicht nur in besonderen Not jahren,<br />
sondern auch in "normalen" Jahren starben Menschen an Hunger. In Braunschweig war<br />
das nicht anders als im übrigen Europa. Eine Krankheit des Familienvaters, Arbeitslosigkeit,<br />
Familienzuwachs - solche Ereignisse konnten eine lebensbedrohende Lage für die<br />
Betroffenen herbeiführen.<br />
55) NStA 126 Neu 1543. Klassische Fälle auch in den Domizilakten des Stadtarchivs Braunschweig,<br />
z. B. D IJ 4, 25 Bode und D IJ 4, 30 L. Bosse.<br />
56) (anonym): Geschlossene Güter und Zunftwesen als Mittel gegen größere Verarmung. In:<br />
BMag 58 (1845) S. 419-421, hier S. 420. Vgl. (anonym): Die neuesten Zeitverhältnisse in Beziehung<br />
auf Gewerbewesen und Hang zur Auswanderung. In: BMag 59 (1846) S. 293-304.<br />
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Die soziale Brisanz des Pauperismus wurde dadurch erhöht, daß man diesen Zustand<br />
nicht als naturgegeben hinnahm, sondern in echt aufklärerischer Weise über ihn räsonierte,<br />
ihn mehr und mehr als unerträglich empfand und auf seine Überwindung durch Wort und<br />
Tat hinwirkte. Wir leben in einer Zeit, erklärte Jaeob Burchhardt wenig später in den<br />
"Weltgeschichtlichen Betrachtungen", "da mit der Verbreitung der Bildung und des Verkehrs<br />
auch die des Leidensbewußtseins und der Ungeduld sichtbar und rasch zunimmt. "57)<br />
Diese Feststellung galt im regionalen und sozialen Sinne. Wie generell in der Emanzipationsbewegung<br />
führten die Rheinlande, und es führten die Oberschichten. Das Pauperismusproblem<br />
beschäftigte die Betrachtenden eher als die Betroffenen. 58) Die Beobachter<br />
im Herzogtum Braunschweig bemerkten, daß die Klagen über den Pauperismus vor allem<br />
in der Stadt laut wurden, aber, so hieß es, die Klagenden kehrten nicht zurück "zu der<br />
früheren, ihnen wohl bekannten Einfachheit ihrer Väter ... ; im Gegenteil, man wohnt<br />
elegant und kleidet sich nach der Mode, die so oft wie möglich wechselt. "59) Nicht nur ein<br />
höheres Maß an Aufklärung ließ die Oberschichten besonders intensiv über die Verarmung<br />
so großer Bevölkerungsanteile nachdenken, sondern auch das Gefühl der Bedrohung<br />
durch die Besitzlosen. Dieses war in und nach Revolutionen besonders lebhaft und konnte<br />
sich bis zur Panik steigern. Nach 1848 äußerte ein Braunschweiger Pädagoge z. B. in folgender<br />
Weise seine Befürchtungen:<br />
"Die ernst mahnende Stimme über die starke Zunahme der Verarmung, Entsittlichung und Entnervung<br />
des zivilisierten Menschengeschlechtes ist nicht neu; ... aber nie trat sie so angstvoll fürchtend<br />
auf als in den eben durchlebten beiden Jahren europäischer Erschütterungen aller Grundpfeiler der<br />
Staaten, wo der rechtlich erworbene Besitz Gefahr lief, die Beute einer habelosen, raubsüchtigen<br />
Volksrnasse, einer umsturzgierigen, leichtfertigen Jugend zu werden. In dieser verhängnisvollen,<br />
schweren Zeit hat uns die Erfahrung mit furchtbarer Gewißheit gelehrt, daß die Armut an irdischen<br />
Gütern, an Herz und Geist überall in einem sehr bedenklichen Übergewicht ist, wie leicht es ihr möglich<br />
geworden, sich dem Zügel der Ordnung und Gesetzlichkeit zu entwinden und sich in den Besitz<br />
der Schreckensherrschaft zu setzen". 60)<br />
Solche Befürchtungen waren, zumal in Braunschweig, sicherlich übertrieben, aber sie<br />
waren weit verbreitet und trugen dazu bei, eine gewaltige Literatur über die soziale Frage<br />
in der ersten Jahrhunderthälfte ins Leben zu rufen. 61 ) Nicht anders als im übrigen Deutsch-<br />
~7) Ders.: Weltgeschichtliche Betrachtungen. Berlin 1960. S. 201.<br />
5l!) So St ade I man n, Rudolf: Soziale und politische Geschichte der Revolution von 1848. München<br />
1948.<br />
59) Forke, Friedrich Wilhelm: Stadt und Land. In: BMag 61 (1848) S. 67.<br />
60) Birnbaum, J. H. L.: Erziehungsanstalten für Armenkinder, ein Mittel zur Verminderung<br />
des Proletariats. In: BMag 63 (1850) S. 137.<br />
61) Wohl die jüngste Darstellung der Pauperismusliteratur bei Matz, Klaus-Jürgen: Pauperismus<br />
und Bevölkerung. Die gesetzlichen Ehebeschränkungen in den süddeutschen Staaten während<br />
des 19. Jahrhunderts. (= Industrielle Welt 31). Stuttgart 1980. Eine umfangreiche, aber keineswegs<br />
vollständige zeitgenössische Bibliographie enthält der 3. Band von Mohl, Robert: Die Geschichte<br />
und Literatur der Staatswissenschaften. 3 Bde. Erlangen 1855-1858. Neudruck Graz 1960. Jetzt:<br />
Jantke, earl und Hilger, Dietrich: Die Eigentumslosen . Der deutsche Pauperismus und die Emanzipationskrise<br />
in Darstellungen und Deutungen der zeitgenössischen Literatur. Freiburg, München 1965.<br />
Vgl. auch Kuczynski, Jürgen: Die Geschichte der Lage der Arbeiter unter dem Kapitalismus. Bd. 9:<br />
Bürgerliche und halbfeudale Literatur aus den Jahren 1840 bis 1847 zur Lage der Arbeiter. Eine Chrestomathie.<br />
Berlin 1960.<br />
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land war die Pauperismusliteratur auch in Braunschweig außerordentlich umfangreich. Die<br />
Thematik wurde nicht nur im Braunschweigischen Magazin immer wieder aufgegriffen,<br />
sondern auch in selbständigen Broschüren wiederholt behandelt. Eine Schrift aus dem<br />
Jahre 1831 62 ) rief z. B. zugleich fünf Gegenschriften hervor,63) die auch nicht unerwidert<br />
blieben. 64 ) In Vorträgen etwa des Bürgervereins wurden diese Fragen immer erneut in<br />
erregter Kontroverse behandelt. 65 )<br />
Wenn wir die Braunschweiger Stimmen, die sich mit der sozialen Frage beschäftigen,<br />
systematisch ordnen, erkennt man vier Gruppen. Die erste Gruppe, zahlen mäßig kaum<br />
bedeutsam, verzichtete darauf, die Gründe für die Verarmung zu analysieren. Sie begnügte<br />
sich damit, Gottes Willen in dieser Frage zu konstatieren. Die zweite Gruppe, zahlenmäßig<br />
außerordentlich stark, glaubte, daß die Armut durch individuelles, sittliches Versagen verursacht<br />
werde. Die dritte Gruppe stellte strukturbedingte Gründe für die Verarmung fest.<br />
Auch diese Gruppe war zahlenmäßig stark, sie muß weiter untergliedert werden. Einige<br />
Stimmen bildeten schließlich eine vierte Gruppe, die die Ursachen der sozialen Frage eigentlich<br />
nicht untersuchte, sondern sich darauf beschränkte, gewisse mögliche Ursachenkomplexe<br />
auszuscheiden. Dafür lieferte diese Richtung eine Prognose für die Zukunft.<br />
Sozialistische Auffassungen traten in Braunschweig nicht auf.<br />
Ein Beispiel für die erste Gruppe liefert ein Bericht von 1851 aus dem Dorf Salzdahlum.<br />
In ihm hieß es:<br />
"Die Armen sind ein notwendiger und wichtiger Bestandteil der Göttlichen Reichsordnung auf<br />
Erden, auf daß die brüderliche Liebe nicht erkalte; die einen sollen Liebe gewähren, die anderen<br />
sollen sie erfahren, und dadurch soll sich gerade ein innerliches Band der Liebe und des Wohlwollens<br />
unter ihnen bilden, das die Verschiedenheiten nicht aufhebt, aber sie mildert und für breite Teile<br />
erträglich und ersprießlich macht. So lange die jetzige Erde und die jetzige Entwicklung des Reiches<br />
Gottes auf ihr besteht, wird es deshalb auch nie an Armen fehlen (Matth. 26, 11), und es ist eine der<br />
tollen Unmöglichkeiten, welche der Kommunismus verspricht, daß jemals auf Erden die Armut aufhören<br />
werde. Darum braucht es in einer Christengemeinde auch nicht einmal erst dureh ein besonderes<br />
Staatsgesetz festgestellt zu werden, daß ihre ärmeren Mitglieder durch die reicheren und wohlhabenderen<br />
unterstützt und, soweit nötig, erhalten werden müssen; - das versteht sich von selbst, und<br />
das Staatsgesetz spricht hier nur aus, was göttliche und menschliche Ordnung schon verlangt und mit<br />
sich bringt."66)<br />
62) Gans, S. P.: Über die Verarmung der Städte und des Landmanns, besonders im Königreich<br />
Hannover. Braunschweig 1831.<br />
63) Baring: Bemerkungen zu der Schrift des Gans: Ober die Verarmung. Hannover 1831. Anonym:<br />
Beiträge zur Würdigung der Gansschen Schrift: Über die Verarmung. Hannover 1831. Anonym:<br />
Kritische Beleuchtung der Schrift des Advokaten Gans: Ober die Verarmung. Von den Gebrüdern<br />
Jean qui pleure. Lüneburg 1831. Anonym: Bemerkungen über die Schrift S. P. Gans' "über die<br />
Ursachen und Wirkungen der Verarmung". Hannover 1831. Bi e de n we g, Joh.: Betrachtungen über<br />
Notstand und die Klagen der Ackerbau-, Handel- und Gewerbetreibenden. Bremen 1831.<br />
64) Gans, S. P.: Erwiderung auf die von Baring herausgegebenen Bemerkungen zu seiner<br />
Schrift über die Verarmung. Braunschweig 1831. (Alle diese Broschüren befinden sich in der <strong>Bibliothek</strong><br />
des Niedersäehsischen Staatsarchivs Wolfenbütte\).<br />
65) Mitteilung unter der Überschrift "Über den Esel des Saneho Panza" in: Braunsehweiger<br />
Volksfreund 1 (1846) S. 111.<br />
66) Dede kind, Heinrich: Wie in Salzdahlum der Versuch gemacht ist, der Bettelei zu steuern.<br />
In: BMag 64 (1851) S. 133-137, hier S. 135.<br />
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Der Verfasser dieses Artikels war zwar der Meinung, daß die wohlhabenderen die<br />
ärmeren Gemeindemitglieder unterstützen müßten, aber nicht mit dem Ziel, die Armut zu<br />
beseitigen, sondern die Verschiedenheit "erträglich und ersprießlich" zu machen. Die gesellschaftlichen<br />
Unterschiede wurden für unaufhebbar gehalten, weil sie Gottes Ratschluß<br />
entsprechen. Man könnte sich sogar vorstellen, daß eine solche Auffassung ernsthaften<br />
Versuchen, die Armut zu beseitigen, Widerstand geleistet hätte. (Nur nebenbei bemerken<br />
wir, daß der Verfasser die Bettelei ortsfremder Personen [im Gegensatz zur Armut innerhalb<br />
der Gemeinde] außerordentlich lästig, zum Teil sogar bedrohlich fand und dagegen<br />
durch Schaffung einer zentralen Ortsalmosenkasse einschreiten woHte, aus der nur wenige<br />
Durchreisende nach Prüfung ihrer Umstände ein Almosen erhalten sollten.)<br />
Überaus häufig begegnet man der Auffassung, die Armen seien selbst Schuld an ihrer<br />
Lage. Armut war danach auf sittliches Versagen zurückzuführen. Wer sparsam lebe und<br />
fleißig arbeite, könne sich aus dem größten Elend befreien und eine gesicherte Existenz<br />
erringen, so hieß es. Vor allem sollten die Armen angeblich einen enormen Aufwand in der<br />
Kleidung treiben und sich dem Trunk ergeben. In der Kleidung versuchten vor allem die<br />
Dienstmädchen, es ihrer Herrschaft gleich zu tun, während die Männer das Ihre hauptsächlich<br />
vertränken. Wenn sie heirateten, hätten die jungen Leute keine Rücklagen gemacht,<br />
und die Familienausgaben zwängen sie bald dazu, Schulden zu machen, zumal sie nicht<br />
gewohnt seien, sparsam zu wirtschaften. Die Autoren des Braunschweigischen Magazins<br />
rechneten den Armen gewöhnlich auf den Pfennig genau vor, wieviel Geld sie jährlich<br />
sparen würden, wenn sie auf die tägliche Tasse Kaffee oder die Pfeife Tabak verzichteten.<br />
Immer wieder verwiesen sie auf die Diskrepanz zwischen den Klagen über die Armut und<br />
dem "Luxus", den die Unterschichten angeblich trieben. 67 ) Wir glauben nicht, daß hier die<br />
Ursache für den Pauperismus des 19. Jahrhunderts liegt, sind aber überzeugt, daß von den<br />
Unterschichten ein größerer Aufwand getrieben wurde als lebensnotwendig war. Dies<br />
kann angesichts so zahlreicher Aussagen nicht bezweifelt werden. Aber wir bezweifeln,<br />
daß man den Armen daraus einen moralischen Vorwurf machen konnte.<br />
Dies taten diejenigen, die die Ursache der Armut in individueller Verschwendungssucht,<br />
in Leichtsinn und mangelnder Sparsamkeit sahen. Die Lösung der sozialen Frage<br />
war für sie vor allem eine Erziehungsaufgabe. Darum berechneten sie so gerne die "überflüssigen"<br />
Ausgaben der Armen, um so an ihre Einsicht zu appellieren und sie zur Sparsamkeit<br />
zu bewegen. Die Anhänger dieser Auffassung zögerten deshalb, Armenunterstützung<br />
zu gewähren. Ihre Anstrengungen richteten sie auf die Schaffung von Erziehungsstätten<br />
und ArbeitsanstaIten, wobei sie vor allem darauf bedacht waren, daß es den Zöglingen und<br />
Insassen dort nicht zu gut ging. Auf keinen Fall sollten sie verwöhnt werden, sondern durch<br />
fleiß und Entbehrungen sollten sie in Stand gesetzt werden, sich eine gesicherte Existenz<br />
zu erringen.<br />
67) Stellvertretend seien genannt: C. H.: Einige beachtenswerte Bemerkungen über Jahrmärkte,<br />
besonders auf dem Lande. In: BMag 54 (1841) S. 393-395. Facius, Heinrich Gottfried: Die<br />
immer mehr um sich greifende Verarmung der jüngeren Häuslingsfamilien auf dem Lande. In: BMag<br />
72 (1859) S. 67-69.<br />
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Unter denen, die den Pauperismus für strukturbedingt hielten, gab es einige wenige,<br />
die die Unteilbarkeit des Bauernlandes für eine Ursache der Verarmung hielten. Die Vertreter<br />
dieser Auffassung meinten nicht, die Verhältnisse in den Realteilungsgebieten seien<br />
vorbildlich, denn ihr Blick reichte meistens nicht so weit. Sie sahen nur, daß die besitzlose<br />
Landbevölkerung des Herzogtums Pachtland brauchte. Wer auf dem Lande ein kleines<br />
Stück Land sein eigen nannte oder gepachtet hatte, war vor der größten Not geschützt.<br />
Diese Beobachtung ließ sie fordern, den Unterschichten mehr Land zur Verfügung zu steIlen.<br />
Sie unterstützten ihre Forderung durch den Hinweis, daß die Ländereien der kleinen<br />
Leute intensiver behaut und hesser gepflegt seien als die Ackerflächen der Bauern, so daß<br />
das Land insgesamt, wenn man es parzelliere und an möglichst viele "kleine Leute" verpachte,<br />
höhere Erträge bringen werde. 68 )<br />
Die Anhänger dieser Auffassung waren aber in der Minderheit. Die Verteidiger des<br />
Anerbenrechtes und der Unteilbarkeit des Bauernlandes hatten im Braunschweigischen<br />
eine stärkere Position.<br />
Häufig wurde der Niedergang des Spinnens als eine oder als die Ursache des Pauperismus<br />
betont. 69 ) Es war den Vertretern dieser Argumentation noch durchaus erinnerlich,<br />
daß bis zur Beendigung der Kontinentalsperre jedermann bei Arbeitsmangel, in müßigen<br />
Stunden, bei schwächerer Gesundheit oder in höherem Alter durch das Spinnen von Leinengarn<br />
genug verdienen konnte, um sein Leben zu fristen. Durch die englische Maschinenspinnt::rei<br />
hatte sich dieser Zustand grundlegend geändert. Einsichtige erkannten, daß<br />
sich das Spinnen nicht mehr lohnte. Weniger Wt::itsichtige stt::llten nur fest, daß nicht mehr<br />
gesponnen wurde, und waren darauf bedacht, die Menschen wieder zum Spinnen anzuregen.<br />
Sie schlugen gewöhnlich die Errichtung von Spinnstuben und -anstalten vor. Soweit<br />
sie diesen Vorschlag selbst verwirklichten, mußten sie alsbald, sicher zu ihrem Erstaunen,<br />
feststellen, daß die Anstalt nur mit beträchtlichem Zuschuß zu unterhalten war. 70 )<br />
Keiner derjenigen, die den Niedergang des Spinnens beklagten, untersuchte, ob nicht<br />
die englischt:: Massenfertigung den Lebensstandard hob, weil sie billigere Stoffe lieferte.<br />
Dieser Tatbestand wurde höchstens im Zusammenhang mit der "Putzsucht" bedauert. Daß<br />
aber industrielle Massenproduktion eine Voraussetzung für allgemeinen Wohlstand sein<br />
könne und daß die heimgewerbliche Produktion einer solchen Industrieproduktion notwendig<br />
weichen müsse, damit der soziale Fortschritt sich durchsetzen könne, das kam im<br />
Braunschweigischen kaum jemanden in den Sinn.<br />
68) Musterhaft z. B. der Aufsatz von Brandes, Ph. Friedr. ehr.: Die Mittel, durch weIche den<br />
Erfordernissen des Ackerbaus in stark bevölkerten Staaten zu genügen sein möchte, in Beziehung auf<br />
den im 25. Stücke enthaltenen Aufsatz: "Der Landbau in stark bevölkerten Staaten eie .... In: BMag<br />
64 (1851) S. 229-239,237-240.<br />
69) Einen vorzüglichen Überblick über die strukturbedingten Gründe für die Verarmung in der<br />
ersten Jahrhunderthälfte liefert B.: Über die zunehmende Verarmung, deren Ursachen, Folgen und<br />
Heilmittel. In: BMag 59 (1846) S. 1-6,9-13,17-21,25-29.<br />
10) Die Forderung nach Errichtung von Spinnanstalten oder Spinnstuben begegnet einem in der<br />
ganzen ersten Jahrhunderthälfte. Noch 1855 äußerte sich ein großer Bericht unklarer Provenienz in<br />
diesem Sinne (SA D IV 1099), obgleich die städtische Spinnanstalt schon seit vielen Jahren mit Defiziten<br />
abschloß und nur noch aus karitativen Gründen unterhalten wurde. (SA D IV 20, Vol. 11).<br />
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Häufiger war das Gegenteil der Fall. Weil die Maschinenspinnerei das Spinnen mit der<br />
Hand verdrängte und ein Heer von Arbeitskräften freisetzte, schloß man, daß alle Maschinen<br />
diese Wirkung hätten. Diese Analyse des Pauperismus forderte deshalb eine konservative,<br />
industriefeindliche und landwirtschaftsfördernde Wirtschaftspolitik - wir haben darauf<br />
im Zusammenhang mit den Physiokraten verwiesen.<br />
Viele Beobachter konstatierten einen Mangel an Arbeitsmöglichkeiten. Sie stellten<br />
fest, daß die Gewerbe überfüllt seien, daß in Handwerk und Handel unzählige Menschen<br />
ihr Brot zu verdienen suchten, ohne daß für alle ausreichende Verdienstmöglichkeiten gegeben<br />
waren. Schließlich wurden von einigen die zu geringen Löhne für die unselbständig<br />
Tätigen beklagt. Dabei wurde der niedrige Lohn häufig als moralisches Versagen der Arbeitgeber<br />
angeprangert, und diese wurden aufgefordert, weniger hartherzig zu sein und<br />
höhere Löhne zu zahlen. Seltener erkannte man, daß der niedrige Lohn durch ein Überangebot<br />
von Arbeitskräften bedingt sei. Auch daß der Arbeitslohn sich wie der Preis einer<br />
Ware nach Angebot und Nachfrage richte, wurde gleichsam moralisch bedauert.<br />
Leider hätten Vorschläge zur Erhöhung des Lohns, so hieß es z. B. "immer noch zu wenig oder<br />
gar keinen Anklang gefunden, weil man bei dem großen Überfluß der gewöhnlichen Handarbeiter<br />
diese fast als Sache betrachtet, indem - wie bei allen Gegenständen des gewöhnlichen Bedarfs - das<br />
Objekt in dem Grade im Wert sinkt, in welchem die davon vorhandene Menge den Bedarf und die<br />
Nachfrage nach demselben überschreitet, und da überdies bei fast allen Geschäftsunternehmungen<br />
Gewinn und Vorteil des Unternehmens der höchste, in der Regel selbst der einzige Zweck ist, demzufolge<br />
man unter den Arbeitssuchenden immer nur die kräftigsten und fähigsten auswählt und so oft<br />
noch über Mangel an tüchtigen Arbeitern klagt, so würde ja eine Erhöhung des Arbeitslohnes diesem<br />
Zwecke zuwiderlaufen, indem sich dadurch die Vorteile, welche man durch eine sorgfältige Auswahl<br />
der Arbeiter zu erzielen strebt, nur verminderten. "71)<br />
Niedriger Lohn, Überfüllung der Gewerbe, Mangel an Arbeitsmöglichkeiten - all<br />
das deutete auf eine gemeinsame Ursache der Armut hin, nämlich auf eine Überbevölkerung,<br />
gemessen an den zur Verfügung stehenden Ressourcen. Auch dies wurde von den<br />
Beobachtern im allgemeinen erkannt. 72 )<br />
Am wenigsten kannte man gegen die Arbeitslosigkeit ein Hilfsmittel, wenn man nicht<br />
völlig realitätsfern für Spinnanstalten plädieren wollte. Auch gegen die niedrigen Löhne<br />
kannte man nur moralische Appelle.<br />
Einigkeit bestand im allgemeinen über die Bekämpfung des Bevölkerungswachstums:<br />
Versagung des Zuzugs und der Eheerlaubnis waren die Mittel, mit denen man die Bevölkerungszahl<br />
möglichst klein halten wollte. Nur von seiten der Kirche monierte man gelegentlich<br />
eine restriktive Heiratspolitik, weil sie die Sittlichkeit untergrabe und "wilde Ehen"<br />
fördere, aber solche Stimmen blieben bis über die Jahrhundertmitte vereinzelt. 73 ) Unterstützungen<br />
der Armen wurden von dieser Schule mit Argwohn betrachtet, weil man fürch-<br />
71) So in der Vorlage. (B.: Über die zunehmende Verarmung, deren Ursachen, Folgen und Heilmittel.<br />
In: BMag S9 (1846) S. 13.<br />
72) Z. B. in: (anonym): Über die zunehmende Verarmung. In: BMag S4 (1841) S. 409-421.<br />
(Dieser Aufsatz ist nicht identisch mit dem in der vorigen Anmerkung genannten.)<br />
73) Vgl. den großen Konsistoralbericht von 1860. (LKA S. 1912)<br />
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tete, dadurch das Wachsen der Bevölkerung zu fördern und so die Ursache der sozialen<br />
Krankheit zu verstärken, wenn man ihre Symptome bekämpfte.<br />
Von diesen Pauperismus-Analysen unterschieden sich grundlegend die wenigen liberalen<br />
Stimmen. Sie wurden bezeichnenderweise nicht im Braunschweigischen Magazin,<br />
sondern in den "Mitteilungen für den Gewerbeverein des Herzogtums Braunschweig"<br />
laut. 74) Dies war das Organ der städtischen Kaufleute, Bankiers und Fabrikanten, und<br />
man wird aus der geringen Zahl der Aufsätze, die hier erschienen sind, nicht schließen<br />
dürfen, daß ihre liberale Auffassung wenig einflußreich gewesen sei, wurde doch die braunschweigische<br />
Wirtschaftspolitik ebenso sehr von liberalen wie von konservativen Gedanken<br />
geprägt.<br />
Wir stellen den Gedankengang des umfangreichen Aufsatzes von Rittinghausen aus<br />
dem Jahre 1845 deshalb etwas genauer dar. Die Benutzung von Maschinen, so erklärte der<br />
Verfasser, setze keine Arbeitskräfte frei. Industrielle Produktion verbillige die Waren so<br />
sehr, daß die Nachfrage enorm steige, und um diese gestiegene Nachfrage zu befriedigen,<br />
brauche man auch die Arbeiter, obgleich es zunächst so scheinen konnte, als würden sie<br />
durch die Maschine überflüssig. Man könne deshalb an allen Fabriktoren eine lebhafte<br />
Nachfrage nach Arbeitskräften feststellen, und Arbeitslosigkeit sei hier seltener als in ländlichen<br />
Gebieten. Die Fabrikarbeit sei auch gesunder als Landarbeit, fuhr Rittinghausen<br />
fort. Die Ausnahmen ließen sich leicht beseitigen. Im übrigen rege die Maschine die Geisteskräfte<br />
des Arbeiters an, weil er die Funktionsweise der Maschine ergründe, sie mit<br />
anderen vergleiche und über Verbesserungen nachdenke. Diese geistige Wachheit und<br />
Selbständigkeit wirke sich auf alle Lebensbereiche aus, während schwere und eintönige<br />
körperliche Arbeit, wie sie für vorindustrielle Zustände typisch sei, abstumpfe und ermüde.<br />
Das bestätige jeder Vergleich zwischen dem aufgeweckten rheinischen Textilarbeiter<br />
und dem abgestumpften schlesischen Heimweber.<br />
Es sei unmöglich, erklärte Rittinghausen weiter, als Handarbeiter mit der 10 mal<br />
schnelleren Maschine konkurrieren zu wollen. Wer das versuche, könne nur einen unendlich<br />
reduzierten Lohn bei verlängerter Arbeitszeit erzielen. Auch sei es eine Selbsttäuschung<br />
zu glauben, Handarbeit sei qualitativ besser als Fabrikarbeit.<br />
Es sei auch ein Irrtum, wenn man behaupte, die Industrialisierung schaffe wenige Reiche,<br />
aber verelende die Masse. Vielmehr steigere sie den Wohlstand aller, und die Unterschiede<br />
im Lebensstandard glichen sich in der Gegenwart mehr und mehr aus, wie ein Blick<br />
auf das gewaltige Sozialgefälle im Mittelalter lehre. Die Technik selbst zerstöre manche<br />
alten Privilegien, denn, wenn früher der Herr in der sechsspännigen Kutsche dem wanderden<br />
Handwerksburschen davonrollte, so trage die Eisenbahn heute heide mit gleicher Geschwindigkeit<br />
durch die Lande.<br />
74) Es seien genannt der knappe anonyme Aufsatz: Wirken die Maschinen durchaus nachhaltig<br />
auf den Wohlstand der arbeitenden Klasse? In: MGHB (1849) S. 107 f. Besonders umfangreich Rittinghausen,<br />
M.: Bemerkungen über Industrie und Fabrikwesen sowie über die Lage der Arbeiterklasse.<br />
In: ebenda (1845) S. 49-53,58-64,65-68,72-77. Eindrucksvoll (anonym): Über den Zustand<br />
der Arbeiterklasse. In: ebenda (1845) S. 113 -116.<br />
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Es sei zwar der Lohn niedrig, fuhr Rittinghausen fort, aber dieses sei nicht das Resultat<br />
besonderer Hartherzigkeit der Fabrikanten. Angebot und Nachfrage nach Arbeitskräften<br />
regulierten den Lohn. Wenn man die Absatzchancen fördere, indem man die Fabrikanten<br />
z. B. durch Spezialschulen bilde, und die Industrie, solange sie noch schwach sei, durch<br />
Zölle schütze, steigere man den Bedarf an Arbeitskräften und damit den Lohn.<br />
Es fehle jeder statistische Beweis dafür, daß das Elend zunehme. Niemand habe nach<br />
gleichem Maßstab Armenzählungen über einen längeren Zeitraum in derselben Region<br />
vorgenommen. Das äußere Bild in den Fabrikgegenden täusche. Hier ballten sich die Armen<br />
aus einem weiten Umland zusammen, weil sie hier mit Recht die Chance erwarteten,<br />
ihre Not zu überwinden. Für die Fähigen gebe es genug Aufstiegsmöglichkeiten, etwa zum<br />
Fabrikmeister, und oftmals werde er als geschätzte Fachkraft abgeworben, um in weniger<br />
entwickelten Gebieten neue Industrien aufzubauen.<br />
Staatliche Eingriffe, auch Schutzgesetze für die Arbeiter, seien abzulehnen, denn sie<br />
behinderten die Produktion und verteuerten die Waren. Auch sozialistische Experimente<br />
brächten den Arbeitern keine Verbesserung ihrer Lage, denn auch sozialistische Betriebe<br />
seien dem Konkurrenzkampf ausgesetzt, müßten ihr Kapital verzinsen und könnten auf<br />
innerbetriebliche Kontrolle nicht verzichten.<br />
So weit Rittinghausen. Wir bezweifeln nicht, daß seine Diagnose der sozialen Zustände<br />
im wesentlichen zutreffend war, wenngleich er das Bild in zu rosigen Farben malte.<br />
Man könnte meinen, es existiere gar keine soziale Frage. Er verwies die Bedürftigen auf<br />
private Wohltätigkeit und lehnte jeden staatlichen Eingriff ab. So fehlte der von ihm vorgeschlagenen<br />
Wirtschaftspolitik jede soziale Komponente. Bezeichnend ist, daß er Fortbildungsschulen<br />
für Fabrikanten, nicht für Handwerker und Arbeiter forderte. Natürlich war<br />
es richtig, daß staatliche Eingriffe wettbewerbsverzerrend wirkten, aber wir können nicht<br />
einsehen, wie Lohnerhöhungen oder die Festsetzung von Lohnminima, wie Verbot von<br />
Kinderarbeit oder Arbeitszeitverkürzungen hätten schädlich wirken können, wenn man<br />
ausländische Produkte durch einen gewissen Zollschutz entsprechend verteuert hätte. An<br />
Export konnte die deutsche Industrie sowieso noch nicht denken.<br />
Rittinghausen war ein Vertreter des Manchesterliberalismus. Im Interesse der Fabrikanten<br />
und Kaufleute befürwortete er eine ungehinderte Entfaltung von Industrie und Gewerbe.<br />
Er gehörte zu jenen, die die wirtschaftliche Entwicklung vorantrieben, ohne sich<br />
um soziale Belange zu kümmern.<br />
Da die Diagnose der gesellschaftlichen Zustände, wie sie der Wirtschaftsliberalismus<br />
aufstellte, im wesentlichen zutreffend war, konnte er zu erstaunlichen Prognosen gelangen.<br />
Ein Anonymus erklärte z. B. folgendes über den Entwicklungsstand der zukünftigen Gesellschaft:<br />
"Wo durch ausgedehnte Anwendung tierischer und elementarer Kräfte dem Menschen immer'<br />
mehr die rohen Arbeiten abgenommen werden und die Klasse der niedrigen Arbeiter sich immer mehr<br />
verändert; wo die Bildung bereits so alIgemein ist, daß selbst aus entfernten Gegenden sich keine<br />
rohen Arbeiter mehr zur Übernahme der niedrigen Handarbeiten gegen geringen Lohn bereit finden,<br />
wie z. B. der Irländer nach England geht und diejenigen niedem Verrichtungen übernimmt, zu denen<br />
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der Engländer sich nicht bequemen will; wo Zeit, bessere Einsicht und verbesserte Kommunikation<br />
die aus der Religion, Gesetzgebung und langjähriger Gewohnheit entspringenden Hemmnisse eines<br />
besseren und würdigen Zustandes der niedern Klasse beseitigt; wo der allgemeine Wohlstand und die<br />
zunehmende Wohl feilheit der Produkte sie mit einer Menge neuer Bedürfnisse, Annehmlichkeiten<br />
des Lebens und verfeinerter Genüsse bekannt gemacht und an die Stelle ihrer bisherigen Ärmlichkeit<br />
und Genügsamkeit das Verlangen nach höherem Wohlstand und einer besseren Bildung gesetzt haben<br />
- bei einem so hoch zivilisierten Zustand der Gesellschaft muß notwendig der Preis der Lebensmittel<br />
sich zu dem Tagelohn des Arbeiters so stellen, daß auch dem niedrigsten außer der Nahrung noch die<br />
Mittel zur Befriedigung jener höheren Genüsse übrig bleiben, und je mehr die Zivilisation fortschreitet,<br />
je mehr wird dies der Fall sein. Die notwendige Folge davon ist, daß derjenige, der solche Arbeiter<br />
braucht, sie viel besser bezahlen muß und daß im allgemeinen der Preis der menschlichen Arbeit bedeutend<br />
im Werte steigen wird, und zwar um so mehr, als der Mensch in seiner Ausbildung und Kunstfertigkeit<br />
vorgeschritten ist, so daß zu den rohen, erniedrigenden und geistlosen Arbeiten, wie zu<br />
manchen Verrichtungen in Fabriken etc., nur die stumpfsten und ungebildesten Individuen sich hergeben<br />
werden ... " In dieser Aussicht "werden unsere Nachkommen nach dem Maß ihrer Talente und<br />
ihrer Tätigkeit selbst ohne eigenes Vermögen immer mehr Gelegenheit finden, sich eine angenehme<br />
und bessere Existenz zu verschaffen, und ihre Vorfahren in vieler Hinsicht übertreffen. Es ergibt sich<br />
im übrigen hieraus die Bestätigung des ... Satzes, daß der höchste Wohlstand" da erlangt ist und<br />
"Übervölkerung und Hungersnot ... da am wenigsten zu fürchten sind, wo der Mensch an die meisten<br />
Bedürfnisse gewöhnt ist. "75)<br />
Dies war eine erstaunlich zutreffende Voraussage. Die verbreitete Anwendung der<br />
Naturkräfte, die hohen Arbeitslöhne im Vergleich zu den niedrigen Preisen der Waren,<br />
wodurch es jedem möglich ist, Bedürfnisse über die Ernährung hinaus zu befriedigen; die<br />
Tatsache, daß die einheimische Bevölkerung gewisse rohe und niedrige Arbeiten nicht<br />
mehr übernehmen will und Gastarbeiter angeworben werden müssen; der Schlußsatz, daß<br />
in den reichsten Regionen auch hohe Bevölkerungsdichte keine Hungersnot mehr erzeugen<br />
könne - dies und anderes mehr war durchaus richtig prognostiziert. Das war jedoch<br />
noch lange Zeit schwer zu erkennen, und in Deutschland bewahrheitete sich die Voraussage<br />
erst über 100 Jahre später. 76)<br />
VII. Schlußbemerkungen<br />
Die Vorstellungen, die sich die Zeitgenossen von den Ursachen und Lösungen der<br />
unterschiedlichen gesellschaftlichen Probleme machten, haben natürlich auf die Wirtschafts-<br />
und Sozialpolitik stärkstens eingewirkt. Diese Politik darzustellen ist nicht mehr<br />
die Aufgabe dieses Aufsatzes. Nur einige Bemerkungen seien gestattet.<br />
Forciert gewerbe- und industriefreundlich war die braunschweigische Eisenbahnpolitik.<br />
Die Gewerbepolitik versuchte ausgleichend zu verfahren. Die Forderungen der Hand-<br />
75) (anonym): Über den Zustand der Arbeiterklasse. A. a. O. S. 116. Die "Mitteilungen", die ja<br />
wesentlich liberaler als das "Braunschweiger Magazin" waren, distanzierten sich übrigens von dem<br />
Aufsatz. Offenbar kamen ihnen diese Aussagen zu utopisch vor.<br />
76) Immerhin entwarf der Anonymus ein wesentlich zutreffenderes Bild als Karl Marx drei Jahre<br />
später im Kommunistischen Manifest. Marx hatte, als er seine Verelendungstheorie entwarf, das<br />
Schicksal der Spinner und Weber verallgemeinert, der liberale Anonymus hat die Verhältnisse, die<br />
sich in Nordamerika und z. T. in England abzeichneten, auf das kontinentale Europa übertragen.<br />
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werksmeister erfüllte sich nicht, ging aber auch nicht zu der Form von Gewerbefreiheit<br />
über, die im vormärzlichen Preußen bestand. Einen Zwischenweg ging auch die Zollpolitik.<br />
Längere Zeit blieb das Herzogtum dem Zollverein fern. Die Pflege der Landwirtschaft,<br />
die billige Einfuhr englischer Industrieerzeugnisse erschienen der braunschweigischen Regierung<br />
lange wichtiger als der Schutz und die Förderung des Absatzes einheimischer Unternehmen.<br />
Die Absatzförderung erwies sich jedoch immer mehr als notwendig, so daß das<br />
Herzogtum 1842 dem Zollverein beitrat, allerdings nur mit seinen Hauptgebieten, den wesentlichen<br />
Teilen der Kreise Helmstedt, Braunschweig und Wolfenbüttel. Das Restgebiet<br />
blieb beim Steuerverein, den Hannover nach physiokratischen Prinzipien leitete.<br />
Dezidicrt bauernfreundlich war die Agrarpolitik. Die braunschweigische Bauernbefreiung<br />
war, gemessen an ihren Zielen, eine der gelungensten Reformen und diente weithin<br />
als Vorbild.<br />
Die Sozialpolitik schließlich war im hohen Maße repressiv. Die Unterstützungssätze<br />
der Armendirektion in der Stadt Braunschweig reichten nicht aus, die Bedürftigen vor dem<br />
Untergang zu bewahren. Freizügigkeit wurde nicht gewährt, weil man den Zuzug von Armen<br />
und Bedürftigen verhindern wollte. Die Zuwanderer in den Städten waren zum größtcn<br />
Teil nur zeitweise geduldet, die Abschiebung in ihr Heimatdorfhingwie ein Damoklesschwert<br />
ständig über ihnen. Die Heiratserlaubnis wurde an die ärmere Bevölkerung nur<br />
zögernd erteilt und nicht selten verweigert, weil man ein zu starkes Wachstum der Unterschichten<br />
befürchtete. Statt dessen förderte man die Auswanderung. Die Sozialgesetzgebung<br />
und noch mehr ihre Handhabung erwecken oft den Eindruck, als sei es den Behörden<br />
weniger um die Bekämpfung der Not, sondern mehr um die Bekämpfung der Notleidenden<br />
gegangen. Alle sollten auf diese Weise zu einer äußersten Anstrengung veranlaßt werden,<br />
um ja nicht zu den Notleidenden zu gehören.<br />
Die so tief einschneidenden, restriktiv gehandhabten Wohnorts- und Heiratsgesetze<br />
wurden im Norddeutschen Bund beseitigt. Die liberale Gesetzgebung der Reichsgründungszeit<br />
schuf dadurch ein freieres, größeres Vaterland, dessen Wohltaten sehr, sehrvie\e<br />
Bürger unmittelbar empfanden. Getragen war diese Gesetzgebung von einem optimistischen<br />
Geist, der darauf vertraute, durch Entfesselung aller wirtschaftlichen und sozialen<br />
Kräfte die Probleme am leichtesten meistem zu können.<br />
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Strukturwandel der Volksschullehrerausbildung 1927 -1952 1 )<br />
Das Beispiel Braunschweig<br />
Von<br />
Uwe Sandfuchs<br />
RudolfW. Keck dankbar zugeeignet<br />
1. Begründung, Zielsetzung und Anlage der Untersuchung<br />
Die deutsche Geschichte der ersten Hälfte unseres Jahrhunderts ist dadurch gekennzeichnet,<br />
daß der politische und gesellschaftliche Wandel sich nicht kontinuierlich, sondern<br />
infolge der Weltkriege und des Zusammenbruchs der Weimarer Republik mehrfach abrupt<br />
und radikal vollzogen hat. Diese Wandlungen haben jeweils auch die Vorstellung von der<br />
Funktion der Schule verändert und im Zusammenhang damit einen Strukturwandel der<br />
Lehrerausbildung bewirkt. Insofern ist der recht kurze Zeitraum von 25 Jahren die vielleicht<br />
interessanteste Epoche in der Geschichte der Lehrerausbildung.<br />
In diese Zeit fallen<br />
die Überwindung der seminaren Volksschullehrerausbildung, deren Struktur sich im<br />
19. Jahrhundert herausgebildet hatte;<br />
- ihre Ablösung durch eine ebenfalls schon im 19. Jahrhundert immer wieder geforderte<br />
akademische Volksschullehrerausbildung, die dem Stellenwert von Volksbildung und<br />
Schule in der Weimarer Republik eher entsprach und zugleich Ansätze einer einheitlichen<br />
Ausbildung der Lehrer aller Schularten aufweist;<br />
- die Reminarisierung und der Zusammenbruch der Lehrerausbildung im Dritten Reich;<br />
- der an Weimarer Traditionen anschließende Wiederaufbau einer demokratischen akademischen<br />
Lehrerausbildung.<br />
Die Untersuchung dieser Entwicklung am Beispiel des Landes Braunschweig ist global<br />
gerechtfertigt durch losef D 0 Ichs Feststellung, die Geschichte der Lehrerausbildung in<br />
Deutschland müsse "zunächst territorial, ja lokal vorbereitet werden". 2)<br />
I) Überarbeitete und ergänzte Fassung eines Vortrags vor der Historischen Kommission auf<br />
dem 8. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft im März 1982 in der Universität<br />
Regensburg.<br />
2) D 0 Ich, J.: Psychologie und Soziologie in der Lehrerbildung. Ein Beitrag zu ihrer Geschichte.<br />
In: Zeitschrift für Pädagogik, Weinheim 1966, S. 237<br />
141<br />
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Nur die sorgfältige Aufarbeitung von Entwicklungen und Strukturen auf territorialer<br />
Ebene verhindert die unzulässige Verallgemeinerung vor allem der preußischen Verhältnisse,<br />
die noch immer die erziehungsgeschichtliche Forschung beherrscht. 3)<br />
Erst der Vergleich der Entwicklung in den einzelnen Ländern ermöglicht ein sowohl<br />
detailliertes als auch in den zentralen Tendenzen zutreffendes Bild der Lehrerausbildungsgeschichte.<br />
Die braunschweigische Lehrerausbildung ist unter dieser Rücksicht ein besonders<br />
interessanter Gegenstand.<br />
Sie verdeutlicht e rs t e n s die Funktion eines kleinen Landes als Vorreiter notwendiger<br />
bildungspolitischer Entwicklungen, das aufgrund anders gelagerter realpolitischer Faktoren<br />
einen größeren Handlungsspielraum hat, als beispielsweise Preußen. Z w e i t e n s<br />
hat die Lehrerausbildung in Braunschweig nicht nur eine lange Tradition, sondern auch im<br />
Untersuchungszeitraum eine besonders interessante Entwicklung genommen, die sowohl<br />
während der Weimarer Republik als auch während des Dritten Reiches im Kontrast steht<br />
zu Entwicklungen in anderen Reichsländern. D ri tte n s: Nach dem Zweiten Weltkrieg ist<br />
die niedersächsische Lehrerausbildung in mancher Hinsicht bestimmend für die Gestaltung<br />
der Lehrerausbildung in der Bundesrepublik. Deren Struktur ist unter anderem von braunschweigischen<br />
Traditionen geprägt, die damit indirekt weitere Kreise ziehen.<br />
Die vorliegende regionalgeschichtIiche Untersuchung will<br />
den Einfluß realpolitischer Faktoren auf Strukturen der Lehrerausbildung und ihren<br />
Wandel in den Blick nehmen,<br />
- der konkreten Realisierung reichspolitischer Tendenzen, Probleme und Maßnahmen<br />
vor Ort nachgehen,<br />
- das Wechselspiel von Strukturwandel und Kontinuität aufzeigen,<br />
- einen Beitrag zur Sozial- und Realgeschichte des Lehrers und seiner Ausbildung leisten,<br />
unter anderem indem sie qualitative Strukturmerkmale der Lehrerausbildung herausarbeitet.<br />
Sie ist eine Fortführung meiner bisherigen Arbeiten zur braunschweigischen Lehrerausbildung<br />
4 ). In diesen Arbeiten sind alle Quellen umfassend dokumentiert, vom einschlägigen<br />
Schrifttum über die Archivalien und gedruckten amtlichen Quellen bis hin zu zahlreichen<br />
Interviews mit Zeitzeugen, denen wir vielfältige realgeschichtlich relevante Hinweise<br />
im Sinne einer "Oral History" verdanken~). Für den Zeitraum bis 1945 beschränke ich<br />
3) Vgl. dazu u. a. Keck, R.: Historische Konzepte der Lehrerausbildung und Desiderate ihrer<br />
Erforschung. In: Informationen zur erziehungs- und bildungsgeschichtlichen Forschung 20-21/1983,<br />
S.7-42<br />
.) Sa nd fuchs, U.: Lehrerausbildung in der Weimarer Republik und im Dritten Reich. Eine<br />
historisch-systematische Untersuchung am Beispiel der Lehrerausbildung an der Technischen Hochschule<br />
Braunschweig 1918 -1940, Bad Heilbrunn 1978 - Ders.: Lehrerausbildung im Freistaat Braunschweig<br />
als Mittel zur Durchsetzung universitärer Lehrerausbildung. In: <strong>Braunschweigisches</strong> <strong>Jahrbuch</strong>,<br />
Bd. 61, Braunschweig 1980, S. 105 -121 - Ders.: Die Reseminarisierung der Lehrerausbildung<br />
im Dritten Reich. In: <strong>Braunschweigisches</strong> <strong>Jahrbuch</strong>, Bd. 62, Braunschweig 1981, S. 137-156<br />
S) Vgl. Nie t h a m m e r, L. (Hg.): Lebenserfahrung und kollektives Gedächtnis. Die Praxis der<br />
"Oral History" , FrankfurtIM. 1980<br />
142<br />
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mich daher in diesem Beitrag in der Angabe der Quellen auf das Notwendigste. Der Zeitraum<br />
1945 bis 1952 ist neu bearbeitet, in diesem Kapitel sind alle Quellen angegeben.<br />
2. Zur politischen Situation und Entwicklung des Landes Braunschweig im Untersu·<br />
chungszeitraum<br />
Das kleine Land Braunschweig ist ein territorial zerrissenes Gebilde von geringer<br />
Wirtschaftskraft, das "eher einer Summe von preußischen Enklaven als einem selbständigen<br />
Staate" gleicht 6). Die Revolution von 1918 verläuft geradezu undramatisch - der Herzog<br />
unterzeichnet nach zwanzigminütiger Bedenkzeit die ihm vom Arbeiter- und Soldatenrat<br />
vorgelegte Abdankungsurkunde -, sie nimmt in der Erinnerung von Zeitgenossen sogar<br />
operettenhafte Züge an 7). Tatsächlich geht aber das Land unsicheren und schweren<br />
Zeiten entgegen. Das Wählerpotential derhürgerlichen und der sozialistischen Parteien ist<br />
etwa gleich stark. Braunschweig hat von 1918 bis 1933 vierzehn Regierungen, deren Abfolge<br />
zunächst gekennzeichnet ist durch den steten Wechsel zwischen Anhängern einer<br />
sozialistischen Räterepublik (USPD) und einer parlamentarischen Republik (MSPD).<br />
Später wechseln bürgerliche und sozialdemokratische Regierungen einander ab R ). Ab 1930<br />
regiert eine Koalition aus Bürgerblock und NSDAP, die als einzige im Reich bis 1933 ununterbrochen<br />
im Amt bleibt und von den Nationalsozialisten als "Testfall" für die Machtergreifung<br />
benutzt wird 9 ).<br />
Wechselnde Machtverhältnisse, erbitterte Streitigkeiten zwischen den Linksparteien,<br />
dem bürgerlichen und dem sozialistischen Lager, zwischen Sozialdemokraten und Nationalsozialisten,<br />
politische Skandale, Ausschreitungen, Krawalle und Terror bis hin zum politischen<br />
Mord lassen Braunschweig als "Ärgernis" in der Geschichte der Weimarer Republik<br />
eingehen 10). Sie haben auch auf die Entwicklung der Lehrerausbildung nachhaltigen<br />
Einfluß.<br />
Im Unterschied zu weiten Kreisen der Bevölkerung steht die Volksschullehrerschaft<br />
der Republik von Weimar zunächst überwiegend positiv gegenüber. Sie erwartet sich von<br />
ihr die Erfüllung ihrer schul- und standespolitischen Forderungen, Repräsentanten der<br />
Lehrerschaft erlangen in Parteien, Parlament und Regierung politischen Einfluß 11).<br />
6) Roloff, E.- A.: Braunschweig und der Staat von Weimar. Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.<br />
Braunschweiger Werkstücke, Band 31, Braunschweig 1964, S. 14<br />
7) Homo (W ag n er, R.) Zigeunerblut im Aktenschrank. Biographischer Roman, Jena o. J.,<br />
S.217<br />
R) Vgl. Roloff, E.- A.: Braunschweig und der Staat von Weimar<br />
9) Vgl. Ro I off, E.- A.: Bürgertum und Nationalsozialismus 1930-1933. BraunschweigsWeg<br />
ins Dritte Reich, Hannover 1961<br />
10) Rolo ff, E.- A.: Braunschweig und der Staat von Weimar, S. 11<br />
11) Vgl. Pögge I er, F.: Zum Verhältnis der Pädagogik zur Demokratie in der Weimarer Republik.<br />
In: Heinemann, M. (Hg.): Sozialisation und Bildungswesen in der Weimarer Republik,<br />
Stuttgart 1976, S. 245 ff. - Kre ppe I, F.: Der Lehrer in den zwanziger Jahren. In: Schoeps, H.<br />
J. (Hg.): Zeitgeist im Wandel, Band 2, Stuttgart 1968, S. 128 - He e ge, F. u. a.: Der Braunschweigisehe<br />
Landeslehrerverein e. V. 1850-1930, Braunschweig 1931, S. 249-293 - Schulblatt für Braunschweig<br />
und Anhalt 1920, S. 351<br />
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Auch der nationalsozialistische Ministerpräsident Dietrich K lag g e s, der schon von<br />
1931 bis 1933 das Amt des Volksbildungsministers innehat, ist von Beruf Lehrer. Er nimmt<br />
sich in besonderer Weise der Lehrerausbildung an 12).<br />
Nach der Kapitulation wird Braunschweig der britischen Besatzung unterstellt. Im<br />
November 1946 verliert es seine Selbständigkeit und wird dem neugegründeten Land Niedersachsen<br />
eingegliedert I2a ). Sowohl die Abhängigkeit von der Besatzungsmacht als auch<br />
die Eingliederung in das Land Niedersachsen setzen einer eigenständigen Entwicklung<br />
Grenzen, beides führt jedoch zu durchaus interessanten Entwicklungsprozessen.<br />
3. Strukturwandel der seminaren Lehrerausbildung<br />
Die seminare Lehrerausbildung umfaßte in der Regel eine dreijährige Präparandie im<br />
Anschluß an die Volksschule und eine dreijährige berufshildende Ausbildung. Der mühsehlige<br />
Prozeß ihrer Institutionaliserung kann hier nicht nachgezeichnet werden, sie hatte<br />
jedoch zu Beginn des Jahrhunderts eine relative Blüte erlangt. In einigen Ländern - so in<br />
Sachsen und Braunschweig - dauerte sie sogar insgesamt sieben Jahre, auch gingen zunehmend<br />
wissenschaftliche Momente in sie ein.<br />
Ihre grundlegenden Mängel aber schienen unaufhebbar und hatten schon im 19. Jahrhundert<br />
vielfältige Forderungen nach grundlegenden Verbesserungen provoziert, die in<br />
der Forderung nach Hochschulausbildung gipfelten.<br />
Die grundlegenden Mängel der Seminarausbildung waren die Verquickung von allgemeiner<br />
und beruflicher Bildung und die Abseitsstellung der Seminare im nationalen Bildungswesen.<br />
Daraus folgte ers te n s: Die Seminaristen mußten mit vierzehn Jahren eine<br />
kaum korrigierbare Berufsentscheidung fällen. Viele Lehrer, die weder Befähigung noch<br />
Neigung für den Lehrerberuf erkennen ließen, blieben ihr Leben lang an den Beruf gekettet.<br />
Z w e i t e n s; Die Seminare kümmerten, personell, räumlich und materiell höchst unzulänglich<br />
ausgestattet, und in die Provinz verhannt dahin. (Damit die Lehrer nicht "Bekanntschaft<br />
mit Frack und Cravatte" machten (W an der) und von freigeistigen Strömungen<br />
der Zeit ferngehalten wurden.) Die Ausbildung war dementsprechend unzulänglich,<br />
das Seminar hatte denn auch keinen Anteil an der um 1900 beginnenden und bis heute<br />
nachwirkenden "Reformpädagogischen Bewegung" 13). D ri t t e n s: Dies alles führte, wie<br />
es Jean Pi a ge t noch 1965 für die französische und schweizerische Lehrerbildung formulierte,<br />
zu einem "kollektiven und systematischen Minderwertigkeitsgefühl" der Volks-<br />
12) Vgl. Sand fuchs, U.: Universitäre Lehrerausbildung, S. 273 H.<br />
120) Sc h n eid er, U.: Niedersachsen 1945. Kriegsende, Wiederaufbau, Landesgründung, Hannover1985<br />
13) Neben meinen eigenen Arbeiten (siehe Anmerkung 4) sei vor allem verwiesen auf Th i eIe,<br />
G.: Geschichte der Preußischen Lehrerseminare, Monumenta Germaniae Paedagogica, Band 62,<br />
Berlin 1938 - See man n, H.- J.: Die Schulpraxis in der Lehrerbildung - eine historiSCh-systematische<br />
Untersuchung, Weinheim 1964 - Beck ma n n, H.- K.: Lehrerseminar - Akademie - Hochschule.<br />
Das Verhältnis von Theorie und Praxis in drei Epochen der Volksschullehrerausbildung,<br />
Weinheim 1968<br />
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schullehrerschaft und wurde zu "einem der hauptsächlichen Hindernisse bei der Gestaltung<br />
des Nachwuchses und zu einem Hemmstück für die Weiterentwicklung der<br />
Schule" 14).<br />
Als "entscheidende strukturbildende Komponente ... in der Geschichte der Lehrerbildung"<br />
wird das Verhältnis von Theorie und Praxis angesehen, an der Lösung dieses Problems<br />
wird jede Form der Lehrerausbildung zu messen sein 15). Der seminaren Lehrerausbildung<br />
wird nachgesagt, sie habe sich durch eine besonders gelungene Verbindung von<br />
Theorie und Praxis ausgezeichnet. Dieses pauschale Urteil trifft sicher nicht zu. Die problematische<br />
Praxis an den Übungsschulen, die Rekrutierung der Seminarlehrer und die geistige<br />
Enge vieler Seminare, die durch Provinzialisierung und Internatserziehung zusätzlich<br />
befördert wurde, lassen ein differenzierteres Urteil angeraten erscheinen.<br />
4. Vorbereitung der universitären Lehrerausbildung im Lande Braunschweig<br />
(1918-1927)<br />
Die Weimarer Verfassung enthält den Auftrag zu einer reichseinheitlichen Lehrerbildung<br />
nach den für höhere Bildung allgemeinen geltenden Grundsätzen (Art. 143,2 RV).<br />
Eine reichseinheitliche Lösung läßt sich nicht erreichen, doch haben außer Bayern und<br />
Württemberg alle Länder ihre Lehrerausbildung akademisiert, teils durch Verlegung an<br />
bestehende Hochschulen - Universitäten und Technische Hochschulen -, so Thüringen,<br />
Sachsen, Hessen, Hamburg und als letztes Braunschweig I6 ).<br />
Treibende Kraft und zentrale Figur ist der Landesschulrat für das Volksschulwesen,<br />
der ehemalige Bürgerschullehrer Dtto Bös e, der unbeirrbar und mit und mit großem Geschick<br />
Vorbehalte ausräumt, Hindernisse beseitigt und sich Schritt für Schritt seinem Ziel<br />
nähert 17). Als Funktionär des Landeslehrervereins hat er Grundsätze einer akademischen<br />
Lehrerausbildung schon vor 1914 entworfen und setzt nun seine Konzeption durch - vor<br />
allem unterstützt von der Lehrerschaft des Landes sowie von linken und liberalen politischen<br />
Kräften. Sein "Meisterstück" auf dem Wege zur universitären Lehrerausbildung ist<br />
der Ausbau des heute als 2. Phase der Lehrerausbildung bezeichneten Ausbildungsabschnittes,<br />
die sogenannte "Fortbildung der Junglehrer". B öse setzt ein Fortbildungskonzept<br />
durch, das institutionell, personell und inhaltlich wesentliche Strukturelemente der<br />
geplanten Ausbildung enthält, quasi einen Probelauf ermöglicht und die spätere Einführung<br />
der universitären Ausbildung erzwingt.<br />
Die Institutionalisierung der 2. Phase in Form von "Arbeitsgemeinschaften von Junglehrern"<br />
fällt in die Zeit der Weimarer Republik. Die Entwicklung dieser Arbeitsgemein-<br />
14) Pi age t, J.: Theorien und Methoden der modernen Erziehung (1965), FrankfurtlM. 1974,<br />
S. 105 f.<br />
I~) V i I s m eie r, F.: Rezension von RothlMaskus: Die Schulwirklichkeit als Studienfeld. In:<br />
Zeitschrift für Pädagogik 1969, S. 95<br />
I~) Vgl. San d fuchs, U.: Universitäre Lehrerausbildung, S. 75 Cf.<br />
17) Ebenda, S. 128 Cf.<br />
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schaften ist durch inhaltliche und didaktische Konzeptionslosigkeit gekennzeichnet. Inhalte,<br />
Positionen, Personen und Niveau sind vom Zufall abhängig I8 ).<br />
Die braunschweigische Lehrerausbildung hingegen zeichnet sich durch eine klar umrissene<br />
inhaltliche, methodische, personelle und schulpolitische Konzeption aus 19).<br />
Die Seminarabsolventen arbeiten nach dem Tentamen (der Seminarabschlußprüfung)<br />
i. d. R. zwei Jahre an einer Landschule. Für die Zeit ihrer Fortbildung (1 Jahr) werden sie<br />
mit reduzierter Stundenzahl in die Stadt Braunschweig versetzt. Sie erhalten in dieser Zeit<br />
zum einen eine intensive schulbezogene Ausbildung und sind zum anderen als Gasthörer<br />
in der TH eingeschrieben. Ihre Prüfung legen sie nach einem weiteren Jahr der Arbeit in<br />
Schulen außerhalb der Stadt ab. Die theoretischen Fächer werden von Hochschullehrern<br />
geprüft. Diese im Jahre 1921 begonnene und bis 1928 durchgeführte Fortbildungsmaßnahme<br />
ist taktisch und strukturell hoch bedeutsam für die spätere Einführung der universitären<br />
Lehrerausbildung:<br />
1. Die Prüfungsordnungen von 1920 und 1924 werfen eine Reihe seminaristischer Relikte<br />
über Bord: Die Allgemeinbildung in zwei Wahlfächern wird ersetzt durch die theoretische<br />
Ausbildung in zwei Schulfächern; an die Stelle der Klausuren in den Wahlfächern<br />
tritt eine wissenschaftlich-pädagogische Hausarbeit; die Prüfungen in deutscher Sprache,<br />
Religion, Gesang und Geigenspiel entfallen; stattdessen wird ein Schwergewicht gesetzt<br />
auf "Kenntnisse in den Erziehungswissenschaften", worunter Geschichte der Pädagogik,<br />
Erziehungs- und Unterrichtslehre, Psychologie, Logik und Ethik verstanden werden.<br />
Schließlich solI in Staatsbürgerkunde und im Arbeitsunterricht (dem Lehrgrundsatz des<br />
öffentlichen Unterrichts gern. Art. 148, Abs. 1 und 3 RV), der Bewerber den Nachweis<br />
erbringen, daß er "die neuzeitlichen Grundsätze der Pädagogik auf die praktische Berufsarbeit<br />
anzuwenden versteht". Bemerkenswert sind erstens das Gewicht der erziehungswissenschaftlichen<br />
Fächer, zweitens die reform pädagogische Einstellung und drittens der Versuch,<br />
Theorie und Praxis sinnvoll zu verbinden.<br />
2. Personell werden diese Ziele verfolgt, indem für den schulpraktischen Teil der Fortbildung<br />
hervorragende Schulmänner des Landes gewonnen werden und der wissenschaftliche<br />
Teil an die Technische Hochschule verlegt und in die Hand von Hochschullehrern gegeben<br />
wird. Dazu werden einerseits die bereits vorhandenen Ressourcen der allgemeinen Abteilung<br />
der TH genutzt, zum anderen werden neue Hochschullehrer mit der ausdrücklichen<br />
Aufgabe berufen, überwiegend oder teilweise in der Lehrerfortbildung zu wirken. Der<br />
erste spektakuläre Erfolg ist die Berufung Oswald K ro hs auf einen neu eingerichteten<br />
Lehrstuhl für Philosophie und Pädagogik im Jahre 1922. Kr 0 h bleibt zwar nur zwei Semester<br />
in Braunschweig, konsolidiert aber in dieser Zeit die inhaltliche und organisatorische<br />
Ausgestaltung der Fortbildung und bereitet die Gründung eines philosophisch-pädagogischen<br />
Seminars vor. Er zieht aus Marburg seine Schüler und Freunde August R i e k e I und<br />
18) V gl. CI 0 er, E.: Sozialgeschichte, Schulpolitik und Lehrerfortbildung im Kaiserreich und in<br />
der Weimarer Repuhlik, Ratingen 1975, S. 52<br />
19) Zum folgenden vgl. San d f u c h s, U.: Lehrerfortbildung im Freistaat Braunschweig,<br />
S.105ff.<br />
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Bernhard Herwig, einen Psychologen, nach. Weiterhin werden die Volkswirtschaftler<br />
Wilhelm Gehlhoff und der Geograph Karl Pohle mit der Verpflichtung auch in der<br />
Lehrerfortbildung zu arbeiten, berufen. Zum Wintersemester 1924 übernimmt Willy<br />
Mo 0 g den vakanten Lehrstuhl für Philosophie und Pädagogik.<br />
3. Durch die fortschrittliche Prüfungsordnung und die schulpolitisch überaus geschickte<br />
Verlegung der wissenschaftlichen Fortbildung an die TH ist die universitäre Lehrerausbildung<br />
inhaltlich und personell vorstrukturiert. Die außerordentlich positiven Erfahrungen<br />
und die geschaffenen Einrichtungen sollen dafür genutzt werden.<br />
5. Entwicklung und Struktur der braunschweigi'ichen universitären Lehrerausbildung<br />
(1927-1937)20)<br />
5. 1 Phasen der Entwicklung<br />
Die universitäre Lehrerausbildung wird in Braunschweig erst im Jahre 1927 unter der<br />
bürgerlichen Regierung M a r q u 0 r d t eingeführt. Der späte Zeitpunkt erklärt sich aus den<br />
politischen Wirren, die das Land zu durchlaufen hatte und der hinhaltenden Politik der seit<br />
1924 amtierenden bürgerlichen Regierung, die letztlich aber die normative Kraft des Faktischen<br />
akzeptieren muß und wegen der geschaffenen Bedingungen keine geringerwertige<br />
Form der Lehrerausbildung institutionalisieren kann.<br />
Die Institutionalisierung der Volksschullehrerausbildung an der Hochschule des Landes<br />
ist realpolitisch weiterhin begünstigt durch folgende Faktoren:<br />
- Die Überschaubarkeit des Landes ermöglicht eine einfache sachgerechte Lösung in relativ<br />
unkomplizierter Zusammenarbeit der beteiligten Institutionen und Personen.<br />
- Im Unterschied zu Preußen und anderen Ländern spielt die Konfessionsfrage keine<br />
Rolle, die Bevölkerung ist überwiegend evangelisch.<br />
- Es besteht einerseits keine Lehrerarbeitslosigkeit im Lande, andererseits ist der Bedarf<br />
an Lehrern überschaubar und kann durch die Ausbildung an der einzigen Hochschule des<br />
Landes gedeckt werden.<br />
- Die TH stellt sich im ganzen positiv zum Ausbau der bislang funktionslosen "allgemeinen<br />
Abteilung" zu Zwecken der Lehrerausbildung; in den naturwissenschaftlichen Fächern<br />
und der Mathematik besteht die Bereitschaft zur Mitarbeit. Die Haltung der TH ist<br />
vom pragmativen Prinzip "do ut des" bestimmt. Elitäre Vorbehalte - wie an den Universitäten<br />
mit traditionsreicher philosophischer Fakultät - bestehen nicht.<br />
- Die politisch aktiven Lehrer aller Parteien stehen hinter der Forderung nach universitärer<br />
Lehrerausbildung, desgleichen die Lehrerverbände (Landeslehrerverein und Freie<br />
Lehrergewerkschaft ).<br />
Die universitäre Lehrerausbildung an der TH Braunschweig besteht nur zehn Jahre.<br />
Ihre Entwicklung in dieser Zeit aber ist vor dem Hintergrund der politischen Geschehnisse<br />
der Zeit überaus wechselvoll und interessant. Sie läßt sich in drei Phasen gliedern:<br />
20) Vgl. zu diesem Kapitel Sa ndfuch s, U.: Universitäre Lehrerausbildung, S. 238 ff.<br />
147<br />
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1. Die Ära Hans Sievers (1927 -1930). Sie ist gekennzeichnet durch einen<br />
umfassenden und zielgerichteten personellen Ausbau (Soziologie erstmals in<br />
Deutschland als Pflichtfach in der Lehrerausbildung) und großzügige finanzielle U n t e r<br />
s t ü t zu n g, Zahlung von Stipendien, die Einrichtung des Forschungsinstitutes für Erziehungswissenschaften,<br />
die Verleihung des Promotionsrechtes zum Doktor der<br />
KuIturwissenschaften, die Angliederung der Berufsschullehrerausbildung als Schritt zur<br />
einheitlichen Lehrerausbildung, den Versuch der Gründung eines Forschungsinstituts für<br />
Soziologie und die Revision der Prüfungsordnung im Jahre 1929.<br />
Sie ver s hat beim Ausbau der Hochschule zwar insgesamt eine glückliche Hand, seine<br />
parteiische Personalpolitik jedoch trägt 1930 zur Wahlniederlage der SPD bei.<br />
2. Die b ü r g e rI ich - n a t ion als 0 z i a I ist i s c h e K 0 a I i t ion (1 9 3 0 - 1 932 ) ist<br />
einig in dem Vorhaben einer umfassenden personellen "Säuberung" von Hochschule,<br />
Schulaufsicht und Volksschule. Die Bürgerlichen sind jedoch keineswegs einig in ihrer Einstellung<br />
zur Lehrerausbildung, insbesondere in der DNVP überwiegen die Gegner. Sie<br />
brüskieren öffentlich ihren Fraktionsvorsitzenden Ernst August R 0 I 0 ff, der zu dieser<br />
Zeit auf Landes- und Reichsebene engagierter Fürsprecher der akademischen Lehrerausbildung<br />
ist, und treten z. T. zur NSDAP über, deren Exponent Klagges später ernsthaft<br />
für die Lehrerausbildung an der TH eintritt und dabei von seiner Partei im Stich gelassen<br />
wird. K lag g e s trägt zugleich die Hauptverantwortung für tiefgreifende Konflikte zwischen<br />
TH und NSDStB bzw. Regierung. Die personelle "Säuberung" der Lehrerausbildung<br />
trifft (mit Ausnahme der Entlassung August R i e k eis) auf heftigen Widerstand der<br />
Abteilung für Kulturwissenschaften, des Senats und des Rektors. Die Z e i t der Uns i<br />
cherheit und des Übergangs endet mit der nationalsozialistischen Machtübernahme.<br />
3. Die Ära Dietrich Klagges (seit 1931) bringt zunächst den Versuch des<br />
Aufbaus einer universitären Lehrerausbildung im Sinne des Nationalsozialismus mit Modellcharakter<br />
für das Reich. Insgesamt jedoch kann von einer P ha s e g roß erZ i eie<br />
und her be rEn t t ä u s c h u n gen gesprochen werden, denn schon bald sieht man sich<br />
zum Kampf gegen Zentralisierung und Abbau bis hin zur Res e m i n a r i sie run g gezwungen.<br />
Dem Ausbau im nationalsozialistischen Sinne dienen die Fortsetzung der personellen<br />
Säuberung, die Ersetzung "marxistisch" gesinnter durch Iininentreue Lehrende, die we I t<br />
ans c hau I ich e GI eie h s c hai tun g der Studieninhalte durch die Prüfungsordnung von<br />
1933.<br />
5.2 Gestaltung und strukturelle Probleme bis 1932<br />
Die konzept ione lle En twiekl u n g läßt sich an den drei Ausbildungs- und Prüfungsordnungen<br />
aus den Jahren 1927, 1929 und 1933 sowie den in diesem Zusammenhang<br />
geführten fachlichen und politischen Diskussionen nachvollziehen .<br />
. Im März 1927 legt die Regierung dem Landtag den "Entwurf einer Verordnung des<br />
Staatsministeriums über die hochschulmäßige Ausbildung der Lehrkräfte für den Dienst<br />
an Volksschulen" samt einem Lehrplan sowie die Ordnungen für die erste und zweite Lehramtsprüfung<br />
vor.<br />
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Die Ausbildungskonzeption von 1927 sieht eine mindestens dreijährige<br />
Ausbildung an der eigens gegründeten Abteilung für Kulturwissenschaften derTH vor. Sie<br />
erstreckt sich auf<br />
- Erziehungswissenschaft, Philosophie, Psychologie, Nationalökonomie und Staatsbürgerkunde;<br />
- ein Wahlfach, das entweder an der Abteilung für Kulturwissenschaften (Religion,<br />
Deutsch, Geschichte, Geographie) oder an einer der technisch-naturwissenschaftlichen<br />
Abteilungen (Biologie, Chemie, Physik, Mathematik) studiert wird;<br />
- eine umfangreiche praktische Ausbildung an den Institutsschulen bzw. den Landschulen;<br />
- die sog. Technischen Fächer (Zeichnen, Musik, Sport, Werken, Hauswirtschaft usw.),<br />
von denen zwei verbindlich zu wählen sind;<br />
- die Zusatzfächer Schulhygiene, Schulrecht, Jugendwohlfahrt.<br />
Positiv treten hervor<br />
- optimale Nutzung der vorhandenen Einrichtungen;<br />
- die Verbindung zur übrigen TH im Wahlfachstudium;<br />
- ·der Versuch, neben dem wissenschaftlichen Studium eine wohldurchdachte, nach den<br />
Prinzipien der schrittweisen Intensivierung der praxixbezogenen Aufgaben konzipierte<br />
praktische Ausbildung zu bieten;<br />
- die Verbindung der Hospitationen und Lehrproben mit Vorlesungen, Übungen und<br />
Kolloquien über Methodik und Didaktik;<br />
- die durchgehend hohe Qualifikation der Lehrenden, die entweder habilitierte Wissenschaftler<br />
oder aber zunehmend profilierte Reformpädagogen sind;<br />
- das Heranziehen der besten Schulpraktiker des Landes für die praktische und technische<br />
Ausbildung;<br />
- das Ineinander bewahrenswerter traditioneller und fortschrittlicher Formen der Lehrerausbildung<br />
mit Blick auf die Erfordernisse der Berufswirklichkeit.<br />
Problematisch erscheinen von vornherein<br />
- die hohe Stundenzahl und damit verbunden die große Arbeitsbelastung der Studenten;<br />
- die geringe Zahl der hauptamtlich Lehrenden und die dadurch stark eingeschränkte<br />
Wahlfreiheit im Studiengang;<br />
- die Integration der personell und institutionell getrennten theoretisch-wissenschaftlichen<br />
und praktischen Ausbildung (letztere steht in der Verantwortung des Landesschulamtes<br />
und wird nebenamtlich vom Schulrat K ü k e 1 h ahn geleitet);<br />
- ob und inwieweit die Fachvertreter der naturwissenschaftlich-technischen Wahlfächer<br />
auf die Belange der Lehrerstudenten eingehen wollen;<br />
die unpräzise bzw. mehrdeutige Funktion des Wahlfaches;<br />
- die geringe Repräsentation reformpädagogischer Elemente.<br />
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Die p ra k ti sch e Aus bi I dung an den Ve rs uchssch ule n steht auf hohem Niveau.<br />
Sie<br />
- ist gestuft, führt von Hospitationen in allen Klassenstufen, Fächern und Arbeitsformen<br />
zu zahlreichen sorgfältig betreuten Unterrichtsversuchen und wird mit einer Prüfung abgeschlossen;<br />
- wird getragen von ca. 60 der besten Lehrkräfte des Landes, die mit beispielhaftem Engagement<br />
arbeiten;<br />
- wird durch Vorlesungen und Kolloquien des Lehrbeauftragten für praktische Pädagogik<br />
und unmittelbar anschließende Übungen der Rektoren der Versuchsschulen ergänzt<br />
und auf ein allgemeines Niveau gehoben;<br />
wird gelegentlich durch psychologische Untersuchungen ergänzt;<br />
wird sowohl den Mentoren als auch den Studenten vergütet.<br />
Zur praktischen Ausbildung gehören auch die sogenannten te eh nische n Fächer.<br />
Diese fachmethodischen bzw. fachdidaktischen Kurse, gehalten von hervorragenden<br />
Lehrkräften, nehmen im Laufe der Zeit immer breiteren Raum ein.<br />
Strukturell betrachtet stechen zwei Problemfe\der ins Auge: Zum einen wirft die<br />
pra k t i sc he Aus bild u ng, obwohl von hoher Qualität, schwerwiegende grundsätzliche<br />
Probleme auf: Sie steht nicht in der Verantwortung der Hochschule, sondern liegt in der<br />
Hand des Landesschulamtes für das Volksschulwcscn. Die einzige institutionelle Verbindung<br />
ist durch den Schulrat K ü ke I h ahn gegeben, der als Honorarprofessor Methodik<br />
und Didaktik nebenamtlich vertritt und dessen Arbeit weder von den Lehrenden der Hochschule<br />
noch von den Studenten voll anerkannt wird. Da die Lehrenden der Hochschule sich<br />
nur selten oder gar nicht mit der Schulpraxis einlassen, laufen praktische und wissenschaftliche<br />
Ausbildung als unverbundene, konkurrierende Studien auf träge nebeneinander<br />
her 21 ).<br />
Zum anderen erweisen sich die S te II u ng des Wa h I fach es und die fa chd i da k<br />
ti sc h en An te i le im Studiengang als neuralgische Punkte. Vor diesem Hintergrund sind<br />
die Auseinandersetzungen um die Prüfungsordnung von 1929 zu verstehen. 22) Zentrale<br />
21) Vgl. zu dieser Problematik 0 ie t ri ch, Th./ K I i n k, J. G.: Funktion und Organisation der<br />
,Schulpraktischen Studien' in der Ausbildung der Grund-, Haupt- und Realschullehrer. In: Zeitschrift<br />
für Pädagogik, 11. Beiheft, 1972, S. 13-33. Der Aufsatz ist einer der zahlreichen Belege dafür, daß<br />
das Verhältnis von Theorie und Praxis in der Lehrerausbildung bis in unsere Zeit keine befriedigende<br />
Lösung erfahren hat. V gl. auch Loh ren zIM e y e rlS a n d f u c h s: Die Schulpraktika als Kern des pädagogischen<br />
Grundstudiums. In: KI i n k, J. G. (Hg.): Modelle der Eingangsphase in der Lehrerausbildung,<br />
Kastellaun 1976, S. 103-121 .<br />
22) Die Diskussion ist dokumentiert durch einen "Einstimmigen Vorschlag der 8. Abteilung der<br />
Technischen Hochschule zur Abänderung der Prüfungsordnung vom 1. 4. 1927" sowie ein von Th.<br />
Gei ger verfaßtes Manuskript "Bericht an die 8. Abteilung", in dem die Texte der Prüfungsordnungen<br />
von 1927 und 1929 verglichen sind und über die Verhandlungen mit dem Volksbildungsministerium<br />
berichtet wird (Akten der PH Braunschweig). Gei ge r hat seine Überlegungen später fortgeführt,<br />
zunächst in einer "Denkschrift über die Reform des Studienplans" (masch. Man., undatiert,<br />
vermutlich 1930/31 - Nachlaß Ro I 0 ff, Kopie in meinem Besitz), dann in einem Aufsatz "Über die<br />
Ausbildung der Volksschullehrer". In: Schulblatt für Braunschweig und Anhalt 1932, S. 392-412<br />
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Anliegen der Lehrenden der 8. Abteilung sind die Beschneidung der weitgehenden Kompetenzen<br />
Böses und die Einrichtung einer hauptamtlichen "Professur für Methodik und<br />
Didaktik", die übrigens in allen vor 1927 erwogenen Plänen vorgesehen war. Dem Inhaber<br />
dieser Professur soll die Leitung der praktischen Ausbildung übertragen werden, um den<br />
schädlichen Dualismus zwischen der praktischen und der wissenschaftlichen Ausbildung<br />
zu beseitigen. Ein P ä d a go gis c h e s Ins t i tut wird nie h t erwogen; diese Lösung war<br />
bereits 1927 mit Hinweis auf die sächsischen Erfahrungen und den dort bestehenden Dualismus<br />
in der Ausbildung verworfen worden.<br />
Der auf Wunsch der Abteilung berufene Schulreformer Adolf Jen sen gibt zwar der<br />
reformerisch orientierten Schularbeit in Braunschweig bedeutsame Impulse, enttäuscht<br />
jedoch die in seine Berufung geknüpften Hoffnungen völlig, so daß zusätzlich der Schulrat<br />
Wilhelm S t a a t s zum Honorarprofessor berufen werden muß. Unter anderem scheitert<br />
das Vorhaben der Hochschule, Jen sen die Aufsicht über die "Institutsschulen" zu übertragen.<br />
Jen se ns "Pensionierung" und Sta a ts' Versetzung im Rahmen der "Säuberung" erfordern<br />
eine erneute Regelung des Problems. Die Abteilung strebt in Zusammenarbeit mit<br />
dem Rektor nun noch intensiver nach einer "homogenen Verschmelzung der pädagogischen<br />
Theorie und der Ausbildung in angewandter Pädagogik einschließlich der Unterrichtspraxis"2.1),<br />
man sucht als Konsequenz der Erfahrungen mit Jen sen nach einem erstrangigen<br />
Gelehrten und Praktiker, der als Persönlichkeit und Fachmann die Einheit<br />
von Theorie und Praxis garantieren soll. Eine erneute Berufung Oswald<br />
Kr 0 hs scheitert jedoch. Der folgende Streit um die Berufung Gerhard P f a h I e rs oder<br />
Ernst K ri ecks gerät zu einer langwierigen politischen Posse 24 ) und verhindert eine sachgerechte<br />
Lösung dieses zentralen Problems der braunschweigischen Lehrerausbildung, so<br />
daß diese von den anderen Modellen der universitären Lehrerausbildung vorteilhaft abstechende<br />
Regelung nicht verwirklicht werden kann.<br />
Die Stellung des Wa h I fa ehe s im Studiengang ist in mehrfacher Hinsicht problematisch.<br />
Dies ist zurückzuführen auf seine widersprüchliche Zweckbestimmung. Zum einen<br />
wird vor 1927 in den programmatischen Schriften betont, es brauche nicht Schulfach zu<br />
sein. (Die fachliche Vorbildung ist nach seinerzeitiger Vorstellung durch das Abitur gegeben.)<br />
In den Prüfungsordnungen von 1927 und 1929 wird daher ausgesagt, es werde ein<br />
Verständnis von seiner Struktur und Methode angestrebt. Zum anderen heißte es aber<br />
auch, der Prüfling solle die "pädagogische Verwertbarkeit" des Faches beurteilen können.<br />
Keiner der Lehrenden ist jedoch qualifiziert zu fachdidaktischer Sichtweise und Lehre;<br />
fachdidaktische Hinweise erfolgen nur gelegentlich und unsystematisch. Dies gilt besonders<br />
für die Lehrenden außerhalb der Kulturwissenschaftlichen Abteilung.<br />
Gei ger äußert im Zusammenhang einer Kritik der te c h n i s c h e n F ä c her, fachdidaktische<br />
Lehre sei ein seminaristisches Relikt, sie entspreche nicht dem gegenwärtigen<br />
23) Gei ge r, Tb.: Denkschrift über die Reform des Studienplans, S. 12<br />
24) Sandfuchs, U.: Universitäre Lehrerausbildung, S. 337 ff.<br />
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Stand pädagogischen Denkens, es genüge eine allgemeine Didaktik und Methodik 25 ). Die<br />
konkrete Ursache dieser Kritik ist die zunehmende Ausweitung der technischen Fächer,<br />
die von Böse in der Sorge um die Belange der Berufspraxis betrieben wird, in der die<br />
Lehrenden der Hochschule aber wegen des damit verbundenen Zeitaufwandes und der<br />
unwissenschaftlichen Arbeitsweise eine Gefahr für das wissenschaftliche Studium sehen.<br />
Gei ge r schätzt die Notwendigkeit fachdidaktischer Studien mit Sicherheit falsch ein, was<br />
sowohl auf seine mangelnde Kenntnis dieses Problembereichs als auch auf den seinerzeitigen<br />
Stand der Fachdidaktik zurückzuführen ist.<br />
In der Lehrerausbildung an der TH Braunschweig ist das fachd id akt ische M 0-<br />
me n t an d re i Stellen angesiedelt: der Professor für Methodik und Didaktik vertritt neben<br />
der allgemeinen Didaktik (i. w. S.) sämtliche (!) Fachdidaktiken; die technischen Fächer,<br />
vertreten von Schulpraktikern, sind schwerpunktmäßig fachdidaktisch ausgerichtet;<br />
schließlich wird vom Studenten fachdidaktisches Denken in den Wahlfächern verlangt<br />
(diese Forderung fällt in der Prüfungsordnung von 1933), ohne daß entsprechende Lehrangebote<br />
gesichert sind. Ansätze einer Entwicklung von Fachdidaktiken im Sinne einer akademischen<br />
Disziplin sind nicht erkennbar, dies bleibt wohl weitgehend der Pädagogischen<br />
Akademie und später der PH vorbehalten.<br />
Es ist u. E. eine Schwäche des braunschweigischen Modells, daß der hochschuldidaktische<br />
Ort der Fachdidaktik, ihr Zusammenhang mit der Fachwissenschaft und ihre Steilung<br />
zur Allgemeinen Didaktik nicht geklärt werden können.<br />
Theodor Gei ger ist in den Jahren 1929 bis 1932 nicht nur der schärfste Kritiker, er<br />
legt zugleich auch die detailliertesten Vorschläge zur Reform der braunschweigischen Lehrerausbildung<br />
vor. Er denkt sich den "neuen akademisch geschulten Erzieher ... als eigenverantwortlichen<br />
Beherrscher der Erziehungsproblematik überhaupt" und entwirft einen<br />
um theoretische und angewandte Pädagogik gruppierten Lehrplan, in dem die inhaltliche<br />
und organisatorische Trennung von Theorie und Praxis überwunden, und die Inhalte in<br />
ihrer Gesamtheit auf die Berufsarbeit ausgerichtet sind. Das heißt für ihn, daß die einzelnen<br />
Wissenschaften im Lehrplan ihre Funktion als Hilfswissenschaften der Pädagogik akzeptieren<br />
26).<br />
Gei ge rs Vorschläge sind zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung bereits von der Realität<br />
überholt. Er selbst wird von fanatischen nationalsozialistischen Studenten drangsaliert<br />
und flüchtet Anfang 1933 in die Emigration, wo er sich zu einem Soziologen von Weltruf<br />
entwickelt 27) .<br />
. 2.
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5.3 Ideologisierung und Ende im Dritten Reich<br />
Die nationalsozialistische Bildungspolitik leidet unter einem grundlegenden Widerspruch:<br />
Einerseits ist sie entgegen anderslautenden Zusicherungen des Innenministers<br />
Frick durch rigorosen Zentralismus gekennzeichnet, andererseits fehlt eine einheitliche<br />
bildungspolitische Konzeption. Die Interessengegensätze sind keineswegs aufgehoben, sie<br />
werden lediglich anders ausgetragen als während der Weimarer Republik. Konstitutiv sind<br />
beispielsweise permanente Kompetenzstreitigkeiten zwischen den zuständigen staatlichen<br />
Instanzen und der Partei, in denen erstere meist unterliegen, weil der labile und entschlußunfähige<br />
Erziehungsminister Bernhard Ru s t sich nicht durchsetzen kann, so daß Martin<br />
Bor man n 1937/38 die Initiative an sich zieht, sein gutes Verhältnis zu Hitler nutzt und<br />
zahlreiche "Führerbefehle" erwirkt 28).<br />
Dies läßt sich auch an der Entwicklung der Lehrerausbildung aufzeigen. Da gibt es<br />
zum einen 1931 eine von Johannes Stark mit "Zustimmung Adolf Hitlers" vorgelegte<br />
"Denkschrift", die sich vehement für Lehrerausbildung an den bestehenden Hochschulen<br />
und pädagogischen Fakultäten einsetzt und die "Einpfcrchung in sog. pädagogische Akademien"<br />
als soziale Diffamierung angeprangert 29 ). Die tatsächliche Einstellung Hitlers<br />
steht, wie wir im folgenden Kapitel zeigen werden, in eklatantem Widerspruch dazu.<br />
Die führenden Nationalsozialisten in Braunschweig sind eindeutige Verfechter einer<br />
Lehrerausbildung an den bestehenden Hochschulen. Auf dem Landeslehrtag 1932 - zu<br />
einer Zeit, da wegen der allgemeinen Finanzschwäche im ganzen Reich die akademische<br />
Lehrerausbildung gefährdet ist - erklärt Klagges, daß "für den Volksschullehrer die<br />
beste Ausbildung gerade gut genug" sei, er werde daher an der "hochschulmäßigen Ausbildung"<br />
unter allen Umständen festhalten.<br />
Er kündigt zugleich eine neue Prüfungsordnung an, deren zentrales Anliegen die weltanschauliche<br />
Gleichschaltung der Studieninhalte ist. Sie wird im April 1933 erlassen 30) und<br />
enthält als neuen Bestandteil eine "Deutschkundliche Gruppe mit Allgemeiner Biologie<br />
(!), Geschichte und deutscher Sprach- und Literaturwissenschaft", ein Mixtum compositum<br />
aus Rassen- und Erbbiologie, deutscher Geschichte und deutscher Sprachwissenschaft.<br />
Soziologie wird durch "Gesellschaftslehre" ersetzt. Die deutsche Abstammung ist<br />
bei der Meldung zur Prüfung nachzuweisen (§ 5), und in der Prüfung selbst soll der Bewerber<br />
dartun, daß er die Aufgabe, "deutsche Kinder zu wertvollen, glaubens- und willensstarken<br />
Volksgliedern zu erziehen", erfaßt hat (§ 11,1 Allgemeine Erziehungswissenschaft),<br />
die "Grundzüge deutscher Welt- und Lebensauffassung darstellen" (§ 11,2 Philosophie),<br />
seine Kenntnis der "organisch-biologischen Betrachtungsweise", besonders der Erbbiologie,<br />
"der Rassenbiologie, der Rassenhygiene und der Gesellschaftsbiologie" belegen (§<br />
12,1 Allgemeine Biologie), "Wesen und Werden des deutschen Volkstums", Grundzüge<br />
28) V gl. Eil e r s, R.: Die nationalsozialistische Schulpolitik. Eine Studie zur Funktion der Erziehung<br />
im totalitären Staat, Köln/Opladen 1%3<br />
29) S t a rk, J.: l"ationalsozialismus und Lehrerbildung, München 1931, S. 7 ff.<br />
30) "Prüfungsordnung zum Erwerb der Lehrbefähigung für Volksschulen und Mittelschulen vom<br />
26. April 1933". In: Ministerialblatt für das braunschweigische Unterrichtswesen 390/1933, S. 57 - 65<br />
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der "deutschen Wehr- Wirtschafts-, Sozial-, Verfassungs- und Kulturgeschichte" kennen,<br />
Verständnis zeigen für das "Werden der deutschen Sprache und ihre erblich bedingten<br />
Entwicklungsgesetze ... (und) das besondere Wesen der deutschen Dichtung" nachweisen<br />
(§ 12,3 Deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft).<br />
Diese Prüfungsordnung ist aber vergleichsweise moderat verglichen mit der Konzeption<br />
des neuen Pädagogen Friedrich Berger vom Juli 1934 31 . Sein leitender Gesichtspunkt<br />
ist "die aktuelle völkische und nationalpolitische Ausrichtung aller Maßnahmen und<br />
Veranstaltungen des Studiums". In der erziehungswissenschaftlichen Ausbildung sollen<br />
"völkische und nationalpolitische" Fragen überwiegen und "als Krönung" in eine "völkisch-pädagogische<br />
Anthropologie" münden. So völkelt und deutschtümelt sich Be r ger<br />
durch alle Fachgebiete. In der Folge läßt er nichts unversucht, seine Vorstellungen gegenüber<br />
sachlichen und besonnenen Kollegen mit der beispiellosen Brutalität und Selbstgewißheit<br />
des bornierten Ideologen durchzusetzen.<br />
Folgende strukturelle Gesichtspunkte sind hervorzuheben:<br />
1. Die Prüfungsordnung enthält keinerlei Hinweis auf die von der Hochschule erstrebte<br />
Integration von theoretischer und praktischer Pädagogik. Be r ger postuliert zwar<br />
die "engste" Verbindung beider Bereiche, ist jedoch nicht bereit, die praktische Ausbildung<br />
zu übernehmen. Zudem ist sein Praxisbegriff ideologisch verengt auf die "berufspraktische<br />
Anteilnahme am völkischen Leben".<br />
2. Die Bestimmung, daß der Prüfling die "pädagogische Verwertbarkeit" des Wahlfaches<br />
dartun solle, entfällt. Dies scheint zunächst Gei gers Intention eines vertieften wissenschaftlichen<br />
Fachstudiums entgegen zu kommen, wird jedoch durch ideologische Zielsetzungen<br />
konterkariert. Die Diskussion um die technischen Fächer bricht ab, sie werden<br />
der praktischen Pädagogik zugeschlagen.<br />
3. Räumt man den volktümelnden Firlefanz in der Prüfungsordnung und besonders<br />
in Be r gers Vorstellungen beiseite, wird der auf die spätere Reseminarisierung weisende<br />
"Pferdefuß" der Ideologisierung sichtbar. "Wissenschaft ist nicht mehr der tragende<br />
Grund" der Lehrerausbildung, formuliert A. Holfelder 32 ), Referent im Reichserziehungsministerium,<br />
der sich ursprünglich als Pädagoge nach Braunschweig beworben hatte.<br />
Auf "Lehrererziehung" und auf "Lehrerformung" , im Extrem verstanden als Erziehung zu<br />
"soldatischer Grundhaltung" und "Deutscher Wesensschau" , kommt es jetzt an. 33) Wissenschaft<br />
wird zur nachrangigen Beigabe, dadurch wird - gewollt oder nicht - der akademischen<br />
Lehrerausbildung der Boden entzogen.<br />
31) Masch. Man. In: Übergang der Ateilung für Kulturwissenschaften (Archiv der TU Braunschweig)<br />
32) Hol fe Ider, A.: Die neue Lehrerbildung. In: Niedersächsischer Erzieher 1935, 5. 468<br />
33) 50 We iss er, E.: Gedanken zur Lehrerbildung. In: Deutsches Bildungswesen 1936, 5. 383<br />
ff. - Ziegler, A. W.: Aus der Hessischen Hochschule für Lehrerbildung. Ebenda, 5. 271 Cf. (In<br />
dieser Zeitschrift wird 1936 die letzte offene Diskussion um die Lehrerausbildung geführt.)<br />
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6. Reseminarisierung der Lehrerausbildung im Dritten Reich<br />
Die angeblich von Hit I e r autorisierte "Denkschrift" J. S t a r ks für eine universitäre<br />
Lehrerausbildung hat offenkundig nur taktischen Wert. Denn Hitlers tatsächliche Einstellung<br />
zur Volksschullehrerschaft und ihrer Ausbildung, die er in seinen "Tischgesprächen"<br />
kundgetan hat, steht dazu in eklatantem Widerspruch. Lehrer werde nur, wer sich "für den<br />
Kampf in freien Lebensberufen nicht eigne", die Volksschullehrerschaft sei ein "ganz besonders<br />
dummes und unselbständiges geistiges Proletariat", zur "menschenerzieherischen<br />
Arbeit" nicht befähigt, "kleinen Jungen und Mädchen das ABC beizubringen, sei ja wirklich<br />
kein Kunststück" und psychisch eigentlich nur den Frauen zuzumuten. Bessere erzieherische<br />
Arbeit verspricht Hitler sich von ehemaligen Berufssoldaten, die man "in den<br />
letzten bei den Jahren ihres zwölf jährigen Militärdienstes auf Präparanden-Anstalten<br />
schicken" solle 34 ). Er könne "sich auch immer wieder darüber ärgern, daß man auf den<br />
Lehrerbildungsanstalten den künftigen Volksschullehrern eine Unmenge Zeugs einzutrichtern<br />
suche, ... Was müsse man denn schon wissen, um sechsjährigen Kindern die richtige<br />
Aussprache des a, a, a, ... b, b, b, ... vorzumachen"35).<br />
So ist denn die Entwicklung der Lehrerausbildung im Dritten Reich gekennzeichnet<br />
durch permanenten Abbau bis weit unter das von den Seminaren zu Beginn des Jahrhunderts<br />
erreichte Niveau. Die Braunschweiger Nationalsozialisten leisten dagegen vergeblichen<br />
Widerstand, der bis an die Grenze des im totalitären Staat Erlaubten geht. Zentralisierung,<br />
Ideologisierung, gepaart mit Furcht vor freier wissenschaftlicher Betätigung und<br />
Hitlers Geringschätzung von Volksbildung und Volksschullehrern programmieren gleichsam<br />
den Abbau der akademischen Lehrerausbildung, später kommen Lehrermangel (ab<br />
1938) und aus der Kriegsführung resultierende Probleme hinzu. Konkret vollzieht sich die<br />
Reseminarisierung in folgenden Etappen 36):<br />
1. Bereits im Juli 1934 wird Gustav D e u chI er, Erziehungswissenschaftler an der<br />
Universität Hamburg, aktiv:<br />
"Er glaubte zu wissen, daß eine völlige Abkehr vom Prinzip der akademischen Lehrerbildung<br />
beabsichtigt sei und der Lehrer künftig nach 4jährigem Besuch der Grundschule und nach 4jährigem<br />
Besuch der Mittelstufe in "Pädagogien" für seinen Beruf vorgebildet werden solle ... " 37)<br />
D e u chI e r versucht, die Vertreter der akademischen Lehrerausbildung zu einer gemeinsamen<br />
Rettungsaktion zu veranlassen. Das Reichserziehungsministerium verhindert<br />
dies und erklärt, die Gerüchte seien gegenstandslos. Es solle vielmehr an der akademischen<br />
Lehrerbildung festgehalten werden. Auch solle "die preußische Form der Lehrerausbildung<br />
nicht schematisch auf alle Länder übertragen" werden, man wolle an die in den Ländern<br />
bewährten Formen anknüpfen. In einem ministeriellem Erlaß vom 20.7. 1934 werden<br />
34) Pie k e r, H.: Hitlers Tischgespräche im Führerhauptquartier, Stuttgart 1'l76, S. 217 f.<br />
35) Ebenda, S. 396<br />
36) Vgl. Sandfuchs, U.: Die Reseminarisierung der Lehrerausbildung im Dritten Reich (s.<br />
Anm.4)<br />
37) Schreiben des Dekans der Kulturwissenschaftlichen Abteilung vom 3. 8. 1934 an den Rektor<br />
derTH. Staatsarchiv Wolfenbüttel12 A Neu, Fb. 131, Nr. 21570. Alle folgenden Dokumente ebenda.<br />
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Berichte über den gegenwärtigen Stand und etwaige Reformabsichten angefordert. Sie sollen<br />
Grundlage eines Gesprächs zwischen dem Reichserziehungsministerium und den Ländern<br />
über die Weiterentwicklung der Lehrerausbildung sein.<br />
2. Dieser Erlaß dient offenkundig nur taktischen Zwecken. Die tatsächlichen Absichten<br />
offenbart ein Erlaß vom 18. 09.1935:<br />
"Ich beabsichtige, demnächst den Unterrichtsverwaltungen der Länder mit eigenen Einrichtungen<br />
zur Lehrerbildung ,Richtlinien für das Studium an den Hochschulen für Lehrerbildung' mitzuteilen.<br />
Diese setzen eine zweijährige Ausbildung der Volksschullehrer an selbständigen Hochschulen für<br />
Lehrerbildung voraus. Um zu gewährleisten, daß diese Ausbildung in Zukunft einheitlich erfolgt,<br />
bitte ich, bereits jetzt die nötigen Maßnahmen zu einer Neuordnung der Lehrerbildung in Braunschweig<br />
zu ergreifen und bei den kommenden Haushaltsberatungen die zukünftige Ausbildungsform<br />
zu berücksichtigen."<br />
Damit sind zwei Schritte in Richtung Reseminarisierung zugleich getan: zum einen die<br />
Aufhebung der universitären Lehrerausbildung, zum anderen die Verkürzung der Ausbildung<br />
auf zwei Jahre.<br />
Klagges versucht nun, im Rahmen einer Ausnahmeregelung wenigstens die dreijährige<br />
Ausbildung für Braunschweig zu erhalten. Der Dekan Prof. Ho p p e und zwei Ministerialbeamte<br />
bringen in Berlin ihre Argumente vor, man macht ihnen Hoffnungen, und<br />
noch in seiner Festansprache zur Eröffnung der nach ihm benannten Hochschule führt<br />
Reichserziehungsminister Bernhard Ru staus, Braunschweig werde am sechssemestrigen<br />
Studium festhalten. In der ihm eigenen ungeschickten Weise verspricht er sich jedoch vor<br />
Studentenvertretern und muß - auch von Be r ger festgenagelt - gestehen, für Braunschweig<br />
sei ein viersemestriges Studium längst festgelegt 38).<br />
In seiner Rede spricht Ru s t auch den entscheidenden Vorbehalt nationalsozialistischer<br />
Bildungspolitik gegen universitäre Lehrerausbildung aus: Wenn man ihn frage,<br />
warum er auch an den Orten, wo die Ausbildung der Lehrer bereits an Hochschulen erfolge,<br />
eigene Hochschulen für Lehrerbildung errichte, so antwortete er: weil er es als verantwortlicher<br />
Minister des Reiches nicht dulden könne, daß die künftigen Erzieher des<br />
Volkes ihre Ausbildung an diesen li be r a I ist i s ehe n Irr gärt e n erhielten 39).<br />
Diese Auffassung ähnelt den monarchistischen Vorbehalten gegen eine von freigeistigen<br />
Strömungen beeinflußte seminare Lehrerbildung.<br />
3. Die neue Institution "Hochschule für Lehrerbildung" (HfL) bringt einen deutlichen<br />
Verlust an Niveau und Ansehen der Lehrerausbildung mit sich, zum einen wegen der<br />
Verkürzung der Ausbildungsdauer, zum zweiten treten zahlreiche minder qualifizierte,<br />
aber linientreue Lehrende an die Stelle bewährter Hochschullehrer, schließlich wird der<br />
Zugang zum Studium geöffnet für Personen ohne Abitur oder adäquate Vorbildung, indem<br />
1938 ein Jahrgang Landjahrführer zum Studium abgeordnet wird, die i. d. R. den Anforderungen<br />
des Studiums nicht gewachsen sind 40).<br />
38) Interview H. G ud e h us (Student 1936-1938)<br />
39) Notiz von Prof. Dr. Koessle r. Übergang der Abt. für Kulturwissenschaften<br />
40) Intervie\V G u d e h u s<br />
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4. Wegen des sich ab 1938 abzeichnenden eklatanten Lehrermangels werden ab 1939<br />
in Preußen und ab 1940 in Braunschweig A ufb a uleh rgän ge eingerichtet, die geeignet<br />
erscheinende Volksschüler (binnen vier Jahren) und Realschüler (binnen zwei Jahren) auf<br />
den Besuch der HfL vorbereiten. Diese Sondereinrichtungen tragen das für die seminare<br />
Lehrerausbildung typische Merkmal der Abseitsstellung vom übrigen Bildungswesen in<br />
sich.<br />
5. Der konsequent nächste Schritt ist die Aufhebung der akademischen Lehrerausbildung.<br />
Am Morgen des 5. Dezember 1940 verlangen aufgebrachte Studenten von dem fassungslosen<br />
Be r ger Aufklärung über Gerüchte, daß an eine Wiedereinführung des Seminars<br />
gedacht sei. Auch Klagges hat keinerlei Informationen und schreibt empörte<br />
Schnellbriefe an Rust und den Reichswalter Wächtler, in denen er die Folgen dieser<br />
"Katastrophe" in schwarzen Farben malt und "dringend um Bestätigung (bittet), daß eine<br />
solche Maßnahme nicht beabsichtigt oder zum wenigsten noch nicht darüber entschieden<br />
sei"41). Er erhält keine Antwort und muß stattdessen einem Artikel im "Hamburger<br />
Abendblatt" vom 14. 12. 1940 entnehmen, daß dem Lehrermangel durch Ein rich tu ng<br />
vo n Le h re rbi I d u ngsa nstal te nnach ostmärkischem Vorbild sowie die dreimonatige<br />
Ausbildung von Sc h u I hel fe r n abgeholfen werden soll. Am 28. 12. 1940 geht dann ein<br />
Runderlaß des Reichserziehungsministeriums ein, der diese Absicht lapidar bestätigt.<br />
"Wie der Chef der Reichskanzlei ... mitgeteilt hat, hat der Führer entschieden, daß die in der<br />
Ostmark besonders bewährten Schuleinrichtungen (Hauptschule und Lehrerbildungsanstalt) einzuführen<br />
sind. U<br />
Da niemand in Braunschweig weiß, was es mit der Lehrerbildung in Österreich (und<br />
der Hauptschule) auf sich hat, fragt man fernmündlich bei der Reichsverwaltung des NSLB<br />
nach. Die Auskunft besagt: Im nationalsozialistischen Österreich sei 1938 die seminare<br />
Lehrerausbildung von sechs auf fünf Jahre reduziert worden, "mit einem Bildungsplan, der<br />
unter aller Kritik war und nach einem halben Jahr verbessert werden mußte", zwei Gaue<br />
hätten den Plan sogar abgelehnt. Die Ausbildung teile sich in drei allgemeinbildende und<br />
zwei berufsbildende Jahre.<br />
Der eilig ins Werk gesetzte Versuch, die Reseminarisierung zu verhindern durch eine<br />
umfassende Denkschrift über die Entwicklung und Bewährung der akademischen Lehrerbildung<br />
in Braunschweig seit 1927 (!) - diese Kontinuität wird nachdrücklich betont und<br />
gerechtfertigt - scheitert.<br />
Angesichts der unumgehbaren Tatsachen werden zum 1. 4. 1941 die Aufbaulehrgänge in<br />
Blankenburg und Helmstedt in Lehrerfortbildungsanstalten umgewandelt. Gleichzeitig<br />
wird in Wolfenbüttel eine Lehrerbildungsanstalt für Mädchen gegründet, die 1942 ein Internat<br />
erhält. Auch in Braunschweig wird 1941 mit der Ausbildung von Jungen und Mädchen<br />
(ohne Internat) begonnen. Zum 1. 4. 1941 wird die Bernhard-Rust-Hochsehule nach<br />
dem Auslaufen des letzten Studienganges in eine Lehrerbildungsanstalt umgewandelt. Im<br />
Februar 1942 wird der bisherige Direktor der Hochschule mit der "Führung" des neu er-<br />
41) Alle Dokumente Staatsarchiv Wolfenbüttel12 A Neu, Fb. 131, Nr. 21584<br />
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richteten Referats V VI beim Minister für Volksbildung und der Bearbeitung aller Angelegenheiten<br />
der Lehrerbildungsanstalten beauftragt 42).<br />
Alle Maßnahmen zur Neugestaltung der Lehrerbildung 43 ) werden teils durch die<br />
Kriegsereignisse beeinträchtigt, teils leiden sie unter dem geringen Ansehen der Lehrerbildungsanstalten:<br />
- Die Bild u ng de r Le h rkörpe r bereitet große Schwierigkeiten, so werden beispielsweise<br />
die UK-Anträge für 22 geeignet erscheinende Lehrer bis auf einen abgelehnt. In<br />
einem Fall muß ein Lehrer akzeptiert werden, der beide Lehrerprüfungen nur mit der Note<br />
"ausreichend" bestanden hat.<br />
- Die Beschaffung geeigneter Ge b ä u d e und R ä urne gestaltet sich schwierig. Analog<br />
den Seminaren werden die Lehrerbildungsanstalten unzulänglich und provisorisch untergebracht.<br />
- Die Re k ru t i e run g der Sc h ü I e r erfolgt auf dem "Dienstweg" und durch vierzehntägige<br />
"Musterungslager". In letzteren geht es mehr um Drill, Sport und Weltanschauliches,<br />
als um die Prüfung von Fähigkeiten und objektiven Kenntnissen. Mit einigem Staunen<br />
sieht man auch, daß z. T. Volksschüler mit gerade ausreichenden Leistungen von ihren<br />
Lehrern als geeignete Bewerber gemeldet werden oder gar ein leicht verwahrloster Schüler<br />
durch die Lehrerbildungsanstalt "gebessert" werden soll 44).<br />
- Die soziale Herkunft der Schüler ist den Akten eindeutig zu entnehmen, sie<br />
entstammen nahezu ausnahmslos der ländlichen und städtischen Unterschicht, die Berufe<br />
der Väter sind Facharbeiter, angelernte Arbeiter, Hilfsarbeiter, Beamte des unteren Dienstes,<br />
Vertreter, Gastwirt usw. Nur gelegentlich sind Handwerksmeister oder gar ein Bezirksinspektor<br />
darunter. Die traditionelle "Selbstrekrutierung" zum Lehrerberuf (Lehrerkinder)<br />
ist auf 1 bis 2 % gesunken - darin sehen wir ein Indiz des geringen Ansehens der<br />
LBA in Lehrerkreisen.<br />
- Das Cu rrieul um :Erstim März 1942 werden die "Vorläufigen Bestimmungen für den<br />
Unterricht an Lehrerbildungsanstalten" 45) erlassen. Sie arbeiten auf klare "weltanschauliehe<br />
Haltung" hin: "Auf keinen Fall darf es dem Zufall oder der persönlichen Veranlagung<br />
des jungen Menschen überlassen bleiben, sich sein Weltbild ... selbst zu gestalten." Die<br />
Unterrichtsstunden sollen - wie im Seminar auch - Beispiele geben für ihre spätere eigene<br />
Berufstätigkeit. Die Unterriehtsinhalte sind vorwiegend allgemeinbildend, erst nach und<br />
nach steigt die Zahl der berufsbildenden Fachstunden, darunter seminaristische Relikte<br />
wie Instrumentalmusik und Gartenarbeit. Der Unterricht ist mit durchschnittlich 35 Wochenstunden<br />
völlig verschult. Diese Tendenz hatte sich schon in den Lehrplänen für die<br />
HfL angedeutet.<br />
- Die Kontinuität des Unterrichts leidet stark unter den Kriegseinwirkungen:<br />
42) Staatsarchiv Wolfenbüttel12 A Neu, Fb. 131, Nr. 21588<br />
43) Staatsarchiv Wolfenbüttel12 A Neu, Fb. 131, Nr. 21589<br />
44) Staatsarchiv Wolfenbüttel 12 A Neu, Fb. 13 I, Nr. 21593<br />
45) Staatsarchiv Wolfenbüttel12 A Neu, Fb. 131, Nr. 21588<br />
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Mangel und starke Fluktuation der LBA-Lehrer, deren teilweise mangelnde Qualität (s.<br />
0.), Luftschutzalarm, Aufräumungsarbeiten u. a. m. Zudem werden die Jungen i. d. R. mit<br />
siebzehneinhalb Jahren zum Arbeitsdienst und mit 18 zur Wehrmacht einberufen. Die<br />
Mädchen müssen in den letzten Kriegsjahren oft im Schuldienst aushelfen 46).<br />
Zusammenfassend läßt sich über die Lehrerbildungsanstalten sagen: Alle Merkmale<br />
seminarer Lehrerbildung treffen zu: Verquickung von allgemeiner und beruflicher Bildung;<br />
Abseitsstellung vom übrigen nationalen Bildungswesen; verfrühte und kaum revidierbare<br />
Berufsentscheidung; Provinzialisierung; Internatse~iehung; unzulängliche personelle,<br />
räumliche und materielle Ausstattung; geistige Enge und ideologische Indoktrination;<br />
Abwehr freien und/oder wissenschaftlichen Denkens; geringes gesellschaftliches Ansehen<br />
von Lehrerschaft und Lehrerausbildung der Volksschule mit der Folge eines kollektiven<br />
Minderwertigkeitsgefühls: Funktion der ersten Stufe sozialen Aufstiegs für Kinder<br />
der städtischen und ländlicnen Unterschicht; getrennte Ausbildung von Lehrern und Lehrerinnen;<br />
Seminarunterricht als Muster für den Volksschulunterricht.<br />
In zwei Hinsichten wird das Niveau des um und nach 1900 erreichten Standes der Lehrerausbildung<br />
sogar weit unterschritten: Zum einen betrifft das die Dauer der Ausbildung,<br />
zum anderen erreichen geistige Enge und weltanschauliche Indoktrination ein Ausmaß<br />
wie seit den S t i e h l'schen Regulativen von 1854 nicht mehr.<br />
7. Wiederaufbau der Lehrerausbildung nach dem Zweiten Weltkrieg<br />
Die Demontage der Lehrerausbildung im Dritten Reich gibt die Möglichkeit und die<br />
Notwendigkeit zu einem grundlegenden Neubeginn nach dem Zusammenbruch. Dieser<br />
Neubeginn der Lehrerausbildung nach 1945 ist von einem Beteiligten (Karl Zietz) in<br />
Form einer Chronik und von Christian W. Zöllner in einem gründlich recherchierten<br />
Aufsatz dargestellt worden 47 ). Einschränkend ist alIerdings noch zu sagen, daß Z i e t z und<br />
Z Ö 11 ne r die im Staats archiv Wolfenbüttel befindlichen Akten des Ministeriums für<br />
Volksbildung bzw. der Bezirksregicrung Braunschweig nicht benutzt haben. Die folgenden<br />
Ausführungen sind daher beschränkt auf strukturelI bedeutsame Gesichtspunkte, die z. T.<br />
in den genannten Arbeiten aufgrund der den Autoren vorliegenden Quellen nicht berücksichtigt<br />
wurden.<br />
Die Vorgaben für den Wiederaufbau sind:<br />
die materielle Not im politisch, moralisch und wirtschaftlich zerstörten Deutschland;<br />
- der Wille zum Neuautbau eines demokratischen Bildungswesens, zunächst vor allem getragen von<br />
46) Interviews B. Lie ss und B. Z wi et asch (Absolventen der LBA)<br />
47) Zietz, K.: Kleine Chronik der Pädagogischen Hochschule Braunschweig. Schriftenreihe<br />
der PH Braunschweig, Nr. 14, Braunschweig 1967 - Zöll ner, Chr. W.: Neue Wege an der Kant<br />
Hochschule in Braunschweig. Ein Aufsatz zum Neubeginn in der Lehrerausbildung nach 1945. In:<br />
<strong>Braunschweigisches</strong> <strong>Jahrbuch</strong>, Band 53, Braunschweig 1972, S. 278-332 - Weiterhin liegen zwei<br />
unveröffentlichte Examensarbeiten vor: Göttsche, S.: Ausgewählte Probleme der Schulpolitik in<br />
Braunschweig von 1945-1949, Braunschweig 1971 - Sch rader, H.: Die Geschichte der Pädagogischen<br />
Hochschule Braunschweig von 1945-1949, Braunschweigo. J. (vermutlich 1972)<br />
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Antifaschisten und Emigranten, der alle beteiligten Personen, Gruppen und Institutionen in Engagement,<br />
Idealismus und Erfindungsreichtum verbindet;<br />
- die widersprüchliche psychische und politische Situation der studentischen Jugend, die nach umfassender<br />
Sozialisation im nationalsozialistischen Sinne vor der Notwendigkeit einer Neudefinition aller<br />
Werte steht;<br />
- die Einflußnahme der Allierten, speziell der britischen Militärregierung, die ein demokratisches<br />
Bildungswesen als wichtige Voraussetzung einer "Reeducation" sehen.<br />
Der Wiederaufbau setzt zunächst an zwei Traditionssträngen an:<br />
1. Die reale Situation (Notwendigkeit der vorläufigen Nutzung und Weiterführung<br />
der während des Dritten Reiches geschaffenen Einrichtungen; Weiterbeschäftigung des<br />
Personals, soweit es politisch nicht belastet ist; Fortsetzung der Ausbildung von Schülern<br />
der Lehrerbildungsanstalten; eklatanter Lehrermangel; finanzielle und materielle Not) erzwingt<br />
die An k n ü pfu ng an de r se m i n a re n Tra di t ion der Lehrerbildungsanstalten.<br />
2. Zugleich jedoch wird von vornherein angestrebt die Wiedereinführung einer w i s<br />
se nsch aft liehe n Le hrera us bild un g im Sinne der braunschweigischen universitären<br />
Form, die einen Beitrag leisten will zum Aufbau eines demokratischen Deutschlands.<br />
Beide Traditionsstränge werden sinnbildlich in der zwiespältigen Bezeichnung "Kant<br />
Hochschule. Lehrerbildungsanstalt" im Briefkopf der späteren PH. Bis Ende 1946 sind alle<br />
Maßnahmen zu betrachten einerseits unter den o. a. Vorgaben, andererseits unter den<br />
genannten Traditionen. Nach der Eingliederung in das Land Niedersachsen tritt ab 1947<br />
konkurrierend zur Wissenschaftsorientierung als dritter Traditionsstrang die zum Ideengut<br />
der Jugendbewegung gehörige im Rahmen der Pädagogischen Akademien Preußens gepflegte<br />
Idee der" B i I d n e rho c h s c h u I e" hinzu. Sie wird vertreten von profilierten Vertretern<br />
der Pädagogischen Akademie, die im Gefolge des ersten Kultusministers Adolf<br />
G r i m m e und seines Staatssekretärs Erich Wen d e an den anderen Hochschulorten (AIfeld,<br />
Celle, Göttingen, Hannover, Lüneburg, Oldenburg und Vechta) tätig werden.<br />
Diese drei die Entwicklung bestimmende Tendenzen überlappen sich zeitlich teilweise.<br />
Dennoch ist die Fortsetzung der seminaren Tradition vor allem der Ära Hügel<br />
(1945-48) und die Bemühung um eine wissenschaftliche Lehrerausbildung der Ära Rodenstein<br />
(ab 1948) zuzuordnen.<br />
7.1 Gründung der "Kant-Hochschule" und erste Notmaßnahmen<br />
In den Monaten Mai bis Juli 1945 bereits werden in Zusammenarbeit mit dem Oberbürgermeister<br />
Dr. Bö c k I er, der britischen Militärregierung und dem Volksbildungsministerium<br />
die Neugründung der Hochschule unter dem Namen "Kant-Hochschule. Lehrerbildungsanstalt"48)<br />
und die Vorbereitungen zur Wiederaufnahme des Lehrbetriebs in An-<br />
4.'
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griff genommen. Die ersten Arbeiten werden von einer Kommission koordiniert, der neben<br />
Bö c k I e r die Lehrerbildner Otto H ü gel, Albert T rap p und Adolf S t r u c k angehören.<br />
H üge I, ein als hervorragender Methodiker bekannter Lehrer, wird sowohl zum<br />
Direktor der Hochschule als auch zum Referenten für Lehrerbildung im Staatsministerium<br />
ernannt. Trapp wird in beiden Funktionen sein Stellvertreter. Im Juli 1945 wird Kar!<br />
Wo I f die Leitung der Abteilung VIII (Wissenschaft und Volksbildung) und zugleich die<br />
kommissarische Leitung des Volksbildungsministeriums übertragen. Im November 1945<br />
wird der Lehrbetrieb aufgenommen 49 ).<br />
Abgesehen von der überaus schwierigen Sicherung der materiellen Voraussetzungen<br />
stehen zwei Probleme im Vordergrund:<br />
1. Die "Entnazifizierung" der Studienbewerber und im Zusammenhang damit die<br />
Entwicklung einer demokratischen Lehrerbildung,<br />
2. eine der unterschiedlichen Vorbildung des sehr heterogenen Bewerberkreises gerecht<br />
werdende Ausbildung.<br />
Die Kontrollratsbestimmungen zur E n t n a z i f i z i e run g sind außerordentlich<br />
streng, sie schließen u. a. auch ehemalige Offiziere, sowie HJ-Führer und BDM-Führerinnen<br />
vom Studium aus. Der Lehrkörper der Kant-Hochschule hält es, wie Rodens tei n<br />
später ausführt, einmütig "für eine gefährliche Vorbelastung der eben erst entstehenden<br />
demokratischen Republik in Deutschland", wenn fast die gesamte junge Generation, die<br />
"persönlich völlig unschuldig" ohne eigenes Zutun gleichsam zwangsläufig in den Nationalsozialismus<br />
hineingewachsen sei, vom Studium ausgeschlossen worden wäre SO). Das hätte<br />
"diese Jugend von der Hinwendung zur neuen demokratischen Ordnung abschrecken"<br />
müssenSt). Hügel und Rodenstein gelingt es, die britischen Erziehungsoffiziere zu<br />
überzeugen und eigene, gemilderte Entnazifizierungsbestimmungen für die Hochschule<br />
durchzusetzen, die nur solche Bewerber vom Studium ausschließen, die sich tatsächlich<br />
etwas hatten zuschulden kommen lassen. Entscheidend für dieses Zugeständnis ist neben<br />
der politischen Integrität der Antragsteller das intensive und erfolgreiche Bemühen der<br />
Hochschule, "in der Studentenschaft den Geist der Freiheit und demokratischen Verantwortung<br />
zu wecken und zu pflegen"S2). Vor allem treffen sich hier die Intentionen der<br />
49) Vgl. Zi e tz: Kleine Chronik der PH Braunschweig, S. 13 ff. - Zö 11 ner: Neue Wege an der<br />
Kant-Hochschule, S. 284 ff.<br />
SO) Dokumentation zu den Angriffen auf Heinrich Rodenstein, hg. v. Bezirksvorstand der GEW<br />
Braunschweig (hekt. Man.), Braunschweig 1971. Die Dokumentation war entstanden im Rahmen<br />
eines ebenso peinlichen wie lächerlichen Streits um die Entnazifizierung von Studienbewerbem, in<br />
dem Rode nstei n implizit Begünstigung von Faschisten vorgeworfen wurde. Vgl. auch Zö 11 n er:<br />
Neue Wege an der Kant-Hochschule, S. 301 ff.<br />
SI) Rodenstei n, H.: Zur Geschichte der Pädagogischen Hochschule Braunschweig. In: Mitteilungen<br />
der TU Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig, Heft 1111 1979, S. 30 - Eine von Sch rad er<br />
vorgenommene Auswertung der Entnazifizierungsakten zeigt, daß 90 Prozent der Studienbewerber<br />
von 1945 nach alliertem Recht nicht hätten studieren dürfen. Vgl. Sch rader: Die Geschichte der PH<br />
Braunschweig, S. 45 ff.<br />
52) Sc h rad e r: Die Geschichte der PH Braunschweig, S. 42<br />
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Hochschule mit denen der britischen Erziehungsoffiziere, die ihre Aufgabe in der "Hilfe<br />
zur demokratischen Erneuerung" sehen 53). Zietz resümiert, es sei kein Fall bekannt,<br />
"der uns diese Entscheidung ... bedauern ließe" 54).<br />
Äußere Zeichen dieses Bemühens um eine demokratische Lehrerausbildung sind die<br />
Rekrutierung eines Lehrkörpers mit einer hohen Zahl von Antifaschisten, eine breite politische<br />
Diskussion zwischen Lehrkörper und Studenten einerseits und innerhalb der Studentenschaft<br />
andererseits, die Forderung nach Einrichtung eines Lehrstuhls für "Politische<br />
Bildung" und die beispielhafte Förderung der studentischen Selbstverwaltung 55). In den<br />
beiden letzten Punkten ist die PH Braunschweig zweifellos als Vorreiter anzusehen 56).<br />
Die Situation im Jahre 1945 ist gekennzeichnet durch anhaltenden Lehrermangel, dem<br />
ein enormer Andrang von Studienbewerbern unterschiedlicher Vorbildung entgegensteht:<br />
Schüler der bisherigen Lehrerbildungsanstalten mit oder ohne Abschluß,<br />
ehemalige Schulhelfer und Schulhelferinnen,<br />
Studenten verschiedener Fachrichtungen, die zunächst keine Möglichkeit zur Fortsetzung<br />
ihres Studiums sehen,<br />
ehemalige Wehrmachtsangehörige mit mittlerer Reife und Abitur,<br />
Laienlehrkräfte mit mittlerer Reife und Abitur,<br />
Absolventen der Hochschule für Lehrerbildung mit auf zwei oder drei Semester verkürzter<br />
Ausbildung. (Diese werden i. d. R. im Schuldienst belassen und nach bestandener<br />
2. LehramtspTÜfung fest angestellt.) 57)<br />
Für die verschiedenen Bewerbergruppen werden zum einen "Notmaßnahmen" von<br />
einem bis drei Semester eingerichtet; unter den nicht pädagogisch vorgebildeten werden<br />
aufgrund einer "Begabtenprüfung" 130 von mehr als 800 für ein viersemestriges Studium<br />
ausgewählt. Dabei wird überdurchschnittlich befähigten Nicht-Abiturienten der Vorzug<br />
vor weniger befähigten Abiturienten gegeben 58).<br />
Sowohl die "Notmaßnahmen" als auch die von H ü gel im September 1945 vorgeschlagenen<br />
"Dauereinrichtungen"59) setzen nach Aufbau und Inhalt die Traditionslinie Sem i<br />
narlLehrerbildungsanstalt und Hochschule für Lehrerbildung fort 60 ) - freilich ohne die<br />
53) Pa ksch ies, G.: Umerziehung in der britischen Zone 1945-1949, Weinheim 1979, S. 235<br />
54) Z i e t z: Kleine Chronik der PH Braunschweig, S. 22<br />
35) Vgl. dazu auch: "Drei Jahre Kant-Hochschule. Staatsbürgerliche Erziehung als vornehmstes<br />
Fach". In: Braunschweiger Zeitung v. 17. 11. 1949 - "Loblied auf die Kant-Hochschule. Studentenvertreter<br />
niedersächsischer Hochschulen tagen" In: Braunschweiger Zeitung vom 18. 12. 1950.<br />
57) Staatsarchiv Wolfenbüttel12 A Neu, Fb. 131, Nr. 21603<br />
58) Zie tz: Kleine Chronik derPH Braunschweig, S. 23 f. - ZÖ II ner: Neue Wege an der Kant<br />
Hochschule, S. 287 f.<br />
59) "Vorschläge zur Lehrerbildung im Lande Braunschweig" (undatiert). Staatsarchiv Wolfenbültel12<br />
A Neu, Fb. 131, Nr. 21603<br />
60) Zö II n ersieht anhand der Kriterien Personalpolitik, Schwerpunkte im Veranstaltungsangebot<br />
und Ausrichtung der einzelnen Fächer die "Ausbildung zwischen Lehrerseminar und Fachhochschule".<br />
Vgl. ders. Neue Wege an der Kant-Hochschule, S. 289 ff.<br />
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ideologische Ausrichtung des Nationalsozialismus: Er konzipiert ein "Vorseminar" von<br />
maximal vier Jahren, auf dem der zukünftige Volksschullehrer seine Allgemeinbildung erhalten<br />
soll; es ist für gute Volks- und Mittelschüler gedacht und übernimmt die Funktion<br />
der Präparandie, der Aufbauschule und der Aufbaulehrgänge. Das "Pädagogische Seminar"<br />
ist zweijährig geplant, es soll neben den Absolventen des Vorseminars auch Abiturienten<br />
aufnehmen 61). Inhaltlich ist es sehr praxisbezogen gedacht, die schulpraktische Ausbildung<br />
soll an "Institutsschulen" in Stadt und Land erfolgen. Die Einrichtung dieser Institutsschulen<br />
wiederum steht in der Tradition der braunschweigischen universitären Ausbildung.<br />
7.2 Seminare versus wissenschaftliche Tradition<br />
Dieser Konzeption entspricht auch H ü gels Per s 0 n alp 0 I i t i k, er zieht vorwiegend<br />
bewährte Schupraktiker zur Mitarbeit heran 62).<br />
Eine ganz andere Linie vertritt Karl Wo I f gemeinsam mit Rod e n s t ein, die eindeutig<br />
eine wissenschaftliche Lehreraushildung anstrehen. Sie berufen eine Reihe wissenschaftlich<br />
qualifizierter Lehrkräfte bzw Dozenten - teilweise ohne Schulerfahrung 63 ). Dementsprechend<br />
strebt diese Personengruppe eine andere inhaltliche Konzeption an:<br />
- in Richtung auf eine Überwindung des Enzyklopädismus zugunsten einer qualitativen<br />
Intensivierung der Studien durch Begrenzung der Fächer,<br />
- Einführung eines wissenschaftlichen Wahlfaches,<br />
- ein breites grundwissenschaftlichen Studium in Pädagogik, Psychologie, Philosophie,<br />
Soziologie und Politischer Bildung 64 ).<br />
Diese Intentionen einer wissenschaftlichen, gesellschaftlichen, gesellschaftsbezogenen<br />
Lehrerausbildung für eine demokratische Gesellschaft leiten auch<br />
- die Bemühungen um eine Verlängerung der Studienzeit auf sechs Semester,<br />
- das Bestreben nach einer zunehmend größeren akademischen Freiheit, die den Studenten<br />
einen eigenverantwortlichen Studienaufbau und eine selbständiges Studium ermöglichen<br />
soll,<br />
- den Aufbau eines Forschungsinstituts, des späteren "Internationalen Schulbuchinstituts"<br />
, das aus dem von Georg Ec k e r t und anderen 1946 gegründeten geschichtspädagogi-<br />
6\) Ein Entwurf des Staats ministeriums Oldenburg über "Die zukünftige Ausbildung der Volksschullehrer"<br />
(1946) verfolgt ähnliche Absichten und zeigt, daß Hügel in seinen Bestrebungen nicht<br />
allein steht. Staatsarchiv Wolfenbüttel12 A Neu, Fb. 131, Nr. 21603<br />
62) Vgl. ZÖ lI ne r: Neue Wege an der Kant-Hochschule, S. 289 f. und S. 328 f. - Zietz: Kleine<br />
Chronik der Kant-Hochschule, S. 25 f. - Interview Rod e n s t ein - Staatsarchiv Wolfcnbüttcl12 A<br />
Neu, Fb. 13 I, Nr. 21589<br />
63) V gl. Z i e t z: Kleine Chronik der PH Braunschweig, S. 13 f. - Sc h rad e r: Die Geschichte<br />
der PH Braunschweig, S. 50 ff. - Interview Rode nstei n<br />
(4) Vgl. Zi etz: Kleine Chronik der PH Braunschweig, S. 52 ff. - ZÖ 11 ner: Neue Wege an der<br />
Kant-Hochschule, S. 292 ff. - Interview Rodenstein<br />
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sehen Arbeitskreises hervorgeht und die (allerdings unrühmliche) Tradition des von August<br />
R i e k e I und Hans Sie ver s 1930 begründeten .. Forschungsinstituts für Erziehungswissensehaften"<br />
fortsetzt 65),<br />
den Aufbau einer hochschuleigenen Schriftenreihe.<br />
Rodenstein ergänzt, auf lange Sicht habe man auch das Promotionsrecht angestrebt<br />
und grundsätzlich habe man auch an die Reintegration der Lehrerausbildung in die TH<br />
gedacht. Durch die Eingliederung Braunschweigs in das Land Niedersachsen sei dann<br />
keine spezifisch braunschweigische Lösung mehr möglich gewesen. Er hebt im Zusammenhang<br />
all dieser Bemühungen die unterstützende Rolle der Schulverwaltung des Volksbildungsministeriums<br />
und der späteren Bezirksregierung hervor. Männer wie Kar! Wo I fund<br />
Albert W e dIe r, .. alle die für die Lehrerschaft sprachen", hätten .. j a das alles mitgemacht<br />
vor 1933"66).<br />
7.3 Pädagogische Akademie versus eigenständige wissenschaftliche Lehrerausbildung<br />
Am 1. November 1946 wird aus der (ehemals preußischen) Provinz Hannover und den<br />
Ländern Braunschweig, Oldenburg und Schaum burg-Lippe das Land Niedersachsen gebildet.<br />
Adolf G r im m e wird erster Kultusminister des neuen Landes. Er ist ein enger Freund<br />
C. H. Beckers, des Begründers der preußischen pädagogischen Akademien 67 ), Otto<br />
Ha ase, ehemaliger Rektor der PA Frankfurt/O., erhält schon im Sommer 1945 von Hinrieh<br />
Wilhe1m K 0 P f den Auftrag, die Lehrerausbildung aufzubauen. Er schart eine große<br />
Zahl profilierter ehemaliger Lehrender Pädagogischer Akademien um sich (8), Erich W e<br />
n ige r verfaßt 1945 eine .. Denkschrift über den Wiederaufbau der akademischen Lehrerausbildung"<br />
als theoretisches Fundament einer Fortschreibung des Be c k ersehen Konzepts<br />
69 ). Zwar wird von vornherein die Benennung .. Pädagogische Hochschule" gewählt,<br />
doch wird sowohl durch das Ministeriums als auch durch die Direktoren und große Teile<br />
der Lehrkörper die Konzeption der .. Bildnerhochschule" vertreten. Einzig in Braunschweig<br />
gibt es .. keine Akademicleute an exponierter Stelle" 70). In dieser Situation versuchen<br />
Kant-Hochschule, Schulverwaltung und Lehrerschaft (Gesamtverband Braunschweigischer<br />
Lehrer - GBL) die Zuständigkeit für die Lehrerausbildung im Verwaltungsbezirk<br />
Braunschweig behalten zu können. Mit dem Schreiben vom 30. 4. 1947 wird ein gemeinsam<br />
verfaßtes und von Karl Wo I f gezeichnetes Programm der .. Lehrerbildung im Lande<br />
M) Vgl. Hirsch, H.: Lehrer machen Geschichte. Das Institut für Erziehungswissenschaften<br />
und das Internationale Schulbuchinstitut, Ratingen 1971<br />
(6) Interview Ro den s te i n<br />
67) We nde, E.: C. H. Becker - Mensch und Politiker. Ein biographischer Beitrag zur Kulturgeschichte<br />
der Weimarer Republik, Stuttgart 1959 - Web er, R.: Die Neuordnung der Lehrerausbildung<br />
im Preußen der Weimarer Republik. Beiträge zur Entstehungsgeschichte der Pädagogischen<br />
Akademien, Berlin 1982<br />
68) Kittel, H.: Die Pädagogischen Hochschulen Niedersachsens. Eine Dokumentation ihrer<br />
Entwicklung, Freiburg i. B. 1983<br />
69) Nachdruck ebenda, S. 39-72<br />
70) Interview Rodenstein<br />
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Braunschweig"71) dem Kultusminister übersandt. Darin wird auf die bisherige Entwicklung<br />
verwiesen ("Lediglich dem schulfeindlichen Nationalsozialismus blieb es vorbehalten,<br />
diese verheißungsvolle Entwicklung zu unterbrechen ... "), die "innigste Verbindung zwischen<br />
Lehrerbildung, Schulwesen, Lehrerschaft und Landschaft" habe wachsen lassen.<br />
Zum einen werden bisherige Erfolge und Verdienste dargestellt, zum anderen wird das<br />
Programm einer gemeinsam getragenen Lehrerausbildung in erster und zweiter Phase, ergänzt<br />
durch Lehrerfortbildung und Erwachsenenbildung, entworfen, das an den schulischen<br />
und erzieherischen Bedürnissen der Region orientiert ist und in der Vorstellung von<br />
der PH als regionalem Kulturmittelpunkt gipfelt.<br />
G ri m me antwortet am 10. Juni 1947, es sei "selbstverständlich, daß die Hochschulen<br />
Pflegestätten heimatlicher Kultur ... bleiben", ordnet aber an, das Lehrerbildungsreferat<br />
mit dem 31. 6. 1947 entfallen zu lassen. "Mit dem gleichen Zeitpunkt werden Lehrerbildung<br />
und Lehrerfortbildung in die unmittelbare Verwaltung des Kultusministeriums übernommen"72).<br />
Damit ist ein Konflikt programmiert, der für die weitere Entwicklung der Lehrerausbildung<br />
in Niedersachsen und darüber hinaus von großer Bedeutung sein wird; ein Konflikt,<br />
der zwar leidenschaftlich und gelegentlich mit einiger Schärfe geführt wird 73 ), in seinem<br />
Verlauf jedoch von gegenseitiger Achtung getragen 74) und in seinem Ergebnis außerordentlich<br />
fruchtbar ist. Er findet seinen (vorläufigen) erfolgreichen Abschluß in der "Satzung<br />
der Pädagogischen Hochschulen Niedersachsens" von 1952 75).<br />
Beide Seiten ringen leidenschaftlich um die bestmögliche Form der Lehrerausbildung.<br />
Die Vertreter der ehemaligen Pädagogischen Akademie sind wesentlich vom Gedankengut<br />
der Jugendbewegung geprägt. Sie verfolgen die Idee der kleinen überschaubaren Sonderhochschule<br />
mit 200 bis 300 Studenten, die nicht die wissenschaftliche Forschung und<br />
Lehre, sondern Lehre als "Menschenbildung" in "bildender Gemeinschaft" von Lehrenden<br />
und Lernenden als Mittelpunkt hat; eine ganzheitliche musisch-ästhetische-sittliche<br />
Bildung wird angestrebt als einzige Möglichkeit "erzieherische Gesinnung zu klären und zu<br />
festigen" 76). In den von K i t tel zusammengetragenen Dokumenten werden immer wieder<br />
11) Staatsarchiv Wolfenbüttel 12 A Neu Fb. 13 I, Nr. 21603 - Im Anschreiben wird eine an<br />
G ri m m e gerichtete Denkschrift des GBL vom 12. November 1946 zitiert, die die gleiche Intention<br />
verfolgt. Zur Rolle des GBL und zum Beitrag von Kant-Hochschule und Lehrerschaft zur Reorganisation<br />
der Lehrerbewegung vgl. Zehn Jahre Gesamtverband Braunschweigischer Lehrer, hg. v. Vorstand<br />
des GBL, Braunschweig 1946 - Sc h rad e r: Die Geschichte der PH Braunschweig, S. 66 ff.<br />
12) Staatsarchiv Wolfenbüttel12 A Neu, Fb. 131, Nr. 21603<br />
13) Vgl. dazu den Bericht von W. Sch I ege I über eine Auseinandersetzung mit Hans B oh n e n<br />
kam p. In: San d fuch s: Universitäre Lehrerausbildung, S. 416<br />
14) In diesem Sinn äußern sich sowohl Kitt e I (Die Pädagogischen Hochschulen Niedersachsens,<br />
S. 398 f.) als auch Ro den s t ein. Im Interview spricht ervon einer "stolzen Garde ungewöhnlich<br />
tüchtiger Leute".<br />
1~) Vgl. K i t tel: Die Pädagogischen Hochschulen Niedersachsens, S. 180 ff.<br />
16) V gl. Wen i ger: Denkschrift über den Wiederaufbau der akademischen Lehrerausbildung<br />
- Ders.: Pädagogische Hochschulen oder Pädagogische Fakultälen? (1947) In: Kittel: Die Pädagogischen<br />
Hochschulen Niedersachsens, S. 123-141<br />
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die Unterschiede zwischen PH und Universität betont, Wen i ger lehnt - von Ha ase<br />
kritisiert 77) - sogar das Promotionsrecht für die PH ab 78) und hält zunächst ein viersemestriges<br />
Studium für ausreichend 79 ). Die Braunschweiger fühlen sich nicht der Akademietradition<br />
verpflichtet und stehen zum jugendbewegten Humanitätsideal nicht ablehnend<br />
aber distanziert. Rodenstein sagt, man habe das Gedankengut der Jugendbewegung<br />
von Anfang an nicht als allein ausreichende Triebkraft angesehen 80 ) und stattdessen von<br />
vornherein auf "Wissenschaft" als zusätzliches Fundament gesetzt. Die in Braunschweig<br />
maßgeblichen Männer stehen in der Tradition der universitären Lehrerausbildung in<br />
Braunschweig und Hamburg oder sind - sofcrn sie nicht aus der Lehrerausbildung kommen<br />
- eher universitären Vorstellungen zugeneigt 81 ). Bei dem erfahrenen politischen<br />
Pragmatiker Rodenstein vermuten wir überdies eine Aversion gegen "humanitäre<br />
Sonntagsreden" vom "besonderen" Charakter der neuen Hochschule, die letztlich nur den<br />
minderen Status der neuen Hochschule verschleiern. Die Braunschweiger sprechen der<br />
Idee einer der "Menschlichkeit" verpflichteten "Bildnerhochschule" nicht ihren Wert ab,<br />
wollen diese jedoch verbinden mit dem Ethos der Wissenschaftlichkeit.<br />
Diese Auffassung konkretisiert sich vor allem in folgenden Streitfragen:<br />
1. Gegen die Idee der Hochschule als überschau barer "Bildungsgemeinschaft" setzen<br />
die Braunsehweiger das Konze pt eine r gro ßen Hoch sc h u I e mit mindestens 1 ()()()<br />
Studenten und breitem Lehrangebot, das den Studenten die Freiheit der Wahl von Inhalten<br />
und Personen läßt 82 ).<br />
2. Von vornherein wird eine S t u die n d aue r von mindestens sechs Semestern angestrebt.<br />
Bereits 1947 gelingt es Rod e n s t ein, bei der Militärregierung ein fünftes Studiensemester<br />
- getarnt als Vorsemester - durchzusetzen 83 ). Die übrigen niedersächsischen<br />
Hochschulen ziehen erst 1952 nach; 1953 wird die Studien dauer auf seehs Semester verlängert<br />
84 ).<br />
3. Dem W a h I fach wollen die Vertreter der Bildnerhoehschule lediglich "quasi-musischen"<br />
oder" vor w iss e n s c h a f t I ich e n" Charakter zubilligen, seine entscheidende<br />
Aufgabe sei in der "bildenden Begegnung" zu sehen. Mit diesen und anderen unverbindlichen<br />
Formulierungen geben die Braunschweiger sich nicht zufrieden, für sie steht "von<br />
Anfang an fest, daß auch das Wahlfach - nach dem Vorbild der Ausbildung an der Technischen<br />
Hochschule - wissenschaftlich zu studieren sei, und zwar nicht nur im Hinblick auf<br />
seine Didaktik, sondern auch in seinen sachlich-inhaltlichen Bereichen" 85). Da weder die<br />
77) B oh n e n kam p, H.: Über deutsche Lehrerbildung (1948). In: Ebenda, S. 98<br />
7l!) H aa se, I: Zum neuen Jahr (1948). In: Ebenda, S. 83<br />
79) Wen i ge r: Pädagogische Hochschulen oder Pädagogische Fakultäten? S. 140<br />
SO) Interview Rode n ste i n<br />
81) Vgl. Z iet z: Kleine Chronik der PH Rraunschweig, S. 43 f. und S. 50<br />
!12) Ebenda, S. 49 ff.<br />
Itl) Ebenda, S. 39 f.<br />
84) Vgl. K i t tel: Die Pädagogischen Hochschulen Niedersachsens, S. 20R f.<br />
8~) Z i e t z: Kleine Chronik der PH Braunschweig, S. 56<br />
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Prüfungsordnung von 1948 noch die "Formulierung der Lehrgebiete" von 1951 86 ) dem<br />
Rechnung tragen, werden "stillschweigend" und "illegal" sowohl das Fach als auch seine<br />
Didaktik geprüft, bis 1958 eine neue Prüfungsordnung dieses Vorgehen legalisiert und als<br />
richtig anerkennt 87 ).<br />
Die Bedeutung einer Konzeption, die ein wissenschaftliches Studium sowohl der fachlichen<br />
als auch der didaktischen Aspekte eines Schulfaches intendiert, ist gar nicht hoch<br />
genug einzuschätzen. Sie ist ein wesentlicher Fortschritt gegenüber allen bisherigen Lehrerausbildungskonzeptionen.<br />
4. Die Konzeption eines Studiums der "G run d w iss e n sc haft e n" (Pädagogik,<br />
Psychologie, Philosophie, Soziologie und Politische Bildung) ist gleichsam das zweite wissenschaftliche<br />
Standbein des Studiums. Grundgedanke ist, daß der zukünftige Lehrer lernen<br />
soll, die im engeren Sinne berufswissenschaftlichen Fragen "in größeren Zusammenhängen<br />
zu sehen", ihre politisch-soziale Bedingtheit zu erkennen oder sie philosophischethisch<br />
zu reflektieren 88).<br />
5. Die Entwicklung der Sc h u I p r akt i k a ist durch folgende Tendenzen gekennzeichnet:<br />
1. Mit der Formel, es gehe darum, nicht den "berufsfertigen" , sondern den "berufstätigen"<br />
Lehrer auszubilden, werden die schulpraktischen Studienanteile reduziert und<br />
die "Probelektionen" aus der Lehramtsprüfung eliminiert. Ob es aber gelungen ist, an die<br />
Stelle einer "Meisterlehre" Schulpraktika zu stellen, die dem "Gesetz der Hochschule"<br />
unterstellt sind, wie Zi e t z meint, muß bezweifelt werden 89). Zwar behalten die schulpraktischen<br />
Studien an den Institutsschulen in der Stadt und an Landschulen ein angemessenes<br />
Gewicht, auch werden sie zum größeren Teil von Hochschullehrern betreut; doch<br />
sind theoretische und praktische Studien nicht genügend verbunden. Dies ist m. E. die<br />
problematischste Langzeitwirkung dieses Konzepts, das mit zunehmender" Verwissenschaftlichung"<br />
bundesweit eine Verringerung praktischer Studienanteile nach sich zieht.<br />
Dies hängt auch zusammen erstens mit der Einführung des Refendariats und zweitens mit<br />
der Tatsache, daß aus verschiedenen Gründen die Verbindungen zwischen Hochschulen<br />
und Schulen immer geringer geworden sind.<br />
Abschließend ist festzuhalten: Ein nahtloses Anknüpfen an die universitäre Tradition<br />
ist nach 1945 aus personellen und institutionellen Gründen nicht möglich, die Not der Zeit<br />
zwingt zum Anknüpfen an den bestehenden Formen. Sie habe ihnen immer vorgeschwebt,<br />
sagt Rod e n s t ein, mit der Integration Braunschweigs in das Land Niedersachsen sei eine<br />
"spezifische braunschweigische Lösung" nicht mehr möglich gewesen 90 ). Aus dem konstruktiven<br />
Streit der verschiedenen Richtungen akademischer Lehrerbildung entwickeln<br />
116) Vgl. K i t tel: Die Pädagogischen Hochschulen Niedersachsens, S. 275 ff. und S. 291 ff.<br />
87) Z i e t z: Kleine Chronik der PH Braunschweig, S. 57<br />
88) Ebenda, S. 59 ff. - Zö 11 n e r: l\"eue Wege an der Kant-Hochschule, S. 299 - Ki ttel: Die<br />
Pädagogischen Hochschulen Niedersachsens, S. 400<br />
89) Zie tz: Kleine Chronik der PH Braunschweig, S. 47 f.<br />
90) Interview Rodenstein<br />
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sich Idee und Praxis der Pädagogischen Hochschule, die die Entwicklung der Lehrerausbildung<br />
in der Bundesrepublik bis in die sechziger Jahre befruchten wird 91 ).<br />
Die Betonung des wissenschaftlil:hen Anspruchs durch die Braunschweiger bereitet<br />
den Weg für die spätere Integration der Volksschullehrerausbildung in die Universität. Ob<br />
dabei wesentliche Vorzüge der Pädagogischen Hochschule auf der Strecke geblieben sind,<br />
ist eine offene Frage, die aber dringend der Klärung bedarf.<br />
8. Zusammenfassung<br />
Diese komprimierte Darstellung von 25 Jahren braunschweigischer Lehrerausbildungsgeschichte<br />
ist - obwohl sie längst nicht alle Teilbereiche thematisiert 92 ) - überreich<br />
an Aspekten und Tendenzen. Sie läßt sich unter sehr verschiedenen Gesichtspunkten lesen.<br />
So ist es sicher interessant zu sehen, wie zeitgeschichtliche Tatsachen und der Zeitgeist<br />
sich in einem bildungspolitischen Teilbereich niederschlagen und offensichtlich oft gravierender<br />
wirken als Sachargumente. Eine andere Sichtweise legt die Funktion der Geschichtsforschung<br />
als Beitrag zur "Ortsbestimmung der Gegenwart" (A. v. R ü s t 0 w)<br />
nahe. In diesem Sinne liefert die Lehrerausbildungsgeschichte Anhaltspunkte zu einer<br />
sachgerechten Einschätzung des gegenwärtigen Standes der Lehrerausbildung.<br />
Noch bedeutsamer scheint mir eine dritte Sichtweise, die in kritisch-konstruktiver Absicht<br />
nach den Konsequenzen für die Gestaltung einer zukünftigen Lehrerausbildung fragt.<br />
Nun scheint es oberflächlich betrachtet derzeit völlig unzeitgemäß in dieser Weise über<br />
Lehrerausbildung zu reflektieren 93 ). Dafür gibt es zwei Gründe: Zum einen ist, nachdem<br />
endlich auch die Ausbildung der Grund- und Hauptschullehrer universitären Status erhalten<br />
hat (in Niedersachsen 1978 vollzogen durch die Integration in die Universitäten des<br />
Landes bzw. durch die Gründung der eigenständigen wissenschaftlichen Hochschulen Hildesheim<br />
und Lüneburg), eine "Es-Ist-Erreicht-Mentalität" zu beobachten, ein Sich-Einrichten<br />
im Status quo. Zum zweiten erscheint Lehrerausbildung angesichts der gegenwärtigen<br />
Lehrerarbeitslosigkeit auf Jahre hinaus unnötig, und ihre Träger wirken wie gelähmt.<br />
Es wäre jedoch verhängnisvoll, sich nicht für die Zukunft zu wappnen, nicht rechtzeitig die<br />
Frage nach einer zukünftigen Lehrerausbildung zu stellen, weil man sonst eines Tages von<br />
der Entwicklung überrollt werden könnte.<br />
Historische Erfahrungen und Erkenntnisse können sich dabei als Maßstäbe, Anhaltspunkte<br />
oder Ideenreservoir erweisen. Es ist dies der eigentliche Sinn historischer Aufarbeitung<br />
der Vergangenheit, daß sie den "Rückfall hinter den Problemstand der Vergangen-<br />
91) Vgl. Sa n dfuch s: Universitäre Lehrerausbildung, S. 417 f. - Rode nstei n spricht im Interview<br />
von einer HPionierrolle" Niedersachsens.<br />
92) So sind z. B. Tendenzen zu einer einheitlichen Lehrerausbildung ausgespart. Diese wären<br />
eine eigene Untersuchung wert.<br />
93) Eine Ausnahme bildet der von H. de Ru d der herausgegebene Band "Die Lehrerbildung<br />
zwischen Pädagogischer Hochschule und Universität. Probleme des Lehrerstudiums" , Bad Heilbrunn<br />
1982<br />
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hcit"94) verhindern hilft und zu einer kritischeren, realistischeren Beurteilung gegenwärtiger<br />
und für die Zukunft erkennbarer Problemstellungen einen Beitrag leistet.<br />
Unter diesem Blickwinkel erhält die vorstehende Untersuchung ihre besondere Dignität.<br />
Sie gibt mindestens ansatzweise Antwort auf Fragen<br />
- nach den für die Entwicklung einer angemessenen Lehrerausbildung förderlichen oder<br />
hemmenden Faktoren, nach dem Einfluß von politisch-gesellschaftlichen Vorgaben, nach<br />
der Wirkung realer Kräfteverhältnisse, offen oder verdeckt vertretenen Interessen und<br />
Ideen;<br />
- nach dem Spannungsverhältnis von Plan und tatsächlicher Entwicklung, wobei letztere<br />
im schlimmsten Fall im Gegensatz zur ursprünglichen Absicht steht;<br />
- nach der für Lehrerausbildung geeigneten Institution und den notwendigen Beziehungen<br />
zu benachbarten Institutionen (Verhältnis von Lehrerausbildung und Lehrerfortbildung,<br />
von Hochschule und Schule);<br />
- nach der notwendigen Qualifikation des Personals in der Lehrerausbildung und seiner<br />
Identifikation mit dem Berufsfeld der Ausgebildeten;<br />
- nach den Inhalten einer auf die Berufspraxis bezogenen Lehrerausbildung, nach dem<br />
Zusammenhang von theoretischer und praktischer Ausbildung und beider Stellenwert,<br />
nach Gewichtung und Zusammenhang der Studienbereiche (Fachwissenschaft und Fachdidaktik,<br />
Erziehungswissenschaft und Fachdidaktik).<br />
Ein Beispiel zum Abschluß: Als besonders förderlich für die Entwicklung der Lehrerausbildung<br />
hat sich in unserer Untersuchung eine Konstellation erwiesen, in der 1. die zuständigen<br />
Behörden (Volksbildungsministerium bzw. Kultusministerium) der Hochschule<br />
vertrauensvoll einen weiten Gestaltungsraum lassen, Initiative tolerieren und gegebenenfalls<br />
ihre Ergebnisse nachträglich "legalisieren"; wenn 2. lehrerausbildende Hochschulen<br />
und Lehrerschaft bzw. deren Vertreter an einem Strang ziehen. Beides ist zur Zeit nicht<br />
gegeben, die Lehrerausbildung steht im bildungspolitischen Abseits, sie wird vom Kultusministerium<br />
an kurzem Zügel geführt, die Distanz zur Lehrerschaft ist groß. Alle Beteiligten<br />
werden sich zu fragen haben, wie dieser Zustand zu ändern ist.<br />
94) Hag e n e r, D.: Reformpädagogik und Schulpolitik. Hinweise zu einer sozialgeschichtlichen<br />
Untersuchung über ein bildungspolitisches Problem. In: Westermanns Pädagogische Beiträge 1971,<br />
S. 88<br />
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Bibliographie zur<br />
braunschweigischen Landesgeschichte 1985<br />
(mit Nachträgen)<br />
Bearbeitet von<br />
Sibylle Weitkamp<br />
Allgemeines, l.andeskunde<br />
1. Die Landesgeschichte und ihre Nachbarwissenschaften. Vorträge auf d. Tagung d. His!. Kommission<br />
für Niedersachsen u. Bremen am 31. Mai/I. Juni 1984 in Stade. In: Nds. Jb. f. Landesgesch.<br />
Bd 57.1985. S. 1-6R.<br />
[Darin: 1. H inrichs. Ernst: Zum gegenwartigen Standort der Landesgeschichte. S. 1-18. - 2. Boeck. Urs: Landesgeschichte<br />
und Kunsfwis..~"schah. S. 19-29. - 3. Schlrnig, Heinl: Archaologie und Landesgeschichte. S. 31-38. - 4. Seedorf, Hans<br />
Hemrich: Landesgeschichte und Geographie. S. 3~54. - 5. Ollenjann, Helmut: landesgeschichte und Volkskunde.<br />
S.55-68 1<br />
2. Rohr, Alheidis von: Niedersächsische Landesgeschichte im Historischen Museum Hannover.<br />
Katalog. Mit Beitr. von Waldcmar R. Röhrbein u. Georg Schnath. Hannover (: Historisches<br />
Museum am Hohen Ufer) 191\5. 295 S. mit Abb. [Umschlag!.:] Historisches Museum am Hohen<br />
Ufer, Hannover. Landesgeschichte. (Abteilungskatalog d. Hist. Museums am Hohen Ufer,<br />
Hannover. 3.)<br />
[Register S. 287-294)<br />
3. Niedersachsen-Bibliographie. Berichtsjahre 1908-1970. Systematisches Gesamtverzeiehnis.<br />
Hrsg. von d. Niedersächsischen Landesbibliothek Hannover. Bearb. von Reinhard Oberschelp.<br />
Bd 1-5. Mainz-Kastel: Gaertner 1985. 4°<br />
11. Allgemeine Literatur. LXIV, 451 s. - 2. Einzelne Landesreile u. Orte A-G. 514 S. - 3. Einzelne Landesteile u. Orte H-N.<br />
436 S. -4. Einzelne landeste,le u. Orte O-Z. 431 S. - 5. E,nzelne Familien u. Personen. 392 S.)<br />
4. Niedersächsische Bibliographie. Hrsg. von d. Niedersächs. LandesbibI. Hannover. Bearb. von<br />
Siegfried Hübner. Bd 5: Berichtsjahre 1979/1980. T. 1.2. (Hannover: Niedersächs. Landcsbibl.;)<br />
Hildesheim: Lax in Komm. 1985. XV, 1117 S.<br />
[I. Titel. - 2. Register; An!. s. B,hliogr. 1974, Nr 3; 1975, Nr 2; 1980, Nr I u. 19K2. Nr 1.)<br />
, 5. Niedersachsen in der Literatur. Eine Auswahl-Bibliographie anläßI. d. Ausstellung "Stadt im<br />
Wandel" vom 24. August bis 24. November 1985. (Red.: Thomas Ostwald.) (Braunschweig:<br />
Graff 1985.) 120 S. [Umschlag!.]<br />
6. Wo Deutschland geteilt ist. Beiderseits d. innerdeutschen Grenze. (Bonn: Gesamtdeutsches Institut<br />
- Bundesanstalt f. gesamtdeutsche Aufgaben [um 1984].) 112 S. mit Abb. u. K!. - Ersch.<br />
auch u. d. T.: Städte und Landschaften an der innerdeutschen Grenze. Sonderdr. d. Texte zum<br />
Kalender 1984 d. Gesamtdeutschen Instituts.<br />
(Darin u. a.: Schneider. Rolf: Ein zerschnittenes Gebuge: Der Harz. S. 54-~7. 2Abb .. 1 Kr. - Lüdcrs. Klaus: Eine Stadt mit<br />
Geschichte: Helm,tedt. S. 51>-63, 4 Ahb. - Griep. Hans-Gunther: Tradlllon und Fortschritt: Berghau im Harz. S. 1tJ1l-112. 2<br />
Ahb., I K\.]<br />
171
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http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042606<br />
7. Niedersachsen. Das Land u. seine Wirtschaft. Hrsg. in Zsarb. mit d. Niedersächsischen Ministerium<br />
f. Wirtschaft u. Verkehr. Text u. Red.: Felix Sillium. Oldenburg : Verl. Kommunikation<br />
u. Wirtschaft; Hannover: Schlüter (1985).182 S. mit zahlr. Abb., 2 Kt. 4° (Monographien<br />
deutscher Wirtschaftsgebiete.) [Bildtexte in deutsch. engl., franz.]<br />
8. Forschungsland Niedersachsen. Forschung f. d. Menschen. Schwerpunkte, Profile, Perspektiven.<br />
(Hannover: Der Niedersächsische Minister f. Wissenschaft u. Kunst 1985.) 100 S. mit Abb.<br />
4°<br />
9. Patze, Hans: 75 Jahre Historische Kommission für Niedersachsen und Bremen. In: Nds. Jb. f.<br />
Landesgesch. Bd 57.1985. S. 281-286.<br />
10. Carstensen, Richard: Typisch niedersächsisch. Einst u. jetzt - Land zwischen Nordsee u.<br />
Harz, Eibe u. Weser. Würzburg: Weidlich (1985).175 S., 9 Zeichn.<br />
IDann u .•. : Braunschweig, Stadt u. Land S. 3743; Ha", S. 45-69.)<br />
11. Koltrowitz, Bernd, u. Christel Irmscher: Die Pest. Der schwarze Tod in Niedersachsen. In:<br />
Beispiele. In Niedersachsen Schule machen. 1985, Nr 3. S. 57-59, 1 Abb.<br />
12, Kirchen, Klöster, Manufakturen. Historische Kulturgüter im Lande Braunschweig. (Red.: Uwe<br />
Kam pfe r.) (Braunschweig:) Braunschweigischer Vert:inigter Kloster· u. Studienfonds (1985).<br />
221 S., zahlr. Abb.<br />
[Darin: Hagen, Rolf: Zur Geschichte d. Braunschweigischen Vereinigten Kloster· u. Studienfonds. S. 1145,9 Abb. - Gose·<br />
bruch, Martin: Der Kaiserdom von Königslutter. S. 47-60. 8 Ahb. - R6tting. Hartmut: Die (jrabl~ge LotharslII. in d. Stiftskirche<br />
zu Königslutter. S. 61-82,14 Abb.- Maler, Konr.d, u. Maria Ktlbel-Maier: KlosterWalkenried. S. 8:>-122,12 Abb.<br />
- Glazlk. Ermt: Die Sanierungsarbeiten an d. KI05tcranlagc Walkenried. S. 123-132,4 Abb. - Hobom. Wilhelm: Kloster Marienberg<br />
(in Helmstedt) u. seine Paramente. S. 13:>-148,9 Abb. - Zie Ike, Carola: Das Zisterzienserkloster in Mariental. S.<br />
149-162,7 Abb. - Gies.u. Peter. u. Theodore Thiel: Das Kloster Zur Ehre Gottes in Wolfenbuttel. S. 16:>-174,5 Abb.<br />
Beyer, Hans-Joachim: Schloß Furstenberg u. d. blaue F. S. 17'>-185,5 Abb. - Renner, Klaus: Die Förderung kirchlicher Aufgaben<br />
durch d. Kloster- u. Studienfonds. S. 181-201, 11 Aho. - Recker. Helmut: Landwlrtschafthcher Grundbesltz-TradItIon<br />
u. Foruchritt. S. 2U:>-21O, 3 Abb. - Kampfer, U.: Grundstucke, Wertpapiere u. Walder. S. 211-218, 3 Abb. - RegisterS. 220-<br />
221.1<br />
13. Atlas Regierungsbezirk Braunschweig. Braunschweig, Gifhom, Goslar, Göttingen, Helmstedt,<br />
Northeim, Osterode, Peine, Salzgitter, Wolfenbüttel, Wolfsburg. (Hergestellt in d. Westermann<br />
Kartographie Braunschweig. Leitung: Ulf Zahn. Kartogr. Technik: Heinz Sprengel u.<br />
Peter Seng. Red. Mitarb.: D. J. Bode, Peter Maibach.) (Braunschweig: Westermann 1985.)<br />
32 S. 4° [Umschlagt.]<br />
14. Knopp, Werner: Anmerkungen über das Braunschweigische und das Hannöversche. Ein<br />
Beitr. zur Historie Niedersachsens. Festvortrag anläßI. d. Verabschiedung von Herrn Günter<br />
Nerlich, Mitglied d. Vorstandes d. NORDfLB, 12. Dezember 1983. (Hannover, Braunschweig:<br />
NORD/LB [um 1984].) 20 S.<br />
15. Kla ube, Manfred: Beiträge zur Entwicklung der Siedlungs- und Wirtschaftslandschaft im Ambergau<br />
bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts. (Hildesheim:) Bernward (Verl. 1985).359 S., 80<br />
Abb. (Schriftenreihe d. Stadtarchivs u. d. Stadtbibliothek Hildesheim. Bd 15.)<br />
16. Längs der Nette. Heimatkundl. Blätter aus d. Ambergau, (Schriftl.: Sigurd Bressel.) 1.<br />
(Bomum a. Harz: Verein f. Heimatkunde im Ambergau) 1985. 35 S.<br />
[Darin: Bresse •• S.: Anmerkungen zur Dorfbeschreibung Schlewecke~ (Stadt Rockenem) zur Zeit des Siebenjährigen Krieges.<br />
S. 5-24, 3 Kt. - Bressel. S.: Milnzsonen und Ihre Umrechnungen. S 25. - Bressel. S.: Eine Kriegssteuerliste fur Schlewecke<br />
BUS dem Jahre 1550 (Nds. Staatsarchiv Wolfcnbüttcll Alt 8 Nr. 71). S. 26--27. - Drei Dorfbeschreibungen von Schlewecke aus<br />
dem vorigen Jahrhundert. S. 28. - Perkuhn, Egon: Das Wappen von Holle. S. 29-33.)<br />
17. Böde ker, Johann Dietrich: Das Land Brome und der obere Vorsfelder Werder. Geschichte d.<br />
Raumes an Ohre, Drömling u. Kleiner Aller. (Braunschweig: Verf. 1985.) 701 S. mit 266 Abb.<br />
U. Kt. 4°<br />
IBehandelt u. a. d. ehemals zum Krs. Helmstedt gehörenden Ortschaften Ahnebeck (Gememde Parsau) S. 479-492. Pa",u<br />
S. 492-521. Bergfeld S. 521-542. Ruhen S. 54:>-573. Ilrechlor! (Gememde Kuhen) S. 574-5'19. Elscholl (Gemeinde Ruhen)<br />
S. 599-618. Tiddische S. 619-647. Hoitlingen (Gern emde Tiddische) S. 647-668.)<br />
172
<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />
18. Mirus, Hans: Chronik der Stadt DasseI. Von d. Grafschaft bis zur Gebietsreform 1974. Hrsg.<br />
von d. Stadt DasseI. Hildesheim: Lax 1981. IX, 333 S. mit Abb. u. Kt., 8 Tar.<br />
[Darin S. 4'Hi2: Unter den Welfen -1523 bis 1643.J<br />
19. Röhr, Heinz: Wanderungen im Elm. Ausgangspunkt Reitlingstal. In: Heimatbuch f. d.<br />
Landkr. Wolfenbüttel. Jg. 32: 1986. [1985.] S. 141-144,1 Abb.<br />
20. Koch, Rüdiger: Mitten in Deutschland: Erinnerungen an 100 Jahre Landkreis Gifhorn<br />
1885-1985. (Gifhorn: Landkreis Gifhorn 1985.) 78 S. mit Abb. [Rückent.:] 100 Jahre Landkreis<br />
Gifhorn. (Schriftenreihe d. Landkreises Gifhorn. Bd 1.)<br />
21. Lemke, Klaus: 100 Jahre Landkreis Gifhorn. Der Landkreis im Wandel d. Zeit. Festrede auf<br />
d. Sondersitzung d. Kreistages am 1. Juli 1985. In: Kalender f. d. Landkreis Gifhorn. 1986.<br />
[1985.] S. 17-33,6 Abb.<br />
22. Roshop, Ulrich: Das Gifhorner Ratsbuch I. (Gifhorn: Stadt Gifhorn 1985.) 40 S.<br />
23. Sch ultz, Hans Adolf: Burgen, Schlösser und Herrensitze im Raum Gifhorn-Wolfsburg. (Gifhorn:<br />
Sparkasse Gifhorn-Wolfsburg 1985.) 95 S. mit Abb. u. PI. (Schriftenreihe zur Heimatkunde<br />
d. Sparkasse Gifhorn·Wolfsburg. Bd 1.)<br />
24. Der Landkreis Göttingen. Jubiläumsausgabe aus Anlaß d. lOOjährigen Bestehens d. Landkreises<br />
Göttingen. Hrsg. in Zsarb. mit d. Kreisverwaltung. Red.: Alexander Engelhardt, Horst<br />
Henze. (3., völlig neue Ausg.) Oldenburg : Verl. Kommunikation u. Wirtschaft 1985.<br />
203 S., zahlT. Abb. (Städte, Kreise, Regionen.)<br />
[2. Ausg. s. Bibliogr. 1981. Nr 2.J<br />
25. Denecke , Dietrich, u. Annemarie Gercke: Bibliographie zur Geschichte und Landeskunde<br />
von Göttingen und Südniedersachsen für das Jahr 1984 . In: Göttinger <strong>Jahrbuch</strong>. (F. 33.) 1985. S. 245-263.<br />
[Die Bibliographie erscheint jährlich im Got\inger <strong>Jahrbuch</strong>.J<br />
26. Dir k s, Hans-Georg: Der Harz. Farbaufnahmen von Kurt Fu rt n e r. (2., überarb. Auf!. )(Münehen:)<br />
Süddt. Verl. (1985).104 S., 35 Abb. 4°<br />
[1. Aufl. s. Bibliogr. 1976. Nr IO.J<br />
27. Eckert, Gerhard: Wanderbuch Harz. München, Wien, Zürich: BLVVerl. Ges. 1985. 159 S.,<br />
zahlr. Abb. u. Kt. 4° (BLV Kombi-Wanderbuch.)<br />
28. Neumann-Adrian, Michael: Der Harz. Photogr.: Joseph H. Neumann. (München u. Luzern:)<br />
Bucher (1985). 110 S., zahlT. Abb.<br />
29. Paech, Heinz Joa(chim): Alte Ansichten aus dem Harz. Gesammelt, gesichtet, archiviert u.<br />
zsgest. Vienenburg, Moltkestr. 9: Ansichten-Verl. 1985. 100S. Abb.<br />
30. Die IbergerTropfsteinhöhle bei Bad Grund . (Red.: Stephan Kempe [u. a.]) Oste rode<br />
a. H.: Arbeitsgemeinschaft f. Karstkunde in Niedersachsen e. V.; Bad Grund : Kurbetriebsgesellschaft<br />
m.b.H. 1985.58 S., 20 Abb., 1 Kt.<br />
[Darin: Knolle. Friedhatt: Die Ber(!Stadt Bad Grund und der lberg. Eone Eint. in d. Raum u. seine Geschichte. S. 6-8. Abb.<br />
1. - Vladi. F,rouz: Geologie des Harles und des lberges. S. ~15. Abb. 2-5. - Kempe. S.: Eine Fuhrung durch dIe lberger<br />
Tropfsteinhohle. Ihre Raum(ormen.,hre Entstehung u. Versinterung. S. 16-35. Abb. 6-16. - Hartmann. Rainer: Flora und<br />
Fauna der It.erger Tropfstelnhohlc. S. ~39. Abb. 17. - Rel "bot h. Friednch: Geschlchthches uber die lberger Tropfstem.<br />
höhle. S. 40-48. Abb. 1&-19. - Knolle. F.: Karstökologisches zur lberger Trop(steonhöhle. S. 4~50. - FIeber. Peter: Sagen<br />
um den lberg. S. 50-53. Abb. 20. - Schn(ltum. S. 54-55.)<br />
31. Schwarz, Friedemann: Von der Landesgrenze zur Zonen- und "Staatsgrenze" . Als d. Straßen<br />
"ins Preußische" gesperrt wurden. In: Unser Harz. Jg. 33. 1985. S. 188, 19~194, 4 Abb.<br />
[Über d. Zonengrenze im Harz bei Hohegeiß. J<br />
32. Philipsen, Theodor: "Der größte Theil ist höchst elend". Der ReiseschriftstellerC. G. Küttner<br />
fand 1799 am Harz keinen großen Gefallen. In: Allgern. Harz-Berg-Kal. 1986. [1985.] S. 70-71.<br />
173<br />
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33. Ernst Barlachs letzte Erholungsreise. Ein Verfemter verbarg sich im Harz. In: Unser Harz. Jg.<br />
33. 1985. S. 27-28,33-34,2 Abb.<br />
[Barlach weilte während e. Hameise vom Dezember 1938 bis Februar 1939 auch zu e. Kuraufenthalt in Bad Harzburg.}<br />
34. Klein, Fritz: Zwischen dem Dreieckigen Pfahl und der Dreiherrenbrücke. In: Allgern. Harz<br />
Berg-KaI. 1986. [1985.) S. 8~2, 1. Abb.<br />
35. Lommatzsch, Herbert: Wer Sorgen hat, trinkt gern 'nen "Tremm"! Alkoholische Probleme<br />
im Oberharz vor rund ISO Jahren. In: Allgern. Harz-Berg-KaI. 1986. [1985.] S. 54.<br />
36. Ring, Edgar: Heißluftheizungen im Harzgebiet. Mit Taf. I u. 6 Abb. In: Harz-Zs. Jg. 37.1985.<br />
S.3748.<br />
37. Wiese, Albert: Zum hundertjährigen Bestehen des Harzklubs. In: Allgern. Harz-Berg-Kal.<br />
1986. [1985.] S. 23-25,1 Abb.<br />
38. Kerl, Hermann: 100 Jahre Harzklub. In: Allgern. Harz-Berg-Kal. 1986. [1985.] S. 17-22,<br />
1 Abb.<br />
39. [Harzklub-Zweigvereine. Chronik zum l00jährigen Bestehen d. Harzklubs 1986.] (Clausthal<br />
Zellerfeld 1985.) S. 1-28, Abb. 4° (Unser Harz. Jg. 33, H. 5-12. Beil.) [Titel fingiert.] [Wird<br />
fortges.]<br />
(Darstellung d. Zweigvereine Harlingerode (Stadt Bad Harzburg) S. 3.2 Abb. Walkenried S. 4. I Abb. Astfeld (Stadt Langelsheim)<br />
S. 5. 2 Abb. Braunlage S. 6. 2 Abb. Buntenbock (Stadt Clausthal·Zcllerfeld) S. 8, I Abb. Wolfenbuttel S. 10, I Abb. Bad<br />
Harzburg S. 11, I Abb. Wieda S. 14,2 Abb. Clausthal·Zcllerfeld S. 18. I Abb. Lutter am Barenberge S. 20, I Abb. Goslar S.<br />
23, I Ahb. Hahnenklee·Bockswiese (Stadt Goslar) S. 24, I Abb. Braunschweig S. 25,2 Abb. Gittelde S. 26, 2 Abb. Hohegeiß<br />
(Stadt Braunlage) S. 1:1, 2 Abb. Lautenthai (Stadt Langelsheim) S. 28, I Abb.}<br />
40. Boh nsack, Siegfried: Geschichte der Heberbörde. Bd 1: Nach dem großen Kriege. (Erzählungen<br />
nach d. Protokollen d. Amtshandelsbücher d. Amtes Gandersheim von 1648 bis 1704.) (Bad<br />
Gandersheim, Altgandersheim 43: Verf. 1985.) 103 S.<br />
41. Sch reiber, Friedrich: Heimatkunde für den Landkreis Holzminden und das Land an der Oberweser.<br />
Nicht nur für d. Schüler d. Grundschulen. Holzminden: Landkreis Holzminden (1985).<br />
144 S. mit Abb., Kt. u. IIIustr.<br />
[So 13&--141 Orts·, Namen· u. Sachregister.}<br />
42. Hi nric hse n, Alex: Literaturliste zur Heimat- und Landeskunde des Landkreises Holzminden.<br />
In: <strong>Jahrbuch</strong> f. d. Landkr, Holzminden. Bd 2: 1984. 1985. S. 129-135,<br />
43. Koch, Alfons: Luftarchäologie im Raum des Landkreises Holzminden. Mit 6 Abb. In: <strong>Jahrbuch</strong><br />
f. d. Landkr. Holzminden. Bd 2: 1984. 1985. S. 11-15.<br />
44. Landkreis Peine. (Autoren: Herbert Bahrmann tu. a.) Fotos: Helmut Trexler tu. a.D (München:<br />
Kunstverl. J. Bühn 1985.) 178 S., zahlr. Abb. 4°<br />
45. 100 Jahre Landkreis Peine 1885-1985. (Festschrift.) Eine Dokumentation. (Verantwortl.:<br />
Hans-Günter Nasdala. Fotos: H. Trexler.) (Peine:) Landkreis Peine (1985). 48 S. mit Abb.<br />
quer-4°<br />
46. Witt, Gertrud: Amt und Festung Üsler. Uslar: Solling-Verein Uslar (1981).551 S. mit zahlT.<br />
Abb. [Rückent.:] Witt: Uslar. Amt u. Festung.<br />
[Darin S. 55--91: Uslar als Residenz d. Braunschweiger Herzoge von 1261 bis 1584.]<br />
47. Mahnkopf, Kuno: Begebenheiten zwischen Weser und Solling. 50 Kurzgeschichten. IIIustr.<br />
von Kar! Cohnen. (Holzminden: Weserland-Verl. 1984.) 153 S.<br />
48. Ga uert, Adolf: Über die Grenzen des Halberstädter Wildbannbczirks von 997. In: Braunschw.<br />
Jb. Bd66. 1985. S. 173-180,1 Kt.-Skizze.<br />
49. Wagner, Eberhard: Der Internationale Arbeitskreis Sonnenberg. In: Schulverwaltungsbl. f.<br />
Nds. Jg. 37. 1985. S. 173-175.<br />
[Intllator d. Arbeitskreises war t949 d. Rektor d. Wolfenbutteler Volksschule an d. WallstraBe Walter Schulze.}<br />
174<br />
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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />
Quellenkunde und Historische Hilfswissenschaften<br />
Quellen s. auch Nr 16, 22, 92, 94, 97, 104, 112, 116, 127, 134, 135, 152, 160,258,299-301,385,<br />
399,483,491.<br />
50. Urkunden zur Geschichte des Städtewesens in Mittel- und Niederdeutschland bis 1350. Bearb.<br />
von Heinz Stoob tu. a.] In Verb. mit ... hrsg. von H. Stoob. Köln, Wien: Böhlau 1985. XXX,<br />
379 S., 1 Kt. 4° (Städteforschung. R. C, Bd 1.)<br />
(Zahlr. Braunschweiger Bezüge s. Orts· u. Personenindex S. 362-374. Sachindex S. 375-379.)<br />
51. Urkundenbuch des Klosters Ebstorf. Bearb. von Klaus Jaitner. Hildesheim: Lax 1985. VII,<br />
600 S., 4 Taf. (Lüneburger Urkundenbuch. Abt. 3.) (Quellen u. Untersuchungen zur Geschichte<br />
Nds. im Mittelalter. Bd 7.) (Veröffentlichungen d. Hist. Komm. f. Nds. u. Bremen.<br />
37.)<br />
(Braunschweiger Bezuge s. Index d. Personen u. On.namen S. SSI-S94.)<br />
52. Harn a n n, Manfred: Zur Edition der sogenannten Erbregister in den alt-welfischen Territorien.<br />
In: Nds. Jb. f. Landesgesch. Bd 57. 1985. S. 287-295.<br />
53. SteHen, Uwe, Werner v. Wyszecki: Die Kunstkammer des Ratzeburger Domes. Eine Dokumentation.<br />
(Ratzeburg: Verein d. Freunde d. Ratzeburger Domes e. V. 1985.) 64 S., 30 Abb.<br />
(Darin u .•. : Nachbildung d. Urkunde von 1154. durch d. Friedrich I. (Barbarossa) Herzog Heinrich d. Löwen d. Inve.titurrecht<br />
f. d. Bistum Ratzeburg verleiht, mit d. daran befestigten Goldbulle Barbarossas; Original im r-oids. Staatsarchiv WolfenbiJUcl.<br />
Weitere Hinweise auf d. Braunschweiger Dom St. Bla.li; ersch. auch in: LauenburgISChe Heimat. N. F. H. 109. 110. 1984. s. Bibliogr.I984.<br />
Nr4I. H. 111. 1985. S. 1-20. Ahb. 21-30.)<br />
54. Schlözer (, August Ludwig von): Ungedruckte Briefe von und an Schlözcr aus den Jahren<br />
1761-1809. [Hrsg. von] Gerhard Ziegengeist. In: Zeitschrift f. Slawistik. Bd 30. 1985.<br />
S.480-525.<br />
[Darin u .•. : Brief Nr20 m S. 501-502 aus d. Nd •. Staatsarchiv Wolfenbüttel. 298 N 783. Brief Schlözers an Bemhard Christoph<br />
Breitkopf & Sohn in Leipzig. Göttingen. 2.5. 1773.)<br />
55. Extract catastri der Gebäude-Beschreibung zu der Brand-Versicherungs-Gesellschaft. Pag.<br />
1753. Amts Gifhorn. Die Gebäudebeschreibung und das Hofbesitzcr-Folgeverzeichnis ab 1753<br />
im Amt Gifhom. Bearb. von Theo Bosse. (Gifhorn: Landkreis Gifhorn 1985.) 239 S., 11 Abb.<br />
56. Ebeling, Hans-Heinrich: Findbuch zu den Reichskammergerichtsakten 1551-1806. Rinteln: Bösendahl1985. XIV, 338 S. (Veröffentlichungen d. Nds. Archivverwaltung.<br />
Inventare u. kleinere Schriften d. Staatsarchivs in Bückeburg. H. 1.) Zug!. =<br />
(Inventar d. Akten d. Reichskammergerichts. Bd 9.)<br />
(Braunschweiger Bezüge s. Indices S. m-335.)<br />
57. Leesch, Wolfgang: Die deutschen Archivare 1500-1945. Bd 1: Verzeichnis nach ihren Wirkungsstätten.<br />
München [usw.]: Saur 1985. 267 S.<br />
(Darin: Staatsarchiv Wolfenbüttel S. 119: Stadtarchiv Braunschweig S. 125; Personenmdex S. 205-267.)<br />
58. Stadt Braunschweig. Jubiläumsschrift. 125 Jahre Stadtarchiv. 125 Jahre Stadtbibliothek. 75<br />
Jahre Öffentliche Bücherei. Hrsg. von Manfred R[ichard] W[alter] Garzmann u. Wolf-Dieter<br />
Schuegraf. Braunschweig (: Stadtarchiv u. Städtische <strong>Bibliothek</strong>en Braunschweig) 1985. XI,<br />
159 S., 24 Taf.<br />
(Darin: Stadtarchiv Braunschweig. Garzmann. M. R. W.: Geschichte und Aufgaben des modernen Stadtarchiv. Braunschweig.<br />
S. 3-24. - Angel, Johannes: Eme neue Bestandeuberslcht tur das Stadt archiv Braunschwelg. S. ~54. - N iekel,<br />
Hanmut: Neue Medien in den Archiven. Ein Überblick. S. 55-61. - Städtische <strong>Bibliothek</strong>en Braunschwelg. Camerer. Luitgard:<br />
Die Geschichte der Sladtbibliothek. S. 65-81. - Jacob, Ute: DIe Geschichte der Öffenthchen Buchcrei und LesehaUe<br />
19W-I941. S. 82-108. - Dohmeyer. Ingnd: Die Geschichte der Öffentlichen Bucherei seit 1941. S. 109-126. - Schuegraf.<br />
W.-D .. Die Städtischen Bibltotheken Braumchweig. S. 127-146. - Feder. Uwe: Verzeichnis der Statistiken . S. 147-156; S. 157-158 Namenregister.]<br />
175<br />
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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />
59. Junghof, Ingrid, u. Gisela Skorsetz: Vorläufiges Verzeichnis der in der Präsenzbibliothek<br />
des Stadtarchivs vorhandenen Salzgitter-Literatur. (Salzgitter 1985.) 87 S. 4° (Sonderveröffentlichungen<br />
d. Stadtarchivs Salzgitter. H. 5.)<br />
Karten s. auch Nr 13.<br />
60. Leerhoff , Heiko: Niedersachsen in alten Karten. Eine Auswahl von Karten d. 16. bis 18. Jh.<br />
aus d. niedersächsischen Staatsarchiven. Neumünster: Wachholtz 1985.179 S., 72 Kt. 4°<br />
[Darin aus d. Nds. Staatsarchiv Wolfenbuttel Nr 5. 9. 38. 39. 45. 49. 61. 69 mit AbI> I<br />
Siegel s. auch Nr 389, 537a.<br />
61. Fenske, Lutz: Adel und Rittertum im Spiegel früher heraldischer Formen und deren Entwicklung.<br />
In: Das ritterliche Turnier im Mittelalter. Beitr. zu e. vergleichenden Formen- u. Verhaltensgeschichte<br />
d. Rittertums. Hrsg. von Josef Fleckenstein. Göttingen 1985. S. 75-160, 10<br />
Abb. (Veröffentlichungen d. Max-Planck-Instituts f. Geschichte. 80.)<br />
[Untersuchungsgegenstand sind z. T. Siegel Braunschweiger Adeliger aus d. Nds. Staatsarehiv Wolfenbutte!.1<br />
62. Schneidmüller ,Bernd: Die Siegel des Pfalzgrafen Heinrich bei Rhein, Herzogs von Sachsen<br />
. Mit 3 Abb. In: Nds. Jb. f. Landesgesch. Bd 57.1985. S. 257-265.<br />
[Oie Siegel stammen aus d. Nds. Staatsarehiv Wolfeubuuel 7 Urk 1.24 Urk 24 u. 22 Urk 30.1<br />
63. Siegel des Meisters Eckhart, 7 Urk. 212, Niedersächsisches Staatsarchiv, Wolfenbüttel. In:<br />
Eckert, Willehad Paul, Dietrich Steinwede, Helmuth Nils Loose: Bi[dwerk zur Kirchengeschichte.<br />
Bd 3. Freiburg i. Br., OffenbachIM., LahrlSchwarzwald 1985. S. 22-23, Abb. 266, 1<br />
Dia.<br />
64. Battenberg, Christoph: Die Sammlung der Siegelstempel im Kestner-Museum Hannover.<br />
(Hannover: Kestner-Museum 1985.) 204 S. mit zahlr. Abb. (Kestner-Museum Hannover.<br />
Sammlungskatalog. 3.)<br />
[Darin u. '.: Wolfenbuttel. um 1600. S. 17 - Nr I; Lobachl~'ecken Beveml. Kr. Holzminden.IH08-1813. S 54 = Nr28; Braunschwelg.<br />
um 1420. S. 64 = Nr36; Hessen. Kr. WOlfenbuuel, Halberstadt, 14. Ih. S. 120 B Nr 73; Goslar, 13. Jh. S. 156= Nr 104.1<br />
65. Ah rend, Friedrich: Gründa Historika: 1535 - Ein Siegel und ein Wappen für die Bergstadt Bad<br />
Grund. In: Allgern. Harz-Berg-Kal. 1986. [1985.) S. 86-88, 3 Abb.<br />
Wappen s. auch Nr 249,465.<br />
66. Rabbow, Arnold: Braunschwcigs Weichbildwappen. Braunschweig (: Stadtarchiv Braunschweig)<br />
1985. 35 S., 26 Abb., 1 Taf. (Stadtarchiv u. Stadtbibliothek Braunschweig. Kleine<br />
Schriften. 14.)<br />
67. Rein. Helmut: Wappen-geschmückte Grenzsteine im Kreis Hameln-Pyrmont. 8 Berichte über<br />
Grenzen u. Grenzverträge aus d. Zeit vom 16. bis zum 19. Jh. Hameln: Landkreis Hameln-Pyrmont,<br />
Schul- u. Kulturamt (1985).162 S., 174 Abb., Kt 4°<br />
[Darin u. a : Grenz."eine d. Grafschaft Pyrmont. Grenze zum Braunsehweigischcn Ami Ouenstein. S. 51-70. Abb. 54-75, I Kt.]<br />
Münzen s. auch Nr 16,184,368,607.<br />
68. Kaemling. Werner: Die Welfen und ihr Geld. Geschichte u. Geschichten. Braunschweig:<br />
Ho[tzmeyer (1985).127 S. mit Zeichn. u. Kt.<br />
69. Denicke, Jürgcn: Die Brakteaten der Münzstätte Braunschweig. T. 1.2. (Braunschweig: Verf.<br />
1983-85.)<br />
[I. Heinrich der Löwe 1142-1195. (1983.) S. I-55. Abb. 1-40b. F l-F 12. - 2. Heinrich der Lange 1195-1227 und 0"0 IV.<br />
1195-1218. (1985.) S. 59-1IJ9, Anb. 41-110. A-H, F I3-F 21 I<br />
70. Sobotta:Wolfgang: Skizzen über das Goslarer Mariengcld. In: Goslarer BergkaI. Jg. 368:<br />
1986. [19g5.) S. 49-53, 12 Abb.<br />
176<br />
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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />
71. Kluge, Bemd: Der Brakteatenfund von Oschersleben. Zur Halberstadt-Helmstedt-Hildesheimer<br />
Brakteatengruppe in d. ersten Hälfte d. 13. Jh. In: Nordharzer <strong>Jahrbuch</strong>. Bd 10. 1985. S.<br />
6-37,7 Taf. (Veröffentl. d. Städt. Museums Halberstadt. 18.)<br />
[Zu d. 1978 geborgenen Fund gchören auch 8rakreaten aus Helmstedt u. Goslar.]<br />
72. Zedelius, Volker: Fundmünzen der Werla. Mit Taf. IX u. X. In: Harz-Zs. Jg. 37. 1985.<br />
S.55...{j().<br />
73. Lommatzsch, Herbert: Zur Zeit der "Kipper" und "Wipper" im Harze. In: Allgem. Harz<br />
Berg-KaI. 1986. (1985.) S. 55-57.<br />
74. Sch ü tze, Wolfgang: Die Darstellung der Bergbautechnik auf den Oberharzer Münzen und Medaillen.<br />
In: TU Clausthal. Mitteilungsblatt. H. 59.1985. S. 19-25,20 Abb.<br />
75. Brockmann, Günther: Die Medaillen der Welfen. Die Geschichte d. Welfen im Spiegel ihrer<br />
Medaillen. Bd 1: Linie Wolfenbüttel. Köln: Brockmann 1985. 412 S. mit Abb.<br />
(s. 381-384 Personen· u. Sachverz.; S. 398-411 Index d. Medailleure.]<br />
76. Spruth, Fritz: Bergbaumedaillen 1984. In: Der Anschnitt. Jg. 37.1985. S. 230--234,31 Abb.<br />
(Darin u .•. : Medaille Ottiliae-Schacht Clausthal. S. 231, 2Abb.; An!. s. Bibliogr. 1981. Nr 32; 1982. Nr47; 1983, Nr 54u. 1984,<br />
Nr63.]<br />
77. Veddeler, Peter: Der Orden der Westphälischen Krone. In: Westfalen, Bd 63. 1985.<br />
S. 104-116, Abb. 90--96, Taf. VI.<br />
Allgemeine Geschichte in zeitlicher Reihenfolge<br />
78. Ausgrabungen in Niedersachsen. Archäologische Denkmalpflege 1979-1984. Hrsg. von d. Archäologischen<br />
Denkmalpflege im Inst. f. Denkmalpflege, Nieders. Landesverwaltungsamt,<br />
durch Klemens W il hel m i. [l"cbst) Kartenbeil. Stuttgart: Theiss 1985.309 S., zahlr. Abb. u. Kt.<br />
4°<br />
[Darin U. 3.: Zur archaologischen Denkmalpflege. Thicme. Hanmut: "Braunkohlen-Archaologie'" im Raum Helmsredt (Es.<br />
beck, Stadt Schoningen). S. 33-40, 9 Abb. - Darstellungen u. Ausgrabungen. Altsteinzeit u. Mittelsteinzeit. Grote. Klaus, u.<br />
H. Th i e m e: Eiszeitliche Jagdtiere und Jager der mittleren Altsteinzeit am Beispiel der Freilandstation Salzginer-Lebenstedl.<br />
S. 51-57,7 Abb. - Thieme, H.: Mittelstemzeitliche Fundstreuungen bei Weslerode(Stadt Bad Harzburg) am Nordharz. Ldkr.<br />
Goslar. S. 76-78, 2 Abb. -Jungsteinzeit. Fansa. Mamoun. u. H. ThJeme: Eine Siedlung und Befestigungsanlage der BandkeramIk<br />
auf dem "Nachtwlesen-Berg" bei Esbeck, Sladt SchönlOgen, Ldkr. Helmstedt. S. 87--92, 5 Abb. - Willerding, Ulrich:<br />
Zum Ackerbau der Linienbandkeramiker bei Esbeck. Stadt Schdningen. Ldkr. Helmsted!. S. 92-96. 4 Abh. - Thieme, H.:<br />
Eine Siedlung der RÖ
<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />
81. Schwarz-Mackensen, Gesine: Die frühbandkeramische Siedlung bei Eitzum [Stadt Schöppenstedt),<br />
Landkreis Wolfenbüttel. Mit e. BeitT. von J. Riederer (: Keramologische Untersuchungen<br />
an der Keramik von Eitzum). (Braunschweig 1985.) 91 S., 18 Abb., 43 Taf., 2 PI. 4°<br />
(Veröffentlichungen d. Braunschweigischen Landesmuseums. 45.)<br />
82. Steinmetz, Wolf-Dieter: Die Verbreitung der Linienbandkeramik in Niedersachsen. In: Die<br />
Kunde. N. F. Jg. 36.1985. S. 305-327, 1 Kt.<br />
[Verzeichnet auch FundsteIlen in d. Landkreisen Goslar, HeJmstedt. Wolfenbüttel u. d. Stadt Salzgilter.)<br />
83. Archäologen contra Bagger. Rettungsgrabungen in Schöningcn erfolgreich. In: Niedersachsen.<br />
Jg. 85. 1985. S. 37, 2 Abb.<br />
84. Fischer, Holger: Bauern und Viehzüchter- Anfänge unserer Kultur. In: Ur- und Frühzeit. Jg.<br />
12, H. 1. 1985. S. 16--19.<br />
IZu e. Sonderausstellung im Braunschw. Landesmuseum. Abt. Archaologie. Wolfenbütte1.1<br />
85. Rötting, Ingrid: Siedlungen und Gräberfelder der Römischen Kaiserzeit. Mit 1 mehrfarb.<br />
Faltkt. Hildesheim: Lax 1985. VIII, 97 S. 4° (Studien u. Vorarbeiten zum Hist. Atlas Nds. H.<br />
31.) (Veröffentlichungen d. Hist. Komm. f. Nds. u. Bremen. 2.)<br />
86. Ring, Edgar: Bibliographie zur Werla-Forschung. In: Harz-Zs. Jg. 37.1985. S. 11-35.<br />
87. Busch, Ralf: Die Werla-Forschung 1935-1985 im Spiegel der Harz-Zeitschrift. In: Harz-Zs. Ig.<br />
37. 1985. S. 10.<br />
BS. Riebartseh, Erich: Geschichte des Bistums Hildesheim von 815 bis 1024 auf dem Hintergrund<br />
der Reichsgeschichte. (Hildesheim:) Bernward (Verl. 1985).355 S. mit Abb. u. Kt.<br />
[Personen- u. Ortsreg. S. 349-355.]<br />
89. Die Welt der Hanse. [Hrsg.:] Albert d' Haenens. Vorw.: Etienne Davignon. (Genf:) Weber<br />
(; Antwerpen:) Mercatorfonds (1984). 427 S. mit 511 Abb. 4°<br />
[Darin u. a.: Haenens, A. d': Goslar. S. 342-351, Abb. 411-427; Namen- u. Ortsregister S. 421-426.]<br />
90. Kaisergestalten des Mittelalters. Hrsg. von Helmut Beumann. (Mit 15 Kaiserdarst. im Text.<br />
2., durchges. Aufl.) München: Beck (1985). 386 S.<br />
[Darin u. a.: Beumann, H.: Ottoder Große . S. 50-72,1 Abb. - Beumann, H.: Ouo 111. -1002>. S. 73-97,<br />
1 Abb. - Petke, Wolfg.ng: lothar von Supplingenburg . S. 15S-176. 1 Abb.; Personenregister S. 381-386.]<br />
91. Ennen, Edith: Frauen im Mittelalter. (Mit 24 Abb. aufTaf., 1 Kt. u. 2 Tab. im Text.) (2. Aufl.)<br />
München: Beck (1985). 300 S.<br />
[Braunschweiger Bezüge s. Personenregister S. 28>-300.)<br />
92. Metz, Wolfgang: Quellenstudium zum Servitium regis . T. 3. In: Archiv f. Diplomatik,<br />
Schriftgesch., Siegel- u. Wappenkde. Bd 31. 1985. S. 273-326.<br />
[Anfangs. Bibliogr. 19TI, Nr 36 u. 1980. Nr 53.]<br />
93. Ke lIer, Hagen: Herrscherbild und Herrschaftslegitimation. Zur Deutung d. ottonischen Denkmäler.<br />
In: Frühmittelalterliche Studien. Bd 19. 1985. S. 290-311, Taf. 23-29.<br />
94. Karpf, Ernst: Herrscher[egitimation und Reichsbegriff in der ottonischen Geschichtsschreibung<br />
des 10. Jahrhunderts. Wiesbaden, Stuttgart: Steiner 1985. VI, 237 S. (Historische Forschungen.<br />
Bd 10.) Oberarb. Fassung d. u. d. T.: Karpf: Herrschaftsbildung, Herrscherlegitimation<br />
und Reichsverfassung in der ottonischen Geschichtsschreibung des 10. Jahrhunderts ersch.<br />
Phil. Diss. Marburg WS 1981/82.<br />
[Darin u. a.: Hrotsvit [Hrotsvitha) von Gande"heim. S. 114--144; S. 228-237 Register.]<br />
95. Gi ese, Wolfgang: Liudo[finger ,<br />
sächs. Hochadels-, Königs- u. Kaisergeschleeht. In: Neue dt. Biographie. Bd 14. 1985.<br />
S. 718-721, 1 Stammtaf.<br />
178<br />
http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042606
<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />
96. Denecke , Rolf: Drei weltgeschichtliche Ereignisse im Harzburger Dreieck. 3 Abb. Cl aus thal<br />
Zellerfeld: Greinert (1985). 47 S.<br />
(Heinrichs I. Sieg bei Werla u. d. Folgen. Heinrichs IV. Sachsen krieg u. Canossa-Gang. Der Tod Kaiser Ottes IV. auf d. Harzburg.)<br />
97. Fuß b ro i eh, Helmut: Erzbischof Gero als Brautwerber. Theophanu, e. unbekannte Prinzessin<br />
aus Byzanz. In: Köln. Vierteljahresschrift f. d. Freunde d. Stadt. 1985,2. S. 23-26, 3 Abb.<br />
[Darin auf S. 24 Gesamtabb. d. Heiratsurkunde d. Kaiserin Theophanu, 972 April 14. Nds. Staatsarchiv WolfenbütteLI<br />
98. Karpf, E(rnst): Ekbert. In: Lexikon d. Mittelalters. Bd 3, Lfg 8. München, Zürich 1985. Sp.<br />
1761-1762.<br />
[Ekbert I. (v. Braunschweig). Graf aus d. Familie d. Brunonen. t 11. 1. 1068; Ekbert 11. (v. Braunsehweig), t 3.7. 1090, Sohn<br />
von Ekbert 1.; Ekbert. sachs. Graf, t 994, Sohn d. Billungers Wiehm.nn d. A.I<br />
99. Reich und Kirche vor dem Investiturstreit. Vorträge beim wissenschaft!. Kolloquium aus Anlaß<br />
d. 80. Geburtstages von Gerd TeIlenbach. Hrsg. von Karl Schmid. Sigmaringen: Thorbecke<br />
1985. XIV, 119 S., 2 Abb.<br />
[Darin u. a.: Keller. Hagen: Grundlagen ononischer KOnigsherrschaft. S. 17-34. - Hlawitschka. Eduard: Die Thronkan
<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />
107. Löbe, Max: WahlspTÜche. Devisen u. Sinnsprüche deutscher Fürstengeschlechter d. 16. u. 17.<br />
Jh. (Nachdr. d. Aufl. Leipzig 1883.) (Berlin:) Transpress (VEB Verl. f. Verkehrswesen 1984).<br />
XVI, 310 S., 1 Abb.<br />
[Darin S. 51-82: Braunschweig; Register d. Personen u. d. Spruchanfänge S. 269-310.1<br />
Julius Herzog zu Braunschweig u. Lüneburg s. Nr 190.<br />
Heinrich Julius Herzog zu Braunschweig u.Lüneburg s. Nr 170, 267.<br />
Friedrich Ulrich Herzog zu Braunschweig u. Lüneburg s. Nr 249.<br />
August d. J. Herzog zu Braunschweig u. Lüneburg s. auch Nr 249.<br />
108. Keil, Inge: Johann Wiesel, 1583-1662, Fernrohrbauer in Augsburg. In: Uranus. Nachrichtenbl.<br />
d. Astronomischen Vereinigung Augsburg. Nr 51. 1985. S. 11-20,9 Abb.<br />
[Wiesel fertigte auch für Herzog August d. J. von Braunschweig·Wolfenbuttel oplische Inslrumenle I<br />
109. Müller, Rainer A.: Die deutschen Fürstenspiegel des 17. Jahrhunderts. Regierungslehren u.<br />
politische Pädagogik. In: Historische Zs. Bd 240. 1985. S. 571-597.<br />
[Ver!. unlersucht u. a. d. Werke _Aulico-polilica", 1. Auf!. Remlingen 1622, von Georg Engelhard von Löhneysen u. _Miroir<br />
de pronce" von GOllfried Wlihelm Leibniz.]<br />
11 O. Sc h 0 r n -S c h ü tt e , Luise: Prediger an protestantischen Höfen der FTÜhneuzeit. Zur politischen<br />
u. sozialen Stellung e. neuen bürgerlichen Führungsgruppe in d. höfischen Gesellschaft d. 17.<br />
Jh., dargest. am Beispiel von Hessen-Kassel, Hessen-Darmstadt u. Braunschweig-Wolfenbüttel.<br />
In: Bürgerliche Eliten in d. Niederlanden u. in Nordwestdeutschland. Studien zur Sozialgeschichte<br />
d. europäischen Bürgertums im Mittelalter u. in d. Neuzeit. Hrsg. von Heinz Sc hili i n g<br />
u. Herrnan Diederiks. Köln, Wien 1985. S. 275-336,3 Abb. (Städteforschung. R.A, Bd 23.)<br />
[Darin u. a. Kurzbiographien d. Hofprcdiger Joachim LÜlkemann t 18. 10. 1655 WolfenbOttel, Basilius Sattler t9. 11. 1624 Wol·<br />
fenbuttel, Pelrus Tuckermann t 27. 5. 1651 Braunschwcig.]<br />
111. Mohrmann, Ruth-E[lisabeth): Städtische Wohnkultur in Nordwestdeutschland vom 17. bis<br />
zum 19. Jahrhundert . In: Nord-Süd-Unterschiede in der städtischen<br />
u. ländlichen Kultur Miueleuropas. Hrsg. von Günter Wiegelmann. Münster 1985. S.<br />
89-155. (Beiträge zur Volkskultur in Nordwestdeutschland. 40.)<br />
[Untersuchungsstädle sind u. 8. Braunschweig. Wotfcnbuuel. Gandersheim u. Holzminden.]<br />
112. Jordan, Conrad: Acta bellorum Hildesiensium. Tagebuch d. Dr. Conrad Jordan von 1614 bis<br />
1659. Bearb. von Hans Schlotter [u. a.) (Hildesheim:) Gerstenberg (1985). XI, 602 S. [Vort.:)<br />
Acta bellorum Hildesiensium. (Veröffentlichung d. Familienkundl. Kommission f. Nds. u. Bremen<br />
sowie angrenzende ostfälische Gebiete e. V.)<br />
[Behandelt auch Ereignisse u. Personen im Henogtum Braunschweig-Wolfenbuttel; S. 565-602 Personen- u. Ortsregister.1<br />
Anton Ulrich Herzog zu Braunschweig u. Lüneburg s. auch Nr 269-271.<br />
113. Keller, Mechthild: Wegbereiter der Aufklärung: Gottfried Wilhelm Leibniz' Wirken für Peter<br />
den Großen und sein Reich. In: Russen u. Rußland aus deutscher Sicht 9.-17. Jahrhundert.<br />
Hrsg. von M. Keller unter Mitarb. von ... München 1985. S. 391-413,2 Abb. (West-östliche<br />
Spiegelungen. R. A, Bd 1.)<br />
ILeibmz traf u. a. als Unterhändler des Herzogs Anton Ulrich mit dem Zaren zusammen.)<br />
114. Dewhirst, Sara c.: The provoked prince, or: virtue tested. Politics and festivities in the duchy<br />
of Brunswick-Wolfenbüttel. In: The modern language review. Vol. 80. 1985. S. 80-89.<br />
[Betr. Anion Ulrich Herzog zu Braunschweig u. Lüneburg u. seine Zeil.l<br />
115. Uhl, Hans-Georg: Der Graf und die Tragödin. Bühnenreife Eifersuchtsaffäre um d. Goslarer<br />
Moritz von Sachsen. In: Goslarer BergkaI. Jg. 368: 1986. (1985.) S. 39-48,5 Abb.<br />
[Über d. Jahre 1720-1730. d. Morilz überwiegend in Paris verbracht hat.)<br />
180<br />
http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042606
<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />
116. Oberschelp, Reinhard: Politische Predigten 1727-1866. Niedersächs. Beispiele aus Krieg u.<br />
Frieden. Hildesheim: Lax in Komm. 1985. XC, 224 S. (Veröffentlichungen d. Niedersächsischen<br />
Landesbibliothek Hannover.)<br />
IDarin u. a. aus Predigten von Johann Friedrich Wilhelm Jerusalem. Georg Friedrich Dinglinger. Bemhard Friedrich Eggers.<br />
Heinrich PhilippConrad Henke.J<br />
117. Mylnikow, Alexander: Des Lügenbarons [Karl Fricdrich Hieronymus Frhr. von Münchhausen)<br />
Abenteuer in Rußland. In: Sowjetunion heute. 1984, Nr 12. S. 38-39.<br />
[Frhr. von Münchhausen wurde 1737 als Page am Wolfenbütteler Hof unter Herzog Karll. nach Rußland entsandt, um d. Prin·<br />
zen Anton Ulrich. jungsler Bruder Karls 1., vermahlt mit An"a Leopoldowna. Nichte d. Zarin Anna Iwanowna. zu dienen.}<br />
118. Winter, Ingelore M.: Friedrich der Große und die Frauen. Mit 11 Abb. (Esslingen:) Rechtle<br />
(1985).253 S.<br />
(Darin s. 7
<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />
http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042606<br />
129. 0 b e rm a n n, Karl: Verlauf und Ergebnisse der Wahlen zur Frankfurter Nationalversammlung<br />
1848 im Königreich Hannover und Herzogtum Braunschweig. In: <strong>Jahrbuch</strong> f. Geschichte. Bd<br />
32. 1985.S. 239-269.<br />
130. Mohrmann, Ruth-E[lisabeth]: Wohnkultur städtischer und ländlicher Sozialgruppen im 19.<br />
Jahrhundert: Das Herzogtum Braunschweig als Beispiel. In: Homo habitans. Zur Sozialgeschichte<br />
d. ländlichen u. städtischen Wohnens in d. Neuzeit. Hans Jürgen Teuteberg (Hrsg.)<br />
Münster 1985. S. 87-114. (Studien zur Geschichte d. Alltags. Bd 4.)<br />
131. Pollmann , Klaus Erich: Parlamentarismus im Norddeutschen Bund 1867-1870. Düsseldorf:<br />
Drostc (1985). 598 S. ETW. Phil. u. Sozialwiss. Hab. - Sehr. Braunschweig 1978. (Handbuch d.<br />
Geschichte d. deutschen Parlamentarismus.)<br />
[Personenreg. S. 575-587; Sachreg. S. 588-598.J<br />
WilheJm Herzog zu Braunschweig u. Lüneburg s. auch Nr 418.<br />
132. Storch, Dietmar: Herzog Wilhelm von Braunschweig. Sein Leben, seine Regierungszeit. In:<br />
Niedersachsen. Jg. 85. 1985. S. 177-180,3 Abb.<br />
133. Asendorf , Kurt: Der letzte Welfenherzog der Stammlinie Braunschweig hatte 53 Jahre lang<br />
regiert. Vor nunmehr 100 Jahren starb Wilhelm von Braunschweig. In: Der Bund. Jg. 33 = Nr<br />
102. 1985. S. 8-9.<br />
Ernst August Herzog zu Braunschweig u. Lüneburg s. auch Nr 316.<br />
134. Plenge, Erich: Briefe aus den Jugendjahren des Herzogs Ernst August von Braunschweig und<br />
Lüneburg an seinen Freund Werner von Hinüber. In: Alt-Hannoverscher Volkskalender. Jg.<br />
114: 1986. [1985.] S. 33-39.<br />
[Die Briefe sind als Faksimile wiedergegeben.J<br />
135. Bein, Rcinhard: Braunschweig. Stadt u. Herzogtum 1890-1918. Materialien zur Landesgeschichte.<br />
Braunschwcig: Döring 1985. 272 S. mit Abb. 4°<br />
136. Vögel, Bernhild: Die Arbeitslosenbewegung in Braunschweig von 1918-1923. [Braunschweig<br />
1985.]78 gez. BI. 4° [Masch.schr. vervielf.] Examensarbeit Fachhochschule Braunschweig-Wolfenbüttel,<br />
Fachbereich Sozialwesen.<br />
[Die Arbeit ist im Nds. Staatsarchiv Wolfenbtittel unter d. Signatur 2° Zg. 424/85 vorhanden.J<br />
137. Bein, Reinhard: Widerstand im Nationalsozialismus. Braunschweig 1930 bis 1945. (Braunschweig:<br />
Steinweg-Verl. 1985.) 199 S., 24 Abb., 1 PI.<br />
138. Pollmann, Birgit, u. Hans-Ulrich Ludewig: Nationalsozialistische Wirtschaftspolitik im<br />
Lande Braunschweig 1930-1939. T. 2: Die Braunschweiger Wirtschaft im Dritten Reich<br />
1933-1939. In: Braunschw. Jb. Bd 66.1985. S. 129-172.<br />
[T. 1 s. Bibliogr. 1984. I'r 127.J<br />
138a. Overy, R.J.: Heavy industry and the state in Nazi Germany: The Reichswerke erisis. In:<br />
European history quarterly. Vol. 15. 1985. S. 313-339.<br />
139. Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945.<br />
Hrsg. vom Studienkreis zur Erforschung u. Vermittlung d. Geschichte d. Widerstandes 1933-<br />
1945 u. d. Präsidium d. Vereinigung d. Verfolgten d. Naziregimes - Bund d. Antifaschisten.<br />
Red.: Ursula Krause-Schmitt tu. a.] Bd 2: Nicdersachscn. 1: Regierungsbezirke Braunschweig<br />
und Lüneburg. In Zsarb. mit Barbara Bromberger tu. a.] u. d. Landesverband d.<br />
VVN - Bund d. Antifaschisten. Mit e. Vorw. von Otto Graeber. (Köln:) Pahl-Rugenstein<br />
(1985).116 S. mit Abb. u. Kt. 4°<br />
[So 113-116 Ortsregister.J<br />
182
<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />
140. Widerstand 1933-1945. Sozialdemokraten u. Gewerkschafter gegen Hitler. [Ausstellung im<br />
Altstadtrathaus Braunschweig, 13.-27. 4. 1986.] (Gestaltung: Rolf Lederbogen [u. a.]2.,<br />
üherarb. Aufl.) (Bonn: Archiv d. Sozialen Demokratie d. Friedrich-Ebert-Stiftung 1983.) 168<br />
S. mit Abb.<br />
[So 164-167 Register.)<br />
141. Fiereder ,Helmut: Reichswerke "Hermann Göring" in Österreich . Wien, Salzburg:<br />
Geyer 1983. 303 S., 6 Abb. Ersch. zuerst als Phil. Diss. Sa)zburg 1979. (Veröffentlichungen<br />
d. Historischen Instituts d. Universität Salzburg. Bd 16.)<br />
[Darin: Kapitel 2: Die deutsche Schwerindustrie von 1919 bis 1939. Kapitel 3: Der nationalsozialistische Staat als Unternehmer:<br />
Die Reichswerke "Hermann Goring". Betrifft auch die Salzgitter-Werke.)<br />
142. M eyer, Heinz: Luftangriffe zwischen Nordsee, Harz und Heide. (Eine Dokumentation d.<br />
Bomben- u. Tiefangriffe in Wort u. Bild 1939-1945.) Hameln 9: Buchverl. Sünteltal (1983). 208<br />
S. mit zahlr. Abb.<br />
[Zahlreiche Braunschweiger Bezüge s. Ortsverzeichnis S. 204-208.)<br />
143. Wolf, Werner: Luftangriffe auf die deutsche Industrie 1942-45. (München:) Universitas (Verl.<br />
1985). 302S., 14 Abb.<br />
[Ver!. bezieht d. Braunschweiger Industriebetriebe in seine Untersuchung mit ein; S. 148-151: Braunschweig, Angaben über<br />
Schaden d Industrie; kein Register.]<br />
144. Richter, Axel: Das Unterkommando Vechelde des Konzentrationslagers Neuengamme. Zum<br />
Einsatz von KZ-Häftlingen in d. Rüstungsproduktion. (Vechelde: Gemeinde Vechelde 1985.)<br />
126 S., 20 Abb., 2 KI., 2 PI.<br />
145. Ku m leh n, Jürgen: Die Spurensuche fangt erst an. In: Heimatbuch f. d. Landkr. Wolfenbüttel.<br />
Jg. 32: 1986. [1985.] S. 56-72,7 Abb.<br />
[Über Gräber von Kriegsopfem aus d. 2. Weltkrieg in d. Region Braunschwcig.)<br />
146. Gedenkstunde auf dem KZ-Gelände Schandelah [Gemeinde Cremlingen] am 6. Mai 1985.<br />
Zsgest. von Ralf Busch. In: Heimatbuch f. d. Landkr. Wolfenbüttel. Jg. 32: 19!16. [19!l5.] S. 73-<br />
SO,1 Abb.<br />
[Enthalt: An..prache von Bürgermeister Gerbard Seidenkranz, Cremlingen. Ansprache d. Stellvertretenden Landrats Rudolf<br />
Quitte, Wolfenbuttel. Ansprache von Eugene Marion, ehem. Häftling in Schandc:lah. Ubenetzung d. Gedichtes "Schandelah"<br />
von Henri Higehn, Gefangener im KZ Schandelah.)<br />
147. Als der Krieg vorbei war ... Gifhorner berichten vom Kriegsende. (Texte: Ina Barnowsky<br />
tu. a.) Zsstellung: W[ilfried) Boye.) (Gifhorn: Otto-Hahn-Gymnasium) 1985. 16 ungez. BI.<br />
[Umschlag!.] (Ergo. 18. Special.)<br />
148. Schneider, Ullrich: Niedersachsen 1945. Kriegsende, Wiederaufbau, Landesgründung. (Hannover:)<br />
Schlüter (1985).188 S., 61 Abb.<br />
[Ersch. 1984 ohne Abh. bei d. Nds LandeszentraJe f. politische Bildung. Hannoveru. d. T.: Schneider: Niedersachsen 1945/46;<br />
s. Bibliogr. 1984, Nr 130.)<br />
149. Wege aus dem Chaos. Niedersachsen 1945-1949. Begleitheft zur Ausstellung. Hrsg. von d. Niedersächs.<br />
Landeszentrale f. politische Bildung u. d. Historischen Museum d. Landeshauptstadt<br />
Hannover. Hannover 1985.132 S. mit Abb.<br />
[Darin: Rogge, Friedrich Wilhelm: ZeittafeI1945-49. S. 10-17. - Röhrbein. Waldemar R.: Das Ende des Krieges und die Besetzung.<br />
S. 18-26. - Röhrbein, W. R.: Reorganisation der Verwaltung durch die brilIsche ~ilitimeg.erung. S. 27-37.<br />
Rogge, F. W.: Auf dem Wege zur Demokratie. S. 31S-55. - Rohrbein, W. R.: Die Bildung des Landes N.edersachsen. S. 56-<br />
68. - Rohr. Alheidisvon: Fluchtlinge und Vertnebene. S. 68-76.- Keller, Rolf: Wirtschaft und Emahrung. S. 77-94. - Rohr,<br />
A. von: TaglichesLehcn. S. 95-103. - Wiedemann, Wilfried: Kultur. S. 104-122. - Röhrbein, W. R.: Grimdung der Bundesrepublik.<br />
S. 123-127.)<br />
Viktoria Luise Herzogin zu Braunschweig u. Lüneburg s. auch Nr 316.<br />
150. Trauergottesdienst für Herzogin Viktoria Luise (am 18. Dezember 1980 im Dom SI. Blasii zu<br />
Braunschweig). (Verantwortl. f. d. Inhalt: Ev. Dompfarramt Braunschweig.) (Braunschweig<br />
[um 1981].) 16 ungez. BI. mit Abb. [Umschlagt.]<br />
[Darin: Ordnung d. Traucrgotles
<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />
http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042606<br />
Rechts-, Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte<br />
s. auchNr12,21,55,56, 149,213-215,241,399,550.<br />
151. Kretschmer, Paul: Bedeutsame Prozesse in Holzminden. Aus alten Akten im Stadt-Archiv<br />
neu aufgearbeitet. In: <strong>Jahrbuch</strong> f. d. Landkr. Holzminden. Bd 2: 1984. 1985. S. 58-62.<br />
152. Göriich, Joachim-Ulrich: Die Denkschrift des Theodorus Walter zum Hexenprozeß. Mit 3<br />
Abb. In: <strong>Jahrbuch</strong> f. d. Landkr. Holzminden. Bd 2: 1984. 19!!5. S. 29-51.<br />
[Denkschrift d. höxterschen Burgermeiste", Walter 8US d. Jahre 1656.J<br />
153. Schulze, Rainer: Bürgerliche Sammlung oder Welfenpartei? Ergänzungen zur Entstehungsgeschichte<br />
d. Niedersächsischen Landespartei 1945/46: Die Konzeption Wolfgang Bodes. In: Nds.<br />
Jb. f. Landesgesch. Bd 57.1985. S. 207-236.<br />
[so 232-236 Biographischer Anhang. Genannt werden u. a. HeinrICh Ronneburg (1887-1949) u. Georg Strickrodt (°1902). Mitbegründer<br />
d. CDU in Braunschweig 1945.J<br />
154. Deutsche Verwaltungsgeschichte. Im Auftr. d. Freiherr-vom-Stein-Gesellschaft e. V. hrsg. von<br />
Kurt G. A. Jeserich, Hans Pohl, Georg-Christoph von Unruh. Bd 4: Das Reich als Republik<br />
und in der Zeit des Nationalsozialismus. Autoren: Wilfried Berg [u. a.] (Stuttgart:) Dt. Verl.<br />
Anstalt (1985). XXXVIII, 1168 S.<br />
[Darin u. 8.: T. I. Das Reich als Republik 1915-1932. Kap. IV: Organisation d. Reichsverwaltung u. d Ulnderverwaltungen einschließi.<br />
Vorschlage zur Reichsreform. Braunschweig S. 129. Kap. VIII: Aufgaben d. Under u. Gemeinden. Grote. Andreas:<br />
Museen u. Aus...~lellungen. Braunschweig, Herzog-Anton-Ulrich-Museum S. 3AA--3R9. Kap XIII: Die Verwaltung in dUndem<br />
d. Reiches. Klein, Thomas: Freistaat Braunschweog S. 603-606; Anfang s. Bibliogr. 1~83. Nr 116 u. 1984, Nr 135.J<br />
155. Wunder, Bernd: Pfarrwitwenkassen und Beamtenwitwen-Anstalten vom 16.-19. Jahrhundert.<br />
Die Entstehung d. staatlichen Hinterbliebenenversorgung in Deutschland. In: Zeitschr. f.<br />
hist. Forschung. Bd 12. 1985. S. 42~98.<br />
[Behandelt auch d. Entwicklung im Herzogtum Braunschweig-Wolfenbüttei.]<br />
156. Hasselbring, Curt: Hagestolzengeld und 3. Pfennig. In: Heimatbuch f. d. Landkr. Wolfenbüttel.<br />
Jg. 32: 1986. (1985.) S. 119-120.<br />
[Über Abgaben. d. in d. herzogi. Kasse flossen.1<br />
157. Potthoff, Heinrich, Rüdiger Wenzel: Handbuch politischer Institutionen und Organisationen<br />
1945-1949. Düsseldorf: Droste (1983).474 S. (Handbücher zur Geschichte d. Parlamentarismus<br />
u. d. politischen Parteien. Bd 1.)<br />
(Gliederung nach Besatzungszonen. Innerhalb d. Britischen Zone auch Aufführung d. Landes Braunschweig. S. 439-474 Pe=nenreg.J<br />
158. Otte, Wcrner: Aus der Arbeit des Kreistages. In: Heimatbuch f. d. Landkr. Wolfenbüttel. Jg.<br />
32:1986. [1985.) S. 9-15.<br />
Kirchengeschichte<br />
s. auchNrll0, 116,371,372,399,509-513.<br />
159. Sprengler-Ruppenthal, Anneliese: Zur Theologie der consors-regni-Formel in der sächsischen<br />
Königs- und Kaiserzeit. In: Jb. d. Ges. f. nds. Kirchengesch. Bd 83. 1985. S. 85-107.<br />
160. Kuhr, Herrnann: Die wirtschaftlichen und finan7.iellen Grundlagen der evangelischen Kirche.<br />
Von d. Ablösung d. Naturalabgaben bis zur Einführung d. Kirchensteuer, erl. an d. Archivalien<br />
e. landeskirchlichen Archivs. In: Archiv u. Wirtschaft. Jg. 18. 1985. S. 91-102.<br />
[Anhand von Quellen aus d. l..andeskirchlichen Archivin Rraunschweigstcllt Ven. d. Entwicklung im Henogtum Braunschweig<br />
dar.]<br />
184
<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />
161. Machens, Wilhelm: Die ehemalige Klosterlandschaft im Gebiet des heutigen Bistums Hildesheim.<br />
In: Die Diözese Hildesheim in Vergangenheit u. Gegenwart. Ig. 53. 1985. S. 103-105,2<br />
Kt.<br />
[Ballungsorte von Niederlassungen u. a.: Braunschweig. Goslar.]<br />
162. Baumann, Walter: Päpstliche Ordensprivilegien für die Zisterzienser in niedersächsischen<br />
Klöstern. In: Jb. d. Ges. f. nds. Kirchengesch. Bd 83. 1985. S. 109--119.<br />
163. Zimmermann, Gottfried: Abt Heinrich von Berntens Chronik des Klosters Marienrode. In:<br />
Die Diözese Hildesheim in Vergangenheit u. Gegenwart. Jg. 53.1985. S. 35-47,5 Abb.<br />
[Erwahnung d. Klosters Riddagshausen. Stadt Braunschweig. d. Mutterkloster von Marienrode war.]<br />
164. Kuessner, Dietrich: "Gottes Himmel auf Erden". Streifzug durch 3 Jh. Braunschweiger Gesangbuch.<br />
Zeitgeschmack verändert Liedauswahl. Seit 1761 wurde an 3 Gesangbüchern gearbeitet.<br />
In: Braunschweiger Evangelische Zeitung. Jg. 119. 1985. Nr 33 vom 18. August. S. 6, 2<br />
Abb.; Nr 34 vom 25. August. S. 6, 4 Abb.<br />
165. Schwingel, Raymund: Die Ökumenische Fraternität vom Kreuz in Walkenried. In: Die Diözese<br />
Hildesheim in Vergangenheit u. Gegenwart. Jg. 53. 1985. S. 125-130, 1 Abb.<br />
166. Koch, Ernst: "Zwinglianer" zwischen Ostsee und Harz in den Anfangsjahren der Reformation<br />
. In: Zwingliana. Bd 16, H. 6.1985. S. 517-545.<br />
[So 529-538: Goslar u. Braunschweig.]<br />
167. Karlheinz Stoll Kirchenreform als Gottesdienst. Der Reformator Johannes Bugenhagen<br />
1485-1558. Beitr. von ... (Hannover:) Lutherisches Verlagshaus (1985).115 S., 3 Abb.<br />
[Darin: StoII, K.: Ein "sonderlicher BaumeISter". S. 7-11. - Leder, Hans-Glinter: Leben und Werk des Reformators Johannes<br />
Bugenhagen. S. 12-42. Ersch. auch in: Leder, H.-G., Norben Buske: Reform und Ordnung aus dem Won. Beflin: Ev. Verl.<br />
Ans!. 1985. - Hauschild, Wolf·Diet .. : BIblische Theologie und kirchliche Praxis. Die Kirchenordnungen 1528-1543 in Johannes<br />
BugenhagensGesamtwerk. S. 44-91. - HiebeT. Annehese: Gottes Won und Erbauun~ der Christen. 8ugenhagens Hannonie<br />
d. Passions- u. Auferstehungsgeschichte. S. 92-104. - Verzeichnis d. Schnften Bugenhagens. S. 106-108.]<br />
168. Leder, Hans-Günter: Vom Reformer zum Reformator. Leben u. Wirken Johannes Bugenhagens<br />
. In: Luther. Zs. d, Luther-Gesellschaft, Jg. 56. 1985. S. 79-98.<br />
169. 1485-1985.500 Jahre J(ohannes) Bugenhagen. Reformator Braunschweigs. lubiläumsausstellung<br />
in d. Brüdernkirche (Braunschweig) 15. 6.-31. 10. 1985. Begleitheft. (Braunschweig: Ev.<br />
luth. Pfarramt Brüdern-St. Ulrici 1985.) 32,12 S. mit Abb.<br />
170. Nordsie k, Hans: Glaube und Politik. Beiträge zur Geschichte d. Reformation im Fürstbistum<br />
Minden. Minden (: Mindener Geschichtsverein) 1985. 136 S., 35 Abb. (Mindener Beiträge zur<br />
Geschichte, Landes- u. Volkskunde d. ehemaligen Fürstentums Minden, 22.)<br />
[Darin u. 8.: Die Haltung Bischof Georgs (Herzog zu Braunschweig u. Ltineburg, Sohn Heinrichs d. Ä.) und der Augsburger<br />
Religionsfrieden von 1555. S. 4~8, 1 Abb. - Administrator Heinrich Julius und das Konkordienbuch von 1580. S. 54-59,4<br />
Abb.]<br />
171. Meyer-Roscher, Hans: Die Generalsuperintendenten von Hildesheim 1569-1936. In: Alt<br />
Hildesheim. Bd 56.1985. S. 99-111,7 Abb.<br />
(Der Generalsuperintendentur Bockencm unterstand u. 3. d. Spczialinspcktion d. Geoeralsupenntendentcn in Bockcnem mit<br />
d. Stadt Bockenem u. d. Ämtern lieben burg u. Wohldenberg.1<br />
172. Hol ze, Heinrich: Zwischen Studium und Pfarramt. Die Entstehung d. Predigerseminars in d.<br />
welfischen Fürslenlümern zur Zeit d. Aufklärung. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht<br />
(1985).332 S. Überarb. u. in d. Anmerkungen gekürzte Theol. Diss. Göttingen 1984 u. d. T.:<br />
Holze: Die Institutionalisierung des Praxisbezugs der Theologie. (Studien zur Kirchengeschichte<br />
Nos. 25.)<br />
(Orts. u. Personenregister S. 331-332; d. masch. sehr. Dissertation ist vorhanden im Nds. Staatsarchiv Wolfenhüttel2° Zg. 219/<br />
Il6I<br />
185<br />
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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />
173. Aschoff , Hans-Georg: Zur Entwicklung des Pfarreiwesens und des Diözesanklerus im Bistum<br />
Hildesheim im 19. und 20. Jahrhundert. In: Die Diözese Hildesheim in Vergangenheit u. Gegenwart.<br />
Jg. 53. 1985. S. 117-123.<br />
174. Kuessner, Dietrich: Landesbischof D. Alcxander Bernewitz 1863-1935. Vom Baltikum nach<br />
Braunschweig. Eine Studie. (Büddenstedt: Verf.) 1985. 208 S., 33 Abb., 1 Kt. (Arbeiten zur<br />
Geschichte d. braunschw. eV.-luth. Landeskirche im 19. u. 20. Jahrhundert. Nr 4.)<br />
175. Kuessner, Dietrich: Juden und Christen in der Braunschweiger Landeskirche in der ersten<br />
Hälfte unseres Jahrhunderts. In: Friede über Israel. Zs. f. Kirche u. Judentum. Jg. 68. 1985. S.<br />
107-116.<br />
176. Schulze, Gottfried: Die Propstei Salzgitter-Bad. In: Adreßbuch Salzgitter. 1984. (1984.) S. 6,<br />
1 Abb.<br />
Wirtschafts- und Verkehrsgeschichte<br />
Bergbau s. auch Nr 6,65,74,76,302,308,319,333,399,553.<br />
177. Internationale Bibliographie Aufsatzliteratur zur Montangeschichte. 1984. (Essen: Verl.<br />
Glückauf 1985.) 22 BI. 4 0 (Der Anschnitt. Jg. 37 [, Beil.])<br />
[Darin BI. 2-4: Gärtner. Stelanie: Niedersachsen.l<br />
178. Stromer, Wolfgang von: Wassersnot und Wasserkünste im Bergbau des Mittelalters und der<br />
frühen Neuzeit. In: Montanwirtschaft Mitteleuropasvom 12. bis 17. Jahrhundert. Stand, Wege<br />
u. Aufgaben d. Forschung. Bearb.: Werner Kroker, Ekkehard Westermann. Bochum 1984.<br />
S. 50--72, 14 Abb., 5 Tab. (Der Anschnitt. Beih. 2.) Zugl. = (Veröffentlichungen aus d. Deutschen<br />
Bergbau-Museum Bochum. Nr 30.)<br />
179. Salzbergwerk Asse. Forschung f. d. Endlagerung. (Red.: H.-J. Hau ry.) (Neuherberg: Gesellschaft<br />
f. Strahlen- u. Umweltforschung mbH, München [0. J. um 1983].) 42 S., 30 Abb. [Umschlagt.]<br />
180. Grünberg, Klaus J[ürgcn]: Die Stadt Braunschweig als Bergwerkseigentümerin. In: Der Anschnitt.<br />
Jg. 37. 1985. S. 151-152,3 Abb.<br />
11926 erwarb d. Stadt Braunschweig bei Bornhausen [Stadt Seesenl BraunkohlenleIder.]<br />
181. Grünberg, Klaus-Jürgen: Der Bergbau der Stadt Braunschweig in der Braunkohlengrube<br />
Bornhausen [Stadt Seesen] bei Seesen am Harz. In: Braunschw. Heimat. Jg. 71. 1985. S. 44-50,<br />
4 Abb.<br />
182. Hölscher, Hans: Eisenerz bei Dohnsen [Gemeinde Halle] in der Ithbörde und die Ither Eisenhütte<br />
auf der Thran bei Linse. Mit 6 Abb. In: <strong>Jahrbuch</strong> f. d. Landkr. Holzminden. Bd 2:1984.<br />
1985. S. 63-73.<br />
183. Hildebrandt, Werner: Weitere 10 Jahre ist das Erzbergwerk Grund gesichert. In: Allgern.<br />
Harz-Berg-Kal. 1986. (1985.] S. 26, 1 Abb.<br />
184. Spruth, Fritz: 300 Jahre Ausbeute auf Lautenthais Glück [Lautenthai Stadt Langelsheim]. In:<br />
Allgern. Harz-Berg-Kal. 1986. [19S5.] S. 66-67, 3 Abb.<br />
IÜber Ausbeutetaler d. Grube LautenthaI, GIÜck.1<br />
185. Kalthammer , Wilhelm: Die ehemalige Kupferschiefergrube und das Hüttenwerk Neu-Mansfeld<br />
bei Neuekrug [Gemeinde Hahausen] . In: Der Anschnitt. Jg. 37.1985. S.<br />
32-40,2 Abb.<br />
186. Rüppel, Hermann: Der Eisenstein-Bergbau am Oberharzer Diabaszug. In: Allgern. Harz<br />
Berg-KaI. 1986. (1985.] S. 60-61, 2 Abb.<br />
186<br />
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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />
187. Laub, Gerhard: 500 Jahre Meißnerstollen (Rammelsberg bei Goslar). In: Goslarer BergkaI.<br />
Jg. 368: 1986. [1985.] S. 79-82, 2 Abb.<br />
188. Unterberger, W[alter], u. H. Wobst: 40 Jahre naturgemäße Waldwirtschaft im Landteildes<br />
Staatlichen Forstamtes Stauffenburg. (Hannover: Schaper) 1985. 162 S., 23 Abb., 1 Kt. (Aus<br />
dem Walde. H. 39.)<br />
189. Kaufhold , Karl Heinrich: Historische Grundlagen der niedersächsischen Wirtschaft. In: Nds.<br />
Ib. f. Landesgesch. Bd 57. 1985. S. 69-108, 9 Tab.<br />
190. Kraschewski, Hans-Joachim: Heinrich Cramer von C1ausbruch und seine Handelsverbindungen<br />
mit Herzog J ulius von Braunschweig-Wolfenbüttel. Zur Geschichte d. Fernhandels mit Blei<br />
u. Vitriol in d. 2. Hälfte d. 16. Jh. In: Braunschw. Jb. Bd 66.1985. S. 115-128.<br />
191. Henk, Johannes: Ergebnisse der Zonenrandförderung braunschweigischer Wirtschaft unter<br />
dem Aspekt der Raumordnung. Gewerbeansiedlung u. Standortproblematik. Frankfurt a. M.,<br />
Bero, New York: Lang (1985). 241 S. mit Tab. u. 2 Kt.-Skizzen. Ersch. zuerst als Diss. TU<br />
Braunschweig. (Europäische Hochschulschriften. R. 5, Bd 587.)<br />
192. Thomas, Wilfried: Zur Situation der niedersächsischen Stahlindustrie im Hinblick auf die sich<br />
weltweit abzeichnenden Strukturwandlungen. In: Neues Archiv f. Nds. Bd 34. 1985. S. 359-383.<br />
[Untersuc~t werden auch d. Stahlwerke Pcinc-Salzgittcr AG.]<br />
193. Thomas, Wilfrit!d: Das Volkswagt!nwerk und seine Bedeutung für Niedersachsen. T. 1: Die<br />
Gründung des Werkes in Wolfsburg und seine Entwicklung bis 1947. In: Neues Archiv f. Nds.<br />
Bd 34.1985. S. 158-179.<br />
194. Ne rlich, Günter: Das Bankwesen der Bundesrepublik Deutschland und in der Region Niedersachsen.<br />
In: Adreßbuch Braunschweig. Ausg. 153: 1985/86. (1985.) S. 12-16, 1 Abb.<br />
195. Dubt!, Raint!r: Das Braunschweiger Bankwesen. In: Adreßbuch Braunschweig. Ausg. 153:<br />
1985/86. (1985.) S. 17-27,19 Ahh.<br />
196. Busch, Ralf: Zur Metallverarbeitung auf der Werla. Mit Taf. 11 bis VIII. In: Harz-Zs. Jg. 37.<br />
1985. S. 49-54.<br />
197. Laub, Gerhard: Die mittelalterliche Verhüttung von silberhaItigen Harzer Bleierzen im Vergleich<br />
zur antiken Technologie. Mit Taf. XXII. In: Harz-Zs. Jg. 37.1985. S. 65-130.<br />
198. Laub, Gerhard: Am Probierofen. In: Allgern. Harz-Berg-Kal. 1986. (1985.] S. 57-59,2 Abb.<br />
199. Lei ber , Christian: Dt!r älteste Schmelzofen in Niedersachsen. Ausgrabung u. Bergung e. Glasofenrestes<br />
an e. hoch/spätmittelalterlichen Glashütte bei Grünenplan [Flecken Delligsen) im<br />
Hils. In: Südniedersachsen. Jg. 13. 1985. S. 51-54,3 Ahb.<br />
200. Bra ndes, Hermann: Siebzig Jahre Überlandwerk Braunschweig GmbH. In: Braunschw. Heimat.<br />
Jg. 71. 1985. S. 108-118,7 Abh.<br />
201. Im Kraftwerk Offleben I [Gemeinde Büddenstedt] sind die Feuer erloschen. Ein Kapitel BKB<br />
Stromgeschichte ging nach über 30 Jahren zu Ende. In: Mitteilungen. Braunschw. Kohlen-Bergwerke<br />
AG, Helmstedt, u. Tochtergesellschaften. 1985,8. S. 6-8, 3 Abb.<br />
202. Falland, Christian: Das 17-Meter-Gefälle bei Silbernaal. In: Allgern. Harz-Bcrg-Kal. 1986.<br />
[1985.) S. 34-36.<br />
(Kleine Wasserkraftanlagc, d. im Grubenfeld "Haus Braunschweig", Silbemaaler Gang, lag. Die Stromerzeugung dauerte von<br />
ca. 1908 bis 1967.1<br />
203. Daum, Josef: Handwerkstraditiun in ein
<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />
204. Da um, Josef: Braunschweiger Bucheinbände aus fünf Jahrhunderten. Handwerkstradition in<br />
e. alten Stadt. Fotos: H[elmut] Mittendorf. In: Braunschw. Heimat. Jg. 71. 1985. S. 65-80, 13<br />
Abb.<br />
205. Klein, Fritz: Von der Jagdhütte zum Gasthaus. Aus d. über 300jährigen Geschichte d. "Auerhahns".<br />
In: Allgern. Harz-Berg-Kal. 1986. [1985.] S. 82~3, 1 Abb.<br />
206. Walte r , Hans-Henning: Zur Entwicklung der Siedesalzgewinnung in Deutschland von 1500 bis<br />
1900 unter besonderer Berücksichtigung chemisch-technologischer Probleme. (Freiberg: Bergakademie<br />
Freiberg 1985.) 194 S., 36 Abb., 23 Tab. Freiberg BA., Phil. Diss. v. 30. 4.1985.<br />
[So 28-51: Übersicht über die deutschen Salinen von 1500-1900; darunter auch d. Salinen im Herzogtum Braunschweig-Wolfenbüttel.l<br />
207. Wal te r, Hans-Henning: Geschichte der Salzproduktion in Groß Rhüden. In: Unser Harz. Jg.<br />
33. 1985. S. 164-168,4 Abb.<br />
208. (Rühmann, Kari:) Die Saline in Rhüden. (Rhüden: Verf. 1983.) 12 gez. BI. 4° [Kopft.]<br />
[Masch.schr. vervielf.)<br />
[Arbeit ist vorhanden im Nds. Staatsarchiv Wolfenbüttel T Zg. 741185.)<br />
209. Wiswe, Mechthild: Eine südländische Konkurrenz: Italienische Zinngießer im südlichen Niedersachsen.<br />
In: Weltkunst. Jg. 55. 1985. S. 1722-1724, 10 Abb.<br />
[Ergänzung zu d. Arbeit d. Verf. in: Beiträge zur nds. Landesgeschichte. Hildesheim 1984. S. 285-306. s. Bibliogr. 1984. Nr 182.)<br />
210. Röhr, Heinz: Der Niedergang der Ducksteinbrauerei in Königslutter im 19. Jahrhundert. In:<br />
Braunschw. Heimat. Jg. 71. 1985. S. 58-{)3, 2 Abb.<br />
211. Dette, Joachim: Ehemalige Windmühlen in dem Stadtgebiet von Salzgitter. In: Die Mühle +<br />
Mischfuttertechnik. Jg. 122. 1985. S. 256-257.<br />
212. Lindner, Karl Ernst: Die Holländer-Windmühle von Stroit. Zur Geschichte e. "unübersehbaren"<br />
Baudenkmals. In: Südniedersachsen. Jg. 13. 1985. S. 7-10, 1 Abb.<br />
213. Neugebauer, Roland: Kammergrenze im Wandel: Die Veränderungen des IHK-Bezirks<br />
(Braunschweig) in der Vergangenheit. In: IHK [Industrie- u. Handelskammer]. Braunschw.<br />
Wirtschaft. Mitteilungen d. Industrie- u. Handelskammer Braunschweig. Jg. 37, H. 3.1985. S.<br />
7-9,3 Kt.<br />
214. Starke, Günter K. P.: "Brücke in die Zukunft". Die Handwerkskammer Braunschweig besteht<br />
seit 85 Jahren. In: Braunschw. KaI. 1986. [1985.] S. 93-98,6 Abb.<br />
215. 150 Jahre Flurneuordnung und Dorfgestaltung im Braunschweigischen. Dokumentation. [Hannover:]<br />
Der Niedersächs. Minister f. Ernährung, Landwirtschaft u. Forsten [um 1985]. 8 ungez.<br />
BI., 3 Abb. 4° [Umschlagt.)<br />
[Festreden anlaßI. d. 150jahrigen Bestehens d. Amtes C. Agrarstruktur in Braunschweig 1984. - Darin: Schraepler. Harald:<br />
Geschichtliche Entwicklung des Amtes. - Grußwon von Frau Staatssckretänn Dr. Meseke. - AchiJles, Walter: Die agrarpoli<br />
tischen Ziele bei der Grundung der Braunschweigischen Landesökonomiekommission. Festvonrag. - Ausstellungskatalog<br />
.. 150 Jahre Aumeuordnung und Dorfgestaltung im Braunschweigischen" s. Bibliogr. 1984. Nr 183.)<br />
216. Hoffmann, Albrecht: Vorläufer und Ebenbilder überharzer Teichwirtschaft. In: Allgern.<br />
Harz-Berg-Kal. 1986. [1985.] S. 32-33.<br />
217. Geese, Hors1: Schlackentaler Striegelhaus gerettet! In: Unser Harz. Jg. 33. 1985. S. 55-56, 1<br />
Ahh.; 79,1 graph. Darst.<br />
218. W ei n hold, Günter: Die Postlinie Braunschweig - Celle - Bremen im 17. Jahrhundert. In: Postgeschichtl.<br />
Blätter Hannover/Braunschweig. H. 8. 1985. S. 83-88.<br />
219. Kuh Im a n n, Erich: Die Post im alten Hamburg. (Hamhurg: Bezirksgruppe Hamburg d. Gesellschaft<br />
f. deutsche Postgeschichte e. V.) 1984. 112 S. mit Abb. quer-8° (Post geschichtliche Blätter<br />
Hamburg. H. 27.)<br />
[Darin u. a.: Fremde Postanstalten in Hamburg. S. 65-@: Hannover-BraunschweJg.]<br />
188<br />
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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />
220. Steven, Werner: Die Entwicklung der Inland-Postgebühren im Herzogtum Braunschweig von<br />
1813 bis 1868. In: Postgeschichtl. Blätter Hannover/Braunschweig. H. 8. 1985. S. 47-82, 6 Abb.<br />
221. Marx, Walter: Die Halbierungen von Braunschweig. Braunschweig: Bundesarbeitsgemeinschaft<br />
d. BDPh e.V., Arbeitsgemeinschaft Braunschweig (1985).54 S. mit Abb. 4°<br />
222. M unk, Heinrich: 325 Jahre Post in Groß Lafferde. In: Postgeschichtl. Blätter Hannover/Braunschweig.<br />
H. 8. 1985. S. 89-104,20 Abb.<br />
223. 174S-1985. 240 Jahre Post geschichte Königslutter . (Zsstellung: Briefmarkenfreunde Königslutter<br />
am Elm.) [Ausstellungskatalog.] (Königslutter 1985.) 16 ungez. BI. [Umschlagt.]<br />
Eisenbahn s. auch Nr 307.<br />
224. Bornstedt, Wilhelm: Erste deutsche Staatseisenbahn. (Braunschweig: Der Ehrenstadtheimatpfleger<br />
f. d. Stadt Braunschweig) 1985. 26 S., 8 Ahb. (Bausteine. 12.)<br />
225. Thon, Ekkehard: Aus den Anfängen der Eisenbahn. In: Heimatbuch f. d. Landkr. Wolfenbüttel.<br />
Jg. 32: 1986. [1985.] S. 121-123,2 Abb.<br />
226. Kaufhold , Karl Heinrich: Hildesheim und die Anfänge der niedersächsischen Eisenbahn. In:<br />
AIt-Hildesheim. Bd 56. 1985. S. 87-98,3 Abb., 1 Kt.<br />
IBehandelt auch d. Eisenbahnpolitik Braunschweigs.]<br />
227. Herzogl. Braunschweigische Eisenbahn. (Sammlung von Regeln u. Ordnungen d. Braunschweigischen<br />
Eisenbahn aus d. Jahren 1838 bis 1851 aus d. Braunschweigischen Anzeigen.<br />
Zsgest. von Peter Dietrich.) [Braunschweig: Hrsg. um 1985.]22 ungez. BI. 4° [Umschlagt.]<br />
IVorhanden im Nds. Staatsarchiv Wolfenbuttel z:' Zg. 550/85.]<br />
228. 150 Jahre Deutsche Eisenbahn. 25 Jahre neuer Hauptbahnhof Braunschweig. Große Leistungsschau<br />
am 5. und 6. Oktober 1985. (Braunschweig: DB Gcnt:ralvertretung Braunschweig; Wolfenbüttel:<br />
Werbeagentur Henke) 1985. 34 S., 25 Abb. [Umschlagt.]- Ersch. auch als Jubiläumsausgabe:<br />
8 ungez. BI. 2°<br />
[Darin u. a.: Wegner. Günter: Die Entwicklung des Eisenbahn-Netzes im Raum Braunschweig. Von d. Braunschweigischen<br />
Staatsbahn zur Deutschen Bundesbahn. S. 7-20. Abb.]<br />
229. Miska, G[erald]: Bahnhofschronik Braunschweig RBF. Stand: Winter 1984/85.<br />
Braunschweig: Bf Braunschweig RBF 1985. 40 ungez. BI. 4° [UmschlagL] [Masch.schr. vervielf.]<br />
IDie Arbeit ist vorhanden im Nds. Staatsarchiv Wolfenbüttel z:' Zg. 118186.]<br />
230. Eilers, Wolfgang, Dietmar Falk: Schmalspur-Dampf in Braunschweig. Die Geschichte d.<br />
Trümmerbahn. (Braunschweig: Verein Braunschweiger Verkehrsfreunde e. V. 1985.) 70 S., 40<br />
Abb., 1 Kt. [Umschlagt.] (Kleine Schriftenreihe d. Vereins Braunschweiger Verkehrsfreunde<br />
e.V. H. 3.)<br />
231. Miska, G(erald): Bahnhofschronik Wolfenbüttel. Wolfenbüttel: BahnhofWolfenbüttel1985.<br />
58 BI. 4° [Umschlagt.] [Masch.schr. vervielf.]<br />
IDie Arbeit ist vorhanden im Nds. Staatsarchiv WolfenMttel z:' Zg. 117/86.]<br />
232. Schubert, Klaus: Eisenbahn Gittelde - Bad Grund wäre 75 Jahre alt. Chronik d. kürzesten<br />
Harzbahnstrecke. In: Unser Harz. Jg. 33. 1985. S. 213-214,2 Abb.<br />
233. Krebs, Reinhard: Holzminden - Scherfede in memoriam. Anmerkungen zum Tod e. Eisenbahnstrecke.<br />
Mit 1 Abb. In: <strong>Jahrbuch</strong> f. d. Landkr. Holzminden. Bd 2: 1984.1985. S. 78-87.<br />
IDie Strecke wurde nach lOB Betrieb.jahren zum 3. 6. 1984 stillgelegt.]<br />
234. Schmidt, Kurt: "Der Teufel hol' die Eisenbahn!" Allerlei über d. ersten Harzbahnen zum Eisenbahn-Jubiläum.<br />
In: Unser Harz. Jg. 33.1985. S. 144-146,3 Abb.; 168, 173-175,2 Abb.<br />
189<br />
http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042606
<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />
235. Hansen, Einhard: Zum Eisenbahnjubiläum: Die "Rübclandbahn". Der Harzklub-Gründer<br />
Albert Schneider baute e. aufsehenerregende Gebirgsbahn. In: Unser Harz. Jg. 33. 1985. S.<br />
185-188,2 Abb.<br />
Fremdenverkehr s. auch Nr 456.<br />
236. Ja n z, Wolfgang: " ... nicht zu dt:n billigen Rt:isegegenden Deutschlands ... " Ein historischer<br />
Vergleich am Beispiel Lautenthais [Stadt Langelsheim] aus d. Jahre 1917. In: Allgern. Harz<br />
Berg-KaI. 1986. [1985.] S. 75-76.<br />
Geschichte der geistigen Kultur, Kunstgeschichte und Denkmalpflege<br />
237. Niedersächsischer Hochschulgesamtplan. (Hannover: Der Niedersächs. Minister f. Wissenschaft<br />
u. Kunst 1985.) 374 S. 4°<br />
[Darin S. 151-335: Ausbaubestand u. Entwicklung d. einzelnen Hochschulen. Aufgefuhn sind auch: Technische Universität<br />
Braunschweig. S. 15~169. - Hochschule f. Bildende Kunste Braunschweig. S. 170-174. - Fachhochschule Braunschweig-Wolfenbuttel.<br />
S. 175-179. - Technische Universität C1au.thal. S. 180-191.J<br />
238. Pollmann, Klaus Erich: Zur Geschichte der Technischen Universität Carolo Wilhelmina<br />
(Braunschweig). In: Mitteilungen d. TU Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig. Jg. 20, H. 2.<br />
1985. S. 37-41.<br />
239. Düsterdieck, Peter: Die Sammlung Hobreckerder Universitätsbibliothek Braunschweig. Katalog<br />
d. Kinder- u. Jugendliteratur 1565-1945. Unter Mitarb. v. Ingrid Bernin-Israel [u. a.]<br />
Bd 1: A-M. Bd 2: N-Z. Register. München [usw.]: Saur 1985. XII, 1157 S. 4°<br />
240. Re be, Bernd: 20 Jahre "Mitteilungen der Technischen Universität Braunschweig". In: Mitteilungen<br />
d. TU Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig. Jg. 20, H. 1. 1985. S. 3-4.<br />
241. Vereinigung alter Burschenschafter Braunschweig. Festschrift zum 100jährigen Bestehen.<br />
1885-1985. (Braunschweig 1985: Rätz.) 56 S. [Umschlagt.:J 1885-1985. 100 Jahre V. a. B.<br />
Braunschweig.<br />
[Darin: Daum. losef: Vom Collegium Carolinum zur Technischen Universitat Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig. S. ~1O.<br />
- Seile. Kurt: .. Burschenschafter in oder jenseits von Arkadien?" S. 11-19. - Cuers. Gunther: Gerichthche Strafverfolgung<br />
von Burschenschaftern im Herzogtum Braunschwetg nach dem Frankfuner Wachensturm 1832. S. 20-45. - Balcke. Horst: 100<br />
Jahre VaB.Sraunschweig. S. 46-50.]<br />
242. Obj artel, Georg: Studentische Kommunikationsstile im späteren 18. Jahrhundert. In: Mehrsprachigkeit<br />
in d. deutschen Aufklärung. Vorträge d. 6. Jahrestagung d. Deutschen Gesellschaft<br />
f. d. Erforschung d. 18. Jahrhunderts. Hrsg. von Dieter Kimpel. Hamburg 1985. S. 28-41.<br />
(Studien zum achtzehnten Jahrhundert. 5.)<br />
[Ver!. behandelt auch d. Protestverhalten am Beispiel d. Auszugs d. Helmstedter Studenten 1791.)<br />
243. Festschrift des Fachbereichs Sozialwesen zum 80-jährigt:n Bestehen sozialer Ausbildung 1905-<br />
1985. Fachhochschule Braunschwcig-Wolfenbüttel. Fachbereiche Elektrotechnik. Maschinenbau,<br />
Sozialwesen, Versorgungstechnik. (Braunschweig: Fachh()(·hschule BraunschweigIWolfenbüttel,<br />
Fachbereich Sozialwesen 1985.) 116 S., 30 ungez. BI., 4 Abb.<br />
[Darin u. a.: Schaefer. Gundula: 80 Jahre Sozialarbeiterausbildung. Ein RiJckbltck d. Fachbereichs Sozialwesen an d. Fach·<br />
hochschule Braunschwe.g!Wolfenbuttel. S. 7-15.J<br />
244. Pädagogik und Schule im Faschismus. Eine Vortragsreihe u. ihre Resonanz. 2., unveränd. Auf).<br />
Braunschweig, Wichernstr. 45: Forum Gesamtschule Braunschweig e. V. 1985. 75 S.<br />
[Darin u. a.: Sch ultz. Jitrgen: Die _Akademiefur Jugendführung" der Hitlerjugend in Braunschweig. S. 10-14. - Curd t. Er·<br />
win: Unterrichtsinhalte in den deutschen Schulendes3. Reiches. Beispiel Geschichtsunterricht. S. 16-27; 1. Aufl. ersch. 1981.]<br />
245. Hodemacher ,Jürgen: Schule gestern und heute. In: Heimatbuch f. d. Landkr. Wolfenbüttel.<br />
Jg. 32: 1980. [1985.J S. 132-134,2 Abb.<br />
190<br />
http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042606
<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />
246. Böke, Renate: Andreas Ernst Nickel-Schulmeister in Braunlage. Ein Einblick in d. Schulwesen<br />
d. 17. Jh. im Harz. In: Allgern. Harz-Berg-Kal. 1986. [1985.] S. 120--121,2 Abb.<br />
247. Schmitt, Hanno: Pressefreiheit, Zensur und Wohlverhalten. Die Braunschweigische Schulbuchhandlung<br />
zur Zeit der französischen Revolution. In: Die bürgerliche Gesellschaft zwischen<br />
Demokratie u. Diktatur. Festschrift zum 65. Geburtstag von Walter Grab. Jörn Garber, H.<br />
Schmitt Marburg 1985. S. 78-102. (Schriftenreihe d. Studiengesellschaft f. Sozialgeschichte<br />
u. Arbeiterbewegung. Bd 49.)<br />
[Mit e. unveröffentlichten Brief: Joachim Heinrich Campe an Christina Sophia Luise Reimarus. Braunschweig, 27. Januar 1792.<br />
(StuVB liamburg. NachlaS Hennings. Bd. 57. 237f.)]<br />
248. Weyrauch, Erdmann: Die Illiteraten und ihre Literatur. In: Literatur und Volk im 17. Jahrhundert.<br />
Probleme populärer Kultur in Deutschland. Hrsg. von Wolfgang Brückner [u. a.] T.<br />
2. Wiesbaden 1985. S. 465-474. (Wolfenbütteler Arbeiten zur Barockforschung. Bd 13,2.)<br />
[Untersuchung uber privaten Buchbesitz anhand von Inventaren in d. Stadten Braunschweig u. Kitzingen.]<br />
249. Fruchtbringende Gesellschaft. Der Fruchtbringenden Gesellschaft geöffneter Erzschrein. Das<br />
Köthener Gesellschaftsbuch Fürst Ludwigs I. von Anhalt-Köthen 1617-1650. Hrsg. von Klaus<br />
Conermann. Bd 1-3. Leipzig: Ed. Leipzig (1985).<br />
(1. Ocr Fruchtbringenden Gesellschaft Vorhaben. Namen. Gemalde und Worter. Faks. d. 1. Bdes d. im Hist. Museum Köthen<br />
aufbewahrten Gesellschaftsbuches Fürst Ludwig' I. von Anhait·Köthen (Sign.: SB 211-(1)). Hrsg. von K. Conermann. 2fJ7 uno<br />
gez. BI. mit Abb. - 2 K. Conermann: Die Fruchtbringende Gesellschaft und ihr Köthener Gesellschaftsbuch. Eine Einl.<br />
Gunther Hoppe: Furst Ludwig L von Anhalt-Köthen. HJlddokumentallon: Das Kothener Gesellschaftsbuch. Wappen d. 2. u.<br />
3. Bdes. Die Weimarer Gemalde d. fruchtbringenden Krauter. 412 S. mit Abb. Darin Abb. 227: Wappen Herzog Augusts d. J.<br />
von Braunschwe'g·Wolfenbuttel. - 3. Die Milglieder der Fruchtbringenden Gesellschaft 1617-1650.527 Biographien. Trans·<br />
kription aller handschr. Eintragungen u. Kommentare zu d. Abb. u. Texten im K6rhener Gesellschaftsbuch. 680 S. Darin S. 41-<br />
42 ~ Nr 38: Herzog Friedrich Ulrich von Braunschweig-Wolfenbuttcl. Der Dauerhafte. 1621. S. 243-245 = Nr227: Ilerzog August<br />
d. J. von Braunschweig-Wolfenbüttel. Der Befreiende. 1634. S. 466-468 = Nr 379: Justus Georg Schottelius. Der Suchende.<br />
1b42.)<br />
250. <strong>Bibliothek</strong>sregion Südostniedersachsen, BiSON. (Vorw.: Wolf-Dieter Schuegraf. Hrsg.: <strong>Bibliothek</strong>sregion<br />
Südostniedersachsen BiSON. 4. Aufl.) (Braunschweig: UniversitätsbibI. d. TU<br />
Braunschweig 1985.) 72 S. quer-8° [Umschlagt.]<br />
[Anfang s. Bibliogr. 1973. Nr 133; 1976, Nr 120 u. 1980. Nr 125)<br />
251. Zeitschriften und Serien der <strong>Bibliothek</strong>sregion Südost-Niedersachsen . Universitätsbibliothek,<br />
Institute d. TU, Stadtbibliothek, Bundesanstalten u. weitere <strong>Bibliothek</strong>en. Bearb.:<br />
B[ernhard] Eversberg. Braunschweig: Univ. <strong>Bibliothek</strong> d. Techn. Univ. Braunschweig 1985.<br />
620S.<br />
252. Daum. Josef, U. Michael Kuhn: Pflanzenbilder aus alten Büchern und auf historischen Krügen.<br />
Die Pflanzenbilder sind aus d. Beständen d. Universitätsbibliothek Braunschweig entnommen,<br />
d. Krüge stammen aus d. Sammlung d. Brauerei Feldschlößchen AG, Braunschweig U.<br />
von Herrn Michael Munte, Braunschweig. (Fotos: Helmut Mittendorf.) (Braunschweig: Waisenhaus-Dr.<br />
1985. )211 S., 97 Abb. [Umschlagt.:] Kräuterbücher und Krüge.<br />
253. Preis für Goslarer Bergkalender. In: Goslarer BergkaI. Jg. 368: 1986. [1985.] S. 36,1 Abb.<br />
[Kalenderpreis 1985 d. Arbeitsgemeinschaft f. Werbung. Markt· U. Meinungsforschung (AWMM).)<br />
254. Bogei, Else, u. Elger Blühm: Die deutschen 7.eitungen des 17. Jahrhunderts. Ein Bestandsverzeichnis<br />
mit hist. U. bibliogr. Angaben. Bd 3: Nachtrag. Bearb. von E. Blühm [u. a.] München<br />
[usw.]: Saur 1985.308 S. mit Abb. (Studien zur Publizistik. Bremer R. Bd 17,3.)<br />
(Darin S. 35-36: Aviso Relation oder 7....eitung 1618-1623. gedr. in Wolfenbtittel; im Druckortreg. S. 199 werden u. a. Braunschweig<br />
u. Wolfenbuttel genannt, im Fundortreg. S. 200-201 u. a. Clausthal, Goslar u. Wolfenbünel; Anfang s. Bibliogr. 1972,<br />
Nr 165.)<br />
255. Blühm, Elger: Die ältesten Zeitungen und das Volk. In: Literatur und Volk im 17. Jahrhundert.<br />
Probleme populärer Kultur in Deutschland. Hrsg. von Wolfgang Brückner [u. a.] T. 2.<br />
Wiesbaden 1985. S. 741-752. (Wolfenbütteler Arbeiten zur Barockforschung. Bd 13,2.)<br />
[Behandelt u. a. auch d. Kreis d. Bezieher u. Interessenten d. Wolfenbütteler "Aviso".)<br />
191<br />
http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042606
<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />
256. Bruns, Michael: "Der Volksfreund", Braunschweig, 1871-1914. o. O. 1985. 135 BI. 4°<br />
[Masch.schr. vervielf.] Phil. Magisterarbeit Münster 1985.<br />
[Die Arbeit ist vorhanden im Nds. Staatsarchiv Wolfenbüttel u. im Stadt archiv Braunschweig.)<br />
257. Aufermann, Jörg: Tagespresse in Südniedersachsen. Zeitungsangebot u. Marktstrukturen<br />
1981. In: Neues Archiv f. Nds. Bd 34. 1985. S. 5-25,4 Tab.<br />
258. Braungart, Wolfgang: Bänkelsang. Texte, Bilder, Kommentare. Stuttgart: Reclam (1985).<br />
428 S., 29 Abb. (Universal-<strong>Bibliothek</strong>. Nr 8041.)<br />
[Enthalt u. a. Texte aus d. Beständen d. Stadtbibliothek Braunschweig u. d. Nieder>. StaatsarchIv Wolfenbüttel mit Kommentaren.)<br />
Hrotsvitha von Gandersheim s. Nr 94.<br />
259. Mertens, V(olker): Eilhart von Oberg. In: Lexikon d. Mittelalters. Bd 3, Lfg 8. München, Zürich<br />
1985. Sp. 1728-1729.<br />
260. Beckers, Hartmut: Könemann von Jerxheim (* um 1240/45). In: Die deutsche Literatur des<br />
Mittelalters. Verfasserlexikon. Begr. von Wolfgang Stammler. Fortgef. von Kar! Langosch.<br />
Hrsg. von Kurt Ruh tu. a.]2. Autl. Bd 5. Berlin, New York 1985. Sp. 64-68.<br />
261. Arnold, Vdo: Luder von Braunschweig (* um 1275, Sohn d. Albrecht Magnus Herzog<br />
zu Braunschwcig u. Lüneburg). In: Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon.<br />
Begr. von Wolfgang Stammler. Fortgef. von Kar! Langosch. Hrsg. von Kurt Ruh tu.<br />
a.]2. Autl. Bd 5. Berlin, New York 1985. Sp. 949-954.<br />
262. Eulenspiegel-<strong>Jahrbuch</strong>. Hrsg. vom Freundeskreis Till Eulenspiegels e. V. Schriftl.: Werner<br />
Wunderlich. Bd 25. Frankfurt a. M. [usw.]: Lang 1985.177 S. mit Abb.<br />
[Darin U. 8.: Festvortrag der Jahrestagung 1984. Geeraedts. Loek: Eulenspiegel in den Niederlanden vor Charles de Coster.<br />
S. 11-29.5 Abb. - Baeumer, Max L: Die sozialen Verhältnisse und der sozialkrilische Chardkterder Volkshteratur im braun~<br />
schweigischen Raum zur Zeit des Dyl Ulenspiegel. S. 33-47. - Worm. Heinz·Lothar: Zur Verfasserfrage des Reynke de Vos.<br />
S. ~59. - Uther. Hans-Jorg: EulenSpiegel und die Landesverweisung . Einige BetraChtungen zur Stoff· u.<br />
MotivgeschIchte. S. 60-74. - Griseh. Barbara. u. Alexander Schwarz: Vom Unspiegel. S. 75-84.1 Abb. - Morioka. Heinz.<br />
u. Miyoko Sasakl: Die Gestalt des Eulenspiegel in der Erzählkunst des Rakugo. S. 8~102. - Krohn, Rudiger: Der Narr und<br />
das Musiktheater. Till Eulenspiegel als Gestalt d. Opem- u. lIallell·Buhne. S. 103-115. - Sichtermann • Siegfried: Der Eulen·<br />
sp,egel im Danziger Arlu.hof. S. 116-124,2 Abb. - Bote- und Eulenspiegel·Literatur 1983/84 . S. 151-152.1<br />
263. Bollenbeck, Georg: Till Eulenspiegel. Der dauerhafte Schwankheld. Zum Verhältnis von<br />
Produktions- u. Rezeptionsgeschichte. Stuttgart: Metzler (1985). XI, 345 S., 10 Abb. Ersch. zuerst<br />
als Hab.-Schr. Siegen. (Germanistische Abhandlungen. 56.)<br />
264. Meyer-Runge, Elisabeth, Siegfried Sichtermann [Hrsg.] Alltiet Ulenspegel. Vt nedderdüütsche<br />
Eulenspiegel-Dichtungen. Husum (: Husum Druck- u. Ver!. Ges. 1985). 136 S.<br />
265. Bote, Hermann: Zwei Kapitel aus dem Schichtbuch (Dat Schicht Boick [Ausz., mittelniederdeutsch<br />
u. neuhochdeutsch]). Mittelniederdeutsch mit neuhochdeutscher Übers. Ausgew.,<br />
übers. u. mit e. Einführung versehen von Herbert Blume. (Braunschweig: Literarische Vereinigung<br />
Braunschweig e. V. 1985.) 80 S., 15 Abb. 4° (Bibliophile Schriften d. Literarischen<br />
Vereinigung Braunschweig e. V. Bd 32.)<br />
266. Blume, IIerbert: Hermann Botes Ludeke-Holland-Lieder und ihre Überlieferung. In:<br />
Braunschw. Jb. Bd 66.1985. S. 57-77.<br />
267. Schade, Richard Erich: Hof und Komödie: Zur Funktion der "Miles-Gloriosus"-Satire im<br />
"Vincentius Ladislaus" des Heinrich Julius [Herzog zu Braunschweig u. Lüneburg]. In: Simpliciana.<br />
6n. 1985. S. 205-217.<br />
268. Berns, Jörg Jochen: Justus Georg Schottelius. In: Deutsche Dichter d. 17. Jahrhunderts. Ihr<br />
Leben u. Werk. Hrsg. von Harald Steinhagen u. Benno von Wiese. Berlin 1984. S. 41~34.<br />
192<br />
http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042606
<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />
http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042606<br />
269. An ton Ulrich Herzog zu Braunschweig und Lüneburg: Werke. Historisch-kritische Ausg. Im<br />
Auftr. d. Herzog August <strong>Bibliothek</strong> Wolfenbüttel u. in Verb. mit Hans-Henrik Krummacher<br />
hrsg. von Rolf Taro!. Bd 2: Bühnendichtungen. Unter Mitw. von Maria Munding u. Julie<br />
Meyer hrsg. u. eingel. von Blake Lee Spahr. T. 2: Die verstörte Irmenseul. Aufzug der Bauren<br />
und Bäurinnen. Des Trojanischen Paridis Urtheil. lacobs des Patriarchen Heyrath. Stuttgart:<br />
Hiersemann 1985. S. 243-416, Abb. 5-8. (<strong>Bibliothek</strong> d. literarischen Vereins in Stuttgart. 310.)<br />
[Anfang •. Rihliogr. 19&2, Nr221 u. 19M, Nr242.)<br />
270. "Monarchus Poeta". Studien zum Leben u. Werk Anton Ulrichs von Braunschweig-Lüneburg.<br />
Akten d. Anton-Ulrich-Symposions in Nancy . Hrsg. von lean-Marie<br />
Valentin. Amsterdam (: Ed.) Rodopi 1985. 344 S., 18 Abb., 4 Taf. (Ch)oe. Beih. zum Daphnis.<br />
Bd 4.)<br />
[Darin: Berns. Jörg Jochen: "Pnnceps Postarum el Poeta Principum": Das Dichtenum Anton Ulrichs als Exempel absolutistischer<br />
Rollennorm und Rollenbrechung. S. 3-29. - Tarot. Rolf: Zum Problem der .. Echtheit" barockerTexte: Grimmelshausen<br />
und Anton Ulrich. S. 31··45. - Mazingue, Etienne: RHlexions sur la CT~tjon romanesquc chez Anton Ulrich. S. 47-53. -<br />
Schwarz. Alexander: .. Weit nun Crispina wuste/daß sie die dem Nero so lieb gewesene Acte seyn solte". Zu Art u. Funktion<br />
d. MIßverstandnisse in Anton Ulrichs .. Octavia". S. 55--67. - Tatlock • Lynne: Zu Art und Funktion der MIßverstandnisse in<br />
Johann Beers Willenhag-Romanen. S. (1)-75. - Meyer. Julie: Die A-Drucke zum dritten Band der "Octavia" und Ihre Abhängigkeit<br />
voneinander. S. 77-104. 12 Abb. - Munding. Maria: Christentum als absolute Religion und religiöse Toleranz in der<br />
spaten ",Octavis" und Im Leben Anton Ulnchs zu jener Zeit. S. 105-l33,6 Abb. - Schreier-Hornung. AntoRle: •• Fugacia<br />
Commoda Vltae": Emblematisches im 5. Band der "Octavia". S. 135-148. - Hoyt, Gil .. R: Emblematische Strukturierung in<br />
den Romanen Anton Ulrichs, Herzogs von Braunschweig-Luneburg. S. 149-160. - Bthar, PieITe: Herzog Anton Ulrichs Büsten<br />
von Balthasar Permoser. S. 161-171,4 Ta!. - B~har, P.: Anton Ulrichs "Andromeda" als Verwandlung von Corneilles<br />
nAndromtde". S. 173--179. - Valentin, J.-M.: "Saxonia conversa. Les avatars d'un theme pohtico-htteraire au XVlIe siede<br />
en Europe: Caussin, Avancini. Anton Ulrich S. 181-286. - Valentin, J.-M.: Anton Ulrichs ... Verstbrte Irmenseul" und Caussins<br />
.. Impi~t~ domptu. S. 289-302. - Krummacher. lJans-Hcnrik: Ocr Tod des Herzogs Anton Ulnch. Meldungen u. Berichte<br />
in d ... Europäischen Fama" von 1714/15. S. 303-333. - Autoren- u. Werkregister S. 335-344.)<br />
271. Spahr, B)ake Lee: Herzog Anton Ulrich von Braunschweig-Lüneburg. In: Deutsche Dichterd.<br />
17. lahrhunderts. Ihr Leben u. Werk. Hrsg. von Harald Steinhagen u. Benno von Wiese.<br />
Berlin 19M. S. 597-{)14.<br />
272. Barner, Wilfried: Gotthold Ephraim Lessing, Schriftsteller. In: Neue dt. Biographie. Bd 14.<br />
1985. S. 339-346.<br />
273. (Gotthold Ephraim) Lessing und der Kreis seiner Freunde. Hrsg. von Günter Schulz. Heidelberg:<br />
L. Schneider (1985).303 S., 13 Abb. (Wolfenbütteler Studien zur Aufklärung. Bd 8.)<br />
[Darin u. a.: MetHer ,Heinrich: Lessings unabdingbares RediJrfnis. mit Freunden zu disputieren. S. 15-32, Abb. 1. - Schulz,<br />
G.: Lessing und Goethe-Goethe und Lessing (Abschnitt~· Rraunschweigu. W~imar) S 87-107. Ahh. 5. - Milde, Wolfgang:<br />
Lessing und sein bibliothekanscher Kollege Christian Gottlob Heyne. S. 109-128. Abb. 6. - Koptizsch. Franklin: Joachim<br />
Hemrich Campe und Gotthold Ephraim Lessing: Zur Geschichte einer Freundschaft. S. 19}-234, Abb. 9.)<br />
274. Lessing (,Gotthold Ephraim): Mein lieber Eschenburg. Lessings Driefe an seinen Draunschweiger<br />
Bücherfreund (Johann loachim Eschenburg). Mit e. Bücherreg. hrsg. von Paul<br />
Raabe. (Braunschweig: Literarische Vereinigung Braunschweig e. V. l':Jli4.) 68 S., 3 Abb. (Bibliophile<br />
Schriften d. Literarischen Vereinigung Braunschweig e.V. Dd 31.)<br />
[Briefe ausd. Jahren 1771n2 bIS 1781; d. Handschriften d. Briefe befinden sich ind. Herzog August <strong>Bibliothek</strong> Wol!enbüttel.)<br />
275. <strong>Jahrbuch</strong> der Raabe·Gesellschaft. Hrsg. von Josef Daum u. Hans-Jürgen Schrader. [26.]<br />
Braunschweig: Waisenhaus-Buchdr. u. Verl. 1985.201 S.<br />
[Darin u. a.: Martini. Fritz: Weltleid und Weltversöhnung. Wilhclm Raabc in seinem Jahrhundert. S. 7-26. - Sam mons.<br />
Jeffrey L.: Die defekte Famihe bei Wilhelm Raabe und dIe Fiktion der alternativen Gemeinschaft. Ein Versuch. S. 27-43. -<br />
Brandstetter. Alois: Dankesredezur Raabe-Preisverlelhung 1984. S. 44-47.- Hanson. Wllham P.: Komik und Elend in Raabes<br />
Erzahlung "Der Marsch nach Hause". Aus d. Eng!. ubers. von Jochen Rohlfs. S. 48-62. - Loew Cadonna, Martin:<br />
SchIchtungen des Geschichtlichen. Zum Erülhlverfahrcn in Raahes .. Hö"tec und Corvey". S. 6~91. - Adolphs, Ulnch:<br />
SchreIbakt als Suche nach IdentItat. Wilhelm Raal>es .Altershausen". S. 92-106. -Ebell. Götz: Wiederentdeckte Rriefe Raa·<br />
bes an Marie Schloß. S. 107-112. - Bauer. Ernst-Stephan: Verehrerpost. Etn unbekannter Bnefwechsel Raabes mit d. VIllaeher<br />
Familie Haller. S. 113--117. - Haus te In. Jens: "Dem Altmeister urdeutschen Humors". Gluckwunschtelegramme an Wilhelm<br />
Raabe. S. 118· 137. - Den klee. Horst: Der untrügliche Spursinn des Genius für seinesgleichen. Arno Schmidts Verhaltnis<br />
ZU Wilhelm Raabe. S. 138-153. - Düsterdieck. Peter: Erganzungen Zur Raabe·Blbliographie von 1973: 1983/84 . S. 197-201.)<br />
193
<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />
276. Brewster, Philip James: Wilhelm Raabes historische Fiktion im Kontext. Beitr. zur Rekonstruktion<br />
d. Gattungsproblematik zwischen Geschichtsschreibung u. Poesie im 19. Jh. Ann Arbor,<br />
Mich.: Univ. Microfilms Int. 1984. XXV, 406 S. Ithaka, N. Y., Cornell Univ. Phil. Diss.<br />
1983.<br />
277. Detering, Heinrich: "Ce bon vieux" und der Zeitgeist: ein deutsch-französischer Blick auf<br />
(Wilhelm) Raabe im Jahr 1904. In: Mitteilungen d. Raahe-Gesellschaft. Jg. 71. 1984. S. 13-14.<br />
278. Hoffmeister , Kurt: Wilhelm Raabe und seine Braunschweigcr Freunde. Mit 40 Zcichn., Fotos<br />
u. Faks. 2., verb. u. erg. Auf!. Braunschweig (: Verf.) 1984.112 S.<br />
[I. Aufl. s. Bibliogr. 1978n9, Nr 208.)<br />
279. Huth, Otto: (Wilhelm) Raabe und (Ludwig) Tieck. Essen: Verl. Die Blaue Eule (1985). 76 S.<br />
(Wilhelm Raabe-Studien. T. 1.)<br />
[Darin: 1. Die fehlende Autobiographie. 2. Patient u Psychiater. 3. Raabe u. Tieck. Der 15. November als Datum u. Zitat. 4.<br />
Raabe u. d. neue Testament.}<br />
280. Me ye r- K re n t I er, Eckhardt: Dcr bürgerliche Freund als inkompetenter Erzähler bei Wilhclm<br />
Raabe. In: Meyer-Krentler: Der Bürger als Freund. Ein sozialethisches Programm u. seine<br />
Kritik in d. neueren dt. Erzählliteratur. München 1984. S. 241-282.<br />
281. (Wilhelm-)Raabe-Verzeichnis. Bestände in Braunschweig, MarbachfNeckar u. Wolfenbüttel.<br />
(Zsgest. von Britta Berg, Christina Gärtner u. Sigrid Schulz.) Mit e. Beitr. von Horst<br />
Denkler (: Geheimnis und Leben der "Privataltertümer". Entdeckungen im Raabe-Bestand d.<br />
Stadtarchivs Braunschweig). Hrsg. von Manfred R[ichard] W[ alter] Ga rzm a n n u. Wolf-Dieter<br />
Schuegraf. Braunschweig (: Stadtarchiv u. Städt. <strong>Bibliothek</strong>en) 1985. 181 S.<br />
[Erw. Fassung d. 1981 u. d. T.: Verzeichnis d. Bestände von u. überWllhelm Raabe in Braunschweigersch. masch.sehr. vemel!.<br />
Ausg.; s. Bibhogr. 1981, Nr 348.)<br />
282. Schmid-Stotz, Regina: Von Pinkenrode naeh Altershausen. Das Motiv d. Heimkehr im Werk<br />
Wilhelm Raabes als Ausdruck e. sieh wandelnden Lebenseinstellung, dargest. an 5 Romanen<br />
aus 5 Lebensabschnitten. Bern [usw.]: Lang (1984). 167 S. Zug\. Phi\. Diss. Zürieh WS 1983/84.<br />
(Europäische Hochschulschriften. R. I, Bd 752.)<br />
283. U tz, Peter: Wilhelm Raabes literarische Nachlese zur Schillerfeier von 1859. In: U tz: Die ausgehöhlte<br />
Gasse. Stationen d. Wirkungsgeschichte von Schillers "Wilhelm Tell", Königsteinrrs.<br />
1984. S. 137-152. (Hochschulschriften Literaturwissenschaft. 60.)<br />
284. Ricarda Huch. Studien zu ihrem Lehen u. Werk. Aus Anlaß d. 120. Gehurtstages . Im Auftr. d. Vorstandes d. Ricarda-Hueh-Gesellschaft hrsg. von Hans-Werner Peter.<br />
Braunschweig(: pp-Ver\.) 1985. 11, 111 S.<br />
[Darin: Reich-Ranicti, Marcel: Ricarda Huch, der weiße Elefant S. 1-10. - Hoppe, Else: Ricarda Huch. S. 11-23. - Stephan,<br />
Inge: Ricarda Huch. S. 2~33. - Langner, 11se: Ric.rda Huch dreißig Jahre nach Ihrem Tode. S. 3~8. - Veberschlag.<br />
Gcorges: Frauengestalten bei Ricarda Huch.S. 49-62.- Hertling, GunterH.: Zum Frilhwtrk der Ricarda Huch: Zwischen<br />
SkepsiS und Zuversicht, Engagement und Askese. S. 63-105. - Pet er ,H.-W.: literaturbericht. S. 106-111.]<br />
Theater s. auch Nr 357.<br />
285. Sch us ter , Ralf S.: Gedruckte Spielplanverzeichnisse stehender deutscher Bühnen im Ausgang<br />
des 18. Jahrhunderts bis 1896. Eine kritische Bibliographie. Frankfurt a. M., Bern, New York:<br />
Lang (1985). 465 S. Ersch. zuerst als Diss. Berlin FU, Fachbereich f. Kommunikationswiss.<br />
1984. (Europäische Hochschulschriften. R. 30, Bd 21.)<br />
(Dann S. 91-4171llbhographle, alphabetisch nach Orten; S. 153-156: Braunschwelg.l<br />
286. Müller, Matthias: Braunschweiger Theatergeschichte. Ein Streifzug. In:<br />
Mitternachtszeitung f. Theater, Literatur u. Musik. Jg. 2 = Nr 4. 1985. S. 19-22, 1 Abb.<br />
(Anfang s. Bibliogr. 1984, Nr 253.)<br />
287. 60 Jahre Niederdeutsche Bühne Braunschweig e. V. 1925-1985. (Red.: Andreas Hartmann.)<br />
(Braunschweig: Niederdeutsche Bühne Braunschweig e. V. 1985.) 55 S. mit Abb. 4°<br />
194<br />
http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042606
<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />
288. Das Wolfenbütteler Theater. 1: Aus der 400jährigen Geschichte. Hrsg. aus Anlaß e. Ausstellung<br />
zum 150. Jahrestag d. Eröffnung d. von Carl Theodor Ottmer im Wolfenbütteler Schloß errichteten<br />
Herzoglichen Hoftheaters. (Red.: Dieter Giesecke, IIse Brink.) (Wolfenbüttel:<br />
Kulturbund d. Lessingstadt Wolfenbüttel; Stadt- u. Kreis-Heimatmuseum 1985.) 4 ungez. BI.,<br />
2 Abb.[Umschlag!.]<br />
289. Markgraf, Hendrik: Theater in Wolfenbüttel. Als d. englischen Komödianten kamen. In:<br />
Braunschw. KaI. 1986. [1985.) S. 88--90, 1 Abb.<br />
Musik s. auch Nr 164, 384, 399, 555, 562.<br />
290. Geschichte in Liedern. (Autoren: Dorothee Breucker [u. a.D (Göttingen [: Georg-August<br />
Univ., Seminar f.] Volkskunde [1985]. 63 S. mit Noten. [Masch.schr. vervielf.] [Umschlag!.]<br />
[Darin u. a.: Heinrich der Löwe. S. 2-7. - Freiheitslied der Braunschweiger. S. 32-38. -Bei Clausthalaufdem Harze. S. 5()"'56.]<br />
291. Greve, Werner: "Musicam habe ich allezeit lieb gehabt ... " Leben u. Wirken Braunschweiger<br />
Organisten, Spielleute u. Kantoren an d. Altstadt-Kirche St. Martini in Braunschweig 1500-<br />
1800. Ein Beitr. zur Musikgeschichte Braunschweigs. Braunschweig: Gesellschaft zur Förderungd.<br />
Musik an St. Martini e.V. (; Antiquariat W. Rrandes [in Komm.]) 19R5. 99 S., 34 Abb.<br />
292. (J aacks, Gisela:) Meister der Barockmusik. Norddeutsche Musikkultur um Bach u. Händel.<br />
(Eine Dokumentation zum Europäischen Jahr d. Musik.) (Hamburg: Vereins- u. Westbank<br />
1985.) 45 S. mit Abb. 4°<br />
[Zahlreiche Bezüge zum Wolfenhiltteler Hof; u. a. S. 22-25. 2 Abb.: Heinrich Schiltz und seine Schüler. S. 26-27. 5 Abb.: Am<br />
Hof der Welfen und der Gottoner.]<br />
293. Heinrich Schütz in seiner Zeit. Hrsg. von Walter Blankenburg. Darmstadt: Wiss. Buchges.<br />
1985. VII, 423 S., 7 Abb. (Wege der Forschung. Bd 614.)<br />
[Darin u. a.: Breig. Wemer: Hofische Festmusik im Werk von Heonrich Schütz. S. 375-404. Ersch. zuerst in: Höfische Festkul·<br />
tur In Braunschweig-WolfenbuueI1590-1666. Hr~g. von JörgJochen Berns. Amf>terdam 19H2. S. 95-117; 5. Bibliogr. 1982, NT<br />
83. - Schutz' Beziehungen zum Wolfenbutteler Hof s. Personen· u. Ortsregister S. 415-421.]<br />
294. Möller, Eberhard: Heinrich Schütz im Bild. In: Sächsische Heimatblätter. Jg. 31, H. 1. 1985.<br />
S. 31-35, 6 Abb.<br />
[Von d. Abb. 4. Kupferstich von Christian Romstedt. 1672. befindet sich ein Exemplar in d. Herzog August <strong>Bibliothek</strong> WolfenbiltteL]<br />
295. Möller, Eberhard: Zum 300. Todestag von Johann Rosenmüller. In: Sächsische Heimatblätter.<br />
Jg. 31, H. L 1985. S. 41-42.<br />
[Rosenmüller (161~1684) war Hofkapellmeister in Wolfenbüttel.]<br />
296. Winter, Patrick M. de: The sacral treasure of the Guclphs. (Cleveland, Ohio: The Cleveland<br />
Museum of Art; Bloomington, Indiana: Indiana Univ. Pr. [in Komm.] 1985.) 160 S., 170 Abb.,<br />
24 Farbtaf. - Ersch. auch als: Bulletin of the Cleveland Museum of Art. Vol. 72, Nr 1.<br />
297. Kötzsche, Dietrich: Der Welfenschatz. In: Konstanzer Arbeitskreis f. mittelalterliche<br />
Geschichte e. V. Protokoll. Nr 272: Über d. Arbeitstagung v. 9.-12.10. 1984 auf d.<br />
Insel Reichenau. 1985. S. 4-8.<br />
298. J ansen, Franz: Die Helmarshausener Buchmalerei zur Zeit Heinrichs des Löwen. (Neudr. d.<br />
1933 ersch. 1. Aufl., bereichert um e. Geleitw. von Hanns Swarzenski u. e. Vorw. von Martin<br />
Gosebruch.) Bad Karlshafen: Schäfer 1985. 169 S., 33 Taf. Erg. Phil. Diss. Frankfurt a. M.<br />
1930.<br />
299. Steigerwald, Frank Neidhart: Das Evangeliar Heinrichs des Löwen. Sein Bilderzyklus u.<br />
seine Bestimmung für d. Marienaltar d. Braunschweiger Domes im Jahre 1188. OffenbachIM. :<br />
Burckhardthaus-Laetare Verl. (; Braunschweig:) RGG-Verl. (1985). 128S., 8 Abb., 15 TaL 4°<br />
300. Einzelheiten zum Ankauf des Evangeliars Heinrichs des Löwen. Wie d. teuerste Buch d. Welt<br />
nach langem Irrweg nach Niedersachsen zurückkehrte. In: Alt-Hannoverscher Volkskalender.<br />
Jg. 114: 19R6. [1985.] S. 74, 76.<br />
195<br />
http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042606
<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />
http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042606<br />
301. Achilles, Walter: Die Herkunft eines hochmittelalterlichen Psalteriums aus dem Braunschweiger<br />
Stift St. Blasii. In: Braunschw. Jb. Bd 66. 1985. S. 181-191,4 Abb.<br />
302. Slotta, Rainer: " ... Trinken muß man haben"! Bemerkungen zu Pokalen d. 15. u. 16. Jh. mit<br />
bergbaulichem Hintergrund. In: Der Anschnitt. Jg. 37. 1985. S. 206-229, 33 Abb.<br />
[Behandelt auf S. 209, Abb. 3-5 die Goslarer Bergkanne von 1477.)<br />
302a. Wohl, Dietmar: Die rotbraunen Schwertlilien des Ludgertom Ring d. J. Bemerkungen zur Farbigkeit<br />
einiger Gemälde im Westfälischen Landesmuseum f. Kunst u. Kulturgeschichte Münster.<br />
In: Westfalen. Bd 63.1985. S. 51-59,6 Abb.<br />
303. Kelsch, Wolfgang: Hermann Korb. Barockbaumeister am Wolfenbütteler Fürstenhof. Mit<br />
Aufnahmen von Jutta Brüdern. Sonderveröffentlichung d. Braunschweigischen Geschichtsvereins<br />
in Verb. mit d. Kulturbund d. Lessingstadt Wolfenbüttel. (Braunschweig:] Braunschweigischer<br />
Geschichtsverein 1985. 89 S., 81 Abb.<br />
303a. Lorenz, Angelika: Das deutsche Familienbild in der Malerei des 19. Jahrhunderts. Darmstadt:<br />
Wiss. Buchges. 1985. X, 306 S., 91 Abb.<br />
[Dann Abb. 3: D. Chodowiecki: Titelkupfer zu Campe .. Robinson der lungere" ,1779, (Erstausg. Darstellung d. Familie Johann<br />
Heinrich Campes.) Erlauterungen S. 40-41; Abb. 17: J. F. Matthai: Familie Campe (aus LeipzIg), um 1810. BraunschwClglsches<br />
Landesmuseum. Erlaulcrungen S. 97-99; Personenregister S. 301-304.]<br />
304. R i b hrock ,Gerhard: August und Wilhelm Rincklake. Historismusarchitekten d. späten 19. Jh.<br />
Bonn: Habelt 1985. 206 S., 167 Abb. 4° Ersch. zuerst als Phil. Diss. Bochum. (Denkmalpflege<br />
u. Forschung in Westfalen. Bd 7.)<br />
[August Rlncklake hatte von 1816-1890 eine Professur f. mittelalterliche Architektur am COllegium Carolinum in Braunschweig<br />
inne; Entwurfe zu öffentlichen Gebäuden in Braunschweig s. S. 186: Central-JustlZ-Gebaude, uns. S. 187: Braunschweig?<br />
Bahnhof.l!!83·1<br />
305. Zwölf Bildhauer in r-,·iedersachsen. Hans-Jürgen Breuste ... 7. Dezemher 1985 bis 19. Januar<br />
1986 Kunstverein Hannover. (Katalog Red.: Katrin Sello.) Hannover 1985. 65 ungcz. BI.,<br />
Abb.<br />
[Darin u. a.: Emil Cimiotti (' 1927,lebt in Wolfenbuttel\. BI. c}-13. 7 Abb. - Sabine Krasel (' 1958 in Wolfent-üttel). BI. 21-25,<br />
8 Ahb. - Christ .. ne Mobus (' 1947. Professur an d. IIIlK Braunschweig). BI. 32-36. 7 Abb. - Rolf Nickel (' 1950 in Braunschweig-Volkmarode,<br />
lebt in Drensteinfurt u. Braunschwelg). BI. 42--46, 8 Ahb. - Hemz-(junter Frager (-1944, Professur an d.<br />
HBK Braunschweig, lebt in Koln u. Braunschwelg). BI. 47-51. II Abb. - Karl Schaper ('1920). BI. 52-56, II Abb.1<br />
306. Museen in Niedersachsen. (Bearb. von Meinolf Trudzinski. Mit Photogr. von Joachim GieseI.)<br />
Hannover: Nds. Minister f. Wissenschaft u. Kunst (1985). 316S. mitzahlr. Abb., 1 Kt. 4°<br />
[Darin u. 8.: Br8unlage, Heimatmuseum S. 29, 3 Abb. - Braunschwclg, <strong>Braunschweigisches</strong> Landcsmuseum S. 30-37,16 Abb.;<br />
Herzog Anton Ulrich-Museum S. 38-57,41 Abb.; Staatliches NaturhIstOrisches Museum S. 58-61, 8 Abb.; Stadtisches Museum<br />
S. 62-65.8 Abb. - C1austhal·Zellerfeld. Oberharzer Bergwerks- u. Heimatmuseum S. 79-80. 4 Abb. - Filrstenberg, Museum<br />
d. Porzellanmanufaktur Fürstenberg S. 99-100. 4 Abb. - Goslar. Goslarer Museum S. IIC}-121, 6 Ahb. - Grunenplan IFlecken<br />
Delllgscnl, Glasmuscum S. 122,2 Abb. - Helmstedt, Kreisheimatmuseum S. 200,3 Abb. - Lautenthai [Stadt Langelsheiml. Niedersachsisches<br />
Ilerghaumuseum S. 216-217, 3 Abb. -Salzgitter, Museum Schloß SalderS. 269, 3 Abb. -Schoppenstedt, TIlI·Eulensplegel-Museum<br />
S. 270. 2 Abb. - Wolfenbuttel, Braunschweiglsches Landesmuseum. Abt. Archaologie S. 295-296, 5 Ahb.;<br />
Herzog August-BIbliothek S. 297-299,7 Abb.; Stadt- u. Krei,helmatmuseum. Historische Schloßr"ume S. 300-301,4 Abb.1<br />
Denkmalpflege s. auch Nr 212,448,459,535,538-540,549.<br />
307. Berichte zur Denkmalpflege in Niedersachsen. Inst. f. Denkmalpflege. (Veröffentlichung d.<br />
Niedersächs. Landesverwaltungsamtes, Hannover. Hrsg.: Hans-Herhert Möller.) Jg. 5. (Hameln:<br />
Niemeyer) 1985. 144 S. mit zahlr. Abb. 4°<br />
(Dann u. a.: WCldner. HPC: Rekonstrukttonen. Em Kurzbericht aus Niedersachsen. S. 3--6. 6 Abb. Betr. u. a. Braunschweig,<br />
Alte Waage. Walkenried, Klosterkirche. Wolfenbultel, Kirche Beatae Mariae Virgims. Goslar, Marktkirche. - Thumm, Martin:<br />
Mißverständnisse eIßer Rekonstruktion - Rekonstruktion eines Mißverstandnisses. EID Bei5plcl aus Wolfenbuttel (Kamleistr.<br />
2O/Lange Herzogstr. I .. Kaufbaus Streblow"). S. 11-15. I3 Abb. - Schumacher. Martin: Geplante Rekonstruktion eines<br />
grtinderzeitllchen Festsaales in lIclmstedt (Hotel Petzold, Schöningcr Su. 1). S. 24-25, 5 Abb. - Roseneck, Reinhard: Der<br />
.. Ritter Ramm" in Goslar. S. 30-32,7 Abb. - W i I he I m i. Klemens: Archaologische Denkmalpflege 1979-1984. Zur Ausstellung<br />
"Ausgrabungen in Niedersachsen" . S. 3~36, 1 Abb. - Grote. Rolf-Jurgen. Bernhard Recker. R. Roseneck : Das Fachwerkhaus<br />
Alte Knochenhauerstraße 13. Sanierung c. d. ältesten u. bedeutendsten Burgerhauser Braunschweigs. S. 59-63, 6 Abb.<br />
Thumm, M.: KolloqUIUm: "Fcstungsstädte - das Beispiel Wolfenhtittel". S. 69, 1 Abb. - Königfeld. Peter: Der Lettner der<br />
KatharinenklTche in Braunschweig. Probleme d. Rekonstruktion c. nachrefonnatorischen Liturgieraumes. S. 96-98,4 Abb.<br />
Roseneck ,R.: Der Vicncnburger Bahnhof. Ältester erhaltener deutscher Bahnhofvordrohendcm Abnß bewahr1. S. 122-123,<br />
3 Abb. - Haupt. Dieter, M. Schumachcr: Das Chorgestühl von Sr. Lorenl in Schbningen. Bestand~ufnahme u. Rekonstruk·<br />
tion. S. 130-132.4Abb.- Königfeld, P.: Die Restaurierung der Ev. Hauptkirche BMVin Wolfenbuttel. S. 141-142,1 Ahb.1<br />
196
<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />
308. Berichte über die Tätigkeit der Bau- und Kunstdenkmalpflege in den Jahren 1983-1984.<br />
(Schriftl.: Dietmar Vonend.) Hannover: Niedersächs. Landesverwaltungsamt, Inst. f. Denkmalpflege<br />
1985. 301 S. mit zahlr. Abb. (Nds. Denkmalpflege. Bd 11.)<br />
lDarin u. a.: Maier. Konrad. Maria Keibel·Maier: Miszellenzur Baugeschichte des Klosters Walkenried. S. 12-41. 18 Abb.<br />
- F eo de 1, Heinrich, Michael Me i er: Restauralorischc Probleme bei der Prasentation mittelalterlicher Tonfliesenfunde in Walkenried.<br />
s. 42-43. 3 Abb. - Roseneck • Rcinhard: Denkmale des Oberharzer Bergbaus. S. 44-58. 16 Abb. - Thumm. Marlm:<br />
Der Brandschaden Im Schloß Wolfenhullel. Bauforschung Im Rahmen d. Wlcderhc:rstcllulIg53rbeucn. S. 59--69, 8 Abb. -<br />
Kruse, Karl Bernhard: Arbeitsweise und Aussagcmoglichkcitcn der Bauarchaologle. Grabungsablauf u. Ergebnisse zur Baugeschichte<br />
d. ehemahgen Zisterztenserklosterkirche in Manental. S. 81-88, 7 Ahb. - Übersicht uber die denkmalpflegerischen<br />
Maßnahmen. S. 117-285. zahlr. Abb ; alphabetische Anordnung nach Stadten u. Gemeinden Genannt werden auch Ortschaf·<br />
ten ausd. Regierungsbezirk Brnunschwelg wie u. a. Rad Gandcrsheim. S. 126-127; Braunschweig. S. 139--148; Goslar. S 179-<br />
183; Helmstedt. S. 197-198; Königsluner. S. 2W--212. Wolfenbuttel. S. 278-281.)<br />
309. Niedersächsisches Landesverwaltungsamt. Institut für Denkmalpflege. Siedlungen der zwanziger<br />
Jahre in Niedersachsen. (Hannover 1985.) 217 S. mit Abb. u. PI. 4° (Arbeitshefte zur Denkmalpflege<br />
in Niedersachsen. 4.)<br />
{Darin: Hartmann • Kristiana: Die Siedlungen der zwanziger Jahre, ihre historische Bedeutung und ihre aktuelle Gefahrdung.<br />
S. 7-12. - Hartmann, K., Gundula Lemke. MOßlka Lemke: Katalog ausgewählter Siedlungen in Niedersachsen. S. 13--128,<br />
353 Abb. Dargestellt werden u. a.: Braunschwelg, Siegfried-Vlcrtel, Fontanestraße, Hamelmannstraße, ehem. Siedlung Lammchenteich,<br />
August·Bebel-Hof, ehern Wilhelm-Bracke-Hof, Altstadtnng, BrOitzemer Straße. chern ... Stahlhelm-Block". Goslar,<br />
Feldstraße u. a., Dorothea-Borchcrs-Straße. - Hartmann , K., G. Lemke: SJegfricdvlcrtel Braunschweig. Geschichte,<br />
Bestandsaufnahme, Bewertung u. Erhaltung. S 129-178.94 Abb., (, Kt. - Grote, Rolf-Jurgen, Peler Königfeld ,Flke Sch löder:<br />
S.egfriedviertel Braunschweig. Die Befunde zur Außenpolychroml
<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />
317. Streiter, Anneliese, Erika Weiland: Brettchengewebte Zierborten an Kostümen der Spanischen<br />
Mode. In: Waffen- u. Kostümkunde. Bd 27, H. 1. 1985. S. 13-28,28 Abb.<br />
IDarin s. 22-23 = Kat.·Nr. 5, Abb. 18-19: Bortenfragment, Gewandre.te aus Grab 13, Wolfenbüttel, Marienklrche.]<br />
318. Wille, Louis: Ob ich gleich ein Schäfer bin ... In: Goslarer BergkaI. Jg. 368: 1986. [1985.] S.<br />
99-100.<br />
IÜber Harzschafer.]<br />
319. Brzoska, Hugo: Der beglückende Gruß. In: Allgern. Harz-Berg-Kal. 1986. [1985.) S. 52.<br />
I(ber d. Bergmannsgruß "Glück auf".]<br />
320. Schattanik, Andreas: Altes Brauchtum - neu belebt. In: Heimatbuch f. d. Landkr. Wolfenbüttel.<br />
Jg. 32: 1986. [1985.) S. 126-127, 1 Abb.<br />
[eber d. Aufstellung e. Maihaums in Apcln.o;tedt, Gemeinde Sickte.)<br />
321. Flechsig, Werner: Füßewaschen und Heischegänge am Fasselabend in Ostfalen. Ergebnisse<br />
aus Umfragen d. Jahre 1943, 1955, 1961 u. 1966. In: Braunschw. Heimat. Jg. 71. 1985. S. 1-9,<br />
2Abb.<br />
322. "Fasselabend in Schulenro'e". Eine Fastnachtsbegebenheit aus Schulenrode am Elm [Gemeinde<br />
Cremlingen). Aus d. unveröffentl. Aufzeichnungen d. Musikanten Carl Schulze in<br />
Lehre . Mitgeteilt von Mechthild Wiswe. In: Braunschw. Heimat. Jg. 71. 1985. S.<br />
9-10.<br />
323. Hodemacher ,Jürgen: Karneval in Braunschweig. In: Braunschw. KaI. 1986. [1985.] S. 46-47,<br />
1 Abb.<br />
324. Voll brecht , Ursula: " ... dat Fell versoupen!" Ein rauher, aher herzlicher Brauch. In: Unser<br />
Harz. Jg. 33. 1985. S. 206, 1 Abb.<br />
325. Lange, Günther: Aus der "Guten alten Zeit": Über Hochzeitsfeiern in unserer Heimat vor 200<br />
Jahren. In: Unser Harz. Jg. 33. 1985. S. 135,1 Abb.<br />
326. Barteis , Wilfried: Ein Schlachte fest. In: Heimatbuch f. d. Landkr. Wolfenbüttel. Jg. 32: 1986.<br />
[1985.) S. 128-131.<br />
327. Schultz, Hans Adolf: Übernommenes Brauchtum: Ein schön geschmückter Osterbaum in<br />
Schulenrode [Gemeinde Cremlingen). In: Heimatbuch f. d. Landkr. Wolfenbüttel. Jg. 32: 1986.<br />
[1985.) S. 124-125,1 Abb.<br />
328. Vollbrecht, Ursula: Pfingsten im Volksbrauch des Harzes. In: Goslarer BergkaI. Jg. 368:<br />
1986. [1985.] S. 117-119, 1 Abb.<br />
329. Vollbrecht, Ursula: Die Weihnacht im Harzer Volksbrauch. In: Unser Harz. Jg. 33.1985. S.<br />
225-228,3 Abb.<br />
330. Leiste, Franz: Der Schnurrbart war ein Ärgernis. In: Heimatbuch f. d. Landkr. Wolfenbüttel.<br />
Jg. 32: 1986. [1985.) S. 137.<br />
[Ober d. "Consistorial-Rescript" I d. Kleidung d. Prediger u. Schullehrer betreffend}<br />
331. Flechsig, Werner: Der Wilde Jäger in Ostfalen. Ein wortgeographischer Beitrag zur Volkskunde<br />
u. Mythologie. In: Braunschw. Heimat. Jg. 71. 1985. S. 51-58.<br />
332. Leiste, Franz: Hafergrütze und Reisbrüht: als Medizin. In: Heimatbuch f. d. Landkr. Wolfenbüttel.<br />
Jg. 32: 1986. [1985.) S. 135-136.<br />
333. Laub, Gerhard: Von zwei Metallen mit Berggeistnamen. In: Allgern. Harz-Berg-Kal. 1986.<br />
[1985.) S. 63-{)5.<br />
[Über Kobalt u. Nickel, auch deren Vorkommen im Harz.]<br />
198<br />
http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042606
<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />
334. E y, August: Harzmärchenbuch oder Sagen und Märchen aus dem Oberharze. Ges. u. hrsg. (3.<br />
Nachdr. Auf!. d. Ausg. Stade 1862.) Hildesheim, Zürich, New York: Olms 1982. 219 S. (Volkskundliche<br />
Quellen. 3: Märchen u. Schwank.)<br />
335. Hoffmann, Hans: (Das Sonnenland und andere Erzählungen [, Ausz.J) Märchen aus dem<br />
Harz. (Nachdr. d. Ausg. München u. Leipzig 1911.) Hildesheim, Zürich, ~ew York: Olms<br />
1985. S. 34--169.<br />
336. Ja nz, Wolfgang: Nur vier Hahndorfer Sagen aufgefunden. [Hahndorf, Stadt Goslar.] In: Goslarer<br />
BergkaI. Jg. 368: 19H6. (l9H5.] S. 55-56.<br />
337. Krieger, Heinz-Bruno: Dank für ein Frühstück. Eine Sage aus Klein Schöppenstedt [Gemeinde<br />
Cremlingen]. In: Braunschw. Heimat. Jg. 71. 1985. S. 21.<br />
338. Froböse, Ernst: Die versunkene Burg. Eine Sage aus alter Zeit. In: Heimatbuch f. d. Landkr.<br />
Wolfenbüttel. Jg. 32: 1986. [1985.] S. 139-140.<br />
[Über e. Burg nordiIch d. Dorfer Rhene u. Warrjenstedt I<br />
339. Wagener, Peter: Zur Dialektographie Südniedersachsens. In: Korrespondenzbl.<br />
d. Vereins f. niederdt. Sprachforschung. H. 92. 1985. S. 43-44.<br />
340. Flechsig, Werner: Entrundung in ostfälischcn Mundarten. In: Jb. d. Vereins f. Niederdeutsche<br />
Sprachforschung. Jg. 107: 1984. (1985.) S. 83-117.<br />
341. Cordes, Gerhard: Die "Ostfälische Literaturlandschaft". In: Korrespondenzbl.<br />
d. Vereins f. niederdt. Sprachforschung. H. 92. 1985. S. 42-43.<br />
342. Giesecke, Herbert: ... bansen, pramsen, huddern ... Aus d. Sprachschatz von Lenemaus,<br />
1899-1970, in Goslar. ([Vorw.:] Hannelore Giesecke.) (Als Ms. gedr.) (Goslar 1985: Winkelhagen.)<br />
53 S.<br />
343. Krieger, Heinz-Bruno: Tau Huse ... Plattdeutsche Gedichte in d. Mundart von Königslutter<br />
am Elm. (Königslutter: Stadt Königslutter) 1985. 50 gez. BI.<br />
344. Stellmacher, Dieter: Flurnamenforschung in Niedersachsen. In: Niedersachsen. Jg. 85.1985.<br />
S. 244--245.<br />
[Über d. Niedersächsische Fturnamenarchiv in G6ttmgen.}<br />
345. Kaerger, Günther, u. Ludwig Denecke: "Flurnamenforschung in Süd-Niedersachsen". Eine<br />
Stellungnahme. In: Niedersachsen. Jg. 85. 1985. S. 298.<br />
[Stellungnahme zu d. Artikel von Dieter Stellmacher in: Niedersachsen Jg. 85.1985. S. 244-245.J<br />
346. Flechsig, Werner: Namen und Verbreitung der Ringelnatter, der Schnecken, des Regenwurms,<br />
der Maikäferlarve und der großen Stechmücke in Ostfalen. In: Braunschw. Heimat. Jg.<br />
71. 1985. S. 95-104,4 Abb.<br />
347. Blume, Herbert: Zur Straßenbenennung in Braunschweig seit 1945. In: Braunschw. Heimat.<br />
Jg. 71. 1985. S. 33-44.<br />
348. Voiger, E.: Bemerkung über einige Eigennamen in und um Goslar. In: Goslarer BergkaI. Jg.<br />
368: 1986. [1985.] S. 30-35.<br />
[Beitr. aus d ... Wochenblatt der Stadt Goslar" von 1840.J<br />
349. Behr, Oskar: Veränderlichkeit Goslarer Straßennamen. In: Goslarer BergkaI. Jg. 368: 1986.<br />
[1985.] S. 98.<br />
Naturschutz s. auch Nr 398.<br />
350. Müller, Heinz: Die Hainbuchenallee zwischen Arholzen und Deensen. Mit 1 Abb. In: <strong>Jahrbuch</strong><br />
f. d. Landkr. Holzminden. Bd 2:1984.1985. S. 123-125.<br />
199<br />
http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042606
<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />
351. V ase I , Anneliese: Die Innerste und ihre Belastung durch Pochsand. Aus e. Umweltgutachten<br />
d. frühen 19. Jh. In: Allgern. Harz-Berg-Kal. 1986. [1985.] S. 37-39, 2 Abb.<br />
Geschichte einzelner Orte<br />
Abbenrode s. Cremlingcn.<br />
Ahnebeck s. Parsau.<br />
Amelungsborn s. Negenborn.<br />
Apelnstedt s. Sickte.<br />
Asse s. Nr 179.<br />
Astfeld s. Langelsheim.<br />
352. Barteis, Wilfried: Bilderchronik von Baddeckenstedt. (Baddeckenstedt, Berliner Str. 15:<br />
Verf. 1985.) 366 S. 4 0<br />
353. Barteis, Wilfried: Wie Wartjenstedt (Gemeinde Baddeckenstedt) zu seinem Namen kam. In:<br />
Heimatbuch f. d. Landkr. Wolfenbüttel. Jg. 32: 1986. [1985.] S. 118.<br />
Bergfeld s. Nr 17.<br />
Beuchte s. Schladen.<br />
Bevem s. auch Nr 64.<br />
354. Leiber, Christian: Blick in die höfische Vergangenheit. Ausgrabungen auf d. Gelände d.<br />
Weserrenaissance-Schlosses Bevern. In: Südniedersachsen. Jg. 13. 1985. S. 48-50,2 Abb.<br />
355. Veil, Thomas: Aus dem Dornröschenschlaf erwacht. Schloß Bevern am Wendepunkt. In: Südniedersachsen.<br />
Jg. 13. 1985. S. 82-87, 1 Abb.<br />
Blankenburg s. Nr 316.<br />
Bockswiese s. Goslar.<br />
Bornhausen s. Seesen.<br />
Bornum am Elm s. Königslutter.<br />
Bortfeld s. Wendeburg.<br />
Braunlage s. auch Nr 39, 246, 306.<br />
356. Hanecke, Joachim: Skispringen in Braunlage mit alter Tradition. In: Unser Harz. Jg. 33.1985.<br />
S. 3--5, 3 Abb.<br />
Braunschweig s. auch Nr 10, 39, 53, 57,58,64,66,69,78,103,111,122,127,135-137,140,143,<br />
150,154,160,161,163,166,169,180, 181,195,203,204,215,228-230,237-241,243,244,248,<br />
251,252,254,256, 258, 278, 281,285-287,291, 301, 303a, 304, 3(k}-309,313,314,316,323,347,<br />
516,569,570,581,638.<br />
357. Deine Stadt. Kunst, Kultur u. Leben in Braunschweig. (Hrsg. vom Kulturamt d. Stadt Braunschweig.)<br />
H. 7: 10. Woche Internationalen Puppenspiels, Braunschweig 1985. (Braunschweig)<br />
1985. 36 S., zahlr. Abb. 4 0<br />
IDarin: Markgraf. Hendrik: Kasper lebt. S. 2-9, 14 Abb. - Purschke, Hans R.: Die erste Puppenspielwoche im Jahre 1957.<br />
S. 1~15, 8 Abb. - Jurkowski, Henryk: UNIMA heute. S. Ib-I9, 5 Abb. - Podehl, Enno: Puppentheateflm Kopf. Zur Dramaturgie<br />
d. Figurentheaters. S. 20-27.11 Abb. - Topf. Hartmut: Brief aus Befliß. Eines in Sachen Figurentheaters notorischen<br />
Fest,valbesucher.; Bhck zuruck auf d. 10. Woche InternatIOnalen Puppenspiels in Braunschweig. S. 28-35, 8 Abb. - Programm<br />
der Puppensp,elwoche S. 36.)<br />
200<br />
http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042606
<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />
http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042606<br />
358. Hofer, Volkhard (Bilder), Karl-Joachim Krause (Texte): Braunschweig Portrait. (Hameln:)<br />
Niemeyer (1985). 136 S. mit Abb. quer-8°<br />
359. (Mersmann, Heinrich:) Braunschweig von A-Z. Ein Farbbildband mit e. Stichwortverzeichnis.<br />
Braunschweig: J. H. Meyer (191\5).53 S., 67 Abb. quer-8° [Texte deutsch, engl., franz.)<br />
360. Albrecht, Jörg: Die gesichtslose Stadt [Braunschweig). Fotos von Andreas I1offmann. In:<br />
Westermanns Monatshefte. 1985,8. S. 22-28, 8 Abb.<br />
361. Zeidle r, Monika: Wo man Eulen und Meerkatzen ißt. Eine vergnügliche Geschichte f. Braunschweiger<br />
Kinder. Braunschweig: Pfankuch (1985). 39 S. mit lIlustr.<br />
362. (Steinacker , Ed[uard):) Führer durch die Haupt- und Residenz-Stadt Braunschweig. Eine<br />
Beschreihung f. Fremde u. Einheimische. Nebst rev. Stadtpl. u. e. Plan d. Plätze im Zuschauerraume<br />
d. Herzoglichen Hoftheaters, sowie Abb. d. hervorragendsten Gebäude u. Denkmäler<br />
etc. Braunschweig: Limbach (1884). [Faks.-T.) (Braunschweig: Kuhle 1985.) 95 S., 13 Abb.<br />
363. Braunschweig -Führer zum Stadt historischen Rundgang. AnläßI. d. Landesausstellung Niedersachsen<br />
1985 "Stadt im Wandel". (Konzeption u. Red.: Hans-Joachim Meißner, Harald Sieben<br />
morgen. Beitr.: Fritz Arens tu. a.)) (Braunschweig: Stadt Braunschweig 1985.) 41 ungez.<br />
BI., 80 Abb., 1 PI. [Umschlagt.)<br />
364. Braunschweig im Wandel. Ein Weg durch d. Stadt. Eine Ausstellung d. braunschweiger forum.<br />
(Red.: Gerhard Baselt tu. a.)) (Braunschweig: braunschweiger forum 1985.) 64 S. mit Abb.,<br />
Kt. u. PI.<br />
365. Kalanke , Kar! Ludwig: Stadt im Wandel. Kunst u. Kultur d. Bürgertums in Norddeutschland.<br />
Landesausstellung Niedersachsen 1985. Notizen zur Wandlung von Wohnsiedlungsformen in<br />
Braunschweig. (Braunschweig 1985.) 32 S. mit Abb. u. Kt. 4 0 [Umschlag!.)<br />
[Erg. u. iJberarb. Fassung d. zuerst im Braunschweiger Adreßbuch '83/84 ersch. Arbeit.]<br />
366. Borowiak, Ellen, Regina Schäfer: Erläuterungen und Überlegungen zu einer speziellen<br />
Braunschweiger Situation. o. O. 1985. 83 gez. BI. mit Abb. u. Kt. 4 0<br />
[Masch.schr. verviclf.)<br />
Hannover TU, Institut f. d. ländliche Bau- u. Siedlungswesen, Diplomarbeit.<br />
[Die Arbeit untersucht d Konzepllon d. Wiederaufbaus d. Gebietes Bohlweg/SchloßplatzIHorten·Kaufhaus. Die Arbeit ist vorhanden<br />
im Nds. StaatsarchIv Wolfenbuttel2' Zg. 311185.1<br />
367. Braunschweig. Das Bild d. Stadt in 900 Jahren. Geschichte u. Ansichten. Hrsg. von Gerd<br />
Spies. Bd 1.2. Braunschweig: Städt. Museum Braunschweig 1985.<br />
[1. Moderhack, Richard: Braunschweig~ StadtgcM:hichte. 233 S., 3 Kt. - 2. Braunschweigs Stadtbild. Bcarb. von Franz-Josef<br />
Christoani [u. a.] XVIII, 609S .• 614Abb., 8 Kt. Darin: Spies. G.: Das BraunschweigerStadtbIld. S. VII-XVIII. -Die mittel·<br />
alterliche Stadt bis zum Verlust d. Sclbstandlgkeit 1671. Ein!.: Hetnrich W. Schupp. S. 3-56, Abb. 1-45, I Kt. - Die herzogliche<br />
Stadt bIS zur beginnenden Industrialisierung Ein!.: H. W. Schupp. S. 5~211. Abb. 46-254, 2 Kt. - Die Stadt Im 19. u. 2U.Jahr·<br />
hundert his zur Zersrorung 1945. Eint.: H. W. Schlipp. S. 21>-469, Abb. 255-535, 2 Kt. - Die Stadt nach d. Zweiten Weltkrieg.<br />
Ein!.: H. W. Schupp. S. 473-523, Abb. 536-5MU. 3 Kt. - Chrtstiani, F.-J.: Luftbilder. Etn Vergleich zwischen 1927 u. 1985.<br />
S. 527-597, Abb. 581-614. - KiJnstlcrreg15ter 5.599-601; Ort,·, Straßen· u. Gebäuderegister S. 603-607.1<br />
368. Hartmut Rötling. Stadtarchäologie in Braunschweig. Ein fächerübergreifender Arbeitsbericht<br />
zu. d. Grabungen 1976-1984. Mit Beitr. von Bert Bilzer tu. a.) Zcichn, von Wolfgang<br />
Hau tu. a,) (Hannover: Niedersächs. Landesverwaltungsamt;) Hameln: Niemcycr [in Komm,)<br />
(1985).318 S. mit zahlr. Abb. 4 0 (Forschungungen d, Denkmalpflege in Niedersachsen. 3.)<br />
lDarin: I. Das archaologische Ouellenmaterial in Auswahl u. Übersicht. Rötting, H.: Zum Arbeits..~tand stadtarchaologischer<br />
Denkmalpflege in Braunschweig. S. 11-167,84 Abb., 16 Farblaf., 10 Tab. - Busch, Ralf: Altstadtgrabungen in Braunschweig<br />
1948 bis 1975. Anh.: Mlttelalt.rliehe Keramik aus d. Braunschweigischen - e. forschungsgeschichtlicher Uberblick. S. 16~178,<br />
8 Abb. - Wcimann, Günter: Photogrammctrie u. Archaologie. S. 179-163,4 Abb. -11. ArchaologiM:hes Ouellenmatenal als<br />
tnterdisziplinares Untersuchungsgut. 1. Naturwissenschaftl. u. geschichtswissenschaft I. Beur. zu Grundfragen d. archaologlsch·<br />
histonschen Stadtforschung. Schneider, Wemer: Zur Geologie u. HydrologIe Im Stadtgebiet S. 187-192,4 Abb. - Burkhardt,<br />
Angelika: Anthropologischer Vorbericht itber d. Skelett funde auf d. Kohlmarkt. Stadt grabung 21. S. 193-200. 11 Abb.<br />
- WilleToing, lJlnch' Paläo-ethnoOO1anische Befunde übeT Emahrung u. Umwelt im Mittelalter Braunschweigs. S. 201· 214,<br />
7 Abb., 3 Tab. - M atthles. Maren: Nutzpflanzenfunde d. MIttelalters u. d. fruhen Neuzeit aus d. GÖrdehnge"traße. Stadtgra·<br />
bung 32. S. 215 219,2 Abb., 2 Tab. - Herrmann , Bcrnd: Parasitologlschc Befunde au~ e. mittelalterlichen Fakaliengrube.<br />
Stadtgrahung 13. S. 221-223, 4Abb. - Romer. Chrtstof: Die St.·Ulrichs·Ktrchezu Braunschwelg nach d. Schriftquellen. Stadt·<br />
grabung 21. S. 22'>-234, 4 Ahb. - Fricke, Rudolf: Das Pfarrhaus SI. Ulrici u. d. Heihgen Kosmas u. Damian. Stadtgrabung 21.<br />
201
<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />
s. 235-236, 4 Abb.- Kablitz, Karsten: SozIaldaten uber Anwohner d. Joddensuaße im 14. bis 15. Jahrhunden. Stadt grabung<br />
10. S. 237-246. 1 Abb .• 4 Tab. - 2. Naturwissenschaft!. u. kulturwissen.o;chaft!. Beitr. zur materiellen Kultur d. Millelalters u. d.<br />
frühen Neu7cil. Ok rusch. Marlin, u. Regina Wilke-Schiegries: Mlßeralogische Untersuchungen an gelbloniger Irdenware<br />
d. 12. bis 13. Jahrhunderts in Braunschwelg u. Goslar. S. 241f.-255. 2 Tab .• 1 graph Darsl. - Hennicke. Hans Walter. u. Ingrid<br />
Huismann: Keramische Untersuchungen an grautoniger Irdenware d. 13. bis 16. Jahrhunderts. S. 257-263, 8 Abb., 3 Tab.<br />
Busch. R.: Blau bemalte Fayence-Scherben aus Stelle 32 d. Packhofgrabung in Braunschweig. Stadtgrabung 10. S. 26S-270. 2<br />
Taf. - Dinklage. Karl: Die Emailschcihenfibeln vom Kohlmarkt in Braunschwelg, ihre Zeitstellung u. Verbreitung. Stadtgrabung<br />
21. S. 271-273. - V6lker. Jurgen: Technische Beobachtungen an d. Emailscheibenfibeln vom Kohlmarkl. Stadt grabung<br />
21. S. 27S-276. 3 Abb. - Koster. Kurt: Ptlgerzeichen u. Ampullen. Zu neuen Braunschweiger Bodenfunden. S. 277-2l!6. 10<br />
Abh. - R uge, Jurgcn. u. Karl Thomas: Metallkundliche Untersuchung einIger Braunschweiger Pilgerzeichen-Funde. S. 287-<br />
289.4 Abb. - Bilzer. B.: Ausgewilhlte Braunschweiger MiInzfunde. S. 291-293.7 Abb. - Wilckens. Lwnie von: Textilkundliehe<br />
Anmerkungen zur Datierung von Grab S. SI. Aegldlen. Stadtgrabung 36. S. 295-297, 1 Abb. - Streiter, AnnclJese, u. Sibylle<br />
Wi rt h: Zum Arbeitsstand d. Texlilkunservierung von Grab5. SI. Aegidien. Stadtgrabung 36. S. 299-305.12 Abb. - May.<br />
Eberhard: Zu d. Tierknochcnresten aus mittelalterhchen Grabungskomplexen d. Packhotgrabung in Braunschwcig. Stadtgrabung<br />
10. S. 307-312. 8 Abb .• 2 Tab.1<br />
369. Puhle, Matthias: Die Politik der Stadt Braunschweig innerhalb des Sächsischen Städtebundes<br />
und der Hanse im späten Mittelalter. Braunschweig: Waisenhaus-Buchdr. u. Verl. 1985. XII,<br />
272 S., 2 Kt. Ersch. zuerst als Phi I. Diss. Braunschweig WS 1983/84. (Braunschweiger Werkstücke.<br />
Bd 63 = R. A, Bd 20.)<br />
370. Mörke, Olaf: Der gewollte Weg in Richtung "Untertan". Ökonomische u. politische Eliten in<br />
Braunschweig, Lüneburg u. Göttingen vom 15. bis ins 17. Jh. In: Bürgerliche Eliten in d. Niederlanden<br />
u. in Nordwestdeutschland. Studien zur Sozialgeschichte d. europäischen Bürgertums<br />
im Mittelalter u. in d. Neuzeit. Hrsg. von Heinz Schilling u. Herman Diederiks. Köln,<br />
Wien 1985. S. 111-133. (Städteforschung. R. A, Bd 23.)<br />
371. Bubenheimer, Ulrich: Thomas Müntzer in Braunschweig. T. 2. In: Braunschw. Jb. Bd 66.<br />
1985. S. 79-114.<br />
(T. 1 s. Bibhogr. 1984. Nr 315.1<br />
372. Bubenheimer, Ulrich: Thomas Müntzer und der Anfang der Reformation in Braunschweig.<br />
In: Nederlands archiefvoor kerkgeschiedenis. 65. 1985. S. 1-30.<br />
373. Schildt, Gerhard: Die Wohnraumverknappung für die Braunschweiger Unterschichten während<br />
der Industrialisierung 1855-1871. In: Städtewachstum u. innerstädtisehe Strukturveränderungen.<br />
Probleme d. Urbanisierungsprozesses im 19. u. 20. Jh. Hrsg. von Horst Matzerath.<br />
Stuttgart 1984. S. 141l-1 64 , 4 Abb., 2 Tab. (Geschichte u. Theorie d. Politik. Unterreihe A: Geschichte.<br />
Bd 8.)<br />
374. Roloff, Ernst-August: 100 Jahre Bürgertum in Braunschweig. Ein historischer Spaziergang. T.<br />
1: Von der Jasperallee zur Kaiser-Wilhelm-Straße. Braunschweig: Oeding (1985). 148 S. mit<br />
Abb.<br />
375. Händler-Lachmann, Barbara: "'n Wochenlohn die Miete". Arbeiterwohnen in Braunschweig<br />
vom Kaiserreich 7.llr Weimarer Republik. In: Archiv f. Sozialgeschichte. Bd 25. 19R5.<br />
S. 159-181.<br />
376. Harn i I to n, Richard F.: Braunschweig 1932: Further evidence on the support for national socialism.<br />
In: Central European history. Vol. 17. 1984. S. 3-36.<br />
377. RoloH, Ernst-August: Die bürgerliche Oberschicht in Braunschweig und der Nationalsozialismus:<br />
Eine Stellungnahme. In: Central European history. Vol. 17. 1984. S. 37-44.<br />
378. Widerstand gegen die Nazis - ein "politischer Mißgriff"? Eine Dokumentation d. Vereinigung<br />
d. Verfolgten d. Naziregimes - Bund d. Antifaschisten - Kreisvereinigung Braunschweig.<br />
Braunschweig [um 1985].16 S.<br />
(Über c. Presse kommentar anlaßt. d. Einweihung d. Jugendzentrums .. Weiße Rose" in Braunschwelg.]<br />
379. Horn, Wolfgang: Die Braunschweiger Straßenbeleuchtung. Eine kleine Broschüre. Braunschwcig:<br />
Archiv d. Stadtwerke Braunschweig GmbH 1985. 25 S., 19 Abb.<br />
202<br />
http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042606
<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />
380. Horn, Wolfgang; Die Braunschweiger Stromversorgung vom Anfang zum Lichtwerk der Straßenbahn.<br />
Eine kleine Broschüre. Braunschweig; Archiv d. Stadtwerke Braunschweig GmhH<br />
1985.72 S. mit Abb.<br />
381. Horn, Wolfgang: Die Eisenbütteler Wasserkraft (in Braunschweig). Eine kleine Broschüre.<br />
Rraunschweig: Archiv d. Stadtwerke Braunschwcig GmbH 1985. 42 S. mit Abb.<br />
382. Ely, Norhert: Der Flügel des Poeten. 150 Jahre Grotrian-Stcinweg [Pianofabrik in Braunschweig].<br />
In: Westermanns Monatshefte. 1985,9. S. 76-77, 1 Abb.<br />
383. (Habermann, Bettina;) 50 Jahre Fritz Rätz & Sohn (Buchdruckerei in Braunschweig).<br />
(Braunschweig 1985: Rätz.) 36 S., zahlr. Abh.<br />
384. (BateI, Günther, Nikolaus Schimmel;) Vom Musikstab zum Pianoforte. Jubiläumsschrift<br />
zum IOO-jährigen Bestehen d. Wilhelm Schimmel Pianofortefabrik GmbH. (Braunschweig:<br />
Inst. f. Klavierkunde GmbH 1985.) 64 S. mit Ahb. 4°<br />
[Darin S. 47~3. Abb.: 1885-1985. Ein Jahrhundert Kreativität. Zur Geschichte d. Hauses Schimmel.]<br />
385. Schulz, Geru: Das Archiv des Vieweg-Verlages. Bucharchiv, Briefe u. Verträge. In: Buchhandelsgeschichte.<br />
Beil. zum Börsenbl. f. d. dt. Buchhandel. Frankfurter Ausg. Jg. 40. 1984. S. B<br />
156-157.<br />
{Über d. fast vollständige Produktionsarchiv von d. Gründung 1786 bis heute d. Verlag Vieweg, fruheT Braunschweig, jetzt<br />
Wiesbaden. I<br />
386. Voit, Rcgina: Immer wieder Bohlweg. 125 Jahre Buchhandlung am Rathaus Friedrich Wagner<br />
(in Braunschweig). In: Börsenbl. f. d. dt. Buchhandel. Frankfurter Ausg. Jg. 41. 1985. S. 2565-<br />
2566,4Abb.<br />
387. Camerer, Luitgard, u. Ulrike Fischer: Der Buchdruck in der Stadt Braunschweig vor 1671.<br />
Ausstellung d. Stadtbibliothek u. d. Stadtarchivs aus Anlaß d. Landesausstellung Niedersachsen<br />
1985 »Stadt im Wandel". Katalog. Braunschweig (: Stadtbibliothek Braunschweig) 1985.28<br />
S.,7 Ahb. (Stadt archiv u. Stadtbibliothek Braunschweig. Kleine Schriften. 13.)<br />
388. (Lohsack , Heinz:) 75 Jahre Volksbank Braunschweig eG 1910-1985. (Braunschweig: Volksbank<br />
Braunschweig eG 1985.) 40 S., 25 Abb., 2 Kt. Beigedr.: Volksbank BraunschweigeG. Geschäftsbericht<br />
1984.<br />
389. Ouast, Adolf: Eine bedeutsame Inschrift und das Siegel Bischof Adelogs im Altar des Braunschweiger<br />
Domes. In: Alt-Hannoverscher Volkskalender. Jg. 114: 1986. [1985.] S. 72-73, 2<br />
Abb.<br />
390. (Siebenmorgen, Harald:) St. Martinikirche in Braunschwdg. EV.-luth. Pfarrkirche. Stadt<br />
Braunschweig. (München u. Zürich: Schnell & Steiner 1984.) 21 S., 20 Abb., 1 Grundriß.<br />
lKopft.]lUmschlagt.:] St. Martini Braunschweig. (Kunstführer. Nr 1503.)<br />
391. Denecke ,Rolf: Goethe in Braunschweig. In: Niedersachsen. Jg. 85.1985. S. 174-175,2 Abb.<br />
392. Schuegraf, Wolf-Dieter: Der Friedrich-Gerstäcker-Preis und der Wilhelm-Raabe-Preis der<br />
Stadt Braunschweig. In: Braunschw. KaI. 1986. (1985.] S. 63-68,5 Abb.<br />
393. (Goette, Hans Rupprecht:) Herzog Anton Ulrich-Museum Braunschweig. Kunst der Antike.<br />
(Fotogr.: Bernd-Peter Keiser.) Braunschweig (: Herzog Anton Ulrich-Museum) 1985. 21 S.<br />
Text, 32 S. Abb. (Bilderhefte d. Herzog Anton Ulrich-Museums. H. 7.)<br />
394. Herzog Anton Ulrich-Museum Braunschwcig. 1. März bis 14. April 1985. Dieter Roth. Arheiten<br />
auf Papier, 1974-1984. (Red.: Ludwig Zerull. Fotos: Günter Barz.) (Hannover: Norddeutsche<br />
Landesbank Hannover-Braunschweig) 1985. 64 S., 46 Ahb.<br />
395. Veröffentlichungen des Braunschweigischen Landesmuseums. 45. Braunschweig 1985.<br />
[45. Schwarz·M ackensen. Gesine: Die fnihbandkeramische Siedlung bei Eitzum [Stadt Schöppenstedt]. Landkreis Wolfen·<br />
buttel. Mit e. Beitr. von J. Riederer. 91 S .. 18 Abb .• 43 Taf .. 2 PI 4·]<br />
203<br />
http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042606
<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />
396. Arbeitsberichte aus dem Städtischen Museum Braunschweig. 48. 49. Braunschweig (: Städt.<br />
Museum) 1985.<br />
[48. Lufft. Peter: Das Gästebuch Otto Ralfs. 229S. mit Abb. -49. Grote. Eckan: Braunschweig im Zweiten Weltkrieg. Dokumente<br />
e. Zerstörung. Stunde Null. Neubeginn. 106 5 .• 119 Abb.1<br />
397. Städtisches Museum Braunschweig. MiszcIlcn. 38-40. (Braunschweig) 1985.<br />
138. Christiani. Flranzl-Ilose!]: Die Reite""hlacht bei Mars 10 Tour. Zmnfiguren d. 19. u. frühen 20. Ih. 5 S .• 2 Abb. - 39.<br />
Puhle. Matthias: Die Todesopfer der "Großen Schicht" 1374-1380 in Braunschweig, mit ihren Familicnwappcn in c. Aufstellung<br />
im SchIchtbuch von 1514, verf. v. Hennen Bote Kol. Zeichnung, 10,5 x 13 cm. Herzog August Blbhothck Wolfenbüttel.<br />
Sign. Cod. Guelf. 120 Extrav. 5 S .• 2 Abb. -40. Puhle. M.: Die Belagerung Wolfenbuttels Imlahr 1542. Gemaldeind. Großen<br />
Dornse d. Altstadtrathauses. Unbekannt. Öl auf Leinwand. 147.5 x 212 cm. Ausschnitt. Seit 1861 im Besitz d. Stadt. Museums.<br />
7 S., 3 Abb.l<br />
398. Brandes, Dietmar: Staatliches Naturhistorisches Museum Braunschweig. Pflanzen in der<br />
Stadt. Besiedlung städtischer Lebensräume durch spontane Vegetation. Sonderausstellung vom<br />
9. Juni bis 24. November 1985. (Braunschweig: Staatliches Naturhistorisches Museum 1985.) 64<br />
S., 43 Abb.<br />
399. LandcsausstcIlung Niedersachsen 1985. Stadt im Wandel. Kunst u. Kultur d. Bürgertums in<br />
Norddeutschland 1150-1650. (Braunschwcig, 24. August bis 24. November 1985. Braunschweigischcs<br />
Landcsmuseum , Herzog Anton Ulrich-Museum <br />
u. Dom am Burgplatz.) Ausstellungskatalog. Bd 1-4. Stuttgart-Bad Cannstatt: Cantz<br />
(1985).<br />
[1. (Katalog d. Objekte.) S. 1-688, zahlr. Abb. Darin: Fnlhe Siedlungsformen; Entwicklung d. Stadte. U. a. Braunschweig S.<br />
56-76,21 Abb. GoslarS. 116-135,30 Abb.; Haus u. Famihe; Frommigkeit u. Boldung. -2. (Katalogd. Objekte.) s. 6911-1407,<br />
zahlr. Abb. Darin: Handwerk u. Handel. U. a. Bergbau im Harz S. 86&-884, 22 Abb.; Rathaus u. Polillk; Kirchliche Kunst d.<br />
Mutelalters; Register S.1393-1406. - 3. (Aufsatze.) 712 S., Abb. Darin u. a.: Stadt entstehung u. Stadtentwicklung. Stephan,<br />
Hans·Georg: Archaologische Stad'forschung in Niedersachsen, Ostwestfalen. Hamburg u. Bremen. S. 29-79, 4 Abb. - Last,<br />
Manin: Niedersachsische Stadte bis zum fruhen 13. Jahrhundert. Searb. von Peter A ufgebauer. S. 81-93. - A rens, Fritz: Die<br />
Königspfalz Goslar u. d. Burg Dankwarderode in Braunschweig. S. 117-149,20 Abb. - Denecke ,Dietnch: Beziehungen zwischen<br />
Stadt u. Land In Nordwestdeutschland wahrend d. spaten Mittelalters u. d. fruhen Neuzeit. Historische Geographie staduscher<br />
Zentrahtat. S. 191-218, 17 Abb. - Wirtschaft. Kellenbenz, Hermann: Norddeutsche Wirtschaft im europaischen Zu<br />
.ammenhang. S. 221-241, 6 KI. - Ellmers, Detlef: Wegeu. Transport: Wasser. S. 243-255. - Dirlmeier, Ulf, Gerhard Fouquet:<br />
Eigenbetriebe niedersachsischer Stadte Im Spätmitte1aher S 257-279. - Irsigler. Franz: Über Hanmetalle. ihre Verarbeitung<br />
u. Verbreitung im Minelalter. Ein Überblick. S. 315-321. - Wiswe. Mechthild: Anmerkungen zur Frage nach d. Herstellungsorten<br />
von Messingbecken. S. 323-326. - G lage. Wolfgang: Die Braunschweiger Btichsenmacher in d. ersten Halfte d.<br />
16. lahrhundem. Ihre Herkunft, Techniken u. Stilmerkmale. S. 327-342, 19Abb. - Haas, Walter.lohannes Cramer: Klo"erhöfe<br />
in norddeutschen Städten. S. 399-440, 20 Abb. - Wohnen u. Leben in d. Stadt. Schuler, Peter-lohannes: Goslar - Zur<br />
Bevölkerungsgroße e. mittelalterlichen Reichsstadt. S. 443-456,2 Abb. - Freimark • Peter: Juden in medersachsischen Stadten.<br />
S. 457-468. - Terlau. Karotine. Fred Kaspar: Stadtisches Bauen im Spannungsfeld 7Wischen Bautechnik, Baugesetzen<br />
u. Parzellenzuschnitt. Zur Fruhgeschichte d. Wohnhauses in Nordwestdeulschland. S. 469-511, 40 Abb. - Mohrmann , Ruth<br />
E.: Wohnen u. Wohnkultur tn nordwestdeutschen Städten im Spatmi"elalter u. in d. friJhen Neuzeit. S. 513-530,8 Abb. -<br />
Maas, Utz: Sprachliche Verhalt nisse in d. spatmiuelaltertichen u. fruhneuzeitlichen Stadten Norddeutschlands. S. 607-626, 6<br />
Abb. - Schmidt, Heinrich: Über Geschichtsschreibung in norddeutschen Stadten d. spaten Mittelaltersu. d. Reformationszeit.<br />
S. 627-642. - Fröba, DIetrich, Rolf Wilhe1m Brednich: Das niederdeutsche Lied an d. Wende vom Mittelalter zur fruhen<br />
NeuzeIt. S. 643-651, 2 Abb. - Weyrauch, Erdmann: Bucher im Alltag niedersachsischer Bilrger im 16. u. 17. Iahrhunden. S.<br />
653-659. - Meinz. Manfred: Ratssilber in niedersachsIschen Stadten. S. 661-665. - Pieper, Paul: Ludger tom Rmg d. J. als<br />
Portratist d. Adels u. d. Burgertums. S. 687-708, 22 Abb. -4. (Aufsätze.) 547 S., Abb. Darin u. a.: Das Gemeinwesen. Kroeschell,<br />
Karl: Stadtrecht u. StadtverfaS5ung. S. 11-25,1 Abb. - Schwarz, Broglde: Stadt u. KIrche Im SpatmItteialler. S. 63-73.<br />
- Mörke, Olaf: Stadt u. Reformatton in Niedersachsen. S. 75-87. - Paul, lürgen: Rathaus u. Markt. S. 89-118,29 Abb.<br />
Theissen, Andrea: DIe Neubürgerpolitik d. Stadt Braunschweig im Rahmen ihrer Finanz- u. Wirtschaftspolitik vom Ende d.<br />
15. lahrhundem bis zum Dreißigjährigen Krieg. S. 119-129,2 Abb. - Schild, Wolfgang: Kriminalitat u. ihre Verfolgung. S.<br />
131-174,23 Abb. - Schormann, Gcrhard: Stadt ische Gesellschaft u. Hexenprozcß. S. 175-187. - Murken, Axel Hinrich:<br />
Von d. ersten Hospitalem bis zum modemen Krankenhaus. Die Geschichte d. Medizin u. ihrer Institutionen vom fruhen Mittelalter<br />
biS zur Neuzeit unter bes. Berucks. Niedersachsens. S. 1H9-222. 28 Abb. - Leistikow. Dank\\art: Mittelalterliche Hospitalbauten<br />
Norddeutschlands. S. 223-249. 11 Abb. - Bulst, Neithard: Vier lahrhundene Pest in niedersächsischen Stadten. Vom<br />
Schwarzen Tod bis in d. I. Hatfte d. 18. Ih. S. 251-270. - Busch, Ralf: Die Wasserversorgung d. Mllleialters u.<br />
d. fnlhen Neuzeit in norddeutschen Städten. S. 301-315,12 Abb. - Dohrn-van Rossum, Gerhard, Rolf Westheider: Die<br />
Einfuhrung d. öffentlichen Uhren u. d. Übergang zur modernen Stundenrechnung in d. spätmitlelalterlichen Stadten Nieder·<br />
sachsens. S 317-336,7 Abb. - Kirche u. Frömmigkeit. Kunst, Hans-Ioachtm: Aspekte zu e. Geschichte d. mittelalterlichen<br />
Kirchenarchitektur in d. niedersachsischen Stadten. S. 339-370. 4() Abb. - Za hit eo, Johannes: Die mlttelalterhchen Bauten d.<br />
Domonikaner u. Franziskaner in NIedersachsen u. ihre Ausstattung. Eon Überblick. S. 371-412, 25 Abb. - Gmelon, Hans Georg:<br />
Gotische Tafelmalerei on Norddeutschland. S. 413-447, 20 Abb. - Legner, Anton: Das Andachtsbild im spaten Mittelalter.<br />
Eine Betrachtung vor d. Elendchristus im Braunschweiger Dom. S. 449-465. 11 Abb. - Maier, Konrad: Protestantischer<br />
Kirchenbau in Ntedersachsen bIS zur Mmed. 18. lahrhundens. S. 467-483,14 Abb.- Koch, Norben: Der Innenraum d. BraunschweIger<br />
Domes . S. 485-513, 22 Abb.1<br />
204<br />
http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042606
<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />
400. Zehnpfennig, Marianne: Landesausstellung Niedersachsen 1985. Stadt im Wandel. Kunst u.<br />
Kultur d. Bürgertums in Norddeutschland 1150-1650. Ein Kurzführer. Hrsg. von Cord Meckseper.<br />
(Braunschweig, 24. August bis 24. November 1985. <strong>Braunschweigisches</strong> Landesmuseum,<br />
Herzog Anton Ulrich-Museum, Dom.) (Braunschweig: <strong>Braunschweigisches</strong> Landesmuseum<br />
1985.) 168 S., zahlr. Abb. [Umschlagt.:] Stadt im Wandel. Ein Kurzführer.<br />
401. Stadt im Wandel. (Braunschweig 1985.) 7 ungez. BI. mit Abb. gr. 2° [KopfL] (Braunschweiger<br />
Zeitung. Jg. 40. Nr 195. Vom 23. August. Sonderbeil. zur Landesausstellung.)<br />
[Darin u. a.: Garzmann. Manfred R. W.: Braunschweig als Ilansestadt. Wirtschaftliche Stärke sicherte jahrhundertelang d.<br />
politische Unabhangigkeit. BI. 4-5. 6 Abb.1<br />
402. Stadt im Wandel. Zur I\"iedersächsischen Landesausstellung in d. Welfenstadt Braunschweig.<br />
(Hrsg. von Konrad Wiese, unter Mitarb. von Hans Eckhard Lindemann.) (Niedernhausenl<br />
Ts.: ehv Architekten- u. Ingenieur-Verl. 1985.) 56 S. mit Abb. 4° (Baukultur. 1985,3.)<br />
(Darin u. '.: Meckseper. Cord: Stadt Im Wandel. Kunst u. Kulturd. BiJrgertumsin Norddeutschland 115{}-1650. Niedersächs.<br />
Landesausstellung. Braunschweig 1985 S. 2-5, 3 Ahb. - Wiese, K . Die Stadt Hraunschwclg - Ort der Ausstellung. S. 6--9. 5<br />
Abb. - Lemke, Gundul. u. Monika: Planen und Bauen in Br.unsehweig seit 1800. S. 1{}-16. 12 Abb. - Lindemann ,H. E.:<br />
Braunschweigs Innenstadt nach 1945. S. 17-21,4 Abb. - Kraemer, Friedrich Wilhelm: Wiederaufbau des Gewandhauses<br />
1948-1953. S. 22-24,4 Abb.- Herrenberger ,Justus: Burg Dankwarderode. S. 25-27,5 Abb.- Rocke, Hemz, u. UreterQuIram:<br />
Das Vieweghaus. S. 28, 2 Abb. - Quiram, D.: Altstadtrathaus. S. 29-30,4 Abb. - Strecker, Bernhard: Ruhfautchenplatz.<br />
S. 31, 2 Abb. - Katerhaus ,Lutz: Hochschule für Bildende Künste. S. 32-33,6 Abb. - Planungen im Bereich Eiermarkt.<br />
S. 34-36. - Schulitz, Helmut c.: Institut fur angewandte Mikroelektromk. S. 37-38, 5 Abb·1<br />
403. Arbeitsmaterialien zur Niedersächsischen Landesausstellung im Jahre 1985. Texte u. Bilder f.<br />
d. Unterricht in Allgemeinbildenden u. Berufsbildenden Schulen. Stadt im Wandel. Landesausstellung<br />
Niedersachsen 1985 in Braunschweig, 24. Aug.-24. Nov. Kunst u. Kultur d. Bürgertums<br />
in Norddeutschland 1150-1650. (Red.: Christel Irmscher.) (Braunschweig: Gcschichtskundl.<br />
Arbeitskreis Braunschweiger Lehrer in Verb. mit d. Ausstellungssekretariat zur LandesaussteIlung<br />
Niedersachsen 1985.) 160 S., zahlr. Abb. 4°<br />
[Darin: Tacke. Rainer, lul1a Paul: Stadtentstehung u. Stadlentwicklung. S. 6-23, Ahb. - I rm~cheT. C.: Das Bürgerhaus im<br />
Mittelalter. S. 24-31, Abb. - Irmseher, c.: Kmdheit u. Erziehung in Mittelalter u. fruher Neuzeit. S 32-45, Ahb. - Schoel<br />
.el. Karlernst: Ernahrung. S. 46-56, Abb. - Irmscher, c.: Kleidung im Mittelalter. S. 5!HJ7, Abb. - Beck, Han. Ulrich (u.<br />
a.l: Arbelt5verhaltnisse bzw. ·bedingungen von Handwerkern S. 6&-110, Abb. - Croneberg, Robert tu. a.l:<br />
Markt im Wandel. S. 112-158, Abb. I<br />
404. Hammer-Schenk, Harold, Dieter Lange: Stadt im Wandel. Landesausstellung Niedersachsen<br />
1985. Kunst u. Kultur d. Bürgertums in Niedersachsen. Alte Stadt - Moderne Zeiten. Eine<br />
Fotodokumentation zum 19. u. 20. Jh. (Braunschweig 24. August bis 24. November 1985, Burg<br />
Dankwarderode.) Erg. durch Fotogr. von Heinrich Riebesehl. IIrsg. von Cord Meckseper.<br />
([Braunschweig] 1985.) 208 S. mit Abb. [Umschlagt.:] Alte Stadt - Moderne Zeiten.<br />
[Darin u. a.: Hammer-Schenk. H.: Burg und Burgbereich. Em neues Stadtzentrum f. Braunschweig. S. 1{}-50, 34 Abb.<br />
Lange, D.: Das Goslarer Kaiserhaus. Denkmal ZWIschen Königen, Beamten u. Burgern. S. 51-83, 31 Abb.1<br />
405. Fabian, Harald R.: Norddeutscher Bürgerstolz. Niedersachsen besinnt sich auf d. Stadtkultur<br />
d. Mittelalters. In: Westermanns Munatshefte. 1985,8. S. 1
<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />
410. Zur Landesausstellung in Braunschweig. Stadt im Wandel. Kunst u. Kultur d. Bürgertums in<br />
Nurddeutschland. In: Niedersachsen. Jg. 85.1985. S. 164-165,2 Abb., 1 Kt.-Skizze.<br />
411. Lasius, Rolf: Stadt im Wandel. Kunst u. Kultur d. Bürgertums in Norddeutsehland . In: Beispiele. In Niedersachsen Schule machen. 1985, Nr 3. S. 56, 1 Abb.<br />
412. Meckseper, crord]: Stadt im Wandel. Kunst u. Kultur d. Bürgertums in Norddeutschland<br />
. Landesausstellung Niedersachsen 1985 - in Braunschweig. In: Die goldene<br />
Mark. Jg. 36. 19115. S. 49-55, 2 Abb.<br />
413. Mueller von der Haegen, Anne: Ein Land stellt sich vor. Stadt im Wandel- Kunst und Kultur<br />
des Bürgertums in Norddeutschland von 1150 bis 1650. In: Mitternachtszeitung f. Theater,<br />
Literatur u. Musik. Jg. 2 = Nr 6. 1985. S. 27-28, 1 Abb.<br />
414. Römer, Christof: "Stadt im Wandel". Eine Landesausstellung zur Stadtgeschichte (in Braunschweig).<br />
In: Informationen zur modernen Stadtgeschichte. 1985, H. 2. S. 22-25.<br />
415. Städtische <strong>Bibliothek</strong>en Braunschweig. Jahresbericht. Stadtbibliothek. Öffentliche Bücherei.<br />
(5.) 1984. (Braunschweig 1985.) 192 S. 4° [Masch.schr. vervielf.]<br />
416. S t ahn, Elke: Die geschichtliche Entwicklung der Öffentlichen Bücherei Braunschweig von der<br />
Gründung als "Öffentliche Bücherei und Lesehalle" bis zur Gegenwart . 1910-1982. Hamburg 1984. 132 gez. BI., 24 ungez.<br />
BI., 8 Abb. 4° [Masch.schr. vervielf.] Hausarbeit zur Diplomprüfung f. d. Dienst an ÖffentlichenfWissenschaftlichen<br />
<strong>Bibliothek</strong>en, Fachhochschule Hamburg - Fachbereich <strong>Bibliothek</strong>swesen.<br />
[Die Arbeit ist vorhanden im StadtarchIv Braunschweig HIlI 9 Nr. 66 u. im Nd,. StaatsarchIv Wolfenbüttel2' Zg. 490/86.1<br />
417. J ong Posthumus , Roelof de: Die Raabeschule (in Braunschweig) -ein Phönix aus der Asche.<br />
In: Braunschw. KaI. 1986. [1985.] S. 81-83.<br />
418. Festschrift zum lOOjährigen Jubiläum des Wilhelm-Gymnasiums (Braunschweig). (Hrsg.:<br />
Schulleitung u. Kollegium d. WiIhelm-Gymnasiums.) Braunschweig: Oeding (1985). 363 S. mit<br />
Abb. [Umschlagt.:] 100 Jahre Wilhelm-Gymnasium Braunschweig 1885-1985.<br />
[Darin u. a.: Garzmann. Manfred R. W.: Herzog Wilhelm von Braunschweig-Umeburg. Eine biographische Skizze. S. 51-62,<br />
I Abb. - Bracke, Gerhard: 100 Jahre Wllhelm-GymnaSlum. S. 6>-130, 37 Abb.]<br />
419. <strong>Jahrbuch</strong>. (Wilhelm-Gymnasium Braunschweig.) [;>Ir 4.] (Koordination: Antje Gardyan.)<br />
(Braunschweig: Wilhelm-Gymnasium) 1985. 143 S. mit zahlr. Abb. 4° [Umschlagt.]<br />
420. Schule und Pädagogik für eine neue Generation. Eine Vortragsreihe u. ihre Resonanz. März bis<br />
Juli 1985. Braunschweig: Forum Gesamtschule Braunschweig e. V. 1985.99 S.<br />
[Darinu. a.: Adamski, Karl·Heinz: Die Wilhelm·Bracke·Ge,amtschule. S. 87-89. - Neuber, Dörte: Die Freie Schule Braunschweig<br />
e. V. S.90-96.]<br />
421. 100 Jahre Schule Leonhardstraße 1885--1985. (Für d. Inhalt verantwortl.: Karl-Johannes<br />
Schmitz u. Hubert Volling.) (Braunschweig: Realschule u. Orientierungsstufe Leonhardstraße<br />
1985.) 40 S. mit Abb. [Umschlagt.]<br />
422. Pa ul, Kar!: Die Oskar-Kämmer-Schule in Braunschweig. In: Braunschw. KaI. 1986. [1985.] S.<br />
38-40,2 Abb.<br />
423. Heck el sb ruch, Rolf: Schönste Form körperlicher Bewegung. "Ballettschule am Theater" mit<br />
beachtlichen Erfolgen. In: Braunschw. KaI. 1986. [1985.] S. 74-78, 10 Abb.<br />
[1985 kann die Ballettschule auf Ihr 25jahriges Bestehen zuruckblicken.]<br />
424. Georg-Eckert-Institut für Internationale Schulbuchforschung, Braunschweig. (Braunschweig)<br />
1985.30 S., 5 Abb.<br />
425. J acobm e ye r, Wolfgang: Das Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung (in<br />
Braunschweig). In: Schulverwaltungsbl. f. Nds. Jg. 37.1985. S. 319-322.<br />
206<br />
http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042606
<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />
426. Riemenschneider , Rainer: Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung (in<br />
Braunschweig). In: Handbuch d. Geschichtsdidaktik. Hrsg. von Klaus Bergmann [u. a.]3.<br />
Aufl. Düsseldorf 1985. S. 588-59l.<br />
427. Rundesforschungsanstalt für Landwirtschaft, Braunschweig-Völkenrode. (Braunschweig-Völkenrode<br />
1985.) 48 S., 2 Kt., 1 Abb. [Umschlagt.)<br />
428. Baeske, Klaus: Botanischer Garten im Wandel- Der "Barock-Bauerngarten" als Neuanlage.<br />
In: Braunschw. KaI. 1986. [1985.] S. 84-85,1 Abb.<br />
429. Braunschweig. Kleiner Führer zur Architektur u. Stadthaugeschichte. Autoren u. Mitarb.: Michael<br />
D rewi tz [u. a.] (3., korrigierte Aufl.) Braunschweig: TU Braunschweig, Fachgebiet Architektur-<br />
u. Stadthaugeschichte (1984).67 S., 44 Abb., 1 Stadtpl. quer-8°<br />
[Frohere Auf!. s. Bibliogr. 1977. Nr B8 u. 19HO. Nr IR2.]<br />
430. Braunschwcig, Architektur 19.-20. Jahrhundert. (Bearh.: Peter Sta h ren he rg [u. a. J) Rrallnschweig:<br />
Bund Deutscher Architekten, Bezirksgruppe Braunschweig (1985). 108 gez. BI. mit<br />
Abh. u. PI.<br />
431. Spurensicherung. PENCIL Druckgrafik-Edition zur IndustriekuItur d. 19. Jh. in Braunschweig.<br />
Mit Texten von Martin Schumacher u. Paul Barz. Wallgalcrie, Magnitorwall 15, Braunschweig.<br />
(Braunschweig, Adolfstr. 4: Achim Kiel [um 1985).) 8 ungez. BI., 13 Ahb. 4° [Umschlagt.]<br />
[Enthalt Grafiken u. Bauheschreibungcn \'on Hofbrauhaus Wolters, Gießerei d. Firma Amme, Giesecke & Konegen AG,<br />
Glersbcrg-Wasserturm. Stadt. Pumpwerk im Burgerpark, Braunschw. Flachs u. Jute AG. Zucker-Raffinerie Braunschwelg.}<br />
432. Der BraunschweigerLöwe. Hrsg. von Gerd Spies. Braunschweig (: Städtisches Museum) 1985.<br />
453 S., zahlr. Ahh. (Braunschweiger Werkstücke. Bd 62 = R. B, Rd 6.)<br />
[Darin: Spies. G.: Der Braunschweiger Löwe. S 9--93.72 Abb. - Riederer. 10sef: Zum gegenwartigen Stand der Technik der<br />
Restaurierung .... on Bronzedenkmälem. S. 9~ 116. - Re 1 nd eil, Ingrid: Restaunerung des Burgldwen von Braunschwelg. S. 117-161. 4H Abb .• 4 graph. Darst. - Riederer. 1.: Abschlußbericht uber die Restaurierung des Braun·<br />
schweiger Lowen. S. 163-165. - Riederer .J.: Die Metallanalyse des RraunschweigerLöwen. S. 167 179. - Wehr. Paul: KorroslOnsschaden<br />
am Werkstoff des Braunschweiger Burglöwen. S. 181-206.31 Abb. - Zachmann • Dleter Wolfram: Untersuchung<br />
der Mineralbildungen In der Patina des Braunschweiger Burglöwen. S. 207-232, 6 Abb. - Zachmann,<br />
D. W .• Axel Höhndorf: Der Braunschweiger Burglowe. Untersuchung d. Isotopenzusammensetzung d. Bleianteiles<br />
d. Legierung. S. 233-242. 2 Abb. - R uge. lurgen. Hubert Wosle: Der ßraunschweiger Burglöwe im Rontgcnbild. S. 243-273.<br />
39 Abb. - Schneider, Wemer: Gibt dersedimentare Inhalt des BraunschweIger Löwen Hinweise auf seinen Herstellungson?<br />
S. 275-288. 12 Abb. - Drescher. Hans: Zur Gießtechmk des Ilraunschwelger Burglowen. S. 289-428. 59 Abb. - Ladstatter.<br />
Peter. (junter Wel man n: Photogrammetnschc Aufnahme und Auswertung des BraunschweIger Lowen. S. 429-445, 14 Abb. ]<br />
433. Der Braunschweiger Burglöwe. Bericht über e. wissenschaftliches Symposion in Braunschweig<br />
vom 12. 10. bis 15. 10. 1983. Göttingen: Goltze 1985. 219 S., zahlr. Abb. (Schriftcnrcihc d.<br />
Kommission f. Nds. Bau- u. Kunstgesch. bei d. Braunschweigischen Wiss. Gesellschaft. Bd. 2.)<br />
(Darin: Gose bruch. Manin: Vom Burglowen und seinem Stein. S. 9--20. 56 Abb.: Der Braunschweiger Löwe vor der Restaurierung<br />
Der Braunschweiger Löwe nach der Restaurierung. Altere Abbildungen des Löwenmonuments und seiner Inschriftentafeln.<br />
S. 22-M. - Strocka. Volker Michael: Anltkenbezuge des Braunschweiger Löwen? S. 65-8~. 34 Abb. - Salvini. Rabeno:<br />
Wiligelmus von Modena - einer der Begründer der romanischen Figurensprache. S. 8~108. 11 Abb. - Steigerwald.<br />
Frank Neidhart: Der Braunschweiger Löwe: RlqulO me fecit? S. 109-134,22 Abb. - Meyer. Hans Gemard: Der Erfurter Wolfram<br />
und die Magdeburger Wettinwerkstatt. S. 135--153,16 Ahb. - Welgel, Thomas: Das RatseI des Konigslutterer Jagdfrieses.<br />
Zur Rolle von Tieren 10 der Btlderwelt des Mittelalters. S. 155-187.14 Abb. - Gier. Albert: EIO mehrdeutiges Tier: Der Lowe<br />
im franzosischen Mittelalter. S. 189-2(X)'- Nahmer, Dleter von der: Heinrich der Löwe. Die Inschrift auf d. Löwenstem u. d.<br />
geschieht!. Uberheferung d. Welfenfamtlie im 12. lh. S. 201-219.]<br />
434. Niedcrsächsischt:s Landesverwaltllngsamt. Institut für Denkmalpflege. Das Viewcg-Haus in<br />
Braunschweig. (Hannover 1985.) 136 S., 177 Abb. 4° (Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen.<br />
5.)<br />
[Darin: Hagen, Rolf: Die Gründung von (Joachim Heinrich) Campes Schulbuchhandlung und die Cbersiedlung des Vleweg·<br />
Verlages nach Braunschwelg. S. 7-20. Abb. 1-7. - Masueh. Horst: Zur Geschichte des Vieweg·Hauses. S. 21-33. Abb. 8-20.<br />
- Masuch. H.: Zum Baubestand des Vieweg-Hauses. S. 34-46, Abb. 21-53. - Roseneck , Remhard: Oie klaSSIZIStischen Planungen<br />
fur den Braunschweiger Burgplatz. S. 47--62, Ahb. 54--S1. - Roeck, Urs: Das Vieweg-Haus und die Architektur um<br />
1800. S. 63--85, Abb. 82-126. - Hagen. R.: Das Vleweg-Haus als ein Domizil des Braunschwelgischen Landesmuseums. S. 86-<br />
HH. - Röcke. Heinz. Dieter Quiram: Der Umbau des Vieweg·Hauses aus der SIcht der Architekten. S. 89-121. Abb. 127-158.<br />
- Kön igfeld, Peter: Hinweise zur Farbigkeit des Vieweg-Hauses 10 Draunschwelg. S. 122-127. Abb. 159--161. - Boeck, U.:<br />
Wandlungen einer EIngangshalle. S. 128-133. Abb. 162-177. - Personenverzelchms. S. 135-136.]<br />
207<br />
http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042606
<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />
http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042606<br />
435. Slawski, Robert: Braunschweigs Fachwerk selbst entdeckt. In: Braunschw. KaI. 1986. [1985.]<br />
S. 31-33, 5 Abb.<br />
436. Hoffmeister , Kurt: Das Schicksal des Rokokoschlößchens aus (Wilhelm Raabes) "Meister<br />
Autor". In: Mitteilungen d. Raabe-Gesellschaft. Jg. 72.1985. S. 12-14,1 Abb.<br />
[Es handel I sich um d. Rokokohausan d. Goslarschen Slraße 39 in Braunschweig, d. im 2. Wehkriege. Opfer d. Bomben wurde.)<br />
437. Traupe, Karl: Die Theaterbrücke - eine Reminiszenz an die letzten Kriegstage 1945. In:<br />
Braunschw. KaI. 19116. [1985.] S. 61"'{)2, 1 Abb.<br />
438. Historische Wassertürme, Beitr. zur Technikgeschichte von Wasserspeicherung u. Wasserversorgung.<br />
[Von] Gerhard Merkl [u. a.] München, Wien: Oldenbourg 1985.305 S., zahlr. Abb.<br />
quer-8°<br />
[Darin u .•. : Wasserturm Braunschweig·Gie"berg. S. 216-217, 3 Abb.)<br />
439. Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümer-Verein Braunschweig e. V. 1885-1985. Zur 100-J ahr<br />
Feier d. Mitgliedern u. Freunden unserer Organisation gewidmet. (Braunschweig) 1985 (: Oeding).<br />
176 S. mit Abb. quer-8° [Vort.:]100 Jahre Verein der Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümer<br />
Braunschweig e. V.<br />
[Darin u. a.: 100 Jahre "Verein der Haus-. Wohnungs- und Grundeigentumer Braunschweig e. V." Ein chronologischer Abriß.<br />
S. 19-43,29 Abb. - Wilhe1m , Herbert. u. Isa Sch ikorsky: Zur Grilndung des BraunschweIger Haus- und Grundhcsllzervereins<br />
Im Jahre 1885. S. 45-80. - Ein Verein mIt eigener Bank. S. 81~. 2 Abb. - Wiese, Konrad: Der Wandel des Stadtebaues<br />
in Braunschweig in den lelZlen l(lOJahren. S. 89-102, 2 PI.)<br />
440. 65. Siedlerfest AIt·Petritor [Stadt Braunschweig). (Festplatz an d.) Kälberwiese (-Feldstr.) 19.<br />
bis 22. Juli 1985. (Braunschweig:) Siedlerverein Alt-Petritor e. V. (1985).72 S., 5 Abb., 1 PI.<br />
[Umschlagt.]<br />
441. Stelzer, Andreas: Die "Arbeitsgemeinschaft Braunschweiger Friedenstage", Ein Beispiel 10-<br />
kaler Friedensarbeit. In: Jürgen Tatz Alternativen zur Abschreckungspolitik. Standpunkte<br />
u. Strategien f. e. neue Friedenspolitik. 2. Aufl. Freiburg i. Br. 1984. S. 155-172, 10<br />
Abb.<br />
442, 115 Jahre Marienstift Braunschweig. Einweihung Altenpflegezentrum Bethanien, (Braunschweig:<br />
EV.-Iuth. Diakonissenanstalt Marienstift 1985.) 60 S, mit Abb. [Umschlagt.) (Gruß aus<br />
d. Marienstift. Jg. 86, Nr 2.)<br />
[Darin u. a.: Troger, Egbert: Von der PrivalwohhäligkeilSanslah zum Diakonissenmullerhaus. S. 5--11,5 Abb. - Radermacher.<br />
Kathe: In 102 Jahren vom Sicchenhaus zum Altenpflegezentrum. S. 32-3S, 8 Abb.)<br />
443. Roloff, Ernst-August: Die denkwürdige Stiftung der Frau Major Hammer: "Mütterheim und<br />
Kindesheimat". In: Rraunschw. KaI. 1986. [1985.] S. 22-28, 8 Abb.<br />
ISliflung im Haus Kaiser-WoJhelm-Slr.lJasperaliee 43 in Braunschweig.)<br />
444. Nitzsehe, Frank: Querum [Stadt Braunschweig). Bilder u. Notizen aus e. "Braunschweiger<br />
Dorf". (Braunschweig: Verf.; Döring [in Komm.) 1984.) 100 S. mit Abb.<br />
445. Riddagshausen [Stadt Braunschweig), vor Braunschweigs Toren. (Hrsg.: Bürgerschaft Riddagshausen<br />
mit Freundeskreis e. V. Red. u. Gestaltung: Heinrich Mersmann.) (Braunschweig:)<br />
Archiv-Verl. (1984).79 S. mit Abb. 4°<br />
[Darin u. a.: Sloll, Horsl W.: Slalle des Gesprächs. V.A.G.-Markeling-Managemenl-lnslilUI. S. 16-21,6 Abb. - Eichhorn,<br />
Heinz: Geschichte der Bockwindmuhle. S. 30-33, 3 Abb. - He mpel, JoachJm: Vom Oornroschenschlafzum Kirchenschlaf. Begebenheilen<br />
um d. Klosterkirche. S. 34-41. 8 Abb. - Die Orgeln der Riddagshäuser Kloslerkirche. S. 42-43. 1 Abb. - Borek.<br />
Henning: Aufg"hcn und Erfolge der Burgerschafl. S. 44--47.6 Abb. - Kolsler, Edzard: Der Jagerhof. Vergangenheil u. Gegenwart.<br />
S. 57-62,4 Ahb. - Grote .lIans-llcnntng. Torhaus und Frauenkapelle. Em Beitr. zur Baugeschichte. S. 63-71, 9 Abb.<br />
- BIlder aus vergangenen Tagen. S. 74--75. 3 Ahb.)<br />
446. Zimmermann, Gottfried: Die Klosterkirche Riddagshausen [Stadt Braunschweig). Fotos:<br />
Otto Hoppe. 3., verb. u. vcrm. Aufl. Braunschweig-Riddagshausen: EV.-Iuth. Pfarramt Klosterkirche<br />
1985. 40 S., zahlr. Abb.<br />
[Fruhere Aufl. s. Blhloogr. 1976. Nr213u. 1981. Nr36l.)<br />
208
<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />
http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042606<br />
447. Albers, Christoph: Zisterzienser wählten Riddagshausen [Stadt Braunschweig] abseits der<br />
Stille und Abgeschiedenheit - doch: Das Kloster war ein blühender Großbetrieb. In: Riddagshäuser<br />
Nachrichten. Jg. 17 = Nr 85. 1985. S. 8,3 Abb.<br />
448. Ru be n, Gunnhild: Klostergut Steinhof bei Braunschweig. Jahrhundertealte Bausubstanz vor<br />
d. beschlossenen Abriß bewahrt. In: Niedersachsen. Jg. 85.1985. S. 170,2 Abb.<br />
449. Thune [Stadt Braunschweig]. (Hrsg.: Gerhard RegenthaI. Mitarb.: Erdkundeleistungskurs<br />
Lessinggymnasium Wenden Thomas B re tsc h n eide r tu. a.]) (Braunschweig-Harxhüttel, Hakkelkamp<br />
9: Hrsg. 1985.) 52 S. mit Abb. u. Kt. [Umschlagt.]<br />
450. Chronik der Freiwilligen Feuerwehr und des Dorfes Volkmarode [Stadt Braunschweig]. Zsstellung,<br />
Beitr., Berichte u. Fotos: Uwe Rosendahl tu. a.] Hrsg.: Freiwillige Feuerwehr Volkmarode.<br />
(Braunschweig: Graff 1985.) 84 S. mit Abb. [Umschlagt.:] 1874-1985. 111 Jahre Freiwillige<br />
Feuerwehr Volkmarode.<br />
451. (Siefert, Gcrhard:) 25 Jahre SpiclscharWaggum [Stadt Braunschweig]. Ein Rückblick 1960-<br />
1985. o. O. 1985. 286 S. mit Abb. [Umschlagt.:] Spielschar Waggum 25 Jahre.<br />
Brechtorf s. Rühen.<br />
Breitenkamp s. Kirchbrak.<br />
Buchhagen s. Nr 498,499.<br />
Büddenstedt s. auch Nr 201.<br />
452. 50 Jahre Neu-Büddenstedt [Gemeinde Büddenstedt]- ein initiatives "Zieh kind" der BKB AG<br />
feiert Geburtstag. In: Mitteilungen. Braunschw. Kohlen-Bergwerke AG, Helmstedt, u. Tochtergesellschaften.<br />
1985,6. S. 3-9, 10 Abb.<br />
Buntenbock s. Clausthal-Zellcrfcld.<br />
453. Baltin, Erika: Heimatstube Burgdorf. Initiative e. Dorfes zur Tausendjahrfeier. In: Heimatbuch<br />
f. d. Landkr. Wolfenbüttel. Jg. 32: 1986. [1985.] S. 44-47, 2 Abb.<br />
Clausthal-Zellerfeld s. auch Nr 39,76,237,254,306,311.<br />
454. Lommatzsch, Herbert: Die Lehrkräfte an den Schulen der Bergstadt Clausthal um 1775. In:<br />
Norddt. Familienkde. Bd 13 = Jg. 34.1985. S. 297-298.<br />
455. Lichtenberg, Rolf: Die Bürger der Bergstadt Zellerfcld um 1650. In: Norddt. Familienkde.<br />
Bd 13 = Jg. 34. 1985. S. 290-295.<br />
456. Hildebrandt, Werner: Höhenluftkurort Buntenbock [Stadt Clausthal-Zellerfeld] im Oberharz.<br />
Ein Stück Fremdenverkehrsgeschichte aus d. Zeit vor d. 1. Weltkrieg. In: Allgern. Harz<br />
Berg-KaI. 1986. [1985.] S. 40-43, 4 Abb.<br />
Cremlingen s. auch Nr 146, 322, 327, 337.<br />
457. Lamprecht, Günter: 900 Jahre Abbenrode. Gründungsalter, Urkunden u. d. Ortsname d.<br />
Elmdorfes Abbenrode in d. Gemeinde Cremlingen, Auszüge aus d. Ortschronik. In: Heimatbuch<br />
f. d. Landkr. Wolfenbüttel. Jg. 32: 1986. [1985.] S. 81-83,1 PI.<br />
458. Lam p re c h t, Günter: Zwischen Köln und Königsherg: Dörfliche Grünplanung in Abbenrode<br />
(Gemeinde Cremlingen). In: Niedersachsen. Jg. 85. 1985. S. 172-173,3 Abb. - Ersch. zuerst in:<br />
Heimatbuch f. d. Landkr. Wolfenbüttcl. Jg. 31: 1985. [1984.] S. 110-115,3 Abb.<br />
(vgl. Bibliogr. 1984. Nr 371.]<br />
459. Lange, Karin: Baudenkmal am Elm - Schloß Destedt [Gemeinde Cremlingen]. Ein geschichtsträchtiges<br />
Barock-Juwel. In: Niedersachsen. Jg. 85.1985. S. 182-183,3 Abb.<br />
460. Hodemacher ,Jürgen: Weddel (Gemeinde Cremlingen) - Geschichte eines Dorfes. (Cremlingen:<br />
Gemeinde Cremlingen - Ortsrat Wedde11985.) 86 S. mit Abb. 4°<br />
209
<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />
461. Tonert, Egon: Eine bisher unbekannte Wüstung bei Deensen. Mit 5 Abb. In: <strong>Jahrbuch</strong> f. d.<br />
Landkr. Holzminden. Bd 2: 1984. 1985. S. 4-10.<br />
Delligsen s. auch Nr 199, 306.<br />
462. 1945-1985. Vierzig Jahre Kirchenchor Grünenplan [Flecken Delligsen). (Verantwortl.: Ingo<br />
KolI.) (Grünenplan: Kirchengemeinde Grünenplan 1985.) 6 ungez. BI., 9 Abb. [Umschlag!.)<br />
[Darin BJ. 5: Aus d. Grünenplaner Pfarrchronik 1936-1939.]<br />
Destedt s. Cremlingen.<br />
Dohnsen s. Halle.<br />
Eischott s. Rühen.<br />
Eitzum s. Schöppenstedt.<br />
Emmerstedt s. Helmstedt.<br />
Engelade s. Seesen.<br />
463. Lange, Karin u. Wolfgang: Bedeutsames Kulturgut in Lucklum [Gemeinde Erkerode). In:<br />
Niedersachsen. Jg. 85. 1985. S. 16fr167, 4 Abb.<br />
Esbeck s. Schöningen.<br />
Flechtorfs. Lehre.<br />
Fürstenberg s. Nr 12, 306.<br />
Gandersheim s. auch Nr 111, 308.<br />
464. Gandersheimer Chronik blätter. Heimatbeil. zum Gandersheimer Kreisblatt. Jg. 16. (Bad Gandersheim)<br />
1985.48 S. 4° [Kopft.)<br />
[Darin u. a.: Kronenberg. Kurt: Der Deut",hordensritter Eilhard von Gandersheim. S. 1-3,3 Abb. - Kronenberg, K.:<br />
"Dragonnaden" gegen das Stih Gandersheim. S. 3. - FreItag. Friedrich: Fortbildung und Frohsinn der Lehrer vor 70 Jahren.<br />
S. 4. - Scheide mann geb. Kronenberg, Vta: Die Gandersheimer Reimchronik des Priesters Eberhard. S.!H!, 3 Abb.; 11-12,<br />
I Abb.- Kronenberg. K.: Herzog Heinrich der 7..änker von Bayern. S. 9-10, 2 Abb.~ 14-16.1 Abb. - Kronenberg. K.: Herzog<br />
Johann Casimirvon Sachsen in Gandersheim. S. 13-14,2 Abb. - Schulze, Inge: Der Bildhauer Gottlieb Elster aus Greene<br />
(8. 10.1867-6.12.1917). S. 17-20.5 Abb. - Kronenberg. K.: Ein Feldlager vor Gandersheim 1545. S. 21-24,4 Abb. - Frei·<br />
tag, F.: Von der Behausung eines Ritters Voldag bis zum Vorwerk Voldagsen. S. 24. 28. - Kronenberg, K.: Die Kupferste·<br />
eher Tyroff in Nümberg als Gandersheimer Agenten. S. 25-28. 4 Abb. - Krone n berg. K.: Das Leben des Erfurter Univcrsitatsrektors<br />
Dr. Henning Hopff aus Gandersheim. S. 29-31, 3 Abb.; 33-36, 4 Abb. - Bohnsack, Siegfried: Hochzeit in Altgandersheim.<br />
Ehevertrag zwischen Daniel Kappei, Altgandersheim ~r. ass 7. u. Anna Maria Knackstedt, Altgandersheim Nr. ass<br />
43.1728. S. 32, 36. - Kronenberg, K.: DIe große Liebe der Kaisertochter Mathilde. S. 37-40, 7 Abb.; 42-44, 3 Abb. - Kronenberg,<br />
K.: Die Lakaien im Gandersheim der Rokokozeit. S. 41-42, I Abb.; 48. - Kronenberg, K.: Weihnachten 1761 in<br />
französischer Geiselhaft. S. 45-47, 3 Abb. - Kronenberg, K.: Weihnacl)tsbescherung 1689 für BedürftIge. S. 47.]<br />
465, Kurzeitung mit Kurgastverzeichnis, Bad Gandersheim, Staatlich anerkanntes Heilbad. (Jg. 31,<br />
Ausg.) 1-12. (Bad Gandersheim: Städ!. Kurverwaltung) 1985. 4° [Umschlag!.)<br />
[Darin u. a.: Kronenberg, Kurt: Der erste evangelische Abt von aus (Georg Schünemann t 17.9.1617). I. S. 3, 1 Abb.<br />
Kronenberg, K.: Das Bild eines Mohren im K .. sersaal (Rudolf Augu't Malabar t 17:\8, Kammerdiener Herzog Ludwig Ru·<br />
dolfs). 2. S. 3, 1 Abb. - Kronenberg . K.: Das Bild eines Erzbischofs im Kaisersaal (Joseph Clemens. Erzbi",hof von Köln u.<br />
BIschof von Hildesheim). 3. S. 3,1 Abb.- Kronenberg. K.: Ein Posaunenengel in der Stiftskirche. 4. S. 3, 1 Abb.- Kronenberg,<br />
K.: Die Krypta der Sllftsklrche. 5. S. 3, I Abb. - Kronenberg, K.: Weihe· Inschrift im Dom. 6. S. 3.1 Abb. - Kronenberg,<br />
K.: Grundstein einer Kanonissenkune. 7. S. 3,1 Abb. - Kronenberg. K.: Die KaIserloge In der Stiftskirche. 8. S. 3,1<br />
Abb. - Im Zentrum der Stadt an der SlIftsfreiheit: GeschIchte und Bedeutung der Wilhelmsburg. S. S. 4, 1 Abb. - Kronen·<br />
berg, K.: Till Eulenspiegel in Gandersheim. 9. S. 3, 1 Abb. - Kronenberg, K.: Das Wappen des Relchs"ifte, Gandersheim.<br />
10. S. 3,2 Abb. - Kielhorn, Manfred: Zum 200. Geburtstag von (Johann) Albert (Gottheb) Methfessel. 10. S. 22,1 Abb.<br />
Kronenberg. K.: Der Bildcrzyklus auf den Emporcn der St. Georgskirche. 11. S. 3,1 Abb. - Kronenberg. K.: Das Äbtissinnenfenster<br />
in der Stift,kirche. 12. S. 3, 1 Abb. - V ölz. Regina: Hans·Georg Andres. Ein Gandersheimer KunstIer von großem<br />
Format. (·1919 in Braunschweis.) 12. S. 13, I Abb.]<br />
466, Kronenberg, Kurt: Der Gesundbrunnen von Gandersheim, Erzählung aus d, Geschichte d,<br />
Heilbades Gandersheim. Zeichnungen von Theda Tie I king. Bad Gandersheim (: Gandersheimer<br />
Volksbank eG) 1985. 120 S" 15 Zeichn.<br />
210<br />
http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042606
<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />
467. Kron en berg, Kurt: Ein Festmahl im Reichsstift Gandersheim. In: Braunschw. Heimat. Jg. 71.<br />
1985. S. 10>-107, 1 Abb.<br />
[Über d. Feierhchkeiten anlaßI. d. Amtseinfuhrung d. Dechantin Magdalene Sibylle. Fürstin von Schwarzburg-Rudolstadt, am<br />
15. 10. 1776.J<br />
Gebhardshagen s. Salzgitter.<br />
Gittelde s. Nr 39.<br />
Goslar s. auch Nr 39, 64, 70, 71, 89,103,161,166,187,253,254,302,306-309,336,342,348,<br />
349,368,399,404,643.<br />
468. Goslarer Programm u. Gästezeitung Hahnenklee. Veranstaltungen, Informationen, Unterhaltung.<br />
Jg. 36, 1-12. (Goslar: Thuhoff) 1985.4° [Umschlagt.)<br />
[Darin u. a.: Goslarer Legenden. (Forts.) Gute und bOse Harzgeister. 1. S. 8; Von Walen und Venedigem. 2. S. 8; Rübezahl ein<br />
Harzer Steiger? 3. S. 8; Die Passionsblume. 4. S. 8; Gott schützt seine Heiligen oder uble Nachrede im Prozoß? S. S. 8; Kriegsbeute<br />
und Sicgeszeichen. 6. S. 8; Die blaue Blume. 7. S. 8; Herr Heinrich saß am Vogelherd. 8. S. 8; Abwehr und Schutz vor<br />
bosen Geistern. 9. S. 8; Wilddiebsgeschichten. 11. S. 8; Verborgene Schatze. 12. S. 8.IWird fortges.J- Aus dem Museumsverein<br />
Goslar. Ansichtspostkarten aus alter Zeit. (Forts. I F. 69. I. S. 23, 3 Abb.: F. 70. 2. S. 23, 3 Abb.; F. 71. 3. S. 23. 3 Abb.: F. 72.<br />
4. S. 23, 3 Abb.; F. 73. 5. S. 23,3 Abb.; F. 74. 6. S. 23,3 Abb.; F. 75. 7. S. 23,3 Abb.; F. 76. 8. S. 23,3 Abb.; F. 77. 9. S. 23,3<br />
Abb.; F. 78. 10. S. 23. 3 Abb.; F. 79. 11. S. 23, 4Abb. -Ein .HoF-Theater in Go.tar. I. S. 10. - Behr, Oskar: Go.larund der<br />
Harz im Urteil einzelner Dichter und Denker. I. S. 19. - Ludwig-Richter-Platz. I. S. 21. - Vollbrecht, U.: Bergmännische<br />
Aufwartungen. 2. S. 17, I Abb. - Agnes Vollmer (22.5.1836-10.2.1910).2. S. 21. - Die Geschichte von .Thedel Vnvorferd".<br />
3. S. 17, I Abb. - Ein beruhmter Engländer (William Wordsworth) in Goslar. 3. S. 21. - Behr, 0.: Der Kinderbrunnen, eine<br />
verehrte. heilige Quelle. 4. S. 10.-Hermann Wecken (5. 4.1835-27. 5.1906).4. S. 19. - Vollbrecht. V.: Das Mausebrunnenfest<br />
in Heissum (Gemeinde Liebenburgl. 5. S. 17, I Abb. - Sophie Paul (t 11. 5 1892). S. S. 19. - Behr, 0.: GoslarsStraßenn.<br />
men erinnern an kirchliche und weltliche Bauwerke der Vergangenheit. 6. S. 10. - Vollbrecht, V.: Von StlOten und Fischen.<br />
6. S. 17, 1 Abb. - Kantor (Heinnch friedrich Anton) Schucht (12. 7. 1826-28.8. 19(4).6. S. 19. - Das Schutzenfest in Goslar.<br />
7. S. 10. - Goslar uod seine sieben kostbaren Sammlungen. (Vber d. Fenknerschen Sammlungen, begrundet von Emil Arthur<br />
Fenkner.) 7. S. 19. - Voll brecht, V.: Waldgerster. 8. S. 17, I Abb. - Senator a. D. Carl Hosenberg (t 17.8. 19\0).8. S. 19.<br />
Festliche Kunstpreis-Verleihung in der Kaiserpfalz: Eduardo Chilhda wird zehnter Trager des Goslarer Kaiserrings. 9. S. 17,2<br />
Abb. - 85 Jahre Lesehalle in Goslar. 9. S. 22. - HarzerTalspcrren. 10. S. 10. -Joh[.nn Albertl Gottlieb Methlessel (6. 10. 1785-<br />
23.3. 1869). 10. S. 19. - Voll brecht, V.: Die Goslarer Jäger und der lager-Marsch. 10. S. 21-22, I Abb. - Voll brecht , V.:<br />
Im .. Dusleren Tal". 11. S. 17, I Abb. - Behr, 0.: Die legendare Erzahlung von der Grundung Goslars. 11. S. 19. - Wilhelm<br />
Hochgreve (9.11.1885-30.5.1968 Goslar). 11. S. 21. - Vollbrecht, V.: Weihnachtliche Gestalten im alten Goslar. 12. S. 17,<br />
I Abb. - Wilhelm Ripc. 12. S. 21-22, 1 Ahbl<br />
469. Hillebrand, Werner: Goslar. (Aufnahmen: Helga Schmidt-Glassner, Jutta Brüdern. 3.,<br />
völlig veränd. Aufl.) (München, Berlin:) Deutscher Kunstverl. (1985).43 S. Text, 50 S. Abb.<br />
4° (Deutsche Lande, deutsche Kunst.) [Bildtitel deutsch. u. engl.)<br />
470. Rehork, Joachim: Unsere Kaiserpfalzen. Frankfurt a. M.: Umschau-Verl. (1985). 176 S. mit<br />
Abb. (Deutschland - das unbekannte Land. Bd 3.)<br />
[Darin u. a.: Chancen d. Pfalzenforschung. Die Pfalzen Werla u. Goslar. S. 26-35,6 Abb.l<br />
471. Uhl, Hans-Georg: 1279: Waffenolympiade der Hansckaufleute. Goslarer siegte im Bürgerturnier.<br />
In: Harzer Heimatland. Geschichtsbcil. zur Goslarschen Zeitung. 1985, Nr 1. Vom 15.116.<br />
Mai.<br />
472. Griep [, Hans-Günther): Unbekanntes Goslar-Bild gibt Aufschluß über abgebrochene Bauten.<br />
Romantische Holzstiche u. ihre Technik. Romantischer Winkel wurde konstruiert. In: Harzer<br />
Heimatland. Geschichtsbeil. zur Goslarschen Zeitung. 1985, Nr 1. Vom 15.116. Mai. Mit 1 Abb.<br />
[Über d. Zeichnung .Alte Straße in Goslar" d. Kunstiers C. Wilberg.1<br />
473. Griep [, Hans-Günther): Beginn der Andenkenindustrie: Stammbuchblatt mit Rosentor (in<br />
Goslar). Nur reich iIIustr. Bücher blieben erhalten. In: Harzer Heimatland. Geschichtsbeil. zur<br />
Goslarschen Zeitung. 19R5, Nr 2. Vom 18. Dezember. Mit 1 Abb.<br />
474. Lange, Horst-Günther: "Entwendung eines Toten" vom Friedhof. Eine wahre Goslarer Gruseigeschichte.<br />
In: Goslarer BergkaI. Jg. 368: 1986. (1985.) S. 57~.<br />
475. Clemens, Helmut: Wirtschaftsstrukturelle Wandlungsprozesse in Niedersachscn. Dargest. am<br />
Beispiel d. Städte Northeim, Bad Bevensen, Goslar u. Wilhelmshaven. T. 2. In: Neues Archiv<br />
f. Nds. Bd 34.1985. S. 317-334,2 Kt.<br />
[Goslar S. 317-325, 1 Kt.l<br />
211<br />
http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042606
<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />
476. Schwarz, Rudolf: Moderne Kunst in einer alten Stadt (Guslar). In: Guslarer BergkaI. Jg. 368:<br />
1986. [1985.) S. 69-71, 1 Abb.<br />
477. Die Jakobikirche in Goslar. Texte von Peter Herbst [u. a.) Aufnahmen von Jutta Brüdern.<br />
Königstein i. Ts.: Langewiesche (1984). 48 S., 50 Abb. (Langewiesche-Bücherei.)<br />
478. Magnus Karsten guß 1573 das Taufbecken (in der Marktkirche zu Goslar). In: Goslarer BergkaI.<br />
Jg. 368: 1986. [1985.) S. 65,2 Abb.<br />
479. Lange, Hurst-Güntht:r: Jüdische Händler bereits im 11. Jahrhundert in Goslar. Geschichte d.<br />
Goslarer Juden in d. Ausstellung "Stadt im Wandel". In: Harzer Heimatland. Geschichtsbeil.<br />
zur Goslarschen Zeitung. 1985, Nr 2. Vom 18. Dezember. Mit 1 Abb.<br />
Grünenplan s. Delligsen.<br />
Hahausen s. Nr 185.<br />
lIahndorf s. Goslar.<br />
lIahnenklee s. Goslar.<br />
Halle s. Nr 182.<br />
480. Siebert, Rolf: Wo lag Harderode, die spätmittelalterliche Wüstung bei Querum in Braunschweig?<br />
In: Braunschw. Heimat. Jg. 71. 1985. S. 11-19,2 Abb., 1 Kt.<br />
lIarlingerode s. Harzburg.<br />
Harzs.Nr6,10,26-29,31-39, 73,74,119,186,216,232,234,246,311,318,328,329,333-335,<br />
399,573.<br />
Harzburg s. auch Nr 33, 39, 78, 96.<br />
481. Rolf Bothe Kurstädte in Deutschland. Zur Geschichte e. Baugattung. (Berlin:) Frälich<br />
& Kaufmann (1984). 544 S., zahlr. Abb. 4°<br />
[Darin u. a.: Reiche, Jurgen: Zwischen Tango und Fango. Von d. Zerstörung e. Stad!. Beispiel: Bad Harzburg. S. 337-360,<br />
24 Abb.1<br />
482. Spier, Heinrich: Die Geschichte der Harzburg. Ihr wechselndes Verhältnis zur Pfalz u. Reichsstadt<br />
Goslar u. zu d. welfischen Herzögen von 1065 bis 1651. Bad Harzburg: Harzburger Altertums-<br />
u. Geschichtsverein e. V. (; Goslar, Am Jürgenfeld 11: Heinfried Spier) 1985. 138 S., 7<br />
Taf. (Beiträge zur Geschichte d. Amtes Harzburg. H. 11.) Zugl. = (Beiträge zur Harzgeschichte.<br />
H. 1.)<br />
483. Hucker, Bernd Ulrich: Zwei historische Merkverse zur Geschichte der Harzburg. In:<br />
Braunschw. Heimat. Jg. 71. 1985. S. 90-94.<br />
484. (Gerke. Fritz:) Chronik der Gemeinde Hehlen. (Bd [1:]836-1900. (Hehlen: Verf. 1982.) 82S.,<br />
3 Kt., 1 PI., 9 Abb. 4° [Handschr. vervielf.)<br />
[Die Arbeit ist vorhanden im Nds Staatsarchiv Wolfenbüttel Zg. 423/86.]<br />
485. La nge: Geschichte und Geschicke des Klosters Heiningen. Einst Stift - heute Wirtschaftsbetrieb.<br />
In: Niedersachsen. Jg. 85. 1985. S. 168-169,5 Abb.<br />
Heinrichshagen s. Kirchbrak.<br />
Heissum s. Liebenburg.<br />
Helmstedt s. auch Nr 6, 12,71,242,306-308,531.<br />
486. Eichhorn, Hans-Joachim, Stefan Jakobs, Andreas Salzmann : Helmstedtvon der Stadtwerdung<br />
bis zur Gegenwart. Umrisse d. städtegeschichtl. Entwicklung mit bes. Rücksichtnahme auf<br />
d. Universitätsgeschichte. 2., überarb. Auf). Helmstedt 1985. 176 S. mit Abb. u. Kt. 4°<br />
[Masch.schr. vervielf.)<br />
[Die Arbeit ist vorhanden im Nds. Staatsarchiv Wolfenbüttel2" Zg. 157/86.1<br />
212<br />
http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042606
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487. Nach Feierabend entstand ein neuer Stadtteil. Vor 30 Jahren besiedelten "Bergleute" die Helmstedter<br />
Masch. In: Mitteilungen. Braunschw. Kohlen-Bergwerke AG, Helmstedt, u. Tochtergesellschaften.<br />
1985, 10. S. 18-19.<br />
488. (Ebeling, Wolf E.:) 125 Jahre Volksbank Hclmstedt eG (, 1860--1985). (Helmstedt: Volksbank<br />
Helmstedt eG 1985.) 36 S. mit Ahb.<br />
489. Krankenhaus St. Marienherg Helmstedt 1885-1985. (Konzeption u. Gestaltung: Wolfhard<br />
Schlegl [u.] Dit:thard Knigge.) (I1e1mstedt 1985.) 12 ungez. BI., 15 Ahb., 2 Lagepl. [Umschlagt.)<br />
490. (Loos, Günter:) 1885-1985. 100 Jahre Kyffhäuserkameradschaft Emmerstedt (Stadt Helmstedt).<br />
Vom 6. bis 8. September 1985. (Emmerstedt 1985.) 80 S. mit Abh. [Umschlag!.]<br />
Hessen s. Nr 64.<br />
Hohegeiß s. Braunlage.<br />
Hoitlingcn s. Tiddische.<br />
Holzminden s. auch Nr 111,151,649.<br />
491. Bloß, Otto: Holzminden. Plünderungsschäden der Tillyschcn Soldaten vom 19.-30. 7.1625.<br />
Staatsarchiv Wolfenbüttel 1 Alt 11 Nr. 16 Blatt 67-129. Holzminden: Verf. 1985. 59 Bl. 4°<br />
[Maseh.schr. vervielf.)<br />
(Die Arbeit ist vorhanden im Nds. Staatsarchiv Wolfenbüttel T Zg. 1021&6,)<br />
492. Za bel, Ingrid: Brandunglück in Holzminden am 6.17. Mai 1902. Mit 2 Abb. In: <strong>Jahrbuch</strong> f. d.<br />
Landkr. Holzminden. Bd 2:1984. 1985. S. 88-91.<br />
[Ober d. Brand d. Junkeschen Doppelbauernhauses in d. Oberen Straße.1<br />
493. Wilhelm Karl Prinz von Preußen: 65 Jahre DRAGOCO (in Holzminden). Mit 2 Abb. In:<br />
<strong>Jahrbuch</strong> f. d. Landkr. Holzminden. Bd 2:1984.1985. S. 98-103.<br />
494. Gymnasium Wilhelmstraße. Früher Klosterschule Amelungsborn. Festschrift. 1760-1985.<br />
(Hrsg. vom Gymnasium Wilhelmstraße u. Karl Woekenfuß.) (Holzminden 1985.) 150 S. mit<br />
Abb. [Umschlagt.:) 1760-1985. Gymnasium Wilhelmstraße Holzminden.<br />
495. Landschulheim am Solling [Stadt Holzminden]. Eine Festgabe seiner Freunde zum 75jährigen<br />
Bestehen. Hrsg. von Hans-Henning Borchhardt u. Peter Landmann. (Holzminden: Hrsg.<br />
1984.) 264 S. mit Abb. [Rückent.:]75 Jahre Landschulheim am Solling, 1909-1984.<br />
[Darin u. a.: J annasch. Hans-Windekilde: Entstehung und AnfangsJahre des Landschulheims. S. 84--104. - Schürer v.<br />
WaJdheim. Fritz: Wie das LSH entstand. S. 10>-112. - HlStonsche Zeugnisse und Dokumente. S. 113-124. - Lehmann.<br />
Eberhard: Rückblick auf eine landschulheim-Zeit vor 50 Jahren. S. 126-140.]<br />
496. Berichte und Mitteilungen aus dem Landschulheim [Stadt Holzminden]_ F. 7_8. (Holzminden:<br />
Stiftung Landschulheim am Solling) 1984. [Umschlagt.:) Landschulheim am Solling.<br />
[7. Sonderheft. Winkel, FrilZ: Bericht über das Landschulheim am Solling in den Jahren 1945 bis 1969.76 S .• 1 Abb., 1 PI.-<br />
8. 112 S .• zahlr. Abb. Darin S. >-73: Dokumentation der festlichen Tage des 75jahngen Jubilaums.]<br />
497. Stapel, Herbert: Die "Teichenschule" und die Entwicklung des Volksschulwesens in der Stadt<br />
Holzminden. (Holzminden: Orientierungsstufe Billerbeek 1984.) 74 gez. BL, 29 Abb., 1 Pl. 4°<br />
498. Oppermann, Adolf: Ortssippenbuch des Kirchspiels Kirchbrak mit Kirchbrak,<br />
Westerbrak, Buchhagen, Breitenkamp, Heinrichshagen. Mit Beitr. von Hans Hölscher,<br />
Friedrich Schreiber. Hannover 1984. 43, 417 S. (Deutsche Ortssippenbücher. R_ B, Bd 29.)<br />
[Darin: Onskundlich-historischer Überblick S. 7--43. Hölscher. H.: Zur GeschIchte von Kirchbrak. Zur Geschichte von<br />
Westcrbrak. Zur GeschichCc von Buchhagen. S. 7-29. - Schreiber. F.: Brenenkamp und Heinnchshagen. 2 Walddorfer im<br />
Vogler. S. 30-4\. Ersch. auch als Sonderabdruck u. d. T.: Hölscher. Schreiber: Chronik des Kirchspiels Kirchbrak. 1985. s.<br />
Nr499. -So 3S9-417 Alphabetische Namens- u. Onshste.]<br />
213<br />
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499. (Hölscher, Hans, Friedrich Schreiber:) Chronik des Kirchspiels Kirchbrak. (Kirchbrak:<br />
Verf. 1985.) 40 S., 1 Kt. [Umschlagt.] (Die gelbe Reihe. H. 5.)<br />
[Sonderabdruck aus: Adol! Oppermann: Onssippenbuch des Kirchspiels Kirchbrak mit Kirchbrak, Wester·<br />
brak, Buchhagen. Breitenkamp,lIeinrichshagen. 1984. S. 7-43 .•. Nr498.)<br />
Klein Schöppenstedt s. Cremlingt:n.<br />
Königslutter s. auch Nr 12, 78, 210, 223, 308, 343, 433.<br />
500. Das Moosholzmännchen, heimatkundIichcs Bciblatt dcs lutterschen Stadt büttels Jg. 26, Nr 1-<br />
12. Nr 171-179. (Königslutter am Elm) 1985. [Kopfi.)<br />
[Dann u. s.: Röhr, Heinz: Lauingen 1755. (Au •. L. Miugau •• Beschreibung des im Fürstlichen Amt König.lutter gelegenen<br />
Dorfes Lauingen" au.d. Stadtarch.v Konig.luuer.) Nr 171 (= Nr I. S. 21-23). - Rohr .H.: Die Eisenmuhle Nr 172 (= Nr 2. S.<br />
21-24). - Krieger, Heinz-Ilruno: Das Steinkreuz von Konig.lutter. Nr 172(= l'r 2. S. 24-27,1 Ahb.)- Rohr, H.: Arch.vberiehtI9!l4.<br />
Nr 172 (= Nr2. S. 28). - Kruggel. Otto: Die Grundsteinlegung zur St.ftskirche König.lutter. Nr 174(= Nr5. S. 31-<br />
35). - Röhr, H.: 25 Jahre Stadtbiltte!. Nr 175 (- Nr 6. S. 29). - Rohr. H.: Aus der Verschrontk des Klosters und Domes zu<br />
König,lutter. Von Georg W.lleke. Nr 175 (~ Nr6. S. ~32). - Röhr, H.: 60 Jahre Sonderschule in Konigslutter. Nr 176(= Nr<br />
7. S. 33-34, 39-40, 4 Abb.) - Röhr, H.: Konigslutter. Die Abtei Kaiser Lothars. (Übere. Bildband ausd. Reihe .Die blauen<br />
Bücher".) Nr 177 (= Nr8. S. 25--27). - Kruggel. 0.: Das Kindergrab .m Kaiserdom zu Konigslutter. Nr 178 (= Nr9. S. 27-30.<br />
I Abb.)- Krieger, II.-B.: Dank an Pastor (Kun) Raths (' 1922)! Nr 178 (- Nr 10. S. 29--30).- Röhr, H.: König.lutterer Fachwerk.!'oIr<br />
179 (- Nr 11. S. 33-34.)<br />
501. Gosebruch, Martin, Thomas Gädeke: Königslutter. Die Abtei Kaiser Lothars. Aufnahmen<br />
von Jutta Brüdern. Känigstein i. Ts.: Langcwiesche (1985). 80 S., 79 Abb. 4° (Die blauen Bücher.)<br />
502. (Röhr, Hcinz:) 850 Jahre Kaiserdom Königslutter am Elm, 1135-1985. (Königslutter: Stadt<br />
Königslutter 1985.) 40 S., 9 Abb., 1 Grundriß. [Umschlagt.]<br />
503. Thilo Maatsch-Schule. 60 Jahre Sonderschule Känigslutter. (Königslutter 1985.) 10 ungt:z. BI.<br />
[Umschlagt.)<br />
504. 1135-1985. Bornum am Elm (Stadt Königslutter). Festschrift. (Bornum 1985.) 126 S. mit Abb.<br />
[Darin: Buch heister, Gerhard: 850 Jahre Leben in einer ostfälisehen Landgemeinde. Eine geschieht!. Rückschau. In Zsarb.<br />
mit Harald Korn. S. 11-71, Abb. - Bornumer Vereine und Institutionen. S. 73-121.)<br />
505. Linsel, Werner: Ortsgeschichte Rieseberg [Stadt Königslutter). ([Königslutter: Verf.) 1985.)<br />
261 S. mit Abb. u. Kt. 4° [Masch. sehr. vervicIL] [Umschlagt.)<br />
Langelsheim s. auch Nr 39, 184,236,306.<br />
506. Stolte, Ernst: Die alte Dorfschule in Langelsheim. In: Goslarer BergkaI. Jg. 368: 1986. [1985.)<br />
S. 87-88, 1 Abb.<br />
507. Nelz, Lothar: Hochwasser im Frühjahr 1929 in Lautenthai [Stadt Langelsheim). In: Allgern.<br />
Harz-Berg-Kal. 1986. [1985.) S. 73-74,3 Abb.<br />
Lauingen s. Königslutter.<br />
LautenthaI s. Langclsheim.<br />
Lebenstedt s. Salzgitter.<br />
508. Kochanek, Helmut: Im Schutze und Schatten der Burg. FIechtorfer Chronik (Flechtorf Gemeinde<br />
Lehre). FIechtorf 1985. 547 S., zahlr. Abb. u. Kt.<br />
Liebenburg s. Nr 468.<br />
Linse s. Nr 182.<br />
Lobach s. Bevern.<br />
Lucklum s. Erkerode.<br />
Lutter am Barenberge s. Nr 39.<br />
Mariental s. Nr 12, 308.<br />
Münchehof s. Seesen.<br />
214<br />
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509. Kloster Amelungsborn [Gemeinde Negenbom) 1135-1985. Hrsg. von Gerhard Ruhbach u.<br />
Kurt Sc h m id t-CI a use n.(Hannover, Rote Reihe 6: Klosterverwaltung Amelungsborn 1985.)<br />
250 S., 6 Taf.<br />
[Darin u. a.: 1. Da-'Ovangelisch-Iutherische Kloster Amelungsborn in Geschichte und Gegenwart. Mahrenholz, Christhard:<br />
Das Kloster Amclungsbom im Spiegel der ßlcdcrsächsischen Klostergeschichle. S. 11-38. - A pe I, Carl: Die Ahte des Klosters<br />
Amelungsborn vom Erlaß der Klosterordnung 1655 bis zur großen Vakanz . S. 39-49. - Schering, Ernst: Vom<br />
Konvent zur Prälatur. Geschichte Amclun~bom'i von d. Reformation bis zur Braunschweiger KIosIerordnung von 1655. S. 51-<br />
69. - Schmidt·Clausen, K.: Amelung,born. Sinn u. Gestalt e. evang.·luth. Klosters. S. 71-90. - Toellner, Rlchard. Fried·<br />
helm Gerhard: Dem Gottesdienst ist nichl'i vorzuziehen. 25 Jahre Familiarifas d. Klosters Amelungsbom. S. 91-105. - Hoffmann,<br />
Georg: Sinn und Aufgahenevangellscher Kloster. S. 107-121. - Göhmann, Herbert W.: BIbliographIe zur Geschichte<br />
des Klosters Amelungsborn. S. 12>--129. - 2. Luther als Mönch. Eon Kolloquium in Amelungsborn. S. 133-250.)<br />
510. Beiträge aus dem Kloster Amelungsborn [Gemeinde Nebenborn). T. 2: Zur 850-Jahr-Feier des<br />
eV.-luth. Klosters am 20. November 1985. (Hrsg. von Bcrthold Ostermann u. Dieter Schrader.)<br />
(Arnsberg u. Bonn: Hrsg. 19R5.) VII, 1611 S., 17 Taf. Abb.<br />
[Darin u. a.: Leichenpredigt auf den Abt Andreas Steinhauer. gehalten von dem Konventualen Johannes Tornarius am 4.8.<br />
1588 (Nds. Staat.archlv Wolfenbittteill Alt Am. Nr. 61). S. CHi8. - Heutger ,Nicolau.C.: 850Jahre Kloster Amelung,born.<br />
S. 69-76. - Wenckenbaeh, Herhert: Der Wiederaufbau der Klosterkirche nach der Zerstörung im April 1945. S. 81-89.<br />
Kuhlmann. He:rbert: Porta pate:t.cormagis. Eine: Kirche:nfiJhrung. S. 91-106.- Oste:rmann.ChriSioph: König Davld Annäherung<br />
an d. Üherheferung e. alttestamentlichen Symbol gest all. S_ 107-128.- Gohmann, Herhert W.: Das Nordportal des<br />
Amelungsbomer Klosterbezirks. S. 129-150; T. [I) s. Bibliogr. 1984, Nr421.1<br />
511. Schering, Ernst: 850 Jahre Zisterzienserkloster Amelungsborn [Gemeinde Negenborn). In:<br />
Erbe u. Auftrag. Jg. 61. 1985, S. 350-368.<br />
512. Göhmann, Herbert W.: Kloster Amelungsborn [Gemeinde Negenborn)-850 Jahre SI. Marien<br />
auf dem Odfeld. In: Weserberglandkalender. 19R5. (1984.) S. 40-44, 2 Abb.<br />
513. Finger, H.: Amelungsborn [Gemeinde Negenborn). In: Lexikon d. gesamten Buchwesens.<br />
Hrsg. von Severin Corsten [u. a.)2. Aufl. Bd 1. Lfg I. Stuttgart 1985. S. 76-77.<br />
I\eu-Büddenstedt s. Büddenstedt.<br />
Neuekrug s. Hahausen.<br />
I\iedersickte s. Sickte.<br />
514. Busch, Ralf: Mittelalterliche Keramik aus der Wüstung Nienstedt bei Lesse. In: Heimatbuch<br />
f. d. Landkr. Wolfenbüttel. Jg. 32:1986. [1985.) S. 48-55, 5 Abb.<br />
Obersickte s. Sickte.<br />
Omeben s. Büddenstedt.<br />
Parsaus. Nr 17.<br />
Querum s. Braunschweig.<br />
Riddagshausen s. Braunschweig.<br />
Rieseberg s. Königslutter.<br />
Ringelheim s. Salzgitter.<br />
515. Meyer, Bemd-Uwe: Ein Blick in alte Protokollbücher der Gemeinde Roklum. In: Heimatbuch<br />
f. d. Landkr. Wolfenbüttel. Jg. 32:1986. [1985) S. 98--108.<br />
Rühen s. Nr 17.<br />
Salder s. Salzgitter.<br />
Salzgitter s. auch Nr 59,78,82,141,176,211,306.<br />
516. Salzgitter. Monatsschrift f. Fremdenverkehr, Kultur u. Wirtschaft. (Jg. 23.) (Salzgitter: Verkehrsverein<br />
Salzgitter e. V.) 1985. quer-8° [Umschlagt.)<br />
[Darin u. 8.: Humburg, H[ansl M[axl: Persönlichkeiten der Heimat. EduardChnstoph Kaulbach (13. S. 1843-10.3.1923). H.<br />
I. S. 22; Gebhard von Dortfeld (0 um 1288). H. 2. S. 26; Heinrich Wrede (t 4. 4. 1913). H. 3. S. 22; Dr. Ferdinand Drude (31.<br />
1. 1820-21. 12. 1869). H. 4. S. 22; Johann Anton Achtermann (1676-1726). H. 5. S. 26; Fritz Sonnemann (0 29. 3.1852). H. 6.<br />
215<br />
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S. 30, Richard Bruckmann (29. 7. 1!llID-4. 6.1956). H. 7. S. 15-16; Otto Dosse (1.6.1895-11. 8.1936). H. 8. S 22; Graflmmat.<br />
H. 9. S. 22; Willi Becker (4. 4. 1886-5.2. 1957). H. 10. S. 22; Karl Rauterberg (' 10.2.1840). H. 11. S. 22; Michael Praetonus.<br />
H. 12. S. 26. - Geschiehtsverein mit neuem Vorsit.enden (Oberstadtdirektor Dr. Hendnk Gröttrup). H. I. S. 4. - Gustav Hage·<br />
manns imposanter Nachlaß Ist geordnet. H. 2. S. 3. - Der .. P051krieg" im Harz Aus d. Geschichte d. KVG BraunschwcIg. H.<br />
2. S. 4. -75 lahre Volksbank Braunschweig. H. 6. S. 11. -"Stadt im Wandel" - nas Ereignis in der Region Sudostnicdersachsen.<br />
H. 7. S. 8. - Stadt im Wandel. Ausstellung über 900 Jahre Braunschweig. H. 8. S. 15. - Karich ,Klaus: 25 lahre Blaupunktwerk<br />
in Sal7.gltter. H. 9. S. 3-4. - Wege zur Verbesserung der musikalischen Infrastruktur. H. 10. S. 3.]<br />
517. Schreuer, Siegfried: Schriftenverzeichnis zur Salzgitter-Geschichte. 5. Forts. In: Salzgitter<br />
<strong>Jahrbuch</strong>. Bd 7. 1985. S. 139-148.<br />
[Anfang s. Bibliogr. 1981. Nr421; 1982, Nr 421; 1983, Nr 402 u. 1984, Nr 430.]<br />
518. Uhde, Norbert: Salzgitter-Stadt der Kontraste. In: Adreßbuch Salzgitter. 1984. (1984.) S. 13-<br />
15,3 Abb.<br />
519. Zobel, Franz: Chronik der Stadt Salzgitter. In: AdreßbUl:h Salzgitter. 1984. (1984.) S. 16-19.<br />
520. Sc h reue r ,Siegfried: Salzgitter-Chronik 1984. In: Salzgitter-J ahrbuch. Rd 7. 1985. S. 101-129.<br />
521. Zobel, Franz, Klaus Karich : 700 Jahre Ratskeller zu Salzgitter. T. 1 bis 1953. T. 21953-1985.<br />
(NeuaufI. ) (Salzgitter 1985: Appelhans.) 70 S. mit Zeichn. [Umschlagt. :)700 Jahre Ratskeller<br />
zu Salzgi tter.<br />
[T. I bis 1953 ersch. zuerst 1953 u. d. T.: Zobel: Ocr Ratskeller zu SalzgItter. I<br />
522. Lange, Horst-Günther: Geschichte der Juden in Salzgitter von 1800 bis nach dem ersten<br />
Weltkrieg. In: Salzgitter-<strong>Jahrbuch</strong>. Bd 7.1985, S. 29-65,9 Abb.<br />
523. Stadtteilentwicklungsplan Salzgitter-Gebhardshagen. Im Auftr. d. Stadt Salzgitter. Bearb.: Arbeitsgemeinschaft<br />
Reinhardt Guldager, Raymond-Klaudius Pfennig. In Zsarb, mit d. Sladtplanungsamt<br />
d. Stadt Salzgitter. Rraunschweig, Salzgitter 1983.119 S., zahlr. Abb. u. Plan-Skizzen,<br />
2 Kt. quer-8°<br />
524. (1235-1985.) 750 Jahre Gebhardshagen (Stadt Salzgitter). (Verantwortl.: Werner Renner.)<br />
(Salzgitter-Gebhardshagen:) BürgelVerein "Park fest 80" Gebhardshagen e. V. (1985).68 S. mit<br />
Abb.4°<br />
525. Die bauliche und flächenmäßige Entwicklung des Stadtteiles Salzgitter-Gebhardshagen von<br />
1753-1985. Hrsg. zum 750jährigen Bestehen d. Stadtteiles Salzgitter-Gebhardshagen. Bearb.:<br />
Klaus Haase, Alfred Wermke. (Salzgitter: Stadt Salzgitter, Referat f. Öffentlichkeitsarbeit<br />
1985.) 18 gez. BI. mit 15 Kt. 4° [Umschlagt.:) Ein Stadtteil wächst. Gebhardshagen von 1753 bis<br />
1985. (Salzgitter-Forum. H. 9.)<br />
526. Haase, Klaus: Lebenstedt [Stadt Salzgitter) 1750-1985. Das ehemalige Dorf in Karten,<br />
Baurissen u. Fotos. [Salzgitter: Verf.) 1985. 5 ungez. BI., 114 BI. quer-4° [Umschlagt.)<br />
527. Beddig, Stcphan, Thomas Uhrmacher: Das Kloster Ringelheim (Stadt Salzgitter). In: Salzgitter-<strong>Jahrbuch</strong>.<br />
Bd 7.1985. S. 67-100,9 Abb.<br />
528. Alder, Hartmut: Chronik von Thiede (Stadt Salzgitter). (Salzgitter: Stadt Salzgitter, Referat f.<br />
Öffentlichkeitsarbeit; Appelhans [in Komm.) 1985.) 143 S. mit Abb. u. Kt.<br />
Schandelah s. Cremlingen.<br />
Schladen s. aueh Nr 545.<br />
529. Dette, Joachim: Die 1838 intendierte Akquisition eines Ackerhofes in Beuchte (Gemeinde<br />
Schladen). In: Heimatbuch f. d. Landkr. Wolfenbüttel. Jg. 32: 1986. [1985.) S. 90-91.<br />
530. (Krieg, Wilhelm:) Wehre [Gemeinde Schladen). (10 Federzeichnungen.) (Wehre 1985.) 1 ungez.<br />
BI. Text, 10 ungez. BI. in Mappe. 4° [Umschlagt.]<br />
Schlewecke s. Nr 16.<br />
Schöningen s. aueh Nr 78,83,307.<br />
216<br />
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531. Unsere Heimat. Mitteilungsbl. d. Heimatvereins für Schöningen u. Umgebung. (Schriftl.:<br />
Wolfgang Rose.) Jg. 34, Nr 1-4. (Schöningen) 1985. [Kopft.)<br />
[Darin u. a.: Rose. W.: Köhlerei im Elm. I. S. 1-4. - Rose. Karl: 120 Jahre Freiw. Feuerwehr Schöningen. 2. S. 1-2. - Kah·<br />
mann. Günther: Vae vict'" Überfalle u. Plund.rungen durch DPs 1945/46. 2. S. 2-4; 3. S. 13--15. - Rose. W : Schöninger Hel·<br />
f.rund Opfer bei und nach Luftangnffauf Helmstedt am 20. 2. 1944.2. S. 9-16; 3. S. 15-18. - Köhler, Werner: Laudatio Karl<br />
Rose (29. 5. 1X8b-2.1. 7. 1985).3. S. 1-3, 1 Abb. - Aus der Museumsarbeit. 3. S. 4-9; 4. S. 6-13.IWird fortges·1<br />
Schöppenstedt s, Nr 81,306,395.<br />
Schulenrode s. Cremlingen,<br />
See~en s. auch Nr 180, 181.<br />
532. Oberbeck, Karl: Engelade (Stadt Seesen). Aus d. Geschichte e. südniedersächsischen Dorfes.<br />
(Hrsg. von d, Stadtverwaltung Seesen.) Horb a. N.: Geiger (1985).180 S., 38 Abb.<br />
IGekürzte Fassung d. masch.schr. Ausg. von 1982; s. B,bliogr. 1982, Nr 440.)<br />
533. Bauerdorf, Karl: Münchehof (Stadt Seesen). Mönnekoff. (Seesen: Stadt Seesen) 1985.272 S.<br />
mit Abb. u. Kt.<br />
534. 1000 Jahre Timmern (Gemeinde Semmenstedt). 111 Jahre Freiwillige Feuerwehr Timmern.<br />
17.-19. Mai 1985. Festschrift. Timmern 19R5. 48 S. mit Ahb. [Umschlagt.)<br />
(Darin S. 15-22,27-37: Moyer, Bernd·Uwe: Im 10./11. Jahrhundert Timbron- heute Timmern. Em kurzer historischer Über·<br />
hlick·1<br />
Sickte s. auch Nr 320,604.<br />
535. Ein Landschloß retten mit Musik: Das Herrenhaus Sickte. In: Niedersachsen. Jg. 85. 19R5. S.<br />
176,2 Abb. .<br />
536. 111 Jahre Freiwillige Feuerwehr Nieder- und Obersickte (Gemeinde Sickte). Im Rahmen d.<br />
Volksfestes unter Beteiligung d. ortsansässigen Vereine 28.-30. Juni 1985. (Sickte 1985.) 44 S.<br />
[Darin S. 19-41: Köchy. Ouo: Rückblick in die Vergangenheit des Ortes Sickte.1<br />
537. 1875-1985.111 Jahre Feuerwehr Apelnstedt (Gemeinde Sickte). 10.-12. Mai 1985, Apelnstedt,<br />
Dorfplatz, FestzeIt. (Apelnstedt: Freiwillige Feuerwehr d. Samtgemeinde Sickte, Ortswehr<br />
Apelnstedt) 19R5. 38 ungez. BI., 16 Abb. [Umschlagt.)<br />
537a. 1281-1981. 700 Jahre Stadtrechte Stadtoldendorf. Festtage vom 4.-15. Juni 1981. Stadtoldendorf<br />
(: Stadt Stadtoldendorf 1981). 51 S., 39 Abb. [Umschlagt.)<br />
[Darin u. a.: Die Urkunde. S. 2. - Fullner. Bemd: 700 Jahre Stadtgeschichte. S. 13--19. - Die Gildesiegel. Die Gilden. S. 20-22,<br />
13 Ahb. - Die Homburg. S. 23. 1 Abh. - Silnnemann. Wilhelm: Stadtoldendorf im Spiegel der Statistik. S. 26-32. - Noske,<br />
Julius: Garnisonstadt Stadtoldendorf. S. 33--36, 1 Abb. - Boehnhardt, Herbert: Konrad Beste. S. 37-39. - Wilhelm Ra.be.<br />
S.40-42·1<br />
538. Lieh t e n h ahn, Christoff: Der Campesehe Hof in Stadtoldendorf. Bedeutung d. Baudenkmals,<br />
Erwägung u. Gesichtspunkte bei seiner Restaurierung u. Umnutzung. Mit 3 Abb. In: <strong>Jahrbuch</strong><br />
f. d. Landkr. Holzminden. Bd 2:1984.1985. S. 22-28.<br />
539. Lüchow, Walter: Die Homburgruine bei Stadtoldendorf. Restaurierungsmaßnahmen d. letzten<br />
50 Jahre. Mit 5 Abb. In: <strong>Jahrbuch</strong> f. d. Landkr. Holzminden. Bd 2:1984. 1985. S. 16-21.<br />
Steinhof, Klostergut s. Braunschweig.<br />
Stroit s. Nr 212.<br />
Thiede s. Salzgitter.<br />
Thune s. Braunschweig.<br />
Tiddische s. Nr 17.<br />
limmern s. Semmenstedt.<br />
Vechelde s. Nr 144.<br />
217<br />
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540. Lange, Kann: Zeuge kulturhistorischer Vergangenheit - und Idylle: Wasserschloß Vellheim<br />
an der Ohe. In: Niedersachsen. Jg. 85. 1985. S. 184-185,5 Abb.<br />
Vienenburg s. auch Nr 307.<br />
541. 1935-1985. Vienenburg, 50 Jahre Stadtrecht. Rückblick auf 50 Jahre Stadtgeschichte. (Textbeitr.<br />
von Gerhard Büchner [u. a.] Verantwortl. f. d. Inhalt: Günter Mund.) (Vienenburg:<br />
Stadt Vienenburg 1985.) 40 S., 21 Abb., 2 Kt. [Umschlag!.]<br />
542. Hahnemann, Hans: Wöltingerodes wechselvolle Geschichte. [Wöltingerode, Stadt Vienenburg.]<br />
In: Goslarer BergkaI. Jg. 368:1986. (1985.] S. 6Hi3, I Abb.<br />
Volkmarode s. ßraunschweig.<br />
Waggum s. ßraunschweig.<br />
Walken ried s. auch Nr 12,39,78,165,307,308.<br />
543. S t a m pn io k, Michael: Adelheid von Walkenried. Stifterin d. Zisterzienserklosters. Legende u.<br />
Wirklichkeit. Mit e. Beitr. von Walther Reinboth. Walkenried (1985). 35 S. mit Illustr.<br />
(Schriftenreihe d. Vereins f. Heimatgeschichte Walkenried u. Umgebung e. V. H. 13.)<br />
544. Reinboth, Walther: 900 Jahre Walkenried. In: Unser Harz. Jg. 33. 1985. S. 175-176,1 Abb.<br />
Wartjen~1edt s. Baddeckenstedt.<br />
Weddel s. Cremlingen.<br />
Wehre s. Schladen.<br />
Wendeburg s. Nr 315.<br />
Werla s. auch Nr 72,86,87,96, 196,470.<br />
545. (Steckhan, Ernst:) Chronik der Pfalz Werla und der Gemeinde Schladen. (Zeichnungen von<br />
Helge Meinecke.) (Schladen: Förderkreis Heimathaus Alte Mühle 1985.) 49 S.,l1lustr.<br />
Westemrak s. Kirehbrak.<br />
Westerode s. Harzburg.<br />
Wieda s. Nr 39.<br />
Wittmar s. Nr 78.<br />
Wöltingerode s. Vienenburg.<br />
WolCenbüttel s. auch Nr 12,16,39,53,54,57,60-63,84,97,111,231,237,243,254,255,258,<br />
274,281,288,289,294,306-308,317,397,491,610,638.<br />
546. Hoffmann, Otto Kurt: Wolfenbüttels Vorgeschichte. Von d. Anfängen bis zur Residenz.<br />
(Hornhurg: Hagenherg-Verl. 1985.) 57 S., 10 Ahb., 5 Kt.<br />
547. Ma tthes, Dieter: Wolfenhüttel. Residenz, Festung u. Stadt bis 1807. (Aufnahmen: Wolfgang<br />
Lange.) In: Adreßhueh Wolfenbüttel. 1985. (1985.) S. 7-19, 24 Abb.<br />
548. Nazi-Terror und Widerstand in Wolfenbüttel. Ein anderer Stadtführer. (Wolfenbüttel:) Bildungsvereinigung<br />
Arbeit u. Leben Niedersachsen e. V., Kreisarheitsgemeinschaft Wolfenbüttel<br />
(1985). 43 S., 11 Ahb., 1 Kt. [Umschlagt.] (Geschichte u. Kulturarbeit.)<br />
549. Lange, Dieter: Altstadt und Warenhaus. Über Denkmalpflege u. Postmoderne. In: Die alte<br />
Stadt: Denkmal oder Lebensraum? Die Sicht d. mittelalterlichen Stadtarchitektur im 19. u. 20.<br />
Jh. Mit Beitr. von ... Hrsg. von Cord Meckseper u. Harald Siebenmorgen. Göttingen<br />
1985. S. 157-183, 8 Ahb. (Kleine Vandenhoeck-Reihe. 1508.)<br />
(Als Fallstudie t, S. 166-173, Ahb. 3-5, wird d. Bau d. Warenhauses Karstadt in Wolfenbuttel untersuch!.]<br />
218<br />
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/<br />
550. N eisecke , Otto: Neues Dienstgebäude für das Katasteramt Wolfenbüttel. Ein Behördenleiter<br />
zieht Bilanz. In: Nachrichten d. Nds. Vermessungs- u. Katasterverwaltung. Jg. 35. 1985. S. 260-<br />
272,1 Abb.<br />
551. Giesecke, Dieter: Wolfenbüttel und seine Partnerstädte. In: Adreßbuch Wolfenbüttel. 1985.<br />
(1985.) S. 22-23,5 Abb.<br />
552. Renner, Klaus, Henje Becker: Die Hauptkirche Beatae Mariae Virginis in Wolfenbüttel. Restaurierung<br />
u. Einweihung. In: Heimatbuch f. d. Landkr. Wolfenbüttel. Jg. 32:1986. [1985.)<br />
S.37-41.<br />
553. Christopher Polhem, 1661-1751. The Swedish Daedalus. Der schwedische Dädalus. (Eine<br />
Wanderausstellung d. Schwedischen Institutes in Zsarb. mit d. Schwedischen Technischen Museum<br />
Stockholm. [Braunschwcigisches Landesmuseum, Abt. Archäologie, Wolfcnbüttcl, 13.<br />
12. 1985-26. 2. 1986.) ([Texte:) Per Sörbom, Sten Lindroth. Vorw.: Bengt Nyström.)<br />
(Stockholm: Sveriges Tckniska Museum 1985.) 59 S., 34 Abb. [Text in deutsch, engl.)<br />
[Der Bergbautechniker Polhem verbrachte im Jahre 1707 längere Zeit im Harzer Dergbaugebiet.)<br />
554. Hagen, Rolf: Neuerwerbungen für das Stadt- und Kreisheimatmuseum (Wolfenbüttel). In:<br />
Heimatbuch f. d. Landkr. Wolfenbüttel. Jg. 32: 1986. [1985.) S. 42-43, 1 Abb.<br />
[Vergoldeter Abendmahlskelch von 1659 u. d. Ölgemälde "Dana;; und der goldene Regen" von Christoph Gertner, dallen<br />
16081<br />
555. Ausstellungskataloge der Herzog August <strong>Bibliothek</strong>. Nr 46-49. (Wolfenbüttel: Herzog August<br />
<strong>Bibliothek</strong> 1985.) 4°<br />
[46. (Briesemeister , Dietrich, u. Hans-losef Niederehe :) FtiJhe spanische Drucke und Ma&erbücher spanischer Künstler.<br />
S9 S., 32 Abb. -47. Konrad, Ulrich, Adalben Roth. Mart," St .. helin: Musikaliscber Lustgarten. Kostbare Zeugnisse d.<br />
Musikgeschichte. 294 S., 127 Abb., 2 Schallpl. 17/45. - 48. Plper. Wulf: Late.inamenka in Niedersachsen. Von Kolumbus zu<br />
Bolivar. VI, 112 S., 76 Abb. -49. (Bodemann , Ulrike:) L'Art d·illustratoon. Franzosische Buchillustration d. 19. Ih. zwischen<br />
Prachtwerk u. Billigbuch. (Mit Beitr. von Silvia Friedrich-Rustlu. a.D 219 S. mIt Abb.1<br />
556. Raa be, Paul: Ein Schatzhaus voller Bücher. Die Herzog August <strong>Bibliothek</strong> in Wolfenbüttel. 3.<br />
Auf!. Hannover: Madsack [um 1985). 52 S., 26 Farbtaf.<br />
[1. Aun. s. Bibliogr. 1971, Nr 366.1<br />
557. Raa be, Paul: Die Herzog August <strong>Bibliothek</strong> in Wolfenbüttel- ein Beispiel für staatliches Engagement<br />
und private Initiative. In: Staatliche Initiative u. <strong>Bibliothek</strong>sentwicklung seit d. Aufklärung.<br />
Hrsg. von Paul Kaegbein u. Peter Vodosek. Wiesbaden 1985. S. 227-238. (Wolfenbütteler<br />
Schriften zur Geschichte d. Buchwesens. Bd 12.)<br />
558. Lichtwitz, Manuel: Die Herzog August <strong>Bibliothek</strong> Wolfenbüttel. In: Adreßbuch Wolfenbüttel.<br />
1985. (1985.) S. 20-21,3 Abb.<br />
559. Arnold, Wemer: Johann Joachim Eschenburg als Benutzer der herzoglichen <strong>Bibliothek</strong> in<br />
Wolfenbüttel. In: Wolfenbütteler Notizen zur Buchgeschichte. Jg. 10. 1985. S. 113-127.<br />
560. Kortzfleisch, Urte von: Zusammenarbeit von Schule und <strong>Bibliothek</strong>. Bericht über e. Projekt<br />
f. Schüler d. gymnasialen Oberstufe in d. Herzog August <strong>Bibliothek</strong> in Wolfenbüttel. In: Schulverwaltungsbl.<br />
f. Nds. Jg. 37. 1985. S. 344-347. - Ersch. leicht verändert auch in: mb. Mittei<br />
Iungsbl. d. <strong>Bibliothek</strong>en in Niedersachsen. H. 62. 1985. S. 43-51.<br />
561. Deutsche illustrierte Flugblätter des 16. und 17. Jahrhunderts. I Irsg. von Wolfgang Harms. Bd<br />
1: Die Sammlung der Herzog August <strong>Bibliothek</strong> in Wolfenbüttel. Komm. Ausg. T. 1: Ethica.<br />
Physica. Hrsg. von W. Harms [u. a.) Tübingen: Niemeyer 1985. XXX, 503 S., 244 Abb. ?:'<br />
[Bd2s. Blbliogr. 1981, Nr4SS.]<br />
562. Gutierrez-Denhoff, Martella: Der Wolfenbütteler Chansonnier. Wolfenbüttel, Herzog August<br />
<strong>Bibliothek</strong>, Codex Guelf. 287, Extrav. Untersuchungen zu Repertoire u. Überlieferung e.<br />
Musikhandschrift d. 15. Jh. u. ihres Umkreises. (Wolfenbüttel: Herzog August <strong>Bibliothek</strong>;)<br />
Wiesbaden: Harrassowitz in Komm. 1985. IX, 332 S., 6 Abb. (Wolfenbütteler Forschungen. Bd<br />
29.)<br />
219<br />
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563. Maas, Utz: Zur Osnabrücker Schriftsprache im 17. Jahrhundert. Ein wichtiger Sammelbd in d.<br />
Hcrzog-August-<strong>Bibliothek</strong> in Wolfenbüttd. In: Korrespondenzbl. d. Vereins L niederdt.<br />
Sprachforschung. H. 92.1985. S. 4-15.<br />
564. Smalian, Friedrich: Wolfenbüttel- eine Stadt der Schulen. 2 Schulen sind 100 Jahre alt. Ein<br />
Abriß Wolfenbütteler Schulgeschichte. In: Wolfenbütteler Zeitung. Heimatseite. Jg. 199. 1985.<br />
Nr 98. Vom 27.128. April. Mit 2 Abb.; Nr 103. Vom 4.15. Mai; Nr 109. Vom 11.112. Mai. Mit 1<br />
Abb.; ~r 114. Vom 18.119. Mai. Mit 2 Abb.<br />
565. 1885-1985. Grundschule, Orientierungsstufe, Hauptschule WalIstraße. (WolfenbütteI1985.) 75<br />
S. mit Abb. quer-8° [Umschlagt.:] 100 Jahre Schule WalIstraße 1885-1985.<br />
{Darin u. a.: Smalian, Friedrich: Über das Wolfenbutteler Elementarschulwesen in alter Zeit. S. 8-22.}<br />
566. 75 Jahre Ballspielverein Germania von 1910 e. V. [Stadt Wolfenbüttel.] (WolfenbütteI1985.) 64<br />
S. mit Abb. [Umschlag!.]<br />
567. Jordan, Wilhelm: 120-Jahr-Feier der Freiwilligen Feuerwehr Wolfenbüttel. In: Heimatbuch f.<br />
d. Landkr. Wolfenbüttel. Jg. 32: 1986. [1985.] S. 84-86,2 Abb.<br />
568. Thiel, Theodore: Vom Armenhospital zum modernen Städtischen Krankenhaus in Wolfenbüttel<br />
von 1830--1971. Wolfenbüttel1985. 70 BI., 25 BI. mit Fotogr., PI. 4° [Masch.schr. vervielL)<br />
(Arbeit ist vorhanden im Nds. Staatsarchiv Wolfenbuttel'l:' Zg. 751185.)<br />
Zellerfeld s. Clausthal-Zellerfeld ..<br />
Bevölkerungs- und Personengeschichte<br />
s. auch Nr 55,209,291,399,454,455,479,522.<br />
569. Früh, Gustav, Hans Goedeke, u. Hans Jürgen v. Wilckens: Die Leichenpredigten des<br />
Stadtarchivs Braunschweig. Bd 9: Üker - Zywitzki u. Anhang. Hannover 1985. S. 4237-4621.<br />
(Nds. Landesverein f. Familienkunde e. V., Hannover. Sonderveröffentlichung. 14.)<br />
(Anfang s. Bibliogr. 1977, Nr 318; 1978n9, Nr 445 u. 446; 1981, Nr 462; 1982, Nr 478; 1983, Nr 448 u. 1984, Nr 477.)<br />
570. M ack, Dietrich: Braunschweiger Bürgergeschlechter im 16. und 17. Jahrhundert. Genealogien<br />
von Stiftern d. 3 Bildzyklen in d. Brüdern-Kirche zu Braunschweig . T. 1 (: A-L).<br />
Göttingen: Goltze (1985). 432 S., 16 TaL (Beiträge zu Genealogien Braunschweiger Familien.<br />
Bd 2,1.) (Veröffentlichung d. Familienkundl. Komm. f. Nds. u. Bremen sowie angrenzende ostfälische<br />
Gebiete e. V.)<br />
571. Hinze, Eduard: Feldscherer und Feldmedici in deutschen wie fremden Heeren und Flotten.<br />
Biographisches Lexikon deutscher Militärärzte in 6 Jh. bis 1870171. Bd 3, Lfg 3: H. Neustadt a.<br />
d. Aisch: Degener 1985. S. 331-567,12 Abb.<br />
(Anfang s. Bibliogr. 1983, Nr450 u. 1984, Nr 478.]<br />
572. Renkhoff, Otto: Nassauische Biographie. Kurzbiographien aus 13. Jh. Wiesbaden: Hist.<br />
Komm. f. Nassau 19R5. XXVIII, 525 S. (Veröffentlichungen d. Hist. Komm. f. Nassau. 39.)<br />
(Alphabetische Anordnung; zahlr. Braunschweiger Bezüge s. Register (Zeit, Namen d. Ehepartner u. Mütter, Orte) S. 445-<br />
525)<br />
573. Lichtenberg, Rolf: Oberharzer Einwanderer in Pennsylvanien. In: Allgern. Harz-Berg-Kal.<br />
1986. [1985.) S. 107-108. -Ersch. zuerst in: Norddt. Familienkde. Bd 13 = Jg. 33.1984. S. 243-<br />
244.<br />
(vgJ. Blbhogr. 1984, Nr 481.1<br />
574. Kühn, Detlef: Zur Herkunft deutscher Glasmacher im Baltikum. In: Ostdeutsche Familienkde.<br />
Bd 10 = Jg. 33. 1985. S. 328-239.<br />
(Über 19 Glasmacher, d. Ende d. 18. Ih. aus Grilnenplan auswanderten.)<br />
220<br />
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Achtermann, Johann Anton s. Nr 516.<br />
Andres, Hans-Georg s. Nr 465.<br />
575. Wolf, Gerd: Über die Familie Bach. Vortrag, gehalten am 5. 3. 1985 vor d. Mitgliedern d. Genealogisch-Heraldischen<br />
Gesellschaft mit d. Sitz in Göttingen. In: Norddt. Familienkde. Bd 13<br />
= Jg. 34.1985. S. 447-453.<br />
[Erw"hnt wird auch d. Gandcrsheimer Linie mit Nikolaus Ephraim 88th (16~1760), d. scitl708m Diensten d. Äbtissin von<br />
Gandersheim. Elisabeth Ernesune Antome von Sachsen-Meaningen, stand.]<br />
576. Barteis , Wilfried: Die Familie von Baddeckenstedt. In: I1eimatbuch f. d. Landkr. Wolfenbüttel.<br />
Jg. 32: 1986. [1985.] S. 87-89.<br />
Becker, Willi s. Nr 516.<br />
Beddies, Familie s. Nr 582.<br />
577. Steigertahl, Hans Joachim: Ernst Bergfeld zur Erinnerung. In: Braunschw. Heimat. Jg. 71.<br />
1W!5. S. 22-23, 1 Abb.<br />
Bernewitz, Alexander s. Nr 174.<br />
Beste, Konrad s. Nr 537a.<br />
578. Bellon, Eugen: Nachruf für Wilhelm Beulcke (* 16.3.1906 t 16. 9. 1985). In: Der deutsche<br />
Hugenott. Jg. 49. 1985. S. 155-156.<br />
579. Zietz, Rudolf: Dr. Hermann Blumenau: Ein Harzer gründete Kolonie und Großstadt in Brasilien.<br />
In: Allgern. Harz-Berg-Kal. 1986. [1985.] S. 104-106,2 Abb.<br />
580. G rü n cf eid, Horst: Hermann Blumenau - Siedler und Pionier. In Brasilien ist e. Stadt nach ihm<br />
benannt. In: Briefmarkenwelt. Jg. 8, 9.1985. S. 60-61,2 Abb.<br />
Bösenberg, earl s. Nr 468.<br />
Bortreld, Gebhard von s. Nr 516.<br />
Bote, Hermann s. auch Nr 266.<br />
581. Kintzinger, Martin: Hermann Bote und Anthonius Brandenhagen im Dienst für die Stadt<br />
Braunschweig und ihre Erwähnung in den Kämmereirechnungen. In: Korrespondenzbl. d. Vereins<br />
f. niederdt. Sprachforschung. H. 92.1985. S. 58-66.<br />
Brandenhagen, Anthonius s. Nr 581.<br />
582. (Beddies, Klaus:) Stammreihen + Lehnbriefe Broistedt. Ahnentafel Beddies. (Berlin: Verf.<br />
1984.) 115 BI., 4 ungez. BI. 4° [Masch.schr. vervielf.]<br />
[Die Arbeit ist vorhanden im Nd •. Staatsarchiv Wolfenbtillel2° Zg. 203/85.)<br />
Brückmann, Richard s. Nr 516.<br />
Bugenhagen, Johannes s. Nr 167-169.<br />
583. Burose, Hans: Zum 300. Geburtstag von Henning Calvör. In: Allgern. Harz-Berg-Kal. 19S6.<br />
[1985.) S. 30-31.<br />
584. Campe a. d. H. Deenscn. In: Genealogisches Handbuch d. adeligen Häuser. A, Bd 18.1985. S.<br />
53-69. (Gcnealog. Handbuch d. Adels. Bd 87.)<br />
[Letzt.ufn.hme s. Bibliugr. 1971, Nr 405.)<br />
Campe, Joachim Heinrich s. Nr 247,273, 303a, 434.<br />
585. Jün ke, Wolfgang A.: Vor 400 Jahren starb Martin Chemnitz. In: Braunschw. KaI. 1986. [1985.)<br />
S. 69-73, 1 Abb.<br />
Cimiotti, Emil s. I\r 305.<br />
221<br />
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586. Günter Clans - 80 Jahre. In: Mitteilungen d. TU Carolo-Wilhelmina zu Braunsehweig. Jg. 20,<br />
H. 2.1985. S. 77.<br />
587. Menke, Huhertus: In memoriam Gerhard Cordes. (Goslar) 21. Oktober 1908-14. August 1985<br />
(Göttingen). In: Christiana Alhertina. Forschungsbericht u. Halhjahresschrift d. Vniv. Kiel. N.<br />
F. H. 21. 1985. S. 141-142.<br />
588. Bichel, VIf: Gerhard Cordes t (* 21. 10. 1908 Goslar t 14. 8.1985 Göttingen). In: Korrespondenzbl.<br />
d. Vereins f. niederdt. Sprachforschung. H. 92. 19R5. S. 54-57.<br />
589. Hahnemann, Hans: G. F. Eduard Crusins zum 125. Todestag. In: Goslarer BergkaI. Jg.<br />
368:1986. [1985.] S. 120.<br />
590. Prof. (Josef) Danm - 60 Jahre. In: Mitteilungen d. TU Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig. Jg.<br />
20, H. 2. 1985. S. 79.<br />
Dinglinger, Georg Friedrich s. Nr 116.<br />
591. Dobbeler. In: Genealogisches Handbuch d. adeligen Häuser. B, Bd 16. 1985. S. 163-164. (Genealog.<br />
Handbuch d. Adels. Bd 86.)<br />
592. Schänzer, Günter: Prof. (Karl Heinrich) Doetsch -75 Jahre. In: Mitteilungen d. TU Carolo<br />
Wilhelmina zu Braunschweig. Jg. 20, H. 2.1985. S. 77.<br />
Dosse, Otto s. Nr 516.<br />
Drude, Ferdinand s. Nr 516.<br />
Eggers, Bernhard Friedrich s. Nr 116.<br />
593. Dittrich, Wolfgang: Nachruf für Anna Margarete Ehninger. In: Mitteilungen d. Raabe-Geseilschaft.<br />
Jg. 72. 1985. S. 3-4. - Ersch. auch in: Heimatbuch f. d. Landkr. Wolfenbüttel. Jg.<br />
32:1986. [1985.] S. ~7, 1 Abb.<br />
Elster, Gottlieb s. Nr 464.<br />
594. S te ude, Rudolf: Dr. Hanns Martin Elster zum Gedächtnis. In: Mitteilungen d. Raahe-Gesellschaft.<br />
Jg. 71. 1984. S. 16-17.<br />
595. Bethe, Klaus: Prof. Dr.-Ing. Hans-Heinrich Emschermann (* 13. 10. 1913 t 5. 6. 1985). In:<br />
Mitteilungen d. TU Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig. Jg. 20, II. 2.1985. S. 74-75.<br />
596. Lindmayer, Manfred: Prof. em. Adil Erk -70 Jahre. In: Mitteilungen d. TU Carolo-Wilhelmina<br />
zu Braunschweig. Jg. 20, H. 2. 1985. S. 71\.<br />
Eschenburg, Johann Joachim s. Nr 274,559.<br />
597. Schlotter , Hans: Der Bremer Bürgermeister Johann Esich, t Braunschweig 29.9. 1578. In:<br />
Norddt. Familienkde. Bd 13 = Jg. 34.1985. S. 389-393, 1 Abb., 1 Stammtaf.<br />
Fenkner, Emil Arthur s. Nr 468.<br />
598. a. pI. Prof. Dr.-Ing. Hans Fricke zum 70. Geburtstag (am 12. 10. 1983). (Red.: J(an)-T(ecker)<br />
Gayen.) ßraunschweig 1983. 237 S., 7 Abb. (Schriftenreihe. Institut f. Verkehr, Eisenbahnwesen<br />
u. Verkehrssicherung. Technische Universität Braunschweig. H. 30.)<br />
599. Stol te, Ernst: Paulus Friccius taufte im Rösteholz. In: Goslarcr BergkaI. Jg. 368: 1986. [1985.]<br />
S.93-96.<br />
(Über d. Langelshelmer Pastor Paul Fricke wahrend d. JOjahrigen Knegcs.)<br />
600. Gerke, Karl: Dr. phil. Rohert Fricke. Ordinarius an d. Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig<br />
1894-1930. Ein exemplarisches Universitätsleben im Dienste d. höheren Mathematik. In: Mitteilungen<br />
d. TU Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig. Jg. 20, H. 1. 19R5. S. 7-14, 2 Abb.<br />
222<br />
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601. Merzbach, Uta c.: Carl Friedrich Gauss: a bibliography. Wilmington, Delaware: Scholarly<br />
Resources Inc. (1984). XXV, 551 S. 4°<br />
Gerstäcker, Friedrich s. Nr 392.<br />
Gertner, Christoph s. Nr 554.<br />
602. (Görig, Heim::) Chronik der Familie Görig. 4: Aus einer kleinen Stadt (Staßfurt). B. (Bonn:<br />
Verf. [um 1985].) S. 73--116,42 S. mit Ahh. 4° [Masch. sehr. vervielf.]<br />
[Anfangs.llibliogr. 1977. Nr. 349; 1978/79. Nr475 u 19K1, Nr41!8.)<br />
603. Nübold, Peter: Prof. (Gerhard) Graband - 65 Jahre. In: Mitteilungen d. TU Carolo-Wilhelmina<br />
zu Braunschwcig. Jg. 20, H. 2. 1985. S. 78-79.<br />
Hagemann, Gustav s. Nr 516.<br />
604. Essmann, Ina: Untersuchungen zur Grabinschrift der Amalia Elisahetha Hallenschieben<br />
1705-1725 (an der Kirche in Sickte). In: Heimatbuch f. d. Landkr. Wolfenbüttel. Jg. 32:1986.<br />
(1985.] S. 109-113, 1 Abb.<br />
605. Hantelmann. In: Genealogisches Handbuch d. adeligen Häuser. B, Bd 16. 1985. S. 241-246.<br />
(Genealog. Handbuch d. Adels. Bd 86.)<br />
606. Falius, Hans-Heinrich: Prof. (Hellrnut) Hartmann - 90 Jahre. In: Mitteilungen d. TU Carolo<br />
Wilhelmina zu Braunschweig. Jg. 20, H. 2. 1985. S. 76.<br />
607. Gärtner, Friedrich: Aus der Familiengeschichte der heiden Zellerfelder Münzmeister Ernst<br />
PeterundJohann Benjamin Hecht. In: Allgern. Harz-Berg-Kal. 1986. (1985.] S. 48-51, 2 Abb.<br />
Henke, Heinrich Philipp Conrad s. Nr 116.<br />
608. Fürst, Reinmar: Emilllenrici . In: Heimatbuch f. d. Landkr. Wolfenbüttel. Jg.<br />
32: 1986. [1985.] S. 16-24,4 Abb.<br />
[Hentici beschrieb d. literarischen Handschriften im Lande Braunschweig im Auftr. d. Preußischen Akad. d. Wissenschaften in<br />
d. Jahren 1906-191O.J<br />
609. Röeke, Heinz: Zum 65. Geburtstag von Prof. (Justus) lIerrenberger. In: Mitteilungen d. TU<br />
Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig. Jg. 20, H. 1. 1985. S. 6.<br />
610. Heinicke, Brigitte: Die Familie HeUling und ihr Epitaph in der St. Stephanikirche in Osterwieck/Harz.<br />
In: Mitteldt. Familienkde. Bd 8 = Jg. 26.1985. S. 49-60, 3 Abb.<br />
[Der von Gerhard lietthng Im Jahre 1638 aufgeschnebene .. Stammbaum der Voreltern der Heulinge" ist im Nds. Staatsarchiv<br />
Wolfenbuttel un'er d. Slgna.ur VI Hs. Nr 119 hin.erleg!.)<br />
Hochgreve, Wilhelm s. Nr 468.<br />
HopfT, Henning s. Nr 464.<br />
Huch, Ricarda s. Nr 284.<br />
611. Busch, Ralf: Rudolf Jahns zum Gedenken. Mit 4 Abb. In: Jahrhuch f. d.<br />
Landkr. Holzminden. Bd 2:1984.1985. S. 92-97.<br />
Jerusalem, Johann Friedrich Wilhelm s. Nr 116.<br />
Jerxheim, Könemann von s. Nr 260.<br />
Kappei, Daniel s. Nr 464.<br />
Karsten, Magnus s. Nr 478.<br />
Kaulbach, Eduard Christoph s. Nr 516.<br />
Knackstedt, Anna Maria s. Nr 464.<br />
223<br />
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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />
612. Archivdirektor a. D. Dr. phil. Joseph König. Schriftenverzeichnis 1939-85. (Zu seinem 70. Geburtstag,<br />
Wolfenbüttel, 24. September 1985. Vorw.: E[va]-M[aria] König.) (Wolfenbüttel<br />
1985.) 45 BI. 4° [Masch.schr. vervielL]<br />
613. Kaltharn mer, Wilhelm: Andreas Kolthamer-Aufstieg und Fall eines I1arzerBergoeamten im<br />
16. Jahrhundert. In: Der Anschnitt. Jg. 37.1985. S. 153.<br />
Korb, Hermann s. Nr 303.<br />
KraseI, Sabine s. Nr 305.<br />
614. Renzsch, Wolfgang: Alfred Kubel. 30 Jahre Politik für Niedersachsen. Eine politische Biographie.<br />
(Bonn:) Verl. Neue Gesellschaft (1985). 232 S., 11 Abb. (Veröffentlichungen d. Instituts<br />
f. Sozialgeschichte Braunsehweig-Bonn.)<br />
[So 23()"'231 Personenreg.)<br />
615. Zander, Otto: Carl Heinz Kurz wurde 65. In d. Welt u. im südlichen Niedersachsen gleicherweise<br />
zu Hause. In: Allgern. Harz-Berg-Kal. 1986. [1985.] S. 103, 1 Abb.<br />
616. Zander, Otto: Laudatio auf Carl Heinz Kurz. In d. Welt u. im südlichen Niedersachsen gleicherweise<br />
zu Hause. In: Niedersachsen. Jg. 85.1985. S. 281,1 Ahb.<br />
617. Fischer, WaIther: Adolf Ledebur, Eisenhültenmann. In: Neue dt. Biographie. Bd 14. 1985.<br />
S.39.<br />
618. Badenhausen , Rolf: Paul Legband, Regisseur, Theaterleiter u. -historiker. In: Neue dt. Biographie.<br />
Bd 14. 1985. S. 60-61.<br />
619. Wirth, Peter: Paul Lehmann, Altphilologe. In: Neue dt. Biographie. Bd 14.1985. S. 92.<br />
Leibniz, Gottfried Wilhelm s. auch Nr 109, 113.<br />
620. Schepers , Heinrich: Gottfried Wilhelm Leihniz, Philosoph. In: Neue dt. Biographie. Bd 14.<br />
1985. S. 121-131.<br />
621. Garbrecht, Günther: Ludwig Leichtweiß, Wasserbauingenieur. In: Neue dt. Biographie. Bd.<br />
14. 1985. S. 135.<br />
622. EIsehen broich, Adalbert: Johann Anton Leisewitz, Dichter. In: Neue dt. Biographie. Bd 14.<br />
1985. S. 157-158.<br />
Lessing, Gotthold Ephraim s. Nr 272-274.<br />
623. Klinge, Hans: Johannes Letzner, Chronist. In: Neue dt. Biographie. Bd 14. 1985. S. 360-361.<br />
624. Querner, Hans: Friedrieh Sigismund Leuekart, Zoologe. In: Neue dt. Biographie. Bd 14.<br />
1985. S. 371-372.<br />
625. Quern er, Hans: RudolfLeuckart, Zoologe. In: Neue dt. Biographie. Bd 14. 1985. S. 372-373.<br />
626. Luig, Klaus: Augustin Leyser, Jurist. In: Neue dt. Biographie. Bd 14.1985. S. 437-439.<br />
627. Mahl mann , Theodor: Polykarp Leyser, luth. Theologe. In: Neue dt. Biographie. Bd 14.1985.<br />
S.436-437.<br />
628. Leiser, Richard: Der Zusammenhang der österreich ischen LeyBer und der sächsischen Leiser<br />
oder Leyser. In: Genealogie. Bd 17 = Jg. 34.1985. S. 593-597, 1 Abb.<br />
[Genannt wird auch d. BraunschweigerTheologe Polycarp Leiserll.eyser (Ig. 3.1552-22.2.1610).1<br />
629. Lichtenstein , Peter: Berichte, Dokumente, Briefe und anderes aus einer 300 Jahre alten Familie<br />
(Lichtenstein). T. 2. (Lingen 1985.) 170 S., 13 Abb.<br />
[T. 1 s. Bihliogr. 1978179. Nr 503.)<br />
630. Keil, Karl: Franz Linke, Meteorologe u. Geophysiker. In: Neue dt. Biographie. Bd 14.1985.<br />
S. 629-{i30.<br />
224<br />
...<br />
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631. Fellinger, Imogen: Henry Charles Litolff, Pianist, Komponist. In: Neue dt. Biographie. Bd<br />
14. 1985. S. 706-707.<br />
632. Fellinger , Imogen: Theodor Litolff, Musikverleger. In: Neue dt. Biographie. Bd 14. 1985. S.<br />
707-708.<br />
Löhneysen, Georg Engelhard von s. Nr 109.<br />
633. Es ging ihm 50 Jahre nur um den Volkstanz. Der Leiter d. Volkstanz- u. Trachtengilde, Günther<br />
Luchte, erhielt Orden (Verdienstkreuz am Bande d. Nds. Verdienstordens). In: Riddagshäuser<br />
Nachrichten. Jg. 17 = Nr 86.1985. S. 8,3 Abb.<br />
Lütkemann, Joachim s. Nr 110.<br />
Malabar, Rudolf August s. Nr 465.<br />
634. Er gehörte zu Riddagshausen: Abschied von Dr. (Heinrich) Mersmann. In: Riddagshäuser<br />
Nachrichten. Jg. 17 = Nr 87.1985. S. 4.<br />
Methressel, Johann Albert Gottlieb s. Nr 465, 468.<br />
Möbus, Christiane s. Nr 305.<br />
Münchhausen, Kar! Friedrich Hieronymus Frh. von s. Nr 117.<br />
Münster, Ernst Friedrich Herbert Graf von s. Nr 120.<br />
Müntzer, Thomas s. Nr. 371,372.<br />
Nickel, Andreas Ernst s. Nr 246.<br />
Nickel, Rolf s. Nr 305.<br />
635. Freist, Werner: Franz Niquet zum 75. Geburtstag. In: Braunschw. Heimat. Jg. 71. 1985.<br />
S. 119-120,1 Abb.<br />
Oberg, Eilhart von s. Nr 259.<br />
636. Ehrenpräsident Walter Oehler t. In: Nordwestdeutsches Handwerk. Jg. 90, Nr. 22. 1985. S. 4,<br />
1 Abb.<br />
637. Ehrenpräsident Walter Oehler verstorben (am 26. 10. 1985). Ein großer Mann hat uns verlassen.<br />
In: Nordwestdeutsches Handwerk. Jg. 90, Nr 22. 1985. S. 19, 1 Abb.<br />
638. Land im Mittelpunkt der Mächte. Die Herzogtümer Jülich, Kleve, Berg. (Städtisches Museum<br />
Haus Koekkoek Kleve, 15. September-lI. November 1984. Stadtmuseum Düsseldorf, 25. November<br />
1984 - 24. Februar 1985. Red. d. Kataloges: Guido de Werd. Katalogbeitr.: Norhert<br />
Andernach [u. a.]3., überarb. Aufl.) Kleve: Boss (1985).536 S., 486 Abb., 22 Taf. 4°<br />
[Darin u. S.: Brü_s. Eva: Die Baumeist_tfamilie Posqualini- Stand d. Forschung. S. 297-304, 8 Abb.; Leihgaben ausd. Herzog<br />
Anton Ulrich-Museum, Braunschweig S. 391 u. 464, 1 Abb. u. d. Herzog August <strong>Bibliothek</strong> Wolfenbuttel S. 401-402.1<br />
Paul, Sophie s. Nr 468.<br />
Polhem, Christopher s. Nr 553.<br />
Praetorius, Michael s. Nr 516.<br />
Prager, Heinz-Günter s. NT 305.<br />
639. PTaun, Ferdinand von: Das fränkisch-braunschweigische Geschlecht Praun/v. Praun. Bd 3.4.<br />
Oberhausen-Sterkrade: Verf. 1983-85.4° [Masch. schr. vervielf.] [Umschlag!.:] Geschichte der<br />
Familie v. Praun.<br />
[3. Familienblatter. Erg"nlungen. 1983. 205 gel. BI. - 4. Stammtafeln. 1985. 28 ungel. BI., 5 Stammtaf.; Anfang s. Bibliogr.<br />
1982. Nr 559; d. Arbeiten sind vorhanden im Nds. Staatsarchiv Wolfenbülte12° Zg. 404182.)<br />
225<br />
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640. Praun, Ferdinand v.: Aus der Geschichte des fränkisch-braunschweigischen Geschlechts<br />
Praun/v. Praun. [Forts.] In: Genealogie. Bd 17 = Jg. 34. 1985. S. 501-516,1 Abb. [Wird fortges.]<br />
[Anfang s. Bibliogr. 1983, Nr 501 u. 1984, Nr 529.)<br />
Raabe, Wilhelm s. Nr 275-283,392,436, 537a.<br />
Rätz, Fritz s. Nr 383.<br />
Ralfs, Otto s. Nr 396.<br />
Raths, Kurt s. Nr 500.<br />
Rauterberg, Kar! s. Nr 516.<br />
641. Reck . In: Genealogisches Handbuch d. adeligen Häuser. B, Bd 16. 1985. S. 343-346.<br />
(Genealog. Handbuch d. Adels. Bd 86.)<br />
642. Meuskens, Wolfgang: Karl Reinecke-Altenau. Leben u. Wirken 1885-1943. 358 z. T. farb.<br />
Abb. C)austhal-Zellerfeld: Oberharzer Geschichts- u. Museumsverein (; Pieper in Komm.)<br />
1985.248 S.<br />
643. Goslarer Museum. Gedächtnisausstellung zum 100. Geburtstag des Malers, Illustrators und<br />
Schriftstellers Karl Reinecke-Altenau, 1885-1943. 30. November 19R5 bis5. Januar 1986. Goslar<br />
1985.12 ungez. BI., 17 Abb. [Umschlagt.:] Karl Reinecke-Altenau.<br />
644. Karl Reinecke-Altenau. Bib[iographie. Goslar: Stadtbücherei Goslar 1985. 20 S.<br />
645. Meuskens, Wolfgang: Der Maler und Dichter Kar! Reinecke, Altenau. Zur 100. Wiederkehr<br />
seines Geburtstages. In: Unser Harz. Jg. 33. 1985. S. 223-225,3 Abb.<br />
646. Otto, Hans: Künstler in Braunschweig. Rolf und Margret Rettich. In: Braunschw. KaI. 1986.<br />
[1985.] S. 20-21, 1 Abb.<br />
Ring d. J., Ludger tom s. Nr 302a, 399.<br />
Rincklake, August s. Nr 304.<br />
Ripe, Wilhelm s. auch Nr 468.<br />
647. Schöpfer der Harzer Reiseandenken. Vor 100 Jahren verstarb Wilhelm Ripe in Goslar. In: Harzer<br />
Heimatland. Geschichtsbcil. zur Goslarschen Zeitung. 1985, Nr 2. Vom 18. Dezember. Mit<br />
1 Abb.<br />
648. Fürst, Rcinmar: Edelhard Rock (7.1. 1908 LandeshutiSehlesien -7.3.1985 Wolfenbüttel).<br />
Ein Mann d, letzten u. d. ersten Stunde. In: Heimatbuch f. d. Landkr. Wolfenbüttel. Jg.<br />
32:1986. [1985.) S. 25-36, 5 Abb.<br />
Rönneburg, Heinrich s. Nr 153.<br />
Rose, Kar! s. Nr 531.<br />
Rosenmiiller, Johann s. Nr 295.<br />
649. Göhmann, Herbert W.: Karl Friedrich von Rumohr und scine Straße (in Holzminden). Betrachtungen<br />
zu e. 200. Geburtstag. Mit 2 Abb. In: <strong>Jahrbuch</strong> f. d. Landkr. Holzminden. Bd<br />
2:1984.1985. S. 74-77.<br />
[v. Rumohr besuchte von 1799 bis 1802 die "I ICTZogliche Kloster und Stadt Schule zu Holzmlnden".}<br />
650. S aide rn, Karl-Alfred gen. Hcnning v[ on): Urkunden dcr Familie von Saldem 1500-1600 sowie<br />
Nachträge aus verschiedenen Archiven zu Dr. Otto Grotefend, Urkunden der Familie von Saldem.<br />
Ratzeburg 1985. 13,V,108 gez. BI. 4 0 [Masch. sehr. vervielf.]<br />
[Die Arbeit ist vorhanden im Nds. Staatsarchiv Wolfenbüttel 2:' Zg. 448/85.)<br />
Sattler, Basilius s. Nr 110.<br />
226<br />
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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />
Schaper, Karl s. Nr 305.<br />
Schill, Ferdinand von s. Nr 124.<br />
Schimmel, Wilhelm s. Nr 384.<br />
Schottelius, Justus s. Nr 249,268.<br />
Schucht, Heinrich Friedrich Anton s. Nr 468.<br />
Schünemann, Georg s. Nr 465.<br />
Schütz, Heinrich s. Nr 292-294.<br />
Schulze, Walter s. Nr 49.<br />
651. Hartmann, H. L., R. Kamitz, W. Mathis: Prof. Dr.-Ing. Eduard Schwartz t. In: Mitteilungen<br />
d. TU Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig. Jg. 20, H. 1. 1985. S. 80, 1 Ahb.<br />
652. Otte, Werner: Friedrich Schwarze *22.10.1921 t 6.11. 1985. In: Heimatbuch f. d. Landkr.<br />
Wolfenhüttel. Jg. 32:1986. [1985.] S. 3-4, 1 Abb.<br />
Sonnemann, Fritz s. Nr 516.<br />
653. Verzeichnis der wissenschaftlichen Veröffentlichungen von Heinrich Spier, Goslar, zur Geschichte<br />
des Harzes. In: Harz-Zs. Jg. 37. 1985. S. 7-9.<br />
654. Prof. (Kurt) SIerren -70 Jahre. In: Mitteilungen d. TU Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig.<br />
Jg. 20, H. 2. 1985. S. 78.<br />
Steinhauer, Andreas s. Nr 510.<br />
655. Hum burg, lI[ans] M[ax]: Prof. Dr. Heinrich Steinmann (1. 8. 1899-11. 3. 1969) - ein Pionier<br />
der deutschen Luftfahrt. In: Salzgitter-<strong>Jahrbuch</strong>. Bd 7. 1985. S. 7-28, 6 Abh.<br />
656. Gosebruch , Martin: Zum 80. Geburtstag von Prof. Ernst Straßner. In: Mitteilungen d. TU<br />
Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig. Jg. 20, H. 1. 1985. S.~.<br />
Strkkrodl, Georg s. Nr 153.<br />
657. Eichhorn, Heinz: Erinnerung an den Kunstmaler Werner Suchatzky. In: Braunschw. KaI.<br />
1986. [1985.) S. 48-51, 2 Abb.<br />
65R. Prof. (Helmut) Thaler -80 Jahre. In: Mitteilungen d. TU Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig.<br />
Jg. 20, H. 2. 1985. S. 76.<br />
659. Flechsig, Werner: Alfred Tode vollendete sein 85. Lebensjahr. Freundschaftliche Rückblicke<br />
auf e. bewegtes Archäologenkben. In: Braunschw. Heimat. Jg. 71. 1985. S. 121-124, 1 Abb.<br />
Tuckermann, Pelrus s. Nr 110.<br />
660. Uslar-G leichen (, Heiman) Frh. v.: Ushu. In: Genealogisches Handbuch d. adeligen Häuser.<br />
B, Bd 16. 1985. S. 432-451,7 Abb. (Genealog. Handbuch d. Adels. Bd 86.)<br />
Vollmer, Agnes s. f'r 468.<br />
661. Kiehne, Marianne: Anna Vorwerk in Briefen und Schriften. ([Wolfenbüttel:) Schlösserbund<br />
e. V. 1985.) 16 ungez. BI.<br />
Wagner, Friedrich s. Nr 386.<br />
662. Daum, Josef: Emil Waltemath zum Ahschied • 11. 2. 1912 t 19. 3. 1984. In: Mitteilungen d.<br />
Raabe-Gesellschaft. Jg. 71. 1984. S. 3.<br />
663. Festschrift für Rudolf Wassermann zum sechzigsten Geburtstag. IIrsg. von Christian Broda<br />
[u.a.] (Ncuwied, Darmstadt:) Luchterhand 1985. XX,1l16 S., 1 Abb.<br />
(Aufsatzsammlung zu d. Thcmcnbcreichen: I. Rechtstheorie, Rechtspolitik . Rechtssoziologie. 11. Staat u. Verfassung. IH. Me-<br />
227<br />
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dien u. Medicnrecht. politische Bildung IV Juristenaushlldung. V. Burgerliches Recht. Gerichtsverfassung. Zivilprozeß. VI.<br />
Kriminalrecht. Strafverfahren. Straf- u. Maßregelvollzug; S. VII: Lehenslauf von R. Wassermann (' 5. I. 1925, seit 1971 Oberlandesgerichtspräsident<br />
in Braunschweig).1<br />
Wecken, Hermann s. Nr 468.<br />
664. Prof. (Rudolph) Weigmann - 85 Jahre. In: Mitteilungen d. TU Carolo-Wilhelrnina zu Braunschweig.<br />
Jg. 20, H. 2.1985. S. 76.<br />
665. Schuster, Hans, Gudrun Seffers: Museum über die Familie Marx in Salzwedel. In: Magdeburger<br />
Blätler. [Bd 2.)1983. S. 72-74, 9 Abb.<br />
[Über d. Museum im Geburtshaus von Jenny von Weslphalen.)<br />
666. Professor Dr. jur. Rairnund Will ecke 80 Jahre. In: TU Clausthal. Mitteilungsblatt. H.<br />
59.1985. S. 40.<br />
Wrede, Heinrich s. Nr 516.<br />
228<br />
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Chronik des Braunschweigischen Geschichtsvereins<br />
vom Oktober 1985 bis Oktober 1986<br />
Am 26. November 1985 fand unter Leitung des Vorsitzenden Dr. Scheel eine Vorstandssitzung<br />
im Niedersächsischen Staatsarchiv in Wolfenbüttel statt. Eingehend erörtert<br />
wurden die in Aussicht genommenen Vereinsveröffentlichungen, das künftige Vortragsprogramm<br />
und die Studienfahrten im Sommerhalbjahr 1986. Hinsichtlich des Braunschwcigischen<br />
<strong>Jahrbuch</strong>es bestand Einigkeit, daß dieses auch künftig jährlich erscheinen<br />
solle und möglichst etwa 200 Seiten umfassen müsse. Es herrschte auch Übereinstimmung,<br />
daß die finanzielle Situation des Vereins es geraten erscheinen läßt, das Thema "Beitragserhöhung"<br />
erneut der nächsten Mitgliederversammlung zu unterbreiten. Der Vorstand<br />
stimmte der Anregung des Vorsitzenden zu, die in den letzten 30 Jahren in den Braunschweigischen<br />
Jahrbüchern erschienenen Bibliographien zur braunschweigischen Landesgeschichte<br />
zu kumulieren und als Sonderveröffentlichung zu edieren.<br />
An der ordentlichen Mitgliederversammlung am 17. April 1986 im Städtischen Museum<br />
in Braunschweig nahmen 118 Mitglieder teil. Nach der Begrüßung und der Totenehrung<br />
durch den Vorsitzenden erstattete der Geschäftsführer Dr. Garzmann den Tätigkeitsbericht.<br />
Er nannte die im Winterhalbjahr 1985/86 gehaltenen Vorträge:<br />
10.10. 1985 Prof. Dr. Reiner Hau ssherr, Berlin: Das Helmarshausener Evangeliar<br />
Heinrichs des Löwen. Stand und Probleme der Forschung (mit Dias). -Gemeinsame<br />
Versanstaltung mit der Braunschweigischen Wissenschaftlichen<br />
Gesellschaft.<br />
21. 11. 1985 Prof. Dr. Hans Pa t z e , Göttingen: Die Gründung des Herzogtums Braunschweig-Lüneburg<br />
(1235) und die Braunschweigische Reimchronik. Wegen<br />
Erkrankung des Referenten verlas"der Vorsitzende den Vortrag.<br />
16. 1.1986 Prof. Dr. Wolfgang Meibeyer, Braunschweig: Frühe Entwicklung der<br />
Stadt Braunschweig. Topographie und Chronologie aus siedlungsgeographischer<br />
Sicht (mit Dias).<br />
19. 2. 1986 Dr. Matthias Pu h I e , Braunschweig: Die Braunschweiger "Schichten" des<br />
14. und 15. Jahrhunderts und ihre verfassungsrechtlichen Folgen.<br />
20. 3. 1986 Prof. Dr. Wolfgang Seil e r t , Göttingen: Friedrich Spee von Langcnfcldein<br />
Streiter wider Hexenprozeß und Folter.<br />
229
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17. 4. 1986 Prof. Dr. Hans-Jürgcn Ni t z, Göttingen: Historisch-siedlungsgeographische<br />
Untersuchungen zur karolingischen Binncnkolonisation im Gefolge<br />
der fränkischen Eroberungen im südlichen Niedersachsen (mit Dias).<br />
Daraufhin erläuterte der Schatzmeister Dr. Spies den Kassenbericht für das Vereinsjahr<br />
1985. Als Bestand am 31. 12. 1985 nannte er den Betrag von 14175,- DM. Auf der<br />
am 9. 4. von Frau Prof. Dr. B. Pollmann und Dr. G. Etzolddurchgeführten Rechnungsprüfung<br />
ergaben sich keine Beanstandungen, so daß die Mitgliederversammlung auf Antrag<br />
von Dr. Moderhack dem Vorstand und der Kassenführung Entlastung erteilte. Für die<br />
dem Geschichtsverein geleistete Arbeit sprach dcr Vorsitzende sowohl den Mitarbeitern<br />
des Staatsarchivs Wolfenbüttel als auch denen des Stadtarchivs und des Städtischen Museums<br />
in Braunschweig seinen Dank aus.<br />
Mit großer Mehrheit wurde der von dem Vorsitzenden und dem Schatzmeister begründete<br />
Antrag des Vorstandes angenommen, wegen der allgemein gestiegenen Kosten<br />
den Mitgliedsbeitrag vom 1. Januar 1987 an von DM 25,- auf DM 30,-zu erhöhen (Studenten<br />
und Schüler DM 15,-).<br />
Zwei Vereinsmitglieder, die sich bereiterklärten, im Winter 1986/87 Sonderveranstaltungen<br />
zum Thema "Eulenspiegel" und "Das Evangeliar Heinrichs des Löwen" durchzuführen,<br />
wurden gebeten, dem Vorstand zunächst ihre Konzeption vorzulegen.<br />
Anschließend trug der Geschäftsführerdie für das Winterhalbjahr geplanten Vorträge<br />
vor.<br />
Anstelle der am Erscheinen verhinderten Leiterin der Studienfahrten Frau Dr. Wiswe<br />
gab der Vorsitzende eine Übersicht über die im Sommer 1986 vorgesehenen Studienfahrten,<br />
die inzwischen wie vorgesehen stattgefunden haben.<br />
Die erste Exkursion unter Leitung von Frau Dr. Wiswe hatte am 24. Mai 1986 die<br />
Stadt Hildesheim zum Ziel. Sie fand ein erstaunlich geringes Interesse und stand überdies<br />
unter keinem guten Stern. Die vorgesehene Führung im Diözesanmuseum und durch den<br />
Dombezirk konnte nur sehr kursorisch erfolgen, da der Omnibus wegen umständlicher<br />
Fahrweise mit großer Verspätung eintraf und die Zusage für die Führung nicht eingehalten<br />
wurde. Eine gewisse Entschädigung bot die ausführliche und instruktive Stadthesichtigung,<br />
die auch Außenbezirke einschloß und bei der die Kirche St. Michael intensiv erläutert<br />
wurde.<br />
Die zweite Studienfahrt (Dr. Wiswe, Dr. Scheel) führte vom 13. bis 15. Juni nach<br />
Mecklenburg und Vorpommern. Im Mittelpunkt standen die historischen Zeugnisse der<br />
Backsteinarchitektur dieses Raumes, insbesondere in den Hansestädten Schwerin, Wismar,<br />
Rostock und Stralsund. Besonders eindrucksvoll war die Besichtigung der vorbildlich<br />
restaurierten ehemaligen Zisterzienser-Kirche in Doberan, in der sich das von dcm Braunschweiger<br />
Baurat Winter entworfene Grabmonument des Braunschweiger Regenten Johann<br />
Alhrecht von Mecklenburg und seiner Gemahlin befindet. Auf Rügen wurden außer<br />
der Stuhbenkammer die Kirche in Bergen besichtigt und die im klassizistischen Stil errichteten<br />
Bauten in Putbus aufgesucht. Mit dem Besuch der Barlach-Gedenkstätte und des<br />
230
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Schlosses in Güstrow sowie der Besichtigung der Theodor-Körner-Gedenkstätte in Wöbbelin<br />
endete die Studien fahrt.<br />
Wegen des großen Interesses der Vereinsmitglieder wurde diese Studienfahrt vom 26.<br />
bis 28. September 1986 wiederholt. Während die erste Exkursion organisatorisch problemlos<br />
verlief, ergaben sich bei der zweiten Studienfahrt in dieser Hinsicht außerordentliche<br />
Schwierigkeiten. Das vorgesehene Programm, das ohne vorherige Benachrichtigung des<br />
Vereins wesentlich gekürzt worden war, konnte erst nach Beseitigung erheblicher IIindernisse<br />
schließlich dennoch weitestgehend verwirklicht werden.<br />
Die dritte Studienfahrt am 30. August 1986 "Rund um den Solling" (Dr. Wiswe, Dr.<br />
Scheel) wollte insbesondere einen Eindruck von der Mannigfaltigkeit bemerkenswerter<br />
historischer Zeugnisse dieses Raumes vermitteln. Besichtigt wurden die Erichsburg und<br />
die Stadtkirche St. Laurentius in Dassei mit ihren bemerkenswerten Malereien. Weitere<br />
Ziele waren die Porzellanmanufaktur in Fürstenberg und die Burg in Adelebsen sowie der<br />
dortige Judenfriedhof. Ein Rundgang durch Uslar unter Führung des Stadthistorikers A.<br />
Reusehel rundete die Exkursion ab.<br />
Zu einem besonderen Erlebnis für die überaus zahlreichen Teilnehmer wurde am 20.<br />
9. die von Frau Dr. Wiswe geleitete Studienfahrt "Auf den Spuren des Landbaumeisters<br />
Hermann Korb (1656-1735)". Besichtigt wurden teils schwer, teils überhaupt nicht öffentlich<br />
zugängliche Bauten, an denen überdies Probleme heutiger Denkmalpflege eindringlich<br />
veranschaulicht werden konnten. Auf dem Programm standen in Wolfenbüttel das<br />
Kloster zur Ehre Gottes, das Große Waisenhaus und der Innenhof des Schlosses. Außerdem<br />
wurden die Herrenhäuser in Achim, Watzum und Sickte aufgesucht. Die wissenschaftlichen<br />
Erläuterungen gab überwiegend als gewiß bester Kenner Oberstudiendirektor<br />
i. R. Dr. Wolfgang Kelsch, Wolfenbüttel. In Sickte referierten außerdem Frau Eßmann<br />
und Herr Spreckelsen vom Förderkreis zur Erhaltung des Herrenhauses sowie Dr. Giesau<br />
als zuständiger Mitarbeiter der Denkmalpflege.<br />
Danach unterrichtete Dr. Scheel die Mitglieder über die für das Braunschweigische<br />
<strong>Jahrbuch</strong> 67/1986 vorgesehenen Beiträge. Außerdem legte er als Vereinsveröffentlichung<br />
die als Band 4 der Beihefte zum Braunschweigischen <strong>Jahrbuch</strong> erschienene juristische Dissertation<br />
von Werner Butz "Der Polizeibegriff im Herzogtum Braunschweig" vor. Er<br />
schloß die Versammlung mit dem Hinweis auf die vom 8.-10. Mai 1986 in Hameln stattfindende<br />
Jahrestagung der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen, zu der<br />
auch die Mitglieder des Draunschweigischen Geschichtsvercins herzlich eingeladen sind.<br />
G.S.<br />
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VERSTORBENE MITGLIEDER<br />
Brenner, Else, Stadtangestellte, Braunschweig<br />
Fankhänel, Dr. Herbert, Ltd. Regierungsschuldirektor a. D., Braunschweig<br />
Henninges, Segeband V., Land- u. Forstwirt, Lucklum<br />
Kromm, Elfriede, Rentnerin, Braunschweig .<br />
Leverkühne, Elisabeth, <strong>Bibliothek</strong>arin, Königslutter<br />
Lindemann, Walther, Bankprokurist a. D., Wolfenbüttel<br />
Müller, Wolfgang, Oberst a. D., Mcttmann<br />
Niquet, Dr. Franz, Oberarchäologe a. D., Wolfenbüttel<br />
Rautenberg, Ernst, Diakon i. R., Wolfcnbüttel<br />
Roggenkamp, Dr. Hans, Landeskonservator i. R., Hannover-Kleefeld<br />
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Quellen und Forschungen zur braunschweigischen Geschichte<br />
Bd. 1 Meier, Heinrich: Die Straßennamen der Stadt Braunschweig. 1904.<br />
Bd. 2 Bode, Georg: Herkunft und Heimat Gunzelins von Hagen, des ersten<br />
Grafen von Schwerin. Der Forst von HasselfeIde, ein welfisches Allod.<br />
Zwei geschichtliche Studien. 1912.<br />
Bd. 3 Kriegserinnerungen des Obersten Franz Morgenstern aus westfälischer Zeit.<br />
Herausgegeben von Heinrich Meier. 1912.<br />
Bd. 4 Mutke, Eduard: Helmstedt im Mittelalter. Verfassung, Wirtschaft, Topographie.<br />
1913.<br />
Bd. 5 Vollmer, Bernhard: Die Wollweberei und der Gewandschnitt in der Stadt<br />
Braunschweig bis zum Jahre 1671. 1913.<br />
Bd. 6 Festschrift für Paul Zimmermann zur Vollendung seines 60. Lebensjahres.<br />
1914.<br />
Bd. 7 Spies, Gustav: Geschichte der Hauptkirche B. M. V. in Wolfenbüttel. 1914.<br />
Bd. 8 Aus den Briefen der Herzogin Philippine Charlotte von Braunschweig<br />
1732-1801. Mitgeteilt von Hans Droysen. Bd. 1: 1732-1768. 1916.<br />
Bd. 9 Meier, P. J.: Der Streit Herzog Heinrichs des Jüngeren von Braunschweig<br />
Wolfenbüttel mit der Reichsstadt Goslar um den Rammelsberg. 1928.<br />
Bd. 10<br />
Keilitz, Alfred: Die Wirkungen des Dreißigjährigen Krieges in den Wittumsämtern<br />
des Herzogtums Braunschweig-Wolfenbüttel. 1938.<br />
Bd. 11 Biehringer, Frieda: Herzog Karl I. von Braunschweig. 1920.<br />
Bd. 12<br />
Behse, Arthur: Die juristische Fakultät der Universität Helmstedt im Zeitalter<br />
des Naturrechts. 1920.<br />
Bd. 13 Böse, Dito: Die Revolution von 1848 in Braunschweig. 1948.<br />
Bd. 14<br />
Bd. 15<br />
Beiträge zur Geschichte des Gerichtswesens im Lande Braunschweig. lIrsg.<br />
von Werner Spieß. 1954.<br />
Forschungen zur braunschweigischen Geschichte und Sprachkunde. Hrsg.<br />
von Fritz Timme. 1954.
<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />
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Bd. 16<br />
Ecker/, Georg: Die Braunschweiger Arbeiterbewegung unter dem Sozialistengesetz,<br />
I. Teil (1878-1884). 1961.<br />
Bd. 17 Wiswe, Mechthild: Die Flurnamen des Salzgittergebietes. 1970.<br />
Hd. 18<br />
Giesau, Peter: Die Benediktinerkirche St. Ägidien zu Braunschweig. Ihre<br />
Baugeschichte von 1278 bis 1478 und ihre Stellung in der deutschen Architektur<br />
des 13. bis 15. Jahrhunderts. 1970.<br />
Bd. 19 Kleinau, Hermann: Die von Werle im Raum Braunschweig - Nordharz -<br />
Halberstadt. Ein Beitrag zur Geschichte der welfischen Dienstmannschaft<br />
und zur Pfalzenforschung. 1970.<br />
Bd. 20<br />
Bd. 21<br />
Hd. 22<br />
Bd. 23<br />
Bd. 24<br />
Gruhne, Fritz: Auswandererlisten des ehemaligen Herzogtums Braunschwcig<br />
ohne Stadt Braunschweig und Landkreis Holzminden 1846-1871. 1971.<br />
Knauf, Tassilo: Die Architektur der Braunschweiger Stadtpfarrkirchen in der<br />
ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts. 1974.<br />
Gerkens, Gerhard: Das fürstliche Lustschloß Salzdahlum und sein Erbauer<br />
Herzog Anton Ulrich von Braunschweig-Wolfenbüttel. 1974.<br />
Braunschweigische Landesgeschichte im Überblick. Im Auftrage des Braunschweigischen<br />
Geschichtsvereins herausgegeben von Richard Moderhack.<br />
1. Aufl. 1976.2. Aufl. 1977.3. Aufl. 1979 (Vertrieb: Waisenhaus-Buchdruckerei<br />
und Verlag Braunschweig).<br />
Sander, lulie: Kulturelles Leben in Mitteldeutschland im ersten Viertel des<br />
19. Jahrhunderts, dargestellt am Gästebuch der Industrie-Töchter-Schule in<br />
Blankenburg am Harz (1805-1838). 1976.<br />
Bd. 25 Billig, Wallgang: Die Stiftskirche zu Steterburg. 1982.<br />
Bd. 26<br />
Ludewig, llans-Ulrich: Das Herzogtum Braunschweig im ersten Weltkrieg.<br />
1984.<br />
Von den Bänden 1-25 sind Bd. 1,4-7,9,11-15 sowie 23,1. und 2. Aufl., vergriffen.
<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />
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Beihefte zum Braunschweigischen <strong>Jahrbuch</strong><br />
Bd.l<br />
Bd.2<br />
Bd.3<br />
Bd.4<br />
Strauß, Ulrike: Das ehemalige Augustinerchorfrauenstift Marienberg bei<br />
Helmstedt. 1983.<br />
Bunselmeyer, Si/via: Das Stift Steterburg im Mittelalter. 1983.<br />
Gerbert, Anneliese: Öffentliche Gesundheitspflege und staatliches Medizinalwesen<br />
in den Städten Braunschweig und Wolfenbüttel im 19. Jahrhundert.<br />
1983.<br />
Butz, Werner: Der Polizeibegriff im Herzogtum Braunschweig-Wolfenbüttel.<br />
Umfang und geschichtliche Entwicklung bis 1806.1986.<br />
Vertrieb: Braunschweigischer Geschichtsverein e. V.<br />
3340 Wolfenbüttcl, Forstweg 2 (Niedersächsisches Staatsarchiv),
<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />
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